Befund Motorische Neurographie des N. peroneus links mit grenzwertig verlängerter DML, normaler NLG und Amplitude. F-Wellen-Latenz regelrecht. Motorische Neurographie des N. tibialis links mit normaler DML, NLG und Amplitude. F-Wellen-Latenz regelrecht. Motorische Neurographie des N. tibialis rechts mit normaler DML, NLG und Amplitude. F-Wellen-Latenz regelrecht. Sensible Neurographie des N. suralis links mit normaler NLG und Amplitude. Sensible Neurographie des N. suralis rechts mit normaler NLG und Amplitude. Insgesamt altersgerechte Normwerte an den gemessenen Nerven der UE. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei rasch zunehmender dementieller Entwicklung bei dementiellem Syndrom a.e. Mischdemenz aus neurodegenerativen (a.e.M. Alzheimer), vaskulären und neurotoxischen Anteilen bei deutlichen mnestischen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefiziten, leicht erhöhter Interferenzanfälligkeit und Einschränkungen der geteilten Aufmerksamkeit (12.2012). Angaben des Patienten: Er sei auf Geheiss der Ehefrau hier. Er sei zum Teil etwas vergesslich bezgl. Terminen, Besprochenes vergesse er nicht. Eine Abklärung habe nie stattgefunden. Ansonsten lebe er völlig selbständig im eigenen Haushalt, absolviere alle Alltagsfunktionen inkl. Einkaufen, Kochen und den Finanzen selbständig. Gegenstände würde er nicht verlegen. Er fahre problemlos Auto, ihm habe niemand gesagt, dass er nicht mehr fahren dürfe. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr nicht im selben Haushalt lebender Ehemann sei sehr vergesslich, starke Progredienz der Vergesslichkeit seit der Voruntersuchung. Nach 2-3 Minuten vergesse er praktisch alles wieder, egal, wie oft sie ihm etwas wiederhole. Auch Namen von Personen, welche er noch nicht so lange kenne, seien betroffen, z.B. die Namen der Kinder ihres Sohnes. Länger Zurückliegendes oder Namen von älteren Bekannten gehe nicht vergessen. Seit ca. einem Jahr habe sie sämtliche Alltagsfunktionen übernommen, so vergesse der gelernte Koch Schritte bei der Zubereitung, lasse etwas an- oder den Herd brennen. Sie würde ihn auch höchst ungern alleine lassen. Wenn sie über Nacht weg sei, organisiere sie jemanden, der bei ihm bleibe, eine Tag-/Nachtumkehr habe aber nie stattgefunden. Ebenfalls sei die Orientierung intakt, er gehe jeden Tag mit dem Hund spazieren. Seit Kurzem falle auf, dass er nicht mehr wisse, ob er bereits gegessen habe, er könne direkt nach dem Abendessen wieder anfangen zu kochen. Sie rufe ihn jeden Morgen an, um ihn an die Medikamenteneinnahme zu erinnern, da sie ihm eine Dosette gegeben habe, könne sie dies auch gut nachkontrollieren. Das Essen bereite sie ihm vor, dann könne er es am Mittag in der Mikrowelle aufwärmen, dies klappe gut. Auf Anleitung ziehe er sich auch selbständig an, sie bade ihn einmal wöchentlich. Er fahre tatsächlich (und durch das Strassenverkehrsamt bestätigt) noch Auto, sie bemerke keine Probleme. Trotzdem möchte sie eine Beurteilung, da die Hirnleistung schwer abgenommen habe. Angaben des Sohnes der Ehefrau: Für ihn stünde neben einer Beurteilung der Progredienz der Defizite eine Beratung im Vordergrund, wie man vor allem seine Mutter entlasten könne und welche Prognosen gestellt werden können, ob der Patient noch selbständig leben könne. Nach der letzten Untersuchung habe eine Kontrollfahrt beim StVA stattgefunden, welche der Patient bestanden habe. Auch eine erneute Kontrolle 2 Jahre später habe er bestanden, weshalb sie ihn nicht frühzeitig hätten bevormunden wollen. Alkohol: Ca. ein Glas Rotwein am Tag, selten mehr. Aktuelle Medikation: Atorvastatin 20 mg 1-0-0, Clopidogrel 75 mg 1-0-0, Nebilet 5/25 1-0-0, Allopus 100 mg 1-0-0, Aricept 10 mg 1-0-0, Coreram 10/5 mg 1-0-0. Der 85-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung der Ehefrau und deren Sohn zum vereinbarten Termin. Örtlich gut, zeitlich und situativ desorientiert, kann er nur bruchstückhafte und nicht kohärente Angaben zur persönlichen Situation und eigenanamnestische Angaben machen. Klinisch bereits deutliche Vergesslichkeit, Instruktionen werden bereits vor Beginn der Aufgaben vergessen, er fragt vermehrt nach. Er wendet sich für sämtliche Nachfragen hilfesuchend an die Ehefrau, ist anosognostisch bezüglich der kognitiven Defizite und seinem Unterstützungsbedarf im Alltag. Er sitzt die meiste Zeit unbeteiligt da, kann dem Gespräch nicht vollständig folgen. Im Antrieb stark gemindert und bei stark reduzierter Auffassungsgabe sowie deutlich verlangsamtem Arbeitstempo überrascht dann in der geführten Testsituation ein relativ rasches Erfassen und Umsetzen der Aufgaben. Die Spontansprache ist eher leise, qualitativ aber unauffällig, gelegentliche leichte Wortfindungsstörungen, keine phonematischen und semantischen Paraphasien bei ebenfalls deutlich beeinträchtigtem Sprach- und Instruktionsverständnis. In der geführten Testumgebung arbeitet er ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit mit mnestisch bedingt reduzierter Fehlerkontrolle über den Testzeitraum bei guter Belastbarkeit sehr motiviert und kooperativ mit. Affektiv sehr freundlich und zugewandt ergeben sich insgesamt keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. MMS: 22/30 Gedächtnis: Eine visuell präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer leicht reduzierten Merkspanne erfasst und einer nur leicht ansteigenden Lernkurve insgesamt, dem Alter und Ausbildung angepasst, leicht vermindert erlernt. Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf bei zufälligem Wiedererkennen. Eine zuvor langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf initial nicht erinnert, nach kurzer Präsentation der Vorlage lediglich in den Grundzügen. Angaben zur persönlichen oder zeitgenössischen Begebenheiten können nicht kohärent gemacht werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: knapp genügende semantische, deutlich bessere phonematische Wortflüssigkeiten. Qualitativ fallen eine deutlich erhöhte mnestisch bedingte Perseverationstendenz sowie Regelbrüche auf. Im Vergleich dazu kann in der figuralen Modalität eine größere Anzahl an Zeichen generiert werden, leicht bessere Fehlerkontrolle. Das verbale Arbeitstempo ist adäquat, die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit stark erhöht. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit adäquater psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit kann aber trotz engmaschiger Hilfestellung aufgrund massiv eingeschränkter kognitiver Flexibilität und Problemen beim Konzeptwechsel nicht umgesetzt werden. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Leicht verlangsamte, qualitativ aber unauffällige Spontansprache bei verminderter Auffassungsgabe, reduziertem Sprach- und Instruktionsverständnis bereits bei einfachen Aufgaben. Lesen gelingt gut, aufgehobenes Lesesinnverständnis. Kein Schriftzerfall, intaktes Rechnen. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt problemlos. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich gut, zeitlich und situativ desorientierter, anosognostischer, antriebsgeminderter und klinisch (nicht aber psychomotrisch) verlangsamter Patient mit mnestisch bedingt deutlich reduzierter Fehlerkontrolle und folgenden kognitiven Befunden: Testspezifisch im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen mit eingeschränkter kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit, erhöhter Interferenzanfälligkeit, reduzierter Fehlerkontrolle sowie klinisch dominierenden Gedächtniseinschränkungen i. S. eines modalitätsunabhängigen anterograd-amnestischen Syndroms.Insgesamt entsprechen diese Befunde weiterhin mittelschweren Funktionsstörungen bi-fronto-temporaler Hirnareale, ätiologisch passend zu der Verdachtsdiagnose einer neurodegenerativen Erkrankung aus Alzheimer-, vaskulären sowie neurotoxischen Komponenten. Im Vergleich zur Voruntersuchung vor 5 Jahren haben sich die Befunde v. a. im Bereich der Frontalhirnfunktionen leicht akzentuiert. Klinisch beobachtbar und aufgrund der anamnestisch berichteten raschen Progredienz der Einschränkungen im Alltag muss aktuell bereits von einem mittelschweren Stadium ausgegangen werden. Therapie: Fortführen der antidementiven Medikation empfehlenswert. Bei MMS 22/30 ist eine Umstellung auf ein Memantin-Präparat zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich. Psychosoziale Unterstützungsmassnahmen: Zur Entlastung der betreuenden Ehefrau ist eine Anmeldung in einem Tageszentrum sehr empfehlenswert. Der begleitenden Familie wurden die Kontaktdaten der verantwortlichen Zweigstelle der Alzheimervereinigung mitgegeben, wo sich die Familie über weitere Entlastungsmöglichkeiten informieren wird. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese nicht mehr gegeben. Die begleitende Ehefrau wird den Ausweis an das Strassenverkehrsamt zurücksenden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle spätestens in einem Jahr empfehlenswert, bei Bedarf gerne früher. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd. a. demenzielle Entwicklung mit zunehmenden Kurzzeitgedächtnisstörungen und Vergesslichkeit im Alltag sowie St. n. rezidivierenden Palpitationen/Pulsunregelmässigkeiten und intermittierendem Vorhofflimmern, arterieller Hypertonie, Dyslipidämie und mildem Diabetes mellitus Typ II. Angaben von Fr. Y: Sie sei hier, da ihr Hausarzt das Gefühl habe, ihr Gedächtnis sei nicht mehr so gut. Sie hingegen habe eher das Gefühl, dass sie sehr Angst davor habe etwas zu vergessen, sie nervös sei und ihr so etwas erst später wieder in den Sinn komme. Dies würde z. B. Besprochenes betreffen, seit der Einnahme eines Aufbaupräparats nach einer Grippe vor einem Monat habe sich dies aber wieder verbessert. Sie lebe seit November 2014 bei der Tochter und den Enkelkindern, helfe dabei im gemeinsamen Haushalt mit, nehme aber z. B. Tabletten selbständig ein. Sie schaue viel fern, für sie interessante Inhalte würden nicht vergessen gehen. Die Finanzen habe der Ehemann bis zu seinem Tod vor 4 Jahren immer gemacht, danach habe es die Tochter übernommen. Ansonsten seien ihr keine Veränderungen in Sprache, Orientierung, Alltagsfunktionen oder Aufmerksamkeit/Konzentration aufgefallen. Angaben der begleitenden Nichte: Die Familie hätte begonnen, sich Sorgen zu machen, nachdem sie nach dem Umzug in die neue Wohnung (November 2014) relativ lange örtlich verwirrt gewesen sei und vergessen habe, wo sie hin müsse. Beim Einzug sei auch aufgefallen, dass die Sprache undeutlich gewesen sei. Beides habe sich aber nach der heftigen Magendarmgrippe vor einem Monat und Einnahme des Stärkungsmittels verbessert, ebenfalls habe sie das Gefühl, dass Besprochenes wieder besser gemerkt werden könne, vor allem profitiere sie von Hinweisen. Fluktuationen in der Leistung bemerke sie keine. Vor dem Umzug habe sie wohl sehr eintönig gegessen, sie habe nicht mehr für sich selbst kochen wollen und beim Hausarzt seien dann auch schlechte Werte im Blut festgestellt worden. Geistig sei sie etwas langsamer geworden. Appetit, Schlaf und Stimmung seien in Ordnung. Persönliche Anamnese: Verwitwet, lebt zusammen mit der Tochter und zwei Enkeln in einem Haushalt. Regelrechte 8-jährige Schulzeit mit Rechtschreib- und Rechenschwäche, keine weiterführende Ausbildung, danach in einer Fabrik und als Bäuerin gearbeitet. Familienanamnese: Bland für Demenzen. Autofahren: Patientin fährt kein Auto. Neuropsychologische Befunde Die 80-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit der Nichte pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist zeitlich unsicher, örtlich gut orientiert. Es fällt auf, dass sie eher indifferente und oberflächliche Antworten gibt, lässt die Nichte reden. Kognitiv nicht antriebsgemindert, aber leicht verlangsamt arbeitet sie kooperativ und motiviert mit, ist aber bereits bei einfachen Aufgaben z. T. überfordert und benötigt zusätzliche Erklärungen, erschwertes Umsetzen. Erhöht ablenkbar sind über den Testzeitraum Aufmerksamkeitsfluktuationen zu erheben, affektiv eher ruhig, aber keine Hinweise auf eine relevante depressive Verstimmung. Keine adäquate Krankheitseinsicht. MMS: 22/30 Pkt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und dann einer fluktuierenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf, qualitativ fällt eine deutlich erhöhte Intrusions- und Konfabulationstendenz auf. Ebenfalls deutlich vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor mit visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten kopierte komplexe geometrische Figur kann im verzögerten Abruf ebenfalls nicht erinnert werden, auf kurzen Hinweis nur in den Grundzügen insgesamt ungenügend. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen zum Teil zeitlich nicht ganz stimmig, eigenanamnestische Angaben können aber gut gemacht werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Alters- und ausbildungskorrigiert knapp genügende semantische und phonematische, deutlich eingeschränkte figurale Ideenproduktion. Vor allem in der figuralen Modalität fällt eine deutlich erhöhte Perseverationstendenz auf. Das verbale Arbeitstempo ist knapp genügend, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit deutlich reduziert, 7 Fehler. Ausgeprägte psychomotorische Verlangsamung bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) mit zwei Fehlern, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit deutlich erschwerter Konzeptwechsel und im Verlauf der Aufgabe Überforderung, weshalb die Aufgabe abgebrochen werden muss. Ausgeprägte visuo-konstruktive Schwierigkeiten beim Kopieren der Luria-Schlaufen, beim Kopieren einer einfachen geometrischen, einer 3-dimensionalen und einer sich überlagernden Figur. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben deutlich erschwertem Instruktionsverständnis. Bereits bei einfacheren Aufgaben wirkt Fr. Y überfordert und hat Mühe, die Aufgaben umzusetzen. Deutliche Benennstörung beim Konfrontationsbenennen, das Schreiben bereitet (hierbei berichtete die Patientin aber bereits vorher von vorbestehenden Rechtschreibproblemen) ebenso beim Rechnen. Lesen soweit gut. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten und insgesamt nicht ganz adäquatem Gesamtergebnis kopiert. Sich überlappende und 3-dimensionale Figuren können ebenfalls nur ungenügend übertragen werden. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt hingegen problemlos, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-perzeptive, aber eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich die Patientin mit erhöhter Ablenkbarkeit und Aufmerksamkeitsfluktuationen sowie eingeschränktem Instruktionsverständnis mit folgenden kognitiven Befunden: Eine modalitätsunabhängige Lern-, Abruf- und Speicherstörung (anterograd-amnestisches Syndrom), eine ausgeprägte psychomotorische Verlangsamung, eine erhöhte Konfabulations-, Intrusions- und Interferenzanfälligkeit, eine eingeschränkte kognitive Flexibilität, eine Anomie und eine eingeschränkte figurale Ideenproduktion. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen vor allem fronto-temporo-parietaler Hirnareale, klinisch (hierbei v. a. die Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhte Ablenkbarkeit mitberücksichtigt) und testspezifisch gut passend zu einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung, ätiologisch a. e. im Rahmen einer Mischdemenz aus vaskulärer (vorbestehende Dyslipidämie, arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus und intermittierendes Vorhofflimmern) und Alzheimerkomponente. Aufgrund der nahezu vollständig erhaltenen Selbständigkeit im Alltag ist der Schweregrad aktuell als leicht zu bewerten. Wir empfehlen die Durchführung eines MRI Schädels und haben sie auf Wunsch der Patientin und der Enkelin direkt hierfür angemeldet. Über die Befunde werden wir Sie in einem separaten Schreiben informieren.Der Einsatz eines Acetylcholinesterasehemmers ist - sofern sich aus kardialer Sicht keine Kontraindikation ergibt, bei Vd. a. beginnende Demenz empfehlenswert. Wir empfehlen eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. links frontaler osteoplastischer Kraniotomie und makroskopisch radikaler Exstirpation eines Meningeoms frontal links histologisch WHO Grad I am 12.12.2014. Zwischenanamnese Zusammenfassung aus den Akten: Nach jahrelanger Migräne und Wortfindungsstörungen seit kurzer Zeit entschloss sich die Fr. Y zur Tumorexstirpation des links frontalen Meningeoms. In der präoperativen Untersuchung zeigte sich bei einer sehr fröhlichen, eher hochgestimmten Fr. Y ein erfreulicherweise altersentsprechender kognitiver Normalbefund mit einer diskreten Funktionsstörung rechts frontaler Hirnareale möglicherweise als Folge eines raumfordenden Effekts des links frontalen Meningeoms mit Kompression der Gegenseite. Die Fr. Y erscheint heute zur Verlaufskontrolle. Angaben der Fr. Y: Die Migräne sei jetzt viel weniger und anders, sie könne es mit Schmerzmitteln problemlos steuern. Die Wortfindungsstörungen seien verschwunden, Mitarbeiterinnen und Familie würden bemerken, dass sie fröhlicher geworden sei. Insgesamt sei die Operation durchwegs positiv verlaufen, es gehe ihr besser als vorher, keine negativen Veränderungen. Bis Ende Februar 2015 habe sie zu 50 % im angestammten Beruf als Verkäuferin gearbeitet, hierbei sei sie am Abend zum Teil doch recht müde gewesen. Die Steigerung auf 100 % seither sei aber problemlos erfolgt, sie spüre keinerlei Veränderungen mehr zur Voruntersuchung. Die 52-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, es dominiert weiterhin ein sehr überschäumender Affekt, keine Antriebsminderung, keine psychomotorische Verlangsamung. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ problemlos über den Testzeitraum mit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Belastbarkeit. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das max. problemlos erfassenden Lernkurve insgesamt eher überdurchschnittlich erfasst. Max. Punktzahl im Abruf nach Interferenz und im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, qualitativ keine Auffälligkeiten. Gutes verbales Arbeitstempo, sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei aber zwei Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, ebenfalls keine Probleme beim Konzeptwechsel bei in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bei sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit. Ebenfalls sehr rasche Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung, auch kann problemlos und gleichermassen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli reagiert werden in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit. Die Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt eine regelmässige Leistung bei sehr guter Fehlerkontrolle und intakter Konzentrationsleistung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, im Affekt eher hochgestimmte, ansonsten aber verhaltensunauffällige Fr. Y mit einem erfreulicherweise in sämtlichen Bereichen geprüften kognitiven Normalbefund. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die ehemals bereits im Normbereich liegenden verbalen Fähigkeiten noch gesteigert, insgesamt sehr erfreulicher Verlauf. Aus neuropsychologischer Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Arbeits- und Fahrfähigkeit sind gegeben. Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit und Arbeitsfähigkeit bei St. n. Hirnabszess rechts frontal, abgekapselt, mit Streptokokkus milleri mit/bei: - Erstmaligem generalisierten epileptischen Anfall mit RQW am Hinterkopf rechts - St.n. Bohrlochtrepanation frontal rechts und Durchführung einer navigationsgesteuerten Biopsie, Teilabszessevakuation mit Brainlab-Navigation am 11.12.2014 - Mikroskopischer, mikrochirurgischer Kraniotomie frontal rechts und Evakuation eines Restabszesses am 19.12.2014 Nebendiagnose - Nicht-insulinpflichtiger Diabetes mellitus Typ 2 - Dyslipidämie Der Patient berichtet, dass es ihm gut gehe. Manchmal komme ihm ein Wort nicht in den Sinn, das er sagen möchte. Zudem sei er schneller auf 100, dies habe er u. a. beim Zusammenbauen eines Ikea-Schrankes bemerkt, wobei dann die Einzelteile rumgeflogen seien. Das wäre vor der Hirnverletzung nicht passiert. Er beruhige sich aber schnell wieder. Ansonsten gehe es ihm stimmungsmässig gut. Er habe nicht das Gefühl, dass er beim Denken langsamer sei. Die Konzentration/Aufmerksamkeit sei unbeeinträchtigt. Seine Ehefrau und Angehörige meinen, er sei wieder wie vorher. Er habe seit 12/14 keine Epi-Anfälle mehr gehabt. Nach dem Eingriff habe er 6 Wochen in der Reha in Stadt S. verbracht und neben Physio- und Ergotherapie auch neuropsychologische Untersuchungen durchlaufen. Zurzeit erhalte er 1-2/Woche Ergotherapie. Der Appetit sei unverändert gut. Lust auf Süsses habe er schon immer gehabt, dies habe sich aber nicht verstärkt in den letzten Monaten. Der Schlaf sei nicht schlecht, morgens würde er am liebsten liegen bleiben. Er schlafe teilweise mehr als 10 h und müsse sich manchmal nach dem Mittag noch einmal eine Stunde hinlegen. Inzwischen sei er wieder Auto gefahren, da ihm die Fahrerlaubnis in der Epilepsie-Sprechstunde am 07.05.2015 wieder erteilt wurde. Ohne Auto könne er seinen Beruf als Servicetechniker nicht ausüben. Er würde gerne wieder arbeiten, aber seine Bewegungsschwierigkeiten im linken Knie liessen dies nicht zu. Er müsse in seinem Beruf hauptsächlich auf den Knien arbeiten. Er würde aber gerne mit einem 20-30 %-Pensum einsteigen und dann hauptsächlich in der Werkstatt Tätigkeiten ausführen. Der Wiedereinstieg werde nun mit dem Arbeitgeber geplant. Geburt und Entwicklung: Zwillingsgeburt ohne Komplikationen, soweit bekannt unauffällige sprachliche und motorische Entwicklung. Schul- und Berufsanamnese: 1. Schuljahr in Hilfschule, Schwächen: Lesen, Schreiben und Auswendig-Lernen, 2-jährige Anlehre als Lebensmitteltechniker, danach Umschulung im Bereich Elektrik, aktueller Beruf: Servicetechniker für Whirlpools. Noxen: kein Alkohol, kein Nikotin. Der allseits orientierte, im Verhalten adäquate, 48-jährige Rechtshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat und kohärent. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Der Patient ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik beobachtbar. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung kann keine relevante Ermüdbarkeit beobachtet werden.Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigen sich eine diskret reduzierte Erfassungsspanne, eine ansteigende, aber fluktuierende Lernkurve sowie eine deutlich reduzierte Gesamtlernleistung (DD vorbestehende Lernschwäche). Beim Lernen kann ein unstrukturierter Arbeitsstil beobachtet werden. Zudem werden bereits genannte Wörter häufig wiederholt. Der verzögerte freie Spätabruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung leicht eingeschränkt und es kommt zu 3 Konfabulationen. Die Wiedererkennfähigkeit ist deutlich eingeschränkt und es kommt zu einer Konfabulation. Von einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, qualitativ ist sie unauffällig. Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist ebenso quantitativ leicht vermindert, qualitativ sind keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Die figurale Ideenproduktion ist leicht reduziert, qualitativ können keine Auffälligkeiten beschrieben werden. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Keine motorischen Perseverationen beim Zeichnen der Luria-Schlaufen. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine deutlich reduzierte Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit ebenfalls deutlich reduziert und es kommt zu 2 Fehlern. Eine computergestützte Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer normgerechten Reaktionsleistung und intakter Fehlerkontrolle durchlaufen. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich ebenfalls eine unauffällige Bearbeitungsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion finden sich keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien. Es zeigt sich eine unauffällige Prosodie. Lesen kursorisch intakt. Das Schreiben eines vollständigen Satzes gelingt mit Unterstützung der Testleitung (DD vorbestehende Lese- und Schreibschwäche). Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Das Zeichnen eines Würfels gelingt beim 2. Versuch. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, im Verhalten adäquaten, 48-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen Lern-, Abruf- und Wiederkennstörung sowie attentional-exekutive Einschränkungen mit verminderter figuraler und verbaler Ideenproduktion, eingeschränkter kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit und einer teilweise reduzierten Fehlerkontrolle mit Konfabulationstendenz und Wiederholungen. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale beidseits, die einerseits als residuelle Folgen des Hirnabszesses und der chirurgischen Eingriffe rechts frontal 11.12.2014/19.12.2014 zu interpretieren sind. Andererseits muss zusätzlich von einer Aggravation der anamnestisch angegebenen vorbestehenden Sprachentwicklungs- und Lernschwäche ausgegangen werden (im Rahmen einer frühkindlichen Entwicklungsstörung bei Zwillingsgeburt). Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind zukünftig keine Limitationen als Servicetechniker für Whirlpools zu erwarten. Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt mit einem zu Beginn reduzierten Pensum von 20-30 % wird empfohlen. Dem Patienten wurde erläutert, dass bei gutem Gelingen des Wiedereinstieges das Pensum sukzessive erhöht werden kann. Der Patient wurde außerdem darauf aufmerksam gemacht, dass zu Beginn der Arbeitstätigkeit eine gewisse Ermüdbarkeit auftreten könnte. Ad Fahreignung: Die Fahreignung kann aus neuropsychologischer Sicht positiv beurteilt werden. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie beurteilen wir als sinnvoll und empfehlen das Trainieren der kognitiven Flexibilität/Umstellfähigkeit und Fehlerkontrolle. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung: Zur Reevaluation des Wiedereinstieges in den Berufsalltag bieten wir den Patienten zu einer Kurzuntersuchung in 8 Wochen (bei a@mail.com) auf. Neuropsychologische Untersuchung bei persistierenden Zephalgien mit/bei St.n. mittelschwerem SHT 10.12.XXXX mit Kraniotomie und Ausräumung eines SDH im Kosovo, St.n. nicht-pathologischem Infusionstest. Anamnese: Die Kopfschmerzen seien wieder etwas akzentuiert in den letzten Tagen, Schmerzmittel würden nicht viel helfen. Die Kopfschmerzen würden seit der Operation fluktuierend bestehen, seien nie komplett weg gewesen. Aktuell bestünde VAS 9/10 links frontal und occipital, permanent starker Druck. Seine geistige Leistungsfähigkeit sowie Persönlichkeit hätten sich seither total verändert: seine Hände würden zittern, er wäre rasch aggressiv und nervös, gehe in die Luft und könne sich nicht mehr beherrschen aufgrund der Kopfschmerzen und der Ungewissheit, wie es weitergehe. Seit dem 01.06.15 würde er wieder zu 100 % arbeiten, möchte dies auch so. Er habe aber permanent starke Schmerzen. Beim Arbeiten würden Aufträge vergessen, er müsse sich alles aufschreiben. Ebenfalls sei er lärmempfindlich. Sämtliche Beschwerden seien klar abhängig vom Kopfschmerz, würden ansonsten vermutlich nicht auftreten. Es sei auch körperlich und geistig viel langsamer geworden, langsamere Reaktionszeiten. Bei Druck blockiere alles, was zum Teil auch in Sprachstörungen präsentieren würde. Besprochenes gehe oft vergessen. Autofahren klappt gut und problemlos, er könne sich hierbei entspannen. Persönliche Anamnese: Aufgewachsen im Kosovo, regelrechte Schulzeit, Ausbildung zum Informatiker. Vor 2 Jahren in die Schweiz gekommen, arbeitet aktuell als Verkäufer. Verheiratet, ein Kind. Verhalten während der Untersuchung: Der 25-jährige Rechtshänder erscheint nach einmaligem unentschuldigtem Fehlen aktuell 15 Minuten zu spät zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann problemlos Angaben zur persönlichen Situation und Krankengeschichte machen. Er gibt nahezu unerträgliche Kopfschmerzen an, VAS 9/10 zu Beginn der Testung. Klinisch ist dies aber nicht zu beobachten, er ist sehr gut gelaunt, macht Späße und lacht viel unbekümmert, wirkt eher kindlich im Ausdruck mit großer Begeisterungsfähigkeit. Generell große Diskrepanz zwischen der berichteten, ausgeprägten Kopfschmerzproblematik und den daran assoziierten schweren Einschränkungen in Kognition und Alltagsfunktionalität bei sehr motiviertem und kooperativem, sorgfältigem und ausdauernden Arbeitsstil ohne Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Er kommentiert sein Vorgehen, leicht distanzlos im Verhalten und deutlich erhöht ablenkbar, arbeitet er mit dadurch bedingt leichten Aufmerksamkeitsfluktuationen ohne erhöhte Ermüdbarkeit oder reduzierte Belastbarkeit bei guter Konzentrationsfähigkeit. Die Spontansprache ist bis auf den leichten Fremdakzent unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch bei komplexeren oder mehrstufigen Aufforderungen gegeben. Affektiv freundlich und zugewandt, nicht besorgt wirkend, ergeben sich weniger durch sein Verhalten denn durch seine Berichte mit ausgeprägter Perseverationstendenz und rezidivierenden Wiedervorstellungen auf dem Notfall Hinweise auf eine chronifizierte somatoforme Schmerzstörung.Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste in der deutschen Fremdsprache eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve bis zum Maximum mit insgesamt guter Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr langsam, aber zu Gunsten eines sehr sorgfältigen Arbeitsstils kopierte komplexe geometrische Figur wird im Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische, phonematische und figurale Flüssigkeiten präsentieren sich normgerecht. In der verbalen Modalität kann qualitativ gut gearbeitet werden, in der figuralen fällt ein sehr unstrukturiertes Vorgehen mit Auslassungen auf. Das testspezifische Arbeitstempo ist adäquat, die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit deutlich erhöht. Die Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit absolviert werden. Die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt eine im Vergleich zur reinen Geschwindigkeitsaufgabe leicht verminderte Umstellfähigkeit bei intaktem Konzeptwechsel, DD fremdsprachlich bedingt. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit einer reduzierten Gesamtzahl bearbeiteter Zeichen bei guter Fehlerkontrolle, aber unregelmäßiger, insgesamt nicht abfallender Gesamtperformanz und ebenfalls knapp genügender Konzentrationsleistung absolviert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann mit guter Reaktionszeit auf selektive Reize reagiert werden, initial jedoch deutlich reduzierte Fehlerkontrolle. Nach Wiederholung der Aufgabe genügende Fehlerkontrolle zu Lasten einer langsameren, aber genügenden Reaktionsgeschwindigkeit. In der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann adäquat auf visuelle und auditive Stimuli reagiert werden, leicht erhöhte Fehleranfälligkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, Spontansprache mit leichtem Fremdakzent ohne weitere Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen und Schreiben. Visuokonstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und sehr langsam, aber sorgfältig und intaktem Gesamtergebnis abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, gut gelaunter, sorgloser, leicht distanzgeminderter, erhöht ablenkbarer Patient mit berichteten Kopfschmerzen VAS 9/10 bei Beginn, VAS 5-6/10 bei Ende der Testung mit folgenden kognitiven Befunden: Hinweise auf ein leicht ausgeprägtes Verhaltenssyndrom mit Sorglosigkeit, Ablenkbarkeit, kindlichem Verhalten, Diskrepanz zwischen berichteten ausgeprägten kognitiven und Alltagseinschränkungen aufgrund nahezu unerträglicher Kopfschmerzen und dem klinischen Bild bei sehr motiviertem, kooperativem Arbeitsstil ohne Hinweise auf Aggravationstendenz. Testspezifisch finden sich zudem eine erhöhte Interferenzanfälligkeit und eingeschränkte Daueraufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen mit reduzierter Fehlerkontrolle in den Aufmerksamkeitsaufgaben. Alle übrigen geprüften Funktionen (Gedächtnis visuell und verbal, Exekutiv- und Aufmerksamkeitsleistungen, Sprache und Visuo-Konstruktion) zeigen sich im alters- und ausbildungsentsprechenden Bereich. Insgesamt entsprechen obige Befunde leichten Funktionseinschränkungen rechts frontaler Hirnareale, passend zu den rechts hoch frontalen fokalen Erweiterungen des Subarachnoidalraumes und den kleinen Arachnoidalzysten rechts frontal und rechts temporopolar. Ein für einen Normaldruckhydrocephalus typisches Ausfallsmuster lässt sich nicht eruieren. Auf der affektiven Seite ergeben sich Hinweise auf eine chronifizierte somatoforme Schmerzstörung. Falls noch nicht erfolgt, Überweisung in die psychosomatische Sprechstunde bei den Kollegen der Psychosomatik im Hause empfehlenswert. Aus rein kognitiver Sicht sind Arbeits- und Fahrtauglichkeit gegeben, es hätten sich auch keine Fehler bei der Arbeit ergeben und der Patient wünscht eine Arbeitstätigkeit. Eine allfällige Reduktion des Pensums sollte aus psychosomatischer Sicht beurteilt werden. Neuropsychologische Nachkontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Untersuchung bei leichter bis mittelschwerer dementieller Entwicklung unklarer Ätiologie (MMS 19/30), DD Demenz vom Alzheimer-Typ, DD zerebrovaskulär, DD gemischt bei ausgeprägter vaskulärer Leukencephalopathie und Hirnatrophie im Schädel-MRI sowie Zeichen einer generalisierten Hirnfunktionsstörung im EEG. Angaben von Fr. Y: Sie wisse nicht, weshalb sie hier sei, habe gedacht, die Abklärungen seien vorüber. Sie wohne allein im Haus, was etwas traurig sei. Fluktuierend gibt sie an, gerne in ein Altersheim zu ziehen, verneint dies später wieder. Es falle ihr auf, dass sie oft etwas sagen wolle, dann aber alles wieder weg sei. Sie sei im Alltag selbstständig, koche und nehme die Medikamente pünktlich ein. Ansonsten habe sie keine Unterstützung im Haushalt und möchte dies auch nicht. Die Körperpflege würde sie selbständig erledigen. Angaben der begleitenden Fr. Y: Sie könne nicht viele Angaben über Beginn und Verlauf der geistigen Leistungsfähigkeit der Patientin machen. Als sie daraufhin die Patientin wieder einmal besucht habe, sei sie erschrocken gewesen: sie vergesse alles unmittelbar, könne sich sehr schwer ausdrücken aufgrund ausgeprägter Wortfindungsstörungen. Die berufstätigen Söhne kämen maximal einmal pro Monat bei der Patientin vorbei und würden Vorschläge zur Unterstützung der Patientin (z.B. Rotkreuz-Knopf) leider nicht zuverlässig umsetzen. Sie habe versucht, den Messie-Haushalt und dem verwilderten Garten etwas zu bändigen, die Patientin sei nicht mehr in der Lage, den Haushalt selbstständig zu führen. Sie gehe zweimal wöchentlich mit ihr einkaufen, auf Nachfrage berichte die Patientin, sie würde sich adäquat ernähren. Zuverlässig könne sie dies jedoch nicht bestätigen. Die Körperpflege würde sie ebenfalls selbständig erledigen, ob diese genügend sei, könne sie ebenfalls nicht sicher beurteilen. Telefonische Angaben von Hr. Y: In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit seiner Mutter würden ihm vor allem ausgeprägte Fluktuationen auffallen: So könne sie zum Teil sehr adäquat Gesprächen folgen, mit engmaschiger Führung könne sie auch ein Thema beibehalten. Das Gedächtnis sei in diesem Rahmen zum Teil sehr schlecht, zum Teil auch erstaunlich gut. In Bezug auf die Alltagsfunktionalität habe er jahrelang gedacht, dass sie ein Messie sei, solange aber keine Unhygiene oder Dreck geherrscht habe, habe er es zu belassen. Die Körperhygiene könne er nicht beurteilen. Er habe das Gefühl, dass sie ihre Situation realisiere, sie bemerke die Vergesslichkeit oft. Ihr erhöhtes Mitteilungsbedürfnis habe er auf die Einsamkeit zurückgeführt. Sein Bruder und er seien im Begriff, sie in einem betreuten Wohnen anzumelden. An dem Ort, wo seine Mutter dies wünsche, sei aktuell aber kein Platz. Sie esse einmal wöchentlich bei ihm und seiner Ehefrau zu Mittag, er habe aber zunehmend ein schlechtes Gefühl, sie allein zu lassen. Sie sei auch schon Telefonverkäufern auf den Leim gegangen.Persönliche Anamnese: Gelernte Lehrerin, verwitwet, 2 Söhne. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich und zeitlich adäquat, situativ aber vollständig desorientierte Patientin. Aussagen zur persönlichen Situation können nicht gemacht werden, eigene anamnestische Angaben zum Teil. Klinisch dominiert eine auffallende Vergesslichkeit, der Anfang bereits kurzer Sätze geht unmittelbar vergessen. Ein Gespräch ist nahezu nicht möglich, es zeigen sich ausgeprägte Wortfindungsstörungen, assoziative Gedankengänge und stark erhöhte Ablenkbarkeit sowie Aufmerksamkeitsfluktuationen. Das Sprachverständnis ist bereits für einfache Sachverhalte deutlich eingeschränkt, Instruktionen können nur sehr erschwert umgesetzt werden. Psychomotorisch eher agitiert, keine Antriebsminderung. Fr. Y ist sehr fröhlich, lacht und kichert viel, ist auch motorisch unruhig. Sie wirkt ungepflegt. Anosognostisch den kognitiven Defiziten gegenüber. Es besteht kein Leidensdruck. Aufgrund der mangelnden Einsicht ist von keiner adäquaten Urteilsfähigkeit mehr auszugehen. Testspezifisch lassen sich bei MMS 18/30 schwere Einschränkungen sämtlicher geprüfter kognitiven Funktionen objektivieren, aufgrund des deutlich eingeschränkten Sprachverständnisses und der ausgeprägten Wortfindungsstörungen können diese im verbalen Bereich nahezu nicht mehr näher differenziert werden. Formal sind eine Dyslexie und Dyskalkulie, eine Anomie und eine Fingeragnosie sowie schwer verminderte semantische und phonematische Ideenproduktionen mit mnestisch bedingt reduzierter Fehlerkontrolle zu objektivieren. Das Schriftbild ist erhalten. Auch keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Insgesamt entsprechen obige Befunde, die Verhaltensbeobachtung mit leichter Agitiertheit, gehobener Stimmung, ausgeprägten Fluktuationen, erhöhter Ablenkbarkeit und körperlicher Vernachlässigung schweren Einschränkungen vor allem bifronto-temporaler Hirnareale, sehr gut passend zu der ausgeprägten vaskulären Leukoenzephalopathie und Hirnatrophie sowie den Zeichen einer generalisierten, lokalisiert nicht mehr abgrenzbaren Hirnfunktionsstörung im EEG. Aktuell entsprechen die Befunde einem mittelschweren bis schweren dementiellen Zustandsbild, ätiologisch a.e. - wie bereits klinisch vermutet - einer Mischdemenz aus Alzheimer- und vaskulären Komponenten. Ad Therapie: Bei MMS 18/30 ist die Indikation für ein Memantine-Präparat (Ebixa oder Axura) gegeben. Aufgrund der Befunde ist die Patientin nicht mehr urteilsfähig, die Selbständigkeit im Alltag muss als deutlich eingeschränkt beurteilt werden. Eine Anmeldung in einem demenzspezifischen Altersheim ist empfehlenswert. Mit dem Sohn, Hr. Y, wurde besprochen, dass bis dahin in erster Linie eine tägliche Medikamentenabgabe durch die Spitex eingeführt werden sollte, ebenfalls ein Mahlzeitendienst. In Bezug auf die finanziellen Angelegenheiten wird er die Beistandschaft in diesem Bereich beim Familiengericht beantragen. Familienintern und mit Zusage der Patientin sei eine Umsiedlung in eine demenzspezifische Wohnform auf den Herbst dieses Jahres geplant, bis dahin wird die Familie in Absprache mit der betreuenden Hausärztin und der Alzheimervereinigung die flankierenden Maßnahmen planen und umsetzen. Hr. Y wünscht, von Dr. X nach Erhalt aller Berichte zu einem Gespräch zwecks weiterem Vorgehen in Bezug auf die Urteilsfähigkeit und ggf. Priorisierung einer Anmeldung ins Altersheim kontaktiert zu werden. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Untersuchung bei berichteten Gedächtnisstörungen und symptomatischer Epilepsie mit komplex-fokalen und sekundär-generalisierten Anfällen, EM 1996, Substanzdefekt occipital links und Hippocampusatrophie unklarer Ätiologie (2008). Er habe früher 2-3x jährlich unter der Epilepsie gelitten, aktuell ca. 2x im Monat. In der Intensität seien die Anfälle aber gleich geblieben. Aktuell unter Timonil 300 1-0-1, Lyrica 150 1-0-1. Er habe früher nie Gedächtnisprobleme gehabt, seit ca. 4-5 Jahren vergesse er verbal und visuell Präsentiertes unmittelbar, müsse sich sehr oft rückversichern und benötige die Hilfe seiner Ehefrau, um sich Dinge merken zu können. Ebenfalls falle ihm auf, dass die Gedanken abschweifen, so würde er z.B. bei Rot über den Fußgängerstreifen gehen, obwohl er wisse, dass er das nicht dürfe. Trinke einen Tee und wisse ein paar Minuten später nicht mehr, ob er dies bereits getan habe. Bis 2013 habe er in verschiedenen Positionen in der Küche gearbeitet, hierbei sei es sehr schwierig gewesen, wenn der Küchenchef ihm einen Auftrag für den nächsten Tag gegeben habe, diesen nicht zu vergessen. Die Kündigungsgründe seien aber jedes Mal die epileptischen Anfälle während der Arbeit gewesen, keine Fehlhandlungen. Er lebe im Moment von der Sozialhilfe, müsse aber trotzdem einen Job suchen. Er möchte gerne arbeiten, habe aber schon vermehrt wegen der Anfälle den Job verloren. Eine IV-Anmeldung sei, soweit er wisse, abgelehnt worden. Wenn er lese, könne er sich gut konzentrieren und eine Sache aufnehmen, vergesse sie aber nach ein paar Tagen wieder. Sozialanamnese: Aus Sri Lanka stammend, tamilische Muttersprache. Verheiratet, 2 Kinder. Neuropsychologische Befunde: Der 49-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, im Affekt sehr freundlich und zugewandt. Aufgrund der sehr eingeschränkten Deutschkenntnisse ist die Anamnese erschwert, Hr. Y gibt sich große Mühe und beteuert, eine Instruktion verstanden zu haben, kann sie dann aber nicht umsetzen aufgrund von Verständnisproblemen. Klinisch fallen weder eine psychomotorische Verlangsamung noch ein Antrieb auf, über die Sprachbarriere hinweg keine reduzierte Auffassungsgabe. Er arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, sehr sorgfältiger, fehlerfreier Arbeitsstil bei guter Belastbarkeit. Gedächtnis: Eine in der tamilischen Muttersprache visuell präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer zwar fluktuierenden, das Maximum aber bereits beim 2. Durchgang erreichenden Lernkurve gut gelernt. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite, aber leichtem Tremor kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: In der tamilischen Muttersprache intakte semantische Ideenproduktion, in der figuralen Modalität kann qualitativ und quantitativ unauffällig gearbeitet werden. Gute psychomotorische Geschwindigkeit, keine attentionalen Defizite in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A). Weitere Prüfungen konnten aufgrund der Verständnisschwierigkeiten ohne Dolmetscher nicht durchgeführt werden. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit leichtem Tremor, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, freundlicher Patient mit tamilischer Muttersprache und deutlich eingeschränkten Deutschkenntnissen. Aufgrund dieser Tatsache konnte ohne Dolmetscher leider nur eine begrenzte Anzahl an Aufgaben durchgeführt werden. Diese zeigten insgesamt aber keine Auffälligkeiten. Die vom Patienten berichteten Gedächtnisprobleme sind a.e. Konzentrations- und Aufmerksamkeitseinschränkungen im Moment unklarer Genese, Gedächtnisschwierigkeiten passend zu der Hippocampusatrophie links konnten in diesem Rahmen nicht objektiviert werden. Für eine detailliertere Untersuchung müsste ein tamilischer Dolmetscher hinzugezogen werden. Wir bitten hierfür um erneute Zuweisung. Aus kognitiver Sicht bestehen keine Einschränkungen für eine Arbeitstätigkeit im Küchenbereich. Da der Patient aber vermehrt aufgrund der epileptischen Anfälle Arbeitsstellen verloren hat und von der Sozialhilfe lebt, ist diesbezüglich eine Stellungnahme aus epileptologischer Sicht notwendig.Aus kognitiver Sicht wäre die Fahrtauglichkeit gegeben, aus epileptologischer Sicht besteht aber eine Fahrkarrenz. Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Fahrtauglichkeit bei St. n. SAB Hunt + Hess, WFNS 1, Fisher 2, bei ICA-Endstrecken-Aneurysma links. Zentrale Angiographie und Coiling des Aneurysmas am 21.04.2015. Hr. Y berichtet, dass er nach dem Eingriff 2 Wochen auf einen Rehabilitationplatz in Stadt S hätte warten müssen. Da man ihm gesagt habe, dass es ihm den Umständen entsprechend sehr gut gehe, sei er lieber nach Hause gegangen. Zuhause habe er dann gemerkt, dass er noch unter Defiziten leide: Er sei ungefähr bei 70% seiner Leistungsfähigkeit. Längere, komplexere Sätze müsse er teilweise 3-4x lesen, da er jeweils den Beginn des Satzes wieder vergessen habe. Er weiche öfter auf andere Sprachen aus, wenn ihm ein Wort in der aktuell gesprochenen Sprache nicht einfalle. Beim Telefonieren brauche er längere Denkpausen, was den Zuhörer irritiere. Manchmal gebe er keine vollständigen Antworten, obwohl diese gedanklich vorhanden seien. Gesagtes werde nicht aufgenommen, wenn in der Umgebung Lärm herrsche (z. B. im Supermarkt). Wenn er unter Druck sei, komme es zu Blockaden. Bei wichtigen Gesprächen merke er, dass er noch nicht er sei. Auch wenn er banale Arbeiten erledige (Wäsche falten) könne er nicht gleichzeitig eine Frage beantworten, was vorher problemlos möglich war. Nach Spitalaustritt sei ihm als Beifahrer übel geworden und er habe bemerkt, dass der Straßenverkehr (z. B. Situation an einer Kreuzung) ihn überfordere. Manchmal habe er das Gefühl, dass bei Überforderung die Aufmerksamkeit unterbrochen werde und er nichts dagegen tun könne, wie ein Schalter, der umgelegt werde. Nach längeren Besuchen verspüre er einen Druck im Kopf wie Muskelkater im Hirn. Es kommen auch vermehrt Fehler vor. Er habe ein erhöhtes Schlafbedürfnis und schlafe nachts ca. 10-11 h (früher 7-8 h). Seit einer Woche komme er ohne Mittagsschlaf aus. Früher habe er an Messen mit einer hohen Reizbelastung mit Migräne reagiert. Er sei in letzter Zeit öfter mit seiner Frau angeeckt, da er reizbarer und ungeduldiger sei. Dies sei ein Zeichen der Frustration, da noch nicht alles wie vorher funktioniere. Zur Zeit sei er nicht arbeitstätig. Er plane im Herbst mit einem Pensum von 80% wieder in den Beruf als im Marketing/Verkauf von Dental-Instrumenten einzusteigen. Bei seiner Arbeit sei wichtig, dass er mehrere Informationen von Kunden bündeln könne, um den Kunden das entsprechende Produkt anbieten zu können. Zur Zeit traue er sich dies nicht zu und habe Angst, in Vorstellungsgesprächen nicht entsprechend reagieren zu können. An einem Tag fühle er sich dem gewachsen, an anderen Tagen wieder nicht. Da seine Frau zur Zeit arbeitslos sei, könne sie ihn gut im Haushalt unterstützen. Er habe das Gefühl, dass die emotionale Verarbeitung des Geschehenen erst jetzt bei ihm beginne. Deshalb müsse er auch weinen. Geburt und Entwicklung: unauffällig. Schul- und Berufsanamnese: sehr guter Schüler, Abitur, Pharmazie-Studium, spricht 5 Sprachen fließend, Muttersprache(n): Deutsch/Vietnamesisch, zur Zeit arbeitslos, letzter Beruf: Verkauf/Marketing von Dental-Produkten. Soziale Situation: verheiratet, 2-jährige Tochter. Medikamente: Dafalgan bei Bedarf (Migräne). Noxen: Kein Alkohol, kein Nikotin. Neuropsychologische Befunde Die allseits orientierte, 38-jährige Rechtshänderin erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion ist sie adäquat und kohärent. Es zeigt sich eine Affektlabilität (beginnt zu weinen, erholt sich rasch wieder), wenn über den Spitalaufenthalt gesprochen wird. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf Impulskontrollstörung. Die Patientin ist schwingungsfähig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Sehr rasche Auffassungsgabe. Nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung zeigt sich eine Ermüdung, welche von der Patientin bestätigt wird. Gutes Durchhaltevermögen. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 15-Wortliste zeigt sich eine überdurchschnittliche Erfassungsspanne. Beim 2. Lerndurchgang wird die Wortliste bereits vollständig gelernt. Die Gesamtlernleistung ist ebenfalls überdurchschnittlich. Beim Abruf nach Interferenz kann die Wortliste erneut komplett wiederholt werden, wie auch beim spätverzögerten Abruf (inkl. korrekter Reihenfolge). Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen wiederholt. Es zeigt sich eine leichte Perseverationstendenz. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ überdurchschnittlich, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Es zeigen sich unauffällige Leistungen bei Papier-Bleistift-Aufgaben zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Eine computergestützte Aufgabe zur selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer adäquaten Reaktionsgeschwindigkeit und intakter Fehlerkontrolle bearbeitet. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt ebenfalls eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) zeigen sich eine normgerechte Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie eine unauffällige Konzentrationsleistung bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten. Es zeigen sich leichte Wortfindungsschwierigkeiten. Keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei der allseits orientierten, 38-jährigen Rechtshänderin bis auf eine leicht verminderte Fehlerkontrolle durchschnittliche bis überdurchschnittliche Leistungen in den geprüften kognitiven Domänen. Im Verhalten kann eine Affektlabilität in Zusammenhang mit der Verarbeitung der Hirnblutung beobachtet werden. Zudem zeigt sich eine deutliche Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit.Die leicht verminderte Fehlerkontrolle, die deutliche Ermüdbarkeit, die eingeschränkte Belastbarkeit sowie die anamneseberichteten Schwierigkeiten im Alltag, welche auf eine rasche Reizüberflutung und eine verminderte Frustrationstoleranz hinweisen, können als residuelle Folgen des erlittenen ICA-Endstrecken-Aneurysmas links und des operativen Eingriffs am 21.04.2015 beurteilt werden. Aufgrund des noch sehr jungen Alters sowie der sehr guten kognitiven Ressourcen gehen wir von einer vollständigen Regredienz der Symptome im Verlauf der nächsten Monate aus. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden grundsätzlich keine Limitationen in der Tätigkeit im Bereich Marketing/Verkauf von Dentalinstrumenten zu erwarten. Neuropsychologische Untersuchung bei Spannungskopfschmerz a.e. i.R. St.n. perimesencephaler SAB WFNS II, H&H II und PTBS (Krieg- und Folteropfer) Zusammenfassung der bisherigen Befunde: Im Rahmen der Hospitalisation nach stattgehabtem SAB wurde der Patient neuropsychologisch untersucht. Bei massiv eingeschränkter Kooperationsfähigkeit aufgrund von Kopfschmerzen und vordergründiger depressiver Verstimmung zeigten sich beim Patienten in diesem Rahmen schwere Einschränkungen frontotemporaler Hirnareale, soweit beurteilbar als Folgen der Blutung, aggraviert durch die Schmerzproblematik und die PTBS. Eine psychiatrische Beurteilung und weitere Betreuung wurden empfohlen. In der neurochirurgischen Nachkontrolle (04/15) zeigte sich ein erfreulicher Verlauf in Bezug auf die SAB bei persistierenden ausgeprägten und durch die Restblutungsanteile nicht erklärbaren Kopfschmerzen und vorbestehenden Cephalgien, weshalb eine Nachkontrolle bei den Kollegen der Neurologie sowie eine Weiterführung der psychiatrischen Betreuung empfohlen wurde. In diesem Rahmen wurde bei als Spannungskopfschmerz interpretiertem Krankheitsbild empfohlen, eine stationäre Einstellung der Schmerzen und der PTBS im Rahmen eines multimodalen Behandlungsansatzes beispielsweise in "Klinik K" zu prüfen. Der Patient erscheint heute zur Verlaufskontrolle und Evaluation einer ambulanten Rehabilitation. Aktuelle Angaben: Er habe stärkste Schmerzen und Taubheitsgefühle im Kopf, der linken Hand und dem Fuß. Die Kopfschmerzen würden im Nacken beginnen und nach oben ziehen, dies trotz Cortisonspritzen. Die verschriebenen Medikamente würden nur direkt nach Einnahme nützen, danach sei alles wieder wie vorher. Man habe ihm gesagt, man könne nichts mehr für ihn tun, eine geplante Reha nach Spitalaustritt sei zu Gunsten einer Physiotherapie abgesagt worden, diese wiederum hätten eine Wassertherapie empfohlen, welche nicht umgesetzt wurde. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann sitze nur zu Hause, die Schmerzen würden immer schlimmer werden, er konzentriere sich auch darauf. Trotz Medikamenten bemerke sie keinerlei Veränderungen, geistig und körperlich gehe es ihrem Ehemann immer schlechter. Er vergesse alles unmittelbar, verlege Sachen, habe plötzlich das Gefühl, dass er nicht mehr wisse, wo er sich befinde. Er schlafe nur maximal 15 Minuten am Stück, sei danach wieder wach. Eine IV-Anmeldung sei im letzten Jahr abgelehnt worden, er besuche zweimal monatlich den Psychiater. Im Alltag erledige er nahezu gar nichts, da er auch z.B. vergesse, den Herd abzustellen. Sie hätten nie etwas von einer ambulanten Rehabilitation gehört, seien sehr verzweifelt, wie es weitergehen solle, dass sie keinerlei positive Veränderungen sehen würden. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein örtlich, zeitlich und situativ orientierter Patient. Er ist stark auf die somatischen Beschwerden, speziell die Kopfschmerzproblematik, fixiert, wirkt stark leidend. Klinisch massiv reduziert schwingungsfähig, bricht bereits bei der Anamnese beim Berichten über die Schmerzen in Tränen aus, ist insgesamt stark reduziert belastbar und nahezu nicht kooperationsfähig. Aufgrund der starken Schmerzen kann in diesem Rahmen keine standardisierte neuropsychologische Testung durchgeführt werden. Klinisch massiv verlangsamt und antriebsgemindert mit deutlich reduzierter Auffassungsgabe und verzögertem Antwortverhalten. Der Patient wirkt sehr müde, ist nahezu kataton, beteiligt sich aus eigener Initiative nicht am Gespräch. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 03/15 klinisch deutliche Progredienz der ausgeprägten und im Vordergrund stehenden Schmerzproblematik, welche zum jetzigen Zeitpunkt eine ausführliche neuropsychologische Untersuchung verunmöglicht. Wir schliessen uns der Meinung der Kollegen der Neurochirurgie und Neurologie an und empfehlen dringend eine Behandlung der psychiatrischen Erkrankung, um eine weitere Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern. Aufgrund der aktuellen Schwere der Befunde ist ein im stationären Rahmen stattfindender, multimodaler Behandlungsansatz, wie z.B. im Rahmen einer Schmerztherapie in "Klinik K", dringend empfehlenswert. Die Einleitung dieser Maßnahme sollte (und wird auch vom Patienten so gewünscht) durch den behandelnden Psychiater Dr. X veranlasst werden. Fahr- und Arbeitsfähigkeit sollten im Anschluss an die psychosomatische Behandlung beurteilt werden, aktuell ist von keiner verwertbaren Arbeitsleistung auszugehen. Eine erneute IV-Anmeldung ist dringend indiziert. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist erst bei deutlicher Verbesserung der Kooperationsfähigkeit empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd.a. Meningeom frontal rechts mit/bei großem perifokalem Ödem und leichtem Midlineshift, leichter subfaszialer Herniation und Aneurysma der A. communicans anterior. Den Akten zu entnehmen, stürzte die Patientin im Rahmen eines synkopalen Geschehens am 21.01.2015, was eine Berstungsfraktur HWK6 AO Typ A3.3 nach sich zog. Hierbei zeigte sich ohne klinisch-neurologische Defizite ein extraaxialer Tumor frontal rechts sowie ein kleines ACOM anterior Aneurysma. Im Verlauf neurochirurgisch/neurologisch keine Auffälligkeiten, aber erhöhte Entzündungswerte und eine perfurierte Sigmadivertikulitis. Übernahme durch die Kollegen der Chirurgie im Hause. In der darauf folgenden Rehabilitation in "Stadt S" 2-malige Rückverlegung ins "Krankenhaus K" wegen Blutarmut und Vd.a. Lungenentzündung. Aktuelle Angaben: Sie sei seit Montag wieder zu Hause, wo sie zusammen mit dem Ehemann und 2-mal täglicher Unterstützung der Spitex zur Pflege des Stomas lebe. Sie sei noch sehr müde, vergesse vermutlich etwas mehr als vorher. Ansonsten seien weder ihr noch der Familie Verhaltensveränderungen aufgefallen. Inwiefern die Alltagsfunktionen intakt seien, könne sie zum jetzigen Zeitpunkt (erst vor 2 Tagen aus der Reha zurückgekehrt) nicht beurteilen. Der begleitende Sohn bestätigt die Angaben seiner Mutter. Aktuelle Medikation: Beloc Zok 50 mg 1-0-0, Aspirin cardio 100 mg 1-0-0, Candesartan 1-0-0, Pantoprazol 40 mg 1-0-0, Novalgin 500 i.R., Eltroxin 0.05 mg 1-0-0, Xarelto 20 mg 0-0-1, Paspertin 10 mg 1-1-1 i.R., Torasemid 5 mg 0.5-0-0, Stilnox 10 mg i.R., Movicol i.R. Neuropsychologische Befunde: Die 83-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit dem Sohn pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie geht am Rollator langsam, aber nicht gangunsicher. Deutlich reduzierter AZ, bereits nach dem Anamnesegespräch deutlich erhöht ermüdet. Inhaltlich kann sie zwar kognitiv verlangsamt, aber kohärent und differenzierte Angaben zur persönlichen Anamnese machen. Bez. der Krankenanamnese insgesamt problemlose Darstellung möglich, in Bezug auf die letzten 2 Monate z.T. zeitlich unsicher orientiert. Nicht antriebsgemindert, aber verlangsamt arbeitet sie bei insgesamt deutlich reduzierter Belastbarkeit sehr kooperativ und motiviert über den Testzeitraum mit. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit oder Hinweise auf eine Impulskontrollstörung arbeitet sie bei sehr sorgfältigem Arbeitsstil mit. Affektiv sehr freundlich und zugewandt.MMS: 28/30. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 8 Wortliste mit einer knapp genügenden Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt genügend erlernt. Deutlicher Abfall im verzögerten Abruf bei leicht vermindertem Wiedererkennen. Eine zuvor langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut, mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten mit einer Wiederholung, im Vergleich dazu reduzierte figurale Ideenproduktion. Qualitativ keine Auffälligkeiten. Deutlich verlangsamte psychomotorische Geschwindigkeit ohne Antriebsminderung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion kohärente, aber langsame qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen oder Paraphasien. Das Sprach- und Instruktionsverständnis sind gut gegeben. Die kursorische Prüfung der Rechen-, Schreib- und Lesefähigkeit zeigt ein etwas zittriges Schriftbild ohne Hinweise auf einen Schriftzerfall, keine Dyslexie oder Dyskalkulie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur sowie sich überlappende Figuren können problemlos erfasst und langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert werden. Ebenso gelingt das Erkennen sich überlagerter, maskierter oder fragmentierter Figuren problemlos, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Kein Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung 2 Tage nach Entlassung aus der Reha und 2-monatigem Spitalaufenthalt präsentiert sich eine allseits orientierte, deutlich reduziert belastbare, psychomotorisch verlangsamte Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Eine modalitätsunabhängige Abrufschwäche bei guter Lernleistung und im Vergleich dazu nur leicht vermindertem Wiedererkennen, eine psychomotorische Verlangsamung und leicht eingeschränkte figurale Ideenproduktion. Insgesamt entsprechen diese Befunde aktuell formal leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen fronto-subkortikaler und temporaler Hirnareale. Aufgrund der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit nach 2-monatigem Spitalaufenthalt und Rehabilitation sind diese Befunde im Moment aber a.e. unspezifischer Art, wobei eine beginnende demenzielle Entwicklung jedoch nicht ausgeschlossen werden kann. Fokale, zu dem rechts frontalen Tumor passende Ausfälle zeigen sich durch die reduzierten figuralen Flüssigkeiten und die visuelle Abrufschwäche, die Befunde sind aber als sehr leicht einzustufen und aggraviert durch die insgesamt deutlich reduzierte Belastbarkeit. Mit der Patientin und dem begleitenden Sohn wurde vereinbart, dass im Falle des Persistierens der Vergesslichkeit nach Besserung des AZ eine erneute neuropsychologische Untersuchung stattfinden kann, wir bitten in diesem Falle um erneute Zuweisung. Aus neuropsychologischer Sicht ergeben sich vorerst keine spezifischen therapeutischen Maßnahmen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Funktionsstörungen fronto-temporaler Hirnareale und St.n. zwei Hirninfarkten im Mediastromgebiet links am 07.11.2014 mit klinisch-motorischer Aphasie und Mundastparese rechts unklarer Ätiologie. Zwischenanamnese: Bei einem hohen Geräuschpegel, vielen Menschen und großen Kraftanstrengungen verspürt er z.T. noch leichte Kopfschmerzen. Er sei sich nicht sicher, ob er dies sich auch einbilde, er beobachte sich seit den Infarkten deutlich erhöht. Am Anfang nach Spitalaustritt sei er noch sehr lärmempfindlich gewesen, für einen Monat zu Hause geblieben. Danach habe er während eines Monats zu 50% im angestammten Beruf als Polymechaniker zu arbeiten begonnen, der Einstieg sei problemlos und ohne Ermüdbarkeit oder reduzierte Belastbarkeit vonstatten gegangen. Danach wieder volles Arbeitspensum, problemloser Einstieg. Konzentration, Gedächtnis, Aufmerksamkeit seien gut, Auto fahre er sehr gut. Bei Regen und Nacht falle ihm z.T. auf, dass er ev. leichte Kopfschmerzen verspüre. Ansonsten keinerlei Einschränkungen mehr. Er sei noch sehr verunsichert wegen der unklaren Ursachen in seinem jungen Alter und rufe den Hausarzt bei jeder Veränderung sofort an. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg 0-1-0. Neuropsychologische Befunde: Der 28-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, arbeitet sehr motiviert und kooperativ ohne Antriebsminderung, psychomotorische Verlangsamung, bei intakter Auffassungsgabe sehr kooperativ und motiviert mit. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, sorgfältiger, fehlerfreier Arbeitsstil. Affektiv etwas besorgt, jedoch keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10 Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer das Maximum bereits im 2 Lerndurchgang erreichenden Lernkurve sehr gut erlernt. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor ohne visuell-konstruktive Planungs-schwierigkeiten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Im Vergleich zur verbalen Modalität leicht ausgeprägte Abrufschwäche. Angaben zur persönlichen und Krankheitsanamnese sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Verminderte semantische, knapp genügende phonematische und im Vergleich dazu gute figurale Ideenproduktionen ohne qualitative Auffälligkeiten. Sehr zügiges, fehlerfreies Arbeitstempo, gute psychomotorische Geschwindigkeit beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit. Problemloser und rascher Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraumerksamkeit zeigt sich eine sehr gute, fehlerfreie Gesamtleistung mit qualitativ diskretem Abfall, aber auf sehr hohem Niveau. Eher überdurchschnittliche Konzentrationsleistung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer und affektiv etwas bedrückter, ansonsten aber unauffälliger Patient mit aktuell lediglich einer diskreten visuellen Abrufstörung sowie knapp genügenden Leistungen in der semantischen und figuralen Wortflüssigkeiten. Letztere Befunde sind vermutlich, wie bereits in der Voruntersuchung erwähnt, als Folgen einer frühkindlich erworbenen Teilleistungsschwäche interpretiert werden, die leichte visuelle Abrufschwäche passend zu einem rechtsseitigen Infarkt. Insgesamt jedoch deutliche Steigerung der bereits vorher erfreulicherweise nur geringen kognitiven Einschränkungen als Folgen des Infarkts im Mediastromgebiet links 11.2014. Insgesamt sehr erfreulicher Verlauf. Ad Arbeitsfähigkeit: Wie vom Patienten berichtet und auch aus kognitiver Sicht ist diese vollumfänglich in seinem Beruf als Polymechaniker wieder gegeben. Ebenfalls keine Einschränkungen bezüglich der Fahrtauglichkeit. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei Wortfindungsstörungen und Konzentrationsproblemen nach Hirninfarkt im Versorgungsgebiet der A. cerebri media rechts am 25.06.2011 und Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion, DD hirnorganische Komponente bei St. n. Hirninfarkt und Spannungskopfschmerzen, DD symptomatisch nach stattgehabtem Hirninfarkt. Es gehe ihr z.T. gut, z.T. schlecht. Sie sei nicht mehr so wie früher, habe aktuell grosse Probleme mit den Kindern, nicht mehr so viel Geduld und mache den Haushalt so wie es halt gerade gehe. Einmal wöchentlich gehe sie zum Psychiater aufgrund sehr fluktuierender Stimmung, diese sei auch abhängig davon, wie es mit den Kindern gehe. Speziell im Umgang mit den Kindern bemerke sie, dass sie Mühe habe, z.B. ihre Hausaufgaben nachzukontrollieren, müsse alles aufschreiben sonst vergesse sie es, die Konzentration sei nicht mehr wie vor dem Infarkt. Ebenfalls würden seither Kopfschmerzen bestehen, dies sei alles auch stimmungsabhängig besser oder schlechter. Sie habe nach der Reha Verbesserungen bemerkt, seither nicht mehr. Sie fühle sich permanent im Stress ohne Verbesserungen. Sie verstehe z.T. etwas nicht, müsse Dinge mehrfach lesen oder nachfragen, was auch zu Spannungen mit dem Ehemann führe. Sie sei im Moment arbeitslos, zu 45% IV. Sie würde eigentlich gerne wieder arbeiten, habe aber Angst, dass dies mit den Einschränkungen in der linken Hand in ihrem Beruf als Servicemitarbeiterin nicht möglich wäre. Kein Auto. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg 1-0-0, Cipralex 20 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1. Neuropsychologische Befunde Die 42-jährige Rechtshänderin erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, kognitiv und psychomotorisch weder verlangsamt noch antriebtsgemindert, arbeitet sie sehr motiviert mit. Es dominiert aber eine deutlich reduzierte Schwingungsfähigkeit, ins Leere starren und eine hypophone, monotone, dysprosodische Spontansprache ohne weitere qualitative Auffälligkeiten. Sie berichtet von im Vordergrund stehenden Problemen mit den Kindern, welche für sie stark belastend seien, bricht dann auch in Tränen aus. Insgesamt massive Hinweise auf eine Anpassungsstörung nach stattgehabtem Hirninfarkt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann aber mit einer fluktuierenden und insgesamt nicht ansteigenden Lernkurve leicht vermindert gelernt. Leicht verminderter verzögerter Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur ungenügend erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind aber problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Knapp genügende semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, unterdurchschnittliche figurale Ideenproduktion. Deutlich vermindertes verbales Arbeitstempo, massiv erhöhte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit massive Probleme beim Konzeptwechsel, resultierend in einer unterdurchschnittlichen Gesamtleistung. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit kann nur eine deutlich reduzierte Anzahl Zeichen gesamthaft bearbeitet werden, gute Fehlerkontrolle bei insgesamt reduzierter Konzentrationsleistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hypophone, dysprosodische und monotone Spontansprache ohne weitere qualitative Auffälligkeiten bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt problemlos. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit leichten visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten kopiert, das Erkennen sich überlagerten, maskierten oder fragmentierten Figuren gelingt gut. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, psychomotorisch nicht verlangsamte Patientin mit einer im Vordergrund stehenden affektiven Problematik passend zu der Anpassungsstörung mit folgenden kognitiven Befunden: Leichte verbale Lernschwäche bei im Vergleich dazu intaktem Abruf und Wiedererkennen, eine visuelle Abrufsschwäche sowie Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (Interferenzanfälligkeit, kognitive Flexibilität, semantische phonematische und figurale Ideenproduktion). Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen einerseits rechts fronto-temporaler Hirnareale als Folgen des stattgehabten Infarkts der A. cerebri media rechts. Aggravierend wirkt sich zudem eine reaktive Depression, begünstigt durch die psychosoziale Belastungssituation (Probleme mit den Kindern und dem Ehemann) aus. Die zusätzliche Hypofunktion der sprachdominanten Hemisphäre ist dadurch hinreichend erklärt. Die bereits initiierte psychiatrische Behandlung sollte dringend weitergeführt werden, ggf. sollte ein stationärer Klinikaufenthalt in Betracht gezogen werden. Die Patientin ist mit diesen Befunden aus kognitiver Sicht aktuell nicht arbeitstauglich. Fährt nicht Auto, so dass sich eine diesbezügliche Beurteilung erübrigt. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren fronto-subkortikalen Funktionsstörungen bei Status nach SAB Hunt&Hess II, Fischer IV, WFNS II nach Fraktur eines Aneurysmas der A. carotis interna links am 08.2013 und Status nach VP-Shunt diagonal rechts am 09.2013, zusätzlich Politoxikomanie, aktuell unter Methadontherapie. Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Aktuelle Angaben: es gehe ihr besser als im letzten Jahr, sie könne aktuell auch wieder ein Natel bedienen. Insgesamt habe sie das Gefühl, dass sie alles wisse, aber sehr viel Struktur und Aufwand betreiben müsse, um Zugang dazu zu bekommen. Wenn sie bereits einfache Tätigkeiten wie Einkaufen nicht ausführlich und schrittweise plane, vergesse sie viele Schritte. Ebenso sei sie noch sehr müde und reduziert belastbar, habe große Mühe mit der Konzentration. Insgesamt habe sich das Gedächtnis aber verbessert. Stark fluktuierend sei ihr körperlicher Zustand, an schlechten Tagen sei ihr sehr übel, dann wieder gehe es relativ gut. Auslösende oder modulierende Faktoren hierfür könne sie nicht benennen. Ab 05.2015 wäre ein halber Tag Arbeit im Rahmen einer IV-Berufsintegration geplant gewesen, über die Tätigkeit kann aber nicht berichtet werden. Sie habe das Gefühl, es sei zu früh und ein halber Tag sei ebenfalls zu viel, vor allem da es ihr gesundheitlich zum Teil sehr schlecht gehe und sie an einem solchen Tag nicht würde arbeiten können. Bereits jetzt sei lediglich die Fahrt nach Stadt S, um das Methadon zu holen, sehr viel für sie und anderes könne sie an diesem Tag nicht mehr planen. Auto fahre sie nicht, sie sei nicht im Besitz des Fahrausweises und fühle sich auch noch nicht fit genug, diesen erneut zu beantragen. Die 41-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ gut orientiert, arbeitet sehr motiviert und kooperativ bei leicht fluktuierender Aufmerksamkeit und guter Belastbarkeit über den Testzeitraum mit. Im Vergleich zur Voruntersuchung weiterhin leicht rast- und ruhelos, bessere Belastbarkeit und weniger ausgeprägte Fluktuationen, in der geführten Testsituation keine erhöhte Ablenkbarkeit. Kein getriebener Affekt mehr, soweit ausgeglichen. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve problemlos bis zum Maximum erlernt. Im Vergleich zur Voruntersuchung Steigerung der quantitativen Leistung, qualitativ fällt immer noch ein unstrukturiertes Vorgehen auf, jedoch keine erhöhte Perseverationstendenz mehr. Intakter verzögerter Abruf nach Interferenz. Das Wiedererkennen ist im Vergleich zur Voruntersuchung im Sinne von weniger Fehlerbenennungen besser, knapp genügend. Eine zuvor ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf aktuell genügend reproduziert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Vergleichbar zur Voruntersuchung reduzierte semantische, etwas bessere phonematische Wortflüssigkeit, dennoch defizitäre Leistungen. Ebenfalls weiterhin quantitativ eingeschränkte figurale Ideenproduktion ohne qualitative Auffälligkeiten. Verbal deutlich rascheres Arbeitstempo, ebenfalls problemlose visuo-verbale Interferenzfestigkeit ohne Fehler, deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Voruntersuchung. Aktuell intakte psychomotorische Geschwindigkeit, im Vergleich dazu noch Abfall der Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, im Vergleich zur Voruntersuchung aber keine Fehler mehr und deutlich bessere, formal noch leicht beeinträchtigte Gesamtleistung. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeitsleistung zeigt sich weiterhin eine Unausgeglichenheit des Verhältnisses zwischen Fehlern im Vergleich zu der Anzahl korrekt bearbeiteter Zeichen bei insgesamt im Vergleich zur Voruntersuchung besserer, aber immer noch stark eingeschränkter Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich weiterhin eine deutlich reduzierte Grundaktivierung sowie eine ebenfalls deutlich defizitäre Aktivierbarkeit. Aktuell kann fehlerfrei und rasch auf selektive Reize reagiert werden, bei der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit weiterhin nur mit deutlich erhöhter Fehlerzahl adäquate Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive, jedoch zu Lasten visueller Reizemöglichkeiten. Im Vergleich zur Voruntersuchung kann die Aufgabe aber erfasst und umgesetzt werden. Visuo konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird aktuell problemlos erfasst und langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, in der Aufmerksamkeit leicht fluktuierende, leicht unruhige, kooperative Fr. Y mit folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin im Vordergrund stehende ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite mit verminderter Grundaktivierung, reduzierter Aktivierbarkeit, ausgeprägten Problemen bei der geteilten und Daueraufmerksamkeit sowie Konzentrationsleistung. Im Vergleich dazu leicht eingeschränkte kognitive Umstellfähigkeit sowie verminderte phonematische, semantische und figurale Ideenproduktionen. Im Vergleich zur Voruntersuchung 02.14 zeigt sich insgesamt ein erfreulicher Verlauf: Die Gedächtnisfunktionen haben sich deutlich verbessert, zeigen sich aktuell unauffällig. Es persistierend die Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen, vor allem mittelschweren Aufmerksamkeitseinschränkungen (Grundaktivierung, Aktivierbarkeit, geteilte und Daueraufmerksamkeit betreffend) entsprechend sowie leichte Beeinträchtigungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (Ideenproduktionen). Insgesamt entsprechen obige Befunde aktuell noch leichten bis mittelschweren Funktionseinschränkungen fronto-subkortikaler Hirnareale, wobei vor allem die Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen ursächlich auf die SAB zurückgeführt werden können, während die subkortikalen Befunde vermutlich eher als Folge der langjährigen Politoxikomanie, aggraviert durch die SAB, zu interpretieren sind. Im Vergleich zur Voruntersuchung erfreulicher Verlauf. Aufgrund der reduzierten Belastbarkeit ist Fr. Y aktuell sicherlich noch glaubhaft eingeschränkt. Einer beruflichen Reintegration und Standortbestimmung im Rahmen einer IV-Maßnahme wie geplant und auch von Fr. Y gewünscht steht aus kognitiver Sicht nichts im Wege. Den im Vordergrund stehenden und krankheitsbedingten Aufmerksamkeitsdefiziten sollte hierbei Rechnung getragen und seriellen Aufgaben ohne größere Anforderungen an die geteilte Aufmerksamkeitsleistung mit der Möglichkeit, Pausen einzulegen, den Vorzug gegeben werden. Die Fahrtauglichkeit ist weiterhin nicht gegeben, Fr. Y fühlt sich auch nicht fahrtauglich. Eine Reevaluation wird i.R. einer medizinischen Abklärung durch das Strassenverkehrsamt stattfinden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle vor Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Funktionsstörungen bifronto-limbischer Hirnareale im Rahmen eines fronto-cerebellären Diskonnektionssyndroms als Folge eines Hirninfarktes cerebellär links am 14.11.2014. Zwischenanamnese Zusammenfassung aus den Akten: Im Rahmen des stationären Aufenthaltes wurde Fr. Y bei oben genannter Diagnose neuropsychologisch am 14.11. erstmalig untersucht. Es präsentierte sich hierbei eine allseits orientierte, leicht distanzgeminderte, leicht logorrhöische, selbstkritische und antriebsgesteigerte, affektlabile und vermindert belastbare Fr. Y mit hypophoner und dysprosodischer Spontansprache mit einer leichten Abrufstörung in der figuralen Modalität, leichten Aufmerksamkeitseinschränkungen und Planungsschwierigkeiten. Die Befunde wurden im Rahmen eines fronto-cerebellären Diskonnektionssyndroms als Folgen der erlittenen Hirninfarkte, DD zusätzlich mit vaskulären Läsionen interagierend, DD zusätzliche Agravation durch vorbestehende Leistungsschwächen interpretiert. Eine stationäre Neurorehabilitation wurde empfohlen, die Arbeits- und Fahrtauglichkeit im Anschluss geprüft werden. Fr. Y erscheint heute zur Verlaufsuntersuchung. Im Rahmen der Neuroreha in Stadt S wurde eine neuropsychologische Untersuchung durchgeführt, welche erfreulicherweise eine Regredienz sämtlicher Befunde zeigte, den Akten zu entnehmen einem normgerechten kognitiven Leistungsniveau entsprechend mit lediglich einzelnen Teilbereichen der exekutiven Funktionen minimal reduzierten Leistungen. Die Fahrfähigkeit wurde bereits wieder attestiert. Aktuelle Angaben von Fr. Y: Sie sei sehr unzufrieden mit dem Verlauf der Reha Stadt S, im Austrittsbericht würde erwähnt sein, dass sie keine weiteren Unterstützungsmassnahmen mehr brauchen würde. Das Gleichgewicht sei aber noch stark eingeschränkt, sie könne sich noch nicht ohne Stöcke oder Rollator fortbewegen. Ebenfalls sei das Duschen ein großes Problem aufgrund der Gleichgewichtsschwierigkeiten, insgesamt sei sie deutlich langsamer geworden. Sie mache aber alles selber zu Hause, aktuell frühzeitig pensioniert worden. Die kognitive Leistungsfähigkeit bezeichnet sie auf das prämorbide Niveau: Gedächtnis, Konzentration, Sprache und Aufmerksamkeit seien i.O. sie sei noch rascher erschöpft, geistig aber nicht langsamer. Kein erhöhtes Schlaf- aber Ruhebedürfnis. Die Reha Stadt S habe ihr die Fahrerlaubnis wieder gegeben, trotzdem fahre sie nur kurze Strecken und nicht in der Nacht. Systemanamnese: Stopp Nikotin. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Kendural Depot 1-0-0, Pantoprazol 40 mg 1-0-0. Neuropsychologische Befunde: Fr. Y erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Der Gang ist etwas langsam, sie geht auf Stöcke gestützt. Allseits orientiert dominiert vergleichbar mit der Voruntersuchung eine logorrhöische Spontansprache und eine Antriebssteigerung, aktuell aber keine Affektlabilität, verminderte Belastbarkeit oder Distanzminderung zu bemerken. Ebenfalls ist die Spontansprache zwar eher weitschweifig, nicht mehr jedoch hypophon oder dysprosodisch. Sehr rasche Auffassungsgabe, keine Antriebsminderung bei sehr zügigem, fehlerfestem Arbeitsstil und psychomotorischer Geschwindigkeit. Affektiv schwingungsfähig, eher im Antrieb gesteigert. Keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung, keine Impulskontrollstörung.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10 Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt gut erfasst. Im Vergleich dazu leichter Abfall im verzögerten Abruf bei leicht vermindertem Wiedererkennen, 2 Konfabulationen. Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit guter Planung leicht überschüssig kopiert. Im verzögerten Abruf aktuell intakte Leistung. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Sehr rasches verbales Arbeitstempo, sichere, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Eher überdurchschnittliche figurale, semantische und phonematische Ideenproduktionen, sehr gute psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit ohne attentionale Defizite oder Fehler. Ebenfalls sehr sicherer, problemloser Konzeptwechsel bei ebenfalls guter psychomotorischer Geschwindigkeit in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion weiterhin leicht logorrhöische, etwas weitschweifige Spontansprache, ohne aber die in der Voruntersuchung erhobene Hypophonie oder Dysprosodie bei sehr rascher Auffassungsgabe und auch für komplexere Aufgaben gut gegebenen Sprach- und Instruktionsverständnis. Aufgrund bereits unmittelbar nach Infarkt Rechen-, Schreib- und Lesefähigkeiten wurden diesen nicht mehr geprüft. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne die in der Voruntersuchung erhobenen Planungs- und Struktiierungsdefizite problemlos erfasst und abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, affektiv schwinungsfähige, logorrhöische, im Antrieb gesteigerte Patientin mit testspezifisch lediglich einer diskreten verbalen Abrufstörung, die Befunde in den visuellen Gedächtnisfunktionen haben sich erfreulicherweise wieder normalisiert. Ansonsten lassen sich in sämtlichen geprüften kognitiven Bereichen (Aufmerksamkeit, Konzentration, Umstellfähigkeit, Interferenzfestigkeit, psychomotorische Geschwindigkeit, figurale, verbale und semantische Ideenproduktionen) alters- und bildungsangepasst eher überdurchschnittliche Werte eruieren. Insgesamt entsprechen die aktuellen Befunde noch diskreten Funktionsstörungen bifronto-limbischer Hirnareale im Rahmen eines stattgehabten fronto-cerebellären Diskonnektionssyndroms als Folgen der Hirninfarkte cerebellär links am 14.11.2014, DD Akzentuierung vorbestehender Charakterzüge. Aus neuropsychologischer Sicht geben sich keine weiteren Empfehlungen. Die Fahrtauglichkeit ist problemlos gegeben, die Arbeitsfähigkeit muss aus neurologischer Sicht aufgrund der Gleichgewichtsstörungen beurteilt werden, aus kognitiver Sicht problemlos möglich. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St.n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet links am 20.09.2014 kryptogener Ätiologie. Zwischenanamnese: Zusammenfassung der relevanten Befunde: Oben genannter Patient wurde im Rahmen des stationären Aufenthaltes 09/14 erstmalig neuropsychologisch untersucht. Es zeigten sich hierbei Funktionsstörungen in den linke fronto-temporo-parietalen Hirnarealen als Folgen des Mediainfarktes links. Rehabilitative Maßnahmen wurden empfohlen, die an die Fahreignung gestellten Kriterien waren nicht erfüllt und eine Verlaufsuntersuchung nach stationärer Reha empfohlen. 12/14 präsentierte sich dann ein psychomotorisch verlangsamter, seine kognitiven Ressourcen sehr adäquat einschätzender, differenzierter Patient mit im Vordergrund stehender psychomotorischer Verlangsamung und Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen, Funktionsstörungen in bifronto-subkortikalen und temporalen Hirnarealen als Folgen des Mediainfarktes entsprechend, insgesamt aber mit erfreulichem Verlauf. Die Kriterien an die Fahreignung waren noch nicht erfüllt, eine Nachkontrolle wurde für Mitte Februar 2015 ausgemacht. In diesem Rahmen präsentierte sich dann ein psychomotorisch weniger verlangsamter, sich weiterhin sehr akkurat einschätzender Patient mit einer weiteren Verbesserung der Befunde, jedoch weiterhin im Vordergrund stehenden Einschränkungen der höheren Aufmerksamkeitsfunktionen (Interferenzfestigkeit, geteilte und selektive Aufmerksamkeits- sowie Umstellfähigkeit) bei adäquater psychomotorischer Geschwindigkeit, Grundaktivierung und gerichteter Aufmerksamkeit. Die Kriterien der Fahrtauglichkeit wurden noch nicht erfüllt, Hr. Y erscheint heute zur fahreignungsspezifischen Verlaufskontrolle. Aktuelle Angaben: Er habe weiter am PC trainiert, teils sei dies sehr gut gegangen (er mache wenig Fehler), sei aber wohl z.T. noch zu langsam. Ebenfalls trainiere er das Kopfrechnen. Im Vergleich zur Voruntersuchung keine Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit, insgesamt sei er vor dem Infarkt wohl schneller im logischen Denken gewesen als jetzt. Neuropsychologische Befunde: Der 79-jährige Patient erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Affektiv weiterhin sehr freundlich und zugewandt, arbeitet er bei nun nur noch diskret verlangsamter kognitiver und testspezifischer Geschwindigkeit ohne Ermüdungserscheinungen oder reduzierte Belastbarkeit über den Testzeitraum mit. Weiterhin keine Verhaltensauffälligkeiten, sehr gute Selbsteinschätzung. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, sehr gute Fehlerkontrolle bei sorgfältigem Arbeitsstil ohne Antriebsminderung. Aufgrund der vollständigen Erholung sämtlicher in den Voruntersuchungen geprüfter Funktionen (verbales und visuelles Gedächtnis, Sprache und sprachassoziierte Funktionen, Visuokonstruktion und visuelle Wahrnehmung) wurde in diesem Rahmen auf eine erneute Prüfung dieser kognitiven Domänen verzichtet. Fahrrelevante kognitive Befunde: Das verbale Arbeitstempo zeigt sich intakt, psychomotorisch aktuell ebenfalls gute psychomotorische Geschwindigkeit in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A), keine Fehler. Die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit (Trail Making Test B) wird aktuell problemlos und fehlerfrei absolviert. Intakter Konzeptwechsel, gute kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit. Die Aufgaben zur visuo-verbalen Interferenz bereiten dem Patienten noch Mühe, erhöhte Interferenzanfälligkeit, jedoch leichte Verbesserung zur Voruntersuchung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine mittelschwer verlangsamte Grundaktivierung, von einem Warnton kann jedoch in erwarteter Weise profitiert werden und die Leistung gelingt insgesamt knapp genügend. Auf selektive Reize kann fehlerfrei in der erwarteten Zeit reagiert werden. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit berichtet der Patient (was auch zu beobachten ist) über Probleme, gleichzeitig auf auditive wie auch auf visuelle Reize zu reagieren. Dies resultiert in einer deutlich verminderten Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive Reize, visuelle können problemlos und in der erwarteten Zeit umgesetzt werden. Zwei Auslassungen, keine Fehler. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit präsentierte sich ein allseits orientierter, psychomotorisch nicht mehr verlangsamter, nicht antriebsgeminderter, verhaltensunauffälliger Patient mit sehr adäquater Selbsteinschätzung und folgenden kognitiven Befunden: Reduzierte Grundaktivierung, knapp genügende Aktivierbarkeit, leicht erhöhte Interferenzanfälligkeit und insgesamt leicht verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf auditive Stimuli.Insgesamt entsprechen diese Befunde noch sehr leichten Funktionsstörungen, vor allem links frontaler Hirnareale als Folgen des linksseitigen Mediainfarktes. In den neuropsychologischen Verlaufsuntersuchungen seit 09.14 jedoch stetige Steigerung der Leistung beim sich selber sehr adäquat einschätzenden Patienten. Insgesamt sehr erfreulicher Verlauf. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht haben sich die Befunde der fahrrelevanten Hirnfunktionen weiterhin erfreulich verbessert. Trotz in der computergestützten Aufmerksamkeitstestungen noch verlangsamten Reaktionszeiten und noch leicht reduzierter Interferenzfestigkeit ist bei qualitativ sehr guter Leistung und in den übrigen fahrrelevanten Funktionen unauffälligen Befunden die Fahrtauglichkeit aus kognitiver Sicht insgesamt wieder gegeben. Die Befunde wurden auf Wunsch des Patienten allerdings ausführlich mit ihm besprochen und die noch persistierende leichte Verlangsamung angesprochen. Hr. Y möchte seine Fahrtauglichkeit durch einen Fahrlehrer oder einen Experten des Strassenverkehrsamtes beurteilen lassen. Wir unterstützen dieses weitsichtige Vorgehen vollumfänglich. Neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei persistierenden kognitiven Defiziten und einer bifronto-subkortikalen Funktionsstörungen sowie bifronto-medialem Frontalhirnsyndrom im Rahmen multipler bihemisphärischer linksbetonter Hirninfarkte am 28.12.2013. Zwischenanamnese Seit Januar 2015 sei sie für jeweils eine halbe Stunde pro Woche in der Ergotherapie. Die Therapeutin habe anfänglich eine volle Stunde vorgeschlagen, dies möchte sie jedoch nicht. Der Fokus läge hierbei im Gedächtnis. Insgesamt habe sie das Gefühl, dass ihr Gedächtnis seit der neuropsychologischen Untersuchung 05.2014 besser geworden sei, seit dem Hirninfarkt sei sie nicht mehr so schnell wie früher. Im Alltag sei sie unverändert selbständig, erledige den Einkauf, den Haushalt inkl. Waschen und Bügeln sowie das Kochen fehlerfrei und problemlos. Auto dürfe sie nicht mehr fahren. Die Stimmung sei soweit gut, sie habe vor einem halben Jahr Mittel erhalten, welches sie nicht vertragen habe und möchte aufgrund der vielen Medikamente, die sie einnehmen müsse, keine weitere Medikation mehr. Angaben des begleitenden Ehepartners: Er bestätigt die Angaben seiner Ehefrau, bemerke keine Progredienz der kognitiven Einschränkungen seit der Voruntersuchung. Seit dem Hirninfarkt sei sie träger, habe weniger Energie. Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration hätten etwas nachgelassen, nicht jedoch seit der Voruntersuchung. Sie sei nicht mehr so impulsiv wie früher. Aktuelle Medikation Concor 2.5 mg 2-0-0, Xarelto 20 mg 1-0-0, Amlodipin 10 mg 0-½-0-0, Atorvastatin 40 mg 1-0-0, Coversum 5 mg 1-0-1. Neuropsychologische Befunde Die 66-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit dem Ehepartner pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich und zeitlich gut orientiert, zum Verlauf der Krankengeschichte kann sie inhaltlich gut, zeitlich aber unsicher Angaben machen. Vergleichbar zur Voruntersuchung dominiert ein verflachter Affekt bei anfänglicher Unmotivation, ebenfalls arbeitet sie aber kooperativ mit. Aktuell deutlich erhöhter Ablenkbarkeit fluktuiert die Aufmerksamkeit davon abhängig sehr stark, der Arbeitsstil ist weiterhin hastig und es zeigen sich aufmerksamkeitsbedingte Flüchtigkeitsfehler. Weiterhin wird die Untersucherin gelegentlich geduzt, insgesamt eine verminderte Impulskontrolle, auch durch verfrühtes Beginnen der Aufgaben zu objektivieren. Spontansprache und Sprachverständnis sind aber gut gegeben, ebenso das Instruktionsverständnis. MMS: 27/30 Pkt. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst und einer dann aber ansteigenden Lernkurve qualitativ sehr unstrukturiert, in der Gesamtleistung leicht eingeschränkt erlernt. Abfall nahezu auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei im Vergleich dazu besserem Wiedererkennen ohne Fehlbenennungen. Eine zuvor problemlos kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf im Vergleich zur Voruntersuchung spontan erinnert, dann aber nur mit einer deutlich reduzierten Anzahl an Details reproduziert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte gelingen zum Teil zeitlich nicht kohärent, inhaltlich aber stimmig mit den Akten. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ vergleichbar zur Voruntersuchung reduzierte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, qualitativ zeigt sich aber eine deutlich bessere Fehlerkontrolle im Sinne von nicht mehr erhöhter Perseverationstendenz. Gutes verbales Arbeitstempo bei besserer visuo-verbaler Interferenzfestigkeit bei zwei selber korrigierten Fehlern. Auch hier eine Steigerung im Vergleich zur Voruntersuchung. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) kann mit leichten attentionalen Auffälligkeiten, aber insgesamt knapp genügendem Gesamtergebnis ohne psychomotorische Verlangsamung absolviert werden. In der komplexeren Variante zur Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel problemlos, die Aufgabe kann dieses Mal auch durchgeführt werden, auch wenn Fr. Y aufgrund von ausgeprägter Ablenkbarkeit und Aufmerksamkeitsfluktuationen eine strikte Führung benötigt und insgesamt das Zeitlimit überschreitet. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Weiterhin eher dysprosodische hypophone Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen oder Paraphasien, Sprach- und Instruktionsverständnis sind gut gegeben. Lesen gelingt bei weiterhin hastigem Lesetempo insgesamt gut, vergleichbares Schriftbild ohne orthographische Auffälligkeiten bei aktuell intakter Rechenschwierigkeit. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und etwas unstrukturiert, insgesamt vergleichbar zur Voruntersuchung ohne visuo-konstruktive Planungsschwierigkeiten kopiert. Das Zeichnen einer Uhr gelingt mit Hilfslinien und aufgrund sehr hastiger Arbeitsweise leichten, selber bemerkten räumlichen Planungsschwierigkeiten insgesamt gut. Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung bestehen nicht. Kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich und zeitlich gut, bzgl. der eigenen Anamnese zeitlich zum Teil unsicher orientierte, deutlich erhört ablenkbare, in der Aufmerksamkeit fluktuierende und kognitiv leicht verlangsamte Patientin mit einer Impulskontrollstörung (verfrühtes Beginnen der Aufgaben, reduzierte Fehlerkontrolle bei hastigem Vorgehen, leichte Distanzlosigkeit gegenüber der Untersucherin) und folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin besteht eine modalitätsunabhängige Lern- und Abrufstörung bei im Vergleich dazu besserem Wiedererkennen, deutlich eingeschränkte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, eine eingeschränkte kognitive Flexibilität und reduzierte gerichtete und geteilte Aufmerksamkeitsleistungen. Diese Befunde sind insgesamt vereinbar mit einer bifronto-subkortikalen Funktionsstörung mit medial-frontalem Verhaltenssyndrom als Folgen der multiplen bihemisphärisch linksbetonten Hirninfarkte 12.2013. Im Vergleich zur Voruntersuchung von 05.2014 haben sich die Befunde vor allem in den Gedächtnisfunktionen verbessert, ebenfalls ist die ehemals deutlich reduzierte Fehlerkontrolle nun nahezu nicht mehr zu objektivieren. Insgesamt zwar langsamer Fortschritt, dennoch sind aufgrund der Verbesserung aktuell weiterhin die Kriterien für eine beginnende vaskuläre Demenz nicht erfüllt, vermutlich werden die Befunde auch weiterhin durch die bereits vorbestehende depressive Verstimmung aggraviert. Ad Fahrtauglichkeit: Trotz leichten Verbesserungen nicht mehr gegeben. Die bereits angeordnete Ergotherapie sollte fortgeführt werden. Trotz Besserung der Befunde und vermutlich konfluierender depressiver Verstimmung ist die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer sekundären Demenz im Sinne einer vaskulären Demenz nicht auszuschließen. Eine jährliche neuropsychologische Verlaufskontrolle ist deswegen empfehlenswert. Neuropsychologische Nachkontrolle in 1 Jahr in diesem Sinne empfehlenswert, bei Bedarf gerne früher. Neuropsychologische Untersuchung bei Verhaltensveränderungen und progredienter Aphasie bei St.n. Teilinfarkt im Stromgebiet der A. cerebri media links am 12.02.2013 und residueller Funktionsstörung links fronto-temporaler Hirnareale mit im Vordergrund stehender schwerer expressiver aphasischer Störung 07.2013. Zwischenanamnese Zusammenfassung der kognitiven Befunde: 07.13 wurde der Patient bei oben genannter Diagnose zur Fahreignungsprüfung zugewiesen. Es zeigte sich hierbei eine im Vordergrund stehende schwere expressive aphasische Störung bei deutlich besser erhaltenem Instruktions- und Sprachverständnis. Die Fahreignung wurde bei mehrheitlich guten Resultaten in den durchgeführten Aufmerksamkeittests, aber fehlenden Normäquivalenten beim türkisch sprechenden Patienten mit erschwerend im Vordergrund stehender aphasischer Störung grundsätzlich als gegeben bestätigt, eine Fahrprobe bei einem Experten des Strassenverkehrsamtes jedoch empfohlen. Die darauffolgenden neurovaskulären Nachkontrollen zeigten keine Veränderung der weiterhin hochgradig stenosierten distalen M1-Segmente links und rechts, eine mögliche Progredienz 12.2014, ein MRI Schädel wurde durchgeführt (02.15), das keine Veränderungen zu den Vorbefunden darstellte. Eine bereits nach dem Infarkt vorgeschlagene Logopädie konnte aufgrund der türkischen Muttersprache bisher nicht durchgeführt werden. Die Verlaufsuntersuchung 12.2014 wurde vorgezogen, da dem Hausarzt eine Progredienz der expressiven Sprachstörung aufgefallen war. Der Patient erscheint heute zur Verlaufsuntersuchung und Abklärung der ebenfalls progredient berichteten Verhaltensauffälligkeiten. Angaben des Patienten: Die Sprache sei seit dem Infarkt sehr schlecht, eine Logopädie habe aufgrund der türkischen Muttersprache nicht stattgefunden. Die begleitende Tochter berichtet, dass ihr Vater seit dem Infarkt sehr nervös sei, ständig wegen nichts in die Luft gehe. Seit 12.2014 sei dies schlimmer, sie habe das Gefühl, dass er sehr unter der Sprachstörung leide. Eine Verschlechterung Letzterer sei ihr aber nicht aufgefallen, vielleicht weil sie zu nahe sei. Das Verständnis sei zu jedem Zeitpunkt in der türkischen Muttersprache sehr gut gewesen, seit dem Infarkt verstehe er fast kein Deutsch mehr, das Gedächtnis sei gut. Er habe seit dem Infarkt nicht mehr schreiben können, seit 3 Monaten sei dies wieder möglich, aber analog der Spontansprache habe er z.T. große Mühe, ein Wort zu finden. Sie hätten nun eine Möglichkeit zur Logopädie gefunden, was sie sehr begrüße. Im Alltag sei ihr Vater komplett selbstständig, müsse z.T. beim Kochen etwas überlegen. Er habe nach dem Infarkt das Autobillet abgeben müssen, habe dies aber dann nach der letzten Untersuchung wieder erhalten. Seitdem fahre er aber sehr aggressiv, habe ebenfalls keine Geduld, und aufgrund einer solchen Begebenheit (auf ein in den Augen des Patienten zu langsam fahrendes Auto habe er schlussendlich rechts überholt) habe man ihm den Fahrausweis aktuell wieder entzogen. Alkohol trinke er nur noch wenig, rauche nicht mehr. Neuropsychologische Befunde Der 52-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Tochter und einer türkischen Dolmetscherin pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert. Anfänglich dominiert eine sehr stockende, z.T. gepresste, angestrengte Spontansprache mit vermehrter Mimik und Gestik. Das Sprachverständnis in türkischer Sprache scheint soweit intakt, ebenfalls berichtet der Patient, dass er Deutsch nicht mehr verstehe, kann den Themen aber problemlos folgen und gibt passende Antworten in türkischer Sprache. Mit zunehmendem Testverlauf wird die Sprache flüssiger, gegen Ende gut verständlich und auch in der Geschwindigkeit schneller. Die von der Tochter berichtete Nervosität und Impulskontrollstörung kann in einem fast 2-stündigen Testzeitraum nicht erhoben werden, Patient ermüdet nicht, kognitiv und psychomotorisch nicht verlangsamt arbeitet er sehr motiviert und kooperativ mit. Gedächtnis: Eine in der türkischen Muttersprache präsentierte, nicht assoziative 8-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne insgesamt vermindert erlernt. Im Vergleich zum höchsten erreichten Lerndurchgang kein Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Eine zuvor mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten, aber intaktem Gesamtergebnis, kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf anfänglich nicht erinnert, nach kurzer Präsentation nur ungenügend. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantischen und phonematischen Wortflüssigkeiten können weder verbal noch schriftlich geprüft werden, massive Wortfindungsstörungen auch in der schriftlichen Modalität. In der figuralen Ideenproduktion zeigt sich formal eine intakte Anzahl an Figuren, massivste erhöhte Perseverationstendenz. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) kann mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Probleme gearbeitet werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion anfänglich sehr angestrengte, gepresste Spontansprache unterstützt durch Mimik und Gestik und massivsten Wortfindungsstörungen, im Verlauf dann deutliche Besserung und rascherer, flüssigerer Sprachfluss. Das Schreiben in der türkischen Muttersprache gelingt ohne Schriftzerfall mit Fehlern, welche nach seinen und der Aussagen der Tochter vorher nicht zu objektivieren gewesen seien. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer, psychomotorisch weder antriebsgeminderter noch verlangsamter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: im Vordergrund stehende, aber fluktuierende expressive Sprachstörung mit stockender, gepresster, angestrengter Spontansprache mit vermehrter Mimik und Gestik bei intaktem Sprachverständnis, verbale Lernschwäche sowie visuelle Lern- und Abrufstörung. Ebenfalls können massiv eingeschränkte semantische und figurale Ideenproduktionen erhoben werden, deutlich erhöhte Perseverationstendenz und im Gespräch eingeschränkte kognitive Flexibilität. Die fremdanamnestisch beschriebene (bereits seit dem Infarkt 02.2013 bestehende) Impulskontrollstörung lässt sich im Rahmen der strukturierten Untersuchung nicht objektivieren. Vor allem die Umstände zum Ausweisentzug geben aber deutliche Hinweise darauf. Im Vergleich zur neuropsychologischen Voruntersuchung vom 07.2013 haben sich die Befunde insgesamt eher verbessert, entsprechen aber weiterhin einer Funktionsstörung bifronto-temporaler Hirnareale als Folgen des Infarktes 02.2013. Die Akzentuierung der Impulskontrollstörung erscheint aufgrund der Anamnese vor allem aufgrund mangelnder Copingstrategien in der Kommunikation zurückzuführen zu sein. Hr. Y wurde empfohlen, dass er die nun neu erworbenen schriftlichen Fähigkeiten zur Kommunikation einsetzen sollte. Die etablierte Logopädie sollte unbedingt weitergeführt werden. Bezüglich der anamnestisch berichteten Impulskontrollstörung könnte eine psychiatrische/psychotherapeutische Begleitung in der türkischen Muttersprache zum Erlernen besserer Copingstrategien im Umgang mit den im Vordergrund stehenden Sprachproblemen hilfreich sein. Ad Fahrtauglichkeit: Aktuell wurde dem Patienten der Fahrausweis auch aufgrund der verminderten Impulskontrolle entzogen. Vor Wiederaufnahme der Fahrtätigkeit empfiehlt sich deshalb eine ausführliche verkehrspsychologische und verkehrsmedizinische Abklärung.Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Funktionsstörungen links frontaler und fronto-temporo-medialer Hirnareale linksbetont bei rezidivierenden Oligodendrogliomen WHO Grad II links frontal und St. n. Operation eines Tumorrezidivs 10.2014 und chronischem Postkraniektomie-Kopfschmerz, therapieresistent. Zwischenanamnese Zusammenfassung der relevanten kognitiven Befunde: Bei 2009 diagnostiziertem und resektierten Primärtumor wurde Hr. Y im Rahmen der Operation des Tumorrezidivs am 03.10.2014 neuropsychologisch untersucht. Es präsentierte sich in diesem Rahmen ein in der Interaktion leidend und bedrückt wirkender, resignierter Patient mit leiser, zum Teil flüsternder Sprache und verlangsamter Psychomotorik sowie reduziertem Antrieb und einer im Vordergrund stehenden Auffassungs- und Merkfähigkeitsstörung, verbal betonten mnestischen Defiziten und Einschränkungen der formal-lexikalischen Ideenproduktionen mit spontansprachlichen Auffälligkeiten im Sinne von Wortfindungsstörungen und Sprachblockaden. Ebenfalls eine erhöhte Interferenzanfälligkeit, Konzentrationsdefizite und Einschränkungen der Planungs- und Strukturierungsfähigkeiten mit leichter Konfabulationstendenz. Insgesamt waren die Befunde mit einer Funktionsstörung links-frontaler und fronto-temporo-medialer Hirnareale linksbetont vereinbar, eine Reevaluation nach Neurorehabilitation wurde empfohlen, keine Arbeitsfähigkeit oder Fahreignung gegeben. Hr. Y erscheint zur Verlaufsuntersuchung. Aktuelle Angaben: Es gehe ihm sehr schwankend, abhängig von den Kopfschmerzen. Er sei sehr wetterfühlig, benötige viel Ruhe und Dunkelheit. Leider hätten verschiedene Therapien inkl. Morphinen nichts gebracht. Die Konzentrations- und Gedächtnisprobleme seien eher schlimmer geworden, er gehe irgendwohin und vergesse sofort weshalb. Die ambulante Rehabilitation mit Logo- und Ergotherapie seien aktuell beendet, eine Wiederaufnahme sei zu diskutieren, wenn er nicht mehr so viele Termine habe. Er sei zweimal wöchentlich in psychologischer Betreuung, die bereits 5 ½ Jahre andauernde Krankengeschichte setze ihm sehr zu. Im Alltag sei er selbständig, Schlaf ohne Medikamente sei nicht mehr möglich. Die Stimmung sei relativ schlecht, er möchte keine weitere Unterstützung in dieser Richtung. Er habe eine 100%ige IV-Rente, er könnte an 3-4 Stunden täglich eine Stelle antreten. Im Moment sei dies aber noch nicht möglich. Die Sprache sei besser, zum Teil noch Wortfindungsstörungen. Konzentration sehr schlecht. Abweichungen vom Tagesrhythmus (z. B. frühere Termine) würden ihn sehr müde machen. Er habe große Angst vor den Anfällen und vermeide entsprechend vieles (gehe z. B. nicht alleine in den Wald). Aktuelle Medikation Depakine 1000 mg 1-0-0-1, Trittico 100 mg 0-0-3, Zolpidem 0-0-0-1, Stilnox 0-0-0-1. Neuropsychologische Befunde Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Es dominiert ein ausgeprägt leidender Gesichtsausdruck, er scheint sich beim normalen Zuhören bereits sehr anstrengen zu müssen. Die Sprache ist weiterhin sehr flüsternd, hypophon und dysprosodisch. Die in der Voruntersuchung geschilderten ausgeprägten Wortfindungsstörungen sind nicht mehr zu eruieren. Deutliche Antriebsminderung, perseverativ auf den somatischen Beschwerden insgesamt deutliche Hinweise auf eine akute depressive Episode. Er arbeitet zwar sehr motiviert und kooperativ mit, berichtet aber bereits zu Beginn der Testung von einer Kopfschmerzintensität VAS 5-6, welche sich auf 7-8 in der Mitte der Testung steigert und persistiert. Insgesamt massiv antriebsgemindert, psychomotorisch verlangsamt arbeitet er mit deutlichen Konzentrationsdefiziten und zum Teil erhöhter Ablenkbarkeit bei insgesamt im Vordergrund stehender reduzierter Belastbarkeit. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer massiv reduzierten Merkspanne und einer flachen Lernkurve insgesamt deutlich vermindert gelernt. Aufgehobener Abruf bei zufälligem Wiedererkennen. Eine zuvor sehr verlangsamt, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf lediglich in den Grundzügen ohne genügende Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Massiv verlangsamtes verbales Arbeitstempo, stark erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit, ebenfalls mittelschwer bis schwer eingeschränkte semantische, figurale und phonematische Ideenproduktionen. Ausgeprägt verlangsamte psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, in der komplexeren Variante zur Umstellfähigkeit kann der Konzeptwechsel nur mit einer schriftlichen Hilfe vollzogen werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüsternde, verlangsamte, hypophone und dysprosodische Spontansprache ohne die in der Voruntersuchung erhobenen Wortfindungsstörungen bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird stark verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, antriebsgeminderter, psychomotorisch verlangsamter, stark leidender und bedrückt wirkender, depressiver Patient mit hypophoner, flüsternder und dysprosodischer Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Antriebsminderung, reduzierte Belastbarkeit, reduzierte Interferenzfestigkeit, beeinträchtigte Umstellfähigkeit, Einschränkungen der semantischen, phonematischen und figuralen Ideenproduktionen sowie ein anterograd-amnestisches Syndrom. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Einschränkungen vor allem links fronto-temporaler und fronto-temporo-medialer Hirnareale als Folgen des Oligodendroglioms links frontal und der Resektion 10.2014, aktuell sicherlich deutlich aggraviert durch eine im Vordergrund stehende und an die Tumorlokalisation assoziierte depressive Verstimmung sowie die therapieresistenten Kopfschmerzen. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen leider verschlechtert. Weiterführung der psychotherapeutischen Unterstützung dringend empfehlenswert. Die Fahr- und Arbeitsfähigkeit sind aus kognitiver Sicht bis auf weiteres nicht gegeben. Reevaluation nach Besserung des AZ empfehlenswert. Ebenfalls sollte erst nach deutlicher Verbesserung der Belastbarkeit die Ergotherapie wieder aufgenommen werden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St. n. osteoplastischer Kraniotomie links und Epiduralhämatom-Evakuation sowie Einlage einer ICP-Sonde epidural am 29.03.2015 bei St. n. mittelschweren Schädel-Hirn-Trauma am 29.03.2015 mit raumforderndem Epiduralhämatom links temporal und Kalottenfraktur temporo-parietal links mit Ausläufer in das Felsenbein und Otoliquorrhoe. Angaben des Patienten: Er werde noch etwas schnell müde, ansonsten bemerke er keine kognitiven Einschränkungen. Tagsüber würde er aber fast nie schlafen. Seit dieser Woche habe er auch nicht mehr täglich Kopfschmerzen. Schlaf und Appetit seien gut. In Bezug auf die Stimmung äußert er, etwas gestresst zu sein, da er viel verpasse (Berufsschule). Gearbeitet habe er seit dem Unfall noch nicht, er sei bis zum 19.06.2015 100% krankgeschrieben. 3 Wochen nach dem Unfall habe er wieder angefangen, zeitweise die Berufsschule zu besuchen, da diese nur 5 Minuten von seiner Wohnung entfernt ist. Am ersten Tag sei er sehr müde geworden und ihm sei auch übel geworden. Er habe nun vor kurzem an einer 3-stündigen Englisch-Abschlussprüfung teilgenommen, was gut funktioniert habe. Er sei danach aber müde gewesen. Er traue es sich zu, ab dem 19.06.2015 wieder arbeiten zu gehen. Nach der Unfallbewältigung gefragt, äußert er, dass er in Kurven als Beifahrer etwas Angst verspüre. Er wisse nicht, warum, denn er habe keine Erinnerung an den Unfallhergang. Diese Angst werde aber stetig besser. Er habe nach Spitalaustritt keine ambulanten Therapien erhalten.Angaben des begleitenden Vaters: Der Sohn habe sich in der Persönlichkeit nicht verändert. Er sei wie vor dem Unfall. Schul- und Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit, aktuell: 2. Lehrjahr in der kaufmännischen Berufslehre, Arbeitsort am Oberamt Medikation: Dafalgan bei Bedarf. Noxen: kein Alkohol, 3/4 Pack Zigaretten/Tag Neuropsychologische Befunde Der allseits orientierte, 17-jährige Rechtshänder mit Muttersprache Somalisch/Englisch erscheint in Begleitung seines Vaters mit 15 Minuten Verspätung zum vereinbarten Termin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat und kohärent. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Der Patient ist schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Nach der rund 1-stündigen Untersuchung berichtet der Patient ermüdet zu sein. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 15-Wortliste zeigen sich eine durchschnittliche Erfassungsspanne, eine ansteigende, diskret fluktuierende Lernkurve mit einer insgesamt unauffälligen Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Spätabruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung unauffällig. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ sowie qualitativ normgerecht. Die formal-lexikalische Ideenproduktion entspricht quantitativ als auch qualitativ der Norm. In der figuralen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ eine überdurchschnittliche Leistung, qualitativ keine Auffälligkeiten. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Es zeigt sich eine unauffällige Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A & B). Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit und die Prüfung der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit zeigen sowohl eine normgerechte Reaktionszeit als auch eine intakte Fehlerkontrolle. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit wird mit einer unauffälligen Konzentrationsleistung, einer normgerechten Bearbeitungsgeschwindigkeit und einer intakten Fehlerkontrolle absolviert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevanten Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt und die Figur wird problemlos mit wenig Zeitaufwand korrekt wiedergegeben. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem verhaltensadäquaten, 17-jährigen Rechtshänder eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit in allen geprüften kognitiven Domänen. Verglichen mit der Voruntersuchung 03.2015 findet sich eine deutliche Besserung der Belastbarkeit. In diesem Zusammenhang muss aber die anamneseangegebene Ermüdbarkeit berücksichtigt werden, welche als residuelle Folge des mittelschweren Schädel-Hirn-Traumas zu interpretieren ist. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden keine Limitationen der Arbeitsfähigkeit als Lehrling im kaufmännischen Bereich zu erwarten. Wir empfehlen eine schrittweise Reintegration ab dem 19.06.2015 mit einem 50%-Pensum für die ersten 4 Wochen. Bei gutem Gelingen kann dann auf 80% erhöht werden und nach weiteren 2 Wochen auf 100%. Der Patient wurde darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund der noch leichten Ermüdbarkeit genügend Ruhepausen eingeplant und auch eingehalten werden sollen. Ad Berufsschule: Aus neuropsychologischer Sicht kann Hr. Y ohne zu erwartende Einschränkungen am Berufsschulunterricht teilnehmen und die IK-Prüfung am 20.06.2015 absolvieren. Die Teilnahme am Sportunterricht muss durch die Neurochirurgen beurteilt werden. Ad Verlaufskontrolle: Sollten bei der beruflichen/schulischen Reintegration Schwierigkeiten auftreten, bitten wir um erneute Zuweisung. Ansonsten ist von unserer Seite keine Verlaufskontrolle geplant. Wir wünschen Hr. Y für seine berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg bei den Abschlussprüfungen! Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit aus neurologischer Sicht bei Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Vergesslichkeit und verminderter Konzentrationsfähigkeit bei Charcot-Marie-Tooth I A mit progredientem Pes equinovarus, adductus et supinatus rechtsbetont und funktionsrelevanter Depression mit depressiver Denkhemmung und sozialer Phobie. Angaben des Patienten: Er reagiere sehr sensibel auf Wärme, schwitze beim Konsumieren von heißen Getränken. Sein Fuß habe eine ausgeprägte Fehlstellung gehabt, so dass er fast nicht mehr habe gehen können. Er sei während 2 Jahren mit Spezialschulen gegangen, habe größte Schmerzen gehabt, sei schlecht beraten und medikamentös nicht behandelt worden. Trotzdem habe er zu 100% gearbeitet, was ihn physisch und psychisch fertig gemacht habe. Er habe eingewilligt, eine Bürotätigkeit zu beginnen, habe aber nicht richtig gewusst, was dies bedeute, habe sich von der IV bedrängt gefühlt. Er habe auf deren Drängen eine Handelsschule absolviert, wo er aber auch außerhalb der Schulzeit viel Aufwand habe investieren müssen. Ob dies bereits früher so gewesen wäre, könne er nicht sagen. Er habe immer sehr lange gebraucht, etwas aufnehmen zu können, eventuell bereits in der Schule schon. Er habe Dinge mehrfach durchlesen müssen, bevor er sich mehr sie sich merken konnte. Er sei ständig müde gewesen, aktuell ebenfalls. Nach der Handelsschule habe er ein Praktikum i.R. einer IV-Maßnahme absolviert, dabei habe er sich immer alles ausschreiben müssen und man habe ihn deswegen kritisiert. Aktuell arbeite er als Sachbearbeiter zu 50%, die IV habe den Fall abgeschlossen. Beim Telefonieren vergesse er Namen, am Morgen könne er soweit gut arbeiten, wenn er am Nachmittag Zeit habe, sich zu erholen. Er sei dann sehr müde und nicht mehr belastbar, die geistige Arbeit strenge ihm sehr viel mehr an. Sämtliche Aufgaben, welche auf Geschwindigkeiten erledigt werden müssen, würden in Stress resultieren. Im Alltag sei er ansonsten selbstständig, zum Teil würden aufmerksamsbedingt Fehlhandlungen vorkommen. Der Schlaf sei sehr gut, zwischen 8 und 9 Stunden in der Nacht, am Nachmittag 1 bis 2 Stunden. Auto fahre er gut und sicher.Schul/Berufsanamnese: Logopädische Unterstützung in der Primarschule (Grund dafür unbekannt), regelrechte Schulzeit gefolgt von der Realschule und einer Autolackiererlehre. Aktuelle Medikation: Cipralex 20 mg 1-0-0, Sirven bei Bedarf. Der 47-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, vermeidet Augenkontakt, berichtet mit hypophoner, leidender Stimme. Stark perseverativ auf den körperlichen Beschwerden kann hier nur sehr indifferente Angaben zur kognitiven Leistungsfähigkeit machen. Starke externaisierend zeigt er sich unzufrieden mit der Betreuung, kann aber keine konkreten Wünsche zur Verbesserung seiner Situation angeben. Ein affektiver Kontakt ist nahezu nicht möglich, er arbeitet aber zwar gleichgültig, aber motiviert und kooperativ mit. Intakte Auffassungsgabe, deutliche Antriebsminderung und verzögertes Antwortverhalten, Initiierungsstörung. Kognitiv aber nicht verlangsamt kann er Instruktionen gut erfassen und (verzögert) ohne weitere Unterstützung umsetzen. Die Aufmerksamkeit ist nicht fluktuierend, keine erhöhte Ablenkbarkeit, klinisch keine reduzierte Belastbarkeit über den Testzeitraum zu bemerken. Affektiv ist die diagnostizierte depressive Episode vordergründig. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann aber einer flachen, insgesamt nur ungenügenden Lernkurve über fünf Durchgänge insgesamt deutlich vermindert erlernt. Im Vergleich dazu zu Zuwachs im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Zwei Intrusionen, unstrukturiertes Vorgehen. Eine zuvor sehr langsam, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite leicht zittrig kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit konfabulativen Elementen insgesamt knapp genügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: intakte semantische Wortflüssigkeit mit einer Perseveration. Ebenfalls genügende phonematische Ideenproduktion mit zwei Regelbrüchen. Im Vergleich dazu deutlich besserer Leistung in der figuralen Modalität mit einem Fehler. Gutes verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit einer guten psychomotorischen Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite gearbeitet werden, im Vergleich dazu Probleme beim Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, insgesamt leicht reduziertes Ergebnis. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine regelmäßige Gesamtperformanz bei guter Fehlerkontrolle und intakter Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine massiv reduzierte Grundaktivierung bei ebenfalls verminderter Aktivierbarkeit. Auf selektive Reize kann fehlerfrei in der erwarteten Zeit reagiert werden, in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit massive Mühe beim gleichzeitigen Beachten von auditiven wie auch visuellen Reizen, deutlich verlangsamte Reaktionszeiten und leicht erhöhte Fehlerzahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hypophone, verlangsamte Spontansprache bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: eine komplexe geometrische Figur wird langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, affektiv deutlich reduziert schwingungsfähiger, leidender, indifferenter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Antriebs- und Initiierungsstörung mit reduzierter Grundaktivierung und Aktivierbarkeit, Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (vor allem kognitive Flexibilität, Umstellfähigkeit und geteilte Aufmerksamkeitsleistungen betreffend) sowie eine verbale Lernstörung bei intaktem Abruf und Wiedererkennen. Letztere Befunde sowie ein (im altersentsprechenden Rahmen liegendes) Ungleichgewicht der verbalen und figuralen Ideenproduktionen zu Lasten der verbalen Modalität sind a.e. im Rahmen einer vorbestehenden frühkindlichen Sprachentwicklungsstörung, aktuell ggf. leicht aggraviert durch die depressive Verstimmung, die zusätzlich zur Hypofunktion der linken Hemisphäre führt, zu interpretieren. Die übrigen Befunde entsprechen insgesamt leichten Einschränkungen fronto-subkortikaler Hirnareale, gut vereinbar mit den psychiatrischen Diagnosen. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese für die Tätigkeit im aktuellen Bereich gegeben. Die glaubhaft bestehende und den beruflichen Alltag einschränkende reduzierte Belastbarkeit bei intakter Arbeitsleistung ist am ehesten im Rahmen der psychiatrischen Problematik zu interpretieren und muss fachspezifisch beurteilt werden. Eine Mitbeurteilung der Arbeitsfähigkeit aus neurologischer Sicht aufgrund der körperlichen Einschränkungen erscheint sinnvoll und gewünscht, weshalb wir den Patienten in der neurologischen Sprechstunde bei uns im Krankenhaus K aufbieten werden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren Einschränkungen rechts fronto-temporo-parietaler Hirnareale bei Status nach Hirninfarkt im Mediastromgebiet rechts bei ICA-Verschluss rechts am 26.12.2014 mit kompletter Plegie links bei makroangiopathischer ICA-Dissektion rechts. Zusammenfassung der Befunde: Nach oben genanntem Hirninfarkt wurde der Patient im stationären Rahmen neuropsychologisch untersucht. Es präsentierte sich hierbei ein allseits orientierter, psychomotorisch verlangsamter, nicht aber antriebsgeminderter Patient mit reduzierter Belastbarkeit und krankheitsbedingt reduzierter Krankheitseinsicht und einer im Vordergrund stehenden linksseitigen Raumvernachlässigung mit visuo-konstruktiver Dyspraxie, visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten, einem nicht-sprachlich betonten anterograd-amnestischen Syndrom, reduzierter Fehlerkontrolle, eingeschränkter Umstellfähigkeit, verminderter figuraler Ideenproduktion und eingeschränkten Aufmerksamkeitsleistungen (geteilte und gerichtete Aufmerksamkeit). Eine stationäre Neurorehabilitation mit Fokus auf das Training der räumlichen Fähigkeiten wurde dringend empfohlen, eine Arbeitsfähigkeit im Beruf als Instruktor oder Pilot zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. Ebenfalls konnte die Fahrtauglichkeit nicht attestiert werden. Der Patient erscheint heute zur Verlaufskontrolle. Aktuelle Angaben: Nach Spitalaustritt habe er vier Wochen in der Neuroreha verbracht, danach möglichst rasch wieder eine Normalität erlangen wollen und deshalb (in vorgängiger Absprache mit den Kollegen der Neurologie) den Rückflug nach China gebucht. Angekommen habe er bereits nach zwei Tagen schon wieder im Simulator gearbeitet, es seien hierbei keine Fehler vorgekommen, auch nicht von Mitarbeitern oder Vorgesetzten berichtet. Ebenfalls habe er eine Umschulung auf einen anderen Flugzeugtyp absolviert, welche keine Probleme bereitet habe. Auch habe er sich sehr bewusst ernährt und täglich Sport getrieben, was seiner Psyche sehr gut getan habe. Zum Teil fühle er aktuell noch ein Kältegefühl in der linken Hand, er sei noch leicht erhöhte Ermüdbarkeit im Vergleich zu vor dem Infarkt nach sehr langen oder 5 bis 6 Tagen Arbeit am Stück vorhanden. Der Arbeitgeber sei aber sehr verständnisvoll, er fühle sich gut aufgehoben. Es sei ihm bewusst, dass er (wenn überhaupt) die Freigabe für die Pilotentätigkeit noch nicht so schnell erhalten werde. Im privaten Bereich seien keine Probleme aufgetreten, nach Rückkehr von China sei die ganze Familie sehr positiv überrascht gewesen und würden berichten, dass er wieder ganz der Alte sei. Der 54-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, berichtet nachvollziehbar und kohärent mit leicht erhöhtem Redefluss über den Krankheitsverlauf. Kognitiv nicht verlangsamt erfasst er einfache Instruktionen problemlos, setzt sie auch sehr rasch und bei guter Fehlerkontrolle um. Mehrstufige oder komplexere Instruktionen müssen aber zum Teil mehrfach präsentiert werden, er bekundet Mühe beim Erfassen. Er schätzt seine kognitive Leistung nach jeder Aufgabe einerseits realistisch ein, es zeigt sich aber eine Dissimulationstendenz (Aufgaben seien schwierig) und eine insgesamt nicht adäquate Krankheitseinsicht. Er ist sehr kooperativ und motiviert, arbeitet ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit über den Testzeitraum mit und zeigt sich sehr offen und interessiert gegenüber Resultaten und Rückmeldungen. Affektiv stabil ergeben sich keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung.Gedächtnis: Eine aduitiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und dann einer flachen, insgesamt nur ungenügend ansteigenden Lernkurve erlernt. Steigerung im Vergleich dazu im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor aktuell problemlos erfasste komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details insgesamt gut erinnert, Angaben zum Krankheitserlauf gelingen nachvollziehbar und zeitlich stimmig. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten, in der figuralen Modalität ebenfalls sehr gute, fehlerfeste Leistung. Intaktes verbales Arbeitstempo, problemlose visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, im Vergleich dazu bei bekundeter Mühe deutlich langsameres Arbeitstempo beim Absolvieren der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, insgesamt aber normgerechte Leistung. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine formal intakte Konzentrationsleistung, aufgrund eines über Sprungsyndroms (stark reduzierte Fehlerkontrolle) ist die Daueraufmerksamkeitsleistung aber deutlich eingeschränkt. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich (auch nach mehreren Durchgängen) eine zwar intakte Reaktionszeit auf selektive Reize, aber eine deutlich erhöhte Fehlerzahl. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich Fr. Y überfordert, stark verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf gleichermaßen auditive und visuelle Stimuli bei stark erhöhter Anzahl an Auslassungen und Fehlern. Bei der Aufgabe zur verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung zeigt sich in beiden Seiten des Gesichtsfeld massiv verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten ohne aber Hinweise auf den vorbestehenden Neglekt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird aktuell problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt aktuell ebenfalls problemlos, auch keine Hinweise auf einen Neglekt mehr. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, im Redefluss leichter gesteigerter Patient mit reduzierter Krankheitseinsicht und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite bei Anforderungen an die höheren Aufmerksamkeitsleistungen (Fehlerkontrolle, geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit sowie stark verlangsamte Reaktionszeiten bei der verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung). Ebenfalls zeigen sich die höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit) leicht vermindert. Weiterhin ist eine verbale Lernschwäche bei aber aktuell intaktem Abruf und Wiedererkennen zu objektivieren. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 29.12.2014 haben sich die Befunde insgesamt deutlich verbessert, insbesondere können erfreulicherweise weder die damals ergobene deutlich reduzierte Belastbarkeit noch die psychomotorische Verlangsamung oder die linksseitige Raumvernachlässigung erhoben werden. Dennoch persistieren (das berufsbedingt hohe prämorbide Aufmerksamkeitsniveau mitberücksichtigt) testspezifisch mittelschwere bis schwere Aufmerksamkeitseinschränkungen, akzentuiert für selektive, geteilte und Daueraufmerksamkeits- sowie Konzentrationsleistungen mit deutlich erhöhter Fehleranfälligkeit sowie stark verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten in der verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung. Auf der Verhaltensebene ist weiterhin, bei sehr kooperativer Mitarbeit, nicht von einer adäquaten Krankheitseinsicht die kognitiven Defizite betreffend auszugehen. Aufgrund der massiv eingeschränkten Aufmerksamkeitsleistungen ist der Patient in seiner Tätigkeit als Flugsimulator-Instruktor aus kognitiver Sicht theoretisch nicht arbeitsfähig. Er hat die Tätigkeit aber bereits vor 3 Monaten wieder aufgenommen und berichtet von einer positiven Erfahrung. Die Diskrepanz zwischen Eigeneinschätzung und der Ausprägung der kognitiven Befunde, welche aus der krankheitsbedingt reduzierten Krankheitseinsicht resultiert, kann sich allerdings limitierend auswirken. Um ihn vor beruflichen Konsequenzen zu schützen, wurden dem Patienten die Befunde ausführlich dargelegt. Er steht in engem Kontakt mit dem Flugarzt Dr. X, welchen wir bitten, den Arbeitswiedereinstieg engmaschig zu betreuen und ggf. intervenierend einzugreifen. Die Arbeitsfähigkeit als Pilot ist weiterhin nicht gegeben und sollte frühestens (wenn überhaupt) in einem Jahr durch das Fliegerärztliche Institut geprüft werden. Die Fahrtauglichkeit kann aus kognitiver Sicht nicht attestiert werden. Fr. Y zeigt sich sehr einsichtig und kooperativ, sie fährt in Stadt S kein Auto und wünscht, die Fahrtauglichkeit i.R. einer abschließenden Nachkontrolle im Dezember 15 erneut beurteilen zu lassen. Wir werden sie hierfür aufbieten. Neuropsychologische Nachkontrolle in diesem Rahmen. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd.a. demenzielle Erkrankung mit ausgeprägter Auto- und Fremdaggression, generalisierter kortiko-subkortikaler Hirnatrophie und mäßiger Atrophie des medialen Temporallappens leicht linksbetont sowie chronischer Mikroangiopathie (Fazekas-Score II) im Schädel-MRI 02.2014. 03.2014 wurde der Patient in der Klinik K i.R. der Memory-Sprechstunde bei fremdanamnestisch seit Jahren bestehenden und schleichend zunehmenden Kurzgedächtnis- sowie Wortfindungsstörungen abgeklärt. In der damaligen Beurteilung zeigten sich mittelgradige Störungen der Exekutiv- und Aufmerksamkeitsfunktionen sowie leichte Auffälligkeiten in Gedächtnis und Funktionen der visuellen Verarbeitung. Die dysexekutive Störung manifestierte sich vor allem in einer reduzierten Handlungsplanung und Kontrolle sowie Einbußen der mentalen Flexibilität, einem assoziativen Teilreiz und impulsgesteuerten Verhalten und Fluktuationen. Ebenfalls attentionale Auffälligkeiten, die selektive Aufmerksamkeitsfunktion im Sinne einer erhöhten Störbarkeit und ablenkenden Bedingungen entsprechend sowie diskrete Einbußen im episodischen Gedächtnis, insgesamt grenzwertig vermindert. Verdachtsdiagnostisch bestanden Hinweise auf eine degenerative Erkrankung vom Mischtyp, der Verlauf sollte abgewartet werden. Symfona wurde als therapeutische Option etabliert. Aktuell: Der Ehefrau und Tochter sei aufgefallen, dass er vergesslich sei, dies bestehe aber seiner Ansicht nach bereits seit 20-30 Jahren. Seine Tochter würde bei a@mail.com als Arztsekretärin arbeiten und habe ihn animiert, ein MRI Schädel durchzuführen. Daraufhin sei er in die Klinik K gekommen und habe leider keine Diagnose erhalten. Ansonsten klappe alles problemlos, da er sich in letzter Zeit aber sehr stark aufrege, habe er ein Antidepressivum von der Hausärztin erhalten. Auch beim Autofahren rege er sich sehr stark auf, aufgrund von unfähigen Autofahrern. In den Alltagsfunktionalitäten sei er komplett selbständig.Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr sei aufgefallen, dass das Gedächtnis ihres Ehemannes sicher seit 2 Jahren ziemlich schlecht sei, man habe ihn aber nie richtig abklären wollen. Mit dem Antidepressivum sei ihr Ehemann viel ruhiger, Auto fahre er problemlos. Das Gedächtnis sei fluktuierend, zum Teil etwas besser, zum Teil vergesse er Gesagtes unmittelbar. Die Persönlichkeit habe sich verändert, er sei nervös und rege sich rasch auf. Auch Sohn, Tochter und Schwiegertochter würden dies bemerken. Telefonische Angaben der Tochter: Vor ca. 10 Jahren habe eine schleichende Vergesslichkeit eingesetzt, nach der Pensionierung vor 8 Jahren sei diese sehr stark ausgeprägt geworden. Ca. vor 6 Jahren habe die Mutter ihr erstmalig gestanden, dass ihr Ehemann sie bedrohe, die Hand erhebe, aber bis jetzt noch nie zugeschlagen habe. Er kontrolliere sie, sei böse und aggressiv wegen den kleinsten Bagatellen. Das Gedächtnis sei sehr stark eingeschränkt, er würde sämtliches unmittelbar vergessen. Sie glaube nicht, dass ihr Vater im Alltag noch selbständig wäre, er könne noch einen Salat herrichten, ansonsten würde er nicht mehr für sich sorgen können. Einzahlung könne er nicht mehr machen. Er sei sehr perfide und böse geworden, sei früher ein sehr netter und umgänglicher Mensch gewesen. Er drohe der Frau mit Selbstmord und habe Wahnvorstellungen (schließe jeden Abend auch im Sommer um 19:00 Uhr alle Fensterläden, weil er glaube, dass alle Nachbarn hereinschauen würden, verbiete der Ehefrau den Umgang mit den Nachbarn, da diese seiner Meinung nach Unwahrheiten über ihn im Internet verbreiten würden). Aktuelle Medikation: Xarelto 20 mg 1-0-0, Citalopram Mepha 20 mg 1-0-0, Folsäure 800 mg, Levemir FlexPen und Humalog KwikPen. Neuropsychologische Befunde: Der 69-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert. Im Vordergrund steht eine weitschweifige, logorrhoeische Spontansprache, im freien Gespräch verliert er permanent den Faden, stark assoziative Gedankengänge mit zum Teil Wortfindungsstörungen, ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen und stark erhöhter Ablenkbarkeit. Eine valide Anamneseerhebung ist kaum möglich, da es schwierig ist, den Gedankengängen des Patienten zu folgen. Im Antrieb deutlich gesteigert, kichert und lacht er oft inadäquat, auch bei Konfrontation mit den Defiziten. Deutliche Hinweise auf eine Impulskontrollstörung, auch wenn er sich immer noch knapp beherrschen kann. Eine latente Aggressivität fällt vor allem im Beisein der Ehefrau auf, auch hier kann er sich immer noch knapp beherrschen. In der strukturierten Untersuchungssituation kann er mit vermehrten Hilfen relativ strukturiert arbeiten, Instruktionen müssen zum Teil mehrfach und vereinfacht präsentiert werden, hat er keine engmaschige Struktur, schweift er ab. Klinisch nicht verlangsamt, sondern angetrieben, zeigt sich eine leicht reduzierte Fehlerkontrolle. Affektiv hochgestimmt und fröhlich, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. MMS: 28/30 Pkt. (Aufmerksamkeitsdefizite). Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve über 3 Durchgänge bis zum max. gelernt. Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf mit 2 Konfabulationen, leicht vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer leicht konfabulativen Anordnung der Elemente insgesamt knapp genügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten mit je einer Perseveration und einem Regelbruch. In der figuralen Modalität kann bei guter Fehlerkontrolle eine quantitativ intakte Leistung erbracht werden. Leicht verlangsamtes verbales Arbeitstempo bei leicht verminderter visuo-verbaler Interferenzkontrolle. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann ohne attentionale Defizite und mit eher rascher psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit benötigt Hr. Y deutliche Hilfe beim Erfassen der Instruktion, das Umsetzen fällt ihm schwieriger im Vergleich zu der einfacheren zeitabhängigen Aufgabe, deutlicher Abfall in der Leistung, formal aber noch der Norm entsprechend. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann problemlos auf selektive Reize reagiert werden, in den Probedurchgängen jedoch ausgeprägte Mühe mit der Impulskontrolle (klinisch beobachtbar). In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit kann in der erwarteten Zeit auf auditive wie auch visuelle Reize reagiert werden, deutlich erhöhte Fehlerzahl, kann genügende Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion logorrhoeische, weitschweifige Spontansprache mit zum Teil Wortfindungsstörungen bei auch für mehrstufige oder komplexere Aufgaben reduziertem Instruktionsverständnis bei gutem Sprachverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und langsam, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes frontales Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, gehobener Stimmung, Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhter Ablenkbarkeit, Weitschweifigkeit, Logorrhoe und Anosognosie. Im kognitiven Bereich finden sich unter strukturierten Untersuchungsbedingungen insgesamt nur leichte Einschränkungen, vor allem der höheren Frontalhirnfunktionen im Sinne attentionaler Einschränkungen der geteilten Aufmerksamkeit, der kognitiven Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie einer leicht verminderten Interferenzfestigkeit. Im Bereich des Gedächtnisses zeigt sich eine intakte Lernleistung bei vermindertem Abruf und leicht beeinträchtigtem Wiedererkennen, akzentuiert in der verbalen Modalität. Im Vergleich zu den Befunden vom März 2014 in der Praxis 57 in Stadt S erscheinen die testspezifischen Befunde insgesamt vergleichbar. Fremdanamnestisch zeigt sich aber vor allem eine Progredienz der Störung des Sozialverhaltens mit auch paranoiden Ideen. Obige Befunde entsprechen aktuell einem Ausfallsmuster vor allem orbito-frontaler bis fronto-temporaler Hirnareale. Aufgrund der offenbar schon seit über 10 Jahren bestehenden und den Alltag massiv einschränkenden Gedächtnisauffälligkeiten sowie den im Verlauf etwas später hinzugekommenen, fremdgefährdenden Verhaltensauffälligkeiten sowie den Hinweisen auf Wahnvorstellungen ist von einer progredienten neurodegenerativen Erkrankung auszugehen. Ätiologisch ist, dass junge Alter des Patienten bei Symptombeginn berücksichtigend, a.e. von einer fronto-temporalen Lobärdegeneration auszugehen, DD frontale Variante der Alzheimererkrankung. Zur besseren differentialdiagnostischen Abgrenzung haben wir - Ihr Einverständnis vorausgesetzt - ein FDG-PET veranlasst. Je nach Verlauf ergänzende Liquoruntersuchung. Ergänzende Laboruntersuchung empfehlenswert, falls bisher noch nicht erfolgt, inkl. Lues- und HIV-Serologien, Blutbild, Leber- und Nierenwerte, Vitamin B12 und Folsäure. Dürfen wir Sie um eine Berichtskopie bitten. Ad Therapie: Zusätzlich zur Medikation mit einem SSRI (auf das der Patient gut anspricht) ggf. Einsatz eines niedrigdosierten Neuroleptikums.Aus kognitiver Sicht ist aufgrund des Verhaltenssyndroms die Fahrtauglichkeit nicht mehr gegeben. Wir werden den Patienten im Schlussgespräch darüber informieren und ggf. eine Meldung ans Strassenverkehrsamt veranlassen. Nach Vorliegen des PET-Befundes werden wir die Befunde mit dem Patienten und der Familie besprechen und Ihnen in einem separaten Brief berichten, inkl. Stellungnahme zum weiteren Prozedere. Neuropsychologische Untersuchung bei Verdacht auf neurodegenerative Entwicklung, Status nach aspontanem hirnorganischem Psychosyndrom mit anamnestischem Syndrom mit Wortfindungsstörungen, kognitiven und mnestischen Einschränkungen sowie zeitlichen Orientierungsstörungen, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen nach Operation, Restless Legs-Syndrom. Angaben des Patienten: Er denke, dass der heutige Besuch aufgrund einer Alzheimer-Krankheit stattfinde. Er habe seit der Operation im letzten Jahr Probleme mit dem Denken gehabt, Wörter und Bilder verloren. Er habe das Gefühl, dass er etwas wisse, es aber nicht abrufen könne. Auch habe er plötzliche Hanger, vergesse, was er habe sagen wollen. Begonnen hätte dies plötzlich nach der Operation, sei nach den folgenden Halluzinationen und Delir rückläufig verlaufen, aber nie komplett verschwunden. Im Verlauf eher regredient, aber sehr, sehr langsam. Ansonsten habe er keine Probleme, sich Inhalte zu merken, Gelesenes könne auch behalten werden. Er verlege evtl. etwas mehr. Sprache und Orientierung seien intakt. Die Finanzen habe er eher früher erledigt, seit der Operation sei dies nicht mehr möglich, er könne das E-banking und Computer generell fast nicht mehr bedienen und vermeide dies auch. Konzentration und Aufmerksamkeit seien in Ordnung. Er fahre jetzt kein Auto, sei zu unsicher, die Ehefrau habe Angst davor. Die Stimmung sei gut, er habe das Gefühl, dass er sich etwas schneller aufrege über Bagatellen. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann sei immer schon mit dem Kopf in den Wolken gewesen, auch beim Autofahren. Er habe auch schon zwei schwere Unfälle in der Vergangenheit gehabt, weshalb sein Fahrstil immer schon große Probleme zwischen ihnen verursacht hätte. In Absprache mit ihrem Ehemann hätten sie seit der Operation ausgemacht, dass er im Moment nicht mehr fahre und wenn es ihm besser gehe, mit einem Fahrlehrer eine Kontrollfahrt absolviere. Ansonsten sei ihr bereits ca. 1 bis 2 Jahre vor der Operation aufgefallen, dass er ein neues Natel trotz eines Kurses nicht mehr habe bedienen können, die Erkenntnisse aus einem Fotokurs nicht mehr habe umsetzen können und ebenfalls keine Computerarbeiten mehr erledigen könne. Im Moment sei sie in der Kur, habe ihm deswegen eine Dosette mit Medikamenten bereitgestellt und ihn gebeten, sich einen Wecker zu stellen, um die Einnahme nicht zu verpassen. Ihr Mann habe aber den Wecker nicht stellen können, was sie zutiefst erschreckt habe. Plötzlich sei er in der Annahme gewesen, dass sie in Baden statt in Bad Schinznach zur Kur sei. Er sei immer schon sehr zerstreut gewesen und somit sei es für sie schwierig zu unterscheiden, was aus Desinteresse/Zerstreutheit oder was darüber hinaus nicht mehr klappe. Diskussionen seien aber noch problemlos möglich. Die von ihm berichteten aggressiven Gedanken seien ihr nicht aufgefallen, er habe zum Teil entgegen seinem sonstigen Wesen Misstrauen gegenüber Ärzten entwickelt. Sie selber habe die Tendenz, zu viel zu schnell zu machen, Defizite würden entsprechend vielleicht gar nicht auffallen. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit zuerst in Kanada, gefolgt von einem Studium als Maschineningenieur an der ETH Zürich, dann als Systemingenieur gearbeitet. Keine Teilleistungsschwächen bekannt. Systemanamnese: Seit Diagnose und Therapie des Restless-Legs-Syndroms besser, keine Tagesmüdigkeit mehr. Die Stimmung sei gut, er sei immer schon eher ruhig gewesen. Persönliche Anamnese: verheiratet, lebt mit der Ehefrau. Großmutter mütterlicherseits im hohen Alter dement geworden. Ansonsten blande Familienanamnese bezüglich Demenzen. Der 72-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist zeitlich bis auf das genaue Datum, örtlich und situativ gut orientiert. Er wirkt sehr ruhig, spricht mit leiser, dysprosodischer Stimme und wirkt bedrückt. Die Ehefrau bestätigte jedoch, dass ihr Ehemann immer schon so gewesen sei, ein affektiver Kontakt ist gut möglich. Er antwortet dann auch sehr adäquat und überlegt, keine kognitive Verlangsamung oder Antriebsminderung zu bemerken, keine reduzierte Auffassungsgabe. Er arbeitet sehr langsam und sorgfältig motiviert und kooperativ mit. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. MMS: 27/30. Gedächtnis: eine visuell präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer (nervositätsbedingt?) deutlich verminderten Merkspanne erfasst und einer sehr flachen, kaum ansteigenden Lernkurve insgesamt massiv vermindert gelernt. Ebenfalls stark beeinträchtigter Abruf nach Interferenz, etwas besseres, das hohe Ausbildungsniveau des Patienten mitberücksichtigt, aber defizitäres Wiedererkennen. Im Vergleich dazu kann eine zuvor sehr langsam und umständlich, aber mit gutem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur im verzögerten Abruf relativ gut erinnert werden. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen gut. Kognitive Frontalhirnfunktionen: stark eingeschränkte semantische, grenzwertige phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. Im Vergleich dazu quantitativ deutlich bessere Leistung in der figuralen Modalität bei aber stark erhöhter Perseverationstendenz. Intaktes verbales Arbeitstempo bei im Vergleich dazu eingeschränkter visuo-verbalen Interferenzfestigkeit mit deutlich erhöhter Fehleranfälligkeit. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit zu Beginn guter psychomotorischer Geschwindigkeit absolviert werden, es fällt jedoch ein deutlich erhöhtes visuelles Explorationsverhalten auf und eine über die Bearbeitungszeit abnehmende Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel anfänglich problemlos und rasch, im Aufgabenverlauf wird Herr Y aber langsamer, verliert den Faden und die Aufgabe muss schlussendlich wegen Zeitüberschreitung abgebrochen werden. Insgesamt deutlich verminderte kognitive Umstellfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion leicht dysprosodische, hypophone Spontansprache bei gutem Sprach- und Instruktionsverständnis. Keine Dyslexie, kein Schriftzerfall. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird stark verlangsamt und umständlich kopiert. Das spontane Zeichnen sich überlappender oder dreidimensionaler Figuren gelingt gut, das Zeichnen einer Uhr jedoch kann nur mit mehreren Anläufen, viel Nachdenken sowie konfabulativen Elementen durchgeführt werden. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und situativ gut, zeitlich in Bezug auf das Datum leicht desorientierter, sehr ruhiger, aber schwingungsfähiger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit, psychomotorische Verlangsamung, Fehleranfälligkeit, semantische und phonematische Ideenproduktionen, Interferenzanfälligkeit, visuo-konstruktive Planungsschwierigkeiten) sowie ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom. Insgesamt entsprechen diese Befunde, vor allem das hohe prämorbide kognitive Leistungsniveau des Patienten mitberücksichtigt, mittelschweren Funktionseinschränkungen fronto-temporaler Hirnareale links betont. Trotz eines unauffälligen MRI Schädel zeigen sich Beginn, Verlauf und durch die kognitiven Einschränkungen verursachten Alltagseinschränkungen vereinbar mit einer beginnenden dementiellen Entwicklung, ätiologisch am ehesten passend zu einer frontalen Alzheimer-Demenz, DD Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese. Ggf. könnte zur Diagnosesicherung ein FDG-PET durchgeführt werden.Der Einsatz eines Antidementivums, z.B. Exelon 5 mg, ist mit dieser Diagnose indiziert. Aus kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit bei stark eingeschränkten Frontalhirnfunktionen nicht mehr gegeben. Die Befunde wurden mit der Familie ausführlich besprochen, der Patient erklärte von sich aus, auf das Autofahren verzichten zu wollen. In Absprache mit dem Ehepaar werden wir Hr. Y in einem Jahr nachkontrollieren. Sollten sich vorher massive Verschlechterungen ergeben, bitten wir um frühzeitige Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeits- und Fahrtauglichkeit bei persistierend reduzierter Belastbarkeit und Konzentrationsstörungen bei St.n. SHT mit/bei schmalem Subduralhämatom frontal rechts, Contusionsblutungen frontal bds. nach Sturz. Angaben des Patienten: Aktuell verspüre er noch einen verspannten Nacken, den Tinnitus sowie Geschmacksverlust, ansonsten gehe es ihm gut. Die in der neurochirurgischen Nachkontrolle bemerkte Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sei aktuell nicht mehr vorhanden, es habe in den letzten zwei Monaten eine deutliche Besserung stattgefunden. Er arbeite noch nicht, da er noch nicht fahrtauglich sei, was die Voraussetzung seiner Tätigkeit als Techniker im Außendienst sei. Da er relativ fehleranfällig gewesen sei, habe er sich bis vor ca. einem Monat noch nicht fähig dazu gefühlt. Nun würde er noch zwei Wochen bis zu seinen Ferien arbeiten, würde diese sehr gerne benutzen und fühle sich auch fähig, mit einem Teilzeitpensum zu beginnen. In Bezug auf die Belastbarkeit und Konzentration würde er sagen, dass er 80-90 % seines prämorbiden Leistungsniveaus wiedererlangt habe. Persönlichkeitsveränderungen seien weder ihm selber, seiner Ehefrau noch anderen Bekannten aufgefallen. Aufgrund des Geschmacksverlustes esse er etwas weniger, schlafe gut. Die begleitende Ehefrau bestätigt die Angaben des Patienten, es habe eine massive Verbesserung in den letzten zwei Monaten stattgefunden, aktuell sei er wieder wie früher. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit mit Legastheniediagnose, danach Lehre als Elektromonteur, gefolgt von der Technikerschule, arbeitet aktuell als Techniker im Außendienst. Der 45-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, berichtet etwas gelangweilt und witzelend, flapsig und leicht dissimulierend über den Krankheitsverlauf. Unbesorgt und leicht abschätzig den Tests gegenüber arbeitet er aber kooperativ und motiviert, laut Kaugummi kauend, sein Vorgehen kommentierend und bewertend mit. Es fällt eine leicht reduzierte Fehlerkontrolle im verbalen Bereich auf, bei visuellen Aufgaben intakt. Keine relevanten Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit in der geführten Testsituation. Affektiv wirkt unbesorgt, keine Impulskontrollstörung. Die Ehefrau bestätigt auch im Einzelgespräch, dass das Verhalten ihres Ehemannes bereits früher so gewesen sei. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht assoziative 15-Wortliste wird mit einer leicht verminderten Merkspanne erfasst und einer fluktuierenden, insgesamt nicht genügend ansteigenden Lernkurve nicht normgerecht erfasst. Abfall beinahe auf die Merkspanne im verzögerten Abruf mit deutlich erhöhter Intrusionstendenz, im Vergleich dazu besseres Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und problemlos kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf lediglich in den Grundzügen erfasst. Angaben zur persönlichen oder Krankheitsgeschichte gelingen hingegen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Ideenproduktionen, qualitativ fällt eine erhöhte Perseverationstendenz und das Verwenden von Fäkalienworten auf. Im Vergleich dazu fehlerfreie und quantitativ intakte Leistung in der figuralen Ideenproduktion. Rasches verbales Arbeitstempo, deutlich reduzierte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit im unteren Normbereich liegender psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird mit einem Fehler und einer ebenfalls noch knapp genügenden Leistung abgeschlossen. Keine motorische Perseverationstendenz beim Kopieren der Luria-Schlaufen. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine insgesamt ungenügende und rückläufige, fluktuierende Leistung, eine stark erhöhte Fehleranfälligkeit und quantitativ deutlich eingeschränkte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann gleichermaßen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden, ebenfalls intakte Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige Spontansprache bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese- und Rechenfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten, aufgrund der diagnostizierten Legasthenie möchte Hr. Y nicht schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und strukturiert kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Im Vordergrund der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung bestehen bei dem allseits orientierten, witzelnden, etwas enthemmten, laut Kaugummi kauenden und dissimulierenden Patienten mit Verbalisierungstendenz folgende kognitive Befunde: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (visuo-verbale Interferenzfestigkeit, Intrusions-, Repetitions- und Perseverationstendenz, Fehleranfälligkeit, Strukturierungsdefizite und Einschränkungen der Konzentrationsleistung) sowie eine modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche. Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen v.a. rechts frontaler und fronto-temporaler Hirnareale als Folgen des SHT mit Subduralhämatom frontal rechts und einer dadurch bedingten Aggravation vorbestehender Teilleistungsschwächen (diagnostizierte Legasthenie). Fremdanamnestisch sind die Verhaltenssymptome (mindestens teilweise) vorbestehend. Insgesamt erwartungsgemäßer Verlauf. Aktuell ist aufgrund der Befunde eigentlich von keiner verwertbaren Arbeitsleistung in der Tätigkeit als Techniker mit hohen Anforderungen an die kognitive Flexibilität, die Belastbarkeit und die Fehlerfestigkeit auszugehen. Hr. Y möchte jedoch (auch zur besseren Krankheitsverarbeitung und psychischen Stabilität) unbedingt einen Arbeitsversuch zu 50 %, initial mit wenigen Außeneinsätzen und in Absprache mit dem Chef während der nächsten 2 Wochen beginnen. Die Fahrtauglichkeit ist aufgrund der Befunde knapp gegeben. Hr. Y erklärte sich einverstanden, das Auto nur für kurze Strecken und in ausgeruhtem Zustand zu benutzen, die begleitende Ehefrau war beim Gespräch anwesend und informiert. Neuropsychologische Nachkontrolle zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit am 28.07.2015. Neuropsychologische Untersuchung bei posttraumatischen Kopf-/Narbenschmerzen und Konzentrationsstörungen nach Kraniotomie frontal, Wunddebridement, Knochenfragmententfernung, Kalottenrekonstruktion mittels Titan-Mesh am 04.04.2014 bei St. n. Impressionsfraktur frontal mit/nach intrakranial dislozierten Fragmenten und St. n. mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma bei Velounfall. Angaben des Patienten: Er habe noch oft Kopfschmerzen, vor allem frontal und im Narbenbereich. Intensität und Häufigkeit der Schmerzen würden stark variieren, oft 4-5 Stunden anhalten bis er sich wieder beruhigt habe. Ansonsten sei alles wieder wie vor dem Unfall. Auf die berichteten Konzentrationsprobleme angesprochen berichtet er, dass er sich vor dem Unfall sehr gut habe konzentrieren können, jetzt laut Klassenlehrerin erhöht ablenkbar sei. Dies sei ihm selber weniger aufgefallen. Auswirkungen auf die schulischen Leistungen habe dies aber nicht, dennoch könne er sich auch bei den Hausaufgaben nicht so gut konzentrieren, während bei den Hobbies alles in Ordnung sei. Er bemerke ebenfalls, dass er etwas sage und es relativ rasch wieder vergesse. Kopfschmerzabhängig habe er zum Teil auch Probleme mit dem Einschlafen und sei am Folgetag müde. Sei dies nicht der Fall merke er aber keine erhöhte Ermüdbarkeit. Habe insgesamt sehr mit den psychischen Folgen des Unfalls zu kämpfen, ebenfalls seien seine Zähne nicht mehr so schön wie vorher und er werde immer eine Narbe haben. Schulische Inhalte können aber problemlos erlernt werden. Angaben des begleitenden Vaters: Er habe grosse Angst vor der Platte im Kopf seines Sohnes, deren Vorhandensein sei ihnen erst 10 Monate nach der Operation eröffnet worden. Er habe nun Angst, dass sein Sohn nie mehr Fussball spielen oder schwimmen, den Beruf des Malers auf einem Gerüst erlernen und ausüben könne. Gedächtnis und Konzentration seien nicht mehr wie vorher, genauere Angaben seien aber nicht möglich. Persönliche Anamnese: Termingerechte Geburt in der Schweiz, regelrechte motorische und sprachliche Entwicklung in der albanischen und deutschen Sprache, habe beim Erlernen der deutschen Schriftsprache und beim Lesen Mühe gehabt, nicht aber therapiebedürftig. Aktuell in der 7. Realschule ohne Teilleistungsschwächen. Aktuelle Medikation: Dafalgan bei Bedarf. Neuropsychologische Befunde: Der 14-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit den Eltern zum vereinbarten Termin. Er ist anfänglich sehr ruhig und höflich, antwortet nur auf die ihm gestellten Fragen sehr präzise und akkurat. Anfänglich sehr konzentrierter, motivierter Arbeitsstil mit hohen Anforderungen an die eigene Leistung, bereits nach kurzer Zeit fällt jedoch ein unstrukturierter werdender Arbeitsstil auf, resultierend in vermehrten Wiederholungen und reduzierter Fehlerkontrolle. Nach ca. 30 Minuten passieren Fehler, welche Debatik sichtlich aufregen und auch nicht mehr korrigieren kann. Gleichzeitig fällt eine ansteigende Ablenkbarkeit auf. Aufgaben werden rasch abgebrochen mit der Begründung, er könne das nicht. Ebenfalls abnehmende Motivation und abfälliges Kommentieren der Aufgaben. Bereits nach einer Stunde massiv erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen und deutlich reduzierte Fehlerkontrolle, einer Impulskontrollstörung entsprechend. Motorisch zunehmen unruhig, affektiv besorgt über die langfristigen Folgen des Unfalls. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt gut erlernt. Kein Abfall der Leistung im Abruf nach Interferenz bei sogar leichtem Anstieg im verzögerten Abruf. Zwei Fehlbenennungen im Wiedererkennen, insgesamt adäquat. Eine zuvor sehr sorgfältig und mit leichten visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten, aber intaktem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf mit einer 90°-Rotation, konfabulativen Elementen und sehr überschüssigem Stil insgesamt nur vermindert erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Massiv reduzierte semantische, phonematische und auch figurale Ideenproduktionen. In letzterer fallen eine reduzierte Fehlerkontrolle im Sinne von Regelbrüchen auf, Debatik ist auch nicht mehr in der Lage, diese spontan zu korrigieren. Das verbale Arbeitstempo ist deutlich vermindert, die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit erhöht. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit bei sehr vorschnellem Anfangen der Aufgabe leichte psychomotorische Verlangsamung, im Vergleich dazu ausgeprägte Probleme in der kognitiven Flexibilität im Sinne eingeschränkter Umstellfähigkeit beim Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, 2 Fehler. In der Paper-/Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine stark fluktuierende Gesamtperformance bei formal genügender Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen, jedoch einer massiv erhöhten Fehlerzahl, fehlerkorrigiert insgesamt stark verminderte Gesamt- und Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung am Ende der Untersuchung ausgeprägte Impulskontrollstörung bei den selektiven Aufmerksamkeitsaufgaben, deutlich erhöhte Fehlerzahl bei intakter Reaktionsgeschwindigkeit. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit kann sich Debatik nahezu nicht mehr konzentrieren, das gleichzeitige Beachten visueller und auditiver Stimuli gelingt nicht und resultiert in massiv verlangsamten Reaktionszeiten auf beide Reize, stark erhöhte Fehler- und Auslassungszahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion etwas langsame, einfache Spontansprache mit leichtem Fremdakzent bei eingeschränktem Sprachverständnis (sprachunabhängig) von komplexeren Worten, Instruktionen können aber prompt und zuverlässig erfasst und umgesetzt werden. Kindliche Handschrift, bei bereits einfachen Worten grosse orthographische Probleme, komplexere Worte möchte er deswegen nicht schreiben. Ebenfalls verweigert er das Lesen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird gut erfasst und dann mit konfabulativen Elementen sehr sorgfältig, aber mit Planungsschwierigkeiten bei intaktem Gesamtergebnis kopiert. Insgesamt Hinweise auf visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite, nicht aber auf eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, anfänglich sehr freundlicher und zurückhaltender Patient mit im Verlauf der Testung in den Vordergrund tretenden Impulskontrollstörungen mit ansteigender motorischer Unruhe, nachlassender Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhter Ablenkbarkeit, Abbrechen der Aufgaben und testspezifisch folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende und gegen Ende der Testung ausgeprägte Aufmerksamkeitseinschränkungen (gerichtete, geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit betreffend), Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (psychomotorische Geschwindigkeit, Umstellfähigkeit, kognitive Flexibilität und Interferenzanfälligkeit sowie eingeschränkte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktion), eine leichte visuelle Abrufschwäche bei intakten verbalen mnestischen Funktionen. Insgesamt entsprechen die Befunde mässigen Einschränkungen vor allem rechts frontaler und bifronto-temporaler Hirnareale als Folgen der rechts frontalen Kraniotomie und den kognitiven Folgen des mittelschweren Schädel-Hirn-Traumas vor einem Jahr, welche über einen kurzen Zeitraum gut kompensiert werden können, danach aber sehr auffällig in objektivierbarer Leistung und dem Verhalten zutage treten. Die bereits nach sehr kurzer Zeit deutlich im Vordergrund stehenden Aufmerksamkeitsdefizite und die Impulskontrollstörung sind nach Angaben des Patienten und der Eltern vor allem den Lehrern aufgefallen, weitere daraus resultierende Probleme im sozialen Umfeld werden jedoch nicht berichtet. Auswirkungen in Bezug auf die schulischen Leistungen seien (noch) nicht aufgetreten, in der Realschule mit mässigem kognitivem Anforderungsniveau sind diese eventuell auch weiterhin gut zu kompensieren. Sollte jedoch eine Dekompensation stattfinden oder Einschränkungen während der anstehenden Schnupperlehren für die weitere Berufswahl auftreten, ist dringend eine Anpassung der schulischen Anforderungen nötig.Wir empfehlen eine neuropsychologische Reevaluation in 1 Jahr, insgesamt 2 Jahre nach mittelschwerem SHT zur abschließenden neuropsychologischen Beurteilung. Bei Bedarf bitten wir um frühere Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeits- und Fahrtauglichkeit bei St. n. Resektion einer solitären Hirnmetastase frontoparietal links 01.2015 und St.n. stereotaktischer Radiotherapie bis 02.2015 bei zentral metastasiertem nicht-kleinzelligem Bronchuskarzinom ED 2011, initial durch Wortfindungsstörungen symptomatisch. Sie habe sich insgesamt sehr gut von der Operation und den Folgen erholt, habe per 04.2015 zu 100% begonnen zu arbeiten. Ebenfalls fahre sie wieder Auto, der Hausarzt habe ihr die Erlaubnis wieder gegeben. In der Arbeit als Pflegehelferin in einer Wohngruppe werde sie nicht müder als früher, habe eher mehr Energie. Im Vergleich zu vor der Operation sei sie viel affektlabiler, näher am Wasser gebaut, anderseits rege sie aber auch nichts mehr auf. Ebenfalls sei das Gedächtnis schlechter, sie vergesse etwas mehr als vorher. Zum Beispiel wisse sie bei der Arbeit, dass sie etwas habe bestellen müssen, benötige dann aber längere Zeit, um es sich einzuprägen. Fehler aufgrund dessen seien aber nicht passiert, komplexere Angelegenheiten wie finanzielle Administration habe sie fest im Griff. Die initial bemerkten Wortfindungsstörungen würden noch bei Aufregung oder großer Müdigkeit vorkommen. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne schulische Teilleistungsschwächen gefolgt von einer Chemielaborantenlehre, arbeitet aktuell als Pflegehelferin zu 100% in einer Wohngruppe. Systemanamnese: 15 Zigaretten pro Tag, kein Alkohol. Schlaf zum Teil schlechter, wenn sie etwas beschäftige, ansonsten keine Veränderung. Neuropsychologische Befunde Die 60-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Sie wirkt müde und im Affekt labil, bricht sie bei Schwierigkeiten rasch in Tränen aus, kann sich aber gut wieder fassen. Traurigkeit oder depressive Verstimmung werden verneint. Psychomotorisch und kognitiv weder verlangsamt noch antriebsgemindert arbeitet sie motiviert und kooperativ mit im Testverlauf ansteigender Müdigkeit mit, welche sich durch eine leicht verlangsamte Auffassungsgabe gegen Ende der Testung manifestiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung, aber Affektlabilität. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve problemlos erlernt. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor langsam, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite sehr sorgfältig kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer nur knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte (Blockade) phonematische Wortflüssigkeit. In der figuralen Modalität kann quantitativ genügend gearbeitet werden, grenzwertig erhöhte Repetitionstendenz. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist fehlerfrei gegeben, ebenso gute psychomotorische Geschwindigkeit in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit ohne attentionale Defizite. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel initial gut, aufgrund einer nervositätsbedingten Blockade im unteren Normbereich liegende Gesamtperformanz. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine leicht verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize bei aber guter Impuls- und Fehlerkontrolle. In der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann auf Hinweis dann die Reaktionsgeschwindigkeit gleichermassen auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli gut gesteigert werden, keine Fehler, zwei Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen bei auch für komplexere Aufgaben problemlos gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und langsam, aber ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, psychomotorisch und kognitiv nicht verlangsamte, affektlabile, nicht aber depressive Patientin mit erhöhter Ermüdbarkeit über den Testzeitraum und folgenden kognitiven Befunden: Leichte visuelle Abrufschwäche, reduzierte phonematische Ideenproduktion und diskrete Defizite bei geteilten Aufmerksamkeitsaufgaben. Auf der Verhaltensebene sind eine Affektlabilität ohne Depressivität, Tendenz zu Blockaden bei mehrstufigen oder komplexeren Aufgaben und eine noch leicht erhöhte Ermüdbarkeit zu verzeichnen. Insgesamt entsprechen diese Befunde noch leichten Funktionseinschränkungen v.a. links fronto-temporo-parietaler Hirnareale als Folgen der links frontoparietalen Kraniotomie und Resektion der Metastasen. Die Affektlabilität ohne Depressivität ist lokalisatorisch ebenfalls gut passend. Insgesamt sehr erfreulicher Verlauf. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der erhöhten Ermüdbarkeit über einen relativ kurzen Zeitraum wäre eine stufenweise Reintegration ins Arbeitsleben zu bevorzugen. Fr. Y hat den 100%-igen Arbeitseinstieg aber bereits vorgenommen und fühlt sich zufrieden und profitiert insgesamt davon. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese in erholtem Zustand gut möglich. Die Befunde wurden mit der Patientin ausführlich diskutiert und bei sehr adäquater Einsicht versichert sie glaubhaft, im Moment auf längere Strecken mit dem Auto zu verzichten. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei persistierendem Schwindel, Konzentrations- und Gedächtniseinschränkungen bei Einschränkungen fronto-temporaler Hirnareale links betont (03.14) nach Schädel-Hirn-Trauma mit Hämatom über der linken Großhirnhemisphäre und V.a. erschwerte Krankheitsverarbeitung. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Nach SHT nach Autounfall in Stadt S stellte sich Hr. Y 03.14 mit persistierendem Schwindel und Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtniseinschränkungen vor. In diesem Rahmen zeigte er sich allseits orientiert, nicht antriebsgemindert oder psychomotorisch verlangsamt. Sehr motivierter, kooperativer und strukturierter Arbeitsstil ohne reduzierte Fehlerkontrolle, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen bei aber deutlichem Abfall der Konzentration über den Zeitraum der Testung, deutlich erhöhte Ermüdbarkeit. Affektiv berichtete er von Problemen mit der Verarbeitung des Unfalls, wirkte dadurch belastet, insgesamt ergaben sich zu diesem Zeitpunkt aber keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Testspezifisch liessen sich ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom und Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (v.a. Daueraufmerksamkeit, semantische und phonematische Ideenproduktionen, Interferenzanfälligkeit, Umstellfähigkeit) objektiveren. Insgesamt entsprachen die Befunde damals Einschränkungen fronto-temporaler Hirnareale links betont, vereinbar mit dem St. n. Schädel-Hirn-Trauma mit Hämatom über der linken Großhirnhemisphäre. Zum Ausschluss von Shearing Injuries wurde diagnostisch ein ergänzendes Schädel-MRI angemeldet und eine psychotherapeutische Begleitung zur Unfallverarbeitung empfohlen. Der Befund des Schädel-MRI zeigte zwar eine Besserung im Vergleich zu den posttraumatisch beschriebenen Läsionen und noch diskreten Hämasiderinresten. Da es subjektiv im Verlauf zu keiner Beschwerdebesserung gekommen war, muss bei V.a. posttraumatische Belastungsstörung mit depressiver Komponente berücksichtigt werden, dass sich strukturelle linkshemisphärische Läsionen begünstigend auf die depressive Komponente auswirken können. Aufgrund des hohen Beschwerdeausmasses, der fehlenden Besserung im Verlauf und der bis dahin verunmöglichten beruflichen Reintegration wurde dringend eine stationäre Rehabilitationsbehandlung (z.B. Rehaklinik K) empfohlen, inkl. Einbezug somatischer Therapien, einer fachpsychiatrischen Abklärung und Behandlung sowie eines kognitiven Trainings. Hr. Y erscheint heute bei Persistieren der Symptomatik zur Verlaufsuntersuchung.Aktuelle Angaben: Seit dem Unfall verspürt Hr. Y massivsten Schwindel, Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Keine Verbesserung, ausgelöst wird alles durch rasches Gehen oder Aufstehen. Sobald er sich hingegen hinsetzt, wird er müde und schläft ein. Nach ca. zehn Minuten eines Gesprächs kann er sich nicht mehr konzentrieren, alles stelle ab. Es sei permanent müde, schläft 12-16 Stunden pro Tag, seit kurzem mit Maske, ohne aber Besserung. Im Alltag sei er sozusagen handlungsunfähig, gehe täglich eine kleine Runde, wo er sich festhalten kann. Er lebe mit Bruder und Mutter, könne nichts zum Haushalt beitragen. Er vergesse Besprochenes unmittelbar, schreibe Termine ein, lasse sie vom Bruder am Abend kontrollieren. Aufgrund des Verlusts des Geschmacks- und Geruchssinns habe er auch weniger Appetit. Alles sei eine Herausforderung, alles müsse durch den Bruder nachkontrolliert werden. Im Verlauf berichtet er auf wiederholtes Nachfragen von einer unveränderten Symptomatik seit dem Unfall. Er habe viele Therapien gehabt, sei wohl auch ein paar Wochen in Krankenhaus K gewesen, wisse aber weder wann, was dort gemacht worden sei noch wie lange. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein zeitlich und situativ desorientierter, psychomotorisch stark verlangsamter, massiv antriebsgeminderter, müder Patient. Im Wartezimmer benötigt er einige Minuten, bis er aufstehen kann, bleibt dann einige Zeit schwankend und die Wand fixierend stehen, geht dann sehr unsicher und sich an den Wänden festhaltend zum Untersuchungszimmer. Walking while Talking nicht möglich, ebenfalls keine Angaben zur aktuellen Situation. Er perseveriert darauf, dass sein Zustand sich nach dem Unfall schlagartig verändert habe und seither gleich geblieben sei. Auf Konfrontation damit, vor einem Jahr noch problemlos eine zweistündige neuropsychologische Testung absolviert zu haben, kann er sich dies nicht erklären. Sämtliche Angaben gelingen nur sehr indifferent und mit dem Hinweis, dass er es eigentlich nicht wisse. Affektiv nahezu nicht schwingungsfähig und stark belastet berichtet er mit stark verlangsamter Spontansprache, mit z.T. Satzabbrüchen und ins Leere starren. Bereits nach zehn Minuten Gespräch ist er so stark ermüdet, dass die Untersuchung abgebrochen werden muss. Insgesamt massiv eingeschränkter, fast kakatoner Allgemeinzustand. Eine standardisierte neuropsychologische Untersuchung ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Die kognitiven Ausmaße der Beeinträchtigungen übersteigen aber klar deutlich mögliche Residuen des SHT und sind a.e. auf eine psychiatrische Symptomatik (DD: PTBS, DD: somatoforme Schmerzstörung, DD: chronifizierte Schmerzstörung) zurückzuführen. Vordergründige psychiatrische/psychosomatische Beurteilung, ggf. im stationären Rahmen wie z.B. in Krankenhaus K, vordergründig. Weiteres Vorgehen je nach Verlauf. Der Patient ist aktuell aus kognitiver Sicht weder fahr- noch arbeitstauglich. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei St.n. akutem ischämischem Hirninfarkt im Mediastromgebiet links am 10.05.2015 mit klinisch motorischer Aphasie und V. a. Apraxie. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, dass er sich bereits bei Spitalaustritt schon relativ gut gefühlt habe. Nach Austritt habe er 2x/Woche ambulate Ergotherapie erhalten. 2x sei er auch in der Logopädie gewesen. Zwischenzeitlich sei es zu einer allgemeinen Verbesserung gekommen. Er könne nicht genau sagen, was sich verbessert habe. Bei der letzten Untersuchung habe er beim Lesen auf dem nächsten Wort jeweils einen weißen Fleck gesehen. Dies sei nun aber nicht mehr der Fall und das Lesen gelinge wieder problemlos. Auch könne er sich gut auf etwas fokussieren. Er habe Ende Mai 2015 an einer Englischprüfung teilgenommen, wobei er keine Einschränkungen bemerkt habe (Prüfungsergebnisse noch nicht bekannt). Schlaf und Appetit seien gut. Auf die Stimmung angesprochen berichtet er, dass ihm zu Hause befriedigende Aufgaben fehlen würden. Er fühle sich bereit, wieder arbeiten zu gehen. Das Ereignis habe er gut verarbeitet, für ihn sei das langjährige Rückenleiden (Diskushernien) viel schlimmer. In der Zwischenzeit ist der Patient nicht Auto gefahren. Geburt und Entwicklung: keine Geburtskomplikationen bekannt, als Kind habe er gestottert, es wurden aber keine therapeutischen Maßnahmen ergriffen, er habe mit der Schwäche gut umgehen können, indem er auf andere Wörter habe zurückgreifen können. Medikamente: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-1, Atorvastatin 40 mg 0-0-1. Der allseits orientierte, 34-jährige Linkshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat und kohärent. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Affektiv ist er schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigen sich eine unauffällige Erfassungsspanne. Beim 2. Durchgang kann bereits die ganze Wortliste abgerufen werden. Die Gesamtlernleistung entspricht der Norm. Auch im spätverzögerten Abruf kann das gesamte verbale Material wiederholt werden. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-semantischen und -lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ sowie qualitativ normgerecht. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit sind sowohl das Lesetempo als auch die Fehlerkontrolle unauffällig. Es zeigt sich eine unauffällige Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A). Bei Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit unauffällig, es kommt zu einem Fehler. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt sich eine der Norm entsprechende Reaktionsleistung sowie eine intakte Fehlerkontrolle. Auch die Reaktionsleistung und Fehlerkontrolle bei der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit entspricht der Norm. Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) zeigen sich eine normgerechte Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine unauffällige Konzentrationsleistung bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevanten Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie.Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt im Vergleich zur Voruntersuchung 05.2015 erfreulicherweise eine Normalisierung der sprachlichen, der mnestischen als auch der attentional-exekutiven Leistungen. Auch die Leistungsfähigkeit in den übrigen geprüften kognitiven Modalitäten erweist sich als normgerecht. Insgesamt zeigt sich ein normalisiertes kognitives Zustandsbild ohne objektivierbare oder beobachtbare Folgen des Hirninfarktes im Mediastromgebiet links am 10.05.2015. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden keine Limitationen der Arbeitsfähigkeit im Bereich strategischer Einkauf zu erwarten. Wir empfehlen eine schrittweise Reintegration ab 29.06.2015 mit einem reduzierten Pensum von 50 % für die ersten beiden Arbeitswochen. Bei gutem Gelingen kann das Pensum dann auf 80 % und nach weiteren zwei Wochen auf 100 % erhöht werden. Ad Fahreignung: Mit diesen Befunden ist die Fahreignung aus neuropsychologischer Sicht gegeben. Verlaufskontrolle: Sollten sich bei der beruflichen Reintegration Schwierigkeiten ergeben, bitten wir um eine erneute Zuweisung. Ansonsten ist von unserer Seite her keine Verlaufskontrolle geplant. Neuropsychologische Untersuchung bei St. n. Ponsinfarkt links am 20.10.2014 unter Xarelto, klinisch mit Dysarthrie und Hemiparese rechts, ätiologisch a.e. makroangiopathisch bei weicher Basilarisplaque und St. n. Hirnblutung nach Velounfall mit 15 Jahren mit seither residueller Fazialisparese links und Taubheit auf dem linken Ohr. Angaben des Patienten: Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, er habe eine Tochter, welche einen Hirninfarkt erlitten habe und er wisse, wie lange so etwas dauern könne. Die Sprache sei deutlich besser geworden, auch wenn es noch schwierig sei zu sprechen. Alles gehe viel langsamer, aber er habe Zeit. Aktuell stehe im Vordergrund, dass die linke und auch die rechte Hand intermittierend einschlafen würden, dies wecke ihn zum Teil in der Nacht auf und verunmögliche vieles. Er habe anfänglich aber überhaupt nicht schreiben können, dies in der Rehabilitation in Schinznach gut gelernt. Ergo- und Physiotherapie würden noch persistieren, die logopädische Therapie habe er wegen zu grossem Aufwand aktuell in Absprache mit den Therapeuten pausiert. Im Bereich des Gedächtnisses bemerke er, dass er zum Teil Präsentiertes relativ rasch vergesse und Probleme mit dem Erinnern von Namen habe. Termine und Besprochenes könne gut behalten werden. Im Alltag sei er durch die motorischen Probleme auf Unterstützung beim Einkleiden und Duschen angewiesen, alles sei etwas anstrengender und gehe langsam, geistig bemerke er aber keine Verlangsamung. Ebenfalls übernehme er langsam die Finanzen wieder, sei hier lediglich durch motorische Schwierigkeiten eingeschränkt. Er schlafe auch noch vermehrt, unterbrochen durch die Schmerzen in der Hand. Er brauche mehr Anlaufzeit, um in die Gänge zu kommen. Auto fahre er zurzeit nicht, fühle sich nicht sicher. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit gefolgt von einer Fotografenlehre, keine Teilleistungsschwächen bekannt, im eigenen Fotografie-Geschäft gearbeitet. Aktuelle Medikation: Norvasc 5 mg 1-0-0, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Sortis 40 mg 0-0-1, Cipralex 10 mg 1-0-0, Lyrica 50 mg 2-0-2, Targin 10 mg 1-0-0, Nexium 20 mg 1-0-0. Neuropsychologische Befunde: Der 76-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ gut orientiert, kann problemlose nachvollziehbare Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte machen. Es dominiert eine noch leicht dysarthrische, angestrengte und verlangsamte Spontansprache ohne aber kognitive Verlangsamung. Der Gang ist sehr langsam und unsicher, er geht mit Hilfe von zwei Stöcken. Auffassungsgabe, Sprach- und Instruktionsverständnis sind gut gegeben, aufgrund von fluktuierenden Schmerzen auch in der rechten Hand können etliche schriftliche Testungen nicht durchgeführt werden. Er arbeitet sehr motiviert und zum Teil mit leicht erhöhter Ablenkbarkeit und diskreten Aufmerksamkeitsfluktuationen sehr motiviert und kooperativ mit. Im Affekt sehr freundlich und zugewandt, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. MMS: 30/30 Pkt. Gedächtnis: Eine visuell präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt knapp genügend erlernt. Kein signifikanter Abfall im Abruf nach Interferenz, intakte Diskriminabilität. Qualitativ fällt eine diskret erhöhte Intrusionstendenz auf. Eine einfache geometrische Figur wird unsicher aufgrund der Gefühlsstörungen in der rechten Hand, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert, der Abruf kann aufgrund der Gefühlsstörung nicht mehr durchgeführt werden. Angaben zur persönlichen Situation und Eigen- sowie krankenanamnestische Angaben gelingen nachvollziehbar und problemlos. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ leicht reduzierte semantische, knapp genügende phonematische Ideenproduktionen. Hierbei muss die erhöhte Sprechanstrengung bei intaktem semantischem Wissen mitberücksichtigt werden. Die figurale Modalität konnte aufgrund der schmerzenden Hand nicht geprüft werden. Ebenfalls aufgrund der erhöhten Sprechanstrengung verlangsamtes verbales Arbeitstempo, darüber hinausgehend erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit bei vier Fehlern. Leichte psychomotorische Verlangsamung (wiederum muss die Gefühlsstörung der rechten Hand berücksichtigt werden), die kognitive Flexibilität kann testspezifisch nicht mehr geprüft werden, mündlich jedoch intakt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion angestrengte, leicht dysarthrische, qualitativ ansonsten aber unauffällige Spontansprache ohne phonematische oder semantische Paraphasien, keine Wortfindungsstörungen. Instruktions- und Sprachverständnis sind auch für komplexere Aufgaben problemlos gegeben. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeit zeigt einen etwas langsamen (aufgrund der Spontansprache) angestrengten Lesefluss, qualitativ aber unauffällig. Das Schreiben bereitet motorisch grosse Mühe, es ist jedoch weder ein Schriftzerfall noch eine Dysgraphie zu bemerken. Ebenfalls intaktes Rechnen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und unsicher und zittrig aufgrund der Gefühlsstörung, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt problemlos. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, motivierter Patient mit verlangsamter, angestrengter und leicht dysarthrischer Spontansprache ohne weitere qualitative Auffälligkeiten, bilateralen fluktuierenden Gefühlstörungen der Hände und einem unsicheren Gangbild mit folgenden kognitiven Befunden: Eine eingeschränkte verbale Merkspanne, eine leichte psychomotorische Verlangsamung und eingeschränkte semantische Wortflüssigkeiten (erschwert durch die erhöhte Sprechanstrengung, intakte semantische Konzeptbildung), leicht erhöhte Intrusionstendenz und erhöhte Interferenzanfälligkeit. Aufgrund der wegen der angestrengten verlangsamten Spontansprache und den Einschränkungen der Kraft in der rechten Hand mit daraus resultierenden motorischen Unsicherheiten sind die Befunde vermutlich in der aktuellen Testsituation leicht akzentuiert, kognitiv erscheint der Patient besser.Die Befunde entsprechen insgesamt, die erwähnten Einschränkungen mit berücksichtigt, leichten Funktionseinschränkungen vor allem fronto-subkortikaler Hirnareale als unspezifische Folgen des Ponsinfarkts links 10.2014, insgesamt aus kognitiver Sicht erfreulicher Verlauf. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergo- und Physiotherapie erscheint sinnvoll und empfehlenswert, ebenfalls wird der Patient die Logopädie zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufnehmen. Ad Fahrtauglichkeit: Der Patient fährt im Moment nicht. Vor Wiederaufnahme sollte aus kognitiver und neurologischer Sicht Stellung genommen werden. Nachkontrolle ggf. in diesem Rahmen. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeits- und Fahrtauglichkeit bei St.n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet links bei M2-Verschluss links am 03.05.2015 mit sensomotorischen Hemisyndrom rechts und Aphasie noch unklarer Ätiologie. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Nach oben genannter Diagnose wurde Hr. Y im stationären Rahmen am 12.05.2015 neuropsychologisch mit der Frage nach ambulanter oder stationärer Rehabilitation untersucht. Es präsentierte sich hierbei ein allseits orientierter, leicht verlangsamter, antriebsgeminderter und eingeschränkt belastbarer Patient mit mnestischen Defiziten im Sinne einer Lern- und Gedächtnisschwäche verbal > figural, attentional-exekutiven Einschränkungen mit verminderter Fehlerkontrolle, leichter Konfabulations- und Perseverationstendenz, einer Links-Rechts-Störung und leichten Wortfindungsstörungen. Die Befunde entsprachen zu diesem Zeitpunkt leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen fronto-temporo-subkortikaler Hirnareale als Folgen des erlittenen Hirninfarkts. Eine intensive neurokognitive Rehabilitation im ambulanten Setting wurde empfohlen, die Arbeitsleistung in angestammtem Beruf als Abteilungsleiter Pflege und die Fahrtauglichkeit als nicht gegeben beurteilt. Hr. Y erscheint heute zur Verlaufskontrolle. Aktuelle Angaben: Es gehe ihm gut, nach Spitalaustritt habe er zweimal wöchentlich einen ganzen Tag Ergo-, Physio- und Logopädie absolviert, aktuell noch dreimal wöchentlich im ambulanten Setting (einmal Logo, zweimal Ergo- und Physiotherapie). Nach Rückkehr ins häusliche Umfeld sei er noch eingeschränkt gewesen, habe den PIN-Code nicht mehr gewusst, Rechnungen nicht zusammengezählt und Mühe mit der Strukturierung der Aufgaben gehabt. Beim Einkaufen habe er alles aufschreiben müssen, beim Kochen würde er heute noch einfachere Dinge bevorzugen, da z. B. beim Kochen mit mehreren Pfannen etwas anbrennen könne. Ansonsten sei er im Haushalt auf sich selber gestellt, die Nachbarin würde die Wäsche übernehmen, sonst mache er halt, was gehe. Sobald er sich geistig anstrengen müsse, fühle er sich deutlich erschöpft, akzentuiert bei gleichzeitig ablaufenden Gesprächen. Er benötige insgesamt deutlich mehr Schlaf, mache auch einen Mittagschlaf. Besprochenes kann mittlerweile wieder erinnert werden, visuell dargebotene Informationen würden ihn nicht so stark ermüden. Er sei immer noch zu 100 % AUF und glaube auch, dass eine Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit im Moment nicht möglich wäre aufgrund der Müdigkeit und der Konzentrationsprobleme. Im Juli würde er aber gerne wieder beginnen. Auto dürfe er ebenfalls noch nicht fahren, was ihn sehr abhängiger von anderen mache. Zögernd berichtet er, sich fahrfähig zu fühlen, jedoch nur für kurze Strecken. Die Links-Rechts-Störung sei verschwunden, die Geschwindigkeit im Denken zum Teil immer noch reduziert. In der Sprache konzentriere er sich in der Logopädie darauf, den im Moment eher beschränkten Wortschatz auszubauen, vor allem Fremdwörter betreffend. Die 40-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, im Affekt sehr freundlich und zugewandt arbeitet sie sehr kooperativ und motiviert mit. Sie wirkt etwas müde, bereits während des Anamnesegesprächs fällt auf, dass sie sich sehr anstrengen muss, die gewünschten Informationen zu geben, bereits nach kurzer Zeit klinisch deutlich ermüdet. Der Abfall der Konzentrationsleistung ist auch innerhalb der einzelnen Aufgaben ausgeprägt zu bemerken, über eine kurze Zeit kann sie sie bei guter Fehlerfestigkeit und auch sehr zügigem Arbeitstempo aufrecht erhalten werden, danach deutlicher, auch von der Patientin bemerkter Abfall. Beim Absolvieren parallel ablaufender Aufgaben ist ebenfalls eine deutlich erhöhte Konzentrationsanforderung zu bemerken. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Insgesamt deutlich reduziert belastbar. Sie schätzt ihre kognitive Leistungsfähigkeit sehr adäquat ein, ebenfalls aber auch ihre Grenzen. Affektiv ist sie schwingungsfähig, wirkt aber insgesamt eher traurig, bedrückt und müde, insgesamt aber keine Hinweise auf eine relevante depressive Symptomatik. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und initial ansteigender, danach aber aufgrund bereits nach kurzer Zeit deutlich abfallendem Konzentrationsniveau fluktuierender Lernkurve mit einem Zusatzdurchgang bis zum Maximum erfasst. Im verzögerten Abruf dann Abfall auf die Merkspanne bei intaktem Wiedererkennen. Qualitativ keine erhöhte Intrusions- und Perseverationstendenz mehr. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, im Vergleich zur Voruntersuchung keine erhöhte Perseverationstendenz mehr. Vergleichbar zur Voruntersuchung problemlose Leistung in der figuralen Modalität. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfeste und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann über eine kurze Zeit ohne attentionale Defizite sehr rasch gearbeitet werden, ebenfalls bereitet der Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit keine Probleme. Fr. Y wirkt danach aber aufgrund der Anforderung an die geteilte Aufmerksamkeitsleistung deutlich ermüdet, bemerkt dies auch selber. In der computergestützten Aufmerksamkeit kann initial nur sehr verlangsamt auf selektive Reize reagiert werden, Steigerung in einem erneuten Durchgang dann aber möglich. Zwei Auslassungen. In der geteilten Aufmerksamkeit kann mit einem Fehler in der erwarteten Zeit auf gleichermaßen auditive wie auch visuelle Stimuli reagiert werden. Auf die Prüfung der Daueraufmerksamkeitsleistungen wurde aus Belastbarkeitsgründen verzichtet. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit guter Strukturierung kopiert. Weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr freundlich-zugewandte, müde und insgesamt deutlich reduziert belastbare Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: leicht ausgeprägte verbale Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen sowie ein sehr rascher Konzentrationsabfall, akzentuiert bei Aufgaben mit Anforderungen an die höheren Aufmerksamkeitsleistungen und Aufgaben mit Zeitkomponente. Im Vergleich zur Voruntersuchung vor vier Wochen zeigte sich qualitativ ein deutlicher Fortschritt vor allem in der Fehlerkontrolle, der psychomotorischen Geschwindigkeit und dem Gedächtnis. Weiterhin im Vordergrund stehen eine deutlich eingeschränkte Belastbarkeit und zeitlich stark eingeschränkte, dann aber intakte Konzentrationsleistung als Folgen des linksseitigen Hirninfarkts. Insgesamt positiver Verlauf 4 Wochen nach Hirninfarkt. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der massiv eingeschränkten Belastbarkeit und des Konzentrationsabfalls über bereits sehr kurze Zeit ist weiterhin nicht von einer verwertbaren Arbeitsfähigkeit auszugehen. Wir empfehlen eine weitere AUF zu 100 % bis Ende Juli 15, in Absprache mit der Patientin werden wir sie am 28.07.2015 zu einer kurzen Reevaluation aufbieten. Ein stufenweiser Einstieg in angepasster Tätigkeit (vor Wiederaufnahme des Vollzeitpensums noch keine Leitungsaufgaben) ab August 15 erscheint realistisch und ist auch von der Patientin sehr gewünscht.Ad Fahrtauglichkeit: Die fahrrelevanten kognitiven Funktionen zeigen sich intakt. Fr. Y ist ganz klar und erheblich durch die reduzierte Belastbarkeit eingeschränkt. Aufgrund eines sehr adäquaten Einschätzens der kognitiven Ressourcen und Grenzen ist aber die Fahrauglichkeit für kurze Strecken in ausgeruhtem Zustand gegeben. Neuropsychologische Untersuchung am 28.07.2015 bereits geplant und vereinbart. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei subjektiv berichteten Kurzzeitgedächtnisstörungen. Diagnosen (entsprechend den Vorakten) - Idiopathische periphere Fazialisparese links, EM ca. 01.11.2013 - Schwere Sehminderung bei wahrscheinlich kongenitalem Katarakt, ferner vorbestehend Ptosis und Abducensparese links, unklarer Herkunft - Valvuläre Kardiopathie, EM unklar o Status nach Mitralklappenrekonstruktion, Ursache unbekannt o Vorhofflimmern, Antikoagulation mit Marcoumar o Schwer eingeschränkte systolisch LV-Funktion o Mässig pulmonal-arterielle Hypertonie - MRI vom 06.11.2013: diskrete mikroangiopathische Marklagerveränderungen. Keine frische Ischämie. Keine Raumforderung oder Blutung. Infratentoriell betonte Hirnvolumenminderung. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, es gehe ihm nicht schlecht. Das Kurzzeitgedächtnis habe sich seit der letzten Untersuchung weder verbessert, noch verschlechtert. Er lege manchmal ganz bewusst Dinge an einem bestimmten Ort bereit, finde diese dann aber doch nicht. Die Übersicht zu haben, zum Beispiel über Gegenstände, welche auf dem Tisch liegen, habe er schon immer Mühe gehabt. Kopfrechnen funktioniere nicht mehr so gut, habe er bemerkt. Er kümmere sich nach wie vor selbständig um die gesamte Administration. Seine Ehefrau sei vor 3 Monaten verstorben und er müsse sich nun auch um den gesamten Haushalt alleine kümmern. Er habe nun auch begonnen, nach Rezepten zu kochen, was ihm gut funktioniere. Um den Garten kümmere sich sein Schwiegersohn. Er habe eine feste Tagesstruktur, so gelinge ihm der Alltag gut. Die Medikamente richte er jeweils zu Beginn der Woche selber (Medikamentenbox). Auf Sozialkontakte angesprochen berichtet er, täglich mit einer Gruppe spazieren zu gehen. Das Autofahren habe er seit dem Tod der Gattin stark reduziert. Sie habe ihm jeweils an unübersichtlichen Kreuzungen helfen müssen, da er mit den vielen Strassenschildern überfordert gewesen sei (welches Schild gehört zu welcher Strasse). Seine Reaktion sei nach wie vor gut und er fahre nur noch kurze Strecken, um einkaufen zu gehen. Er habe sich bereits mit dem Gedanken auseinandergesetzt, den Fahrausweis abzugeben. Er schlafe nachts gut (ca. 10 h) und lege sich nach dem Mittagessen noch einmal für eine Stunde hin. Der Appetit sei auch gut. Auf die Stimmung angesprochen äußert er, dass der Tod der Ehefrau immer wieder hochkomme. Medikamente: Marcoumar gemäss INR Quick, Aldactone 25 mg ½-0-0, Dilatrend 25 mg ½-0-½, Torem 10 mg ½-0-0, Coversum 4 mg ½-0-0, Digoxin 0.125 mg 1-0-0, Carvédilol 25 bei Gewichtszunahme. Der allseits orientierte, weitschweifige, im Gespräch teilweise perseverative, 74-jährige umgelernte Linkshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Affektiv ist er schwingungsfähig, es zeigt sich eine Affektlabilität, wenn der Patient über die kürzlich verstorbene Ehefrau spricht. Es kann eine leichte Ablenkbarkeit beobachtet werden. Während der Untersuchung äußert der Patient, auf den Testblättern (Trail Making Test A und B) keine Übersicht zu haben. U. a. kann beobachtet werden, dass er beim Zahlenverbindungstest (TMT A) die Aufgabe mit der Zahl 17 beginnen möchte, anstelle der Zahl 1. Nach der Untersuchung wird der Patient zur Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit während der Untersuchung befragt: Er habe Mühe, auf einen Blick Dinge zu erfassen. MMS: 28/30 (Abzüge bei der Merkfähigkeit, Visuo-Konstruktion) Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine verminderte Merkspanne und eine zu Beginn ansteigende Lernkurve, dann aber fluktuierende und stagnierende Lernkurve. Im ersten Lerndurchgang kommt es zu einer Konfabulation. Die Gesamtlernleistung ist insgesamt leicht eingeschränkt und zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der spätverzögerten Abruf entspricht beinahe dem gelernten verbalen Material. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine einfache geometrische Figur, welche nicht korrekt abgezeichnet wurde, konnte auch nach kurzem Hinweisreiz nicht erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion ist quantitativ und qualitativ normgerecht. Bei der Aufgabe zur figuralen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung vermindert und es kommt zu 2 Regelbrüchen (Figuren werden über Kästchen hinweg verbunden) und einer Wiederholung. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen, jedoch können diese nicht korrekt abgezeichnet werden. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Überprüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making A) zeigt sich eine defizitäre Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making B) kommt es zu 3 Fehlern und die Aufgabe kann nicht in der vorgegebenen Maximalzeit beendet werden. Eine computergestützte Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit sowie eine intakte Fehlerkontrolle. Die komplexere Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt eine defizitäre Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie eine aufgehobene Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Fähigkeiten: Unauffällige Spontansprache, keine Paraphasien oder relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Komplexere Abstraktionen können nicht gelöst werden (z. B. 89-54), einfachere Abstraktionen sowie die restlichen Rechenoperationen gelingen. Beim Schreiben kommt es zu einer Buchstabenauslassung. Lesen kursorisch intakt. Das Benennen ist unauffällig. Maskierte/degradierte Wörter, Szenen, überlappende Bilder (Poppelreuter) und bekannte Persönlichkeiten können benannt werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Das Abzeichnen einfacher geometrischer Figuren und sich überlappender Figuren gelingt nicht: Es wird in die Vorlage gezeichnet, die Proportionen stimmen nicht, die Kopien sind nach mehrmaligen Anläufen inkorrekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem 74-jährigen umgelernten Linkshänder folgende kognitiven Befunde: Im Vordergrund stehen deutliche Defizite in den visuo-konstruktiven Fähigkeiten und Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen mit defizitären Aufmerksamkeitsleistungen und einer verminderten Fehlerkontrolle. Zudem zeigen sich mnestische Defizite i. S. einer Merk- und Lernschwäche für die verbale und figurale Modalität. Für komplexere Rechenoperationen zeigt sich eine Dyskalkulie. Auf Verhaltensebene sind eine Weitschweifigkeit, gedankliche Perseverationstendenz, Affektlabilität und Ablenkbarkeit zu beobachten. Die Störungseinsicht ist gegeben.Verglichen mit der Voruntersuchung vom 03.2013 zeigen sich Verschlechterungen in den mnesischen, attentional-exekutiven, visuo-konstruktiven und sprachlichen Modalitäten. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporaler und okzipitaler Hirnareale unklarer Ätiologie DD vaskulär bei vaskulärem Risikoprofil, DD neurodegenerativ. Die Schwere der aktuellen Befunde übersteigt eine altersbedingte Dekompensation möglicher vorbestehender Schwächen im Rahmen einer frühkindlichen Entwicklungsstörung (Zwillingsgeburt, Linkshändigkeit, kongenitaler Katarakt mit schwerer Sehbehinderung). Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist aufgrund der deutlich eingeschränkten Aufmerksamkeitsleistungen aktuell die Fahreignung nicht gegeben. Dies wurde dem Patient so mitgeteilt. Der Patient zeigt sich einsichtig. Weitere Untersuchungen: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten bis mittelschweren kognitiven Defiziten mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen, leichten sprachlichen Auffälligkeiten, einem figuralbetonten Dysexekutivsyndrom, verlangsamtem Arbeitstempo und visuo-konstruktiven Defiziten sowie einem Verhaltenssyndrom mit Antriebsminderung und verlangsamtem Denken i.R. einer mittelgradig depressiven Episode in Remission, einem Burnout-Syndrom und akzentuierten Persönlichkeitszügen von anankastisch-perfektionistisch-ehrgeizigem Typus. Zwischenanamnese: Seit ca. 1 Monat leidet er unter starken Rückenschmerzen, die Schmerzmittel hätten nicht viel geholfen. 2011 habe es ihn psychisch zusammengelegt, seither brauche er mehr Zeit, um morgens in die Gänge zu kommen, der Antrieb sei reduziert. Nach dem Rehabilitationsaufenthalt in der Klinik K habe er Remeron und Cipralex erhalten, welche aber starke Gewichtszunahme und sexuelle Dysfunktionen hervorgerufen hätten. Er sei deshalb vor rund zwei Jahren erneut stationär im geschützten Rahmen in Rheinfehlen gewesen, in diesem Rahmen sei die Medikation auf Trittico umgestellt worden. Nach dem ersten Aufenthalt habe er das Malergeschäft wiedereröffnen wollen, aber große Angst vor Versagen, Antriebsmangel und deutlich nachlassende Konzentration mit ansteigender Fehleranfälligkeit nach bereits 2-3 Stunden handwerklicher Arbeit gehabt. Seit 2 Jahren lebe er vom Sozialamt, eine IV-Anmeldung sei abgelehnt worden. Aktuell sei er noch alle zwei Wochen in psychologischer Betreuung. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit bemerke er keine signifikanten Veränderungen, er müsse sich immer noch alles aufschreiben und unverändert fluktuiere die Konzentration stark in Abhängigkeit von Zeitdruck und Umgebungsgeräuschen. Autofahren: Problemlos aber eher wenig. Systemanamnese: Alkohol am Wochenende, 1 Pack Zigaretten pro Tag. Aktuelle Medikation: Escitalopram 20 mg 1-0-0, Mephadolor 500 mg 1-0-1, Trittico 100 mg 0-0-0-1, Sirdalud 2 mg 0-0-0-1. Neuropsychologische Befunde: Der 48-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, wirkt situativ etwas verunsichert (kann nicht sagen weshalb die IV-Anmeldung abgelehnt wurde, insgesamt nur indifferente Angaben möglich) und wirkt etwas überfordert. Er arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, weiterhin ratlos und sprunghaft im Denken bei im Vergleich zur Voruntersuchung besserem Antrieb und weniger stockender Spontansprache. Instruktionen können ebenfalls aktuell problemlos erfasst und nur noch mit leicht verzögerter Antwortlatenz ausgeführt werden. Bei einfachen Aufgaben keine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfluktuationen, bei mehrstufigen oder parallel ablaufenden Aufgaben Tendenz zu Blockaden, Versagensängste. In der geführten Testsituation kann er aber problemlos mitarbeiten. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne und einer sehr flachen und insgesamt ungenügend ansteigenden Gesamtlernleistung über 5 Durchgänge erlernt. Im Vergleich zur Voruntersuchung aber keine erhöhte Konfabulationstendenz mehr, dennoch weiterhin sehr unstrukturiertes Vorgehen. Der Abruf zeigt sich im Vergleich zum höchsten erlernten Lerndurchgang nicht vermindert, aktuelle intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr langsam, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut, aber mit einer verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Vergleich zur Voruntersuchung quantitativ bessere semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, jedoch im altersentsprechenden Vergleich insgesamt mittelschwer bis schwer reduziert und qualitativ mit leicht verminderter (vor allem in der figuralen Modalität) Fehlerkontrolle im Sinne erhöhter Perseverationstendenz. Das testspezifische Arbeitstempo ist verbal weiterhin deutlich unterdurchschnittlich, aber deutlich rascher als in der Voruntersuchung. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist im Vergleich zur letzten Untersuchung wie auch im altersentsprechenden Vergleich aktuell intakt. Ebenfalls deutlich raschere psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) ohne Fehler, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird dieses Mal sofort verstanden und kann umgesetzt werden, aufgrund eingeschränkter kognitiver Flexibilität jedoch mit einem erhöhten Zeitaufwand. Die Paper-/Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit nach einer Stunde Testung zeigt eine massiv eingeschränkte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei aber sehr sorgfältigem Arbeitsstil und guter Fehlerkontrolle, jedoch ebenfalls deutlich reduzierte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitsprüfung zeigt sich eine genügende Reaktionszeit auf selektive Reize, ein Fehler. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird die Aufgabe zwar unmittelbar verstanden und kann auch umgesetzt werden, hier zeigt sich eine leicht verlangsamte Reaktionszeit auf visuelle Stimuli, leicht erhöhte Zahl an Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion zum Teil leicht stockende, ansonsten aber qualitativ unauffällige Spontansprache bei guter Auffassungsgabe für einfache Instruktionen, leicht erschwert durch Blockaden bei komplexeren oder mehrstufigen Anweisungen. Lesen, Schreiben und Rechnen gelingt gut. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird etwas verlangsamt, im Vergleich zur Voruntersuchung aber ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, situativ etwas unsicher orientierter, ratloser und überfordert wirkender Patient mit klinisch auffallend rasch abfallender Konzentrationsleistungen und Überforderung bei mehrstufigen, komplexeren oder parallel ablaufenden Aufgaben und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, ein unstrukturierter Arbeitsstil, erhöhte Fehleranfälligkeit, Einschränkungen der höheren Aufmerksamkeitsfunktionen (hierbei vor allem kognitive Flexibilität und geteilte Aufmerksamkeit betreffend)) sowie eine aktuell noch leicht bis mäßig ausgeprägte, modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen. Im Vergleich zur Voruntersuchung ist insgesamt erfreulicherweise in sämtlichen Bereichen eine deutliche Verbesserung zu objektivieren, alters- und ausbildungskorrigiert persistieren jedoch immer noch leichte Funktionseinschränkungen v.a. bifronto-temporo-limbischer Hirnareale, in der Ausprägung vor allem Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefiziten weiterhin passend zu und a.e. i.R. der psychischen Problematik zu interpretieren. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Voruntersuchung, formal aber immer noch relevanten Defiziten vor allem in der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung ist die Arbeitsfähigkeit im ersten Arbeitsmarkt aktuell weiterhin nicht gegeben. Ein Einstieg in einem geschützten Rahmen im Sinne eines IV-Reintegrationsprogrammes erscheint aber möglich und wird vom Patienten auch so gewünscht. Ein Beginn mit 50%iger Anwesenheit pro Tag bei qualitativer Leistung von 2 bis max. 3 Stunden erscheint sinnvoll, um dem Patienten einen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Ob in Zukunft eine Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt möglich sein wird, muss v.a. aus psychiatrischer Seite mitbeurteilt werden. Mit Dr. X wurde abgesprochen, dass vor Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt eine erneute neuropsychologische Beurteilung erfolgen soll, wir bitten in diesem Rahmen um erneute Zuweisung.Ad Fahrtauglichkeit: Mit diesen Befunden in ausgeruhtem Zustand für kurze Strecken gegeben. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit aus kognitiver Sicht bei St. n. Hirninfarkt der A. choreoidea anterior rechts (Thalamus, Basalganglien) am 23.01.2014 mit residueller Halbseitenlähmung links und Spastik sowie Resektion eines Meningeoms WHO I Tentorium/Zerebellum rechts am 21.01.2015. Angaben der Fr. Y: Es gehe immer vorwärts, sie absolviere fleißig Physiotherapie und Ergotherapie und mache Fortschritte. Auf die geistige Leistungsfähigkeit angesprochen, bemerkt sie, dass sie seit dem Infarkt zum Teil etwas nach Wörtern suchen müsse, ansonsten bemerke sie soweit keine Veränderungen, weder im Gedächtnis, Aufmerksamkeit noch Sprache. Sie sei körperlich, weniger geistig langsamer geworden und im letzten Jahr noch rasch müde bei konzentriertem Lesen. Aktuell sei aber alles wieder wie vorher. Der Alltag sei durch körperliche, nicht jedoch geistige Einschränkungen reduziert. Bis 08.2014 seien die Finanzen durch eine Kollegin erledigt worden, seither habe sie sie selbstständig übernommen und das E-Banking erlernt. Sie habe ihr Auto umbauen lassen, aufgrund der ausgeprägten körperlichen Einschränkungen wäre sie froh, wieder Auto fahren zu dürfen. Sollte dies aber nicht möglich sein, wäre sie auch einverstanden. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit gefolgt von einer kaufmännischen Ausbildung, als Sekretärin gearbeitet, aktuell seit 17 Jahren im Hotel im Service/Rezeption tätig. Da sie im Herbst frühpensioniert werden würde, sei sie bis dahin krankgeschrieben, die IV involviert. Die 63-jährige Rechtshänderin erscheint im elektrischen Rollstuhl pünktlich zum vereinbarten Termin. Im Affekt sehr freundlich und zugewandt arbeitet sie sehr motiviert und kooperativ mit, muss dann aber Tränen unterdrücken, als sie von verschiedenen belastenden Ereignissen spricht. Insgesamt aber sehr gefasst und positiv denkend. Instruktionen werden problemlos erfasst und umgesetzt, rasche Auffassungsgabe. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum konstante, fehlerfeste Konzentrationsleistung, zügiges kognitives und motorisches Arbeitstempo. Die Einschränkungen aufgrund der linksseitigen Plegie kann sie sehr gut kompensieren. Keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Hinweise auf eine Impulskontrollstörung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer sehr rasch ansteigenden Lernkurve problemlos bis zum Maximum erfasst. Im verzögerten Abruf kein relevanter Abfall bei intaktem Wiedererkennen. Qualitativ keine erhöhte Intrusions- und Perseverationstendenz, strukturiertes Vorgehen. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf genügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, problemlose Leistung in der figuralen Modalität. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfeste und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann ohne attentionale Defizite sehr rasch gearbeitet werden, ebenfalls bereitet der Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit keine Probleme. In der computergestützten Aufmerksamkeit kann problemlos auf selektive Reize reagiert werden, keine Fehler oder Auslassungen. In der geteilten Aufmerksamkeit leichte Probleme beim gleichzeitigen Beachten gleichermaßen auditiver wie auch visueller Stimuli bei leicht erhöhter Fehler- und Auslassungszahlen. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit guter Strukturierung kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte, kognitiv und psychomotorisch weder antriebsgeminderte noch verlangsamte, verhaltensunauffällige Fr. Y mit folgenden kognitiven Befunden: Insgesamt sehr leichte Funktionsinschränkungen der rechtsseitigen Frontalhirnfunktionen, hierbei vor allem die höheren Aufmerksamkeitsfunktionen (geteilte Aufmerksamkeit) bei intakter kognitiver Umstellfähigkeit und Flexibilität betreffend. Insgesamt sind die Befunde gut vereinbar mit den (sehr leicht ausgeprägten) Folgen des rechtsseitigen Hirninfarkts und der Meningeomresektion. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese mit den vorliegenden Befunden und genügenden Kompensationsmöglichkeiten gut gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf auf erneute Zuweisung aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung nach Hospitalisation 05.2015 bei St. n. Meningitis DD i.R. einer Neuroborreliose. Aktuell: Die Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Sie berichtet, in der Zwischenzeit nochmals 2 Mal Episoden von Kopfschmerzen und Übelkeit/Erbrechen erlebt zu haben, von denen sie sich aber wieder gut erholt hätte. Sie fühle sich im Moment körperlich gut, Schmerzbeschwerden werden verneint. Bezüglich der geistigen Leistungsfähigkeit seien ihr keine relevanten Veränderungen oder Einschränkungen aufgefallen, i.B. verneint sie eine erhöhte Ermüdbarkeit, Erschöpfbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Im Alltag fühle sie sich uneingeschränkt, sei im Moment jedoch noch krankgeschrieben. Geplant sei nach 1 Woche Ferien einen Wiedereinstieg zum bisherigen Pensum von 90 %. Diesbezüglich sei sie guter Dinge. Auch fühle sie sich im Moment fit um Auto fahren zu können, sie sei auf Rat der Ärzte aber seit der Hospitalisation nicht mehr gefahren. Sozialanamnese: Arbeitet 90 % als Krankenschwester bei der Dialyse im Krankenhaus K. Systemanamnese: Appetit und Schlaf unauffällig. Stimmung weitgehend stabil, verneint eine relevante Depressivität. Medikation: Antibiotikatherapie (Ceftiraxon Actavis). Die 60-jährige rechtshändige Fr. Y ist allseits korrekt orientiert und nimmt kooperierend an der Untersuchung teil. Im Gespräch und Kontakt ist sie adäquat und kohärent; im Verhalten sind Antrieb und Arbeitstempo unauffällig, gute Auffassungsgabe und intaktes Instruktionsverständnis. Im Verlauf der Untersuchung sind keine Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen beobachtbar, keine Ermüdungserscheinungen über die Zeit. Im Affekt wirkt die Fr. Y bedrückt und reduziert schwingungsfähig, es finden sich jedoch keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik, keine Affekt- oder Impulskontrollstörung.Mnestik: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Beim Lernen einer nicht assoziativen Wortliste überdurchschnittliche Erfassungsspanne und nachweisbare Lernkurve. Insgesamt gut durchschnittliche Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Der verzögerte freie Spätabruf ist altersgerecht, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Eine zuvor etwas unsystematisch und vorschnell kopierte komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie einer altersgerechten resp. genügenden Anzahl an Elementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Gut durchschnittliche Leistungen bei der verbalen Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium und bei der figuralen Ideenproduktion mit einzelnen Repetitionen. Vergleichsweise höher ausfallende, überdurchschnittliche semantische Ideenproduktion ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei schneller Bearbeitungsgeschwindigkeit im Stroop-Test. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität (Trail Making Test A und B) unauffällige Leistungen. Die psychomotorische Geschwindigkeit und die Konzentrationsfähigkeit ist adäquat und stabil gegeben. Bei einer weiteren Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastbarkeit (d2-Test) durchschnittliche Konzentrationsleistung bei überdurchschnittlich guter Fehlerfestigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Sprachproduktion, unauffälliges Sprachverständnis. Die Rechen-, Lese- und Rechtschreibfertigkeiten wie auch das Lesesinnverständnis sind intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert. Keine visuell-räumliche, -konstruktive und -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie. Sämtliche, im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung geprüften kognitiven Leistungen fielen durchschnittlich bis überdurchschnittlich aus, i. B. erwiesen sich die attentionalen und mnestischen Funktionen als intakt. Testpsychologisch fanden sich somit keine Hinweise auf relevante kognitive Ausfälle oder eine neuropsychologische Störung als Folge der Meningitis i. R. der Neuroborreliose. Bezüglich der Fahrtauglichkeit bestehen aus neuropsychologischer Sicht keine Einschränkungen. Ebenfalls sind bezüglich der beruflichen Funktionsfähigkeit als Pflegefachfrau keine Limitationen zu erwarten. Die Beurteilung und das empfohlene Prozedere wurden Fr. Y in einem eingehenden Gespräch dargelegt. Eine erneute neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht indiziert, bei Besonderheiten sind wir aber jederzeit zu einer Verlaufskontrolle bereit. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei links betonter, fronto-temporo-limbischer sowie fronto-subkortikaler Funktionsstörung und zusammen mit den neuroradiologischen Veränderungen hinweisend auf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung (DD beginnende Mischdemenz aus Alzheimer- und vaskulärer Komponente). Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Angaben des Patienten: Er berichtet, dass es ihm gut gehe. Seit der letzten Untersuchung habe sich nichts beim Denken verändert. Das Gedächtnis und die Konzentration seien unverändert. Was er lese, könne er sich gut merken. Beim Sprechen merke er nur, dass seine Stimme immer weniger laut sei. Er habe keine Wortfindungsschwierigkeiten. Was er sagen wolle, könne er sagen. Das Gehen am Rollator gelinge nach wie vor gut, es sei nicht zu Stürzen gekommen. Seine Leistungsfähigkeit sei immer gleich. Der Schlaf, Appetit und die Stimmung seien gut. Tagsüber würde er einkaufen gehen, spazieren, lesen und er gehe ab und zu aus. Er kümmere sich auch um die Einzahlungen. Angaben der begleitenden Ehefrau: Das Hören habe sich verschlechtert. Er sei manchmal etwas reizbar. Die Urininkontinenz sei auch etwas schlechter geworden. Ansonsten sei er selbständig, sie müsse ihm lediglich beim Anziehen helfen und beim Einträufeln der Augentropfen. Die Administration würden sie nach wie vor gemeinsam erledigen. Medikamente: Lansoprazol 15 1-0-0-0, Votum 20 1-0-0-0, Remeron 30 0-0-0-1, Tamsulosin ret 1-0-0-0, Timoptic 1-0-1-0. Der allseits orientierte, hypophone, hypomimische und schwerhörige 83-jährige Rechtshänder kommt in Begleitung seiner Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er bewegt sich sicher und wendig am Rollator. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Es kann eine kognitive und psychomotorische Verlangsamung beobachtet werden. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Affektiv ist er schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung. Das Störungsbewusstsein ist vorhanden. MMS: 24/30 Pkte (Abzüge: Rechnen i. S. der Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Visuo-Konstruktion) Gedächtnis: Bei Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen 6-Wortliste zeigt sich eine verminderte Merkfähigkeit, eine zu Beginn stagnierende, dann ansteigende Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist insgesamt vermindert. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben einen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der spätverzögerte Abruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung leicht vermindert und es kommt zu einer Intrusion. Beim Wiedererkennen werden 5 von 6 Wörtern wiederkannt. Bei einer zuvor korrekt kopierten einfachen geometrischen Figur können spontan eine ausreichende Anzahl an Elementen erinnert werden, es kommt zu einer 90°-Rotation der Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ als auch qualitativ normgerecht. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ der Norm entsprechend, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Sprache und sprachassoziierte Fähigkeiten: Die flüssige Spontansprache ist verlangsamt, angestrengt, leise und heiser. Keine relevanten Wortfindungsschwierigkeiten, keine Paraphasien. Konfrontationsbenennen (Gegenstände und Personen) ist intakt. Beim Schreiben kommt es zu orthographischen Fehlern und Anzeichen eines Schriftzerfalls. Die Rechenfähigkeit ist weitgehend intakt, es kommt bei einer komplexeren Subtraktion zu einem Fehler. Das Lesen ist kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopiert. Das Abzeichnen einer sich überlappenden Figur ist leicht fehlerhaft. Das Abzeichnen eines dreidimensionalen Würfels gelingt. Ebenso gelingt Zeichnen einer Uhr. Keine Hinweise auf einen Neglekt. Anlässlich der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich beim vollständig orientierten, 83-jährigen Patienten folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer Lern-, Abruf- und Wiedererkennschwäche für verbales Material, attentional-exekutive Minderleistungen mit eingeschränkter figuraler Ideenproduktion und verminderter Fehlerkontrolle. Zudem finden sich leichte Einschränkungen in der sprachlichen Modalität mit einer angestrengten und verlangsamten Spontansprache, orthographischen Fehlern beim Schreiben und Anzeichen eines Schriftzerfalls. Auf Verhaltensebene kann eine Hypophonie, eine Hypomimie, eine kognitive und psychomotorische Verlangsamung beobachtet werden.Verglichen mit der Voruntersuchung 03.2015 zeigen sich insgesamt stabile Befunde mit MMS 25 von 30 Punkten und vereinzelten Leistungsfluktuationen. U. a. können teilweise leichte Verbesserungen im Konfrontationsbenennen, der Visuo-Konstruktion und dem sprachlichen Konzeptdenken festgestellt werden. Obige Befunde weisen nach wie vor auf eine linksbetonte, fronto-temporo-limbische sowie fronto-subkortikale Funktionsstörung hin, welche aktuell einem leicht bis mittelschweren demenziellen Zustandsbild entspricht. Aufgrund der Stabilität des kognitiven Leistungsprofils seit 2012 und der Phänomenologie mit Hinweisen auf Leistungsfluktuationen kann von einer primär vaskulären Genese der kognitiven Minderleistungen ausgegangen werden. Hingegen ist das Bestehen einer zusätzlichen neurodegenerativen Komponente von M. Alzheimer-Typus wenig wahrscheinlich. Gemäss den anamnestischen Angaben kann die häusliche Situation als stabil bezeichnet werden. Relevante Einschränkungen der Alltagsfunktionalität sind zur Zeit nicht eruierbar. Eine regelmäßige Überwachung der vaskulären Risikofaktoren ist empfehlenswert. Verlaufsuntersuchung bei Besonderheiten oder neuen Aspekten empfehlenswert. Wir bitten dann um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei diffusem Astrozytom WHO Grad II frontal links bei St. n. osteoplastischer Kraniotomie und radikaler Tumorexstirpation am 12.02.2015. (Initialereignis: Vd. a. komplexen Krampfanfall). Zwischenanamnese seit 12.2014 Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass es ihm gut gehe. Er bemerke keinerlei Einschränkungen, ausser dass er abends etwas müde sei. Er habe keine Kopfschmerzen und habe keinen weiteren epileptischen Anfall mehr gehabt. Er arbeite seit 01.04.2015 mit einem Pensum von 50 % in seinem angestammten Beruf als Projektleiter bei der Klinik K, was problemlos gelinge. Er arbeitet täglich 50 %. In der Zwischenzeit habe er auch schon einen 2-tägigen Kurs problemlos absolvieren können. Auch am Arbeitsplatz hatten sich seine Kollegen nicht über irgendwelche Verhaltensänderungen geäußert und es sei zu keinen Reklamationen gekommen. Er warte die Verlaufsuntersuchung mit EEG und Verlaufs-MRI am 21.04.2015 ab, aber erwartungsgemäß werde er bis Ende Monat 50 % arbeiten, allenfalls noch einen weiteren Monat mit einem 50 % Pensum absolvieren und dann das Pensum schrittweise erhöhen. Auch seine Partnerin habe keine Veränderung bemerkt. Hr. Y äußert, schon immer leichte Schwierigkeiten mit Auswendiglernen und Sprachen gehabt zu haben. Visuelle Informationen könne er sich besser merken. Angaben der begleitenden Eltern: Sie geben an, dass sich ihr Sohn weder im Verhalten noch in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit verändert habe. Er sei wie vorher. Medikamente: Keppra 2000 mg 1-0-1. Schul- und Berufsbilung: Informatik- und Ingenieurwesenstudium an der ETH, arbeitet aktuell als Projektleiter bei der Klinik K, bis Dezember 2014 100 %, aktuell 50 %. Neuropsychologische Befunde Der allseits orientierte, im Verhalten adäquate 48-jährige Rechtshänder kommt pünktlich in Begleitung seiner Eltern zum vereinbarten Untersuchungstermin. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Keine Auffälligkeiten im Gespräch und in der Interaktion. Er arbeitet kooperativ und motiviert mit. Keine Impulskontrollstörung beobachtbar. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen. Intakte Schwingungsfähigkeit, ohne Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlaufe der 1.5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne, eine ansteigende Lernkurve mit einer insgesamt intakten Gesamtlernleistung. Der verzögerte Spätabruf ist normgerecht. Auch die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Spätabruf mit einer überdurchschnittlichen Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-semantischen und -lexikalischen Ideenproduktion sind sowohl qualitativ als auch quantitativ intakt. Die Leistung in der figuralen Ideenproduktion ist quantitativ überdurchschnittlich, qualitativ kommt es zu 3 Repetitionen. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine überdurchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit bei guter Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich ebenfalls eine überdurchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit bei guter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Überprüfung der Daueraufmerksamkeit und Arbeitsgeschwindigkeit (D2) ist sowohl die Bearbeitungsgeschwindigkeit als auch die Konzentrationsleistung und Fehlerkontrolle intakt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion ist die Spontansprache unauffällig, keine Paraphasien, keine relevanten Wortfindungsstörungen. Unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer komplexen geometrischen Figur gelingt ohne relevante Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Keine Hinweise auf eine konstruktiv-planerische, visuell-räumliche oder -perzeptive Störung. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich beim allseits orientierten, im Verhalten adäquaten 48-jährigen Rechtshänder erfreulicherweise insgesamt unauffällige Befunde. Im Vergleich zur Voruntersuchung 12.2014 kann keine verbale Lern- und Abrufschwäche mehr eruiert werden. Es zeigt sich einzig eine Diskrepanz der Leistungsfähigkeit zwischen der verbalen und figuralen Ideenproduktion (linkshemisphärisch < rechtshemisphärisch). Die Befunde entsprechen einer diskreten Funktionseinschränkung links temporaler Hirnareale, welche wahrscheinlich gemäss anamnestischer Angaben (Schwierigkeiten beim Auswendiglernen und in den Sprachen) vorbestehend sind und möglicherweise durch die Folgen des diffusen Astrozytoms WHO Grad II frontal links und der Kraniotomie mit radikaler Tumorexstirpation am 12.01.2015 akzentuiert wurden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden zukünftig keine Limitationen in der Arbeitsfähigkeit als Projektleiter zu erwarten. Wir empfehlen einen schrittweisen Wiedereinstieg unter Absprache mit Dr. X. Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahreignung gegeben. Neuropsychologische Untersuchung bei St. n. schwerem Schädel-Hirn-Trauma 09.2008, St. n. Hirninfarkt im hinteren Mediastromgebiet unter ASS. Fahrtauglichkeitsprüfung (3. medizinische Gruppe). Hausintern bekannter, neuropsychologisch 2010 von Dr. X untersuchter Patient, damals negative Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei deutlichen kognitiven Defiziten. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen und den neuropsychologischen Vorbericht. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung seiner Partnerin zum vereinbarten Termin. Er berichtet, seit dem Unfall 2008 nicht mehr Auto gefahren zu sein, er fühle sich jedoch völlig in der Lage und sei überzeugt, dass er ohne Schwierigkeiten Autofahren könne. Auf die Untersuchung von Dr. X hingewiesen, gibt er an, dass es im Vergleich zu damals viel besser gehe und er sich wieder gut fühle. Grund für die schlechten Ergebnisse sei damals das Hörproblem gewesen, so sei seine Partnerin, die häufig übersetzt und er gut verstehe, bei der Untersuchung nicht anwesend gewesen. Das Autofahren sei ihm wichtig, er könne dann wieder seine Partnerin abholen. Schlaf- und Appetit seien unauffällig, die Stimmung sei stabil. Zwischenzeitlich keine relevanten neurologischen Ausfälle, insbesondere keine schlaganfallverdächtigen Ereignisse, keine epileptischen Geschehnisse. Aktuelle Medikation: Co Lisinopril, Meto Zerok, Marcoumar, Pravastatin. Vorbemerkung Der Patient wurde zu Beginn über den Zweck der Untersuchung - die Klärung der Frage, ob er sich kognitiv für die Führung von Kraftfahrzeugen eigne - informiert. Ebenfalls wurde er über den Ablauf der Untersuchung ausführlich informiert. Hr. Y bestätigt, dass er sich psychisch und physisch für die Durchführung der Begutachtung in der Lage fühlt. Aufgrund der Hörminderung wurden Testinstruktionen, insbesondere die verkehrsspezifischen Fahreignungstests am Computer schriftlich präsentiert. Alle Aufgaben wurden gemäß Patienten verstanden, auch in der Umsetzung fanden sich keine Hinweise auf Verständnisschwierigkeiten. Vor Beginn der Testung wird er auch informiert, dass er bei Bedarf eine kurze Pause einlegen kann, dies wird vom Patienten nicht gewünscht. Verhalten: Allseits korrekt orientierter 74-jähriger Rechtshänder, in der Interaktion freundlich zugewandt, im Gespräch umständlich und z.T. inhaltlich perseverativ, bei Konfrontation mit den eigenen Defiziten störungsuneinsichtig, bagatellisierend und dissimulierend. Anosognosie. Im Verhalten leichte Antriebsminderung und kognitive Verlangsamung feststellbar. Deutliche Hörminderung, dadurch z.T. Wiederholung der Anweisungen notwendig, z.T. schriftlich präsentierte Instruktionen, alle Aufgaben werden jedoch schließlich korrekt verstanden und können auch korrekt umgesetzt und ausgeführt werden. Am Ende der Untersuchung dysphorisch und uneinsichtig. Im Anamnesegespräch häufig Kontrollblicke zur Ehefrau, z.T. verunsichert wirkend. Affektiv eher unbekümmert, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. MMS: 22/30 Punkten. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste deutlich eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, der unterstützte Abruf besser erhalten. Grenzwertige Wiedererkennleistung mit einzelnen Fehlnennungen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine leicht ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Mittelgradig eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium mit leichter Tendenz zu Perseveration. Die figurale Ideenproduktion ist deutlich eingeschränkt, zudem fallen Planungs- und Strukturierungsdefizite auf. Leicht erhöhte Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistung bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A), bei der komplexeren Variante (Trail Making Test B) scheitert der Patient, es finden sich deutliche Schwierigkeiten bei den komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen; die Fähigkeit zur mentalen Flexibilität und parallelen Reizverarbeitung ist deutlich eingeschränkt. Wiederholt verliert Hr. Y das Konzept, dadurch kommt es zu vielen Fehlern und einem reduzierten Bearbeitungstempo. Eine einfache computergestützte Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit wird mit knapp normgerechter Reaktionsgeschwindigkeit sowie intakter qualitativer Leistung bezüglich Auslassungen und Fehlern bearbeitet. Bei der komplexeren Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit finden sich hingegen defizitäre Leistungen mit erhöhter Auslasserzahl sowie verlangsamten Reaktionsgeschwindigkeiten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion leicht verlangsamte, vermindert prosodische Spontansprache mit vereinzelt Wortfindungsschwierigkeiten. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Kursorisch intaktes Konfrontationsbenennen, Lesen, Schreiben und Rechnen. Vereinzelt Konzentrationsdefizite und dadurch bedingte Flüchtigkeitsfehler. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeit/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und weitgehend korrekt kopiert. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Computergestützte Fahreignungsprüfung (Wiener-Testsystem Sparte Verkehr, Schuhfried): Das Test-Set DRIVESTA erfasst Leistungsmerkmale, die für das sichere Lenken eines Kraftfahrzeuges von Relevanz sind. Es wurden folgende für die Fahreignung relevante Bereiche erhoben: die Reaktionsfähigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit, die motorische Geschwindigkeit und die Überblicksgewinnung. Die eingesetzten Tests sind wissenschaftlich fundiert, objektiv und valide, d.h. sie erfassen nachweislich die wichtigsten Leistungsaspekte, die sich als relevant für die fahreignungsspezifische Leistungsfähigkeit von Verkehrsteilnehmern erwiesen haben. ATAVT adaptiver tachistoskopischer Verkehrsauffassungstest: Der ATAVT misst die Fähigkeit zur visuellen Beobachtung, Überblicksgewinnung, visuelle Orientierungsleistung und Auffassungsgeschwindigkeit. Hr. Y erzielt in diesem Test für Testvariable Überblicksgewinnung einen deutlich auffälligen Wert, was auf eine ungenügende Wahrnehmungskapazität und Wahrnehmungsgeschwindigkeit hinweist. RT Reaktionstest: Dieses Verfahren dient zur Messung der Reaktionszeit und motorischen Zeit auf einfache Stimuli. Die mittlere Reaktionszeit entspricht der Zeit zwischen einem Reiz und dem Beginn der mechanischen Bewegungsantwort. Die mittlere Reaktionszeit von Hr. Y sowie die Bewegungszeit resp. die mittlere motorische Zeit erwiesen sich als deutlich auffällig, zudem zeigen sich deutlich auffällige Schwankungsbreiten der Reaktionszeiten und der Bewegungszeiten, was auf relevante Leistungs- und Konzentrationsfluktuationen hinweist. Gesamtbewertung DRIVESTA Im Vergleich zu einer repräsentativen Norm finden sich in der Reaktionsfähigkeit und Geschwindigkeit sowie in der motorischen Geschwindigkeit und Überblicksgewinnung resp. der Wahrnehmungskapazität im Verkehr deutlich ungenügende Resultate, so dass der Umgang mit unvorhergesehenen Reaktionen im Straßenverkehr gemäß diesen Befunden als deutlich problematisch zu werten ist. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung finden sich formal mittelschwere kognitive Minderleistungen mit einem im Vordergrund stehenden Dysexekutivsyndrom mit Störung der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen, Einschränkungen der Handlungsplanung und Strukturierungsfähigkeit, verminderter Interferenzfestigkeit und mentalen Flexibilität, Einschränkungen der Ideenproduktion und des Konzeptdenkens; zudem mnestische Defizite sowie verkehrsrelevante Einschränkungen, insbesondere Minderleistungen bei der Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit, der motorischen Geschwindigkeit sowie der Wahrnehmungskapazität und Auffassungsgeschwindigkeit im Verkehr. Diese Befunde entsprechen Funktionsstörungen vorwiegend subkortiko-frontaler Hirnareale rechtshemisphärisch, gut als residuelle Folgen bei St.n. schwerem Schädel-Hirntrauma 09.2008 und St.n. Hirninfarkt im hinteren Mediastromgebiet rechts erklärbar. Ad Fahreignung: Insgesamt ergeben sich aus neuropsychologischer Sicht klare Hinweise auf Einschränkungen relevanter verkehrsspezifischer Leistungen (kognitive Beeinträchtigungen in den verkehrsrelevanten Bereichen: Wahrnehmungskapazität, Auffassungsgeschwindigkeit/Überblicksgewinnung im Verkehr, geteilte Aufmerksamkeit, mentale Flexibilität, Reaktionsfähigkeit/-geschwindigkeit, kognitive und motorische Geschwindigkeit). Erschwerend finden sich auf Verhaltens- und Einstellungsebene eine verminderte Kritik- und Einsichtsfähigkeit bei Vd.a. Verhaltenssyndrom mit deutlicher Anosognosie. Abschließend muss somit festgehalten werden, dass bei Hr. Y aus neuropsychologischer Sicht Hirnleistungsdefizite in einem Ausmaß vorliegen, dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass er insbesondere bei plötzlich auftretenden neuen und unerwarteten Verkehrgefahren-Situationen hinreichend schnell und sicher reagieren und über die notwendigen kognitiven Ressourcen verfügt, um sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Die leistungsbedingte Fahreignung für die 3. medizinische Gruppe resp. für alle medizinischen Gruppen muss negativ beurteilt werden. Der Patient wurde informiert, zeigte sich jedoch nicht einsichtig.Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung bei uns ist nicht angezeigt. Bei weitgehend unverändertem kognitiven Leistungsprofil im Vergleich zu 2010 (s. Bericht Dr. X) und ca. 6 Jahren nach den Ereignissen muss von einem Erreichen des Residualzustands ausgegangen werden. Eine signifikante Besserung ist nicht zu erwarten, weshalb auch von einer weiteren Verlaufsuntersuchung zur Beurteilung der Fahreignung abzuraten ist. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St. n. Kleinhirnblutung mit Ventrikeleinbruch bei AV-Malformation am 01.06.2010, St. n. Embolisation des Angioms und Kraniotomie sowie Hämatomausräumung am 04.06.2010 (residuelle Klinik: cerebelläres Syndrom mit schwerer Dysarthrie, Okulomotorikstörung, Gleichgewichtsstörung sowie Störung der Feinmotorik der Hände bds., rechtsbetont). Zwischenanamnese seit 04.2013. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass es ihm gut gehe. Er verspüre keinerlei Einschränkungen im Bezug auf Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration und Wahrnehmung. Die Sprache habe sich seit der letzten Untersuchung weiter verbessert. Er werde ab Mai alle 2 Wochen wieder Logotherapie besuchen. Auch die Okulomotorikstörung habe sich gebessert. Im Bezug auf das Autofahren äussert er, sich dafür fit zu fühlen. Seine Frau hingegen habe geäussert, dass er ein hoffnungsloser Fall sei. Zurzeit arbeitet er nicht und erhält eine monatliche IV-Rente. Hr. Y kann nicht angeben, wieviel % die IV-Rente beträgt, es sei aber mehr als 50 %. Die Rente erhält er seit Januar 2015. Er würde sich zu Hause um den Haushalt kümmern und nicht anderweitig arbeiten. Die Stimmung sei ganz gut, Appetit und Schlaf auch. Medikamente: keine. Neuropsychologische Befunde: Der allseits orientierte, hypomimische 58-jährige Rechtshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet motiviert mit. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind reduziert. In der sprachlichen Interaktion zeigt sich eine deutlich angestrengte, verlangsamte, dysarthrische Spontansprache. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Die Schwingungsfähigkeit ist vermindert. In der gut 1.5-stündigen Untersuchung sind keine Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen beobachtbar. Keine Ermüdungserscheinungen über die Zeit. Keine Impulskontrollstörung beobachtbar. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 10 Wortliste wird mit einer normgerechten Merkspanne erfasst, die Lernkurve ist zunächst flach, steigt dann aber an, wobei eine normgerechte Gesamtlernleistung erzielt werden kann. Beim Abruf können alle 10 Wörter reproduziert werden. Eine zuvor mit Planungsschwierigkeiten, Fehlern und vielen Korrekturen abgezeichnete, komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Spätabruf mit einer leicht verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Es zeigt sich eine leichte Perseverationstendenz. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische und -semantische Ideenproduktion ist quantitativ als qualitativ intakt. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, qualitativ kommt es zu 3 Repetitionen. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine deutlich reduzierte Leistungsfähigkeit. Bei einer komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich eine deutlich eingeschränkte Bearbeitungsgeschwindigkeit und es kommt zu einem Fehler. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Überprüfung der selektiven Aufmerksamkeit (TAB) zeigt sich eine verminderte Reaktionsgeschwindigkeit, ohne dass es zu Fehler kommt. Bei der computergestützten Überprüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich sowohl auf den auditiven als auch den visuellen Reiz eine verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit, es kommt zu 2 Fehlern und 3 Auslassungen. Keine motorischen Perseverationen bei Kopieren der Luria-Schlaufen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist deutlich verlangsamt, dysarthrisch, aprosodisch und angestrengt. Teilweise ist sie schwer verständlich. Keine relevanten Wortfindungsschwierigkeiten, keine semantischen oder phonematischen Paraphasien. Das Benennen ist unauffällig. Die Schreibfähigkeit, Rechenfähigkeit sind intakt. Die Lesefähigkeit ist intakt, wenn auch etwas langsam. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten mit Fehlern und Auslassungen kopiert. Zudem wird die Maximalzeit für diese Aufgabe überschritten. Keine Hinweise auf einen visuellen Neglect oder eine visuell-agnostische Störung. Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, 58-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Einschränkungen in der sprachlichen Modalität mit deutlich verlangsamter, dysarthrischer, aprosodischer Spontansprache sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen mit reduzierter gerichteter und geteilter Aufmerksamkeit, deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, eingeschränkter Fehlerkontrolle und leichter Perseverationstendenz. Zudem zeigt sich ein leicht verminderter figuraler Abruf. Auf Verhaltensebene sind eine psychomotorische Verlangsamung, eine Antriebsminderung, Hypomimie und eingeschränkte Schwingungsfähigkeit beobachtbar. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 04.2013 zeigt sich eine leichte Verbesserung in den mnestischen Funktionen sowie leichte Verbesserungen in den verbalen Ideenproduktionsaufgaben. Leider zeigen sich leichte Verschlechterungen in der figuralen Ideenproduktion sowie in der Aufmerksamkeitsleistung. Die übrigen kognitiven Befunde und das Verhalten sind mit der Voruntersuchung vergleichbar. Die oben erwähnten Befunde sind weiterhin vereinbar mit einer fronto-subkortikalen Funktionsstörung, welche gut als residuelle Folge der Kleinhirnblutung mit Ventrikeleinbruch 06.2010 erklärbar sind. Fahreignung: Aufgrund der weiterhin bestehenden deutlichen Verlangsamung und Einschränkungen in der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit ist die Fahreignung aus neuropsychologischer Sicht nicht gegeben. Hr. Y wurde dies so mitgeteilt und er zeigt sich einsichtig. Er äussert, zukünftig öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Arbeitsfähigkeit: Unverändert gemäss Bericht vom April 2013. Therapie: Aufgrund der weiterhin bestehenden sprachlichen Schwierigkeiten empfehlen wir das Weiterführen der Logopädie wie geplant. Verlaufsuntersuchung: Eine weitere Verlaufsuntersuchung bei uns ist nicht vorgesehen. Bei neuen Aspekten oder Besonderheiten bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei St. n. Sinusvenenthrombose des Sinus sagittalis und Sinus transversalis bds. sowie subarachnoidale Blutung frontal rechts, ED am 07.04.2015. Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Sie berichtet adäquat und kohärent über ihre Situation und gibt an, nach wie vor eine erhöhte Ermüdbarkeit zu bemerken. Auch fühle sie sich etwas verunsichert, weil sie Angst habe, dass wieder etwas passieren könne. Sie leide nach wie vor noch vereinzelt unter Kopfschmerzen, wobei sie regelmässig Novalgin einnehme. Auch habe sie verschiedene Schatten vor den Augen, die sich bewegen, sie fühle sich im kognitiven Bereich noch nicht ganz gut. Es sei auch eine gewisse Übelkeit manchmal aufgetreten, was sie verunsichere. Bis anhin habe sie in einer Fabrik gearbeitet. Im Moment fühle sie sich noch nicht ganz gut, um wieder voll arbeiten zu gehen. Hauptproblem sei die Müdigkeit, sie könne nur 30 Minuten lang stehen. Bzgl. Veränderungen im Verhalten und der Stimmung gibt sie an, keine Probleme oder Veränderungen zu bemerken. Die Stimmung sei stabil, eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint.Sozialanamnese: Im Kosovo geboren, kam 1991 in die Schweiz, albanische Muttersprache. Absolvierte in Kosovo acht Jahre Grundschule, keine höhere Ausbildung/Lehre, in der Schweiz als Fabrikmitarbeiterin tätig, zuletzt 100% Pensum. Bzgl. Autofahrens gibt sie an, in der Schweiz den Führerausweis erworben zu haben, wobei die praktische Prüfung dreimal durchgeführt werden musste. Gewisse vorbestehende Schwächen werden bejaht. In der Schule hatte sie Schwierigkeiten mit dem Schreiben. Systemanamnese: Keine Noxen. Aktuelle Medikation: Marcoumar, Novalgin. Allseits korrekt orientierte, kooperative Rechtshänderin albanischer Muttersprache, spricht gebrochen deutsch. Das einfache Instruktionsverständnis ist jedoch gegeben, bei komplexeren Anweisungen ist teilweise ein erhöhter Instruktionsaufwand erforderlich, zum Teil Vereinfachung der Anweisungen notwendig. Im Verhalten schüchtern und zurückhaltend wirkend, zum Teil verunsichert. Im Antrieb etwas vermindert wirkend, die Psychomotorik ist jedoch in der Untersuchungssituation unauffällig. Keine Hinweise auf massgebende Aufmerksamkeitsdefizite oder Fluktuationen, keine Ermüdung oder Impulskontrollstörung. Im Affekt dominiert eine etwas verunsichert-ängstliche Grundstimmung, die Patientin wirkt jedoch emotional stabil, keine Anzeichen für massgebende neuropsychiatrische Auffälligkeiten, keine manifeste depressive Symptomatik. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste niveaugerechte Erfassungsspanne und Lernkurve mit insgesamt leicht eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum gelernten unauffällig, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine niveaugerechte Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein verbal-semantisches und figurales Kriterium, Einschränkungen des Abstraktionsvermögen und Konzeptdenken wie auch der mentalen Flexibilität (DD i.R. der Schulbildung). Erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit und eingeschränktes Bearbeitungstempo beim Stroop-Test (DD Konfundierung durch die Fremdsprachigkeit). Eine einfache Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird mit leicht reduziertem Tempo jedoch guter Fehlerkontrolle bearbeitet. Keine schwerwiegenden Aufmerksamkeitsstörungen feststellbar. Bei der computergestützten Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit und Reizselektionsleistung finden sich ebenfalls in qualitativer Hinsicht durchschnittliche Resultate. Die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit ist leicht verlangsamt. Intakte Impulskontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion auf Deutsch relativ flüssige Spontansprache mit deutlichem Akzent, vermehrt Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten auf Deutsch, eingeschränkter Wortschatz und reduzierte Sprachproduktion (DD i.R. der Fremdsprachigkeit). Unauffälliges Konfrontationsbennen für einfache Alltagsgegenstände, intaktes einfaches Sprach- und Instruktionsverständnis. Lesen und Schreiben für eine einfache Kommunikation hinreichend. Rechnen gelingt defizitär, auch bei elementaren Additionen und Subtraktionen deutliche Schwierigkeiten (gemäss Patientin vorbestehend). Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur erschwert erkannt und mit Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopiert, die Patientin wirkt von der Komplexität der Figur überfordert, das Endergebnis ist jedoch noch erwartungsgerecht, keine schwerwiegenden visuo-konstruktiven, -räumlichen oder -perceptiven Störungen. Keine visuelle Agnosie, auch keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt in nahezu allen geprüften kognitiven Funktionsbereichen homogene Minderleistungen mit einer im Vordergrund stehenden Lernschwäche sowie Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen, insbesondere des Konzeptdenkens, der Abstraktionsfähigkeit, der mentalen Flexibilität und Ideenproduktion wie auch der Handlungsplanung. Des Weiteren finden sich schriftsprachliche Einschränkungen, eine Dyskalkulie und spontansprachliche Auffälligkeiten (Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, DD i.R. der Fremdsprachigkeit). Ab einem gewissen Komplexitätsgrad der Aufgaben wirkt die Patientin überfordert, komplexe Instruktionen müssen z.T. wiederholt oder vereinfacht präsentiert werden. Auf Verhaltensebene fallen eine tendenziell ängstlich-verunsicherte Grundstimmung auf ohne jedoch Anzeichen einer manifesten depressiven Symptomatik. Anamnestisch wird eine noch erhöhte Ermüdbarkeit und Erschöpfbarkeit beschrieben. Das homogene neuropsychologische Profil lässt sich bei anamnestisch angegebenen Teilleistungsschwächen in erster Linie i.R. vorbestehender Dysfunktionen (DD frühkindliche Hirnentwicklungsstörung), des prämorbiden Ausbildungs- und Weiterbildungsniveaus resp. der geringen Vorbildung mit Migrationshintergrund wie auch der Fremdsprachigkeit vereinbaren. Hinweise auf schwerwiegende neuropsychologische Funktionsausfälle oder kognitive Störungen als Folge der Sinusvenenthrombose und der rechts frontalen SAB lassen sich nicht sicher objektivieren. Ad Arbeitsfähigkeit: Bzgl. der Berufsfähigkeit ist prinzipiell aus rein neuropsychologischer Sicht eine mehrstündige Arbeitstätigkeit mit geringem kognitivem Anforderungsprofil und strukturierten Arbeitsabläufen (wie in der Tätigkeit als Fabrikmitarbeiterin) gut zumutbar. Die Wiederaufnahme der Tätigkeit kann aus neuropsychologischer Sicht befürwortet werden. Aufgrund der noch eingeschränkten Belastbarkeit und der Ermüdbarkeit empfehlen wir zur Vermeidung einer Überforderung und Überbelastung einen schrittweisen Wiedereinstieg mit zu Beginn 20-40% Pensum, anschliessende Pensumerhöhung auf 60-80% bis 100% je nach Verlauf in Absprache mit dem Hausarzt. Ad Fahreignung: Aufgrund der fehlenden validen Normäquivalenz für albanisch sprechende Patienten, der geringen Bildung und anzunehmenden vorbestehenden Leistungsschwächen ist eine valide Einschätzung des Ausmasses der kognitiven Minderleistungen, welche auf die Fahreignung in Praxi Auswirkungen haben, erschwert. Aufgrund der Homogenität des Profils wie auch der anamnestischen Angaben (dreimalige Wiederholung der praktischen Fahrprüfung) ist von vorbestehenden, jedoch kompensierbaren Schwächen und somit einer ausreichend sicheren Verkehrsteilnahme auszugehen. Die Patientin gibt zudem an, nur dann Auto zu fahren, wenn sie sich dazu fühle.Ad Therapie: Aufgrund der affektiven Auffälligkeiten und der Verunsicherung wäre ggf. eine begleitende psychotherapeutische Therapie und eine unterstützende antidepressive Medikation (z. B. mit Cipralex) in Erwägung zu ziehen. Wir bitten den Hausarzt, dies mit der Patientin zu evaluieren. Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Neuropsychologische Untersuchung mit Frage nach Arbeitsfähigkeit und Fahreignung bei St. n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet rechts am 01.06.2015 mit klinische passagerer Parese linker Arm und Fazialisparese links, Ataxie linker Arm. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Akten. Die Patientin erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung und berichtet, dass es ihr den Umständen entsprechend gut gehe. Sie bemerke noch eine gewisse Erschöpfbarkeit und schnelle Ermüdbarkeit. So bereite ihr z. B. das Einkaufen schon Mühe, sie brauche im Anschluss eine Erholungspause und Ruhe. Es sei ihr im Moment schnell alles zu viel, sie reagiere sensibler auf Lärm und viele Stimmen resp. Leute. Sie sei auch etwas reizbarer als vor dem Ereignis. Grobe kognitive Leistungseinschränkungen werden jedoch verneint. Im Moment fühle sie sich aber aufgrund der Müdigkeit und schnellen Erschöpfbarkeit noch nicht in der Lage, mit Arbeiten zu beginnen. Genauso fühle sie sich noch zu unsicher für das Autofahren. Zu Hause sei die Situation befriedigend, die Familienangehörigen hätten nichts betreffend relevanter Veränderungen des Verhaltens oder der Person angegeben. Die Stimmung sei eigentlich gut, keine relevante Depressivität oder Traurigkeit. Sie sei jedoch etwas empfindlicher und achte vermehrt auf ihre körperlichen Symptome und ihre Denkfehler, es sei aber so, dass sie gewisse Schwierigkeiten möglicherweise schon immer mit sich trage, so z. B. sei sie schon immer etwas schusselig gewesen. Sozialanamnese: Verheiratet, 3 Kinder. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule mit Sekundarschulabschluss, anschl. 3-jährige Lehre zur Floristin. Keine vorbestehende Schwächen bekannt. Derzeit bis Anfang Juli 2015 arbeitsunfähig geschrieben. Arbeitete bis zum Ereignis stundenweise als Floristin (nicht geregelte Arbeitszeiten, max. 20%-Pensum). Systemanamnese: Keine Noxen. Medikation: Atorvastatin 40 mg/d, Xarelto 20 mg/d. Die 42-jährige Rechtshänderin ist in allen Modalitäten präzise orientiert und nimmt gut kooperierend an der Untersuchung teil. In der Testsituation fallen eine leichte Nervosität und Unsicherheit auf, im Verlauf kommt es zu einer sichtlichen Ermüdung. Die Konzentrationsfähigkeit ist jedoch weitgehend stabil, die Belastbarkeit hingegen noch eingeschränkt. Im Gespräch und der Interaktion adäquat und kohärent. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung unauffälliger Antrieb und normales Arbeitstempo, im Vorgehen z. T. etwas vorschnell und hastig, dadurch kommt es z. T. zu Flüchtigkeitsfehler. Im Affekt stabil wirkend, schwingungsfähig, nicht depressiv. Keine Hinweise auf relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Gedächtnis: Bei Präsentation einer längeren nicht assoziativen Wortliste finden sich eine normgerechte Erfassungsspanne und Lernkurve, die Gesamtlernleistung ist durchschnittlich. Die Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste ist unauffällig, qualitativ fallen jedoch eine Konfabulation und eine unsystematische Abrufleistung auf. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie genügender Anzahl an Elementen reproduziert, ansatzweise Zeichen eines Smileys das jedoch selbst als fehlerhaft beschrieben wird. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Überdurchschnittliche quantitative Leistung bei der verbal-semantischen und figuralen Ideenproduktion, hingegen geringer ausfallenden leicht reduzierte formallexikalische Ideenproduktion mit qualitativ leichter Tendenz zu Repetitionen. Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B); die Konzentrationsleistungen, die mentale Flexibilität und die Bearbeitungsgeschwindigkeit sind durchschnittlich, es fallen hingegen eine etwas impulsive Arbeitsweise und eine reduzierte Fehlerkontrolle auf. Die Fehler werden immer selbst bemerkt und sofort korrigiert. Eine verminderte Impulskontrolle zeigt sich auch bei der computergestützten Prüfung (TAP) der Reiz-Selektionsleistung und gerichteten Aufmerksamkeit. Die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit sind hingegen intakt. Bei einer komplexeren Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit findet sich eine gute qualitative Leistung mit intakter Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung, die Reaktionszeiten sind durchschnittlich, auch hier zeigt sich einzig eine etwas erhöhte Fehlerzahl. Die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Konzentrationsleistung im d2-Test sind quantitativ unauffällig, qualitativ fällt im Verlauf eine Ermüdung auf. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Sprachliche Prosodie unauffällig. Unauffälliges Konfrontationsbenennen. Intakte Rechenfähigkeit. Schreiben gelingt gut, Schriftbild leicht zittrig. Lesen und Lesesinnverständnis intakt; Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert. Keine visuell-konstruktive und -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie oder Neglect. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigt sich bei einem weitgehend unauffälligen kognitiven Leistungsprofil einzig eine leichte frontal-exekutive Schwäche i. S. einer verminderten Handlungsplanung und -kontrolle mit vermehrter Fehleranfälligkeit und Impulskontrollschwierigkeiten, einer reduzierten formallexikalischen Ideenproduktion und einer diskreten Tendenz zu Repetition und Konfabulation. Auf Verhaltensebene fallen eine noch eingeschränkte Belastbarkeit und eine im Verlauf zunehmende Ermüdbarkeit auf. Die dargelegten Befunde entsprechen einer formal minimalen bis minimal-leichten kognitiven Störung, prinzipiell gut als residuelle Folge des erlittenen Hirninfarkts im Mediastromgebiet rechts 06.2015 erklärbar, DD Akzentuierung vorbestehender Schwächen. Ad Arbeitsfähigkeit: Mit diesen Befunden und i. B. aufgrund der eingeschränkten Belastbarkeit und Ermüdbarkeit sind zur Zeit noch relevante Einschränkungen im Rendement zu erwarten. Ab Mitte Juli 2015 dürfte jedoch eine mehrstündige Arbeitstätigkeit möglich sein. Weitere schrittweise berufliche Reintegration im Verlauf. Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahreignung für Automobile wäre nach Einhaltung der üblichen einmonatigen Fahrkarenz aus neuropsychologischer Sicht wieder gegeben. Aufgrund der Müdigkeit und der Erschöpfbarkeit ist jedoch Vorsicht geboten. Die Patientin wurde informiert. Ad Nachkontrolle: Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten, resp. Schwierigkeiten im Rahmen der beruflichen Reintegration stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei fronto-subkortikalen bis fronto-temporo-limbischen Funktionsstörungen bei entzündlicher ZNS-Erkrankung, DD i. R. einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung (05.2013) sowie im Verlauf noch leichten fronto-subkortikal betonten Funktionsstörungen als residuelle Folgen (12.2013). Zwischenanamnese: Es gehe ihr insgesamt gut, sie habe noch Hand- und Rückenschmerzen. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe sie das Gefühl, dass das Kurzzeitgedächtnis etwas schlechter geworden sei, sie sei aber zufrieden. Den Haushalt könne sie noch problemlos selbständig erledigen, ebenfalls die Finanzen. Sie lasse sich mehr Zeit, alles ginge langsamer. Sie bemerke zum Teil, dass sie vergesse, was sie am Vortag zu Mittag gegessen habe oder am Vortag Besprochenes. Auf Hinweis komme die Erinnerung aber immer wieder. Termine habe sie sich immer schon aufgeschrieben, ebenfalls eine Einkaufsliste gemacht. Insgesamt bemerke sie eine Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Voruntersuchung. Schlaf, Appetit und Stimmung seien gut.Aktuelle Medikation Aspirin 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 1-0-0, Keppra ½ -0- ½, KCI 1-0-0, Zoloft 50 mg 1 ½-0-0. Neuropsychologische Befunde Die 79-jährige Fr. Y erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, kann problemlos nachvollziehbare Angaben zum Verlauf der Symptome der letzten zwei Jahre machen. Weiterhin steht eine ausgeprägte Nervosität und Anspannung im Vordergrund, ebenfalls persistiert die leichte Echolalie wahrscheinlich in diesem Rahmen. Die Antizipation des eigenen Versagens ist nicht mehr zu bemerken, sie gibt aber relativ rasch auf und bemüht sich sehr, sodass sie sich teilweise selber blockiert. Die bereits in der Voruntersuchung deutlich regrediente motorische Unruhe und psychomotorische Verlangsamung sind aktuell nicht mehr zu erheben, der Antrieb ist unauffällig, die kognitive Leistungsfähigkeit wird sehr adäquat eingeschätzt. Affektiv über die Anspannung hinaus keine Auffälligkeiten, schwingungsfähig im Affekt und sehr motiviert arbeitet sie bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle ohne erhöhte Ablenkbarkeit oder Aufmerksamkeitsfluktuationen über den Testzeitraum mit. MMS: 28/30 Pkt. Uhrentest: 6/7 Pkt. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst und einer nahezu nicht ansteigenden Lernkurve insgesamt reduziert gelernt. Qualitativ fällt ein unstrukturiertes Vorgehen ohne erhöhte Interferenz-, Perseverations- oder Konfabulationstendenz auf. Eine zuvor sehr bemüht, aber ohne visuo-konstruktive Planungsschwierigkeiten kopierte einfache Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen oder Krankenanamnese sind problemlos möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen. In der phonematischen Wortflüssigkeit fällt eine leicht erhöhte Perseverationstendenz auf, grenzwertig erhöht in der figuralen Modalität. Gutes verbales Arbeitstempo bei intakter visuo-verbaler Interferenzfestigkeit. Ebenfalls unauffällige Leistung bei rascher psychomotorischer Geschwindigkeit in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A), aufgrund der Verbesserung wird auch die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit versucht, welche die Patientin in der Voruntersuchungen nicht absolvieren konnte. Der Konzeptwechsel gelingt erschwert und dadurch deutlich verlangsamt, ist aktuell aber möglich. Abbruch bei 3 Minuten. Das Zeichnen einer Uhr ist ebenfalls mit deutlich besserer Planung als in der Voruntersuchung möglich, kein adäquater Zeitübertrag. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion etwas angestrengte, qualitativ aber unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen bei intaktem Konfrontationsbennen, Sprach- und Instruktionsverständnis sind problemlos gegeben. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeit ist vergleichbar mit den Voruntersuchungen und gibt Hinweise auf leichte Orthographieschwierigkeiten, Lesen und Rechnen gelingen gut. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird strukturiert und mit guter Planung kopiert. Eine sich überlagernde Figur wird aufgrund mangelnder Fehlerkontrolle nicht genügend übertragen. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, weiterhin sehr nervöse Fr. Y mit teilweise dadurch bedingten Blockaden und angestrengter, qualitativ aber unauffälliger Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Verbal-betonte Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen sowie leichte Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen, aktuell noch vor allem im Sinne eingeschränkter kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie leicht reduzierter Fehlerkontrolle zu objektivieren. Im Vergleich zu den Voruntersuchungen zeigt sich in den mnestischen Funktionen eine leichte Verschlechterung (ehemals leichte Lernschwäche bei genügendem Abruf und Wiedererkennen, aktuell ist auch der Abruf bei weiterhin intakter Diskriminabilität betroffen), während sich die übrigen geprüften kognitiven Bereiche (vor allem die Frontalhirnfunktionen) weiterhin erfreulich verbessert haben, insbesondere ist aktuell keine psychomotorische Verlangsamung mehr zu objektivieren. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell noch sehr diskreten residuellen kognitiven Folgen der entzündlichen ZNS-Erkrankung, aufgrund der weiteren Verbesserung der Befunde bestehen aktuell keine Hinweise auf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung im Sinne einer Alzheimerdemenz. Aufgrund der Verschlechterung in den bei einer Alzheimerdemenz typischerweise beeinträchtigten Gedächtnisfunktionen kann ein solcher Prozess aber auch nicht endgültig ausgeschlossen werden. Bei leicht verschlechterten Gedächtnisleistungen und ansonsten altersentsprechender kognitiver Leistungsfähigkeit empfiehlt sich eine neuropsychologisch Kontrolluntersuchung in 1 Jahr. Die Befunde wurden mit Fr. Gassmann besprochen und sie wünscht zu einer Verlaufskontrolle durch uns aufgeboten zu werden. Bei Bedarf wird sie sich an Sie wenden zu einer frühzeitigen Überweisung. Weitere Empfehlungen ergeben sich aus neuropsychologischer Sicht nicht. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit sowie zur Verlaufsbeurteilung bzgl. bereits vorbestehend bemerkter Gedächtnisschwierigkeiten bei St.n. mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma am 04.02.2015 mit traumatischer Trochlearisparese rechts, LWK-Frakturen konventionell behandelt und einer kleinen Vermisblutung (MRI Schädel 02/2015). Angaben des Patienten: Aktuell leide er noch teilweise unter Doppelbildern, Rückenschmerzen und Verspannungen am Abend, jedoch müsse er fast keiner Medikamente mehr einnehmen. Er ermüde sehr schnell, fühle sich unwohl unter vielen Leuten mit Licht, Lärm und Bewegung, anfänglich sei dies aber viel ausgeprägter gewesen. Das Kurzzeitgedächtnis sei noch nicht auf dem prämorbiden Niveau, wenn die Ehefrau etwas sage, vergesse er es zum Teil oder begehe konzentrationsbedingte Fehlhandlungen wie in den Keller zu gehen und nicht mehr zu wissen, was er holen wollte. Das Langzeitgedächtnis in Bezug auf Namen sei im Begriff zu Bessern, insgesamt würde er die Einschränkungen nicht mehr als massiv bezeichnen. Das Lesen von Zeitungen gehe gut, er ermüde dabei noch sehr rasch, nach zwei bis zweieinhalb Stunden konzentrierter Tätigkeit müsse er sich wieder schlafen legen. Das Schlafbedürfnis sei immer noch deutlich erhöht, ca. drei Stunden mehr pro Nacht als vorher plus Mittagsschlaf. Er habe nun angefangen, sich die Mails von der Arbeit schicken zu lassen, welche er während ca. einer Stunde pro Tag triagiere und weiterleite. In Details gehe er aber nicht, das sei noch zu anstrengend. Die Ehefrau würde ihn deutlich strenger beurteilen als er selber, weise ihn auf Defizite hin (vor allem Gedächtnis), welche von ihm nicht als so schlimm empfunden werden. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, arbeitet als District Manager in einem Autohandel. Autofahren: Aus ophthalmologischer Sicht sei ihm dies freigegeben worden, aktuell fahre er aber noch nicht, da er aufgrund von Rückenschmerzen, Doppelbildern und Übelkeit sich bereits als Beifahrer unwohl fühle.Aktuelle Medikation Keine. Neuropsychologische Befunde Der 54-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, berichtet sehr differenziert und nachvollziehbar über die aktuelle Situation. Klinisch weder antriebsgemindert noch verlangsamt arbeitet er ohne Konzentrationsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Auffassungsgabe mit. Die Belastbarkeit ist über den einstündigen Testzeitraum gegeben, affektiv keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve über drei Durchgänge bis zum max. erlernt. Im Vergleich dazu Abfall im verzögerten Abruf unter die Merkspanne, formal knapp genügend. Wiedererkennen diskret vermindert. Eine zuvor problemlos erfasste und ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Durchschnittliche bis eher überdurchschnittliche phonematische, semantische und figurale Ideenproduktionen, qualitativ unauffällig. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, problemlose und fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Im Vergleich zur verbalen Geschwindigkeit jedoch intraindividueller Abfall der Leistung. Analog dazu kann die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) problemlos und ohne attentionale Defizite sehr zügig absolviert werden, diskrete Probleme und intraindividueller Abfall bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit (TMT B), insgesamt aber im alters- und ausbildungsentsprechendem Rahmen. Die computergestützte Aufmerksamkeitstestung zeigt eine sehr rasche und fehlersichere Reaktionszeit auf selektive Reize, keine Fehler. Vergleichbare Reaktionszeiten auf gleichermassen auditive wie auch visuelle Stimuli, keine Auslassungen. In der Aufgabe zur Daueraufmerksamkeit kann eine genügende Anzahl an Details bearbeitet werden, in der Gesamtperformance auf sehr hohem Niveau diskreter Abfall der Leistung über die Zeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Auffälligkeiten. Auch für komplexere Aufgaben problemlose Auffassungsgabe und sehr rasches Umsetzungsvermögen bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite mit gutem Gesamtergebnis kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, differenzierter und insgesamt verhaltensunauffälliger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Leichte, modalitätsunabhängige Abrufschwäche bei intakter Lern- und Wiedererkennfähigkeit sowie eine leicht eingeschränkte Daueraufmerksamkeitsleistung und leicht eingeschränkte kognitive Frontalhirnfunktionen im Sinne leicht reduzierter kognitiver Umstellfähigkeit und Interferenzfestigkeit bei intakten basalen Funktionen. Insgesamt entsprechen die Befunde sehr leichten unspezifischen kognitiven Funktionseinschränkungen i.R. einer noch eingeschränkten Belastbarkeit, gut passend zu den kognitiven Folgen des mittelschweren Schädel-Hirn-Traumas bei insgesamt sehr erfreulichem Verlauf zwei Monate nach Trauma. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist die Arbeitsfähigkeit durch die vom Patienten berichteten (in der einstündigen Testung aber nicht reproduzierbaren) eingeschränkten Belastbarkeit quantitativ noch eingeschränkt, ein stufenweiser Wiedereinstieg ins Berufsleben ist empfehlenswert (Beginn von zwei Stunden pro Tag Home Office, gefolgt von einer Steigerung zu 50 % im Bürobetrieb und folgender sukzessiver Steigerung nach einem Monat). Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht problemlos gegeben. Hr. Y fühlt sich im Moment aufgrund der Doppelbilder, der Rückenschmerzen und des Schwindels aber nicht fahrfähig. Diesbezüglich sollte ergänzend aus neurologischer Sicht Stellung genommen werden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Problemen bei der Reintegration in den Berufsalltag empfehlenswert. In diesem Falle bitten wir um erneute Zuweisung, der Patient wurde informiert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Progredienz der Gedächtnisstörungen bei rezidivierenden Schwindelepisoden und Gangstörung. a.e. i.R. venöser Malformation links epiventrikulär frontal, sowie im Balken mit tiefer Drainage sowie zweite venöse Variante mit Drainage der ganzen linken Kleinhirn-Hemisphäre über dysplastische Vene, ED 1997, Krankenhaus K. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Angaben des Patienten: Seit ca. einem halben Jahr seien die Gedächtnisschwierigkeiten stärker geworden. Er vergesse auf dem Hof Arbeiten auszuführen, wobei ihn dann seine Mutter und seine Ehefrau darauf aufmerksam machen würden. Auch sie würden seine Gedächtnisschwierigkeiten wahrnehmen. Zu schwerwiegenden Fehlern sei es jedoch nicht gekommen. Er verlege auch Gegenstände und müsse viel suchen. Seit ca. 3-4 Jahren müsse er Passagen 3-4x lesen, bis er den Inhalt verstanden habe. Beim Sprechen kämen zum Teil die Worte nicht richtig heraus, weswegen er sich zurückgezogen habe. Auch müsse er oft nach Wörtern suchen. Er bemerke auch eine zunehmende Mühe beim Rechnen. Er sei schon immer ein eher Langsamer gewesen und unter Stress gehe gar nichts mehr. Beim Autofahren werde er sehr schnell müde und müsse oft seine Frau bitten, das Steuer zu übernehmen. Schlaf und Appetit seien unverändert gut. In Bezug auf die Stimmung äußert er, schon bedrückt zu sein, wenn es nicht so laufe auf dem Hof. Es gebe schon sehr viel zu tun und finanziell sei es immer knapp und er habe schon Angst, dass es aufgrund der Gedächtnisstörungen irgendwann nicht mehr funktioniere. Geburt und Entwicklung: keine Geburts- und Entwicklungskomplikationen bekannt. Schul- und Berufsanamnese: 8 Jahre Kleinklasse, seine 3 Brüder hätten auch die Kleinklasse besucht, Schwäche: Sprache, Lesen, Schreiben. Ausbildung als Landwirt aufgrund schlechter Noten nicht abgeschlossen, aktueller Beruf: Landwirt (Gemüse und Vieh) auf eigenem Hof. Soziale Situation: der Patient lebt mit Ehefrau, Mutter und seinen 4 Kindern zusammen. Noxen: selten Alkohol, kein Nikotin. Medikation: Lisitril 20 mg morgens, Magnesium. Der allseits orientierte, 49-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch fällt auf, dass er teilweise sehr viel Zeit benötigt, auch auf einfache Fragen zu antworten. Die Anamneseerhebung ist erschwert, der Patient hat Mühe, die aktuellen Beschwerden resp. Situation zu schildern. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Der Patient ist schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung zeigt sich keine relevante Ermüdbarkeit. MMS: 28/30 Pkte (Abzüge: Nachsprechen, 3-stufiger Befehl) Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigen sich eine deutlich reduzierte Erfassungsspanne, eine stagnierende und nur wenig ansteigende Lernkurve mit einer insgesamt defizitären Gesamtlernleistung. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben nur einen leicht positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der verzögerte freie Spätabruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung unauffällig. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ zeigen sich keine Auffälligkeiten. Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ zeigen sich keine Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit ist das Lesetempo beim Durchgang ohne Interferenz deutlich vermindert. Beim Durchgang mit Interferenz ist das Lesetempo ebenfalls deutlich vermindert, ohne dass es zu Interferenzfehlern kommt. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Leistung vermindert. Bei der computergestützten Variante zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt sich eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt eine intakte Leistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigen sich eine flüssige Spontansprache mit Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten sowie Wortfindungsschwierigkeiten. Keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Das Alphabet kann nicht aufgesagt werden. Beim Schreiben kommt es zu Auslassungen und vielen orthografischen Fehlern. Das Lesen ist flüssig, wenn auch etwas langsam. Das Lesesinnverständnis ist intakt. Rechnen gelingt ohne erhöhten Zeitaufwand. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich leichte Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Das Zeichnen einer Uhr gelingt. Das Abzeichnen eines Würfels gelingt. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen sind feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Anlässlich der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich beim vollständig orientierten, 49-jährigen Patienten folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer Lernschwäche für die verbale Modalität, eingeschränktes sprachliches Konzeptdenken mit verminderter verbaler Ideenproduktion, Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, reduzierte visuo-verbale Interferenzfestigkeit, eine Rechtschreibeschwäche und Schwierigkeiten beim Nachsprechen. Zudem zeigen sich attentional-exekutive Einschränkungen mit einer verminderten gerichteten Aufmerksamkeit. Auf Verhaltensebene kann eine verlängerte Antwortlatenz beobachtet werden. Diese Befunde weisen auf eine linksbetonte fronto-temporale Funktionsstörung DD unklarer Ätiologie DD altersbedingte Aggravation vorbestehender Schwächen hin. Aufgrund der anamnestischen Angaben und der erhobenen Befunde, welche auf eine vorbestehende Sprachentwicklungsschwäche hindeuten, besteht der Verdacht einer frühkindlichen Entwicklungsstörung (Besuch einer Kleinklasse, keine abgeschlossene Berufsausbildung, familiär gehäufte Teilleistungsschwächen). Es besteht die Möglichkeit, dass die vorbestehenden Schwächen und die altersbedingte abnehmende neuronale Plastizität und/oder stressbedingt (viel Arbeit, finanzielle Situation) zu einer Dekompensation der kognitiven Leistungsfähigkeit geführt haben. Aggravierend dürfte sich zudem die venöse Malformation linksseitig auswirken. Weitere Untersuchungen: Die Durchführung eines Schädel-MRIs ist gemäß Zuweisungsschreiben geplant. Befundbesprechung: Die ausführliche Befundbesprechung findet gemäß Zuweisungsschreiben im neurologischen Ambulatorium nach der Durchführung des MRIs statt. Neuropsychologische Verlaufskontrolle und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Fahrtauglichkeit bei St.n. parietaler Kraniotomie und Hämatomevakuation sowie Einlage einer ICP-Sonde subdural am 16.11.2014 bei intracerebraler Blutung parietal links bei Brückenvenenthrombose mit venös-intraparenchymatöser Blutung links parietal am 14.11.2014 unter therapeutischer Heparinisierung (akute Verschlechterung am 15.11.2014 mit zunehmender Vigilanzminderung, Hemiplegie des rechten Armes und Aphasie). Relevante Nebendiagnose: Aneurysma der A. communicans anterior (ED 11.11.2014) Durchmesser 2 mm. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Fr. Y berichtet, dass es ihr gut gehe. Sie habe zwei Monate in der Reha in Klinik K verbracht. Aktuell habe sie noch einmal wöchentlich Ergo- und Logotherapie. Direkt nach Austritt aus der Rehabilitation habe sie ca. für drei Wochen dreimal wöchentlich Logotherapie besucht. In der Zwischenzeit habe sie keinen epileptischen Anfall mehr gehabt. Vor etwa zwei Wochen habe sie während eines Restaurantbesuches eine Zahl nicht mehr richtig aussprechen können, sie habe anstelle von 27 immer 700 resp. 400 gesagt. Dieses Phänomen sei nach ca. zwei Minuten vorübergegangen. Sie sei aber gesundheitlich etwas angeschlagen gewesen und sei danach gleich schlafen gegangen. Unter Stress merke sie teilweise noch leichte Wortfindungsschwierigkeiten. Sonst habe sie keine sprachlichen Einschränkungen (Lesen, Schreiben). Beim Kopfrechnen merke sie leichte Einschränkungen. Dies sei aber früher keine Stärke gewesen. Sie habe auch das Gefühl, leicht vergesslicher zu sein als vorher. Ab nächste Woche einmal pro Woche eine Haushaltshilfe, welche sie beim Reinigen der Wohnung unterstützen würde. Der Appetit und die Stimmung seien gut und ausgeglichen. Manchmal würden sie Ängste plagen in Bezug auf das Ereignis. Diese Ängste seien während der Rehabilitation aber stärker gewesen und seien nun in einem erträglichen Rahmen. Sie habe bis vor ca. drei Wochen sehr gut geschlafen und die letzten Nächte habe sie teilweise vier Stunden wach gelegen. Solche Schlaffluktuationen habe sie aber schon vor dem Ereignis gehabt. Sie äußert, dass sie sich nicht mehr an die neuropsychologische Untersuchung erinnern könne, sie wisse nur noch, dass sie mit dem Rollstuhl in dieses Gebäude gefahren worden sei. Insgesamt wisse sie vom Aufenthalt in Stadt S recht wenig. Während der Rehabilitation in Klinik K habe sie mehrmals neuropsychologische Aufgaben gemacht. Sie bemerke noch, dass sie reizempfindlich und ablenkbar sei. Wenn mehrere Personen im Raum seien und sie eine Aufgabe lösen müsse, sei sie sehr ablenkbar. Das habe sie in der Logotherapie gemerkt, wo zum Teil mehrere Personen in einem Raum arbeiten würden. Früher habe sie dieses Problem nicht gehabt, da sie es gewohnt gewesen sei, in einem Großraumbüro zu arbeiten. Sie habe aber keine Probleme, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, z. B. das Kochen gelinge gut. Angaben des Ehemanns: Er berichtet, dass seine Ehefrau weniger belastbar sei als früher. Sie sei eher einmal bei alltäglichen Dingen verzweifelt und hinterfrage mehr. Das Verhalten halte sich aber in einem nachvollziehbaren Rahmen. Zurzeit würde sie nicht arbeiten, da sie eine wenige Monate alte Tochter zuhause habe. Da ihre Schwägerin und ihre Schwiegermutter im gleichen Haushalt wohnen, habe sie zusätzliche Unterstützung in ihrem Alltag. Sozialanamnese: Lebt mit dem Partner und der kleinen Tochter in einem Bauernhaus, Schwiegereltern und Schwägerin wohnen ebenfalls im gleichen Haushalt. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit, 3-jährige Lehre als MPA, 8 Jahre auf dem Beruf gearbeitet, 1 Jahr Flugbegleiterin, danach 5 Jahre beim Vater im Betrieb gearbeitet (Schmuckfirma). Schwächen: Hat Nachhilfeunterricht in Mathematik beanspruchen müssen.Kontrollen: Termin bei den Hämatologen am 30.04.2015 zur Abklärung der Blutgerinnung ohne Marcoumar. Noxen: Alkohol selten, Nikotin bland. Aktuelle Medikation Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Marcoumar wurde am 31.03.2015 gestoppt (Zahlenbenennstörung s. Anamnese 04.04.2015). Die allseits orientierte, im Verhalten adäquate 30-jährige Rechtshänderin erscheint in Begleitung ihres Ehemannes pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind intakt. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine Impulskontrollstörung beobachtbar. Sie ist schwingungsfähig, ohne Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Leichte Aufmerksamkeitsschwäche erkennbar. Eine leichte Ermüdbarkeit im Verlauf der rund 1,5-stündigen Untersuchung kann beobachtet werden. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine diskret verminderte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve mit einer insgesamt normgerechten Gesamtlernleistung. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang zeigte einen positiven Effekt und es konnte das gesamte verbale Material abgerufen werden. Beim verzögerten Spontanabruf konnten alle 10 Wörter reproduziert werden. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur konnte im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische und lexikalische Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ intakt. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, es kommt zu zwei Repetitionen. Bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung zeigte sich eine durchschnittliche Lesezeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Eine Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit zeigt eine durchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Bei einer komplexeren Variante zur Überprüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich ebenfalls eine normgerechte Bearbeitungsgeschwindigkeit, bei guter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Überprüfung der Daueraufmerksamkeit und Arbeitsgeschwindigkeit (d2) zeigt sich eine intakte Konzentrationsleistung sowie eine intakte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, inhaltlich und formal korrekte Spontansprache, keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, wenige phonematische Paraphasien, keine relevanten Wortfindungsstörungen. Beim sonst flüssigen Lesen kommt es zu Versprechern (anstelle von Gepäck – Gepräck, anstelle von öffentlich – örtlich). Die Schreibfähigkeit ist intakt. Das Lesesinnverständnis ist ebenfalls intakt. Die Rechenfähigkeit ist ebenso intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, im Verhalten adäquaten 30-jährigen Rechtshänderin folgende kognitiven Befunde: Mnestische Defizite im Sinne einer leichten Lernschwäche bei intakter Gedächtnisleistung sowie leichte Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen mit Aufmerksamkeitsfluktuationen. Zudem zeigt sich eine leichte Ermüdbarkeit. An dieser Stelle müssen die vom Ehemann und der Patientin anamnestisch berichteten eingeschränkte Belastbarkeit und Aufmerksamkeitseinschränkungen berücksichtigt werden. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 11.2014 zeigt sich - erfreulicherweise - eine Verbesserung in den folgenden kognitiven Domänen: Visuo-konstruktive Fähigkeiten, sprachlichen Funktionen wie Sprachverständnis, Auffassungsvermögen, Schreiben, Lesen, Rechnen, Benennen, Nachsprechen und Fingerbenennen sowie der Aufmerksamkeitsleistung und Fehlerkontrolle. Insgesamt entsprechen die oben erwähnten Befunde unter Einbezug der anamnestisch berichteten Einschränkungen einer leichten fronto-temporalen-limbischen Funktionsstörung, die gut im Rahmen residueller Folgen der intracerebralen Blutung links parietal sowie der parietalen Kraniotomie und Hämatomevakuation sowie Einlage einer ICP-Sonde subdural am 16.11.2014 erklärbar sind. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht kann die Fahrtauglichkeit attestiert werden. Aus epileptologischer Sicht (Bericht Epilepsiesprechstunde vom 18.05.2015) ist die Fahrtauglichkeit bis auf Weiteres nicht gegeben. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden zukünftig keine Limitationen in der Arbeitsfähigkeit als kaufmännische Angestellte oder medizinische Praxisangestellte zu erwarten. Aufgrund der noch eingeschränkten Belastbarkeit und Aufmerksamkeitsfluktuationen empfehlen wir, bei Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit mit einem niedrigen Pensum z. B. 20 % einzusteigen, um eine Überbelastung zu verhindern. Bei gutem Gelingen kann das Pensum schrittweise erhöht werden. Wir empfehlen ein Verlaufs-CT ein Jahr nach dem Ereignis. Eine weitere neuropsychologische Verlaufskontrolle empfehlen wir bei Schwierigkeiten bei der Arbeitsreintegration und bei neuen Aspekten oder Besonderheiten. Sollte dies der Fall sein, bitten wir um erneute Zuweisung. Subjektiv zunehmende Vergesslichkeit bei schubförmiger Multipler Sklerose nach revidierten McDonald-Kriterien und chronischem Schmerzsyndrom der rechten Körperhälfte. Zwischenanamnese seit 01.2013 Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Ein Verlaufs-MRI 03.2015 ergab beidseits mehrere T2w- / FLAIR-hyperintense Läsionen entlang der Balkenstrahlung links, tiefes und subkortikales Marklager sowie temporal beidseits. Infratentoriell kein Nachweis neuer Herde. Eine Läsion juxtakortikal am Lobus parietalis superior links. Nach Kontrastmittelgabe keine Aktivität der Herde, in der nativen T1w leicht bis moderat fortgeschrittene axonale T1w-Degeneration. Insgesamt stationäre Läsionslast, keine aktive Läsion. Angaben des Patienten: Es gehe ihm nicht schlecht, er wolle sich nicht beklagen. Er habe seit einer Weile Probleme mit dem rechten Auge und müsse Kleingeschriebenes weiter von sich weghalten, um es lesen zu können. Er habe vermehrt Schwierigkeiten, sich Personennamen zu merken. Auch verlege er Dinge bei der Arbeit und zu Hause und müsse oft suchen. Er habe begonnen, zu Hause Gegenstände an bestimmten Stellen zu platzieren, damit er sie schneller finde. Es falle ihm schwer, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, z. B. könne er nicht gehen und rauchen gleichzeitig. Damit habe er früher keine Mühe gehabt. Seit ca. einem Jahr müsse er sich alles aufschreiben. Beim Autofahren sei es einige Male vorgekommen, dass er in ihm sehr bekannten Gegenden nicht mehr gewusst habe, wo er sei. Er sei viel schneller müde. Nach 5 Minuten lesen, schlafe er fast ein. Auch beim Autofahren werde er schnell müde. Wenn ihm jemand etwas erzähle, höre er zwar zu, aber die Informationen gingen nicht rein. Er brauche auch länger, um einen Sachverhalt zu verstehen. Auch das Treffen von Entscheidungen falle ihm schwerer als früher. Um sich konzentrieren zu können, brauche er absolute Ruhe. Die rechte Körperseite schmerze ihn ständig, er habe sich aber daran gewöhnt. Er schlafe von 23.00 Uhr bis 5.30/6.00 Uhr. Er sei weniger erholt morgens und habe teilweise Schwierigkeiten aufzustehen. Wenn er nicht schlafen könne, nehme er Stilnox. Er habe Akupunktur versucht und er habe zu Beginn der Behandlung einen Druck im Kopf verspürt und nach einer Weile habe er das Gefühl gehabt, mehr Energie zu haben und klarer im Kopf zu sein. Noxen: Alkohol: selten, Nikotin: ca. 1 Päckli in 6 Wochen Medikamente: Glyenia, Ibuprofen, Silnox bei Bedarf Der allseits orientierte, schnell und mit Akzent sprechende 42-jährige Rechtshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion etwas weitschweifig und umständlich, leicht perseverativ und enthemmt. Er stellt viele Fragen und ist an den Tests sehr interessiert. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es lassen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite oder erhöhte Ablenkbarkeit beobachten. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Der Patient ist schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung kann eine deutliche Ermüdung beobachtet werden, die auch vom Patienten bestätigt wird. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen, 10-Wortliste zeigen sich eine leicht verminderte Erfassungsspanne, eine ansteigende, dann stagnierende Lernkurve mit einer insgesamt unauffälligen Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Spätabruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung eingeschränkt und fällt auf die Merkspanne zurück. Die Wiedererkennfähigkeit vermindert. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ deutlich vermindert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ sind keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Die figurale Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ intakt. Das Lesetempo bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung ist beim Durchgang ohne Interferenz verlangsamt, es kommt zu einem Fehler. Beim Durchgang mit Interferenz ist das Lesetempo ebenfalls deutlich verlangsamt (DD Fremdsprachigkeit). Es zeigt sich eine unauffällige Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A). Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine leicht verminderte Konzentrationsleistung, eine leicht verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit und eine Ermüdung im Verlauf bei intakter Fehlerkontrolle. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufgabe zeigt eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt eine auf den visuellen Reiz verminderte Reaktionsgeschwindigkeit und eine verminderte Fehlerkontrolle mit 1 Fehler und 5 Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache. Teilweise Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten (DD Fremdsprachigkeit), keine relevanten Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben kursorisch intakt. Beim Rechnen werden teilweise Vorzeichen nicht beachtet, alle Rechenoperationen gelingen ansonsten problemlos. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur kommt es zu Ungenauigkeiten und leichten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem schnell und mit Akzent sprechenden 42-jährigen Rechtshänder kognitiver Ebene folgende Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen Merk-, Abruf- und Speicherschwäche sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen mit reduzierter geteilter Aufmerksamkeit, eingeschränkter verbaler Ideenproduktion (DD Fremdsprachigkeit), leicht verminderter Konzentrationsleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit, verbaler Interferenzanfälligkeit (DD Fremdsprachigkeit), leicht verminderter Fehlerkontrolle und eine leichte Planungs- und Strukturierungsschwäche. Zudem ist der Patient am Ende der Untersuchung deutlich ermüdet. Auf Verhaltensebene sind eine Weitschweifigkeit, Umständlichkeit, leichte gedankliche Perseverationstendenz, Enthemmtheit beobachtbar. Verglichen mit der Voruntersuchung 01.2013 zeigt sich eine leichte Verbesserung in der verbalen Lern- und Abruffähigkeit. Leider zeigt sich eine Verschlechterung der Befunde in den Bereichen geteilte Aufmerksamkeit, verbale Interferenzkontrolle, Konzentrationsleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit. Die Verhaltenssymptome wurden in den Vorberichten aus dem Jahr 2013 nicht beschrieben. Insgesamt entsprechen obige Befunde einer fronto-temporalen Funktionsstörung, welche gut im Rahmen der MS-Erkrankung erklärbar ist. Es kann davon ausgegangen werden, dass die anamnestisch berichtete und in der Untersuchung beobachtete Ermüdbarkeit zusätzlich einen deutlich negativen Einfluss auf die kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere auf die Aufmerksamkeitsleistung, ausübt. Ad Diagnostik: Aufgrund der Sehschwierigkeiten des rechten Auges wünscht der Patient eine ophthalmologische Abklärung im Hause. Wir bitten, diese zu veranlassen. Ad Therapie: Zur Verbesserung der Ermüdbarkeit empfehlen wir die versuchsweise Gabe von Methylphenidat (z.B. Ritalin 10-30 mg, verteilt auf 2-3 Einzeldosen). Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist der Patient zurzeit nicht fahrtauglich. Wir empfehlen eine Reevaluation der Fahreignung ca. Ende August 2015 nach erfolgter Behandlung mit Methylphenidat und der ophthalmologischen Abklärung. Neuropsychologische Untersuchung bei zunehmender Müdigkeit und Konzentrations- resp. Gedächtnisstörungen bei Multipler Sklerose vom schubförmigen Verlaufstyp, seit 05.2014 unter immunmodulierender Therapie mit Aubagio. Die 61-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, berichtet differenziert und nachvollziehbar über die aktuelle Problematik. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ bei über dem einstündigen Testzeitraum mit leicht abnehmender Aufmerksamkeitsleistung ohne Fluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit bei gleichzeitig ansteigender Müdigkeit. Keine Antriebsminderung, leichte Verlangsamung klinisch zu beobachten. Das Tempo kann auf Hinweis jedoch gesteigert werden. Affektiv freundlich und zugewandt bestehen insgesamt keine Hinweise auf eine aktuelle depressive Symptomatik. Die Spontansprache ist unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch für komplexere Aufgaben gegeben.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer beim bereits zweiten Durchgang das Max. erreichenden und danach wieder etwas absinkenden Lernkurve insgesamt gut erlernt. Intakter verzögerter Abruf und Wiedererkennen. Eine zuvor ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht reduzierten Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind nachvollziehbar und differenziert möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten. In der figuralen Modalität kann qualitativ und quantitativ unauffällig gearbeitet werden. Anfänglich leicht verlangsamtes verbales Arbeitstempo, auf Hinweis kann dieses jedoch gesteigert werden und zeigt sich im altersentsprechenden Rahmen. Gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei zwei selbst bemerkt n Fehlern. Gute psychomotorische Geschwindigkeiten beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A), intakter und problemloser Konzeptwechsel bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit (TMT B). In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung rasche und fehlerfreie Reaktionszeiten auf selektive Reize, in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sie sich beim gleichzeitigen Beachten von visuellen und auditiven Reizen leicht überfordert, was in einer deutlich verminderten Reaktionszeit auf auditive Stimuli resultiert, intakte Reaktion auf visuelle Reize ohne Auslassungen und Fehler. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen, semantische oder phonematische Paraphasien. Kursorisch intakte Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird gut erfasst und sehr sorgfältig und strukturiert ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, verhaltensunauffällige, erhöht ermüdbare und im Verlauf reduziert belastbare Frau Y mit folgenden kognitiven Befunden: Eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit und leichte Einschränkungen der geteilten Aufmerksamkeit. Alle übrigen geprüften Funktionen (Gedächtnis verbal und visuell, Exekutiv- und Aufmerksamkeitsfunktionen, Sprache und Visuo-Konstruktion sowie -Perzeption) zeigen sich im erwarteten Rahmen. Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Einschränkungen vor allem juxtakortikaler Hirnareale, sehr gut passend zur Grunderkrankung, DD aktuell akzentuiert durch mit zunehmendem Alter abnehmende Kompensationsmechanismen. Die von der Frau Y beobachteten Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme assoziierte sie selber an die Fatigue, was klinisch durch abnehmende Konzentrationsleistung im Testverlauf und testspezifisch durch zunehmende Mühe beim Erfassen und Umsetzen parallel ablaufender Aufgaben bestätigt werden konnte. Obige Befunde wurden mit der Frau Y und dem Ehemann ausführlich besprochen. Die Wichtigkeit von größtmöglicher Elimination störender Umgebungsreize bei konzentrierter Arbeit oder parallel ablaufenden Vorgängen wurde als Strategie zur Behebung der Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprobleme vorgeschlagen. Der Ehemann und die Frau Y konnten dies so mit ihren Alltagserfahrungen bestätigen. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der von der Frau Y selber berichteten Überforderung bei mehreren, gleichzeitig auftretenden Reizen im Alltag und auch beim Autofahren sowie den kognitiven Befunden ist diese insgesamt als grenzwertig einzustufen. Nach ausführlicher Diskussion der Befunde und deren Relevanz beim Autofahren entschloss sich Frau Y auf eigene Initiative, in Zukunft auf das Autofahren zu verzichten. Weitere neuropsychologische Verlaufskontrollen sind nicht geplant, werden bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei leichten Funktionseinschränkungen bifrontaler und links temporaler Hirnareale a.e. als Folgen rezidivierender TIAs im Mediastromgebiet links und chronisch subakutem Infarkt präzentral links unklarer Ätiologie bei okkludierter ICA links, DD Akzentuierung vorbestehender Defizite, DD beginnende neurodegenerative Entwicklung. Zwischenanamnese: Angaben des Patienten: Es gehe ihm sehr gut, er habe weiterhin keine Probleme, den Infarkt selber habe er auch nicht bemerkt. Therapien habe er nach Spitalaustritt keine absolvieren müssen, er plane aber auf Anraten eines benachbarten Physiotherapeuten zur allgemeinen Verbesserung der Beweglichkeit eine Physiotherapie. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit sei alles in Ordnung, er bemerke weder Einschränkungen in Gedächtnis, Konzentration noch Aufmerksamkeit, Besprochenes und Gelesenes gehe nicht vergessen. Autofahren dürfe er noch nicht, er möchte dies, da er einen schwerbehinderten Sohn habe und dies seine Ehefrau und ihn stark entlasten würde. In Bezug auf die Alltagsfunktionalität habe er nach Rückkehr aus dem Krankenhaus K keine Veränderungen bemerkt, alles klappe wie vorher problemlos und fehlerfrei. Angaben des begleitenden Sohnes: Vor dem Krankenhaus K seien in Bezug auf das Gedächtnis (vor allem von der Mutter bemerkt) starke tageweise Fluktuationen aufgetreten. Oft erstaune ihn das Gedächtnis des Vaters, danach vergesse er Dinge aber auch. Er selber würde dies aber vor allem auf das eingeschränkte Gehör zurückführen, sein Vater weigere sich hier etwas zu tun. Im Krankenhaus K selber sei das Gedächtnis sehr stark eingeschränkt gewesen, ebenfalls ausgeprägte Wortfindungsstörungen und eine Desorientierung sowie Verwirrung. Sein Vater sei immer schon sehr selektiv interessiert gewesen, Unwichtiges oder für ihn Uninteressantes habe er sich nie gemerkt. Aktuell bezeichne er die geistige Leistungsfähigkeit seines Vaters wieder auf dem prämorbiden Niveau. Trotzdem hätten sie abgemacht, dass er, falls er wieder Autofahren dürfe, in der Nacht, bei unsicheren Witterungsverhältnissen und im Feierabendverkehr nicht mehr fahren würde, sein Vater sei hiermit einverstanden. Aktuelle Medikation: Atenolol 100 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 1-0-0, Co-Aprovel 300 mg 1-0-0, Symfona forte 1-0-0, Symbicort 1-0-1, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0. Neuropsychologische Befunde: Der 76-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung seines Sohnes pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich, situativ weiterhin gut orientiert, verneint aber ebenfalls weiterhin lediglich Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit. Bei Konfrontation mit Defiziten ist er im Vergleich zur Voruntersuchung aktuell einsichtig. Weiterhin unauffällige Spontansprache bei gutem Sprach- und Instruktionsverständnis. Auch Aufgaben mit erhöhten Anforderungen an die Konzentration oder die Umstellfähigkeit können aktuell problemlos umgesetzt werden, das in der Voruntersuchung erhobene Fluchen ist nicht mehr zu bemerken. Affektiv wirkt er sehr ausgeglichen und stabil. Weiterhin klinisch weder verlangsamt noch antriebsgemindert arbeitet er bei guter Belastbarkeit ohne die in der Voruntersuchung erhobene Ablenkbarkeit oder relevante Aufmerksamkeitsfluktuationen bei aktuell intakter Fehlerkontrolle motiviert und kooperativ über den Testzeitraum mit.MMS: 27/30, mnestische Defizite. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer guten Merkspanne erfasst, dann aber einer fluktuierenden und insgesamt nicht relevant ansteigenden Lernkurve insgesamt vermindert gelernt. Praktisch aufgehobener verzögerter Abruf bei ebenfalls vermindertem Wiedererkennen. Eine zuvor ohne visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur kann im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer nur ungenügenden Anzahl an Details erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, phonematische und aktuell auch figurale Ideenproduktionen mit lediglich in der figuralen Modalität diskret erhöhter Perseverationstendenz. Das verbale Arbeitstempo zeigt sich unauffällig, ebenfalls gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit arbeitet Hr. Y sehr sorgfältig, auch auf mehrmalige Hinweise kann er das Arbeitstempo aber nicht steigern. Insgesamt jedoch immer noch knapp genügende altersentsprechende Leistung. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel problemlos, aufgrund der weiterhin sehr sorgfältigen Arbeitsweise ebenfalls nur knapp genügend. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann dann aber fehlerfest und rasch auf selektive Reize reagiert werden, ebenfalls rasche Reaktionszeiten auf gleichermassen auditive wie auch visuelle Stimuli mit 3 Fehlern und 3 Auslassungen, was altersentsprechend genügend ist. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur wird anfänglich mit einem planerischen Fehler kopiert, kann dann aber selbst bemerkt problemlos korrigiert und insgesamt gut kopiert werden. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, noch etwas dissimulierender, seine kognitiven Defizite bei Konfrontation aber adäquat einschätzender und ansonsten verhaltensunauffälliger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin im Vordergrund stehende Lern- und Abrufschwäche bei im Vergleich dazu besserem Wiedererkennen, eine noch sehr diskrete psychomotorische Verlangsamung und ebenfalls leichte Probleme bei der Umstellfähigkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde in den kognitiven Frontalhirnfunktionen (hierbei vor allem aktuell intakte Fehlerkontrolle, bessere kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie raschere psychomotorische Geschwindigkeit) erfreulich verbessert. Auf der Verhaltensebene sind das erschwerte Umsetzen von parallel ablaufenden Aufgaben, das Fluchen sowie die reduzierte Fehlerkontrolle nicht mehr zu erheben, ebenfalls aktuell keine Anosognosie mehr bei aber persistierender Dissimulationstendenz. Aktuell entsprechen die Befunde trotz Verbesserung weiterhin leichten Funktionseinschränkungen v.a. links fronto-temporaler Hirnareale, vereinbar mit den Folgen der rezidivierenden TIAs im Mediastromgebiet links und chronischem subakutem Infarkt präzentral links. Aufgrund der persistierenden verbalen Gedächtniseinschränkungen zusammen mit den unsicheren Angaben zur zeitlichen Orientierung ist differentialdiagnostisch eine beginnende neurodegenerative Erkrankung im Sinne einer Alzheimererkrankung nicht ausgeschlossen. Fahrtauglichkeit: Aus rein kognitiver Sicht ist diese mit diesen Befunden für kurze Strecken in ausgeruhtem Zustand gegeben. Die noch residuelle leichte Verlangsamung und leichten Probleme der kognitiven Umstellfähigkeit und deren mögliche Auswirkungen im Straßenverkehr wurden mit dem Patient und Sohn besprochen. Bereits vor der Untersuchung wurde von der Familie entschieden, dass der Patient nur noch kurze Strecken und bei Tageslicht in Begleitung fährt. Mittelfristig sollte der Patient motiviert werden, seinen Fahrausweis abzugeben. Aufgrund der möglichen beginnenden demenziellen Entwicklung empfehlen wir eine Nachkontrolle in 1 Jahr, zu welcher wir den Patienten auf seinen Wunsch hin direkt aufbieten werden. Sollten sich vorher den Alltag beeinträchtigende Gedächtniseinschränkungen zeigen, bitten wir um eine frühzeitige Überweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei zunehmenden Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitseinschränkungen und erhöhter Ermüdbarkeit seit TGA XX.XX.XXXX und idiopathischer Kardiomyopathie. Angaben des Patienten: Er sei aktuell auf Arbeitssuche und wolle nun wissen, ob er in seinem Beruf als Informatiker weiterhin tätig sein könne aufgrund der von ihm bemerkten Konzentrationsprobleme im Sinne erhöhter Ermüdbarkeit seit dem Wechsel der Arbeitsstelle nach Diagnose der Kardiomyopathie XX.XXXX. Er habe damals aufgrund des Spitalaufenthaltes während ca. ½ Jahr nicht arbeiten können, sei zu diesem Zeitpunkt bereits seit ca. 10 Jahren im selben Betrieb angestellt gewesen. Danach habe er zu 50 % wieder angefangen, auf 70 % gesteigert, freiwillig keine weitere Erhöhung des Pensums gewünscht. Probleme seien dabei noch keine aufgetreten. Er habe dies einerseits auf die Routinearbeiten geschoben, welche er seit mehreren Jahren durchgeführt habe, ebenfalls habe er viel Home-Office machen können und das 70 %-ige Pensum auf 5 Tage verteilen können. Danach habe er an der neuen Stelle zu 60 % gearbeitet, hierbei aber 9 Stunden pro Tag. Damals sei ihm aufgefallen, dass er Nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr müde werde. Fehler seien keine passiert, eventuell Flüchtigkeitsfehler, nicht aber ausschließlich in der Zeit der erhöhten Ermüdbarkeit. Das Gedächtnis sei intakt, seit XX.XX.XXXX sei er wieder arbeitslos und die Konzentrationsprobleme seien deshalb nicht mehr bemerkbar. Ob sie noch vorhanden seien, kann er so nicht beantworten. Er fahre lieber am Abend kein Auto mehr wenn er müde sei, ansonsten problemlos. Die Stimmung sei gut, die Ehefrau sage, er sei rascher gereizt als früher. Schlaf ebenfalls gut und erholsam. Systemanamnese: Kein Nikotin, kein Alkohol. Schul- und Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne schulische Teilleistungsschwächen gefolgt von der Technikerschule in Elektrotechnik, Nachdiplomstudium in Informatik, Abschluss eines Master Degrees. Neuropsychologische Befunde: Der XX-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, im Affekt jedoch schwer fassbar, er vermeidet Augenkontakt und berichtet mit z.T. flüsternder, hypophoner Stimme, insgesamt indifferenziert, was die Anamneseerhebung deutlich erschwert. Beginn und Verlauf der Konzentrationsbeschwerden und Müdigkeit werden mehrfach widersprechend angegeben, ebenfalls besteht kein Leidensdruck. Er ist ausgeprägt erhöht ablenkbar, in der Auffassungsgabe fluktuierend: Zum Teil können komplexe Instruktionen problemlos und sofort umgesetzt werden, während er einfachere nicht erfassen kann. Der Arbeitsstil ist sehr oberflächlich und mit deutlich reduzierter Fehlerkontrolle, ein durchgeführtes Symptomavalidierungsverfahren ergibt aber keine Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Affektiv eher misstrauisch, wenig schwingungsfähig und gleichgültig erscheinend verneint er jedoch klar eine depressive Verstimmung oder psychosoziale Probleme. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer fluktuierenden, insgesamt nur ungenügend ansteigenden Lernkurve und einer reduzierten Gesamtlernleistung erlernt. Deutlicher Abfall im verzögerten Abruf mit zwei Konfabulationen bei knapp genügendem Wiedererkennen. Eine zuvor mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten und einem konfabulativen Element kopierte komplexe Figur wird im verzögerten Abruf mit konfabulativen Elementen quantitativ genügend erinnert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ intakt semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, es fallen jedoch eine erhöhte Perseverations- und Tendenz zu Regelbrüchen auf. In der figuralen Modalität kann ebenfalls qualitativ gut gearbeitet werden, auch hier erhöhte Perseverationstendenz. Das verbale Arbeitstempo ist intakt, ebenfalls fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) stellt Hr. Y während dem Absolvieren der Aufgabe eine nicht dazu passende Frage, was in einer diskret erhöhten Zeitanforderung resultiert. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt sich hingegen ein sicherer Konzeptwechsel, intakte Leistung. In der Paper-/Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit erschwertes Erfassen der Aufgabe, danach fluktuierende, insgesamt aber nicht abnehmende Gesamtleistung bei ansteigender Fehlerzahl und insgesamt nur knapp genügender Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung intakte Reaktionszeit auf selektive Reize, in der geteilten Aufmerksamkeit knapp genügende Reaktionszeiten auf auditive, gute auf visuelle Stimuli bei erhöhter Auslassungszahl ohne Fehler. In der kognitiven Flexibilität insgesamt adäquate Leistung. Sprache und sprachassoziierte Funktion: In der Interaktion hypophone, z.T. flüsternde, qualitativ aber unauffällige Spontansprache bei sehr fluktuierendem Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt gut. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr oberflächlich erfasst und erst auf mehrmalige Hinweise mit einem fehlerhaften Detail kopiert. Insgesamt Hinweise auf eine visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite, nicht jedoch auf visuo-konstruktive Dyspraxie. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, indifferenter, gleichgültiger Patient mit hypophoner Spontansprache, deutlich erhöhter Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen und z.T. erschwertem Instruktionsverständnis und schwankender Auffassungs- und Umsetzungsgabe mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende mittelschwere Aufmerksamkeitsdefizite (fluktuierend erschwerte Auffassungsgabe, reduzierte Merkspanne, fluktuierende Lernkurve, deutlich reduzierte Fehlerkontrolle, Intrusionstendenz, Defizite der gerichteten, geteilten und Daueraufmerksamkeit) sowie eine modalitätsunabhängige, durch die ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen vermutlich akzentuierte Lern- und Abrufschwäche bei im Vergleich dazu besserem Wiedererkennen. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mässigen Funktionseinschränkungen vor allem bifrontaler Hirnareale, in der Ausprägung vor allem Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen entsprechend und zusammen mit der reduzierten Schwingungsfähigkeit, Gleichgültigkeit und Indifferenz sehr gut passend zu einer psychiatrischen Erkrankung i.S. einer (organisch bedingten?) Depression. Hr. Y verneint aber klar Belastungssituationen oder Stimmungsprobleme, weshalb die Ätiologie der doch sehr auffälligen Befunde aktuell unklar bleibt. Ein Zusammenhang mit der stattgehabten TGA 02.13 erscheint nicht wahrscheinlich. Die Durchführung eines Schädel-CT (Hirnatrophie, vaskuläre Enzephalopathie) ist empfehlenswert. Ein MRI kann aufgrund des Defibrillators leider nicht durchgeführt werden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der aktuell sehr ausgeprägten Aufmerksamkeitseinschränkungen- und Fluktuationen ist die Einarbeitung in ein neues Berufsfeld beim hoch ausgebildeten Patienten aktuell sicherlich erschwert. Einfache, repetitive Tätigkeiten erscheinen gut möglich. Neuropsychologische Nachkontrolle in Abhängigkeit vom Verlauf. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei St.n. fokalem Status epilepticus am 02.11.2014 und Parkinsonsyndrom, ED 11.2014. Weitere Diagnosen: Hypertensive und valvuläre Kardiopathie (09.2014 operativer Aortenklappenersatz), 10.2014 unprovozierte zentrale und parazentrale Lungenembolien der rechten Pulmonalarterie (OAK vom 01.2014 bis 10.2014). Zwischenanamense seit 11.2014 Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Abklärungen im Verlauf: MRI-Schädel vom 11.2014: Keine akute Ischämie, keine Raumforderung. Stattgehabte Mikroblutungen im Rahmen einer mikroangiopathischen Leukenzephalopathie Fazekas 1. - EEG vom 02.2015: Leichte Allgemeinveränderung. Mittelschwerer nahezu kontinuierlicher Herdbefund fronto-temporal links mit vereinzelt Auftreten von steilen Transienten mit langsamer Nachschwankung als Hinweise auf eine erhöhte Anfallsbereitschaft. Angaben des Patienten: Ihn störe, dass die rechte Hand zittere. Er sei schon vergesslich, es komme aber darauf an, was es sei. Er müsse manchmal schon länger studieren. Nach Austritt sei er 5 Wochen in Stadt Z zur Reha gewesen. Da habe er Physio- und Ergotherapie erhalten und habe auch Aufgaben lösen müssen. Es habe ihm gut getan. Er übernehme Hauswartungsarbeiten im Wohnblock wie z. B. wischen, Pflanzen zurückschneiden und mittwochs leere die Mülleimer, wenn er es nicht vergesse. Auf die Stimmung angesprochen, äussert er, nicht traurig zu sein. Angaben der begleitenden Ehefrau: Manchmal wisse sie nicht, ob er ihr nicht zuhöre oder aufgrund der Erkrankung nicht zuhören könne und deshalb Gesagtes wieder vergesse. Er bewege sich teilweise wie ein Roboter und sein Blick sei verändert. 4 Tage nach der Herzoperation 09.2014 sei er während einer Physiotherapiestunde kollabiert und sie haben ihn zurückholen müssen. Nach der Herzoperation sei es ihm ansonsten gut gegangen, sei gesprächiger und schneller im Denken gewesen. Seit dem Epi-Anfall sei er langsamer und beim Sprechen würde er manchmal mit der Zunge anstossen und spreche verwaschen. Seine Leistungsfähigkeit schwanke. Die Wortfindungsschwierigkeiten seien deutlich stärker, wenn er müde sei. Die Konzentration sei an manchen Tagen gut und an manchen Tagen schlechter. Er sei früher schon eher ein Ruhiger gewesen, seit dem Ereignis sei er aber sehr ruhig. Sie habe nicht das Gefühl, dass er depressiv sei. Es frustriere ihn, dass er aufgrund der Parkinson-Erkrankung keine Holzspielzeuge mehr herstellen könne. Er habe die Erkrankung noch nicht akzeptiert. Er rege sich sehr auf, wenn er etwas fallen lasse. Das Laufen funktioniere gut, einfach nicht mehr so weit. Es sei nicht zu Stürzen gekommen. Er schlafe sehr viel, auch tagsüber. Sie müsse ihn dann richtiggehend aktivieren. Der Antrieb sei schon sehr vermindert. Er sei ansonsten selbständig in Bezug auf Hygiene und sie binde ihn auch in Alltagstätigkeiten ein, was gut gelinge. Sie übernehme die Administration und dürfe nichts rumliegen lassen, sonst sei es verschwunden. Die Situation zu Hause sei aktuell stabil. Es habe im Strassenverkehr schon Situationen gegeben, in denen sie als Beifahrerin Unfälle verhindert habe. Er habe den entgegenkommenden Verkehr nicht gesehen. Geburt und Entwicklung: keine Angaben bekannt. Schul- und Berufsanamnese: 8 Jahre Schulbildung, Ausbildung zum Schreiner, bis zur Pension als Schreiner gearbeitet. Schwäche: Rechtschreibung. Therapien: 1x/Woche Ergo- und Physiotherapie. Medikamente: Vitamin D3, 10-0-0-0, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0-0, Candesartan 16 mg 1-0-1/2-0, Esidrex 1-0-0-0, Inderal 1/2-1/2-1/2-0, Torasemid 1-0-0-0, Keppra 1000 mg 1-0-1-0, Keppra 500 mg 1-0-1-0, Madopar Keppra 1000 mg 1-1-1-0, Requip 4 mg 1-0-0-0, Vimpat 1-0-1-0, gemäss Angaben der Ehefrau habe er 02.2015 Vitamin B12 erhalten. Der allseits orientierte, langsam gehende, hypomimische, mit Intentionstremor der rechten Hand und leichtem Ruhetremor der linken Hand, 73-jährige Rechtshänder kommt in Begleitung seiner Ehefrau zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Der Antrieb vermindert und er ist sowohl sprachlich als auch psychomotorisch verlangsamt. Er ist wortkarg, einsilbig, hat eine lange Antwortlatenz, wodurch die Anamneseserhebung eingeschränkt ist. Im Verlauf der Untersuchung kann beobachtet werden, dass er aktivierbar ist. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Affektiv ist er schwingungsfähig, wobei eine depressive Symptomatik nicht restlos ausgeschlossen werden kann. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der rund 1-stündigen Untersuchung. Das Durchhaltevermögen ist gut.Gedächtnis: Bei Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen 6-Wortliste zeigt sich eine verminderte Merkfähigkeit und eine deutlich fluktuative Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist vermindert. Der spätverzögerte Spontanabruf ist reduziert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Bei einer zuvor korrekt kopierten einfachen geometrischen Figur kann die Grundstruktur mit einer 90° Rotation und wenigen Details sowie einer Perseverationstendenz spätverzögert abgerufen werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Bei der Prüfung der formal-semantischen und -lexikalischen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ eine leicht reduzierte Leistung, ohne qualitative Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ unauffällig. Bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein normgerechtes Lesetempo. Im Durchgang mit Interferenz kann sowohl ein der Norm entsprechendes Lesetempo als auch eine intakte Fehlerkontrolle eruiert werden. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Leistung aufgehoben: Die Aufgabe kann nicht in der vorgegebenen Maximalzeit gelöst werden und der Konzeptwechsel gelingt nicht. Sprache: Wortkarge, einsilbige, verlangsamte aber flüssige Spontansprache mit teilweise langer Antwortlatenz und Wortfindungsschwierigkeiten. Das Nachsprechen und Konfrontationsbenennen gelingt. Das Nennen von Namen berühmter Persönlichkeiten ist erschwert. Gutes Tempo beim Rechnen. Schreiben (DD vorbestehende Rechtschreibeschwäche) und Lesen kursorisch intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer einfachen geometrischen Figur gelingt mit leichten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Abzeichen eines Würfels gelingt. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung. Keine Hinweise auf einen Neglekt. Bei dem allseits orientierten, langsam gehenden, hypomimischen 73-jährigen Rechtshänder mit einem Intentionstremor der rechten Hand und leichtem Ruhetremor der linken Hand zeigen sich folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer modalitätsunspezifischen Merkfähigkeits- und Abrufschwäche, Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen mit eingeschränkter Ideenproduktion, eingeschränkter kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit, verminderter Aufmerksamkeitsleistung sowie leichte Planungs- und Strukturierungsdefizite. Zudem zeigen sich sprachliche Auffälligkeiten mit vermindertem Sprechantrieb, verlangsamter Spontansprache, Wortfindungsschwierigkeiten und einer Rechtschreibeschwäche (DD vorbestehend). Im Verhalten sind ein verminderter Antrieb, eine psychomotorische Verlangsamung und externale Aktivierbarkeit beobachtbar. Verglichen mit der Voruntersuchung 11.2014 zeigt sich in der aktuellen Untersuchung eine leichte Verbesserung in den mnestischen Funktionen, insbesondere in Bezug auf die Speicherfähigkeit. Zudem kann kein motorisches Perseverieren mehr eruiert werden. Diese Verbesserungen müssen mit Vorsicht interpretiert werden, da es sich um Leistungsfluktuationen handeln könnte, welche anamnestisch berichtet wurden. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer leichten bis mittelschweren, linksbetonten, fronto-temporo-subkortikalen Funktionsstörung, welche gut im Rahmen des im EEG 02.2015 festgestellten Herdbefundes fronto-temporal links, der mikroangiopathischen Leukenzephalopathie und des 11.2014 festgestellten Parkinson-Syndroms vereinbar sind. Ad Fahreignung: Gemäss Bericht der Epilepsie-Sprechstunde vom 02.2015 ist der Patient aus epileptologischer Sicht bis mindestens 11.2015 nicht fahrtauglich. Aus neuropsychologischer Sicht ist aktuell die Fahreignung aufgrund der verminderten Aufmerksamkeitsleistung, Verlangsamung und der eingeschränkten kognitiven Flexibilität nicht gegeben. Dies wurde dem Patienten im Beisein der Ehefrau mitgeteilt. Der Patient zeigt sich einsichtig. Falls gewünscht, kann die Fahreignung ab 11.2015 neuropsychologisch noch einmal abschliessend beurteilt werden. Wir haben Hr. Y nahe gelegt, sich zu überlegen, den Fahrausweis freiwillig abzugeben. Ad Therapie: Wir empfehlen, die Physio- und Ergotherapie zur Verbesserung/Aufrechterhaltung der Gehfähigkeit sowie der kognitiven Funktionen weiterzuführen. Neuropsychologische Untersuchung zur abschliessenden Beurteilung der Fahreignung bei St.n. akutem Hirninfarkt im Stromgebiet der A. cerebri media links 01.2015. Zwischenanamnese Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet über einen weiterhin positiven Verlauf. In kognitiver Hinsicht fühlt er sich gut, auch körperlich und stimmungsmässig fühlt er sich stabil. Es sei noch eine kardiologische Untersuchung ausstehend, wobei am Donnerstag, 23.04.2015, eine Herzkatheteruntersuchung erfolge, wo er 2 Tage im Spital hospitalisiert sein müsse. Er habe etwas Sorge und sei nervös bezüglich dem Eingriff, hoffe dass alles gut gehe. Im Moment sei er nach wie vor noch krankgeschrieben. Der Wiedereinstieg hänge ab von der geplanten Untersuchung am Donnerstag. Eigentlich würde er sich dazu in der Lage fühlen, die Arbeit als Plattenleger wieder aufzunehmen. Aktuell Medikation Aspirin Cardio, Crestor, Zestril. Neuropsychologische Befunde Vorbemerkung: Vor dem Hintergrund der Frage nach Fahreignung wurde eine Kurzuntersuchung mit Wiederholung verschiedener der in der Voruntersuchung auffälligen Testparameter durchgeführt mit Einsatz unter anderem spezifischem Testverfahren zur Prüfung der fahrkritischen Fähigkeiten (Wiener-Testsystem). Verhalten: Der 58-jährige Rechtshänder albanischer Muttersprache arbeitet kooperativ und ausdauernd mit, relevante Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsleistung, keine erhöhte Ermüdbarkeit, keine Konzentrationsfluktuationen, keine Ermüdung im Verlauf. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Instruktionen werden mehrheitlich gut verstanden, z.T. ist eine Wiederholung der Anweisungen notwendig, bei komplexerem Testmaterial z.T. Vereinfachung der Anweisungen notwendig. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserte, insgesamt unauffällige verbale Dehnproduktion auf ein semantisches Kriterium, knapp unterdurchschnittliche figurale Dehnproduktion mit einzelnen Repetitionen. Keine Hinweise auf Perseveration im Verlauf. Keine massgebenden Planungsdefizite, keine Impulskontrollstörung. Bei der Prüfung der psychomotorischen Geschwindigkeiten gerichtete Aufmerksamkeit mittels einer Papier-/Bleistiftaufgabe (TMT A) unauffällige Befunde. Gedächtnis: Nach wie vor eingeschränkte Erfassungsspanne und Gesamtlernleistung (DD Konfundierung durch die Fremdsprachigkeit). Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist eingeschränkt, die Wiedererkennungsspeicherfähigkeit leicht reduziert. Im Vergleich zur Voruntersuchung unverändert. In der figuralen Modalität keine relevanten Auffälligkeiten, keine Gedächtnis-/Speicherstörung.Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Keine relevanten visuell-konstruktiven, -räumlichen oder -perzeptiven Störungen feststellbar. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Computergestützte Fahreignungsprüfung (Wiener-Testsystem Sparte Verkehr, Schuhfried): Mit dem Testset DRIVESTA wurden folgende, für die Fahreignung relevante Bereiche erhoben: Die Reaktionsfähigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit, die motorische Geschwindigkeit, die Konzentrationsfähigkeit und die Überblickgewinnung im Verkehr. AtAVT (adaptiver tachistoskopischer Verkehrsauffassungstest): Der ATAVT misst die Fähigkeit zur visuellen Beobachtung, Überblicksgewinnung, visuellen Orientierungsleistung und Auffassungsgeschwindigkeit. Hr. Y erzielt in diesem Test für die Testvariable Überblickgewinnung einen durchschnittlichen Wert, was auf eine genügende Wahrnehmungskapazität und eine hinreichende Wahrnehmungsgeschwindigkeit im Verkehr hinweist. RT (Reaktionstest): Dieses Verfahren dient der Messung der Reaktionszeit und motorischen Zeit auf einfache optische und akustische Signale. Die mittlere Reaktionszeit entspricht der Zeit zwischen einem Reiz und dem Beginn der mechanischen Bewegungsantwort. Die mittlere Reaktionszeit sowie die mittlere motorische Zeit, die der Bewegungsgeschwindigkeit entspricht, erzielt Hr. Y normgerechte Resultate. Die Schwankungsbreite der Reaktionszeiten sowie der Bewegungszeiten ist ebenfalls unauffällig, was auf eine gute Leistungskonstanz ohne Leistungs- und Konzentrationsfluktuationen hinweist. Gesamtbewertung DRIVESTA: Im Vergleich zu einer repräsentativen Norm finden sich in der Konzentrationsfähigkeit, der motorischen sowie der Reaktionsgeschwindigkeit, der Reaktionsfähigkeit und der Wahrnehmungskapazität sowie Überblicksgewinnung im Verkehr genügende Resultate und kognitive Kompensationsfähigkeiten. Der Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen im Straßenverkehr ist gemäß diesen Befunden als unproblematisch zu werten. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Werte der erhobenen Leistungsfunktionen laut Testset DRIVESTA eine ausreichende verkehrsspezifische Leistungsfähigkeit zeigen. Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt leichte residuelle kognitive Minderleistungen als Folge des erlittenen Hirninfarktes im Stromgebiet der A. cerebri media links 01.2015 mit im Vordergrund stehenden verbal-mnestischen Defiziten (Auffassungs-, Lern- und Speicherstörung). Ansonsten finden sich in weitgehend allen geprüften Bereichen und insbesondere den attentional-exekutiven Funktionen normalisierte beziehungsweise niveaugerechte Resultate. Hinweise auf relevante Konzentrationsfluktuationen oder -abfälle, eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit ergeben sich nicht. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind regelrecht. Die Impulskontrolle erwies sich als intakt. Die relevanten Kennwerte in den verkehrsspezifischen kognitiven Leistungsbereichen erwiesen sich ebenfalls als genügend. Ad Fahreignung: Mit diesen Befunden kann die Autofahreignung aus neuropsychologischer Sicht wieder attestiert werden. Der Patient wurde informiert. Ad Arbeitsfähigkeit: bezüglich Arbeitsfähigkeit ändert sich an unserer Beurteilung (siehe Bericht vom April 2015) nichts. Prinzipiell sind aus neuropsychologischer Sicht keine relevanten Limitationen in der beruflichen Tätigkeit als Plattenleger zu erwarten. Empfehlenswert wäre ein schrittweiser Wiedereinstieg mit zu Beginn 20-40 % und anschließender Pensumerhöhung je nach Verlauf und in Absprache mit dem Hausarzt. Eine neurologische und kardiologische Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und der Wiedereinstiegsmöglichkeiten ist allerdings unerlässlich. Wir bitten die Kollegen um eine entsprechende Beurteilung. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie ist als unterstützende Maßnahme hinsichtlich des geplanten beruflichen Wiedereinstiegs und zur Erhöhung der Belastbarkeit empfehlenswert. Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei neuen Aspekten oder bei Bedarf stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei intermittierenden Kopfschmerzen ohne Rezidive bei St.n. Exstirpation eines Keilbeinflügelmeningeoms WHO Grad I links am 09.05.2011. Angaben von Fr. Y: Nach der Operation 2011 habe sie alles wieder neu erlernen müssen, Gehen, Sprechen etc. Sie habe nach erfolgter Reha aber keine Zeit gehabt, alles adäquat zu verarbeiten, da sie vordergründig wieder einen Job gebraucht und auch gefunden habe. Sie fühle sich seither ständig im Stress, bei der aktuellen Stelle als Eventmanagerin bei Sunrise habe sich dies intensiviert, etliche Mitarbeiter hätten ebenfalls an einem Burnout gelitten. Gefühlsstabilität, Vergesslichkeit, Aggressivität, Konzentrationsstörungen und ausgeprägte Vergesslichkeit hätten bei gleichzeitigem Pensum von bis 14 Stunden pro Tag massiv zugenommen und 12.2014 zu einem Zusammenbruch geführt. Seit 01.2015 sei sie in psychiatrischer Behandlung und gleichzeitig aufgrund einer Erschöpfungsdepression krankgeschrieben. Sie sei nun daran, die stattgehabten Veränderungen zu verarbeiten und möchte in diesem Zuge wissen, ob kognitive Rezidive des Meningeoms zurückgeblieben seien. Sie sei früher überdurchschnittlich leistungsbereit und belastbar gewesen, seit der Operation vorsichtiger. Die zu der Zeit der Überlastung auch ausgeprägten linksfrontalen Kopfschmerzen seien seit ca. 1 Monat deutlich besser, ebenso habe sich die Antriebsminderung zurückgebildet, auch die Vergesslichkeit. Sie fühle sich nun wieder viel fitter und plane einen stufenweisen Einstieg ins Berufsleben mit anfänglich 20 % in angepasster Tätigkeit. Aktuelle Medikation: Keine. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit, gefolgt von einer kaufmännischen Lehre ohne Teilleistungsschwächen. Arbeitet aktuell als Marketing- und Kommunikationsverantwortliche bei Sunrise, nebenberuflich Absolvieren eines Master-Studienganges in diesem Bereich. Neuropsychologische Befunde: Die 41-jährige Rechtshänderin erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, sehr freundlich und zugewandt im Affekt, arbeitet sie sehr motiviert und kooperativ mit. Es fällt eine sehr rasche, hastige Spontansprache auf, welche deutlich aufgeregter wird, wenn sie von den für sie stark belastenden vergangenen 4 Jahren bei ständiger Überforderung spricht. Affektiv ansonsten aber ausgeglichen und stabil. Das Arbeitstempo ist (gelegentlich zu Lasten einer leicht reduzierten Fehlerkontrolle) eher überdurchschnittlich schnell, sehr hohe Leistungsbereitschaft, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen. Gegen Ende der 1-stündigen Testung fällt auf sehr hohem Niveau jedoch ein Abfall der Aufmerksamkeitsleistung auf hohem Niveau auf. Keine Impulskontrollstörung, keine weiteren Verhaltensauffälligkeiten. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt sehr gut gelernt, qualitativ fällt ein leicht unstrukturierter Arbeitsstil mit leichter Repetitionstendenz und einer Konfabulation auf. Im verzögerten Abruf kann die vollständige Wortliste widergegeben werden. Eine komplexe geometrische Figur wird zwar ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert, dennoch nicht ganz in den Grundzügen erkannt. Dies ist aber eher auf die rasche Arbeitsweise bei gleichzeitig diskret reduzierter Fehlerkontrolle zurückzuführen als auf eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Der verzögerte Abruf gelingt im Vergleich dazu besser. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen sehr gut und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Eher überdurchschnittliche semantische, sehr gute phonematische Wortflüssigkeiten. Bei letzterer fällt eine aufmerksamkeitsbedingt leicht erhöhte Repetitionstendenz auf. In der figuralen Modalität kann ebenfalls überdurchschnittlich gearbeitet werden, ein Fehler. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, problemlose visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Sehr rasche psychomotorische Geschwindigkeit beim Absolvieren der Prüfung zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA), ebenfalls problemloser Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit (TMTB). In der Paper-/Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigte sich eine eher überdurchschnittliche Anzahl insgesamt bearbeiteter Zeichen, jedoch mit reduzierter Fehlerkontrolle und trotzdem noch sehr guter Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle adäquat auf selektive Reize reagiert werden, problemloses Absolvieren der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit mit Konzentrationsfokus auf gleichermaßen auditive sowie visuelle Stimuli.Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert, dennoch aufmerksamkeitsbedingt nicht vollständig abgezeichnet. Insgesamt aber keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder visuo-perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, affektiv sehr freundlich und zugewandte, sehr kooperative Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Im Verlauf auf sehr hohem Niveau abnehmende Aufmerksamkeitsleistung im Sinne noch eingeschränkter Belastbarkeit und aufgrund eines sehr raschen und motivierten Arbeitsstils leicht reduzierte Fehlerkontrolle. Die von der Patientin geschilderten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistungen haben sich erfreulicherweise in den letzten Monaten nach Wegfall des überlastenden Arbeitsplatzes verbessert, was testspezifisch ebenfalls objektiviert werden kann. Die aktuell noch persistierenden leichten kognitiven Funktionseinschränkungen, welche in der Ausprägung noch leichten Aufmerksamkeitseinschränkungen und leicht erhöhter Fehleranfälligkeit entsprechen, sind gut vereinbar mit der aktuell in Regredienz befindenden Erschöpfungsdepression, deren Entstehung zusammen mit einer erschwerten Krankheitsverarbeitung und einem (zu) raschen Wiedereinstieg ins Berufsleben nach Operation des linksseitigen Keilbeinflügelmeningeoms und daraus folgenden typischen kognitiven Einschränkungen (Gefühlslabilität, Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit) interagierte und sicherlich begünstigt wurde. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist ein wie von der Patientin geplanter stufenweiser Einstieg mit angepasster Tätigkeit sinnvoll und aus kognitiver Sicht möglich. Eine regelmässige Reevaluation ist notwendig, um Überforderungssituationen vorzubeugen. Die Fahrtauglichkeit ist aus kognitiver Sicht problemlos gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei bekanntem Normaldruckhydrocephalus, chronischem Subduralhämatom links 01.2014, zudem St. n. Thalamusinfarkt links 11.2014 und metabolischem Syndrom. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen. Hr. Y erscheint pünktlich in Begleitung der Ehefrau zum vereinbarten Termin. Die Anamnesekompetenz des Patienten ist eingeschränkt, Hr. Y gibt an, sich gut zu fühlen, keinerlei Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit oder relevante Veränderungen im letzten Jahr bemerkt zu haben. Er sei mit seiner Situation zufrieden. Gemäss Ehefrau schleichende, zunehmende Verschlechterung im kognitiven Bereich, insbesondere der Geschwindigkeit und des Antriebs. Im Moment sei die häusliche Situation jedoch stabil, sie kümmere sich um Haushalt und die administrativen Belangen. Am meisten falle auf, dass Hr. Y, ausser Schlafen, den ganzen Tag nichts mache. Er würde erst dann etwas erledigen, wenn sie ihn wiederholt darauf hinweise oder ihn auffordere dazu. Auch in den ADL brauche er zum Teil Anleitung (so z. B. bei der Körperhygiene und bei dem Ankleiden). Die Alltagsfunktionalität sei zunehmend schwieriger, meistens würde er es jedoch machen, wenn man ihn darauf hinweise und ihn auffordere. Unterstützung sei im Moment noch nicht notwendig. Im Vordergrund stehe die ausgeprägte Müdigkeit. Veränderung im Ess- oder Schlafverhalten habe sie nicht beobachtet. In der Zwischenzeit keine epilepsieverdächtigen Ereignisse beobachtet. Im Wochenverlauf würden Fluktuationen auffallen, es gäbe Momente, wo er präsenter sei und bestimmte Wörter und Namen gut erinnern könne, andere Male oder Momente, in denen er abwesend wirke und deutlich Mühe habe, besonders wenn zwei Sachen auf einmal geschehen. Die Ergo- und Physiotherapie habe man letztes Jahr abgeschlossen. In den letzten 4-5 Wochen zunehmende Verschlechterung des Gangbildes, jedoch keine Stürze, zunehmende Verlangsamung und Unsicherheit. Stimmung stabil. Aktuelle Medikation: Coversum, Aspirin Cardio, Janumet, Keppra, Atorvastatin. Neuropsychologische Befunde: Der Patient ist zeitlich und situativ unvollständig orientiert. Im MMS erreicht er aktuell 15/30 Pkt. Im Verhalten dominiert eine schwere Antriebsminderung mit verzögerten Antwortlatenzen, zum Teil abwesende Antworten, stark reduzierter Sprechantrieb, deutlich erhöhte Ablenkbarkeit und Konzentrationsfluktuationen, eine umfassende neuropsychologische Untersuchung ist nicht möglich. Die Kooperation ist eingeschränkt, manchmal wirkt der Patient wie abwesend, reagiert nicht auf Aufforderungen oder Instruktionen. Affektiv unbekümmert, passiv, starke Adynamie und Anosognosie. In der Interaktion Distanzminderung. In der testpsychologischen Untersuchung schwere mnestische und attentional-exekutive Minderleistungen im Vordergrund. Im Vergleich zur Voruntersuchung 11.2014 allgemeine, signifikante Verschlechterung insbesondere im Sprech- und Handlungsantrieb. Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung findet sich – im Vergleich zur Voruntersuchung 11.2014 – ein durchgehendes signifikant verschlechtertes kognitives Zustandsbild mit Abfall des MMS-Score von 19 auf 15/30 Pkt. Übereinstimmend werden fremdanamnestisch ein kontinuierlicher kognitiver Abbau seit einem Jahr sowie zunehmende Einschränkungen der Alltagsfunktionalität beschrieben. Im Vordergrund der neuropsychologischen Befunde stehen aktuell eine schwere Antriebsminderung und kognitive Verlangsamung, ein verminderter Sprech- und Handlungsantrieb, ein schweres amnestisches Syndrom, Konzentrationsdefizite und -fluktuationen sowie Verhaltensauffälligkeiten mit Distanzminderung, Adynamie und Unbekümmertheit sowie Anosognosie. Die dargelegten Befunde entsprechen einer globalen subkortikal und mediofrontal betonten kognitiven Störung, formal mit einem mittelschweren dementiellen Zustandsbild vereinbar. Aufgrund des Verlaufs und der fremdanamnestischen Angaben ist ätiologisch neben Störwirkungen durch den Hydrocephalus und Thalamusinfarkt links 11.2014 an eine zusätzliche neurodegenerative Komponente (a.e. einem Morbus Alzheimer) zu denken. Ad Therapie: Als unterstützende Massnahme ist eine prokognitive Therapie mit einem Antidementivum (z.B. Aricept oder Exelon) indiziert, ggf. – aufgrund der schweren Antriebsstörungen – Erwägung eines antriebssteigernden Medikaments. Aufgrund der zunehmenden Gangunsicherheit empfehlen wir zur Stabilisierung und Sturzprävention die Wiederaufnahme der Physiotherapie. Ad Procedere: Mit diesen Befunden ist eine Selbständigkeit in den ADL und den Alltagsfunktionalität als eingeschränkt zu beurteilen. Gem. Ehefrau ist die häusliche Situation zurzeit (noch) stabil. Die Ehefrau und der Patient wurden über die Befunde aufgeklärt. Diskutiert wurde die aktuelle häusliche Situation mit Evaluation von weiterführenden Unterstützungs- und Betreuungsmöglichkeiten (u.a. auch stundenweise Tagesbeschäftigung/ Aktivierung). Weitere Optionen für eine spezifische Beratung wurden empfohlen (Pro Senectute, Alzheimerberatung). Zu diskutieren bleibt eine vorsorgliche Heimplatzierung.Ad Kontrolle: Eine Verlaufskontrolle ist nicht vorgesehen, bei Besonderheiten oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet über einen weiterhin positiven Verlauf, im Speziellen was die Kopfschmerzen betreffe. Es gehe ihm soweit gut, er bemerke aber noch Probleme mit dem Gedächtnis, wobei er das Gefühl habe, dass es sogar etwas schlechter geworden sei. Er wisse jedoch nicht, ob dies damit zu tun hätte, dass er mehr resp. bewusster darauf achte. So habe ihn z. B. seine Freundin darauf aufmerksam gemacht, dass er sich zwei Mal die Zähne geputzt hätte, weil er es vergessen habe. Auch habe er Mühe, sich an den Inhalt von Konversationen zu erinnern. Die Informationen seien einfach weg. Er habe auch versucht zu lernen, aber gemerkt, dass er am Tag darauf vieles nicht mehr wisse und oft von Anfang wieder beginnen müsse. Eine Wiederaufnahme der Arbeit sei morgen geplant, er freue sich auf den geregelten Ablauf und sei guter Dinge, dass es gut klappen werde. Er beginne mit einem 50%-Pensum. Aktuelle Medikation: Keine Vorbefunde In der neuropsychologischen Voruntersuchung vom 26.05.2015 fanden sich eine im Vordergrund stehende verbal-mnestische Störung mittelschwerer Ausprägung (deutliche Einschränkungen beim verzögerten freien Abruf von sprachlichem Material mit Konfabulationstendenz) sowie eine verminderte semantische Wortflüssigkeit und Ideenproduktion, DD im Rahmen des Hydrozephalus bei Aquädukt-Stenose und St. n. Ventrikulostomie 05/2015 erklärbar, DD Akzentuierung möglicher vorbestehender Teilleistungsschwächen (anamnestisch bekannte Lernschwäche). Vor dem Hintergrund der Frage nach der Arbeitsfähigkeit wurde eine Kurzuntersuchung mit Wiederholung verschiedener der in der Voruntersuchung auffälligen Testparameter durchgeführt mit womöglich Einsatz von parallelen Testversionen zur Vermeidung eines Übungseffekts. Verhalten: Freundlich zugewandter, affektadäquater 19-jähriger Rechtshänder, allseits korrekt orientiert. Im Gespräch kohärent und geordnet, arbeitet in der Testsituation kooperativ und um gute Leistungen bemüht mit. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind keine Aufmerksamkeitsdefizite oder relevante Konzentrationsfluktuationen feststellbar, der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Affektiv stabil, intakte Schwingungsfähigkeit, keine Hinweise auf neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Gedächtnis: Im verbal-mnestischen Bereich erfreuliche, signifikant bessere Leistung mit Normalisierung der Testleistungen im Vergleich zur Voruntersuchung: So zeigt sich beim Lernen einer nicht assoziativen 15-Wortliste eine durchschnittliche Erfassungsspanne und Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Im spontanen Spätabruf sind die Erinnerungsleistung und die Speicher- und Wiedererkennfähigkeit normgerechte. Im figural-mnestischen Bereich in der Voruntersuchung bereits unauffällige Leistungen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unauffällige Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium, leicht verminderte semantische Ideeproduktion. Normgerechte Leistung bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion, keine Perseverationen. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Verbesserte Leistungen bei einer Aufmerksamkeitsaufgabe mit erhöhter Distraktordichte: die Daueraufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsbelastbarkeit, die Konzentrationsleistung sowie die Fehlerfestigkeit sind durchschnittlich bis überdurchschnittlich. Keine Hinweise auf eine Ermüdbarkeit oder erhöhte Ablenkbarkeit. Die psychomotorische Geschwindigkeit und die kognitive Flexibilität sind normgerecht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige und formal unauffällige Spontansprache. Sprachliche Prosodie und Sprachverständnis sind unauffällig. Keine Hinweise auf relevante schriftsprachliche und sprachassoziierte Defizite. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Keine Hinweise auf relevante visuell-räumliche, visuo-konstruktive oder -perzeptive Störungen. In der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigt sich im Vergleich zur Voruntersuchung 26.05.2015 ein erfreulicher Verlauf mit signifikanter Verbesserung resp. Normalisierung der Testleistungen im verbal-mnestischen Bereich ohne Hinweise mehr auf eine Abruf- oder Speicherstörung. Zudem zeigt sich eine weitere Besserung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Daueraufmerksamkeit. Einzig und unverändert zur Voruntersuchung findet sich eine Schwäche in der verbal-semantischen Ideenproduktion, DD im Rahmen konstitutioneller Faktoren (DD vorbestehende Schwäche), welche jedoch unter Berücksichtigung des Gesamtprofils als nicht klinisch relevant zu beurteilen ist. Hinweise auf massgebende neuropsychologische Funktionsstörungen oder residuelle kognitive Symptome des Hydrozephalus bei Aquädukt-Stenose und St. n. Ventrikulostomie 05/2015 finden sich somit nicht mehr. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit zu 50% und anschliessender schrittweiser Pensumerhöhung kann u. E. befürwortet werden. In neuropsychologischer Hinsicht dürften in Zukunft keine massgebenden Einschränkungen der beruflich. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd. auf dementielle Entwicklung. Fr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Tochter zum vereinbarten Termin. Anamneseerhebung auf Italienisch in Anwesenheit beider. Gemäss Fr. Y insgesamt zufriedenstellende Situation zuhause. Sie lebe seit dem Tod ihres Ehemanns mit der Tochter zusammen und erhalte zuhause sehr gute Unterstützung. Gemäss Tochter in den letzten Jahren zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere der Konzentration und des Gedächtnisses, verstärkt Verschlechterung des Gedächtnisses im letzten Jahr. Ihre Mutter brauche tagsüber und zum Teil auch nachts Betreuung, es käme zum Teil zu Orientierungsstörungen, so z. B. wisse sie auch nicht mehr, ob sie die Medikamente eingenommen hätte oder nicht. Man müsse sie eins zu eins begleiten, zum Teil in der Körperhygiene unterstützen, in der Alltagsfunktionalität ansonsten jedoch keine relevanten Einschränkungen. Auch würde sie zum Teil noch kochen, vergesse jedoch zu würzen. Es gehe der Tochter eher darum, vorauszuschauen, sie wolle ihre Mutter bei sich behalten und sie pflegen, allerdings habe sie Angst, dass es zu Problemen führen könne, wenn ihr selbst etwas passiere. Seit einem Jahr ca. auch Verschlechterung des Gangbildes, Unsicherheiten beim Laufen mit zudem zwei Stürzen, glücklicherweise ohne massgebender Verletzung. Sie verweigere neue Hilfsmittel oder neue Gegenstände, habe auch sehr grosse Mühe, wenn es zu einer Veränderung der Umgebung oder plötzliche Neuigkeiten komme. Zuhause habe sie ihre Routine, komme damit auch sehr gut zurecht. Sie sei im letzten Jahr immer weniger ausser Haus gewesen, zum Teil traue sie sich jedoch aus dem Haus, man habe sie einmal auch suchen müssen. Zum Teil gefährliche Ereignisse zuhause (z. B. Herdplatte nicht abgestellt). Sie besitze ein Geschäft und gehe regelmässig nach Hause oder telefoniere, um zu schauen, wie die Situation zuhause sei. Im Moment kümmere sie sich um die Medikamentengabe, da Fr. Y zum Teil nicht mehr wisse, ob sie die Medikamente eingenommen habe oder nicht. Für die Nacht brauche sie ein Schlafmittel. Bejaht Miktionsstörungen, seit ca. 2 Jahren Probleme mit der Blase (Senkung der Blase), im letzten Jahr jedoch verstärkt. Geplant sei deswegen auch eine Operation am 20.05.2015. Verweigert den Gebrauch eines Rollators. Zuhause sitzt sie meistens vor dem Fernseher. Stimmung stabil, keine Hinweise auf eine Depressivität oder Traurigkeit. Keine Schlafverhaltensstörungen oder sonstige psychiatrische Auffälligkeiten.Sozialanamnese: Verwitwet, 3 Kinder. Aus Italien stammend. Schul-/Berufsanamnese: Keine Schulbildung, arbeitete in Italien als Bäuerin, in der Schweiz als Fabrikhilfsarbeiterin tätig. Bekannter Analphabetismus und primäre Akalkulie. Systemanamnese: Keine Noxen. Betreffend Diabetes: Regelmässig kontrolliert, medikamentös gut eingestellt. Aktuelle Medikation: Celebrex 200 mg 2 x 1, Metfin 850 mg 2 x 1, Diamicron 60 mg/d, Zolpidem 10 mg/d, Importal, Vesicare 5 mg/d, Estrofem 1 mg/d, Solmucol. Neuropsychologische Befunde: Die Untersuchung erfolgt in italienischer Sprache. Die rechtshändige Patientin ist zeitlich bzgl. Kalenderjahr und Monat wie auch räumlich bzgl. Ortschaft korrekt orientiert. Situativ Unsicherheiten, in der Interaktion fallen eine Verunsicherung und eingeschränkte Belastbarkeit auf, oft muss die Patientin zum Weitermachen animiert werden, ein erhöhter Instruktionsaufwand in die Testung ist erforderlich. Das eigene Alter kann korrekt genannt werden, autopsychisch wie auch biographisch korrekt orientiert. Im Gespräch adäquat, keine Hinweise auf relevante sprachliche und sprachassozierte Funktionsstörungen. Die Auffassungsgabe und das Abstraktionsvermögen sind eingeschränkt, bei komplexeren Aufgaben wirkt die Patientin oft überfordert, Ausführung zum Teil erschwert oder nicht möglich. Affektiv positiv gestimmt, stabil und schwingungsfähig, keine Hinweise auf neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Vorbemerkung: Aufgrund fehlender Schulbildung und bestehenden primären Analphabetismus kann eine umfassende neuropsychologische Untersuchung (insbesondere Aufgaben mit schriftsprachlichen und rechnerischen Anforderungen) nicht durchgeführt werden. MMS: 16/23 Pkt. (bei bestehendem primären Analphabetismus). Im Vordergrund stehen eine Merkfähigkeitsstörung sowie visuo-konstruktive Schwierigkeiten. Gedächtnis: Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen 5-Wortliste zeigt sich eine eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine relevanten Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste nach einer halben Stunde ist aufgehoben, nach einer erneuten Lernphase können nach 10 Minuten 3 der 5 gelernten Wörter reproduziert werden, zum Teil Konfabulationen und Verkennungen. Die Wiedererkennfähigkeit ist leicht vermindert. Von einer zuvor gezeichneten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nichts erinnert werden, auch nach Vorzeigen der Vorlage keine Reproduktion möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leichte psychomotorische und kognitive Verlangsamung, im Verlauf Konzentrationsfluktuationen, leichte Ablenkbarkeit. Einschränkungen der mentalen Flexibilität und Ideenproduktion. Durchführung einer Aufgabe zur figuralen Ideenproduktion nicht möglich, deutliche konzeptuelle Defizite, eingeschränktes Abstraktionsvermögen. Das Konzeptdenken ist durchwegs deutlich eingeschränkt (DD i.R. geringen Schulbildung). Bei einer einfachen Durchstreichaufgabe deutliche Konzentrationsdefizite und Verlangsamung. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Im Verlauf keine Hinweise auf massgebende Perseverations- oder Konfabulationstendenzen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion auf Italienisch unauffällige Spontansprache und Sprachverständnis, eingeschränkter Wortschatz bei niedriger Schulbildung. Keine relevanten sprachlichen Auffälligkeiten, vereinzelt Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten. Die sprachliche Prosodie und der Sprechantrieb sind weitgehend unauffällig. Das einfache Sprach- und Instruktionsverständnis ist weitgehend intakt, bei zunehmender Komplexität der Aufgaben wirkt die Patientin überfordert, Wiederholung der Anweisungen oft notwendig. Konfrontationsbenennen einfacher Alltagsobjekte unauffällig. Es bestehen ein primärer Analphabetismus und eine primäre Akalkulie. Kursorisch keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Sehr einfache geometrische Figuren können weitgehend korrekt erkannt und gezeichnet werden, bei komplexeren Figuren deutliche konstruktiv-planerische Defizite. Die einfache visuelle Objekterkennung und das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuell-agnostische Störung. In der Exploration auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Veranlasste Zusatzuntersuchungen: MRI Schädel vom 11.06.2015: Nachweis von kleinen Glioseherden im Marklager beider Hemisphären, insbesondere im Centrum semiovale. Eine frische oder subakute Ischämie ist nicht nachzuweisen. Kein Anhaltspunkt für eine umschriebene verstärkte Atrophie des Hippocampus oder des Temporallappens. Als Nebenbefund Vd.a. kleines Aneurysma im Siphonbereich der Karotis interna links. Die aktuelle verhaltensneurologische und neuropsychologische Untersuchung zeigt bei eingeschränkter Untersuchbarkeit bei primärem Analphabetismus und primärer Akalkulie multiple kognitive Defizite mit Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Konzentrationsdefizite, Aufmerksamkeitsstörungen mit erhöhter Ablenkbarkeit, vermindertes Abstraktionsvermögen und Konzeptdenken, reduzierte mentale Flexibilität und Ideenproduktion, Planungsdefizite), mnestische Defizite mit einer im Vordergrund stehenden Auffassungs- und Merkfähigkeitsstörung, zudem Einschränkungen der Lern- und Abruffähigkeit. Auf Verhaltensebene fallen eine leichte psychomotorische und kognitive Verlangsamung und eine leichte Antriebsminderung auf. Fremdanamnestisch wird eine zunehmende kognitive Verschlechterung und zunehmende Schwierigkeit in der Alltagsfunktionalität in den letzten Jahren, verstärkt in den letzten eineinhalb Jahren beschrieben. Die dargelegten Befunde weisen primär auf eine Funktionsstörung überwiegend frontotemporo-subkortikaler Hirnareale hin, wenngleich ohne Kenntnis des Vorzustands und unter erschwerten diagnostischen Bedingungen eine Schweregradeinschätzung und ätiologische Zuordnung der objektivierten Minderleistungen erschwert ist. Die Ausprägung der kognitiven Störung geht unseres Erachtens jedoch über das i.R. der fehlenden Schulbildung mit Migrationshintergrund zu erwartende Ausmass hinaus. Unter Berücksichtigung der bildgebenden Befunde, der fremdanamnestischen Angaben und der bekannten Diagnosen resp. Risikofaktoren gehen wir a.e. von einer primär subkortikalen Demenz vaskulärer Art aus, DD zusätzliche metabolische Störwirkungen, DD Mischdemenz mit neurodegenerativer Komponente (a.e. beginnender Morbus Alzheimer). Zur Differentialdiagnostik und genaueren Klassifikation empfehlen wir zur Verlaufsbeobachtung und Sicherung der Diagnose eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in 10 Monaten. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir die Patientin hierfür aufbieten, ggf. bei neuen Aspekten gerne auch früher. Aufgrund der Gangunsicherheit ist zur Sturzprävention und Stabilisierung eine Session Physiotherapie empfehlenswert, wir bitten Sie, diese zu verordnen. Des Weiteren Einsatz von Hilfsmitteln (Rollator) zu diskutieren. Mit diesen Befunden dürften Einschränkungen der Selbständigkeit und der Alltagsfunktionalität (ADL) zu erwarten sein. Die häusliche Situation ist aktuell durch die sehr gute und engagierte Betreuung durch die Angehörigen stabil und zufriedenstellend. In Zukunft könnten sich jedoch Limitationen zeigen. Wir empfehlen besonders bei zunehmender Belastung im häuslichen Umfeld eine Tagesbetreuung und Unterstützung durch die Spitex (Medikamentenabgabe, Körperhygiene). Weitere Optionen für eine spezifische Beratung wurden empfohlen (Pro Senectute, Alzheimerberatung, Broschüren und Kontaktadressen wurden ausgehändigt). Zusätzlich wurde der Tochter empfohlen, sich via Pro Infirmis sozialversicherungstechnisch beraten zu lassen (Hilflosenentschädigung, Unterstützungsmöglichkeiten). Aufbau einer Tagesbetreuung und häuslicher Massnahmen empfehlenswert. Eine vorsorgliche Heimplatzierung wurde diskutiert, kommt gemäss Tochter jedoch nicht in Frage.Aufgrund der Befunde und des Verlaufs ist bei dem demenziellen Zustandsbild probatorisch eine antidementive Medikation mit einem Acetylcholinesterasehemmer empfehlenswert. Sofern sich aus kardialer Sicht (Reizleitungsstörung im EKG) keine Kontraindikationen ergeben, würden wir eine antidementive Therapie mit Aricept oder Exelon empfehlen. Im Rahmen der Nachkontrolle Reevaluation der häuslichen Situation wie auch der Wirksamkeit der Medikation. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. Herpes Zoster Enzephalitis mit Polyneuritis cranialis ED 06.01.2015 (klinisch: Beteiligung von Oculomotorius, Abduzens, Trigeminus, Opticus und vestibulocochlearis rechts), Panuveitis rechts i. R. des Zosterinfektes. Zwischenanamnese seit 01.2015 Die Patientin berichtet, dass sie nach Austritt aus dem Krankenhaus K für 4 Wochen in der Reha Klinik K war (bis 09.02.2015). Sie habe verschiedene Körpertherapien und keine Neurorehabilitation gehabt. Sie leide zurzeit noch unter einem Taubheitsgefühl der rechten Gesichtshälfte. Dies sei aber zunehmend besser. Aktuell habe sie Schmerzen in den Knien, die sie auf die Einnahme von Trileptal zurückführe. Auf aktuelle kognitive Beschwerden angesprochen berichtet die Patientin, keine zu verspüren, auch die Wortfindungsstörungen seien nicht mehr vorhanden. Sie sei aber noch müde und leide zeitweise unter Stimmungsschwankungen, wobei sie ab und zu das Gefühl habe, depressiv zu sein. Während der Reha habe sie gemerkt, dass sie lärmempfindlich sei, was sich aber im Verlauf gebessert habe. Doppelbilder habe sie keine mehr. Sie habe das Gefühl, auf der rechten Seite weniger zu hören. Schlaf und Appetit seien gut, sie bemerke aber eine vermehrte Lust auf Süßes seit der Erkrankung. Geplant sei, eine medizinische Trainingstherapie zu beginnen, sie erwarte aber noch die Kostengutsprache dafür. Angaben des Ehemannes: Er äußert, dass die Patientin schnell müde sei, dass sie beim Gehen Schwierigkeiten habe (die Patientin ergänzt aufgrund von Schmerzen in den Knien und in den Gelenken) und sie brauche mehr Überwindung. Sozialanamnese: Lebt mit Ehepartner zusammen, 3 erwachsene Kinder. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit von 8 Jahren (Volksschule in Deutschland), anschließend kaufmännische Berufslehre. Noxen: Alkohol, bland. Nikotin, ca. vor 30 Jahren sistiert. Aktuelle Medikation Euthyrox 75 mg 1-0-0, Sotalol 80 mg 0-0-½, Becozym 1-0-0, Benerva 100 mg 1-0-0, Lyrica 50 mg 0-0-1, Trileptal 300 mg 1-0-1. Die allseits orientierte, 66-jährige Patientin, mit einem leicht hängenden Lid und vergrößerter Pupille des rechten Auges, kommt in Begleitung ihres Ehemannes pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist intakt. Es zeigt sich eine leicht eingeschränkte Schwingungsfähigkeit und im Affekt wirkt die Patientin etwas flach. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine Impulskontrollstörung beobachtbar. Keine relevanten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen während der Untersuchung beobachtbar. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der Untersuchung erkennbar. Das Durchhaltevermögen ist intakt. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste ist die Merkspanne normgerecht. Die Lernkurve ist ansteigend und es zeigt sich eine insgesamt normgerechte Gesamtlernleistung. Im verzögerten freien Abruf kann daher auf die Prüfung der Wiedererkennfähigkeit verzichtet werden. Eine zuvor einfache geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-semantischen und lexikalischen Ideenproduktion sind sowohl quantitativ als auch qualitativ intakt. Die figurale Ideenproduktion ist ebenfalls normgerecht. Bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein leicht verlangsamtes Bearbeitungstempo und es kommt zu einem Fehler. Beim Durchgang mit Interferenz zeigt sich eine normgerechte Bearbeitungszeit und es kommt zu einem Fehler. In den Papier-/Bleistift-Aufgaben zur Überprüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) und der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (TMT B) zeigen sich normgerechte Leistungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion ist die Spontansprache unauffällig. Keine Formulierungsschwierigkeiten, relevante Wortfindungsstörungen oder sonstige sprachliche Auffälligkeiten. Keine Paraphasien. Unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer einfachen geometrischen Figur gelingt problemlos. Es zeigen sich keine konstruktiv-planerischen, visuell-räumlichen oder perceptiven Defizite. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Das Zeichnen einer Uhr gelingt (7/7 Pkt.). Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der 66-jährigen Patientin auf kognitiver Ebene - verglichen mit den Vorbefunden 01.2015 - erfreulicherweise ein weitgehend normalisiertes kognitives Zustandsbild. Einzig findet sich eine diskret verminderte Interferenzanfälligkeit. Auf Verhaltensebene sind noch ein verminderter Antrieb, eine leicht verminderte Schwingungsfähigkeit und eine Affektverflachung feststellbar. Unter Einbezug der anamnestischen Angaben (Müdigkeit, Antriebsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen) und der obigen Befunde kann von einer leichten subkortikalen Funktionsstörung gesprochen werden, welche gut im Rahmen residueller Folgen der Herpes Zoster Enzephalitis erklärbar ist. Die Patientin wünscht, eine Kontroll-MRI durchführen zu lassen. Wir bitten Sie, dieses anzumelden und die Patientin zu einem Beurteilungsgespräch aufzubieten. Wegen Weiterbestehen einer Hörminderung auf der rechten Seite empfehlen wir eine Abklärung bei einem HNO-Spezialisten. Aufgrund der Antriebsschwierigkeiten und der Stimmungsschwankungen sowie der weiterhin bestehenden Müdigkeit wurde die Möglichkeit der Einnahme eines Antidepressivums besprochen. Zurzeit besteht jedoch subjektiv kein Bedarf. Beurteilung der Urteilsfähigkeit bei in den Akten dokumentierter leichtgradiger Demenz vom Alzheimer-Typ. Entsprechend den Unterlagen liegt bei der Patientin eine leichtgradige Demenz vom Typ Alzheimer vor. In der PET-Untersuchung 11.2014 leichter Hypometabolismus kortikal symmetrisch occipital medial und lateral bds., sowie temporal lateral, und biparietal. - Seit dem 25.02.2015 lebt die Betroffene im Reusspark in Stadt S, ist mit der Unterbringung dort aber nicht einverstanden. Im vorliegenden Gutachten soll die Frage der Urteilsfähigkeit der Betroffenen beurteilt werden. Insbesondere geht es um die Frage, ob die Betroffene in der Lage ist, ihre Wohnsituation im Zusammenhang mit der Krankheit realistisch einzuschätzen. Angaben der Patientin: Subjektiv bestünden keinerlei Beschwerden. Man behaupte, sie leide unter einer Alzheimerdemenz, was sie selbst aber nicht glaube. Abklärungen diesbezüglich hätten in der Memory Clinic Klinik K stattgefunden. Seit über einem Monat lebe sie jetzt im Reusspark. Die genauen Umstände, die zum dortigen Aufenthalt geführt hätten, können nicht angegeben werden. Sie habe von dort ein Aufgebot erhalten. Sie selbst traue sich aber zu, weiterhin ohne Hilfe allein zu wohnen.Fremdanamnestische Angaben des begleitenden Sohnes: Die Vergesslichkeit sei bereits vor ca. 5 Jahren aufgefallen und hätte im Verlauf zugenommen. Bis zur Pensionierung vor zwei Jahren habe die Patientin bei Klinik K als Haushaltshilfe gearbeitet. Seit der Pensionierung sei es zu einer drastischen Zunahme der Vergesslichkeit mit Orientierungsschwierigkeiten und zu einer Verwahrlosung gekommen. Die Patientin habe sich sozial völlig zurückgezogen und nur noch Ferngesehen. Zudem habe sie sich nur noch einseitig und nicht adäquat ernährt. Sie habe auch externe Hilfe nicht eingesehen und die Spitex nicht in die Wohnung gelassen resp. wieder nach Hause geschickt. Auf Empfehlung des Hausarztes seien vor einem Jahr dann Abklärungen in der Memory Clinic Klinik K erfolgt und die Diagnose einer beginnenden Demenz vom Alzheimertypus gestellt worden. 12.2014 sei es dann zur Wundinfektion am rechten Schienbein gekommen. Die Patientin habe diese Wunde selbst nicht versorgt. Im deliranten Zustandsbild sei sie daraufhin notfallmässig im Krankenhaus K hospitalisiert und ab 02.2015 in den Reusspark verlegt worden. Sie habe dort rebelliert, woraufhin eine Gefahrenmeldung erfolgt sei. Der Sohn sei als Beistand für administrative Angelegenheiten eingesetzt. Zur Vorgeschichte: Wetterabhängige Wirbelsäulenschmerzen bei St.n. Wirbelsäulenoperation (Klinik K). Bekannte arterielle Hypertonie, medikamentös behandelt. Seit über 20 Jahren in regelmässiger fachpsychiatrischer Behandlung. Vor ca. 25 Jahren Erstsymptome eines Alkoholüberkonsums, vor über 10 Jahren exazerbiert mit St.n. stationärer Entzugsbehandlung. Antabus Behandlung bis vor ca. 1 Jahr. Sozialanamnese: Ausbildung zur Physiotherapeutin, bis zur Geburt der Kinder als Physiotherapeutin gearbeitet. Später dann bei Klinik K tätig gewesen, zuletzt als Haushaltshilfe. Vor ca. 2 Jahren pensioniert. 3 Kinder. Geschieden seit 1984. Lebt derzeit im Reusspark in einer offenen Wohngruppe (7 Personen), entsprechend Angaben des Sohnes werde sie dort auch optimal aktiviert. Aktuelle Behandlung: Coveram plus 10/10/2.5 1-0-0, Aricept 5 mg 1-0-0, Concor 5 mg 1-0-0, Remeron 15 mg 0-0-1. Die Patientin ist zeitlich nicht, situativ nur unvollständig orientiert. Über den Verlauf sind wenige korrekte Angaben möglich. Eine valide Anamneseerhebung ist nicht möglich. Auch das Alter der Kinder kann nicht korrekt angegeben werden. Es bestehen zudem erhebliche Schwierigkeiten in der zeitlichen Zuordnung früherer Ereignisse. Die Patientin wirkt ernst, ist nicht schwingungsfähig und in Bezug auf Ausprägung und Relevanz ihrer kognitiven Einschränkungen anosognostisch. Sie beurteilt sich selbst als gesund, steht jeglicher Unterstützung und Hilfe abwehrend gegenüber und ist auch Argumenten nicht zugänglich. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird ungenügend und konfabulativ gelernt, der Spätabruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen zufällig. Auch eine zuvor kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf nicht erinnert. Das Altgedächtnis ist massiv eingeschränkt, wobei sich ausgeprägte konfabulative Tendenzen zeigen. Auch aufgehobenes prospektives Gedächtnis. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Massiv reduzierte semantische Ideenproduktion mit Regelbrüchen und auch Perseverationen. Die lexikalische Ideenproduktion ist relativ flüssig. Die figurale Ideenproduktion praktisch aufgehoben. Die Abstraktionsfähigkeit ist erhalten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, aber nicht informativ, keine signifikanten Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Schreibfähigkeit intakt. Graphomotorisch keine Auffälligkeiten. Kopfrechnen massiv fehlerhaft, einfache Rechenaufgaben können aber bearbeitet werden. Lesen sowie Konfrontationsbenennen für Objekte und Namen erhalten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Da Zeichnen einer Uhr mit Ziffernblatt gelingt nicht, es werden die Zahlen 5-60 eingetragen, zudem kann nur ein Zeiger platziert werden, die vorgegebene Zeit ist nicht korrekt. Beim Kopieren einer einfacheren geometrischen Figur fällt ein Fehler. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei der nicht orientierten, ernsten und vermindert schwingungsfähigen Rechtshänderin mit aufgehobener Krankheitseinsicht, die ihre kognitiven Einschränkungen selbst nicht realisiert, Hilfeleistungen nicht akzeptiert und Argumenten nicht zugänglich ist, folgende kognitive Befunde: Schweres amnestisches Syndrom mit schwerer anterograd-amnestischer Störung, Schwierigkeiten in der zeitlichen Zuordnung früherer Ereignisse mit ausgeprägten konfabulativen Tendenzen sowie aufgehobenem prospektiven Gedächtnis (no future in amnesia), zusätzliche Dyskalkulie, visuo-konstruktiv/-planerische Schwierigkeiten, verminderte kognitive Flexibilität sowie Strukturierungs- und Planungsdefizite. Diese Befunde entsprechen einer Funktionsstörung fronto-temporo-medialer Hirnareale, die sich gut mit Folgen einer alkoholtoxischen Enzephalopathie mit Korsakow-Syndrom vereinbaren lassen, DD zusätzliche Alzheimerkomponente. Die Befunde früherer Abklärungen. Zur Urteilsfähigkeit: Unter Berücksichtigung der fehlenden Einsichtsfähigkeit und der schweren Gedächtniseinschränkungen ist diese für die Beurteilung der Wohnsituation nicht gegeben: Die Patientin ist aufgrund der fehlenden Krankheitseinsicht (Anosognosie) nicht in der Lage, vernunftgemäss zu handeln resp. die Tragweite ihres eigenen Handelns zu begreifen. Aufgrund der Anosognosie wird Hilfe zudem nicht angenommen resp. verweigert und unmittelbare Gefahrensituationen nicht korrekt eingeschätzt. Dies belegen auch Beispiele aus der Vergangenheit. Neben der verminderten Krankheitseinsicht ist das fehlende prospektive Gedächtnis (mit fehlender Zukunftsorientierung) relevant, das vor allem Einfluss auf die Planungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit der Patientin hat. Eine Selbstversorgung ist aufgrund der Schwere der kognitiven Einschränkungen nicht mehr möglich. Die derzeitige Wohnsituation ist den kognitiven Einschränkungen sowie deren Auswirkungen auf Alltagsaktivitäten angepasst und als optimal zu beurteilen. Neuropsychologische Standortbestimmung bei Status nach mittelschwerem Schädelhirntrauma am 19.03.2015 (Epiduralhämatom temporal links, Fraktur des Os temporale und parietale links, chronisches Subduralhämatom frontal links) sowie Status nach Borlochtrepanation frontal und parietal links, Evakuation des Subduralhämatoms und Einlage einer subduralen Drainage am 01.05.2015. Die Patientin erlitt am 19.03.2015 einen Pferdesturz mit Schädelhirntrauma und stumpfem Thoraxtrauma. Notfallmässige Abklärung und Hospitalisation im Krankenhaus K. Wegen Kopfschmerzen und Schwindelbeschwerden erfolgte im Verlauf eine Bildgebung, die ein chronisches Subduralhämatom frontal links zeigt. Evakuation am 01.05.2015. Aktuelle Beschwerden: Die Patientin sei seit ca. einer Woche probeweise während zwei Stunden am Tag tätig bei offiziell 100%iger Arbeitsunfähigkeit. Sie bemerke noch eine verstärkte Müdigkeit und verminderte Belastbarkeit. Belastungsindiziert auch sturmer Kopf. Keine eigentlichen Kopfschmerzen mehr. Zusätzlich müdigkeitsassoziierte Konzentrationsschwierigkeiten. Keine Vergesslichkeit. Keine Langsamkeit. Keine Verhaltenssymptome. Zur Vorgeschichte: Neurologische oder psychiatrische Vorerkrankungen sind nicht eruierbar. Keine Noxen. Sozialanamnese: Die Patientin habe eine kaufmännische Ausbildung absolviert und arbeite im Innendienst einer Versicherung. Bis zum Unfallereignis sei sie mit einem 80% Pensum tätig gewesen. Zusätzlich aktive Reitsportlerin (mit Wettkämpfen). Aktuell bestehe noch eine 100%ige Arbeitsunfähigkeit.Aktuelle Behandlung: Keine. Allseits orientierte, verhaltensunauffällige Fr. Y mit normalem Antrieb, guter Affekt- und Impulskontrolle. Die Auffassungsgabe von Fr. Y ist gut, ihr Arbeitstempo sehr speditiv. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird diskret verzögert, aber normgerecht gelernt, wobei Fr. Y dabei unter Stress gerät. Der Spätabruf liegt über dem Lernplateau und ist normgerecht. Auch eine zuvor kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf gut erinnert. Intaktes Alt- und prospektives Gedächtnis. Aufmerksamkeit/Konzentration: Fr. Y ist während der strukturierten Untersuchung durch testinterne oder externe Interferenzen nicht abgelenkt. Eine Aufgabe zur Untersuchung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit wird mit sehr schnellem Tempo und guter Fehlerkontrolle bearbeitet. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Flüssige lexikalische Ideenproduktion, hier lediglich diskrete Repetitionen. Intakte figurale Ideenproduktion. Normale Abstraktionsfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, ohne Wortfindungsstörungen, ohne Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Schreibfähigkeit intakt. Graphomotorisch keine Auffälligkeiten. Auch die sonstigen sprachlichen und sprachassozierten Funktionen sind unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer komplexen geometrischen Figur gelingt prompt. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Sehr erfreulicher Verlauf bei Status nach mittelschwerem Schädelhirntrauma am 19.03.2015 und Status nach Borlochtrepanation frontal und parietal links mit Evakuation eines chronischen Subduralhämatoms am 01.05.2015. Residuell zeigt sich aktuell noch eine diskrete sprachliche Lern-, aber keine Gedächtnisschwäche sowie ein diskretes Repetieren bei der Prüfung der lexikalischen Ideenproduktion. Diese Befunde entsprechen einer leichten Funktionsstörung links fronto-limbisch, gut mit residuellen Auswirkungen des Schädelhirntraumas vereinbar. Die Belastbarkeit ist aktuell noch als leicht eingeschränkt zu beurteilen. Prognostisch ist von einem weiterhin guten Verlauf auszugehen. Ad Arbeitsfähigkeit: Die berufliche Reintegration sollte aufgrund der aktuell noch verminderten Belastbarkeit und der residuellen somatischen Beschwerden sukzessive erfolgen, um eine Überforderung und kognitive Dekompensation zu vermeiden: Beginn mit einem 40% Pensum (= 50% des angestammten Pensums) während 2 Monaten, anschließende Steigerung auf ein 60%iges Pensum. Nach 3-4 Monaten sollte das angestammte 80%ige Arbeitspensum erreicht sein. Aus verhaltensneurologisch-neuropsychologischer Sicht sind keine spezifischen Therapien notwendig. Verlaufskontrolle bei Schwierigkeiten im Rahmen der beruflichen Reintegration empfehlenswert. Verlaufskontrolle zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei Glioblastom WHO Grad IV frontal rechtsbetont mit Infiltration des Corpus callosum mit initialem fokalen Status epilepticus, Status nach Kraniotomie und Tumorteilexstirpation am 12.02.2014 sowie Radio-Chemotherapie. Residuelle kognitive Einschränkungen und leichtes frontales Verhaltenssyndrom. Im EEG 05.2015 Herdbefund rechts fronto-temporo-parietal mit einzelnen steileren Wellen. Zwischenanamnese seit 03.2015: Am 15.06.2015 erfolgte wegen einer Wundheilungsstörung der Narbe hochfrontal eine Operation im Hause. Bis 30.06.2015 bestehe deshalb eine 100%ige AUF. Subjektiv im Vordergrund stehen eine vermehrte Müdigkeit und eine verminderte Belastbarkeit mit Stressanfälligkeit. Zu epileptischen Anfällen oder anfallsverdächtigen Ereignissen sei es im Verlauf nicht mehr gekommen. Arbeitssituation: Fr. Y arbeitet nach wie vor mit einem 50%igem Pensum, jeweils zwischen 8.00 und 12.00 Uhr. Durch den Arbeitgeber gebe es zeitweise Reklamationen wegen einer vermehrten Vergesslichkeit und zeitweisen Überforderung in schwierigen Situationen, wie dies auch durch den Case-Manager, Dr. X, geschildert wird. Aktuelle Medikation: Keppra 500 mg 2-0-2, Depakine Chrono 300 mg 1-0-1, Depakine Chrono 500 mg 1-0-1. Auf eine detaillierte Abklärung wurde verzichtet. Ad Arbeitsfähigkeit: Unter Berücksichtigung der Gesamtsituation Belassen der 50%igen Arbeitsfähigkeit. Die kognitive Belastbarkeit ist unter Berücksichtigung der Grunderkrankung nach wie vor reduziert und die Fehleranfälligkeit resp. die kognitive Dekompensation in Stress- und Belastungssituationen als erhöht zu beurteilen. Aufgrund der Anfallsgefahr ist zudem ein Arbeiten im Schichtdienst zu vermeiden. Zur Arbeitsfähigkeit muss interdisziplinär, resp. auch aus onkologischer Sicht hinsichtlich dem zu erwartenden Krankheitsverlauf und aus epileptologischer Sicht Stellung genommen werden. MRI- und neuroonkologische Kontrolle 08.2015. Verlaufskontrolle bei Dr. X 12.2015. Verlaufskontrolle bei folgender Diagnose: Fortgeschrittene kortikal-betonte Demenz, am ehesten vom Alzheimertyp, aggraviert durch vaskuläre Veränderungen. Schädel-MRI 04.2005: Läsionen okzipital links, möglicherweise vaskulär bedingt; FDG-PET 08.2005: Allgemeiner leichter Hypometabolismus der Grosshirnrinde, stellenweise kleinere metabolische Defizite kortikal, mit einer vaskulären Enzephalopathie vereinbar. Unverträglichkeit von Memantine. Verlauf seit 01.2015. Angaben der Ehefrau: Besonders morgens und in ungewöhnlichen Situationen Unruhezustände, sei dann sehr erregt, spreche gut auf Temesta 1 mg exp. an (durchschnittlich 3 Tbl./Woche) und sei dann gut führbar. Der Verlauf sei etwas fluktuierend. Im Alltag benötige Fr. Y gehäufte Aufforderungen, z.B. zum Duschen. Ansonsten gehe es aber gut. Das Ehepaar sei nach wie vor im Alltag aktiv und gehe täglich mehrere Stunden spazieren. Zeitlich, örtlich, situativ und autopsychisch nicht orientierte Fr. Y, psychomotorisch etwas verlangsamt und antriebsgemindert, auch perseverativ und rasch überfordert. Ihre Spontansprache ist flüssig, aber nicht informativ und durch massives Suchverhalten, Satzabbrüche und Paraphasien geprägt. Eine valide Anamneseerhebung ist nicht möglich. Auf eine detaillierte Untersuchung wurde verzichtet. Die häusliche Situation ist unter dem Engagement der Ehefrau von Fr. Y nach wie vor sehr stabil. Häusliche Unterstützungsmassnahmen werden vorerst nicht gewünscht. Fortführen der Behandlung mit Trittico (50-50-100 mg) und Aricept (0-0-10 mg). Bedarfsweise Temesta 1 mg exp. bei gutem Ansprechen der Erregungszustände. Kurze Verlaufskontrolle 12.2015 empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei fremdanamnestisch Zunahme der neuropsychologischen Defizite im letzten Jahr, Frage nach DD neurodegenerative Erkrankung. Diagnose: - Kryptogene Epilepsie mit generalisierten Anfällen, EM 06.2011 - DD Sekundäre bilaterale Synchronie - 2-malige generalisierte unprovozierte epileptische Anfälle 06.2011 und 11.2012 - Keppra vom 11.2012 bis 06.2013 (Umstellung wegen Aggressivität und Gereiztheit), seither Lamotrigin - DD mögliche neurodegenerative Erkrankung - Schädelhirntrauma und traumatische Subarachnoidalblutung frontal bds. mit schmalem Subduralhämatom hoch-parietal bds. nach epileptischen Anfall 11.2012, Hunt und Hess 1a, Fisher Grading 3 - Mittelschwere kognitive Defizite unklarer Ätiologie vor allem frontal-exekutiv und die Aufmerksamkeitsfunktionen betreffend, ED 06.2011 aggraviert nach Schädelhirntrauma 2012. Zwischenanamnese seit 18.12.2012: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Ehefrau zum vereinbarten Termin. Anamneseerhebung in Anwesenheit beider. Zwischenzeitlich sei eine IV-Abklärung am Ärztlichen Begutachtungsinstitut (ABI) in Stadt S im August 2013 erfolgt. Dort habe man klare Hinweise auf relevante Leistungseinschränkungen festgestellt, welche noch stärker ausgeprägt gewesen seien als in der neuropsychologischen Untersuchung im Hause (s. neuropsychologischer Bericht vom 18.12.2012). Nach diesen Abklärungen habe er das Anrecht auf eine volle Rente erhalten. Seither gemäss Ehefrau zunehmende kognitive Verschlechterung, wobei Hinweise auf Fluktuationen eruierbar sind. Es gäbe Tage, wo Hr. Y aktiver und präsenter wirke, während er an anderen Tagen völlig antriebslos und abwesend sei. Generell bemerke sie jedoch eine kontinuierliche Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses, was früher klar weniger der Fall gewesen sei. Verschärft hätte sich die gesamte Situation seit einer heftigen Grippe im Februar 2015, wo Hr. Y über 40° C Fieber gehabt hätte. Im Vordergrund stehe eine sehr starke Apathie und seither eine ausgeprägte Müdigkeit sowie Unsicherheiten, besonders was die linke Seite des Raumes und Körpers betreffe. Das führe häufig dazu, dass er beim Trinken Flüssigkeit ausschütte oder z.B. beim Rasieren die linke Gesichtsseite vernachlässige. Er sei im Vergleich zu früher auch viel sturer und steigere sich zum Teil in bestimmte Themen und Ideen hinein. Auf Nachfrage werden im Verlauf der letzten Jahre zunehmende Schwierigkeiten in der Alltagsfunktionalität/ADL bejaht, oft müsse er beim Kleiderwechsel aufgefordert werden oder brauche bestimmte Anleitung bei der Körperhygiene. Seine Sturheit, welche schon vorher bestanden hätte, sei noch stärker geworden. Im Moment besucht er einen betreuten Bereich, drei Tage die Woche, was ihm Struktur gäbe und ihn auch positiv aktiviere. Beschrieben werden des Weiteren metabolische Probleme, so bestünden große Stoffwechselstörungen, welche der Hausarzt unter Kontrolle zu halten versuche. Aufgrund der finanziellen Probleme und der deutlichen Schwierigkeiten im Umgang mit Geld seien bestimmte Vorkehrungen erfolgt. Die Schwester von Hr. Y, welche Sozialarbeiterin sei, habe die Vollmacht erhalten und würde beraterisch zur Seite stehen.Aktuelle Medikation Lamotrigin 150 mg/d, Pravalotin Mepha 20 mg/d, Remeron 15 mg/d. Kooperativer, freundlich zugewandter und tendenziell unbekümmert wirkender Rechtshänder, affektiv reduziert schwingungsfähig und verflacht. Im Vergleich zur Voruntersuchung in der Interaktion adäquater, freundlich zugewandt, keine Hinweise auf eine Dysphorie oder Reizbarkeit. In der Verhaltensbeobachtung auch keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. Keine Impulskontrollstörung. Antrieb und Arbeitstempo sind in der klinischen Beobachtung leicht reduziert, im Verlauf leichte Konzentrationsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit, im Verlauf keine Hinweise auf eine Ermüdung. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Über zeitgenössische Begebenheiten kann korrekt inkl. kontextualer Zusammenhänge berichtet werden. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste im Vergleich zur Voruntersuchung weitgehend unveränderte Resultate mit eingeschränkter Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Qualitativ fallen vermehrt Repetitionen und eine unsystematische Vorgehensweise auf. Deutlicher Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch unverändertes Resultat. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt und fehlerfrei, keine Verkennungen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Mittelgradig eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, wobei qualitativ deutliche Auffälligkeiten im Sinne von Perseverationen und zum Teil Regelbrüche auffallen. Massiv erhöhte Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test. Im Vergleich zur Voruntersuchung qualitativ und quantitativ leicht verschlechtertes Resultat. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion ist knapp normgerecht, es zeigt sich eine Repetition. Deutlich eingeschränktes Ergebnis bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit mit zudem einer Auslassung und Fehler, insgesamt deutlich ungenügende Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit, Einschränkungen der psychomotorischen Geschwindigkeit und visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung. Leicht erhöhte Ablenkbarkeit und Konzentrationsfluktuationen im Verlauf. Eingeschränkte Belastbarkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion leicht reduzierte Sprachproduktion mit leicht verminderter Prosodie und vereinzelt Formulierungsschwierigkeiten, keine sonstigen relevanten sprachlichen und sprachassoziierten Funktionsstörungen. Sprach- und Instruktionsverständnis sind unauffällig. Konfrontationsbennen wie auch Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt, keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Rechnen gelingt abgesehen von einzelnen Flüchtigkeitsfehlern unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumlich oder konstruktive Störungen. Die visuelle Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. MMS: Aktuell 26/30 Pkt. (leichte Merkfähigkeits- und Konzentrationsstörung). Uhrentest: unauffällig. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt – verglichen mit den Vorbefunden 12.2012 - ein weitgehend stabil gebliebenes kognitives Leistungsprofil mit einzelnen signifikanten Verschlechterungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (insbesondere der Konzentrationsfähigkeit und Interferenzfestigkeit, der Handlungsplanung, der Ideenproduktion und mentalen Flexibilität sowie der Wortflüssigkeit). Im Vordergrund der aktuellen neuropsychologischen Befunde finden sich attentionale und exekutive Störungen, zudem Verhaltensauffälligkeiten im Sinne einer Antriebsminderung und Affektverflachung mit reduzierter Schwingungsfähigkeit, einer Adynamie und Unbekümmertheit. Des Weiteren finden sich mnestische Defizite (insbesondere Auffassungs- und Merkfähigkeitsstörungen sowie eine eingeschränkte Lernfähigkeit). Fremdanamnestisch werden relevante Veränderungen im Sozialverhalten, im Antrieb und der Kritikfähigkeit im Verlauf der letzten Jahren und verstärkt seit der Hirnblutung 11.2012 beschrieben. Die Befunde einschl. der Verhaltensaspekte entsprechen formal einer mindestens mittelschweren kognitiven Störung. Der Verlauf mit plötzlicher Zunahme der kognitiven Defizite und der Verhaltensauffälligkeiten nach dem grippalen Infekt 02.2015 sehen wir a.e. i. R. einer Dekompensation des prekären kognitiven Vorzustands bei St. n. SHT mit traumatischer SAB frontal bds. sowie bekannter kryptogener Epilepsie. Klare Hinweise auf einen zusätzlichen neurodegenerativen Prozess im Sinne eines Morbus Alzheimers oder einer fronto-temporalen Lobärdegeneration ergeben sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Eine neurodegenerative Komponente kann jedoch nach wie vor nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Zur Reevaluation und Verlaufsbeobachtung empfehlen wir eine Kontrolluntersuchung in 1 Jahr. Die Beschäftigung im betreuten Bereich (3 Tage die Woche) ist in kognitiver Hinsicht ideal und zu befürworten. Die Aufrechterhaltung einer Tagesstruktur und von Aktivitäten ist wichtig. Eine ambulante psychiatrisch-psychologische Therapie und Begleitung sei vom Patienten nicht erwünscht. Ggf. könnte Hr. Y - eine genügende Compliance vorausgesetzt - von einer verhaltenstherapeutischen Begleitung und einem Coaching profitieren (z. B. zum Erlernen und Umsetzen von Strategien zur Alltagsbewältigung und Strukturierung im Alltag). Die häusliche Situation ist derzeit unter der Betreuung und dem guten Engagement der Ehefrau kompensiert und weitgehend stabil. Bei zunehmender Belastung im häuslichen Umfeld ist ein Ausbau der Tagesbetreuung in Erwägung zu ziehen, weitere Optionen für eine spezifische Beratung finden sich u.a. bei der Pro Senectute oder bei der Alzheimerberatung. Zusätzlich wurde der Ehefrau empfohlen, sich via Pro Infirmis sozialversicherungstechnisch beraten zu lassen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in einem Jahr. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung bei rezidivierenden amnestischen Episoden unklarer Ätiologie. Hauptdiagnosen - Rezidivierende amnestische Episoden unklare Ätiologie - Klinisch: isolierte Erinnerungslücken über max. 22 Stunden, 8 Episoden, letzte 08.2014 - MRI 12.2014: Kein Nachweis von RF oder entzündlichen Läsionen. - EEG 01.2015: Unauffällig. - Spannungskopfschmerzen Fr. Y erscheint pünktlich und allein zum vereinbarten Termin. Sie berichtet adäquat und detailliert über den Grund der Abklärung und die bemerkten kognitiven Einschränkungen. Seit über zweieinhalb Jahren bemerkt sie Schwierigkeiten mit dem Erinnerungsvermögen, welche besonders durch andere aufgedeckt werden würden. Beschrieben werden Gedächtnislücken im Sinne von Episoden, wo Leute ihr erzählen würden, dass sie bestimmte Erlebnisse oder Sachen gemacht und gesagt habe, die sie einfach nicht mehr wisse, die Informationen seien ganz weg, obwohl man ihr z. B. auch Foto davon zeige oder sie mit Erinnerungsstützen daran erinnern wolle. Auch bemerkt sie Probleme mit der Rechtschreibung, das Lesen gehe viel langsamer, was früher nie Schwierigkeiten bereitet hätte. In der Schule generell etwas schwächer in den Sprachen gewesen, habe jedoch solche Lese- und Rechtschreibstörungen nicht gehabt. Die Schwierigkeiten seien konstant vorhanden, Fluktuationen oder eine Verschlechterung werden verneint. Bestimmte Zusammenhänge z. B. mit Schlafstörungen oder Schmerzbeschwerden werden ebenfalls verneint. Die Stimmung sei im Moment stabil, in der Vorgeschichte bekannt ist eine Depression, letzte depressive Episode 2013 (ca. 4 Monate dauernd), damals unter antidepressiver Medikation. Keine relevanten Schlafstörungen, Appetit unauffällig. Relevante Einschränkungen der Leistungsfähigkeit bei der Arbeit seien nicht aufgefallen, allerdings würden Unsicherheiten auftreten, dass sie bestimmte Masse z. B. vergesse oder sich nicht merken könne, auch müsse sie viel häufiger Sachen aufschreiben als früher, da sie es sonst vergesse. Bzgl. der Schmerzbeschwerden gibt sie an, dass sie viermal die Woche Schmerzen habe, obwohl sie regelmässig Dolormin einnehmen müsse. Die Medikation nehme sie seit 16 Jahren ein. Eine Abklärung diesbezüglich sei mit etwa 22 Jahren erfolgt, habe jedoch nichts gebracht. Verschiedene therapeutische Optionen wie z. B. Physiotherapie und Krafttraining seien versucht worden, jedoch ohne Erfolg. Sozialanamnese: Verheiratet, in Trennung von ihrem Ehemann, lebt in einer neuen Partnerschaft, ein leibliches Kind. Aus Deutschland stammend, seit 2007 in der Schweiz. Schul-/Berufsanamnese: 10 Jahre Grundschule in Deutschland, Abbruch einer Bauzeichnerlehre, schliesslich Tätigkeit auf dem Bau, aktuell 100 % Pensum. Systemanamnese: Nikotin ca. 10-15 Zigaretten/d, kein Alkohol oder Drogenkonsum. Aktuelle Medikation Dolormin 200 mg ca. 4 x/Woche. Allseits korrekt orientierte, kooperative Rechtshänderin, im Kontakt und Gespräch unauffällig, offen und freundlich zugewandt. Affektiv stabil und schwingungsfähig, keine Hinweise auf relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten, insbesondere keine manifeste depressive Symptomatik. In der Testsituation keine Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation. Das Durchhaltevermögen und die Kooperation sind gut. Keine Hinweise auf relevante Aufmerksamkeitsstörungen oder Konzentrationsfluktuationen im Verlauf, auch keine Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Keine Anzeichen von Schmerzbeschwerden, gemäss Patientin auch keine Schmerzsymptomatik. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation nicht-assoziativen Wortliste unauffällige Erfassungsspanne, im Verlauf leicht flache und instabile Lernkurve mit im Vergleich zur Altersnorm knapper Gesamtlernleistung, vereinzelt Repetitionen, keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum gelernten durchschnittlich, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt ohne Verkennungen. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Somit keine Hinweise auf relevante mnestische Störungen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ knapp normgerechte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium, vergleichsweise höher ausfallende, durchschnittliche semantische Ideenproduktion. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion ist im Vergleich zur verbalen Modalität überdurchschnittlich, die Vorgehensweise ist meist strukturiert und geplant. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist unauffällig. Unauffällige Leistungen auch bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Die psychomotorische Geschwindigkeit, die Fehlerkontrolle wie auch die mentale Flexibilität und Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung sind unauffällig. Bei der komplexeren Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastbarkeit (d2 Test) finden sich ebenfalls durchschnittliche Konzentrationsleistungen, eine gute Bearbeitungsgeschwindigkeit und Fehlerfestigkeit, keine Hinweise auf eine erhöhte Ermüdbarkeit oder Konzentrationsfluktuationen im Verlauf, die Daueraufmerksamkeit ist stabil gegeben. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache, unauffälliges Sprach- und Instruktionsverständnis. Konfrontationsbenennen, Lesesinnverständnis intakt. Lesen diskret verlangsamt und zum Teil grammatikalische Fehler. Rechtschreibung unauffällig. Beim Rechnen vereinzelt Flüchtigkeitsfehler, Grundfertigkeiten jedoch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Sämtliche, im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung geprüften kognitiven Leistungen fielen unauffällig aus. Einzig fällt eine leichte Asymmetrie zu Ungunsten der verbalen Leistungen auf bei jedoch insgesamt noch durchschnittlichen Befunden. Hinweise auf relevante neuropsychologische Funktionsstörungen oder kortikale Ausfälle, i. B. auf eine mnestische Störung, finden sich nicht. Die von der Patientin angegebenen Gedächtnisstörungen liessen sich testpsychologisch nicht objektivieren. Diese könnten im Alltag prinzipiell gut durch kognitive Störwirkungen, resp. durch mögliche äussere, psychosomatische/psychoreaktive Phänomene (Belastung, Stress, Schmerzbeschwerden) erklärt werden. Aus neuropsychologischer Sicht spricht nichts gegen die Fahreignung für Automobile. Ebenfalls sind betreffend der Berufstätigkeit als Bauarbeiterin keine relevanten Einschränkungen in kognitiver Hinsicht zu erwarten. Bzgl. therapeutischer Massnahmen sollte die Durchführung einer Verhaltenstherapie (Schwerpunkte u. a. Erlernen von Strategien zur Entspannung und Stressmanagement) erwogen werden. Zudem empfehlen wir eine psychosomatische Differentialdiagnostik und Reduktion/Sistierung der Schmerzmedikation.Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei subjektiv zunehmender Vergesslichkeit, Frage nach Ursache und mögliche Medikation und Behandlung. Gemäß Akten bekannter St. n. Infarkt im Stromgebiet der A. superior cerebelli links, SAB rechtshemisphärisch und rechts frontales subdurales Hämatom ohne relevante raumfordernde Komponente (CT 08.2011), im Verlauf weiter demarkierte kortikale Hypodensität parieto-okzipital links a.e. i. R. einer Contusion bei St. n. Polytrauma (Sturz aus 2 Meter). Gemäß Vorbefunde (Arztbericht 04.2006 und 08.2006) im Berufsalltag relevantes Restdefizit mit Schwindel und Hemiataxie links, leichte Dysarthrie, ansonsten psychisch und neuropsychologisch unauffälliger Patient. Betreffend Arbeitsfähigkeit aus neurologischer Sicht eher nicht anzunehmende vollständige Wiederaufnahme, eine Erhöhung des Arbeitspensums auf max. 50% könne allenfalls erreicht werden innert 2 Jahren nach dem Ereignis. Der Verlauf sei jedoch unabsehbar. Im Schädel MRI 04.2015 vorwiegend parieto-okzipital mehrere Infarktareale, zudem rechts temporal und im Bereich des Cerebellum, als Nebenbefund relativ großes venöses Angiom rechts cerebellär. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet, seit der neuen Medikation resp. der Medikamentenumstellung vor ca. 3 Monaten neue Probleme mit dem Gedächtnis bemerkt zu haben. Dies sei vor allem seinen Jasskollegen aufgefallen, wobei man beim Spielen Schwierigkeiten im Kurzzeitgedächtnis bemerkt hätte. Auch bei der Arbeit bemerke er, dass er vieles vergesse, z.B. bestimmte Kabel oder Gegenstände, die er bei einem Kunden brauche, nicht mitnehme. Dies sei früher nie der Fall gewesen. Zuhause resp. die Frau hätte nichts Relevantes bemerkt. Auch das Autofahren bereite ihm keinerlei Schwierigkeiten. Eine Veränderung der Geschwindigkeit oder der Konzentration wird verneint. Er fühle sich ansonsten körperlich wie auch psychisch stabil. Eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Keine erhöhte Ermüdbarkeit. Schlaf und Appetit unauffällig. Sozialanamnese: Verheiratet, mit der Ehefrau zusammenlebend. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule mit Realschulabschluss, bekannte vorbestehende Lese-Rechtschreibschwäche. Absolvierte eine 3-jährige Lehre zum Zimmermann, arbeitet nach wie vor selbständig im eigenen Betrieb. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Der 63-jährige Rechtshänder ist allseits korrekt orientiert und nimmt kooperativ an der Untersuchung teil. Im Gespräch adäquat, in seinen Schilderungen geordnet, leichte Dysarthrie. Im Verhalten unauffälliger Antrieb und adäquates Arbeitstempo, im Verlauf wiederholt Hinweise auf eine verminderte Handlungsplanung und Strukturierungsfähigkeit, vereinzelt Auslassungen und Ungenauigkeiten. Affektiv stabil und Schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik oder sonstige neuropsychiatrische oder Verhaltensauffälligkeiten. Das Störungsbewusstsein ist weitgehend adäquat. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste mittelgradig eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf nachweisbare, jedoch leicht reduzierte Lernkurve ohne Konfabulationen. Im Vergleich zum gelernten weitgehend unauffälliger verzögerter freier Abruf der Wortliste, bessere Leistung beim unterstützten Abruf. Unauffällige Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit, somit keine Hinweise auf eine relevante mnestische Störung im eigentlichen Sinne. Von einer zuvor sehr unsystematisch und ungenügend kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf entsprechend nur ansatzweise die Grundstruktur, jedoch eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Normgerechte verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium, vergleichsweise leicht reduzierte formal-lexikalische Ideenproduktion ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist in quantitativer Hinsicht normgerecht, es fallen jedoch qualitative Auffälligkeiten im Sinne einer unsystematischen und ungeplanten Vorgehensweise auf, dadurch vier Repetitionen. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeitseinschränkungen der visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung mit leicht reduzierter Bearbeitungsgeschwindigkeit, die Fehlerkontrolle ist intakt. Bei der komplexeren Variante kommt es zu einem Fehler, die Gesamtleistung fällt jedoch noch altersgerecht auf, keine Hinweise auf relevante Einschränkungen der geteilten Aufmerksamkeit, was sich auch bei einer computergestützten Aufgabe (TAP) zeigt. Keine Impulskontrollstörung. Die Reaktionsfähigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit wie auch die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit erweist sich in der computerisierten Testung unauffällig. Im Verlauf Hinweise auf Planungs- und Strukturierungsdefizite, dadurch vermehrt unsystematische Vorgehensweise und zum Teil Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, diskret dysarthrische Spontansprache ohne relevante sonstige sprachliche Auffälligkeiten, keine relevante Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, keine Paraphasien. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis sowie unauffälliges Konfrontationsbennen. Beim Schreiben und Lesen legasthenietypische Fehler, gut i.R. des bekannten legasthenischen Syndrom erklärbar. Rechnen insgesamt unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Planungs- und Strukturierungsdefizite mit unsystematischer Vorgehensweise (Umfahrung), dadurch leicht ungenügendes Ergebnis beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur mit einzelnen Ungenauigkeiten, zudem eine Auslassung, welche erst auf Hinweis gezeichnet wird. Entsprechend reduziert fällt der Abruf der Figur aus dem Gedächtnis aus. Keine Hinweise jedoch auf relevante visuell-perzeptive oder räumliche Störung. Die einfache Objekterkennung und das Erfassen von Formen, Farben, Szenen und komplexeren Figuren unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt alters- und bildungsangepasst leichte kognitive Minderleistungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (Einschränkungen der Handlungsplanung und Strukturierungsfähigkeit, verminderte mentale Flexibilität und formal-lexikalische Ideenproduktion, Merkfähigkeits- und Auffassungsstörung). Zusätzlich lassen sich leichte Lese-Rechtschreibschwierigkeiten feststellen, welche gut i.R. des bekannten legasthenischen Syndroms (Legasthenie) erklärbar sind. Auf Verhaltensebene fallen eine diskrete Dysarthrie bei ansonsten unauffälligem Affekt und Verhalten auf, keine Hinweise auf eine erhöhte Ermüdbarkeit oder relevante Konzentrationsstörungen. Die dargelegten Befunde entsprechen einer Funktionsstörung überwiegend rechts fronto-limbischer Hirnareale, prinzipiell gut mit Auswirkungen der multiplen Infarktarealen u.a. rechts temporal und im Bereich des Cerebellums (fronto-cerebelläres Diskonnektionssyndrom) sowie St. n. SHT 08.2011 mit SAB rechtshemisphärisch vereinbar. Hinweise auf eine mnestische Störung im eigentlichen Sinne (Speicherstörung oder eines Mild cognitive Impairment (MCI)) ergeben sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Die vom Patienten berichteten Gedächtnisstörungen sind testpsychologisch nicht objektivierbar und stehen wahrscheinlich eher im Zusammenhang mit einer exekutiven Auffassungs- und Abrufschwäche. Mit diesen Befunden dürfte im beruflichen Alltag und dem Ausüben des Berufs als Zimmermann gewisse Einschränkungen (i. B. Organisation/Planung von Abläufen) möglich sein. Dem Patienten wurde zur Kompensation der Einsatz von äußeren Hilfsmitteln (Checkliste, schriftliche Notizen) empfohlen.Die Autofahreignung ist aus neuropsychologischer Sicht gegeben. Falls im Verlauf nicht erfolgt, ist dringend eine neurovaskuläre Beurteilung empfehlenswert (neurovaskuläre Sprechstunde, Neurologische Klinik, Klinik K). Je nach Verlauf neuropsychologische Kontrolluntersuchung. Bei Bedarf stehen wir gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren Einschränkungen fronto-temporaler Hirnareale linksbetont, einem mittelschweren dementiellen Zustandsbild entsprechend und vermutlich begünstigt durch eine frühkindliche Sprachentwicklungsstörung (XX.XX.XXXX). Zwischenanamnese Angaben von Fr. Y: Es gehe ihr gut, sie lebe weiterhin alleine zu Hause, erledige den Haushalt inkl. Waschen, Putzen und den finanziellen Angelegenheiten selbstständig. Mahnungen oder Doppelzahlungen seien nie vorgekommen. Sie kaufe selbstständig ein, koche ebenfalls 1 x täglich warm, keine Fehler bekannt. Das Gedächtnis sei gut, ebenso Konzentration und Aufmerksamkeit. Gelesenes oder Besprochenes könne sie gut behalten. Keine sprachlichen Auffälligkeiten, selbstständige Körperpflege. Sie dürfe nicht mehr Autofahren. Angaben des begleitenden Bruders: Der Haushalt sei immer noch ein Problem, würden die Geschwister nicht jeden 2. Tag nach den Rechten sehen, würde sie weiter verwahrlosen. Eine Beiständin der KESB sei eingeschaltet worden, diese würde auch die Finanzen mitbeaufsichtigen. Ein MRI sei durch Dr. X durchgeführt worden, die Befunde seien ihm nicht bekannt. Die Körperpflege lasse ebenfalls weiterhin zu wünschen übrig, eine Spitex wurde involviert, die Patientin habe sich aber dagegen gewehrt. Kognitiv keine Veränderungen im Vergleich zur Voruntersuchung, sie kaufe oft viel ein, was danach durch die Geschwister wieder entsorgt werden müsse. Sie ziehe sich weiterhin sozial zurück, habe nicht den Antrieb etwas zu machen, wie z.B. Spazieren. Könnte man sie dann dazu motivieren, könne sie aber große Freude empfinden. Systemanamnese: Ein Pack Zigaretten/Tag, wenig Alkohol, guter Schlaf und Appetit. Aktuelle Medikation: Exelon Patch, Dosierung weder Patientin noch Bruder bekannt. Neuropsychologische Befunde Die 64-jährige Linkshänderin erscheint zusammen mit dem Bruder pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist aktuell zeitlich nicht adäquat, örtlich gut orientiert. Bez. der psychosozialen Situation dominiert weiterhin eine ausgeprägte Anosognosie und Dissimulationstendenz. Aktuell besser gepflegt als in der Voruntersuchung riecht sie dennoch sehr streng nach kaltem Zigarettenrauch. Weiterhin eher misstrauisch der Testung gegenüber kann sie aber gut zur Mitarbeit motiviert werden, rein klinisch besseres Erfassen der Instruktionen als in der Voruntersuchung. Weiterhin ebenfalls keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit, aber ein unstrukturierter Arbeitsstil mit leicht reduzierter Fehlerkontrolle und kognitiv eingeschränkter Flexibilität. Affektiv weiterhin indifferent und affektiv unbeteiligt auch bei Berichten durch den Bruder über den desolaten Zustand der Wohnung. MMS: Aktuell 26/30 Punkten, vor allem mnestische Defizite und zeitliche Desorientierung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich reduzierten Merkspanne erfasst und einer unstrukturierten, über 5 Durchgänge nur leicht ansteigenden, das Maximum nicht erreichenden Lernkurve insgesamt vermindert gelernt. Praktisch aufgehobener verzögerter Abruf mit 2 Konfabulationen, aktuell deutlich besseres Wiedererkennen. Eine zuvor problemlos erfasste und strukturiert kopierte einfache geometrische Figur wird spontan nicht, nach kurzer Präsentation der Vorlage mit konfabulativen Elementen insgesamt deutlich vermindert erinnert. Angaben zur psychosozialen Situation können weiterhin nur sehr divergent zu denen der Geschwister gemacht werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Massiv reduzierte semantische und phonematische Ideenproduktionen, in der figuralen Modalität quantitativ gute Leistung bei aber deutlich erhöhter Perseverationstendenz. Gutes verbales Arbeitstempo bei intakter visuo-verbaler Fehlerfestigkeit und einem Fehler. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) wird ohne attentionale Defizite bei guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet. Im Vergleich zur Voruntersuchung kann die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit aktuell erfasst und sogar umgesetzt werden, deutlich erhöhte Fehlerzahl, Fr. Y kann aber wieder zurück zur Aufgabe finden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Weiterhin flüssige, relativ unauffällige Spontansprache ohne bemerkbare Wortfindungsstörungen oder semantische oder phonematische Paraphasien. Das Instruktionsverständnis ist deutlich besser als in der Voruntersuchung, bei komplexeren Aufgaben benötigt sie aber deutlich mehr Hilfe. Unauffälliges Konfrontationsbenennen, intakte Lese- und Schreibfähigkeiten bei aufgehobenem Lesesinnverständnis. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagerten, maskierten oder fragmentierten Figuren gelingt weiterhin gut. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentierte sich eine örtlich gut, zeitlich und situativ aber desorientierte, indifferent, gleichgültige und anosognostische Linkshänderin mit folgenden kognitiven Befunden: Modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche bei deutlich besserem Wiedererkennen, weiterhin im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen mit Anosognosie, eingeschränkter kognitiver Flexibilität und geteilter Aufmerksamkeitsleistung, Intrusions- und Konfabulationstendenz, leicht reduzierter Fehlerkontrolle und eingeschränkter phonematischer und semantischer Ideenproduktion. Diese Befunde entsprechen weiterhin mittelschweren Einschränkungen, vor allem fronto-temporaler Hirnareale linksbetont, im Vergleich zu den Voruntersuchungen haben sich im Bereich des Gedächtnisses aber leichte Verbesserungen ergeben. Die Ausprägung der Befunde zusammen mit den Verhaltenssymptomen mit zunehmender Verwahrlosung und Unterstützungsbedürftigkeit im Alltag weisen weiterhin auf eine Alzheimerdemenz mit frontaler Betonung hin, DD frontale Lobärdegeneration. Der Befund des MRI ist uns leider nicht bekannt. Gegebenenfalls wären ein FDG-PET hinsichtlich differentialdiagnostischer Abgrenzung und auch eine Liquorpunktion sinnvoll. Gerne sind wir bereit, diese Abklärungen zu veranlassen. Die aktuelle Medikation mit Exelon sollte fortgeführt werden. Die Urteilsfähigkeit der Patientin ist nicht mehr gegeben. Die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde wurde bereits involviert. Intensivierung der Betreuung (Spitex), auch eine Betreuungssituation (betreute Wohngruppe) ist zu diskutieren. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in ½ Jahr empfehlenswert, bei Bedarf gerne früher. Neuropsychologische Untersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Fahreignung. Der Patient erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Befragt nach kognitiven Einschränkungen, berichtet er über eine leichte Vergesslichkeit, welche jedoch schon immer bestanden hätte und s. E. nichts mit dem Schlaganfall zu tun habe. Konzentrationsstörungen oder eine erhöhte Ermüdbarkeit werden verneint. Bezüglich beruflicher Zukunft sei er zuversichtlich, er fühle sich wieder gut und genauso wie vor dem Ereignis. Die Stimmung sei gut, Schlaf und Appetit ebenfalls. Bezüglich Autofahren gibt er an, das Fahrverbot eingehalten zu haben, er sei nur in der Garage kurz herumgefahren. Zwischenzeitlich keine neurologischen Ausfälle oder epileptische Anfälle.Sozialanamnese: Alleine lebend, zu Hause selbstständig. Schul- und Berufsanamnese: 9 Jahre Grundschule, leichte Schwäche im Schreiben, keine Klassenrepetitionen. Begann anschließend eine Lehre zum LKW-Chauffeur, es kam jedoch aufgrund eines kleineren Unfalls zum Führerausweisentzug. Kein Lehrabschluss. Arbeitete bis zum Ereignis 80 % als Staplerfahrer. Systemanamnese: Nikotin: ca. 10 Zigaretten/d, ca. 35 py. Alkohol: 1 Bier/d. Aktuelle Medikation: Atorvastatin, Aspirin cardio. Der 60-jährige linkshändige Patient ist allseits orientiert und nimmt kooperativ an der Untersuchung teil. Im Gespräch und Kontakt ist er adäquat und kohärent, Antrieb und Arbeitstempo sind adäquat. Die Auffassungsgabe ist intakt, im Verlauf konstante Konzentrationsfähigkeit ohne Hinweise auf erhöhte Ablenkbarkeit, Leistungsfluktuationen oder Ermüdung. Das Störungsbewusstsein ist intakt. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht assoziativen Wortliste altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt leicht eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Leichter Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, profitiert jedoch sehr gut von Hinweisreizen. Die Wiedererkennung und Speicherfähigkeit ist intakt. Keine Verkennungen. Von einer zuvor etwas unsystematisch und ungeplant kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium mit leichter Tendenz zur Compoundbildung. Vergleichsweise geringer ausfallende, aber quantitativ noch normgerechte figurale Ideenproduktion ohne Repetitionen oder Regelbrüche. Die semantische Ideenproduktion ist leicht vermindert. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Bei einer Papierbleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) findet sich eine durchschnittliche psychomotorische Geschwindigkeit und gute Fehlerkontrolle. Bei der komplexen Variante (TMT B) fallen Schwierigkeiten resp. Unsicherheiten in der Kenntnis des deutschen Alphabets auf, sodass das Resultat nicht valide beurteilt werden kann. In der Testsituation unauffällige Daueraufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) finden sich in allen geprüften incl. der verkehrsrelevanten Testparameter genügende Resultate: Die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit, zur visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung, zur geteilten Aufmerksamkeit sowie die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit und die Impulskontrolle fallen normgerecht auf. Die Belastbarkeit ist während der Untersuchung intakt, keine Hinweise auf eine Ermüdung über die Zeit oder relevante Aufmerksamkeitsdefizite. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion unauffällige Spontansprache mit verminderter Prosodie. Keine Paraphasien oder sonstige weitere sprachliche Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis wie auch Konfrontationsbenennen sind kursorisch unauffällig. Leichte Leseschwierigkeiten (DD vorbestehend) mit stockendem Lesefluss, Wort- und Satzteilwiederholungen. Lesesinnverständnis intakt. Rechnen und Schreiben kursorisch unauffällig. Keine Apraxie. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit leichten konstruktiv-planerischen Schwierigkeiten und dadurch leichten Ungenauigkeiten kopiert. Das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten gelingen jedoch gut, keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -konstruktive oder -räumliche Störungen. Zeichnen eines Würfels unauffällig. Keine visuelle Agnosie. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung finden sich eine im Vordergrund stehende verbale Lern- und Abrufschwäche, Einschränkungen der semantischen Ideenproduktion und eine Leseschwäche (DD vorbestehend). Die Leistungen in allen übrigen geprüften kognitiven Bereichen erwiesen sich als normgerecht. Auf Verhaltensebene ist der Patient adäquat, es finden sich keine Hinweise auf relevante affektive oder Verhaltensauffälligkeiten. Die Affektivität und Leistungsmotivation sind unauffällig. Hinweise auf relevante Konzentrationsstörungen, eine erhöhte Ablenkbarkeit oder eine Ermüdbarkeit während der 1.5-stündigen Untersuchung finden sich nicht. Die attentionalen und i.B. die verkehrsrelevanten Testleistungen erwiesen sich insgesamt als intakt. Die dargelegten Befunde entsprechen einer minimalen kognitiven Störung, DD bei St.n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet rechts 05.2015, wobei die sprachbetonten Minderleistungen - assoziiert an den rechtshemisphärischen Hirninfarkt und unter Berücksichtigung der anamnestischen Angaben - DD an eine mögliche umgekehrte Sprachlateralisation (bei nicht regulärer Händigkeit) denken lassen, DD Konfundierung resp. Akzentuierung vorbestehender Teilleistungsschwächen (V.a. Legasthenie), DD zusätzliche Störwirkungen durch leukoenzephalopathische Veränderungen. Ad Arbeitsfähigkeit: Prinzipiell ist mit diesen Befunden aus rein kognitiver Sicht eine Arbeitstätigkeit mit geringem bis mäßigem kognitiven Anforderungsprofil (wie in der bisherigen Tätigkeit als Staplerfahrer) zumutbar. Bezüglich einer Limitation in Neuropsychologische Untersuchung bei Erschöpfungssymptomatik und Konzentrationsschwierigkeiten, depressiver Stimmungslage und Erschöpfung sowie St.n. Extirpation eines Akustikusneurinoms 2011/12 (aktuell ohne Residuen). Angaben der Patientin: Seit sie nicht mehr arbeite, gehe es ihr im Moment relativ gut. Ansonsten stünden ein ausgeprägter Energiemangel und Konzentrationsprobleme im Vordergrund. Begonnen hätten diese bereits vor der Diagnose des Akustikusneurinoms, die Leistung habe im Beruf abgenommen. Sie habe sich nicht mehr konzentrieren können, die Batterien seien ständig leer gewesen. Nach der Operation sei dann leider keine Besserung eingetreten. Die Ausprägung der Symptome sei auch abhängig von der Tätigkeit, konzentriertes Arbeiten am PC ermüde sie stark, während z.B. Unterrichten im Vergleich dazu besser ginge. Insgesamt könne sie aber maximal 6 Stunden am Tag qualitativ gut arbeiten, ab ca. 15 Uhr am Nachmittag sei sie sehr erschöpft. Die Gedanken würden abschweifen, sie habe insgesamt keine Reserven mehr und benötige massiv mehr Regenerationszeit, es fehle dann auch der Antrieb für auch positive Dinge. Vor allem in der Rechtschreibung mache sie Fehler, habe das Gefühl, sie bringe die geforderte Leistung nicht mehr: Sie habe Mühe mit Entscheidungen, sei langsamer. Vor der Operation habe sie neben der Tochter zu 60 % gearbeitet und noch etliche Nebenämter gehabt, die Müdigkeit und Erschöpfung seien auf eine diagnostizierte Hypothyreose und einen Vitamin B12-Mangel geschoben worden. Beides sei jedoch substituiert, die Symptome würden aber dennoch persistieren. Aktuell arbeite sie nicht mehr, nach einer Einschätzung durch die Laufbahnberatung und einem auffälligen Wert habe sie sich zu einer neuropsychologischen Standortbestimmung entschlossen, auch im Hinblick auf weitere berufliche Möglichkeiten/Grenzen. Nach Absetzen des Fluoxetine sei die Stimmung deutlich schlechter geworden, ansonsten soweit stabil. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit mit Schreibproblemen, gefolgt von einem Studium in Soziologie und Sozialpsychologie. Sozialanamnese: Ledig, eine Tochter. Aktuelle Medikation: Fluoxetine 20 mg, Euthyrox 50 mg. Die 45-jährige Rechtshänderin erscheint allein zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, berichtet etwas indifferent, z.T. sprunghaft und unsicher über Beginn und zeitlichen Verlauf der bemerkten Probleme. Ob eine Progredienz der Symptome nach der Operation des Akustikusneurinoms bestand, kann sie nicht beantworten. Sie wirkt etwas distanziert und im Affekt eher flach, nicht jedoch depressiv. Ein affektiver Kontakt ist gut zu errichten. Klinisch nicht verlangsamt arbeitet sie kooperativ und sorgfältig mit guter Fehlerkontrolle ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit über den Testzeitraum hinweg. Auf hohem Niveau ist über den 2-stündigen Testzeitraum eine Abnahme der Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit zu beobachten, insgesamt (das hohe prämorbide Leistungsniveau der Patientin mitberücksichtigt deutlich ausgeprägt) reduzierte Belastbarkeit. Nach Beendigung der Testung wirkt sie deutlich ermüdet.Gedächtnis: eine auditiv präsentierte nicht assoziative 15-Item-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer das Maximum bereits nach drei Durchgängen erreichenden Lernkurve problemlos erfasst. Maximale Punktzahl nach Interferenz und im verzögerten Abruf bei ebenfalls intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor langsam, aber sorgfältig und strukturiert kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer intakten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Ideenproduktionen, in der figuralen Modalität kann ebenfalls ohne Fehler und erwartungsgemäß gearbeitet werden. Gutes testspezifisches Arbeitstempo, fehlerfreie, sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich ein visuelles Explorationsverhalten, was in einer deutlich verlangsamten Reaktionszeit resultiert. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ist dieses Explorationsverhalten weiterhin zu objektivieren, aufgrund eines problemlosen und sicheren Konzeptwechsels dann aber Leistung im unteren Normbereich. Bei einer Daueraufmerksamkeitsaufgabe mit Distraktoren zeigt sich eine knapp genügende Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei aber sehr guter Fehlerkontrolle. Insgesamt durchschnittliche Konzentrationsleistung, leicht rückgängige Gesamtperformanz. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung intakte Grundaktivierung, ebenfalls gute Aktivierbarkeit. Auf selektive Reize wird problemlos und in der erwarteten Zeit reagiert, keine Fehler. In der geteilten Aufmerksamkeit stark verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit auf visuellen Reize bei schneller, fehlerfreier Reaktion auf auditive Stimuli. Intakte kognitive Flexibilitätsleistung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und etwas langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte und kooperative, leicht indifferente und im freien Gespräch unstrukturierte, im Affekt leicht reduziert schwingungsfähige Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: testspezifische psychomotorische Verlangsamung und Defizite der geteilten Aufmerksamkeit bei intakten Aufmerksamkeitsfunktionen, sowohl die basalen (Grundaktivierung, Aktivierbarkeit) als auch höheren Funktionen (Daueraufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität) betreffend. Die sonstige kognitive Leistungsfähigkeit im Bereich des verbalen und visuellen Gedächtnisses, der Exekutivfunktionen, der Visuo-Konstruktion und Sprache sind alters- und ausbildungsentsprechend. Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Einschränkungen vor allem subkortikaler Hirnareale, zusammen mit dem (erschwert zu beschreibenden) zeitlichen Verlauf der Symptomatik mit klarem Beginn vor und ohne deutliche Progredienz seit der Gehirnoperation gut passend zu der bekannten depressiven Verstimmungen und des bereits vorbestehenden Erschöpfungszustandes. Die Kompression des Hirnstammes durch das Akustikusneurinom kann bei jahrelanger psychosozialer Überlastung die Problematik akzentuiert haben. Ad Arbeitsfähigkeit: aktuell ist diese aufgrund der erheblich reduzierten Belastbarkeit quantitativ deutlich eingeschränkt. Wir empfehlen eine vorläufige AUF und nach Erholung des Erschöpfungszustandes und in enger Absprache mit Ihnen eine stufenweise Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit. Qualitativ bestehen hierbei bei der Reintegration keine Einschränkungen. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf, resp. bei Schwierigkeiten der beruflichen Reintegration sehr empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung zur Beurteilung der Fahreignung und Arbeitsfähigkeit bei St.n. mittelschwerem Schädelhirntrauma am 13.06.2015 mit frontobasaler Subarachnoidalblutung. Fr. Y erscheint pünktlich in Begleitung des Ehepartners zur Untersuchung. Sie berichtet, dass sie sich erstaunlich gut erholt habe und es ihr gut gehe. Da sie selbständig sei, habe sie in den letzten Wochen schon ein wenig versucht zu arbeiten, was gut geklappt hätte. Körperliche Beschwerden, Kopfschmerzen und relevante kognitive Veränderungen oder Einschränkungen seien ihr nicht aufgefallen. Dies wird von dem sie begleitenden Ehepartner bestätigt. Er bemerke lediglich, dass sie nach dem Ganzen nachdenklicher sei. Eine Energie- und Lustlosigkeit, eine Depressivität oder Traurigkeit oder andere affektive und Verhaltensauffälligkeiten werden verneint. Auch keine Hinweise auf eine maßgebende Ermüdbarkeit oder Erschöpfbarkeit, keine Konzentrationsstörungen. Fr. Y gibt an, schon in der Schule gewisse Schwächen und Lernschwierigkeiten gehabt zu haben, weswegen sie auch eine Klasse wiederholen musste. Schlaf und Appetit seien unauffällig. Die Stimmung sei gut. Soziale Anamnese: verheiratet. Fährt Auto. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule mit Realschulabschluss, 1 Klassenrepetition. Gem. Pat. bekannte vorbestehende schulische Teilleistungsschwächen (u.a. Rechenschwäche) bekannt. Anschließend Anlehre zur Velo-/Mofamechanikerin und 1995 Übernahme des Familiengeschäfts (Motorrad-/Velo-/Mofageschäft). Systemanamnese: Alkohol: gelegentlich, ca. 1 Bier/d. Kein Nikotin. Medikation: Aprovel, Aspirin cardio, Atorvastatin, Nebilet; Dafalgan in Reserve. Neuropsychologische Befunde: allseits orientierte 52-jährige linkshändiger Patient, im Kontakt freundlich zugewandt und zugänglich, kooperativ und um gute Leistungen bemüht. Keine Hinweise auf eine mangelnde Leistungsmotivation. Im Gespräch und der Interaktion adäquat und kohärent, im Verhalten unauffälliges Arbeitstempo und Antrieb. Die Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit im Verlauf sind adäquat, keine Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit. In der Testsituation oft etwas unsystematische, vorschnelle Arbeits- und Vorgehensweise, keine Affekt- oder Impulskontrollstörung, z.T. etwas hastiges, vorschnelles Vorgehen. Im Affekt nachdenklich und etwas bedrückt wirkend, aber stabil, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. Gedächtnis: kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wort-Liste gute Erfassungsspanne, im Verlauf jedoch etwas flache und instabile Lernkurve mit vielen Doppelnennungen und einzelnen Konfabulationen. Die Gesamtlernleistung ist leicht reduziert. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten unauffällig, es kommt zu einer Konfabulation, jedoch fehlerfreie und sichere Wiedererkennfähigkeit. Von einer zuvor sehr unsystematisch und ungenügend gezeichneten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf entsprechend nur eine verminderte Anzahl an Elementen und ungenügend die Grundstruktur reproduziert werden. Das Endergebnis ist mittelgradig eingeschränkt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: unauffällige Leistung bei der verbalen Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium. Vergleichsweise geringer ausfallende, leicht unterdurchschnittliche semantische Ideenproduktion. qualitativ fallen viele Repetitionen auf. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion ist durchschnittlich, auch hier fallen einzelne Doppelte auf. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Leichte Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B) finden sich insgesamt normgerechte Leistungen: die psychomotorische Geschwindigkeit, die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit und parallelen Reizverarbeitung wie auch die Fehlerkontrolle und mentale Flexibilität können als adäquat beurteilt werden. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) der Reiz-Selektionsleistung und gerichteten Aufmerksamkeit zeigen sich normgerechte Reaktionsgeschwindigkeiten, eine intakte Reaktionsfähigkeit und durchschnittliche Impuls- und Fehlerkontrolle. Auch bei der komplexeren Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit sind die relevanten Testparameter (Auslassungen) unauffällig. Keine Hinweise auf Einschränkungen der Daueraufmerksamkeit, der Belastbarkeit oder Konzentrationsfähigkeit, keine Ermüdbarkeit. Die Belastbarkeit über die Zeit ist unauffällig.Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur nur ungenügend erkannt und mit konstruktiv-planerischen Schwierigkeiten umfahrend kopiert, dadurch vermehrt Fehler und Ungenauigkeiten. Das Endergebnis ist als leicht ungenügend zu beurteilen. Bei der genaueren Exploration keine Hinweise auf visuell-räumliche oder perzeptive Störungen feststellbar. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache und intaktes Sprachverständnis. Konfrontationsbenennen unauffällig. Schreiben und Lesen mit leichten Schwierigkeiten, DD hinweisend auf eine Legasthenie. Rechnen kursorisch für einfache Rechnungen unauffällig, das Bearbeitungstempo ist leicht vermindert. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. In der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigen sich formal leichte kognitive Defizite mit im Vordergrund stehenden Minderleistungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (Dysexekutivsyndrom mit Perseverationstendenz, verminderter Planungs- und Strukturierungsfähigkeit, Interferenzanfälligkeit, verminderte semantische Ideenproduktion) sowie mnestische Defizite (i. S. einer verbalen Lern- und Abrufschwäche und einer figuralen Abrufstörung DD exekutiv-planerisch bedingt). Des Weiteren finden sich diskrete schriftsprachliche Auffälligkeiten, welche gut im Rahmen vorbestehender Schwächen (residuelles legasthenisches Syndrom) interpretierbar sind. Die Leistungen in den übrigen geprüften kognitiven Funktionsbereichen, i. B. die attentionalen und verkehrsrelevanten Leistungen, erwiesen sich als normgerecht. In der klinischen Beobachtung ergeben sich keine Hinweise auf Aufmerksamkeitsstörungen, eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit im Verlauf. Auch fremd- und eigenanamnestisch finden sich keine Anzeichen relevanter affektiver oder Verhaltensauffälligkeiten, i. B. keine depressive Symptomatik. Diese Befunde entsprechen leichten Funktionsstörungen überwiegend frontotemporo-limbischer Regelkreise, ätiologisch einerseits als residuelle Folge des erlittenen mittelschweren SHT 06.2015 erklärbar, andererseits - unter Berücksichtigung der nicht-regulären Händigkeit und der anamnestischen und schulbiographischen Angaben (bekannte schulische Schwächen, Klassenrepetition, Anlehre) - im Rahmen vorbestehender Dysfunktionen resp. einer Konfundierung/Akzentuierung vorbestehender Schwächen durch das SHT interpretierbar. Ad Arbeitsfähigkeit: Bei leichter kognitiver Störung ist prinzipiell aus neuropsychologischer Sicht eine mehrstündige Berufstätigkeit mit geringem bis mässigem kognitivem Anforderungsprofil zumutbar. Eine genaue Einschätzung der zeitlichen Belastbarkeit. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei Funktionsstörungen links fronto-temporaler Hirnareale, V.a. benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel bei St.n. SHT mit Kontusionsblutungen bifronto-basal und rechts temporal, SAB frontal und parafalxial bds, SDH parafalxial links und Fraktur occipital links. Zwischenanamnese: Es gehe ihr viel besser, sie sei sehr froh über den Verlauf. Zum Teil verspüre sie noch Schwindel, wenn sie sich auf die linke Seite lege oder beim raschen Aufstehen. Insgesamt habe sie aber das Gefühl, dass sie ihr prämorbides Niveau nahezu wieder erreicht habe. Da sie von der Schulleitung sehr gedrängt werde, habe sie einen Arbeitsversuch gemacht, welcher sehr gut verlaufen sei. Sie fühle sich bereit, nach den Schulferien die Arbeit wiederaufzunehmen, freue sich auch darauf. Ihre Psychologin habe ihr geraten, schrittweise wieder anzufangen und zusammen mit der Versicherung hätten sie ein Modell ausgearbeitet, welches sie sehr gerne durchführen würde. Nach einem Termin beim Neurologen habe eine Reduktion des Keppra stattfinden können, nach einem Folge-EEG sei dann die Aussicht da, Mitte September wieder Auto fahren zu können. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe sie deutliche Verbesserungen bemerkt, die Konzentration sei gut, noch würde sie Zusammenkünfte mit vielen Leuten vermeiden, da sie dies ermüde. Sie schlafe auch nicht mehr übermäßig viel, wieder ganz normal. Nach einem Gespräch mit den Neurologen habe auch die damals ausgeprägte Angst abgenommen, dass wieder so etwas passieren könne. Aktuelle Medikation: Keppra 250 mg 0-0-1, Meto Zerok 1-0-1, Triatec 1-1-1, Symfona forte 1-0-0. Die 56-jährige Fr. Y erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, wirkt deutlich präsenter als in der Voruntersuchung, schwingungsfähig bis auf eine Besorgnis ob dem empfundenen Druck seitens des Arbeitgebers. Weiterhin adäquate Störungseinsicht, die Besorgnis über den persistierenden Schwindel und das Perseverieren darauf sind nicht mehr zu erheben. Weiterhin arbeitet aber kooperativ und motiviert ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder sichtbaren Leistungsabfall bei insgesamt guter Belastbarkeit über den Testzeitraum mit, keine Ermüdbarkeit mehr. Diskret reduzierte Fehlerkontrolle, kein sicht- oder objektivierbarer Abfall mehr bei komplexeren oder parallel ablaufenden Aufgaben. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste kann mit einer intakten Merkspanne erfasst werden und das Maximum bereits im 2. Durchgang erreichenden Lernkurve insgesamt überdurchschnittlich gelernt werden. Kein Abfall im verzögerten Abruf bei ebenfalls intaktem Wiedererkennen. Qualitativ keine Konfabulationstendenz mehr. Eine zuvor sehr sorgfältig kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit aktuell genügender Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen. Qualitativ fällt in der verbalen Modalität eine leichte Repetitionstendenz i.S. reduzierter Fehlerkontrolle auf. Weiterhin sehr gutes und rasches verbales Arbeitstempo, kein Abfall der Leistung mehr in der visuo-verbalen Interferenztestung, aktuell keine Fehler mehr. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit insgesamt gut gearbeitet werden, problemloser Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, ohne die in der Voruntersuchung beobachtete erhöhte Anstrengung beim Absolvieren der Aufgabe. In der Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2-Test) aktuell gleichmässiger, fehlersicherer Arbeitsstil mit guter Konzentrationsleistung. Qualitativ fällt im Verlauf eine leicht ansteigende Fehleranfälligkeit auf. In den computergestützten Aufmerksamkeitstestungen zeigt sich eine intakte Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize, ebenso kann bei guter Fehlerkontrolle gleichermassen rasch auf auditive wie auch visuelle Stimuli reagiert werden.Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Une complexe figure géométrique est un peu lente à être saisie, mais très soigneusement et sans déficits de planification et de structuration. Dans l'ensemble, aucun indice de trouble visuo-constructif ou perceptif. À l'occasion de l'actuelle enquête neuropsychologique, une patiente orientée, différenciée et clairement mieux résistante se présente avec les constatations cognitives suivantes : Avec un rendement de concentration suffisant, il y a une augmentation de la probabilité d'erreurs lors des exigences d'attention à durée prolongée ainsi qu'un léger contrôle des erreurs diminué. En matière de comportement, elle montre une meilleure capacité de charge et de concentration, sans les problèmes relevés lors de l'examen précédent pour compléter des tâches plus complexes, multi-niveaux ou se déroulant en parallèle. Comparé à l'examen précédent, les constatations se sont clairement améliorées et correspondent actuellement à de légères restrictions d'attention non spécifiques et une légère augmentation de la probabilité d'erreurs en tant que conséquences du SHT. Dans l'ensemble, évolution satisfaisante. Concernant la capacité de travail : D'un point de vue cognitif, la capacité de travail en tant qu'enseignante est limitée uniquement par la durée. Un accès progressif avec augmentation progressive, comme prévu, est donc fortement recommandé. Concernant la capacité de conduite : D'un point de vue cognitif, elle est de nouveau donnée. Fr. Y a cependant été avertie que la libération sera effectuée par le neurologue traitant. Un contrôle neuropsychologique de suivi n'est pas prévu, mais est recommandé, surtout en cas de problèmes de réintégration dans la vie professionnelle. Examen neuropsychologique pour l'évaluation de l'aptitude à conduire et de la capacité de travail en cas de SHT léger le 12.06.2015 avec des contusions ponctuelles et SAH traumatique bifrontal et bitemporal. Hr. Y se présente à l'heure et seul au rendez-vous convenu et rapporte se sentir très bien et s'être rapidement rétabli. Il n'est resté à l'hôpital que 4 jours, concernant le déroulement de l'accident, il ne se souvient que d'une perte de connaissance de 2-3 minutes depuis sa chute jusqu'à son réveil sur les lieux de l'accident, sinon il se rappelle de tout. Il a encore eu des maux de tête au cours des premiers jours et a remarqué des problèmes de sommeil, mais ceux-ci ont maintenant disparu. Il se sent en réalité le même qu'avant l'événement. Les changements cognitifs pertinents et concernant les limitations de la capacité de concentration ainsi qu'une augmentation de la fatigue sont niés. Il n'a non plus constaté de changements d'humeur ou de comportement, comme une irritabilité. Le sommeil et l'appétit sont bons, l'humeur est stable. Anamnèse sociale : célibataire, en couple, sans enfants. Conduit une voiture. Éducation : école primaire, école secondaire, puis formation commerciale (KV), travaille à 100 % en tant que conseiller clientèle à la Raiffeisen Bank. Anamnèse systémique : Nicotine : occasionnellement/le week-end ; Alcool : le week-end. Médication : Aucune. Le droitier de 28 ans est orienté dans toutes les modalités et participe de manière coopérante à l'examen. Dans la situation de test, une approche de travail légèrement trop rapide et non systématique est remarquée, entraînant des erreurs d'inattention. La capacité de concentration est stable, la résilience et l'endurance sont normales. Dans la conversation et l'interaction, il se montre adéquat et cohérent. Dans le cadre de l'observation comportementale, le tonus est normal et le rythme de travail est normal. Affectivement, il semble stable, réactif et pas déprimé. Aucun indice de troubles neuropsychiatriques pertinents. Mémoire : Lors de la présentation d'une liste de mots non associatifs, une portée de saisie et une courbe d'apprentissage normées sont observées, la performance d'apprentissage globale est moyenne. La performance lors du rappel libre différé de la liste de mots est normale, qualitativement, il y a une performance de rappel non systématique avec des doubles noms. Une figure géométrique complexe copiée précédemment de manière non systématique et rapide ne peut être rappelée que de manière insuffisante lors d'un rappel tardif spontané. La structure de base ne peut pas être rappelée, il ne peut également reproduire qu'un nombre en dessous de la moyenne d'éléments, en outre, le dessin d'un smiley. Fonctions frontales cognitives : Production d'idées figurales et formelles lexicale quantitativement normale avec des anomalies qualitatives sous forme de persévérations. La production d'idées sémantiques est modérément limitée. Interférence visuo-verbale intacte dans le test de Stroop. Performances normales lors d'une épreuve pour tester l'attention dirigée (Trail Making Test A) avec une approche légèrement trop rapide et donc une faute qui est cependant corrigée par lui-même. Lors de la variante plus complexe (B) pour tester l'attention partagée et la flexibilité mentale, la vitesse de traitement est moyenne et le contrôle des erreurs est bon. Charge d'attention et capacité de concentration normales dans le d2-Test avec performance qualitativement normale. L'attention durable, la capacité de concentration et le contrôle des impulsions sont normaux. Aucune indication de fatigue au fil du temps ou d'une augmentation de la distraitibilité. Langue et fonctions associées à la langue : Dans l'interaction communicative, langue spontanée fluide formellement et qualitativement sans déficits, compréhension intacte du langage et des instructions. Nommer sans défaillance. Capacité de calcul intacte. L'écriture se passe bien, la lecture avec quelques erreurs d'inattention, compréhension de lecture intacte ; aucun indice d'apraxie. Capacités visuo-constructives / perception visuelle : Une figure géométrique complexe est insuffisamment reconnue dans sa structure de base et copiée rapidement et hâtivement avec des déficits de planification et de structuration, entraînant des inexactitudes et des difficultés lors du rappel libre différé de la mémoire. Pas de troubles visuels constructifs ou perceptifs, pas d'agnosie visuelle ou de négligence. Dans le cadre de l'examen neuropsychologique et neurologique comportemental actuel, un profil de performance cognitive autrement normal montre une légère faiblesse exécutive frontale avec des restrictions de planification et de contrôle des actions, des difficultés de structuration, une tendance aux persévérations, des limitations dans la production d'idées sémantiques et une faiblesse dans la compréhension et le rappel figuratif (DD conditionnée exécutivement). D'un point de vue comportemental, des signes d'une légère anosodiaphorie et une certaine insouciance sont observés, aucun autre trouble affectif ou de comportement n'est noté. Les paramètres de performance attentionnels et pertinents pour la circulation se sont avérés intacts. Les constatations exposées correspondent à un léger trouble cognitif significatif, bien explicable comme conséquence du traumatisme crânien survenu en 06.2015. Concernant la capacité de travail : En cas de léger trouble cognitif, il ne devrait pas y avoir fondamentalement de restrictions graves dans l'exercice de l'activité professionnelle en tant que conseiller clientèle. Cependant, nous recommandons, afin d'éviter une surcharge et d'augmenter la résilience, un retour progressif au travail, commençant par un taux d'activité de 40 % pendant environ 3 semaines, puis augmentation à 60 % et, en accord avec le médecin de famille, potentiellement jusqu'à 80 à 100 %. Concernant la capacité de conduite : L'aptitude à conduire est donnée sur le plan neuropsychologique, mais nous recommandons d'observer une période d'interdiction de conduire de 1 mois après l'événement. Le patient a été informé et s'est montré compréhensif.Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei neuen Aspekten oder Schwierigkeiten beim beruflichen Wiedereinstieg stehen wir jedoch gerne für eine Verlaufsuntersuchung zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Die Beurteilung wurde in einem eingehenden Gespräch Herrn Y dargelegt. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Untersuchung bei akutem Verwirrtheitszustand nach Sepsis mit Abszess der Aortenwurzel mit Staphylococcus aureus mit septischen Embolien cerebral und Meningoencephalitis 01.15. Hr. Y sei seit ca. 5 Wochen nach einem fast halbjährigen Krankenhausaufenthalt wieder zu Hause. Am drittletzten Tag der Kardio-Rehabilitation auf der Klinik K sei er aus heiterem Himmel zusammengebrochen. Man habe ihm gesagt, dass die Sache mit dem Kopf noch nicht so gut sei wie gedacht, weshalb er einige Wochen im Krankenhaus K verbringen müssen. Seit dem Austritt nach Hause habe er sich anfänglich stark fluktuierend und vermutlich aufgrund der Medikamente sehr fit und dann wieder schwach gefühlt, aktuell sei er aber sehr zufrieden, die Medikamente seien gut eingestellt. In den ersten Wochen zu Hause habe er eher sich überfordert gefühlt, wenn mehrere Informationen oder Gespräche gleichzeitig präsentiert wurden, qualitativ habe er aber einzelne kognitive Anforderungen gut, einfach langsamer bearbeiten können. Im Krankenhaus habe er zum Teil in der Mitte des Gesichtsfeldes verschwommen gesehen, ebenfalls fluktuierend, jetzt käme dies nicht mehr vor. Das Amtgedächtnis sei intakt, aktuellere Dinge wie PIN-Codes habe er teilweise nicht mehr gewusst und müsse sich jetzt auch Notizen machen, um Termine nicht zu vergessen. Ansonsten sei er im Alltag aber nicht beeinträchtigt, auch lese er sehr viel und könne sich Inhalte gut merken, sei auch nicht erhöht ermüdbar. Arbeiten dürfe er noch nicht, es würden zuerst einige Werte wieder stimmen müssen. Ebenfalls dürfe er kein Auto fahren, was für ihn kein Problem sei, da er auch keines benötige oder besitze. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer Malerlehre, arbeitet als Servicemaler, aktuell krankgeschrieben. Aktuelle Medikation: Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Levetiracetam 1000 mg 1-0-0, Pantoprazol 40 mg 1-0-0, Listril 20 mg 1-0-0-, Marcoumar 3 mg 0-0-1. Der 44-jährige Linkshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ gut orientiert, beantwortet Fragen adäquat und nachvollziehbar, ist aber sehr ungenau orientiert über Diagnosen und den Krankheitsverlauf. Insgesamt diesbezüglich sehr sorglos, macht er sich keine Sorgen über die berufliche oder persönliche Zukunft. Affektiv freundlich und dissimulierend physische und psychische Folgen der Krankheit gegenüber arbeitet er sehr motiviert und kooperativ mit sehr sorgfältigem, aber langsamem Arbeitsstil bei guter Konzentrationsleistung über den Testzeitraum mit. Nach bereits einer Stunde wirkt er aber müde, verneint dies jedoch. Keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsschwankungen, keine Impulskontrollstörung. Instruktionen werden leicht verzögert aufgenommen und umgesetzt, das Verständnis ist aber jederzeit vorhanden. Affektiv insgesamt eher sorglos, bestehen keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne und einer nahezu nicht ansteigenden, fluktuierenden Lernkurve über fünf Durchgänge insgesamt defizitär erlernt. Qualitativ fällt ein sehr unstrukturiertes Vorgehen auf. Massiver Abfall im verzögerten Abruf bei deutlich erhöhter assoziativer Konfabulations- und Intrusionstendenz und ebenfalls schwer vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig, aber deutlich verlangsamt kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf im Vergleich dazu in den Grundzügen gut und mit einer leicht reduzierten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, knapp genügende phonematische Wortflüssigkeiten. Es fällt eine leicht erhöhte Repetitionstendenz und Regelbrüche auf. In der figuralen Modalität kann ebenfalls sorgfältig und ohne Fehler, quantitativ aber massiv vermindert gearbeitet werden. Das testspezifische Arbeitstempo ist verlangsamt, im Vergleich dazu bei beobachteter Mühe sehr gute, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit zeigt sich eine massive psychomotorische Verlangsamung ohne eigentliche attentionale Defizite, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel gut, aufgrund der starken Verlangsamung aber ebenfalls insgesamt defizitär. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, unauffällige Spontansprache bei verlangsamter Auffassungsgabe und langsamem Umsetzen der Instruktionen, welche jedoch unabhängig vom Schwierigkeitsgrad problemlos erfasst werden. Der Lesefluss zeigt sich leicht verlangsamt, qualitativ aber ohne Auffälligkeiten, ebenfalls keine Probleme beim Schreiben oder Rechnen. Keine Links-Rechts-Störung, keine Fingeragnosie. Kein Gerstmann-Syndrom. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr langsam, aber sorgfältig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt unauffällig. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, bezüglich der Krankengeschichte nur mangelhaft orientierter, im Affekt sehr sorgloser Linkshänder ohne weitere Verhaltensauffälligkeiten mit folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes verbal betontes anterograd-amnestisches Syndrom sowie mittelschwere Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (hierbei im Vordergrund steht eine psychomotorische und kognitive Verlangsamung, ebenfalls figural betonte Einschränkungen der kognitiven Ideenproduktionen, eine reduzierte Fehlerfestigkeit i.S. erhöhter Repetitions-, Intrusions- und Assoziationstendenz). Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Einschränkungen rechts fronto-subkortikaler und links temporo-parietaler Hirnareale, gut vereinbar mit den ausgeprägten thalamischen und parietalen Defekten linkshemisphärisch im MRI Schädel vom 02.15 und den eher unspezifischen Folgen der Meningoencephalitis. Kognitive Korrelate zu dem im MRI Schädel beschriebenen links occipitalen älteren Infarkt finden sich aktuell nicht. Therapie v.a. zum Training der Gedächtnisfunktionen empfehlenswert. Aus kognitiver Sicht besteht aktuell keine verwertbare Arbeitsfähigkeit. Verlaufskontrolle in 4 Monaten. Die Fahrtauglichkeit ist aus kognitiver Sicht nicht gegeben, Reevaluation auch im Rahmen der Nachkontrolle in 4 Monaten empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei dementieller Entwicklung, progredient seit 2012, aktueller MMS 21/30 Pkt. Hr. Y wurde erstmals 2013 neuropsychologisch untersucht und eine beginnende Demenz, am ehesten vom Alzheimer-Typ festgestellt. Ein damals durchgeführtes Schädel-MRI ergab eine leichte bis mäßige Parenchyminvolution und keine Hinweise auf vaskuläre oder sonstige strukturelle Läsionen. Angaben von Hr. Y und seiner Ehefrau: Seit der letztmaligen Abklärung Zunahme der Vergesslichkeit, weswegen sich Hr. Y alles aufschreiben müsse. Fehlleistungen werden verneint. Somatische Beschwerden bestünden nicht. Insbesondere keine Gangunsicherheit. Keine Stürze. Zu Hause sei Hr. Y selbständig, erledige Haus- und Gartenarbeiten. Fährt Auto, entsprechend Angaben der Ehefrau sicher.Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg 1 x 1, Atorva 20 mg 1 x 1, Torasem 10 mg 1 x 1, Vascord 20/5 1 x 1, Donepezil 5 mg 1 x 1 (seit ca. 05.2015). Zeitlich nicht orientierter, psychomotorisch etwas verlangsamter und umständlicher Rechtshänder mit Hörminderung rechts (trägt Hörgerät rechts). Während der Untersuchung zum Teil fluchend. Instruktionen werden zum Teil vergessen und müssen mehrmals erfragt werden. Das Arbeitstempo ist deutlich eingeschränkt. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird unterdurchschnittlich, jedoch fehlerfrei gelernt, der Spätabruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen zufällig. Eine zuvor kopierte geometrische Figur wird nach Vorlage im Grundriss korrekt, jedoch mit zu wenig Anzahl Details erinnert. Das Altgedächtnis ist leicht eingeschränkt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer komplexeren geometrischen Figur gelingt qualitativ gut. Eine Uhr mit Zifferblatt kann nicht erstellt werden: Der Patient ist nicht in der Lage, die Zahlen einzutragen (platziert 12 bis 55), das Platzieren der Zeiger nach einer vorgegebenen Uhrzeit gelingt nicht. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, ohne signifikante Wortfindungsstörungen, ohne Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Schreibfähigkeit intakt, auch das Erstellen eines Satzes gelingt gut (hier jedoch leichte Distanzminderung). Lesefähigkeit ebenfalls unauffällig. Konfrontationsbenennen für Objekte erhalten, Dysnomie für Namen. Kopfrechenaufgaben intakt. Keine apraktische Störung. Frontalhirnfunktionen: Verminderte semantische, aufgehobene lexikalische sowie verminderte figurale Ideenproduktion, bei letzterer auch Regelbrüche. Eine Aufgabe zur Untersuchung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird zu langsam bearbeitet (> 1 min.), die Bearbeitung einer einfachen geteilten Aufmerksamkeits-Aufgabe (TMT B) benötigt der Patient einen hohen Zeitaufwand, ist fehleranfällig und benötigt viel Strukturhilfe. Diese Aufgabe wird nach > 4 min. abgebrochen. Die verhaltensneurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zeigt bei dem zeitlich nicht orientierten, psychomotorisch verlangsamten und umständlich wirkenden Patienten folgende kognitive Befunde: anterograd-amnestisches Syndrom, Planungs- und Strukturierungsdefizite, erheblich eingeschränkte kognitive Flexibilität, vermindertes konzeptuelles Denken und Umstellen sowie Schwierigkeiten in der Überblicksgewinnung, die sich auch bei der Prüfung von Aufgaben zur Untersuchung der Aufmerksamkeit und Konzentration zeigen. Die dargestellten Befunde entsprechen Funktionsstörungen fronto-subkortikaler und temporo-medialer Hirnareale, die sich unter Berücksichtigung der Selbständigkeit im Alltag einer leichten bis mässiggradig ausgeprägten Demenz (am ehesten Demenz vom Alzheimertypus, DD interagierende vaskuläre Komponente bei bekanntem vaskulärem Risikoprofil) zuordnen lassen. Im Vergleich zur Voruntersuchung ist eine Verschlechterung sowohl der mnestischen als auch der frontal-exekutiven Funktionen feststellbar. Ad Therapie: Steigerung der antidemenziellen Medikation mit Donepezil auf 10 mg. Mit dem Patienten und seiner Ehefrau wurde zudem die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung aktivierender Massnahmen im Alltag besprochen. Sonstige therapeutische Massnahmen si. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefiziten sowie Impulsivität, Migräne ohne Aura, unklarem Anfallsleiden seit 2000 und St. n. Polytrauma mit schwerem Schädelhirntrauma als Folge eines Motorradunfalls 09.1995 mit fronto-basaler Schädelfraktur rechts, medianer und lateraler Orbitawandfraktur rechts, Orbitadachfraktur rechts mit Pneumokranium, Frakturen des Sinus maxillaris links, hämorrhagischer Kontusionsblutung links frontal und kleiner Kontusionsblutung rechts temporal. Die detaillierte Anamnese setzten wir freundlicherweise als bestens bekannt voraus. Aktuelle Angaben des Patienten: Es gehe ihm zum Teil gut, zum Teil schlecht, abhängig von den Kopfschmerzen. Seit der Kopfschmerzsprechstunde bei Dr. X und der Einnahme des Inderal 40 mg (welches er nach 2 Monaten verdoppelt habe) seien diese Kopfschmerzattacken weniger häufig, würden dafür 2-3 Tage anhalten. Er könne dann deswegen in der Nacht nicht schlafen, permanent VAS 4-7. Aktuell kämen sie noch ca. zweimal monatlich vor, seither habe er aber auch stark an Gewicht zugenommen. Die Konzentrationsprobleme und Ablenkbarkeit sowie die Aggressivität und Impulsivität bestünden unverändert seit dem Unfall, seit der Therapie unter Methylphenidat im 2012 habe er das Gefühl, es sei eine leichte Besserung eingetreten. Er habe grosse Schulden, habe das Gefühl, er komme nicht so ganz klar mit den finanziellen Angelegenheiten und den Überblick verloren. Nach dem Unfall habe er aufgrund der Wesensveränderung und der Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen keine Lehre absolvieren können, habe sich seitdem in verschiedenen Positionen als Handlanger und Gartenarbeiter etc. durchgeschlagen. Seit 2 Jahren sei er arbeitslos, erhalte knapp 700 Franken von irgendeiner Versicherung, wohl eine Art Rente. Jetzt habe sich das Sozialamt eingeschaltet, er wisse aber auch nicht genau, wie es da weitergehe. Der Fahrausweis sei ihm vor 4 Jahren wegen Alkoholüberkonsums entzogen worden, danach sei er 2 Jahre völlig clean gewesen. Er habe den Ausweis dann wieder versucht zurückzuerhalten, irgendwie habe das aber nicht geklappt, man habe ihm etwas untergeschoben. Angaben der begleitenden Schwester: Sie bestätigt die Angaben ihres Bruders, die ausgeprägte Wesensveränderung im Sinne von Impulsivität und Aggressivität sei unverändert seit dem Unfall, die Aggressivität deutlich besser seit der Medikation mit Methylphenidat. Ihr Bruder könne nahezu nicht bei einer Tätigkeit bleiben und schweife ab, sie habe zunehmend das Gefühl, er sei im Alltag überfordert. Erschwerend komme hinzu, dass er eine ausgeprägte Dissimulationstendenz zeigen würde, oft erst Hilfe suche, wenn er tief im Schlamassel stecke. Bis vor ein paar Jahren habe er bei der Mutter gewohnt, diese konnte sehr vieles für ihn machen, aktuell sei dies sehr schwierig. Eine IV-Anmeldung sei nie erfolgt, auch würden weder sie noch ihr Bruder wollen, dass er nicht mehr arbeite und eine Aufgabe habe, dennoch sei eine Anstellung aufgrund des Verhaltens nahezu unmöglich. Systemanamnese: 2 l / Tag, keine härteren Drogen, 1-2 Pack / Tag. Aktuelle Medikation: Focalin 20 mg 1-0-0, Medikinet 20 mg 1-0-1. Der 36-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Schwester pünktlich zum vereinbarten Termin. Es dominiert eine ausgeprägte motorische und kognitive Unruhe, die Gedankengänge sind sehr sprunghaft, er redet laut und hastig, verschluckt dadurch zum Teil Worte, verliert permanent wieder den Faden und vergisst, was er hat sagen wollen. Er wirkt überfordert mit der Gesamtsituation, adäquate Angaben zur aktuellen Situation sind nur dissimulierend möglich. Er arbeitet aber sehr motiviert und kooperativ mit, keinerlei Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Aufgaben werden verfrüht begonnen, die Fehlerkontrolle ist deutlich reduziert. Nach bereits kurzer Zeit benötigt er eine Rauchpause, ist massiv erhöht ablenkbar durch auditive und visuelle Stimuli, nimmt wiederholt das Natel in die Hand und rutscht auf dem Stuhl herum. Die Aufmerksamkeit fluktuiert stark im Verlauf unabhängig vom Schweregrad der Aufgaben. Affektiv wirkt er überfordert und belastet, aber sehr freundlich. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer initial nicht genügend ansteigenden Lernkurve erfasst, von einem zusätzlichen Durchgang kann aber profitiert werden. Im Vergleich dazu kein Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Qualitativ fällt ein stark unstrukturiertes Vorgehen mit reduzierter Fehlerkontrolle vor, eine Intrusion. Eine zuvor mit leichten visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten, aber intaktem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ intakte phonematische, semantische und figurale Ideenproduktionen, vor allem in der verbalen Modalität kommt es zu einer erhöhten Perseverationstendenz. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Massive psychomotorische Verlangsamung in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, nur kurze Zeit danach kann bei einer analogen Aufgabe mit zusätzlicher Anforderung an die kognitive Flexibilität (Konzeptwechsel und Umstellfähigkeit) deutlich besser und sogar im altersentsprechenden Rahmen gearbeitet werden. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich initial ein sehr sorgfältiger Arbeitsstil bei guter Fehlerkontrolle, bereits nach einer Minute jedoch ansteigende und progrediente Fehleranfälligkeit bei gleichzeitig abnehmender Gesamtperformanz, insgesamt schwer beeinträchtigte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich ähnlich bei den Probedurchgängen in der Aufgabe zur selektiven Aufmerksamkeit eine ausgeprägte Impulskontrollstörung, über den Zeitraum der Testung von zwei Minuten kann Hr. Y dann aber mit lediglich einem Fehler und intakter Reaktionsgeschwindigkeit arbeiten. In der geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe zeigt sich anfänglich eine gleichermassen schnelle Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli, bereits nach zwei Minuten aber Anstieg der Fehlerquote, insgesamt genügende Reaktionszeiten, aber erhöhte Fehlerzahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hyperphone, hastige, zum Teil buchstaben- und wortverschluckende Spontansprache bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeit zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit leichten visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten, aber intaktem Gesamtergebnis insgesamt gut kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, situativ dissimulierender und überfordert wirkender Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes frontales Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, erhöhter Ablenkbarkeit, ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen, vorschnellem Beginnen der Aufgaben, Suchverhalten, Fehleranfälligkeit und in diesem Rahmen testspezifisch im Vordergrund stehenden ausgeprägten Defiziten der gerichteten, geteilten und Daueraufmerksamkeit. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen vor allem rechts frontaler Hirnareale, sehr gut passend zu den multiplen rechtshemisphärischen (fronto-basal und orbito-frontal rechts betont) Hirnverletzungen als Folgen des Motorradunfalles. Die neuropsychologischen Berichte der Klinik K zeigten initial eine Verbesserungstendenz, die letzte bekannte Untersuchung vom 26.01.1998 ergab aber immer noch eine mittelschwere neuropsychologische Funktionsstörung als Folge des Unfalls. Aufgrund der Befunde und der Wesensveränderungen wurde auch die Empfehlung ausgesprochen, die Lehre abzubrechen. Aktuell sind die Befunde leider weiterhin vergleichbar, eine Besserung ist nicht eingetreten und ist leider 15 Jahre nach Unfall nicht mehr zu erwarten. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund des persistierenden und im Vordergrund stehenden Verhaltenssyndroms (seit dem Unfallereignis ausgeprägt) mit erhöhter Ablenkbarkeit und ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefiziten ist eine Eingliederung in den 1. Arbeitsmarkt nicht möglich. Von einer weiteren Besserung im Verlauf ist nicht auszugehen. Eine IV-Anmeldung ist deshalb unbedingt zu initieren. Der Patient und seine Schwester sind vor allem an einer IV-Reintegrationsmassnahme im geschützten Rahmen interessiert, dies sollte so rasch als möglich vorgenommen werden. Der Schwester wurde die Adresse der Fragile Suisse mitgegeben, aufgrund der kognitiven Defizite und der Anosognosie des Patienten hat er bereits hohe Schulden und ist aufgrund der kognitiven Einschränkungen auch nicht in der Lage, diese adäquat einzuschätzen. Die Fahrtauglichkeit ist aus kognitiver Sicht nicht gegeben, dem Patienten wurde der Fahrausweis entzogen. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei schweren Einschränkungen bifronto-temporo-parietaler und subkortikaler Hirnareale, hinweisend auf eine bereits fortgeschrittene Demenz vom Lewy-Body-Typ, DD vaskuläre resp. Mischdemenz aus Alzheimer-und vaskulärer Komponente und progredientem linksbetontem extrapyramidalmotorischem Syndrom mit Tremor, Rigor, und Bradykinese EM 2010. Anamnese Angaben von Fr. Y: seit Spitalaustritt gehe es ihr nicht sehr gut, sie habe die Tabletten nicht vertragen und nun alle abgesetzt. Die berichteten Wortfindungsstörungen seien minim schlechter geworden, ebenfalls leichte Progredienz der vor ca. einem Jahr begonnenen Vergesslichkeit. Im Gespräch verliere sie zum Teil den Faden, was sie aufrege. Im Haushalt hätten sie eine Hilfe eingestellt, welche vor allem Putzarbeiten erledige, der Ehemann koche. Gründe hierfür können nicht benannt werden. Die Orientierung sei sehr schlecht, das Gehen bereite große Mühe, sie könne die Füße nicht anheben und sei oft gestürzt. Der Schlaf sei gut, keine belastenden Träume. Sie sehe zum Teil Personen, welche nicht existieren, dies habe sie lange vor dem Ehemann geheimgehalten und würden sie auch nicht ängstigen. Der begleitende Ehemann bestätigt die visuellen Halluzinationen, welche ihm erstmalig während des Spitalaufenthaltes im März aufgefallen und sehr akzentuiert durch das Madopar seien. Ebenfalls hätten ca. 2013 starke Alpträume begonnen, im letzten Jahr wieder etwas besser geworden und nun wieder bestehend. Begonnen hätten sämtliche Veränderungen anfangs 2014 (später korrigiert er sich auf 2012) geschlossen mit Müdigkeit, Schwindel, Kurzzeitgedächtnisstörungen und Verlangsamung, progredient verlaufend. Aufgefallen sei es erstmalig beim Square Dance, wo seine Frau aufgrund der Verlangsamung die Instruktionen nicht mehr habe umsetzen können. Ebenfalls falle auf, dass die Sehfähigkeit nachgelassen habe, so bemerke sie z.B. während des Essens das Wasserglas nicht, könne das Essen nicht mehr zerschneiden oder ein Kleid am Bügel aufhängen. Den Haushalt habe er komplett übernommen, beim Ankleiden benötige sie zum Teil Hilfe, erledige es dann aber selbständig. Ebenfalls falle ihm teilweise eine Farbanomie und eine Links-Rechts-Störung auf. Sie könne nicht mehr Klavier spielen, sei er zum Teil auch frustriert, weil er etwas wisse und sie nicht mehr. Geräte bedienen könne sie nicht mehr, einfachste Aufgaben in der Küche seien möglich. Die Medikamentenabgabe habe er übernommen, er könne sie nicht allein lassen. Verhalten während der Untersuchung Die 72-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist zeitlich besser als örtlich, situativ in Bezug auf ihre aktuelle Situation nicht adäquat orientiert, es besteht auch kein Leidensdruck. Im Vergleich zur Voruntersuchung ist die ehemals ausgeprägte Antriebsminderung mit psychomotorischer und kognitiver Verlangsamung nicht mehr vordergründig, auch wirkt sie nicht mehr so müde und macht z.T. auch Spässe. Weiterhin aber ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen und eine leicht verlangsamte, weitschweifige, inhaltsarme, Spontansprache mit zeitweise Wortfindungsstörungen, Neologismen und semantischen, nicht aber phonematischen Paraphasien, hypomimer Gesichtsausdruck. Die Gedankengänge sind nicht mehr assoziativ, sie kann dem Gespräch folgen und gibt initial passende Antworten, schweift dann aber rasch ab und vergisst, was sie sagen wollte. Das Sprachverständnis ist aktuell relativ intakt, Instruktionen gehen aber rasch vergessen und sie muss weiterhin engmaschig geführt werden, um nicht abzuschweifen. Affektiv sehr freundlich und zugewandt berichtet sie zwar von z.T. massiven Einschränkungen, widerspricht dem Ehemann aber vehement, wenn dieser dies bestätigt. Insgesamt keine adäquate Krankheitseinsicht. Anlässlich der neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine örtlich und zeitlich sowie situativ in Bezug auf die aktuelle Situation desorientierte, in der Aufmerksamkeit stark fluktuierende, ablenkbare Patientin mit besserer psychomotorischer Geschwindigkeit, Antrieb, Wachheit und Schwingungsfähigkeit mit folgenden kognitiven Befunden: Aktuell im Vordergrund stehende Raumverarbeitungsstörung mit visuo-konstruktiver Dyspraxie und aktuell auch Hinweisen auf eine visuell-agnostische Störung, weiterhin Aufmerksamkeitsfluktuationen und Ablenkbarkeit, ein dysphasisches Syndrom mit leicht verlangsamter, weitschweifiger, inhaltsarmer Spontansprache mit zeitweise Wortfindungsstörungen, Neologismen und semantischen, nicht aber phonematischen Paraphasien bei besserem Sprach- und Instruktionsverständnis. Das in der Voruntersuchung sehr prominente anterograd-amnestische Syndrom lässt sich aktuell weiterhin als mittelschwere Lern- und Abrufstörung bei aber insgesamt deutlicher Verbesserung der Resultate und einem aktuell intakten Wiedererkennen objektivieren. Lesen gelingt besser, aktuell vermutlich noch leicht erschwert durch die Raumverarbeitungsstörung. Die Dysgraphie mit Schriftzerfall und Mikrographie persistiert ebenfalls.MMS 13/30 Pkt. Im Vergleich zur Voruntersuchung 08.2014 im stationären Rahmen haben sich die Befunde im Bereich des Gedächtnisses und auch des klinischen Bildes mit besserem Antrieb, Geschwindigkeit und Wachheit insgesamt erfreulicherweise leicht verbessert. Aktuell sind aber (evtl. vorher durch schlechten AZ überdeckt?) eine vordergründige Raumverarbeitungsstörung und aktuell auch Hinweise auf eine agnostische Störung objektivierbar. Insgesamt entsprechen diese Befunde aktuell mittelschweren bis schweren Einschränkungen occipito-temporo-parietaler Hirnareale, zusammen mit den durch den Ehemann bestätigten Albträumen, visuellen Halluzinationen und den Aufmerksamkeitsfluktuationen weiterhin primär hinweisend auf eine bereits fortgeschrittene Demenz vom Lewy-Body-Typ, DD vaskuläre resp. Multiinfarktdemenz bei Multiinfarktsyndrom und progredienter Encephalopathie, DD Parkinsondemenz (die kognitiven Befunde sprechen jedoch dagegen). Aufgrund des raschen Verlaufs bei der doch noch relativ jungen und im Alltag bereits vollständig abhängigen Patientin ist allenfalls hinsichtlich weiterer differentialdiagnostischer Abgrenzung die Durchführung eines FDG-PETS zu diskutieren. Aufgrund der zunehmenden Beeinträchtigung der Patientin in den ADL-Funktionen Ausbau der häuslichen Unterstützungsmassnahmen und Beratung via Alzheimervereinigung empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in einem Jahr, bei Bedarf gerne früher. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Vorbefunde Im Rahmen der Voruntersuchung 08.2014 fanden sich leichte bis mittelschwere kognitive Defizite mit im Vordergrund stehendender Antriebsminderung, psychomotorischer Verlangsamung, attentional-exekutiven Minderleistungen und mnestischen Defiziten i. S. einer Funktionsstörung frontotemporo-subkortikaler Hirnareale, einem leichten dementiellen Zustandsbild entsprechend, DD beginnende Demenz im Rahmen des Morbus Parkinson. Zwischenzeitlich habe er während 4 Wochen eine Rehabilitation in der Klinik K besucht, welche ihm gut getan hätte, besonders was den Schwindel betreffe. Er erhält im Moment noch Ergotherapie und Logopädie im Einzel- und Gruppensetting. Auf Nachfrage verneint er relevante Veränderungen oder Verschlechterungen der kognitiven Leistungsfähigkeit. Es sei nicht besser, aber auch nicht schlechter. Er habe nach der letzten Untersuchung das Autofahren freiwillig abgegeben, was sehr schmerzhaft gewesen sei, er habe sich aber damit abgefunden. Das Auto habe er verkauft. Er sei mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, was gut klappe. Einschränkungen der ADL und der IADL sind nicht eruierbar. Im Haushalt und Putzen erhalte er Unterstützung, um die administrativen Belangen kümmere er sich nach wie vor selbst. Medikation: Madopar, Clopidogrel, Atorvastatin, Gutron, Isoket Spray, Motilium, Padmed, Metamucil, Latanoprost Mepha, Vitamin D3 Tropfen, Burgerstein Zink, Rheumon forte Gel. Wacher und kooperativer 71-jähriger Patient mit hypophoner Sprache und eingeschränktem mimisch-gestischem Ausdrucksvermögen, in allen Modalitäten korrekt orientiert. Im Gespräch adäquat und geordnet, die Sprachmodulation ist vermindert. Im Verhalten wirkt er psychomotorisch und kognitiv deutlich verlangsamt und antriebsgemindert. In der Testsituation zeigt sich ein verzögertes, jedoch erhaltenes Auffassungsvermögen und Instruktionsverständnis. Affektiv flach, reduziert schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik oder sonstige neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Im Verlauf Ermüdung und abnehmende Konzentrationsfähigkeit, keine schwerwiegende Aufmerksamkeitsstörung, keine Affekt- oder Impulskontrollstörung. MMS: 27/30 Punkten (im Vergleich zur Voruntersuchung verschlechterte Merkfähigkeit); Uhrentest: 5/7 Punkten bei verlangsamtem Vorgehen. Gedächtnis: Zu aktuellen kollektiven und prospektiven Ereignissen korrekt informiert. Weitgehend intaktes Alt-, episodisches und semantisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht assoziativen Wortliste altersgerechte Erfassungsspanne, jedoch verminderte Lernkurve und Gesamtlernleistung, im Vergleich zur Voruntersuchung 08.2014 signifikant verschlechtert. Eine Konfabulation. Der spontane Spätabruf des verbalen Materials ist aufgehoben, unauffällige Leistung beim unterstützten Abruf und Wiedererkennen. Die Speicherfähigkeit ist intakt. Die Abrufleistung einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur ist im freien Spätabruf ebenfalls aufgehoben, nach kurzer Präsentation kann jedoch die Grundstruktur und einzelne Details korrekt reproduziert werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit leichten konstruktiv-planerischen Schwierigkeiten kopiert, es kommt zu einer Auslassung und Ungenauigkeit. Keine massgebenden visuell-perzeptiven oder räumlichen Störungen. Das Erkennen von überlagerten, maskierten und degradierten Figuren gelingt unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion hypophone, verlangsamte Spontansprache mit verzögerten Antwortlatenzen und verminderter Prosodie; keine Dysarthrie. Sprach- und Instruktionsverständnis wie auch Konfrontationsbenennen sind intakt. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt resp. unverändert. Keine Mikrographie. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Frontalhirnfunktionen: Quantitativ negativ veränderte, jedoch noch knapp normgerechte semantische Ideenproduktion. Die Leistung bei der figuralen und formallexikalischen Ideenproduktion ist unverändert: Während erstere mittelgradig eingeschränkt ausfällt, zeigt sich bei letzterer ein durchschnittliches Ergebnis. Kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luriaschlaufen. Leichte Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, eingeschränkte Umstellfähigkeit. Deutliche psychomotorische Verlangsamung bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A), im Vergleich zur Voruntersuchung weitgehend unverändert. Hingegen negativ veränderte, deutlich eingeschränkte Flexibilität und geteilte Aufmerksamkeit bei der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (TMT B). Deutlich verminderte Interferenzkontrolle im Stroop-Test feststellbar. Im Vergleich zur Voruntersuchung 08.2014 zeigt sich ein teilweise negativ verändertes kognitives Zustandsbild mit tendenzieller Verschlechterung im Bereich der mnestischen, attentionalen und exekutiven Funktionen und Abfall des MMS-Scores von 29 auf 27 von 30 Punkten. Im Vordergrund der Befunde stehen eine kognitive und psychomotorische Verlangsamung und Antriebsminderung, eine Merkfähigkeits-, Lern- und Abrufstörung sowie Einschränkungen der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit, der Konzentrationsfähigkeit, der Handlungsplanung und mentalen Flexibilität und der Interferenzfestigkeit.Die Phänomenologie der Befunde und der Verlauf mit teilweise leicht negativ veränderten Testleistungen (DD Leistungsfluktuationen) bestätigen leider unsere Verdachtsdiagnose einer beginnenden Demenz im Rahmen des Morbus Parkinson. Die Ausprägung der Befunde entspricht unter Berücksichtigung der gut erhaltenen Alltagsfunktionalität einem leichten dementiellen Zustandbild. Hinweise auf eine zusätzliche Alzheimer- Erkrankung ergeben sich z. Z. nach wie vor nicht. Mit diesen Befunden sollte eine prokognitive Therapie mit einem Acetylcholinesterasehemmer (z. B. Exelon Patch) initiiert werden (falls sich keine Kontraindikationen ergeben). Wir bitten den Hausarzt um Therapieeinleitung. Die Autofahreignung kann - wie bereits in der Vorabklärung festgehalten - nicht mehr attestiert werden, der Patient hat bereits vor einem Jahr freiwillig auf den Führerausweis verzichtet. Mit diesen Befunden sind keine relevanten Einschränkungen der Alltagsfunktionalität resp. der Fähigkeit zur Bewältigung der ADL/IADL zu erwarten. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in 1 Jahr ist empfehlenswert (bei auftretenden Schwierigkeiten oder neuen Aspekten gerne auch früher). Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei Status nach mittelschwerem Schädelhirntrauma bei Sturz unter Alkohol am 17.04.2015 mit/bei akutem Subduralhämatom fronto-parietal rechts, traumatischer SAB rechts, Kontusionsblutungen frontal bds. nicht dislozierter Kalottenfraktur von occipital links nach occipital rechts in das Felsenbein bis in die Fossa mandibularis rechts einziehend, Hyponatrinämie, DD im Rahmen einer Polydipsie bei Verdacht auf C2- Abusus. Angaben des Patienten: Es gehe ihm sehr gut, er habe sich an sämtliche Auflagen der Ärzte gehalten: Er habe sich viel ausgeruht, keinen Alkohol mehr getrunken und schlafe viel. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe er zu keinem Zeitpunkt Einschränkungen bemerkt, er werde beim Lesen oder konzentrierten Diskussionen noch rasch müde. Er schlafe noch relativ viel, nach 10 Stunden Nachtschlaf schlafe er noch 2 Stunden am Mittag. Gedächtnis, Konzentration, Sprache und Alltagsfunktionen seien intakt. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann sei etwas gereizter, auf der anderen Seite dann wieder antriebsgemindert, ziehe sich sozial zurück, denn viele Leute gleichzeitig im Raum seien. Die Erholung sei sehr wichtig, jedoch habe sie Angst, dass er sich gar nicht mehr bewege und Muskeln abbaue. Es sei evtl. etwas vergesslicher geworden, ob dies jedoch pathologisch sei, könne sie nicht beurteilen. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer Mechaniker- und Automechanikerlehre, im eigenen Betrieb gearbeitet, pensioniert. Neuropsychologische Befunde Der 74-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, es dominiert aber bereits zu Beginn der Untersuchung eine latente Aggressivität. Berichtet die Ehefrau von vom Patienten nicht so wahrgenommenen Defiziten, reagiert er verbal sehr heftig und weist sie zurecht. Er verneint vehement sämtliche kognitiven Einschränkungen, auch bei Konfrontation mit den Defiziten. Er arbeitet knapp genügend motiviert bei erhöhter Ablenkbarkeit und mit Aufmerksamkeitsfluktuationen ohne reduzierte Belastbarkeit oder erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum mit. Klinisch nicht verlangsamt fängt er Aufgaben verfrüht an, obwohl er sie nicht verstanden hat. Im Affekt wirkt er einerseits in Antrieb leicht gesteigert, im Rahmen der Fluktuationen alternativ dann aber teilnahmslos. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer massiv verminderten Merkspanne erfasst und einer fluktuierenden, nicht genügend ansteigenden Lernkurve über fünf Durchgänge insgesamt defizitär erfasst. Qualitativ fällt eine erhöhte Intrusionstendenz auf, sehr unstrukturiertes Vorgehen. Abfall nahezu auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei ebenfalls einer Konfabulation und vermindertem Wiedererkennen. Eine zuvor mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen, aber ohne intakte Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese werden stimmig, aber dissimulierend gegeben. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, massiv reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten. Im Vergleich dazu kann bei guter Fehlerkontrolle qualitativ besser in der figuralen Modalität gearbeitet werden. Leicht verlangsamtes verbales Arbeitstempo bei massiv erhöhter visuo-verbaler Interferenzanfälligkeit mit 8 Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann bei guter psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite gearbeitet werden; in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bereitet der Konzeptwechsel dann aber massive Mühe, insgesamt deutlich eingeschränkte kognitive Flexibilität. Keine motorische Perseverationstendenz beim Kopieren der Luria-Schlaufen. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann rasch auf selektive Reize reagiert werden, jedoch mit einer erhöhten Fehlerzahl. Mit dem gleichzeitigen Beachten auditiver wie auch visueller Reize zeigt sich der Patient trotz mehrfacher Instruktion überfordert, was in einer deutlich reduzierten Gesamtleistung und erhöhter Fehler- und Auslassungszahl resultiert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache bei intaktem Sprachverständnis. Bereits etwas längere oder mehrstufige Instruktionen können jedoch nicht umgesetzt werden. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird insgesamt genügend erfasst, dann aber mit deutlichen visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt aber gut; insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, latent aggressiver, genervter, z. T. teilnahmsloser Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Anosognosie, reduzierter Fehlerkontrolle, erhöhter Intrusionstendenz, Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhter Ablenkbarkeit sowie testspezifisch vor allem eingeschränkten Frontalhirnfunktionen (selektive, geteilte Aufmerksamkeit, kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit, Interferenzkontrolle). Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen rechts frontaler Hirnareale, gut passend zu den noch leichten schmalen Hygromen frontal beidseits und den Folgen der traumatischen SAB rechts, DD aggraviert durch Folgen eines langjährigen C2- Abusus. Ad Therapie: Zur ambulanten Therapie der noch ausgeprägten kognitiven Defiziten ist eine Ergotherapie sehr empfehlenswert. Hr. Y wird sich an seinen Hausarzt wenden mit Bitte zur Überweisung.Absolute Alkoholabstinenz zur Vorbeugung einer äthyltoxischen dementiellen Entwicklung empfehlenswert. Die Empfehlung wurde Hr. Y im Beisein seiner Ehefrau gegeben und von ihm nicht kommentiert. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht nicht gegeben. Dem Patienten wurde dies im Beisein der Ehefrau so mitgeteilt und eine Nachkontrolle in drei Monaten zur Reevaluation vereinbart. Sollte sich der Patient nicht an das Fahrverbot halten, ist eine Meldung an das Strassenverkehrsamt indiziert. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in drei Monaten. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St. n. Resektion eines diffusen fibrillären Astrozytoms WHO II rechts parietal, aktuell stable disease (MRI Schädel 11.05.2015). Angaben des Patienten: Er verspüre noch unverändert zur letzten Kontrolluntersuchung Gefühlsstörungen im linken Arm, Bein und etwas weniger im Gesicht. Evtl. aufgrund des Lamotrigins sei er noch etwas müde und reizbarer, habe zum Teil Kopfschmerzen. Nach der Operation sei er 6 Monate zu Hause geblieben, danach während 4 Monaten mit 40 % wieder in den Beruf als Händler mit Rohstoffen eingestiegen. Danach habe ihn der Arbeitgeber vor die Entscheidung gestellt, entweder wieder das 100 % Pensum aufzunehmen oder gehen zu müssen. Es sei von ihm erwartet worden, dass er wie vorher funktioniere, er habe ein sehr hohes prämorbides Leistungsniveau gehabt. In seiner Tätigkeit habe er hohe Ziele, seit der Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit sei seine Performance aber massiv abgesunken. Er denke, dass dies aufgrund einer Verlangsamung sei, er habe mehr Mühe mit Überlegen und dem Produzieren von Ideen. Eine Alternative sehe er aber nicht, er sei Alleinverdiener und habe zwei Kinder. Ebenfalls sei in seiner Abwesenheit ein Stellvertreter für ihn eingestellt worden, die aktuelle Aufgabenverteilung sei auch nicht klar, was seine Position in der Firma auch nicht stärke. Aktuell sei er vor allem noch müde, habe Probleme zwischen der italienischen Muttersprache und der deutschen Fremdsprache zu wechseln, zum Teil Wortfindungsstörungen. Keine Konzentrationsprobleme, intaktes Gedächtnis. Er sei vorher ein sehr ruhiger Charakter gewesen, jetzt sei er sehr rasch impulsiv, übertreibe seine Reaktion und könne sich auch nicht mehr rasch genug abkühlen, was vor allem zu Hause mit der Ehefrau Probleme bereite. Auto dürfe er fahren, keine Probleme. Sozialanamnese: Gebürtiger Italiener, Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen in Italien, gefolgt von einem Studium als Elektroingenieur und einem MBA. Seit 10 Jahren in der Schweiz, verheiratet, 2 Kinder. Der 39-jährige Rechtshänder erscheint pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, gibt differenzierte Angaben zur beruflichen, persönlichen und Krankengeschichte. Es dominiert eine sichtbare Anspannung, akzentuiert, wenn er auf die Arbeitssituation zu sprechen kommt. Er hat ein sehr hohes Anspruchsniveau an sich selber, arbeitet ausserordentlich bemüht und sehr sorgfältig bei intakter Konzentrationsleistung und ohne erhöhte Ablenkbarkeit oder Aufmerksamkeitsfluktuationen über den Testzeitraum mit. Keine Antriebsminderung, keine psychomotorische Verlangsamung. Seine Defizite beschreibt und schätzt er sehr adäquat ein, wirkt aber hilflos, wenn es um das weitere Vorgehen geht, er sieht keine Lösung. In diesem Rahmen adäquate Krankheitseinsicht. Affektiv wirkt er sehr belastet, aber positiv und sehr freundlich im Affekt. Gedächtnis: Eine in der deutschen Fremdsprache präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und dann in über 5 Durchgängen die maximal erreichende Lernkurve sehr konzentriert und rasch erfasst. Leichter Abfall im Abruf nach Interferenz, Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf. Insgesamt zwei Konfabulationen. Das Wiedererkennen gelingt mit zwei Fehlbenennungen. Eine zuvor problemlos und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer ausreichenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: In der deutschen Fremdsprache (Patient besteht darauf) knapp genügende semantische und phonematische Wortflüssigkeiten. Das hohe prämorbide Leistungsniveau mitberücksichtigt, sind diese Leistungen aber nur als grenzwertig zu beurteilen. Im Vergleich dazu kann in der figuralen Modalität problemlos gearbeitet werden, qualitativ keine Auffälligkeiten. Verlangsamtes verbales Arbeitstempo bei im Vergleich dazu aber sehr guter und fehlersicherer visuo-verbaler Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite gearbeitet werden, im Vergleich dazu aber dann deutliche Probleme beim Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit und kognitiven Flexibilität (TMT B) mit drei Fehlern. Die Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt eine knapp genügende Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei formal genügender Konzentrationsleistung ohne erhöhte Fehlerzahl. Der berufliche Hintergrund des Patienten mit hohen Anforderungen an die (Dauer)aufmerksamkeitsleistungen beim hoch ausgebildeten Patienten mitberücksichtigt, ist diese Leistung insgesamt aber vermutlich ein deutlicher Abfall zum prämorbiden Leistungsniveau, ebenfalls kann in der Gesamtperformance ein signifikanter Abfall der Leistung objektiviert werden. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine intakte Reaktionsgeschwindigkeit ohne Fehler auf selektive Stimuli. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit ebenfalls rasche Reaktionsgeschwindigkeiten auf gleichermassen auditive wie auch visuelle Reize mit zwei Fehlern und Auslassungen. Auch dies entspricht den alters- und ausbildungsentsprechenden Normanforderungen, ist aber vermutlich als Abfall zur vorbestehenden Leistung zu werten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unauffällige flüssige Spontansprache mit Fremdakzent ohne qualitative Auffälligkeiten bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, rascher Auffassungsgabe und gutem Umsetzen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und sehr rasch ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer und motivierter, aber belastet und angespannt wirkender Patient mit sehr hohen Anforderungen an die eigene Leistung und folgenden kognitiven Befunden: Formal zeigen sich erfreulicherweise lediglich leichte Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen im Sinne einer reduzierten kognitiven Flexibilität und Umstellfähigkeit, in der semantischen Ideenproduktion und den höheren Aufmerksamkeitsleistungen (geteilte und Daueraufmerksamkeit). Das sehr hohe prämorbide Leistungsniveau mitberücksichtigt, sind diese Befunde insgesamt als mässige Funktionseinschränkungen vor allem rechtshemisphärischer und frontalbetonter Funktionsstörungen als Folgen der rechts fronto-parietalen Kraniotomie und Exstirpation des Astrozytoms zu werten. Aufgrund der beruflichen Tätigkeit des Patienten, die hohe Anforderungen an die Ideenproduktionen, (Dauer-)Aufmerksamkeitsleistungen, kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit erfordert, treten die Defizite im Alltag vermutlich deutlich stärker zutage. Die ebenfalls an Funktionsstörungen rechts frontaler Hirnareale gekoppelte Reizbarkeit wird durch die aktuelle psychosoziale Belastungssituation (sich auch auf die Ehe auswirkend) aggraviert. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese für den aktuellen Beruf als Devisenhändler, welcher hohe Anforderungen an die verletzten Hirnareale stellt, aktuell sicherlich deutlich eingeschränkt. Der Patient wird vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt (oder empfindet dies zumindest so) und sieht keine Möglichkeit, das Pensum vorübergehend zu reduzieren, was dringend erforderlich wäre. Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten und den betreuenden Ärzten könnte evtl. vorgeschlagen werden.Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht problemlos gegeben. Neuropsychologische Untersuchung bei anamnestisch zunehmender Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, Beurteilung der Arbeitsfähigkeit. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Akten. Für die Neuropsychologie von Relevanz: bekannter St.n. multiplen cerebralen Ischämien im Versorgungsgebiet A. cerebri media rechts, A. cerebri anterior rechts und A. cerebri media links 02.2008, Major Depression und chronisches multilokuläres myofasciales Schmerzsyndrom. Aktuell: Fr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Tochter zum vereinbarten Termin. Sie gibt an, sich sehr schlecht zu fühlen. Sie habe starke Schmerzen. Bezüglich der kognitiven Leistungsfähigkeit gibt sie an, dass sie seit 2 Jahren eine Zunahme der Vergesslichkeit und der Konzentrationsstörungen bemerkt habe. Zu Hause könne sie aufgrund der schlechten körperlichen Verfassung nichts mehr tun, was sie sehr frustriere und belaste. Psychisch gehe es ihr ganz schlecht. Auf Nachfrage bejaht sie deutliche Schlafstörungen, sie müsse jede Stunde aufstehen. Sozialanamnese: Verheiratet, 3 Kinder. In der Türkei geboren, seit 1978 in der Schweiz. Fährt nicht Auto. Schul-/Berufsanamnese: 5 Jahre Primar- und 3 Jahre Oberstufenschule in der Türkei, keine höhere Ausbildung/Lehre. Arbeitete u. a. im Gastgewerbe/Küche, als Betriebsmitarbeiterin bei Denner AG und Chocolat Frey AG. Seit 02.2004 nicht mehr gearbeitet. Systemanamnese: Keine Alkoholkonsum, Nikotin: 15 Zigaretten/d. Medikation: Aspirin cardio, Atorvastatin, Beloc Zok, Calcimagon D3, Pantozol. Die 57-jährige rechtshändige Patientin türkischer Muttersprache spricht und versteht gut Deutsch. Sie ist allseits korrekt orientiert und nimmt kooperativ an der Untersuchung teil. Die Untersuchung erfolgt in hochdeutscher Sprache. Im Gespräch ist sie adäquat, sie berichtet geordnet und kohärent und kann auch bezüglich biographischer Daten genau Auskunft geben. In der Interaktion dominieren eine leichte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung, die Patientin wirkt leidend, sichtlich belastet, affektiv bedrückt und emotional labil, im Anamnesegespräch muss sie wiederholt weinen. Bereits zu Beginn der Testung Angabe von starken Schmerzbeschwerden (Schmerzskala VAS 6-7), welche im Verlauf deutlich zunehmen (VAS mind. 8), schließlich wird nach einer Stunde Untersuchungszeit die Testung abgebrochen. Die Belastbarkeit ist eingeschränkt, die Konzentrations- und Auffassungsfähigkeit bei stark leidender Patientin und Schmerzinterferenzen schwankend und abnehmend. Das Durchhaltevermögen und die Anstrengungsbereitschaft sind jedoch gegeben. Weder in der Verhaltensbeobachtung noch in einem Symptomvalidierungsverfahren finden sich Hinweise auf eine mangelnde Leistungsmotivation. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste leicht reduzierte Erfassungsspanne, im Verlauf flache, jedoch nachweisbare Lernkurve mit leicht eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Leichter Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch intakt, keine Verkennungen oder Fehlennennungen. Im figuralen Bereich kann von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur die Grundstruktur und eine leicht reduzierte Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht reduzierte verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium. Mittelgradig eingeschränkte figurale Ideenproduktion ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Erhöhte Interferenzanfälligkeit und im Verlauf erhöhte Ablenkbarkeit und abnehmende Konzentrationsfähigkeit. Die Daueraufmerksamkeit ist eingeschränkt. Leichte Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine mittelgradig eingeschränkte psychomotorische Geschwindigkeit und Konzentrationsleistung, es kommt zu einem Fehler, der jedoch selbst bemerkt und korrigiert wird. Auf die Durchführung der komplexeren Variante (Trail Making Test B) wird aufgrund der ungenügenden Kenntnis des deutschen Alphabets verzichtet. Die mentale Flexibilität ist leicht eingeschränkt. Keine Impulskontrollstörung. Keine Hinweise auf Perseveration oder Konfabulation im Verlauf. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion unter Berücksichtigung der Fremdsprachigkeit flüssige Spontansprache mit leichten Formulierungsschwierigkeiten, ansonsten keine relevanten spontansprachlichen und sprachassoziierten Auffälligkeiten. Unauffällige sprachliche Prosodie, keine Paraphasien. Konfrontationsbenennen wie auch Sprach- und Instruktionsverständnis sind weitgehend intakt. Lesen, Schreiben und Rechnen sind kurosirusch niveaugerecht. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur, die Bearbeitungsgeschwindigkeit ist mittelgradig reduziert. Die Figur wird in der Grundstruktur jedoch korrekt erkannt und niveaugerecht kopiert, keine visuell-räumliche oder -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie. Auch keine Hinweise auf einen Neglect. Rey Memory Test (RMT, Untertest der TBFN, Heubrock et al., 2007): Anzahl richtig reproduzierter Zeichen 13 (von maximal 15). Das Testergebnis ist somit unauffällig. In diesem Test keine Hinweise auf eine bewusste Verdeutlichung der Beschwerden. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung zeigen sich insgesamt unspezifische, leichte bis z. T. mittelgradige kognitive Defizite mit im Vordergrund stehenden attentionalen und exekutiven Minderleistungen, i. B. Störungen der gerichteten und Daueraufmerksamkeit, eine abnehmende Konzentrationsfähigkeit, sowie mnestische Defizite i. S. einer Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung bei jedoch intakter Wiederkenn- und Speicherfähigkeit. In der klinischen Beobachtung und der gesamten Testsituation dominieren eine leichte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung sowie eine eingeschränkte Belastbarkeit, im Verlauf zeigen sich eine Zunahme der Schmerzbeschwerden und sichtliche Betroffenheit der Patientin mit gedanklicher Ablenkbarkeit durch das Schmerzerleben und spürbarer psychischer Belastung, was sich mit Sicherheit negativ auf die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit ausgewirkt haben dürfe. Das neuropsychologische Testprofil lässt sich unseres Erachtens - unter Berücksichtigung der im Vordergrund stehenden somatischen Beschwerden und psychischen Begleitsymptomatik - prinzipiell gut im Rahmen eines multifaktoriellen Geschehens i. S. einer kognitiven Dysfunktion und Konfundierung durch die Schmerzbeschwerden, die eingeschränkte Belastbarkeit, mögliche psychologisch-psychoreaktive Faktoren und medikamentöse Einflüsse erklären. Testpsychologisch finden sich keine Hinweise auf fokale Ausfälle oder spezifische neuropsychologische Funktionsstörungen, allerdings sind zusätzliche kognitive Störwirkungen bei St.n. multiplen cerebralen Ischämien im Versorgungsgebiet A. cerebri media rechts, A. cerebri anterior rechts und A. cerebri media links 02.2008 nicht mit Sicherheit auszuschließen. Zusätzlich müssen die Fremdsprachigkeit, die Schulbildung mit Migrationshintergrund und ein geringes prämorbides Ausbildungsniveau mitberücksichtigt werden. Ad Arbeitsfähigkeit: Im Vordergrund der Befunde stehen klar die Schmerzbeschwerden und körperlichen Einschränkungen, so dass für die Beurteilung der Gesamtarbeitsfähigkeit auch auf die entsprechenden weiterführenden ärztlichen Begutachtungen (u. a. neurNeuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsstörungen und Gedächtnislücken. Er berichtet, in den letzten 24 Monaten eine harte Zeit durchgemacht zu haben. Im September letzten Jahres habe er einen Nervenzusammenbruch erlitten, sei seither zu 100% AUF geschrieben. Anfänglich habe er danach nicht mehr mehrere Dinge gleichzeitig erledigen können, so z.B. auch nicht mehr Autofahren. Auch seien ihm Episoden aus früheren Zeiten völlig entglitten, er habe sich nicht mehr erinnert. Evtl. sei die Symptomatik aktuell etwas besser, er könne es nicht gut beurteilen. Aktuell stünde ein Summen im Kopf im Vordergrund, welches permanent bestehe und akzentuiert sei, wenn mehrere Menschen gleichzeitig reden würden, wodurch er im Alltag beeinträchtigt sei, gelegentlicher frontaler Kopfdruck. Er vertraue niemandem mehr außer seiner Ehefrau. Dem Sohn und den Nachbarn hätte er die Arbeitslosigkeit verschwiegen, er schäme sich und habe sich sozial isoliert. Er versuche, so gut als möglich den Alltag zu bewältigen, er sehe aber keine Zukunft, habe größte Angst, die Hypothek nicht mehr bezahlen zu können und in seinem Alter keinen neuen Job mehr zu finden. Er müsse zum RAV-Berater gehen, dieser habe ihm aber gesagt, dass er in diesem Zustand nicht vermittlbar sei. Er sei nicht mehr in der Lage, Haushaltsgeräte zusammenzusetzen, noch vor einem Monat habe er massivste Wortfindungsstörungen gehabt, eine Konversation sei nahezu nicht möglich gewesen. Aktuell bestehen vorderhand Hinweise auf eine ausgeprägte Erschöpfungsdepression mit somatischem Syndrom (Kopfschmerzen, Tinnitus). Bei zusätzlich auffälligem Depressionsfragebogen (BDI 27), im Alltag berichteten stärksten Einschränkungen und Somatisierung wurde dem Patienten ein stationärer psychiatrischer Aufenthalt nahegelegt, was der Patient jedoch ablehnte. Mit seinem Einverständnis entschlossen wir uns, den hausinternen psychiatrischen Konsildienst hinzuzuziehen, welcher die psychiatrische Weiterbetreuung übernehmen wird. Ein Erstgespräch hat bereits am 07.07.2015 stattgefunden. Aus kognitiver Sicht ist die Arbeitsfähigkeit bis auf Weiteres nicht gegeben, die weitere Beurteilung muss aus psychiatrischer Sicht erfolgen. Je nach Verlauf, resp. Persistenz der somatischen Beschwerden, Vorstellung in unserer Kopfschmerzsprechstunde im Hause empfehlenswert. Eine ausführliche neuropsychologische Untersuchung ist bei besserer Kooperationsfähigkeit empfehlenswert. Neuropsychologische Standortbestimmung bei Verdacht auf dementielle Erkrankung. Ursprünglich für eine neuropsychologische Fahreignungsprüfung über die Verkehrsmedizin im Hause resp. das Strassenverkehrsamt angemeldeter Patient, nachdem sich im Rahmen der regulären vertrauensärztlichen Untersuchung Hinweise auf verkehrsrelevante kognitive Einschränkungen ergeben hatten (gem. Arztbericht vom 27.04.2015 von Dr. X kognitives Defizit und Verdacht auf Demenz bei einem MMS von 18/30 Punkten und pathologischem Uhrentest: 3/5 Punkte). Am Untersuchungstag Mitteilung der Angehörigen, dass Hr. Y freiwillig auf den Führerausweis verzichtet und unabhängig von einer Strassenverkehrsamtsuntersuchung eine Memory-Abklärung gewünscht wird. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Tochter und des Schwiegersohns, Fr. Y und Hr. Y, zum vereinbarten Termin. Anamneseerhebung in Anwesenheit aller. Hr. Y ist bezüglich genauem Grund der Abklärung nicht informiert. Er gibt an, dass es ihm gut gehe, er keinerlei körperliche oder geistige Einschränkungen bemerke. Er behauptet fälschlicherweise, immer noch im Besitz des Führerscheins zu sein und nach wie vor Auto zu fahren. Die Anamnesekompetenz muss als eingeschränkt beurteilt werden. Auf Nachfrage werden Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Gangunsicherheit/-störung, auch keine Miktionsstörung. Die Stimmung sei gut, keine Depressivität oder Traurigkeit. Zu Hause kümmere er sich selbst und ohne Probleme um Haushalt und administrative Belange. Soziale Anamnese: Verwitwet, alleine lebend, selbständig, erhält einmal wöchentlich Unterstützung durch die Pro Senectute beim Kochen. Ehem. Haustechniker. Krankheitsanamnese: Keine relevanten medizinischen Diagnosen, i.B. keine schlaganfallverdächtigen oder epileptischen Ereignisse, keine Schädel-Hirn-Traumata in der Vorgeschichte. Familienanamnese: Keine Demenzen, keine neurologischen Erkrankungen in der Familie bekannt. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Aktuelle Medikation: Keine. Fremdanamnese: Fr. Y, Tochter des Patienten beschreibt eine seit 2 Jahren zunehmende, schleichende Verschlechterung der kognitiven Verfassung. Zu Beginn habe man bemerkt, dass er sich im Gespräch öfters wiederhole oder nach kurzer Zeit nach demselben frage. Im Verlauf sei dann aufgefallen, dass er z.B. nicht mehr gewusst habe, wie Abläufe und komplexere Handlungen funktionieren (z.B. das Kochen). Relevante Einschränkungen der ADL sind nicht eruierbar. Im Moment sei die häusliche Situation ohne Unterstützung durch Spitex oder andere Maßnahmen noch weitgehend stabil. Medikamente nehme er im Moment keine. Bei der hausärztlichen Untersuchung seien bei einer Urinuntersuchung gewisse Entzündungsparameter festgestellt worden, welche man jedoch nicht weiter behandelt hätte. Verwirrtheitszustände oder relevante medizinische Ereignisse oder Probleme werden verneint. Der 82-jährige rechtshändige Patient wirkt zu Beginn leicht dysphorisch und gereizt, wird im Verlauf jedoch zugänglicher und arbeitet schließlich in der Testsituation kooperativ mit. Er ist zeitlich und räumlich/situativ desorientiert. Über autobiographische Daten und episodische Ereignisse kann im Anamnesegespräch nur ungenügend und z.T. unsicher berichtet werden, oft fallen Kontrollblicke zur Tochter auf. Begebenheiten im Verlauf der Testung werden zeitweise vergessen, Instruktionen müssten z.T. mehrmals wiederholt werden. Die Störungseinsicht ist deutlich eingeschränkt, bei Konfrontation mit den eigenen Schwierigkeiten ist der Patient anosognostisch und reagiert dissimulierend. Im Gespräch die Auffassungsgabe und das Instruktionsverständnis sind weitgehend intakt, es fällt eine leichte Presbyakusis auf (keine Hörkorrektur), weswegen manchmal eine Wiederholung der Anweisungen notwendig ist. Antrieb und Arbeitstempo sind altersgerecht. Im Verlauf finden sich Konzentrationsfluktuationen, keine maßgebende Ermüdung, keine Impulskontrollstörung. Keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. MMS: Aktuell 14/30 Pkt. (zeitliche und örtliche Desorientierung, Auffassungs- und Rechenstörung, Einschränkungen der Merkfähigkeit, sprachliche und sprachassoziierte Defizite, Schriftzerfall). Uhrentest: 0/7, deutliche konzeptuelle Defizite, Einzeichnen der Zahlen und Zeiger nicht möglich. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann nichts berichtet werden, aktives Nennen aktueller Berühmtheiten und politischer Ereignisse nicht möglich. Bei der kursorischen Prüfung zeigen sich deutliche Einschränkungen des semantischen Altgedächtnisses. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 5-Wortliste zeigt sich eine defizitäre Erfassungsspanne, im Verlauf eingeschränkte, jedoch nachweisbare Lernkurve. Trotz Durchführung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne (1-2-3-4-4), keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit defizitär. Auch in der figuralen Modalität kann von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur im freien Spätabruf nichts erinnert werden, nach kurzem Vorzeigen der Vorlage kann lediglich die Grundstruktur jedoch keine Details reproduziert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion durch Wortfindungs- und Formulierungsstörungen geprägte Spontansprache, oft Suchverhalten nach Wörtern, vermehrt Floskeln. Der Wortschatz ist verarmt, bei der genaueren Prüfung fallen ein Schriftzerfall und beim Schreiben nach Diktat eine Dysgraphie/Dysorthographie auf. Das Lesen ist kursorisch unauffällig. Beim Rechnen deutliche Defizite (DD konzentrationsbedingt). Schwere Benennstörung und Anomie für Personennamen. Das einfache Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt, unauffällige sprachliche Prosodie. Bei der kursorischen Prüfung keine Hinweise auf eine schwerwiegende Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeit/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit leichten Planungsschwierigkeiten und einem Fehler kopiert. Es fallen Konzentrationsdefizite auf. Kopieren einfacherer Figuren unauffällig, Abzeichnen eines Würfels relativ gut möglich. Keine Hinweise auf relevante visuell-räumliche, -konstruktive oder -perzeptive Störungen. Die visuelle Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Gesichtern, überlagerten, maskierten und degradierten Figuren ist unauffällig, keine Hinweise auf eine Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Defizitäre Leistung bei der verbalen Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium, vergleichsweise höher ausfallende, leicht verminderte formallexikalische Ideenproduktion mit jedoch vermehr Repetitionen und einem Regelbruch. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ äquivalent. Die mentale Flexibilität und die Handlungsplanung sind vermindert, Einschränkungen der Abstraktionsfähigkeit und des Konzeptdenkens. Im Verlauf leichte Konzentrationsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit. In einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigt sich eine deutlich verminderte psychomotorische Geschwindigkeit sowie Defizite der visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung und Exploration, die Konzentrationsfähigkeit ist vermindert, es kommt zudem zu mehreren Fehler. Auf die Durchführung der komplexeren Variante wird verzichtet. Keine maßgebenden Perseverationen beim Kopieren der Luria-Schlaufen, auch im Verlauf keine Hinweise auf Perseveration oder Konfabulation. Keine Impulskontrollstörung. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung finden sich beim zeitlich und örtlich/situativ desorientierten, anosognostischen Patienten formal mittelschwere kognitive Minderleistungen mit einem im Vordergrund stehenden schweren amnestischen Syndrom, Einschränkungen im semantischen Wissen und Altgedächtnis, einer Dysgraphie/Dysorthographie mit Schriftzerfall, einer Anomie und Benennstörung und spontansprachliche Auffälligkeiten (Wortfindungs- und Formulierungsstörungen). Des Weiteren zeigen sich attentionale Defizite und Einschränkungen im frontal-exekutiven Bereich (Konzentrationsdefizite, verminderte mentale Flexibilität und Ideenproduktion, Einschränkungen im Konzeptdenken und der Handlungsplanung). Im Vergleich zum MMS-Score im Rahmen der hausärztlichen Untersuchung (durchgeführt am 04.2015) zeigt sich ein signifikanter Punktwertabfall von 18 auf 14 von 30 Punkten. Die dargestellten Befunde lassen sich Minderfunktionen vorwiegend temporomedialer Hirnareale zuordnen, die in ihrem Ausmaß einem mittelschweren demenziellen Zustandsbild entsprechen. Die Phänomenologie und die fremdanamnestischen Angaben einschl. der Verlauf sind pathognomonisch resp. gut vereinbar mit einer neurodegenerativen Erkrankung vom Morbus Alzheimer-Typus. Ad Massnahmen: Zur genaueren Klassifikation und Sicherung der Diagnose wäre die Durchführung einer Erstbildgebung des Kopfes (Schädel-MRI) empfehlenswert. Aufgrund der konsistenten Befundlage und bei erschwerter Compliance des Patienten wurde auf eine entsprechende Anmeldung in Absprache mit den Angehörigen zunächst verzichtet. Bei Bedarf stehen wir ggf. gerne für eine Anmeldung zur Verfügung. Ggf. bitten wir um kurze Rückmeldung. Zur weiteren Differentialdiagnostik und im Speziellen zum Ausschluss anderer behandelbarer Ursache bitten wir den Hausarzt um eine gelegentliche Labordiagnostik (inkl. TSH, Vit. D und B12, Folsäure, Kreatinin, Leberfunktion, Lues-Serologie). Ad Therapie: Eine prokognitive Therapie mit einem Acetylcholinesterasehemmer (z. B. Aricept oder Exelon) ist mit diesen Befunden angezeigt (falls sich keine Kontraindikationen ergeben). Eine zusätzliche Gabe von Memantin ist im Verlauf in dieser Konstellation in Erwägung zu ziehen. Eine Reevaluation im Rahmen einer Kontrolluntersuchung ist empfehlenswert. Mit diesen Befunden dürfte die Alltagstauglichkeit bzw. die Fähigkeit zur Bewältigung der ADL erschwert sein. Die häusliche Situation ist gem. Angaben der Tochter jedoch noch kompensiert und weitgehend stabil. In Zukunft ist mit Limitationen zu rechnen. Unterstützende Massnahmen (Sozialberatung, Spitex-Hilfe, Frage nach Mahlzeitenzubereitung und Medikamenteneinnahme, Betreuungsoptionen) wurden der Tochter und ihrem Ehemann in einem eingehenden Gespräch empfohlen und erläutert. Informationsmaterial und Kontaktadressen wurden ausgehändigt. Eine vorsorgliche Heimplatzierung ist empfehlenswert. Unter Berücksichtigung obiger Befunde dürfte der Patient aktuell bei der Alltagsbewältigung (z. B. administrative Belangen) auf Hilfe angewiesen sein. Aufgrund der ermittelten Befunde und der wahrscheinlich vorliegenden Grunderkrankung ist die Urteilsfähigkeit als kompromittiert einzustufen. Ad Fahreignung: Die Autofahreignung ist bei mittelschwerem dementiellem Zustandsbild und der festgestellten attentionalen und exekutiven Defiziten klar nicht mehr gegeben. Hr. Y hat gem. Angaben der Angehörigen freiwillig auf den Führerausweis verzichtet. Ad Kontrolle: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung einschl. Evaluation der häuslichen Situation in 8 Monaten ist empfehlenswert (bei auftretenden Schwierigkeiten oder neuen Aspekten gerne auch früher). Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Verlaufskontrolle bei Kortikal betonter Demenz, am ehesten vom Alzheimertyp, ES ca. Sommer 2010, ED 11.2010 - Verlaufs-MRI 12.2012: Vaskuläre Enzephalopathie - Kleines Meningeom links parietal, anlässlich einer MRI-Verlaufskontrolle 12.2012 unverändert im Vergleich zur Voruntersuchung 2010 Die Patientin selbst berichtet über subjektives Wohlbefinden. Die begleitende Schwester berichtet jedoch über eine weitere progrediente Verschlechterung. Die Patientin sei gangunsicherer, müde und nicht mehr belastbar. Im Alltag benötige sie zwischenzeitlich Hilfe in den meisten ADL-Funktionen. Auch Ankleiden sei nur unter Supervision möglich. Sie rede auch weniger, sei im Alltag aber sehr kooperativ und wirke zufrieden. Der Appetit sei ordentlich. Eine Inkontinenz bestehe nicht. Die Patientin besuche 2x pro Woche das Tageszentrum, zusätzlich werde die Schwester durch Spitex 1x/Woche und den Entlastungsdienst der Alzheimervereinigung im Alltag unterstützt. Ein Antrag auf Hilflosentschädigung wurde gestellt. Aktuelle Medikation: Remeron 15 mg 0-0-0-1, Exelon patch 10 0-0-1, Calcimagon D3 0-1-0, Immodium 2 mg 1-0-0, Coaprovel 300/12.5 mg 1-0-0, Xarelto 15 mg 1-0-0 (wegen VHF), Bilol 2,5 mg ½ -0-0, Paspertin Tropfen in Reserve, Buscopan 10 mg in Reserve, Torem 2,5 mg 1-0-0, Dafalgan in Reserve. Neurologisch: Das Gangbild ist etwas verlangsamt mit leicht nach vorn geneigtem Oberkörper, jedoch regulärer Schrittfolge. Richtungswechsel sind in mehreren Schritten gut möglich. Neuropsychologisch: Fr. Y ist zeitlich, örtlich und situativ nicht orientiert, zeigt keine spontanen Sprachäußerungen, wirkt aber zufrieden. Sie ist psychomotorisch etwas verlangsamt. Ihre Auffassungsgabe ist erhalten. Sprache: Fr. Y zeigt keinerlei spontane Sprachäußerungen. Die Spontansprache ist zwar flüssig, aber nicht informativ. Keine Dysarthrie. Das Sprachverständnis ist erhalten. Auch die Schreibfähigkeit ist erhalten, ebenso gelingt das Erstellen eines Satzes prompt. Konfrontationsbenennen für einfache Objekte eingeschränkt, Anomie für Namen (zusätzlich auch durch einen Verlust des Altgedächtnisses bedingt). Es besteht zudem eine Akalkulie. Keine apraktische Störung folgt. Gedächtnis: Eine einfache Wortliste wird zwar rasch gelernt, der Spätabruf ist aber aufgehoben. Die Merkspanne ist intakt. Erheblich eingeschränktes Altgedächtnis (mindestens die letzten 20 Jahre betreffend), aufgehobenes prospektives Gedächtnis. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Erstellen einer Uhr mit Ziffernblatt gelingt nicht. Eine einfache überlappende geometrische Figur wird korrekt kopiert. Keine Hinweise für visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Eingeschränkte semantische und aufgehobene lexikalische sowie figurale Ideenproduktion. Die Abstraktionsfähigkeit ist erhalten. Im aktuellen MMS werden 17/30 Pkt. erreicht. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zeigt bei der nicht orientierten und psychomotorisch etwas verlangsamten Fr. Y folgende kognitive Befunde: vordergründiges amnestisches Syndrom mit Beeinträchtigung auch des Altgedächtnisses, eine an die Amnesie assoziierte Dys- bis Anomie, spontansprachliche Auffälligkeiten mit deutlich vermindertem Sprechantrieb, Akallkulie, aufgehobene kognitive Flexibilität sowie visuo-konstruktiv-planerische Schwierigkeiten. Diese Befunde entsprechen einer Funktionsstörung fronto-temporo-medial linksbetont, im Vergleich zur letztmaligen Untersuchung weiter verschlechtert. In den ADL-Funktionen benötigt Fr. Y zunehmende Hilfestellungen. Die ergänzende klinisch-neurologische Untersuchung ergibt eine leichte Gangunsicherheit, am ehesten im Rahmen einer vaskulären Enzephalopathie zu beurteilen und aggraviert durch arthrogene Faktoren. Auf eine nochmalige Bildgebung des Kopfes (Ausmaß der vaskulären Enzephalopathie, Hirnatrophie, Hydrocephalus) habe ich vorerst bei fehlender therapeutischer Konsequenz verzichtet. Fortführung der antidementiellen Medikation wie bisher. Engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren. Unter der aktuellen Betreuung weitgehend stabile häusliche Situation. Je nach Verlauf weiterer Ausbau der Betreuungsmaßnahmen. Bei Fehlen von Besonderheiten ist eine Verlaufskontrolle Ende Jahr vorgesehen. Für die neuropsychologischen Befunde verweisen wir auf den Bericht vom 18.05.2015. MRI Schädel vom 01.06.2015 Es zeigen sich relativ weite Subarachnoidalräume sowie ein erweitertes suptratentorielles Ventrikelsystem im Sinne einer Parenchyminvolution/Atrophie. Daneben finden sich mehrere Glioseherde im Marklager beider Hemisphären, vorwiegend der linken Hemisphäre im Sinne von vaskulären Narben. Eine frische oder subakute Ischämie ist nicht nachzuweisen. Keine Hinweise für einen expansiv raumfordernden Prozess. Die bildgebenden Befunde bestätigen zusammen mit der Anamnese und dem neuropsychologischen Ausfallsmuster (siehe Bericht vom 18.05.2015) die Verdachtsdiagnose einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung, ätiologisch am ehesten im Sinne einer beginnenden Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimerkomponente. Fr. Y ist in den Alltagsfunktionen aber nicht eingeschränkt, weshalb aktuell von einer milden kognitiven Beeinträchtigung (amnestic MCI, multiple domain) auszugehen ist. Bei einem MCI ist eine antidementive Medikation nicht indiziert. Ggf. kann ein Ginkgo-Präparat empfohlen werden. Weiterhin ist eine engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren zentral. Bei erhöhter Konversionsrate von MCI zu einer Demenz empfehlen sich regelmäßige neuropsychologische Verlaufsuntersuchungen. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir Fr. Y in einem Jahr hierfür einbestellen. Sollten früher Veränderungen auftreten, ist eine vorzeitige Zuweisung jederzeit möglich. Dr. X hat uns Fr. Y zur neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung bei in seiner Sprechstunde vom 11.05.2015 berichteten Konzentrationsstörungen nach MERS (Mild Encephalopathy with Reversible Lesion in the Splenium) zugewiesen. Am 08.07.2015 erschien Fr. Y hierfür und berichtete über eine komplette Regredienz sämtlicher kognitiver Einschränkungen, welche sie im Rahmen der damals noch reduzierten Belastbarkeit interpretierte. Der berufliche Wiedereinstieg mit zu Beginn 2 h/Tag (aktuell ca. 60%-Pensum) in angepasster Tätigkeit (z.B. stark konzentrierte Tätigkeiten wie die Softwareentwicklung werden vermieden) sei qualitativ problemlos vonstatten gegangen, keine Fehler und in den einfacheren Tätigkeiten auch keine erhöhte Ermüdbarkeit bei der Arbeit, sie schläft aber nach dem Mittagessen noch 2 Stunden. Der anfänglich berichtete Schwindel sei vollständig regredient. Sie fährt auch wieder problemlos und sicher Auto. Sie fühlt sich wieder auf über 80% des prämorbiden Niveaus, sei auf dem richtigen Weg. Sie plant nun, das Arbeitspensum langsam auf 80% zu erhöhen. Insgesamt zeigt sich anamnestisch ein erwartungsgemäßer, positiver Verlauf. Eine Standortbestimmung zum Vergleich der kognitiven Leistungsfähigkeit wurde Fr. Y zwar angeboten, von ihr aber nicht für notwendig erachtet. Wir haben deshalb unter Berücksichtigung der sehr gering ausgeprägten Befunde in der Akutphase heute auf eine standardisierte neuropsychologische Untersuchung verzichtet und Fr. Y empfohlen, sich bei Schwierigkeiten im Rahmen der weiteren beruflichen Reintegration zu melden. Neuropsychologische Untersuchung bei Status nach suboccipitaler Kraniotomie rechts und subtotaler Resektion eines Pinozytoms WHO Grad I am 23.03.2015. Angaben von Fr. Y: Im Anschluss an die letzte Sprechstunde bei Dr. X habe sie ihr Arbeitspensum als Accountant wieder zu 100% aufgenommen. Es gehe ihr insgesamt viel besser, dennoch bemerkt sie noch deutliche Orientierungsschwierigkeiten, z.B. im Büro oder auch im Wohnort. Die Arbeitsqualität sei insgesamt viel schlechter als vorher, sie führt dies vor allem auf eine deutlich erhöhte Ablenkbarkeit, Verlangsamung und erhöhte Fehleranfälligkeit zurück: Werde sie z.B. bei der Arbeit mit Zahlen gestört durch ein Gespräch, müsse sie wieder von vorne anfangen und könne nicht am gleichen Ort wieder einsteigen. Dies resultiere in einer erhöhten Zeitforderung. Dass sie zum Teil auch sehr große Fehler mache (mehrere Millionen falsch verbucht), müsse sie sämtliche Arbeiten auch nachkontrollieren, was wiederum Zeit koste. Das Multitasking sei viel schwieriger. Ebenfalls habe sie noch Probleme mit dem Lesen und Verarbeiten von Zahlen, nach der Operation habe sie aber gar nicht lesen können, von dem her sei dies eine Verbesserung. Da sie aber nahezu ausschließlich mit Zahlen arbeite, sei es sehr einschränkend im Alltag. Man habe großes Verständnis in der Firma, habe sogar jemanden eingestellt, der sie unterstütze. Sie wisse aber nicht, wie lange sie diesen Bonus noch habe. Sie müsse sich alles aufschreiben, eine To-do-Liste machen, ansonsten vergesse sie Inhalte. Am Morgen würde alles noch relativ gut klappen, am Nachmittag sei es schwieriger. Sie sei nicht sicher, ob dies mit der im Oktober 14 diagnostizierten MS oder dem Tumor zu tun habe, Müdigkeit, Fatigue oder Konzentrationsprobleme habe sie vor der Operation aber nicht in diesem Rahmen gekannt. Autofahren traue sie sich noch nicht zu, brauche das Auto auch nicht.Persönliche Anamnese: in Kanada geboren, danach in Australien und aktuell in der Schweiz lebend. Arbeitet als Accountant, verheiratet, keine Kinder. Die 38-jährige Person erscheint pünktlich und allein zum vereinbarten Termin. Die Untersuchung findet in der englischen Muttersprache statt. Die Patientin ist sehr freundlich und zugewandt, lächelt, als sie jedoch von der MS-Erkrankung und den Defiziten bei der Arbeit berichtet, bricht sie in Tränen aus und entschuldigt sich dafür. Sie versucht mit großem Aufwand positiv zu wirken, insgesamt erscheint sie jedoch stark belastet. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ über den Testzeitraum mit und schätzt ihre kognitive Leistungsfähigkeit adäquat ein. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit im klinischen Setting eruierbar. Kognitiv weder verlangsamt noch antriebsgemindert verfügt sie über eine sehr rasche Auffassungsgabe, kann Aufgaben problemlos erfassen und umsetzen, keine Antriebsminderung oder klinische Verlangsamung. Affektiv wirkt sie sehr belastet, versucht dies jedoch mit großem Aufwand zu überspielen. Gedächtnis: eine in der englischen Muttersprache präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve problemlos bis zum Maximum erlernt. Qualitativ fällt aber eine ansteigende Repetitionstendenz auf, die Patientin hat sichtlich mehr Mühe, die Worte zu erinnern. Der Abruf nach Interferenz gelingt problemlos, ebenfalls intakter verzögerter Abruf und sicheres Wiedererkennen. Eine zuvor mit großen visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten, insgesamt aber genügendem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen nachvollziehbar und kohärent. Kognitive Frontalhirnfunktionen: intakte semantische, sehr gute phonematische Wortflüssigkeit. In der figuralen Modalität kann quantitativ genügend, aber mit einer leicht erhöhten Perseverationstendenz gegen Ende der Aufgabe trotz sorgfältigem Arbeitsstils gearbeitet werden. Aufgrund erhöhten visuellen Explorationsverhaltens respektive Problemen mit der Orientierung auf dem Papier wird die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit mit insgesamt defizitärer Leistung absolviert. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ist dasselbe Verhalten zu beobachten, aufgrund eines sehr guten Konzeptwechsels kann die Aufgabe aber in der dafür vorgesehenen Zeit absolviert werden, ein Fehler. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine knapp genügende Anzahl gesamthaft bearbeitete Zeichen, aber erhöhte Fehleranfälligkeit und insgesamt deutlich rückläufige Gesamtperformanz. Insgesamt resultiert dies in einer massiv eingeschränkten Konzentrationsleistung. Davon ausgehend, dass die Patientin in der beruflichen Tätigkeit grundsätzlich mit solchen Aufgaben konfrontiert ist, sind die Befunde noch akzentuiert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine deutlich verminderte Grundaktivierung und eine im Vergleich dazu noch einmal rückläufige Aktivierbarkeit, insgesamt deutlich vermindert. Auf selektive Reize kann fehlerfrei und in der erwarteten Zeit reagiert werden, in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit ist die Patientin dann aber gänzlich überfordert mit dem gleichzeitigen Beachten visueller und auditiver Reize. Weniger Fehler und Auslassungen, aber stark verlangsamte Reaktionszeiten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unauffällige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird massiv erschwert erfasst und mit großer Mühe und visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopiert. Das Erkennen sich überlagernder und maskierter Figuren gelingt hingegen gut. Kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr motivierte und kooperative, aber belastet wirkende Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: im Vordergrund stehende ausgeprägte Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite (Grundaktivierung, Aktivierbarkeit, gerichtete, geteilte und Daueraufmerksamkeits- sowie Konzentrationsleistung) und Abfall derselben über bereits kurzen Zeitraum. Des Weiteren lassen sich eine bereits nach kurzer Zeit ansteigende Fehleranfälligkeit, ausgeprägte Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie eine psychomotorische (nicht aber kognitive) Verlangsamung objektivieren. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen fronto-subkortikaler Hirnareale, gut passend zur Lokalisation der Tumorresektion im Hirnstamm. Aus kognitiver Sicht ist die Arbeitsfähigkeit im Beruf als Buchhalterin mit hoher Anforderung an die (Dauer-) Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung aktuell nicht gegeben. Die Befunde wurden mit der Patientin diskutiert und stimmen auch mit den von ihr geschilderten Problemen im beruflichen Alltag überein. Die Patientin wurde empfohlen, in Absprache mit ihrem Hausarzt eine vorläufige AUF zu koordinieren, auch präventiv zu ihrem Schutz bei massiv aufgetretenen Fehlern bei der Arbeit. Da die Patientin große Angst hat, psychisch zu dekompensieren (Verarbeitung der MS-Diagnose, Resttumor), wenn sie alleine zu Hause sein müsse, wurden die Möglichkeit, vorübergehend bei ihrer Familie in Kanada zu verbringen oder ein vorübergehender Aufenthalt der Familie in der Schweiz, besprochen. Je nach Verlauf psychologische Stütztherapie zur besseren Krankheitsverarbeitung. Vor Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit (welche unbedingt stufenweise erfolgen sollte) werden wir in Absprache mit der Patientin eine neuropsychologische Verlaufskontrolle durchführen, wir bitten zu diesem Zeitpunkt um eine erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St.n. Falxmeningeom mit Mittellinienverlagerung und fronto-parietaler Kraniotomie und Tumorextirpation am 23.09.2014 ohne kognitive Einschränkungen. Die 73-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ voll orientiert, sehr aufgestellt und fröhlich. Die Aufmerksamkeit ist bei strukturiertem Arbeitsstil und guter Fehlerkontrolle ohne Fluktuationen über den Testzeitraum gegeben, keine erhöhte Ablenkbarkeit bei guter und rascher kognitiven Auffassungsgabe, Geschwindigkeit und Antrieb. Spontansprachlich keine Auffälligkeiten. Affektiv schwingungsfähig, froh über den positiven Verlauf. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve und eine insgesamt intakte Enkodierungsleistung ohne qualitative Auffälligkeiten. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor ohne planerische Schwierigkeiten und mit intaktem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur wird im Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische, phonematische und figurale Ideenproduktion präsentiert sich qualitativ und quantitativ normgerecht, das testspezifische Arbeitstempo ist adäquat, die Interferenzfestigkeit gegeben. Die Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit absolviert werden, leichte Steigerung zur Voruntersuchung. Die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt einen intakten Konzeptwechsel bei ebenfalls guter psychomotorischer Geschwindigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine rasche Reaktionszeit auf selektive Reize ohne Fehler, in der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann adäquat auf visuelle und auditive Stimuli reagiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, qualitativ intakte Spontansprache ohne weitere Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch für komplexere Aufgaben gut gegeben, die kursorische Prüfung der Lese-Rechen-und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuokonstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungsschwierigkeiten mit intaktem Gesamtergebnis abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. In der aktuellen neuropsychologischen Testung zeigen sich bei der allseits orientierten, fröhlichen Patientin keine kognitiven Einschränkungen mehr. Insgesamt ist sogar eine weitere Steigerung der Leistung im Vergleich zur bereits postoperativen unauffälligen neuropsychologischen Untersuchung feststellbar. Weiterhin sehr erfreulicher, positiver Verlauf. Ad Fahrtauglichkeit: Aus rein neuropsychologischer Sicht ist diese gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird aber bei Bedarf gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mild cognitive impairment (MCI amnestic, single domain, 01.2015) und V.a. idiopathisches Parkinsonsyndrom, einer mäßigen medio-basal betonten Temporallappenatrophie (MRI 02.2014) und hoch pathologischem Zustandsbild mit praktisch fehlender Anreicherung Putamens bds. sowie verminderter Anreicherung im Kaudatuskopf (SPECT 03.2015). Aktuelle Angaben von Fr. Y: Sie sei von Dr. X und ihren Töchtern zur Untersuchung angemeldet worden. Sie habe wohl Parkinson, sei vermutlich deswegen hier. Sie könne wegen dem Zittern nicht mehr Autofahren oder die Kontaktlinsen einlegen. Das Gedächtnis sei schlecht, sie kann aber keine Angaben zu Symptombeginn, Verlauf oder Dauer machen. Sie glaube, dass die Gedächtnisdefizite vor den motorischen Schwierigkeiten begonnen hätten, dass das Zittern wohl im letzten Sommer begonnen habe und progredient verlaufen sei. Auf die Sprache angesprochen berichtet sie von nicht näher zu beschreibender Mühe, vermutlich seit diesem Winter. Konzentration, kognitive Geschwindigkeit und Dualtasking seien gut, im Alltag sei sie nicht beeinträchtigt, erledige Kochen, Einkaufen und Haushalt inklusive den finanziellen Angelegenheiten bis auf die körperlichen Einschränkungen gut. Die Stimmung sei nicht so gut, genauere Angaben können nicht gemacht werden. Sie verneint visuelle oder akustische Halluzinationen, berichtet von gutem, traumlosem Schlaf, keine Fluktuationen in den körperlichen oder geistigen Symptomen. MMS: 28/30, Uhrentest unauffällig. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste eine reduzierte Erfassungsspanne, eine nur ungenügend ansteigende Lernkurve und eine insgesamt deutlich reduzierte Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Der verzögerte Abruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen zufällig. Der verzögerte Abruf einer zuvor sehr zittrig und mühsam, aber ohne planerische Schwierigkeiten und mit genügendem Gesamtergebnis kopierten einfachen geometrischen Figur ist aufgehoben, nach kurzer Präsentation kann lediglich die Grundstruktur erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische Wortflüssigkeit zeigt sich qualitativ genügend, im Vergleich zur Voruntersuchung vom KSO vor 6 Monaten jedoch deutlicher Abfall bei ebenfalls neu aufgetretener Repetitionstendenz. Bei der phonematischen Wortflüssigkeit blockiert die Patientin, ungenügendes Resultat. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu bessere Leistung, quantitativ leicht vermindert, qualitativ keine Auffälligkeiten. Das verbale Arbeitstempo ist massiv verlangsamt, aufgrund von ausgeprägter Mühe beim Benennen von Farben auch dadurch bedingt. Die Interferenzanfälligkeit ist deutlich erhöht. Die Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit leichter psychomotorischer Geschwindigkeit absolviert werden, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt einen intakten Konzeptwechsel bei guter psychomotorischer Geschwindigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Bemühte, dysarthrophone, stockende und verwaschene Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, Neologismen und im Vergleich dazu rascher kognitiver Auffassungsgabe, intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Das Schriftbild zeigt sich mikrographisch und zittrig, Lesen gelingt mit einzelnen Buchstabenauslassungen gut, ebenfalls intaktes Lesesinnverständnis. Visuokonstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur wird gut erfasst und mühsam und zittrig, aber ohne Planungsschwierigkeiten mit intaktem Gesamtergebnis abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich gut, zeitlich z.T. unsicher orientierte, situativ ratlos und motorisch unruhig wirkende, in der Aufmerksamkeit und Stimmung fluktuierende, erhöht ablenkbare, kognitiv und motorisch aber nicht verlangsamte Patientin mit Hypomimie, kauenden Mundbewegungen und im freien Gespräch Dyskinesien des linken Armes (in der geführten Testssituation jedoch komplett regredient) mit motorisch perseverativen Handlungen (Nesteln in der Handtasche und Bewegen des Oberkörpers, akzentuiert durch Stress), verwaschener Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, Neologismen und Stottern und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes, modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom und im Vergleich dazu leichteren Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen mit Interferenz- und Fehleranfälligkeit, leichter psychomotorischer Verlangsamung und eingeschränkter semantischer Wortflüssigkeit. Im Vergleich zur neuropsychologischen Untersuchung vom 01.2015 (welche sich laut der Kollegin der Neuropsychologie im KSO im Vergleich zur Voruntersuchung vom 04.2014 nur geringfügig verschlechtert hatte) zeigt sich aktuell eine weitere Progredienz der erhobenen Befunde. Die aktuell aber im Vordergrund stehenden motorischen Einschränkungen und Verhaltensauffälligkeiten i.S. von Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhter Ablenkbarkeit, motorischen Perseverationen, kauenden Mundbewegungen, hyperkinetischen Armbewegungen unter Stress sowie der sprechmotorischen (nicht aber sprachlich bedingten!) Auffälligkeiten wurden vor 6 Monaten entsprechend fremdanamnestischer Angabe noch nicht beobachtet. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen bifronto-temporaler Hirnareale, aus rein kognitiver Sicht weiterhin passend zu der ausgeprägten mediobasalen Temporallappenatrophie und hinweisend auf eine beginnende dementielle Entwicklung, ätiologisch zu einer Alzheimerdemenz passend. Aufgrund zum aktuellen Zeitpunkt fehlender Fremdangaben und der die kognitiven Defizite nicht adäquat einschätzenden Patientin ist bei Verschlechterung der kognitiven Befunde die Alltagsfunktionalität der komplexeren IADL vermutlich über die motorischen Einschränkungen hinausgehend eingeschränkt und die Demenzkriterien aktuell erfüllt.Aus kognitiver Sicht ergeben sich keine Hinweise auf eine beginnende Lewy-Body-Demenz bei im Vordergrund stehenden Gedächtnisedefiziten, kompletter Absenz von Symptomfluktuationen, realitätsnahen Träumen und visuo-konstruktiver Dyspraxie. Das kognitive neuropsychologische Ausfallsmuster ist aktuell nicht passend zu einer Parkinsondemenz, sodass vom Vorliegen eines Parkinsonsyndroms und einer parallel dazu ablaufenden beginnenden Alzheimerdemenz ausgegangen werden muss, DD aktuell durch medikamentös-toxische Faktoren akzentuiertes MCI. Eine antidementive Therapie mit Exelon ist indiziert. Zur Stabilisierung der Stimmung kann ein SSRI eingesetzt werden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in spätestens einem Jahr empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufskontrolle und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St. n. subakutem Hirninfarkt im Posteriorstromgebiet links, P2-Verschluss (ED 15.10.2014) und zilioretinaler Arterienverschluss rechts (EM ca. 10.10.2014, ED 14.10.2014) mit relativ zentralem Skotom rechts. vRF: Arterielle Hypertonie Grad III, Hypercholesterinämie, Adipositas, Nikotinabusus. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass er nach wie vor Schwierigkeiten habe und kaum Leistungsverbesserungen seit der letzten Untersuchung bemerkt habe. Nach 20 Minuten Tätigkeit z. B. in der Ergotherapie (1x Woche) werde er schnell müde und die Konzentrationsleistung nehme massiv ab. Dies habe er auch in einem Arbeitsversuch an seinem Arbeitsplatz bemerkt: Er habe nach 20 Minuten an der Kasse nur noch Stornos machen müssen. Er habe auch vieles fragen müssen. Auch sein Vorgesetzter habe seine Schwierigkeiten und die massive Leistungsabnahme und Ermüdung bemerkt. Zudem habe er Mühe mit der Merkfähigkeit und dem Gedächtnis. Er müsse sich alles notieren. Gerade vor kurzem habe er einen Termin vergessen. Oft müsse er nach Wörtern suchen und habe Mühe beim Kreuzworträtsellösen. Er habe früher oft stundenlang Jassen können, nun habe er Schwierigkeiten, den Überblick über das Spiel zu haben. Er brauche grundsätzlich mehr Zeit zum Überlegen. Ihm fehle auch oft der Antrieb und er habe weniger Eigeninitiative als früher. Sein Ehepartner müsse ihn manchmal richtiggehend überreden, z. B. einen Spaziergang zu machen. Für den Haushalt brauche er heute doppelt so lange wie früher. Der Fleck im Auge störe manchmal beim Zeitunglesen, aber es gehe immer besser. Velofahren würde er sich deswegen noch nicht wagen. Er schlafe ca. 8-9 h, sei dann auch erholt. Er müsse sich aber zwingen, tagsüber nicht zu schlafen. In Bezug auf die Stimme gehe es ihm besser als beim letzten Termin. Der Appetit sei auch gut. Hr. Y fährt nicht Auto. Medikamente: Aspirin Cardio, Atorvastatin, Coversum N Combi, Amlodipin Actavis. Aktuelle berufliche Tätigkeit: Verkäufer in Käsefachgeschäft, kein fixes Pensum, im Stundenlohn angestellt (Einsätze nach Bedarf, saisonal schwankend). Die allseits orientierte, 61-jährige Patientin kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik erkennbar. Nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung ist die Patientin ermüdet. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gemäss Angaben der Patientin ist die Sehschwäche des rechten Auges behindernd, wenn Zeichen zu klein und zu nahe beieinander sind (z. B. teilweise beim Zeitunglesen). Bei den in der Untersuchung durchgeführten Tests äußert die Patientin auf Nachfrage hin, nicht eingeschränkt zu sein. Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine leicht reduzierte Merkspanne, eine ansteigende und teilweise stagnierende Lernkurve mit einer deutlich verminderten Gesamtlernleistung. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang hat nur einen leicht positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung. Verglichen mit der Gesamtlernleistung ist der spätverzögerte Abruf unauffällig. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert. Eine zuvor mit einer Auslassung kopierte geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion sind quantitativ leicht vermindert, qualitativ sind die Leistungen ohne Auffälligkeiten. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion entspricht die quantitative Leistung dem Durchschnitt ohne qualitative Auffälligkeiten. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein intaktes Lesetempo, es kommt zu 2 Fehlern. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) entspricht die Bearbeitungszeit der Norm, keine Fehler. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungszeit deutlich reduziert und es kommt zu 2 Fehlern. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit bei leicht verminderter Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Fehlerkontrolle vermindert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen etwas langsam und teilweise leicht fehlerhaft (öffentlich anstatt örtlich) DD eingeschränkte Sehfähigkeit des rechten Auges, das Lesesinnverständnis ist intakt. Schreib- und Rechenfähigkeit kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und piecemeal-artig mit Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten mit einer Auslassung kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 61-jährigen Patientin folgende kognitive Befunde: mnestische Defizite i. S. einer Merkfähigkeits- und Lernschwäche sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie eingeschränktes verbales Konzeptdenken, eingeschränkte gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit, Interferenzanfälligkeit sowie Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Auf Verhaltensebene kann eine rasche Ermüdbarkeit beobachtet werden, welche auch gemäss anamnestischen Angaben der Patientin als deutlich einschränkend empfunden wird. Zusätzlich muss an dieser Stelle die anamnestisch berichtete Antriebsminderung und fehlende Eigeninitiative berücksichtigt werden. Verglichen mit der Voruntersuchung 01.2015 zeigen sich insgesamt - nebst einer Verbesserung der Fehlerkontrolle - kaum Veränderungen auf kognitiver Ebene. Im Verhalten kann aktuell keine Affektlabilität und Verlangsamung mehr beobachtet werden. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer mittelschweren Funktionsstörung fronto-subkortikaler Hirnareale, i. S. eines Diskonnetkionssyndroms, welches gut als residuelle Folge des subakuten Hirninfarktes im Posteriorstromgebiet links erklärt werden kann. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der kognitiven Einschränkungen wie den beschriebenen mnestischen Defiziten, der attentional-exekutiven Einschränkungen sowie der berichteten und beobachteten Ermüdbarkeit kann aktuell nicht von einer verwertbaren Arbeitsleistung ausgegangen werden (100% AUF). Wir empfehlen dringend eine Anmeldung bei der zuständigen IV-Stelle. Der Patientin wurden entsprechende Unterlagen für den Arbeitgeber ausgehändigt.Ad Therapien: Die Weiterführung der Ergotherapie ist empfehlenswert. Ad Medikamente: Aufgrund der berichteten Antriebsminderung ist eine versuchsweise Gabe eines antriebssteigernden Antidepressivums in Erwägung zu ziehen. Ad Verlaufskontrolle: Eine Verlaufskontrolle ein Jahr nach Ereignis ist empfehlenswert. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir die Patientin hierfür direkt aufbieten (ca. Ende Oktober 2015). Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren Einschränkungen vor allem fronto-subkortikaler sowie fronto-temporaler Hirnareale links, St. n. symptomatischer hochgradiger A. subclavia Stenose links unklarerer Ätiologie mit Stent-Einlage, TIA am 29.10.2013, Vd. a. wahnhafte Störung, ED 11.2013 mit Therapieversuch mit Risperdal (von der Patientin abgesetzt) sowie substituierter Hypothyreose. Angaben der Patientin: Es gehe ihr immer etwa gleich, sie habe Schmerzen im rechten Arm und der rechten Hand, niemand nehme das richtig ernst. Sie habe permanent viele Kontrolltermine. Auf die Stimmung angesprochen berichtet sie, diese sei sehr schlecht, ein Zahnarztfehler und diverse andere ärztliche Verfehlungen würden ihre Stimmung schlagen. Auf das Gedächtnis angesprochen berichtet sie von einer leichten Verbesserung seit der Voruntersuchung, es komme zum Teil noch vor, dass sie in der Küche stehe und nicht mehr wisse, wo die benötigten Gegenstände verstaut seien. Es falle ihr aber immer wieder ein, sie brauche zum Teil einfach länger. Die Konzentration, Sprache und die Alltagsfunktionen seien intakt, den Alltag erledige sie inklusive Einkaufen, Kochen und Waschen sowie der finanziellen Angelegenheiten selbstständig und fehlerfrei. Angaben des begleitenden Sohnes: Er bestätigt die Angaben seiner Mutter, das Gedächtnis habe sich eher etwas verbessert im Vergleich zur Voruntersuchung, sie frage seltener nach, auch Wortfindungsstörungen seien fast nicht mehr vorhanden. Sie erledige Termine selbstständig, er habe ihr eine Pinnwand für Zettel eingerichtet. Die Finanzen kontrolliere er nach, sie erledige sie aber selbstständig und fehlerfrei. Gründe für die Nachkontrolle kann er nicht nennen. Die 76-jährige Patientin erscheint zusammen mit ihrem Sohn pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ gut orientiert, noch akzentuiert zur Voruntersuchung stehen eine ausgeprägte Perseverationstendenz auf somatischen Beschwerden, Klagen und die Hinweise auf die diagnostizierte wahnhafte Störung (Zahnarzt wolle sie betrügen und ausnehmen usw.). Sie kommt permanent wieder auf diese Thematik zurück, muss sehr engmaschig geführt werden, um eine konkrete Frage beantworten zu können. Sie wirkt dann sehr aufgeregt und redet laut und schnell, in der geführten Testsituation ist die Stimme hypophon, verlangsamt und monoton. Im freien Gespräch wirkt sie weder antriebsgemindert noch verlangsamt, in der Untersuchungszeit jedoch deutlich verminderter Antrieb, psychomotorische Verlangsamung, fluktuierende Aufmerksamkeit bei sehr lustlosem, demotiviertem Arbeitsstil, sie gibt vergleichbar zur Voruntersuchung rasch auf, arbeitet aber bis zum Ende mit. Die Belastbarkeit ist über den Zeitraum der Testung gut gegeben. Hinweise auf eine aktuelle depressive Episode ergeben sich insgesamt nicht, aber Hinweise auf die beschriebene wahnhafte Störung. MMS: 226/30 (Aufmerksamkeitsbedingte und neu auch mnestische Defizite), Uhrentest unauffällig. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 10 Wortliste wird sehr lustlos und mit einer deutlich reduzierten Merkspanne erfasst und mit einer fluktuierenden Lernkurve insgesamt ungenügend gelernt. Der verzögerte Abruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen zufällig. Qualitativ keine Intrusionstendenz mehr. Der Abruf einer zuvor mit guter Planung insgesamt vollständig abgezeichneten einfachen geometrischen Figur ist aufgehoben, nach kurzer Präsentation kann lediglich der Grundriss erinnert werden. Autobiographische Angaben sind gut möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: aktuell etwas bessere, knapp genügende semantische und phonematische Wortflüssigkeiten bei nur noch leicht erhöhter Perseverations- und Fehlertendenz. In der figuralen Ideenproduktion arbeitet Fr. Y sehr unmotiviert, auf mehrfache Hinweise wiederholt sie trotzdem sehr viele Muster und es zeigen sich auch aus diesem Grund vermehrte Auslassungen. Das testspezifische Arbeitstempo ist leicht verlangsamt, die Interferenzanfälligkeit weiterhin massiv erhöht. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann aktuell bei weiterhin attentionalen Defiziten bei psychomotorischer Verlangsamung nur mit erhöhter Zeitanforderung bewältigt werden, Fr. Y hat aber ihre Brille nicht dabei und berichtet, die Zahlen nicht gut zu sehen. Deswegen wird auch auf die Prüfung zur Umstellfähigkeit verzichtet. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion fluktuierende laute und aufgeregte, dann wieder hypophone, verlangsamte und monotone Spontansprache bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. In der Handschrift sind orthographische Fehler, aber kein Schriftzerfall zu beobachten. Die kursorische Prüfung der Lese- und Rechenfähigkeit gelingt gut. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird gut erfasst und mit guter Planung insgesamt strukturiert kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, klagende, auf somatischen Beschwerden persevierende, stark fluktuierend antriebsgeminderte und psychomotorisch verlangsamte, dann wieder getrieben wirkende, unruhige Patientin mit reduzierter Kooperationsbereitschaft/-fähigkeit und folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin im Vordergrund stehende Einschränkungen der Frontalhirnfunktionen (psychomotorische Geschwindigkeit, gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit, verminderte kognitive Flexibilität und noch leicht reduzierte Fehlerkontrolle) sowie modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 04.14 haben sich die Befunde im Bereich des Gedächtnisses bei aktuell aufgehobenem Abruf insgesamt verschlechtert, während vor allem die qualitativen Aspekte (aktuell keine prominente Konfabulationstendenz und Fehleranfälligkeit mehr) der kognitiven Frontalhirnfunktionen sich leicht verbessert haben. Auf der Verhaltensebene haben sich die Aufmerksamkeitsfluktuationen und die vorbeschriebenen Hinweise auf eine Wahnstörung aktuell akzentuiert und werden auch von der Patientin als störend und einschränkend empfunden. Insgesamt entsprechen die Befunde weiterhin mittelschweren Einschränkungen vor allem fronto-subkortikaler sowie fronto-temporaler Hirnareale. Wir interpretieren die Befunde weiterhin am ehesten im Rahmen der Stimmungproblematik mit nicht verarbeiteten Traumata in der Vergangenheit und Hinweisen auf wahnhafte Störung. Hierfür spricht vor allem, dass trotz der ausgeprägten Befunde auch vom Sohn bestätigt eine vollständige Selbständigkeit im Alltag inkl. höherer IADL berichtet wird. Eine (komorbide) beginnende neurodegenerative Entwicklung ätiologisch a.e. einer Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimerkomponente, DD Alzheimerdemenz mit frontaler Betonung, DD vaskuläre Demenz bei globaler Hirnvolumenminderung im MRI Schädel ist aber weiterhin möglich und sollte unbedingt nach Stabilisierung der Stimmungslage erneut beurteilt werden. Die Befunde wurden mit der Patientin im Beisein des Sohnes ausführlich besprochen und die Wichtigkeit einer Behandlung der Stimmungsprobleme auch in Bezug auf eine darunterliegende dementielle Entwicklung und deren frühzeitige Behandlung erörtert. Der Leidensdruck der Patientin ist aktuell groß und sie bittet Dr. X, an einen Traumatherapeuten oder ggf. zur weiteren Betreuung an die externen psychiatrischen Dienste (EPD) überweisen zu werden.Zum Ausschluss einer beginnenden dementiellen Entwicklung bitten wir nach Besserung der Stimmungslage um eine erneute Zuweisung zur neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung in spätestens einem Jahr. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Hr. Y, St. n. Schädelhirntrauma am 17.03.2013, St. n. zerebraler Ischämie im Mediastromgebiet links 01.2007, Hydrozephalus internus unklarer Genese mit Shunt-Einlage 09.1981 und bekanntes lumbospondylogenes sowie radikuläres Schmerzsyndrom. CvRF: Diabetes mellitus Typ II, arterielle Hypertonie. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Nachdem Hr. Y vom Hausarzt 09.2013 100% arbeitsfähig eingestuft wurde, sei ihm vom Arbeitgeber gekündigt worden. Er sei ohne Begründung per sofort freigestellt worden. Er vermute, dass dies mit der Übernahme des Geschäfts durch einen neuen Partner zu tun gehabt habe. Auch andere langjährige Mitarbeiter würden nicht mehr dort arbeiten. Seit September 2013 sei Hr. Y nun arbeitslos und beim RAV gemeldet. Er habe gerade ein 6-monatiges Beschäftigungsprogramm abgeschlossen und sei jeweils von 7.30-11.45 Uhr / 12.30 Uhr bis 16.00 Uhr im Bereich Holzverarbeitung beschäftigt gewesen. Nach dieser Tätigkeit habe er keinerlei Freizeitaktivitäten nachgehen können und sei meist auf dem Sofa eingeschlafen. Er sei sehr oft müde, das Gedächtnis sei schlecht und er habe Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Zudem leide er unter Gleichgewichtsschwierigkeiten, Krämpfen in den Beinen und die linke Körperseite schmerze ihn. Die Stimmung sei seit dem Stellenverlust nicht gut. Ihm fehle der Antrieb. Schlaf und Appetit seien unverändert gut. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann sei früher unternehmungslustig gewesen, was heute nicht mehr der Fall sei. Er habe kaum mehr Interessen und der Antrieb fehle. Die Leistungsfähigkeit sei an manchen Tagen besser als an anderen. Auch sie habe bemerkt, dass er Schwierigkeiten habe, sich z. B. im Raum zu orientieren. Medikamente: Aspirin Cardio, Artedurex, Torasemid, Galvumet, Gliclazid, Simvasin, Alfuzosin, Mirtazapin, Ecofenac. Der allseits orientierte, 56-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung seiner Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Im Gespräch ist er weitschweifig und leicht perseverativ. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, Hr. Y wirkt durch die momentane Arbeitslosigkeit belastet. Keine relevante Ermüdbarkeit nach der rund 1,5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Das Durchhaltevermögen ist gut. Hr. Y neigt dazu, seine kognitiven Fähigkeiten zu überschätzen. Über die gesamte Untersuchung können Leistungsfluktuationen beobachtet werden. Im Verlauf der Untersuchung klagt Hr. Y über einen Druck im Kopf. Gedächtnis: Hr. Y kann sich an viele der bereits in den Voruntersuchungen durchgeführten Tests nicht erinnern. Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine diskret reduzierte Erfassungsspanne, eine ansteigende, aber fluktuative Lernkurve mit einer leicht verminderten Gesamtlernleistung. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang hat keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf ist aufgehoben. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert, es kommt zu einer Verkennung. Von einer zuvor fehlerhaft kopierten geometrischen Figur wird im Spätabruf eine ungenügende Anzahl an Elementen erinnert und die Figur wird um 90° rotiert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die formal-semantische Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ kommt es zu 3 Wiederholungen. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein der Norm entsprechendes Lesetempo bei aufgehobener Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine leicht verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit reduziert und es kommt zu 2 Fehlern. Eine computergestützte Aufgabe zur selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer normgerechten Leistung absolviert. Die computergestützte Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt eine aufgehobene Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, Auslassungen und vielen Korrekturen kopiert. Das Zeichnen einer Uhr gelingt quantitativ, es zeigen sich beim Erstellen deutliche Planungsschwierigkeiten und das Resultat ist qualitativ auffällig. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei Hr. Y folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer anterograd amnestischen Syndroms sowie attentional-exekutive Einschränkungen mit aufgehobener Interferenzfestigkeit, verminderter Fehlerkontrolle, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, Minderleistungen in der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit sowie eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Auf Verhaltensebene kann eine Weitschweifigkeit und leichte gedankliche Perseverationstendenz beobachtet werden. Anamnestisch werden zudem Orientierungsschwierigkeiten sowie eine Interesselosigkeit und Antriebsminderung beschrieben. Verglichen mit der Voruntersuchung vom 09.2013 sind die kognitiven Befunde mit den Leistungen in der Voruntersuchung vergleichbar. In gewissen kognitiven Bereichen wie z. B. in der Aufmerksamkeit und der Fehlerkontrolle zeigt sich aktuell eine Akzentuierung der Minderleistungen. Zusätzlich können Leistungsfluktuationen eruiert werden, welche in den Vorbefunden noch nicht beschrieben wurden. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer mittelschweren bis schweren Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale beidseits, welche gut als residuelle Folgen des erlittenen Schädelhirntraumas 01.2013, der Ischämie im Mediastromgebiet links 01.2007 und des vorbestehenden Hydrozephalus erklärt werden können, aggraviert durch die neuroradiologisch beschriebene periventrikuläre Leukenzephalopathie (MRI-Schädel vom 20.02.2015). Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der kognitiven Einschränkungen wie den beschriebenen mnestischen Defiziten (anterograd amnestisches Syndrom) und der attentional-exekutiven Einschränkungen kann nicht von einer verwertbaren Arbeitsleistung ausgegangen werden (100% AUF). Hr. Y ist aus neuropsychologischer Sicht auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht vermittelbar. Ad Verlaufskontrolle: Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir Hr. Y für eine Verlaufskontrolle in einem halben Jahr direkt aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung bei St.n. multiplen kleinen Hirninfarkten im Stromgebiet der A.cerebri media links sowie hochparietal im Gyrus postcentralis rechts am 17.05.2015. Angaben des Patienten: er fühle sich am Morgen noch müde und leide unter Schwindel, an der rechten Hand habe er Gefühlsstörungen an Klein- und Ringfinger bei intakter Kraft. Ca. jeden zweiten/dritten Tag schwelle er am ganzen Körper auf, wisse nicht, weshalb. Ebenfalls habe er einen Tinnitus entwickelt. Auf die geistige Leistungsfähigkeit angesprochen berichtet er, seit dem Spitalaufenthaltes viel zu vergessen, so lege er einen Gegenstand irgendwo hin und finde ihn dann nicht wieder. Beim Lesen sei er langsamer, es dauere länger, bis er etwas aufnehmen könne. Ebenfalls sei die Sicht schlechter geworden, er sehe oft keine Farben mehr. Er arbeite aktuell zu 50% in der Teilchenreinigung der Alstom, nach Spitalaustritt sei er zwei Wochen zuhause geblieben, danach zu 50% wieder begonnen. Es sei wohl manchmal zu viel, aber es sei für ihn gut so. In vier Wochen habe er sowieso Ferien. Fehler oder Bemerkungen seitens des Arbeitgebers seien nicht aufgetreten. Schlaf und Appetit seien in Ordnung, er versuche, das Nikotin drastisch zu reduzieren von vorher einem Park pro Tag auf 10 bis 12 Zigaretten. Seit dem Infarkt trinke er keinen Alkohol mehr. Auto fahre er nicht. Angaben des begleitenden Sohnes: der Familie falle ebenfalls auf, dass er länger brauche, etwas aufzunehmen respektive verarbeiten zu können, was in einer erhöhten Antwortlatenz resultiere. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, bereits zu Beginn der Testung aber müde wirkende Patient mit kroatischer Muttersprache. Der begleitende Sohn hilft bei der Übersetzung. Hr. Y arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, sehr bemüht trotz deutlich abnehmender Belastbarkeit. Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit sind nicht zu bemerken. Beim Präsentieren längerer oder mehrstufiger Aufgaben benötigt er etwas länger, bis er die Aufgabe erfasst und dann umgesetzt hat. Ansonsten keine kognitive oder psychomotorische Verlangsamung, keine Antriebsminderung objektivierbar. Die Sprache in der kroatischen Muttersprache sei unauffällig nach Angaben des Sohnes. Beim Lesen und Bearbeiten eines Blattes erscheint das rechte Gesichtsfeld etwas eingeschränkt, aber kein Neglekt. Gedächtnis: eine in der kroatischen Muttersprache präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und dann einer ansteigenden Lernkurve knapp genügend erlernt, von einem zusätzlichen Lerndurchgang kann profitiert werden. Kein Abfall und insgesamt genügende Leistung im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten, insgesamt aber intaktem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf mit konfabulativen Elementen insgesamt nur ungenügend erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: In der kroatischen Muttersprache intakte semantische Wortflüssigkeit ohne Perseverationstendenz. Im Vergleich dazu deutliche Mühe auch mit der Orientierung auf dem Blatt in der figuralen Modalität, insgesamt nur knapp genügende Leistung bei intakter Fehlerkontrolle. Deutliche Verlangsamung in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, auch hier können die Probleme durch die erschwerte Orientierung auf dem Aufgabenblatt aggraviert sein. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kroatischen Muttersprache nach Angaben des Sohnes flüssige, unauffällige Spontansprache bei für komplexere oder mehrstufige Aufgaben leicht vermindertem Instruktions- und intaktem Sprachverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten, der Lesefluss in der kroatischen Muttersprache ist zum Teil leicht stockend, auch hier ist das visuelle Explorationsverhalten zu bemerken. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter und fragmentierter Figuren gelingt problemlos. Insgesamt zwar keine Hinweise auf eine manifeste visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, aber auf eine verlangsamte visuelle Aufschlüsselung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, müde wirkende, sehr motivierter und kooperativer Patient mit deutlich reduzierter Belastbarkeit und folgenden kognitiven Befunden: Hinweise auf eine erschwerte visuelle Aufschlüsselung bei aber intakten visuo-konstruktiven und -perzeptiven Funktionen, eine leichte modalitätsunabhängige Lernschwäche mit eingeschränkter Merkspanne und erschwertem Lernen bei intaktem Abruf und Wiedererkennen sowie eine psychomotorische Verlangsamung, visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite, eine eingeschränkte figurale Ideenproduktion und stockender Lesefluss. Letztere Befunde sind vermutlich aggraviert durch die erschwerte visuelle Aufschlüsselung. Insgesamt entsprechen die Befunde leichten Funktionseinschränkungen rechts parietaler und links frontotemporaler Hirnareale, gut passend zu residuellen Auswirkungen der multiplen Hirninfarkte. Insgesamt erwartungsgemäßer Verlauf. Ergänzende ophtalmologische Untersuchung empfehlenswert. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der noch deutlich eingeschränkten Belastbarkeit empfiehlt sich eine Beibehaltung des aktuellen Arbeitspensums während der nächsten 3 Wochen bis zu den Ferien des Patienten. Danach kann (und wird vom Patienten explizit so gewünscht) das Vollzeitpensum wieder aufgenommen werden. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird vor allem bei Problemen bei der Reintegration ins Berufsleben aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufskontrolle und Reevaluation der Arbeitsfähigkeit bei anaplastischem Astrozytom WHO Grad III rechts frontal (subtotale Resektion am 16.12.2010, Radiotherapie 01.03-12.04.2011). Die detaillierte Anamnese wird freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt. Beurteilung MRI-Schädel 16.01.2015: MR-tomographisch inkongruenter Verlauf bei stationärem, rechts frontalem, posttherapeutischem Situs ohne Anhalt für einen Lokalrezidiv. Demgegenüber neu abgrenzbare, links hemizerebelläre Alteration mit lokaler raumfordernder Komponente - unter Berücksichtigung der klinischen Diagnose besteht der Verdacht auf einen hirneigenen, metachromen Zweit-Tumor (i.e. Gliom, DD Meningiomatosis carcinomatosa wenig wahrscheinlich). Keine direkten oder indirekten Zeichen einer Leptomeningiomatosis carcinomatosa, Inkarzeration oder Liquorzirkulationsstörung. Aktuell: Der Patient berichtet, dass aufgrund von Müdigkeit von Keppra auf Lamotrigin umgestellt wurde, was etwas geholfen habe. Er sei aber nach wie vor schnell müde und müsse sich sowohl mittags als auch abends nach der Arbeit hinlegen und gehe bereits um 20.30 ins Bett. Bei der Arbeit gehe alles langsamer, er benötige für alles mindestens 1/3 mehr Zeit als früher. Er arbeite im Durchschnitt 10 h/Tag. Er sei träger geworden. Er habe keinen Pfupf mehr. Zudem sei er stress- und lärmempfindlich, was sich negativ auf seine Leistungsfähigkeit auswirke. Er müsse den Tag ganz genau einteilen, da könne ein Kundentelefon schon zu viel sein, das er beantworten müsse. So beantworte er manchmal Telefonate gar nicht. Seit der letzten Untersuchung sei es nicht zu Anfällen gekommen. Der Appetit sei gut. Seine Stimmung hänge stark von der Arbeitsbelastung ab. Er trinke nach der Arbeit täglich ein Bier. Wenn er Stress habe, rauche er viel mehr. Angaben der begleitenden Ehefrau: Wenn ihr Ehemann zu vielen Reizen ausgesetzt sei, z. B. bei Stress bei der Arbeit, reagiere er mit Rückzug und Aggressivität. Die Umsatzeinbussen seit 2009 üben zusätzlichen einen massiven Druck aus. Der Stress führe auch dazu, dass er die Kinder nicht mehr ertrage. Wenn es finanziell möglich sei (wird mit der Bank geprüft), sei geplant, dass sie mit den Kindern in eine eigene Wohnung über der Werkstatt ziehe. So habe ihr Ehemann nach der Arbeit Ruhe und könne sich besser erholen. Er sei seit der letzten Untersuchung insgesamt langsamer geworden, das merke sie beim Essen, Laufen usw. Sie habe das Gefühl, dass er viel schneller älter werde. Zudem nuschele er beim Sprechen, wenn er müde sei. Er müsse von seinem Arbeitskollegen ab und zu darauf aufmerksam gemacht werden, dass er etwas vergessen habe. Sie habe schon das Gefühl, dass depressive Verstimmungen vorhanden seien. Die Familie würde sich einer Familienberatung unterziehen. Der Alkoholkonsum sei höher als von ihrem Ehemann angegeben.Medikamente: Lamotrigin 100 mg 1-0-1 Der allseits orientierte, älter wirkende, 44-jährige Rechtshänder kommt in Begleitung seiner Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist vermindert. Er wirkt belastet und deprimiert. Der Patient spricht teilweise undeutlich und leise und ist zu Beginn der Untersuchung wortkarg und einsilbig. Affektiv zeigt sich eine Affektverflachung und verminderte Schwingungsfähigkeit. Es können keine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktationen beobachtet werden. Er ist nicht ablenkbar. Die Krankheitseinsicht ist verglichen mit der Voruntersuchung besser gegeben, gemäss der Ehefrau jedoch noch eingeschränkt. Leichte Ermüdbarkeit im Laufe der rund 1,5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Gutes Durchhaltevermögen. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine normgerechte Erfassungspanne, eine ansteigende Lernkurve und eine insgesamt unauffällige Gesamtlernleistung. Es kommt zu einer Intrusion. Der spätverzögerte Spontanabruf ist deutlich vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte geometrische Figur wird mit einer verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ kommt es zu 2 Wiederholungen. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, es kommt zu einer Wiederholung. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung und einer Auslassung. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich eine unauffällige Leistung sowohl in Bezug auf das Lesetempo als auch auf die Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine deutlich reduzierte Bearbeitungsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) kann ebenso eine deutliche verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit eruiert werden. Bei der computergestützten Variante zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit kann sowohl in Bezug auf die Reaktionsgeschwindigkeit als auch auf die Fehlerkontrolle eine unauffällige Leistung attestiert werden. Bei der komplexeren Variaten zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit - ebenfalls computergestützt - zeigt sich auch eine normgerechte Leistung. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Aufmerksamkeitsbelastung zeigt eine reduzierte Konzentrationsleistung, eine verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit bei ausreichender Fehlerkontrolle. Qualitativ zeigt sich eine Zunahme der Fehler in der 2. Hälfte des Tests. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Aprosodische, aber flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Keine Paraphasien. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und piecemeal-artig mit leichten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten korrekt kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, räumliche oder konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, 44-jährigen Patienten folgende kognitive Befunde: Verminderte Abrufleistung sowohl in der verbalen als auch in der figuralen Modalität, Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie Ideenproduktion, Fehlerkontrolle, gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit (wenn das Tempo selber aufrechterhalten werden muss), Arbeitstempo, Konzentrationsleistung über die Dauer sowie Planungs- und Strukturierung. Auf Verhaltensebene kann beim älter wirkenden, hypophonen und teilweise undeutlich sprechenden, deprimiert wirkenden, zu Beginn der Untersuchung wortkargen und einsilbigen Patienten eine Antriebsminderung, Affektverflachung, eingeschränkte Schwingungsfähigkeit, verminderte Belastbarkeit und Ermüdbarkeit beobachtet werden. An dieser Stelle müssen auch die vom Patienten und der Ehefrau anamnestisch berichtete Antriebsminderung, Stress- und Lärmempfindlichkeit, rasche Ermüdbarkeit sowie Suchttendenz erwähnt werden. Zudem wird von der Ehefrau eine eingeschränkte Belastbarkeit i. S. einer stressbedingten Rückzugstendenz und Aggressivität sowie eine Vergesslichkeit, Verlangsamung seit der letzten Untersuchung 08.2014 berichtet. Verglichen mit der Voruntersuchung 08.2014 zeigt sich eine unauffällige Impulskontrolle und keine Distanzminderung mehr. Ansonsten haben sich die Vorbefunde leider akzentuiert. Insgesamt entsprechen die Befunde kognitiven Befunde und das Verhalten einer mittelschweren Funktionsstörung rechts-frontaler Hirnareale, welche im Rahmen residueller Folgen des anaplastischen Astrozytoms und der subtotalen Resektion am 16.12.2010 zu beurteilen sind. Die in der Untersuchung festgestellte Verschlechterung des kognitiven Zustandbildes ist am ehesten als Dekompensation im Rahmen der hohen Arbeitsbelastung zu erklären, DD Folgen des neuroradiologischen Verdachts auf Zweittumor? Weitere regelmässige Kontrollen durch die Kollegen der Neuroonkologie, Krankenhaus K. Verlaufs-MRI bei oben beschriebenem MRI-Befund 01.2015? Arbeitsfähigkeit: Die Arbeitsfähigkeit im angestammten Beruf als selbständiger Maler ist aus neuropsychologischer Sicht aufgrund der oben beschriebenen Befunde nach wie vor um mindestens 50 % herabgesetzt. Dem Ehepaar wurde eine Informationsbroschüre der Fragile Suisse hinsichtlich Unterstützung ausgehändigt. Zur Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung empfehlen wir zudem eine Überweisung an die Psycho-Onkologie im Hause. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrations- und Kurzzeitgedächtnisstörungen nach Polytrauma ISS 17, Schädelhirntrauma mit nicht dislozierter fronto-temporaler Kalottenfraktur, Epiduralhämatom fronto-temporal links, nicht dislozierter Jochbeinfraktur rechts mit Orbitabeteiligung, stumpfem Thoraxtrauma und Extremitätentrauma. Angaben des Patienten: Er verspüre noch Schmerzen in der gesamten rechten Körperhälfte, vor allem Arm und Schulter betreffend. Zwischenzeitlich habe er etwas Kopfschmerzen, wenn er den Kopf nach oben oder unten bewege, dann oft auch ein Druck links frontal mit Ausstrahlung bis zum linken Auge. Sein Bruder habe bemerkt, dass beim Gehen zum Teil das linke Bein unkontrolliert gezittert habe, dies sei ihm aber nie aufgefallen und auch wieder verschwunden. Die geistige Leistungsfähigkeit habe deutlich abgenommen, so gehe er zum Beispiel ins Bad, wisse dann aber nicht mehr weshalb. Er sei auch vergesslich geworden, früher habe er alles im Kopf gehabt, jetzt müsse er sich zum Beispiel einen Einkaufszettel schreiben. Über den Verlauf berichtet er, dass anfänglich die körperlichen Schmerzen stark im Vordergrund gestanden hätten, die geistigen Defizite nach deren Abklingen eventuell etwas in den Vordergrund getreten seien. Weder Progredienz noch Regredienz der geistigen Beeinträchtigungen, ausser dass er anfänglich unter massiven Wortfindungsstörungen gelitten hätte, was jetzt nicht mehr der Fall sei. Er lebe allein, verbringe 19-20 Stunden am Tag im Bett, da er seit dem Unfall sehr empfindlich auf Lärm und Geräusche sei, es werde ihm zu viel. Ebenfalls könne er seither nicht mehr fernsehen, was er früher immer gemacht habe, er ertrage das nicht. Ebenfalls lese er nicht mehr, er habe den Antrieb dazu nicht mehr. Für die Arbeit als Dachdecker sei er aktuell aufgrund der Hand- und Schulterprobleme zu 100 % AUF, glaube auch nicht, dass er je wieder auf einem Dach arbeiten könne, werde es aber auf jeden Fall versuchen. Beim Autofahren fühle er sich auch unsicher, benutze das Auto nur wenn es nötig sei. Für den Unfall selber bestehe eine anterograde Amnesie, er erinnere sich bis unmittelbar vor das Ereignis, danach setze die erste Erinnerung ca. 12 Stunden später wieder ein. In den Alltagsfunktionen sei er ansonsten bis auf die körperlichen Beschwerden nicht eingeschränkt. Den Hausarzt habe er nie gesehen, er habe mit den einzelnen Abklärungen im Krankenhaus K schon sehr viele Termine.Persönliche Anamnese: Aus dem Iran stammend, mit 20 Jahren nach Deutschland gekommen, seit 37 Jahren in der Schweiz und in Deutschland lebend. Arbeitet als Dachdecker. Geschieden, 3 Kinder. Aktuelle Medikation: Spontan nicht erinnerlich, bei Bedarf Novalgin und eventuell Targin. Neuropsychologische Befunde Der 57-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit. Aufgrund des nicht einsatzfähigen Handgelenkes muss auf die Durchführung sämtlicher schriftlicher Testungen beim Rechtshänder verzichtet werden. Es dominiert eine ausgeprägte Dissimulationstendenz, Hr. Y berichtet drei Monate nach laut Akten leichtem Schädelhirntrauma noch von einer massivst reduzierten Belastbarkeit, stark erhöhter Ermüdbarkeit, aufgrund dessen sozialen Rückzugs, es besteht aber überhaupt kein Leidensdruck. Mit den von ihm nicht so wahrgenommenen massiven kognitiven Defiziten konfrontiert reagiert er aber sehr einsichtig. Er wirkt bereits nach sehr kurzer Zeit massiv ermüdet, die Auffassungsgabe wird rapide langsamer, er hat sichtlich mehr Mühe, Gesagtes und Instruktionen aufzunehmen und umzusetzen, verneint dies jedoch und erschöpft sich. Nach bereits einer Stunde ist die Belastbarkeitsgrenze erreicht, auf Nachfrage möchte er aber weitermachen, ist sehr motiviert. In diesem Sinne klinisch zwar keine Verlangsamung oder eine Antriebsminderung, jedoch deutlich verminderte Belastbarkeit. Gedächtnis: Eine in der deutschen Fremdsprache präsentierte nicht-assoziative 10-Wort-Liste wird mit einer stark reduzierten Merkspanne erfasst und einer initial leicht ansteigenden, dann aber flachen Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Qualitativ fällt eine erhöhte Konfabulationstendenz auf. Im verzögerten Abruf erreicht er aber das Maximum der im höchsten Lerndurchgang erreichten Punktzahl, das Wiedererkennen zeigt sich leicht vermindert. Angaben zum Krankheitsverlauf gelingen zeitlich stimmig und adäquat. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, qualitativ fällt eine erhöhte Repetitionstendenz und eine über einen 2-minütigen Testzeitraum stark abfallende Gesamtperformance auf. Deutlich verlangsamtes verbales Arbeitstempo, deutlich erhöhte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Auf die Prüfung der figuralen Modalitäten (figurale Ideenenproduktion, gerichtete Aufmerksamkeit und Umstellfähigkeit) musste aufgrund des Armbruchs verzichtet werden. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine massiv verlangsamte Grundaktivierung und eine ebenfalls schwer verminderte Aktivierbarkeit. Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt erschöpften Belastung muss auf die Prüfung der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit beim aber sehr motivierten Patienten verzichtet werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, nicht verlangsamte und qualitativ unauffällige Spontansprache mit sehr leichtem Fremdakzent beim persischen Muttersprachler. Das Instruktionsverständnis ist inhaltlich gut gegeben, bereits nach kurzer Zeit fällt jedoch auf, dass mehrstufige oder komplexere Aufgaben aufgrund der abnehmenden Belastbarkeit Mühe beim Umsetzen bereiten. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, sehr motivierter und positiv gestimmter, aber in diesem Rahmen deutlich dissimulierender Patient mit massiv reduzierter Belastbarkeit und bereits nach sehr kurzer Zeit abnehmender Gesamtleistung mit folgenden kognitiven Befunden: Ausgeprägte Defizite der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (Grundaktivierung, Aktivierbarkeit, verbale Geschwindigkeit, Interferenzfestigkeit, Konfabulationstendenz und reduzierte Fehlerfestigkeit), welche vermutlich im Rahmen der sehr rasch erschöpfbaren Belastbarkeit aggraviert sind sowie eine verbale Lernschwäche mit im Vergleich dazu intaktem Abruf und leicht vermindertem Wiedererkennen. Insgesamt entsprechen die testspezifischen Befunde zusammen mit den Verhaltensbeobachtungen (v.a. der nicht adäquaten Störungseinsicht) mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen bifronto-temporaler Hirnareale als Folgen des SHT mit links fronto-temporalem Epiduralhämatom und Subduralhämatom fronto-temporal rechts (welches im Verlaufs-CT regredient zeigte). Insgesamt drei Monate nach Ereignis noch ausgeprägte kognitive Defizite beim allein lebenden Patienten, welche aus unserer Sicht dringend behandlungwürdig erscheinen. Ergänzende neurologische Beurteilung in unserem neurologischen Ambulatorium (bei anhaltendem Schwindel und Kopfschmerzen) empfohlen. Neurokognitive Rehabilitationsmassnahmen im Sinne einer ambulanten Neurorehabilitation sind dringend empfehlenswert. Ad Arbeitsfähigkeit: Eine verwertbare Arbeitstätigkeit besteht aktuell nicht. Vor geplanter Wiederaufnahme der Arbeitsfähigkeit ist eine neuropsychologische Nachkontrolle empfehlenswert, wir bitten um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Standortbestimmung bei St.n. Hirninfarkt parietal und temporal links am 27.11.2014 mit residueller leichter Hemiparese/Ataxie, Hemianopsie rechts sowie kognitiven Defiziten. Angaben der Patientin: Sie habe am 27.11.2014 einen Schlaganfall erlitten. Initialbehandlung im Krankenhaus K, anschliessender Rehabilitation in Valens. Im Verlauf deutliche Besserung der initial ausgeprägten Beschwerden. Aktuell im Vordergrund stünden noch eine leichte Schwäche des rechten Armes und des rechten Beines sowie kognitiver Einschränkungen. So seien Multitasking-Aufgaben noch nicht möglich. Sie sei auch vergesslicher und realisiere eine Rechenschwäche. Vor ca. einer Woche sei sie zudem am Morgen mit muskelkaterähnlichen Beschwerden und auch einer vermehrten Armschwäche rechts erwacht, zusätzlich auch Zuckungen des rechten Armes. Das daraufhin durchgeführte EEG sei auffällig gewesen, es sei der Vd.a. epileptische Anfälle gestellt und eine Behandlung mit Lamotrigin eingeleitet worden. Zur Vorgeschichte: Anamnestisch normale Geburt und unauffällige frühkindliche Entwicklung. Seit Jahren unter Schlafstörungen leidend. 2008 Entwicklung eines Schmerzsyndroms der Wirbelsäule und der Hüfte, vorgängiger Sturz auf die Hüfte, im Verlauf Besserung der Schmerzsymptomatik. Keine früheren Schädelhirntraumata. Nie unter epileptischen Anfällen oder anfallsverdächtigen Ereignissen gelitten. Keine Noxen.Sozialanamnese: Hr. Y habe die Fachmittelschule mit Fachmatura absolviert und im letzten Jahr eine Physiotherapieausbildung in Stadt S begonnen. Wegen des Schlaganfalls habe er das erste Ausbildungsjahr abbrechen müssen, nochmaliger Studienbeginn im September 2015. Darf aktuell noch nicht Auto fahren. Aktuelle Behandlung: Aspirin Cardio 100 mg, Atorvastatin 40 mg, Pantoprazol 20 mg, Magnesium Diasporal, zusätzlich Lamotrigin 25 mg (wird aktuell aufdosiert). Regelmässige Physiotherapie und Ergotherapie. Allseits orientierte, etwas ernste Rechtshänderin mit sehr gut erhaltener Krankheitseinsicht. Stimmung, Affekt und Impulskontrolle sind unauffällig. Die Auffassungsgabe der Patientin ist gut, ihr Arbeitstempo meist ordentlich. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird unterdurchschnittlich, jedoch fehlerfrei gelernt (max. 7 von 12 Informationen in 3 Durchgängen), der Spätabruf ist praktisch aufgehoben (2 korrekte Informationen), das Wiedererkennen ebenfalls eingeschränkt (6 von 12 Informationen, keine Fehler). Im Gegensatz dazu wird eine zuvor kopierte komplexe geometrische Figur im Spätabruf gut erinnert. Das Alt- und prospektive Gedächtnis ist unauffällig. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, ohne Wortfindungsstörungen, ohne Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Schreiben, Lesen, Rechnen (komplexe Additions- und Subtraktionsaufgaben) sowie Konfrontationsbennen für Objekte und Namen intakt. Beim schriftlichen Zusammenfassen eines zuvor gelesenen Textes inhaltlich etwas knappe Wiedergabe. Das Lesesinnverständnis ist aber intakt. Keine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer komplexen geometrischen Figur gelingt prompt. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Flüssige und fehlerfrei lexikalische und figurale Ideenproduktion. Keine Fehler in Form von Perseveration oder Regelbrüchen. Normale Abstraktionsfähigkeit. Aufmerksamkeit/Konzentration: Die Patientin ist während der strukturierten Untersuchung weder durch testinterne noch durch externe Interferenzen abgelenkt. Eine Aufgabe zur Untersuchung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit wird mit raschem Tempo sowie sehr guter Fehlerkontrolle bearbeitet. In einer computergestützten Aufgabe zur Beurteilung der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit zeigt sich eine etwas knappe Reaktionsgeschwindigkeit, die Patientin erreicht aber genügende Prozentränge. In einer geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe realisiert die Patientin selbst Schwierigkeiten, aber auch hier sind die zu erwartenden Prozentränge erfüllt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei der allseits orientierten, etwas ernsten, ansonsten aber verhaltensunauffälligen Rechtshänderin lediglich ein sprachlich-betontes anterograd-amnestisches Syndrom bei ansonsten erfreulicherweise durchwegs unauffälliger kognitiver Leistungsfähigkeit. Die hier dargestellten Befunde entsprechen einer sehr umschriebenen Funktionsstörung temporo-medial linksseitig als residuelle Folge der ischämischen Läsion links temporal. Eine an den parietalen Infarkt links assoziierte Funktionsstörung, resp. ein Gerstmann-Syndrom, lässt sich nicht objektiveren. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Patientin wird ab September 2015 ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin wieder aufnehmen. Limitierend dürfte sich hier die Lern- und Gedächtnisschwäche auswirken, gegebenenfalls sind hier auch i. R. von Prüfungen Anpassungen notwendig. Ad Fahrtauglichkeit: Aus rein kognitiver Sicht ist diese gegeben, eine ophthalmologische und epileptologische Zustimmung vorausgesetzt. Entsprechend vorliegender Akten besteht bis mindestens 01.2016 aus epileptologischer Sicht keine Fahreignung (anschliessende Neubeurteilung). Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Schwierigkeiten i. R. der beruflichen Reintegration empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei pharmakorestistenter Temporallappenepilepsie bei Hippocampussklerose links und St. n. selektiver Amygdalahippokampektomie am 06.05.2015. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass es ihm gut gehe und er seit der Operation keine Anfälle mehr gehabt habe. Vorher habe er alle 3 Monate einen Anfall erlitten. Er habe das Gefühl, dass sich seit der Operation sowohl das Gedächtnis als auch die Geschwindigkeit verbessert haben. Er sei oft müde, was er auf die Medikamente zurückführe. Er arbeite nach wie vor 2 Tage/Woche in einer Zuckermais-Fabrik (Zuckermais schälen), was grundsätzlich gut gelinge. Zusätzlich führe er den Haushalt seiner betagten Eltern. Appetit und Schlaf seien gut. Das erste was man ihm nach der Operation gesagt habe sei, dass er jetzt Autofahren lernen dürfe. Zur Zeit sei dies aber aus finanziellen Gründen kein Thema. Hr. Y berichtet von Schwierigkeiten mit der Tochter, da diese zum Islam konvertiert sei. Noxen: keine. Medikamente: Timonil retard 600 mg 1-0-1½, Tardyferon 80 mg 1-0-0. Die allseits orientierte, leicht weitschweifige, leicht distanzgeminderte, leicht affektlabile (weint beim Bericht über Probleme mit der Tochter), 48-jährige Rechtshänderin kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik erkennbar. Keine relevante Ermüdbarkeit nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne, eine fluktuative und stagnierende Lernkurve, wobei die Gesamtlernleistung unter die Erfassungsspanne fällt. Es kommt zu 4 Konfabulationen. Zudem ist die Patientin unsicher, welche Wörter sie genannt hat. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang übt keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Beim spätverzögerten Abruf können zwar 4 Wörter korrekt genannt werden, es kommt jedoch zu 7 Konfabulationen. Die Wiedererkennfähigkeit ist aufgehoben, die Patientin konfabuliert. Eine zuvor fehlerhaft und ungenau kopierte geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer ungenügenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ ebenso deutlich vermindert, qualitativ kommt es zu 2 Wiederholungen. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion entspricht die quantitative Leistung dem Durchschnitt, ohne dass es zu qualitativen Auffälligkeiten kommt. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit ist sowohl das Lesetempo als auch die Fehlerkontrolle unauffällig. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Bearbeitungszeit leicht unterdurchschnittlich. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungszeit deutlich reduziert und es kommt zu 3 Fehlern. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine leicht reduzierte Reaktionsgeschwindigkeit bei unauffälliger Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit als auch die Fehlerkontrolle unauffällig. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) zeigt eine leicht verminderte Konzentrationsleistung, eine leicht reduzierte Bearbeitungsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen und Rechnen kursorisch intakt. Beim Schreiben zeigt sich eine vorbestehende Rechtschreibschwäche. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten fehlerhaft und mit vielen Korrekturen kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 48-jährigen Fr. Y folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. eines anterograd-anamnestischen Syndroms (verbal > figural) mit ausgeprägter Konfabulationstendenz (verbal), Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen mit eingeschränktem sprachlichem Konzeptdenken und Umstellfähigkeit, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, verminderte Fehlerkontrolle, teilweise verminderte Aufmerksamkeitsleistungen (gerichtet/geteilt) und leicht reduzierte Konzentrationsleistung, leicht verminderte Arbeitsgeschwindigkeit sowie eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Zusätzlich zeigt sich, wie bereits in den Vorbefunden 09.2014 erwähnt, eine sprachliche Teilleistungsschwäche. Auf Verhaltensebene sind aktuell eine leichte Weitschweifigkeit, leichte Distanzminderung und eine leichte Affektlabilität beobachtbar. Verglichen mit den Vorbefunden 09.2014 zeigt sich auf kognitiver Ebene eine Verschlechterung der mnestischen Funktionen, ansonsten sind die übrigen geprüften kognitiven Leistungen mit den Vorbefunden vergleichbar. Aktuell zeigen sich zusätzlich leichte Verhaltensauffälligkeiten (Weitschweifigkeit, Distanzminderung, Affektlabilität). Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer mittelschweren bis schweren Hirnfunktionsstörung, welche mit den Folgen der selektiven Amygdalahippokampektomie sowie den vorbestehenden sprachlichen Teilleistungsschwächen gut erklärbar sind. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Anforderungen der aktuellen Tätigkeit in der Zuckermais-Fabrik können aus neuropsychologischer Sicht mit dem aktuellen Arbeitspensum von 40 % erfüllt werden. Aufgrund der deutlichen Lernstörung (anterograd-anamnestisches Syndrom) muss davon ausgegangen werden, dass das Lernen einer neuen Tätigkeit mit komplexeren Handlungsabläufen deutlich erschwert ist. Auf dem freien Arbeitsmarkt ist Fr. Y nur eingeschränkt vermittelbar. Ad Fahreignung: Gewisse fahreignungsrelevante Testergebnisse müssen in der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung als grenzwertig angesehen werden. Teilweise sind jedoch Minderleistungen auf die vorbestehende Sprachschwäche zurückzuführen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass Fr. Y die kognitiven Schwächen zu kompensieren vermag. Aufgrund der ausgeprägten Lernschwäche (anterograd-anamnestischen Syndrom) ist das Lernen von neuen Inhalten bei Fr. Y aber erschwert. Aus diesem Grund können im theoretischen Teil der Fahrprüfung Schwierigkeiten auftreten. Wir empfehlen Fr. Y aus diesem Grund, um einen finanziellen Schaden zu verhindern, keine Fahrstunden zu nehmen, bevor die theoretische Prüfung nicht bestanden ist. Diese Punkte wurden mit Fr. Y ausführlich besprochen. Eine weitere Verlaufskontrolle ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Bei Besonderheiten oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung durch den Hausarzt oder die Kollegen der Neurologie. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinternen Abklärungen 11.2013 und 04.2014. Zwischenanamnese seit dem 22.04.2014 Die genaue Anamnese kann freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Sie berichtet über einen positiven Verlauf resp. keine relevanten kognitiven Veränderungen oder Schwierigkeiten im Alltag bemerkt zu haben. Sie habe sich im letzten Jahr entschieden, aus dem Haus, wo sie 8 Jahre lang alleine bewohnt habe, auszuziehen und lebe nun seit Dezember 2014 im Seniorenzentrum Wasserflue. Die Entscheidung sei das Beste und ideal für sie, sie sei nicht mehr so alleine und sei viel aktiv. Im Altersheim werde vieles unternommen, u. a. Spiele und Turnen. Das Autofahren habe sie, nachdem sie das Aufgebot zur vertrauensärztlichen Untersuchung erhalten habe, aufgegeben. Sie habe freiwillig den Führerausweis angeschickt. Es sei etwas schmerzhaft gewesen, da sie leidenschaftliche Autofahrerin gewesen sei, allerdings brauche sie das Auto seit sie umgezogen sei auch nicht mehr. Sie hätte im Seniorenheim einen Fahrdienst. Körperlich habe sie Probleme mit den Hüften, welche schmerzen würden, ansonsten fühle sie sich jedoch gut. Auch der geistige Zustand sei ihres Erachtens stabil. Zwischenzeitlich keine neurologischen Ausfälle, keine epileptischen Anfälle oder medizinisch relevanten Ereignisse. Auto fahre sie nach wie vor noch regelmäßig, zwar für kürzere Strecken, ca. 2 – 3x/Woche. Aktuelle Medikation: Kalcipos, Mirtazapin, Letrozol, Escitalopram. Testverfahren Allgemeine Orientierung; Demenz-Screening: Mini-Mental-Status (MMS), Uhrentest, Consortium to Establish a Registry for Alzheimer's Disease (CERAD); Antrieb/Flüssigkeit: semantische und phonematische Wortproduktion, 5-Punkte-Test von Regard, Sprache: Boston-Naming-Test, Lesetest, Kurzdiktat, kursorische Prüfung der Rechenfertigkeiten, Token-Test nach De Renzi & Vignolo, Gedächtnis: kursorische Prüfung von Alt-, episodischem und autobiographischem Gedächtnis, Wörter nach Rey (verbaler Lern- und Merkfähigkeits-Test), komplexe Figur nach Rey; Aufmerksamkeit/Exekutivfunktionen: Trail Making Test A und B, Farb-Wort-Test nach Stroop, Zahlen nachsprechen; Praxie- und Neglectscreening. Verhalten: Kooperative, allseits gut orientierte Rechtshänderin. Im Gespräch freundlich zugewandt und offen, arbeitet konzentriert mit. Auffassungsgaben, Antrieb und Arbeitstempo sind unauffällig, z. T. etwas verunsichert wirkend. Im Verlauf keine Hinweise auf maßgebende Aufmerksamkeitsstörungen oder Konzentrationsfluktuationen. Keine Impulskontrollstörung oder Ermüdung feststellbar, im Affekt stabil, schwingungsfähig, keine Hinweise auf neuropsychiatrische Auffälligkeiten. MMS: 28/30 Pt. (Merkfähigkeitsschwäche), Uhrentest: 5/7 Pt. (nicht unterscheidbare Zeiger). Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste knappe Erfassungsspanne, im Verlauf flache und leicht verminderte Lernkurve und leicht unterdurchschnittliche Gesamtlernleistung. Deutlich verbesserter unterstützter Abruf, keine Konfabulationen oder Intrusionen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, 2 Konfabulationen. Die Diskriminabilität und Speicher- resp. Wiedererkennfähigkeit ist allerdings unauffällig und fehlerfrei ohne Verkennungen oder Fehlnennungen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nach kurzem Hinweisreiz nur die Grundstruktur, aber eine ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, durch einzelne Wortfindungsschwierigkeiten geprägte Spontansprache, keine sonstigen sprachlichen Auffälligkeiten, keine Paraphasien, unauffällige sprachliche Prosodie. Sprach- und Instruktionsverständnis, Konfrontationsbenennen wie auch Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie.Visuo-konstruktive Fähigkeit/visuelle Wahrnehmung: Une simple figure géométrique est correctement reconnue et copiée dans sa structure de base. Aucun indice de perturbations visuelles, spatiales, constructives ou perceptives pertinentes. Dessin d'une horloge avec cadran avec orientation spatiale et organisation des chiffres sans anomalie, dessin correct des chiffres, mais aiguilles indiscernables lors du dessin de l'heure indiquée. Aucune anomalie dans la perception de figures fragmentées, dégradées et masquées, ainsi que des couleurs, visages et scènes. Aucun indice d'agnosie visuelle ou de négligence. Fonctions frontales: Production verbale d'idées quantitativement normale selon des critères lexicales et sémantiques, tandis que la production d'idées figurales est légèrement réduite avec des répétitions isolées. Intacte résistance à l'interférence visuo-verbale. Aucun indice de persévération lors de la copie des boucles de Luria. Un test de vérification de l'attention dirigée (Trail Making Test A) est réalisé à un rythme approprié pour l'âge et avec un bon contrôle des erreurs. Lors de la variante plus complexe (TMT B), une perte de concept et des limitations de flexibilité mentale se manifestent, entraînant des erreurs isolées. La tâche est interrompue après avoir dépassé le critère de temps. Aucun indice de fluctuations pertinentes de la concentration durant la procédure, pas de trouble de l'attention significatif, pas de fatigue. L'examen neurologique comportemental et neuropsychologique montre un profil de performance satisfaisant et, comparé à l'examen précédent 04.2014, des performances de tests cognitifs largement inchangées avec un score MMS actuel de 28 sur 30 points. Les résultats mettent toujours en évidence un trouble de la mémoire antérograde (avec une meilleure capacité de reconnaissance et de mémorisation et une mémoire sémantique intacte) et des performances réduites dans le domaine des fonctions attentionnelles et exécutives (trouble de l'attention partagée, de la flexibilité mentale et de la production d'idées figurales, tendance à la persévération et à la confabulation). La phénoménologie des résultats et la stabilité du profil neuropsychologique depuis début 2014 sont principalement contre l'existence d'une maladie neurodégénérative primaire de type Morbus Alzheimer ou d'une démence vasculaire. Étiologiquement, comme décrit dans le rapport précédent, il s'agit principalement de troubles cognitifs fonctionnels résiduels suite à un St.n. Commotio cerebri 09.2013 et des effets perturbateurs visibles dans l'IRM du crâne 05.2014 liés aux changements vasculaires leukoencéphalopathiques. Concernant les mesures, avec ces résultats, une thérapie médicamenteuse pro-cognitive n'est pas indiquée actuellement. Un examen neuropsychologique de suivi n'est pas prévu, mais si nécessaire ou pour de nouveaux aspects, nous restons à disposition pour un suivi. Examen neuropsychologique de suivi, réévaluation de l'aptitude à conduire. Diagnostics principaux 1. Épilepsie focale symptomatique o État après une crise tonico-clonique généralisée le 01.09.2012 ainsi que le 07.03., 16.06. et 20.07.2013, o Traitement par Keppra 2x1500 mg, Lamictal 2x50 mg 2. État après hémorragie sous-arachnoïdienne Hunt & Hess grade 2, WFNS 2, Fisher 4, avec effraction ventriculaire le 17.05.2012, après rupture d'un anévrisme de l'A. cerebri media droite o Hémorragie préopératoire aiguë le 19.05.2012 o État après craniotomie ptérionale et clipping de l'anévrisme le 20.05.2012 o Infarctus media droit le 23.05.2012, avec spasmes vasculaires sévères induits par un SAB o État après pose de VP-Shunt le 16.08.2012, avec hydrocéphalus mal résorptif (réglage actuel "élevé") o État après réimplantation de calotte le 09.06.2012 Antécédents Patient récemment examiné plusieurs fois de façon exhaustive sur le plan neuropsychologique, dernier examen en 06.2014 avec une question concernant l'évaluation de l'aptitude à conduire. À l'époque, trouble cognitif modéré suite à l'infarctus média droit après un SAB sévère et spasmes vasculaires induits 05.2012, avec prédomination d'un trouble persistant de traitement spatial avec négligence résiduelle côté gauche, déficits visuo-constructifs et spatiaux, difficultés de planification et de structuration, troubles des fonctions attentionnelles, de la flexibilité mentale et déficits mnésiques, ainsi que des anomalies affectives sur le plan comportemental et une anosognosie. Les résultats psychologiques avec des restrictions pertinentes des performances spécifiques à la circulation parlaient clairement contre l'aptitude à conduire du point de vue neuropsychologique, bien que, en raison de la durée (deux ans après l'événement), un état résiduel approximatif soit atteint, mettant ainsi en question la possibilité d'un regain d'aptitude à conduire. À la grande demande et préoccupation du patient, un nouvel examen de contrôle est entrepris pour évaluer l'aptitude à conduire. Anamnèse intermédiaire depuis 06.2014 Selon Fr. Y, changements et progrès globalement positifs. Elle est devenue "beaucoup plus autonome" dans la vie quotidienne, une visite à des thérapies n'est plus nécessaire. En ce qui concerne la conduite, elle indique sur demande qu'un examen ophtalmologique a eu lieu, qui s'est "malheureusement révélé négatif". Elle ne comprend pas très bien pourquoi, mais s'est lentement habituée à cette situation. Le sommeil et l'appétit sont normaux, l'humeur est "bonne", mais lors de l'observation clinique, une nette instabilité émotionnelle et une tristesse sont perceptibles. Selon M. Y, depuis l'augmentation de la dose de Lamotrigine, elle a connu un "recul", de la lenteur et une dégradation cognitive générale, de plus une instabilité affective avec pleurs fréquents. La conduite n'est plus un sujet de discussion. Médication actuelle Keppra 1000 mg 1-0-1 ½, Lamotrigin 100 mg ½ - 0-0. Patient entièrement coopératif, de 63 ans, gauchère, paraissant émotionnellement labile et abattue, au cours de l'examen, elle se montre dysphorique et sceptique face à certaines tâches, avec des pleurs soudains sans raison claire. L'élan et le rythme de travail sont réduits, avec une affectivité réduite, rigide, concernant ses limitations cognitives, elle est anosognosique et dissimulatrice. Au cours de l'examen, une résistance limitée, une fatigue détectable, une baisse de la concentration durant l'examen, mais une coopération présente. MMS: 23/30 points (difficultés d'orientation temporelle, déficits de mémoire et de concentration, limitations visuo-constructives). Mémoire: Mémoire ancienne, épisodique et autobiographique globalement intacte. En apprenant une liste de 6 mots non associatifs, une portée d'enregistrement et des performances d'apprentissage globalement réduites sans confabulations. Légère baisse lors du rappel libre différé de la liste de mots, demeurant globalement inchangé par rapport à l'examen précédent, la capacité de reconnaissance et de mémorisation est intacte sans erreurs et confabulations. Dans le domaine figural, limitations de la performance mnésique avec une performance sensiblement diminuée lors de la copie de la figure, des éléments isolés peuvent être correctement rappelés. Globalement, par rapport à l'examen précédent, les résultats sont restés principaux et stables tant sur le plan figural que verbal. Fonctions frontales cognitives: Production verbale d’idées quantitativement normale sur des critères formels-lexicaux et sémantiques. Réduction de la production d’idées figurales avec une tendance aux répétitions, tendance à la négligence du côté gauche avec de nombreuses omissions. Performance nettement limitée au test de Stroop avec une sensibilisation accrue aux interférences et des lignes sautées. Lors d'une tâche sur papier/crayon pour vérifier l’attention dirigée (TMT A), des résultats considérablement dégradés se trouvent avec un ralentissement de l’attention focalisée et de l’exploration visuelle, la capacité d’attention focalisée dans le domaine visuel est nettement réduite. Cela est également confirmé lors de l'examen assisté par ordinateur (TAP): la capacité d’attention focalisée du côté gauche est considérablement réduite, tandis que les stimuli du côté droit sont enregistrés assez rapidement et correctement. Limitation notable de l’orientation visuelle de l’attention sur le côté gauche, entraînant de notables résultats réduits et un ralentissement. Au cours de l'examen, baisse des performances de concentration et augmentation de la fatigue, résistance limitée.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion weitgehend flüssige, unveränderte Spontansprache ohne relevante sprachliche und sprachassoziierte Funktionsdefizite. Verminderte Prosodie, ansonsten keine neuen Befunde. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit deutlichen visuo-konstruktiven und räumlichen Defiziten kopiert. Konzeptuelle Probleme und Einschränkungen der visuellen Erfassung und Integration, das Endergebnis ist defizitär. Das Zeichnen zweier einfacheren Figuren und eines Würfels gelingt etwas besser. Hingegen keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive Störungen oder eine visuelle Agnosie. Bei der Neglekt-Prüfung unverändertes Ergebnis mit linksseitiger Neglekt-Problematik und Tendenz zur Vernachlässigung, was klar gegen die Fahreignung für Automobile spricht. Nach wie vor feststellbares linksseitiges Extinktionsphänomen. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden 06.2014 – ein insgesamt unverändertes kognitives Leistungsprofil mit nach wie vor persistierenden visuellen und Raumverarbeitungsstörungen mit residuellem linksseitigem Neglekt einschließlich visuellem Extinktionsphänomen, visuell-räumliche/-konstruktive Defizite sowie exekutiv-attentionale und mnestische Minderleistungen. Insgesamt entsprechen diese Befunde einer formal mittelschweren kognitiven Störung als Folge des erlittenen Mediainfarkts rechts bei schwerer SAB und induzierten Vasospasmen 05.2012. Ad Fahreignung: Es können Einschränkungen in relevanten verkehrsspezifischen Leistungen (insbesondere der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit, der visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung und Exploration, der Reaktionsfähigkeit und Auffassungsgeschwindigkeit im linken Raum) objektiviert werden, so dass aus neuropsychologischer Sicht die leistungsbedingte Fahreignung für PKW resp. für die 3. medizinische Gruppe negativ beurteilt werden muss. Unter Berücksichtigung der Art und Ausprägung der Hirnleistungsdefizite ist unseres Erachtens nicht mehr davon auszugehen, dass relevante – zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis hinreichende – kognitive Besserungen eintreten werden. Von einer erneuten neuropsychologischen Fahrtauglichkeitsprüfung wurde abgeraten. Ad Massnahmen: Aufgrund der affektiven Symptomatik und deutlichen emotionalen Labilität wäre als unterstützende Massnahme eine antidepressive Medikation (z. B. mit Cipralex) in Erwägung zu ziehen. Ad Kontrolle: Unseres Erachtens sind keine routinemässigen neuropsychologischen Kontrollen notwendig, die Patientin kann aber gerne bei neuen Aspekten zugewiesen werden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung mit Reevaluation der Fahreignung. Diagnosen (entsprechend den Unterlagen): Hydrocephalus internus St. n. VP-Shunt-Einlage St. n. VP-Shunt-Dysfunktion und Ventrikulitis nach EVD-Einlage Dezember 2011 St. n. endoskopischer 3. Ventrikulozisternostomie bei Aquäduktusstenose am 14.12.2011 (Neurochirurgie im Hause) Leichte bis mittelschwere kognitive Funktionsstörungen vorwiegend temporaler und fronto-temporaler limbischer Hirnareale Hinweise auf distal symmetrische Polyneuropathie mit gestörter Tiefensensibilität und Pallhypästhesie 2/6 bimalleolär, Tibialis-SEP 2008 pathologisch verzögert Schädel-MRI 09.2014: keine Befundänderung, stationäre postoperative Veränderungen nach endoskopischer Drittventrikulozisternostomie. Stationäre Liquorräume, kein Anhalt für eine Liquorzirkulationsstörung. Vorbefunde: Bereits mehrmals umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient, zuletzt 10.2014. Damals fanden sich leichte bis mittelschwere temporomesiale und frontotemporo-limbische Funktionsstörungen i. R. der im Schädel-MRI ersichtlichen Läsionen mit kognitiven Leistungsfluktuationen und im Vordergrund stehende frontal-exekutive Minderleistungen (mentale Flexibilität, geteilte Aufmerksamkeit, semantische Ideenproduktion) sowie Einschränkungen im verbal-mnestischen Bereich (Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung mit Tendenz zu Konfabulation). Die attentionalen und fahrkritisch-relevanten kognitiven Leistungsparameter erwiesen sich vereinzelt verschlechtert; insgesamt wurde die leistungsbedingte Fahreignung für Automobile als insgesamt noch gegeben beurteilt. Bei grenzwertiger Befundlage wurde eine Kontrolluntersuchung zur Reevaluation der Fahreignung in 6 Monaten empfohlen. Zwischenanamnese: Hr. Y erscheint pünktlich in Begleitung der Ehefrau zur Untersuchung. Er berichtet über einen zwischenzeitlich positiven Verlauf ohne relevante kognitive Veränderungen oder bemerkbare Einschränkungen. Auto fahre er nach wie vor regelmässig, aber nur noch für kurze Strecken. Keine Verkehrsauffälligkeiten oder -delikte. Er sei sein Leben lang ohne Unfälle und Probleme Auto gefahren; es sei sehr schlimm, wenn er dies nun aufgeben müsse. Keine Schwierigkeiten in der Alltagsfunktionalität eruierbar. Schlaf und Appetit seien unauffällig, die Stimmung sei gut. Zwischenzeitlich keine medizinisch relevanten Veränderungen, keine Miktionsstörung, keine Gangunsicherheit/Stürze. Medikamente: Esomep, Cipralex, ein Medikament gegen Schwindel. Der 73-jährige rechtshändige Patient ist zu allen Modalitäten korrekt orientiert und arbeitet in der Testsituation kooperativ mit. Während dem Anamnesegespräch fallen oft Kontrollblicke zur Ehefrau auf, welche oftmals die Gesprächsführung übernimmt. Hr. Y wirkt im Gespräch oft verunsichert, z. T. floskelhafte Äusserungen. In Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen nicht störungseinsichtig. Im Verlauf fallen Aufmerksamkeitsdefizite und -fluktuationen sowie leicht erhöhte Ablenkbarkeit; keine Hinweise auf Ermüdungserscheinungen. Keine Antriebsminderung, keine Impulskontrollschwierigkeiten. Affektiv wirkt der Patient stabil, kein Hinweis für eine massgebende depressive Symptomatik. MMS: 25 von 30 Punkten, Uhrentest: 7/7 Punkte. Gedächtnis: Kursorisch weitgehend intaktes semantisches und autobiographisches Gedächtnis. Über zeitgenössische Begebenheiten kann nur unvollständig und vage berichtet werden. Die Gedächtnisleistungen sind sowohl für verbale als auch für figurale Inhalte eingeschränkt, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch insgesamt unverändert. Bei Präsentation einer Wortliste mit 8 Wörtern zeigen sich eine altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf jedoch keine Lernkurve und trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne. Aufgehobener verzögerter freie Abruf mit einer Konfabulation, jedoch intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit. Die figurale Gedächtnisleistung fällt leicht vermindert aus. So kann Hr. Y erst nach Vorzeigen der Vorlage von einer zuvor gezeichneten geometrischen Figur die Grundstruktur und eine ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Wortproduktion auf ein formallexikalisches ist altersgerecht und stabil. Die verbal-semantische und figurale Ideenproduktion fällt hingegen leicht reduziert und verschlechtert aus. Wiederholt fallen eine Tendenz zu Repetition und Planungs- und Strukturierungsdefizite auf. Leichtes motorisches Perseverieren beim Kopieren von Luria-Schlaufen. Im Stroop-Test intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) unauffälliges Ergebnis mit durchschnittlicher psychomotorischer Geschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante (TMT B) leicht reduziertes Ergebnis mit leichten Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung des Konzepts und verminderter Fähigkeit zur geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität. Im Verlauf leicht Konzentrationsfluktuationen. Bei der computergestützten Aufgabe (TAP) zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit finden sich kongruent mit den Vorbefunden durchschnittliche Resultate. Die Impulskontrolle und die einfache Reaktionsfähigkeit sind intakt. Bei der Prüfung der parallelen Reizverarbeitung (TAP, geteilte Aufmerksamkeit) finden sich hingegen insgesamt mittelgradig reduzierte Ergebnisse und Schwierigkeiten bei der komplexeren Aufmerksamkeitsteilung. Die Reaktionen erfolgen zudem leicht verlangsamt, was insgesamt einem ungenügenden Ergebnis entspricht.Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Unauffällige visuell-räumliche Organisation beim Zeichnen einer Uhr mit Ziffernblatt; korrektes Platzieren der Zahlen und Zeiger, korrektes Einzeichnen einer vorgegebenen Uhrzeit. Kopieren einer einfachen geometrischen Figur und eines Würfels unauffällig. Die grundlegenden visuell-perzeptiven und räumlichen Fähigkeiten sind intakt, keine Hinweise auf visuelle Agnosie oder Neglect. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, weitgehend unauffällige Spontansprache mit Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten, keine Paraphasien; unauffällige sprachliche Prosodie. Das einfache Sprachverständnis ist intakt. Rechnen, Schreiben und Lesen sind kursorisch unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt formal leichte bis mittelschwere kognitive Minderleistungen, wobei im Vordergrund Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen, i. B. Defizite der komplexeren Aufmerksamkeitsleistungen resp. der geteilten Aufmerksamkeit und der Handlungsplanung, eine verminderte mentale Flexibilität sowie eingeschränkte Ideenproduktion stehen und sich erneut Leistungsfluktuationen und vereinzelt negativ veränderte Befunde zeigen. Des Weiteren finden sich (kongruent mit den Vorbefunden) mnestische Defizite betont im verbalen Bereich (Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung mit Tendenz zu Konfabulation). Auf Verhaltensebene fallen eine gewisse Unbekümmertheit und Anosognosie auf. Diese dargestellten Befunde weisen auf eine Funktionsstörung überwiegend temporomesialer und frontotemporo-limbischer Regelkreise hin, gut im Rahmen der bekannten Diagnosen erklärbar. In diesem Rahmen auch gut passend finden sich Testleistungsfluktuationen mit aktuell MMS-Score von 25 von 30 Punkten. Ad Therapie: Wie bereits im Vorbericht erwähnt, empfehlen wir als unterstützende Maßnahme den Beginn mit einer prokognitiven Therapie mit einem Acetylcholinesterasehemmer (falls keine Kontraindikationen bestehen). Wir bitten Sie um Initiierung der antidementiven Therapie (z. B. Aricept oder Exelon). Ad Fahreignung: Aufgrund der vereinzelt negativ veränderten Kennwerte und des Testleistungsprofils mit Leistungsfluktuationen und Einschränkungen der Aufmerksamkeitsleistungen muss die Fahreignung für die 3. medizinische Gruppe resp. für Automobile aus neuropsychologischer Sicht leider negativ beurteilt werden. Die Beurteilung wurde in einem eingehenden Gespräch mit dem Patienten und der Ehefrau dargelegt. Hr. Y zeigte sich in Bezug auf das Fahrverbot sehr betrübt und wenig einsichtig, beruhend auf der Anosognosie in Bezug auf Relevanz seiner kognitiven Einschränkungen. Von einer nochmaligen Überprüfung der Fahreignung wurde abgeraten. Aufgrund des Verlaufs und der Befundlage resp. der Art und Ausprägung der Hirnleistungsdefizite ist es unseres Erachtens fraglich, ob eine Wiedererlangung des Fahrausweises in Zukunft noch möglich sein wird. Ad Prozedere: Auf bestehendem großen Wunsch und Anliegen des Patienten wurde jedoch eine Re-Evaluation in frühestens 8 Monaten geplant. Bis dahin besteht aus neuropsychologischer Sicht ein Fahrverbot. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung bei Dementiell der Entwicklung unter Axura, vor allem bifronto-subkortikal multiplen Glioseherden im MRI Schädel, Dyslipidämie und art. Hypertonie. Angaben der Patientin: es gehe ihr gut, sie lebe alleine und selbständig in einer Wohnung in einem Wohnblock. Sie kaufe problemlos ein, koche, putze und wasche die Wäsche, auch die Finanzen würde sie selbständig und fehlerfrei erledigen. Auf das Gedächtnis angesprochen berichtet sie, zum Teil etwas zu vergessen, dies störe sie aber nicht. Die Sprache sei intakt, keine Wortfindungsstörungen. Auf Hinweise der begleitenden Nachbarin berichtet sie dann aber, dass sie zum Teil nicht sagen könne, was sie möchte. Stürze werden verneint, Bemerkungen von Bekannten bezüglich der geistigen Leistungsfähigkeit ebenfalls. Die Medikamente würde sie selbständiger und fehlerfrei einnehmen. Angaben der Nachbarin Fr. Y: Die Patientin würde zum Teil einige Dinge wiederholen, habe Mühe mit der zeitlichen Einordnung. Soweit sie dies beurteilen könne, würde Fr. Y den Haushalt aber tatsächlich selbständig und problemlos erledigen, vermutlich koche sie auch wie früher, besuche auch die Schwester in Stadt S mit den ÖV selbständig. Schul/Berufsanamnese: Sie habe in einem Büro gearbeitet, weiß aber nicht mehr, was sie genau gemacht oder wo sie gearbeitet hat. Aktuelle Medikation: nicht erinnerlich, aus Ihrer Zuweisung: zu entnehmen: Amlodipin 5 mg 1-0-0, Axura 20 mg 0-0-1, Condrosulf 800 mg 1-0-0, Calcium D3 0-1-0, Flectoparin b.B., Movicol b.B. Die 86-jährige Patientin erscheint zusammen mit einer Nachbarin pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich gut, zeitlich bezüglich des Monats, des Datums und des Jahres desorientiert, sehr freundlich und zugewandt. Klinisch dominiert eine ausgeprägte Vergesslichkeit, bereits kurze Instruktionen werden unmittelbar vergessen, sie wiederholt Gesagtes vermehrt. In der Spontansprache ausgeprägte Wortfindungsstörungen, welche die Patientin auch belasten. Darüber hinaus sind aber auch phonematische und semantische Paraphasien zu eruieren. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, klinisch wirkt sie weder antriebsgemindert noch verlangsamt, leicht erhöhte Ablenkbarkeit und leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen. Instruktionen müssen stark vereinfacht dargeboten werden, auch über die mnestischen Einschränkungen hinaus. Affektiv wirkt sie ausgeglichen, aktuell keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung, sie ist klinisch weder erhöht ermüdbar noch reduziert belastbar. Eine adäquate Krankheitseinsicht besteht nicht. MMS: 14/30 (mnestische und sprachliche Defizite) Gedächtnis: Eine sehr kurze 4-Wort-Liste kann über vier Durchgänge nicht erlernt werden, qualitativ fluktuierende Leistung. Der verzögerte Abruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen zufällig. Eine zuvor problemlos erfasste und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur kann im verzögerten Abruf spontan nicht erinnert werden, von einer kurzen Präsentation kann ebenfalls nicht profitiert werden. Angaben zur persönlichen Anamnese (eigenes Alter, Angaben zu Schul- oder Berufsanamnese) können nur sehr erschwert gemacht werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Verminderte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten mit mnestisch bedingt erhöhter Repetitionstendenz und einem Regelbruch. In der figuralen Modalität kann im Vergleich dazu quantitativ deutlich besser gearbeitet werden, aufgrund der mnestisch bedingt reduzierten Fehlerkontrolle jedoch mit deutlich erhöhter Repetitionstendenz. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann im Vergleich dazu mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite absolviert werden.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion durch massive Wortfindungsstörungen stockende Spontansprache mit phonematischen und semantischen Paraphasien bei mnestisch bedingt deutlich eingeschränktem Sprach- und Instruktionsverständnis, einer Anomie bei intakter Semantik, Dysgraphie und lediglich leichten aufmerksamkeitsbedingten Buchstabenauslassungen beim Lesen. Das Nachsprechen einfacher Worte ist möglich, komplexere Sätze können nicht wiederholt werden. Ebenfalls können kurze Zahlen gelesen werden, längere nicht möglich. Visuo konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische und sich überlappende Figuren können ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert werden. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo- konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine zeitlich und situativ nicht adäquat orientierte, freundliche und motivierte Fr. Y mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, phonematischen und semantischen Paraphasien bei eingeschränktem Sprach- und Instruktionsverständnis mit aktuell MMS 14/30 und folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom, ein dysphaisches Syndrom (Wortfindungsstörungen, phonematische und semantische Paraphasien, Dysgraphie, Dyskalkulie, Anomie und beeinträchtigtes Nachsprechen) sowie im Vergleich dazu leichte Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen, leicht erhöhte Ablenkbarkeit, eingeschränkte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten und erhöhte Fehleranfälligkeit (Letztere vor allem aber mnestisch bedingt). Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen vor allem links frontotemporaler Hirnareale. Ätiologisch ist das neuropsychologische Ausfallsmuster am ehesten vereinbar mit einer bereits fortgeschrittenen Alzheimer Demenz, DD Mischdemenz aus Alzheimer-Komponente und vaskulärer Genese (bei multiplen subkortialen Glioseherden im MRI Schädel, fluktuierendem Verlauf und vaskulären Risikofaktoren). Fortführen der aktuellen antidementiven Therapie mit Memantine 20 mg. Auch wenn nach Angaben der Nachbarin (welche die Fr. Y aber nicht täglich sieht) die Alltagsfunktionen noch relativ intakt erscheinen, sind unterstützende und kontrollierende Begleitmaßnahmen (Spitex zur Medikamentenabgabe, Sicherstellung der regelmäßigen Mahlzeiteneinnahme und Hilfe bei den finanziellen Angelegenheiten) bei der alleinlebenden und aufgrund der Anosognosie und Schwere der Befunde in der Urteilsfähigkeit deutlich eingeschränkten Fr. Y unbedingt empfehlenswert. Eine Involvierung des Sozialdienstes der Gemeinde erscheint hierfür sinnvoll. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei leichten, modalitätsunabhängigen mnestischen Defiziten 1.5 Jahre nach Subarachnoidalblutung Fisher IV, WFNS 2, Hunt & Hess I am 05.12.2012, St.n. intraarterieller Spasmolyse am 14.12.2012, St.n. Shunt-Revision am 21.12.2012 bei St.n. VP-Shunt-Einlage trigonal rechts am 20.12.2012 bei Hydrozephalus malresorptivus mit Sophy-Ventil medium sowie größenstationärem Aneurysma der Carotis interna rechts extrakraniell, aktuell ohne Hinweise für eine Liquorzirkulationsstörung oder ein Cavernom. Angaben von Fr. Y: Nach der letzten neuropsychologischen Untersuchung habe sie weiterhin sehr motiviert einen Job als Sekretärin, aber bewusst mit weniger Verantwortung, gesucht. Da sie sich sehr gut und auch qualitativ ohne Einschränkungen, aber nur über maximal zwei Stunden sehr gut konzentrieren könne, traue sie sich eine komplexe Stelle wie die frühere nicht mehr zu. Dies habe zu großen Problemen bei der Arbeitssuche geführt, da man sie wegen Überqualifikation oft ablehnte. Ab dem 01.01.2015 habe sie vom RAV eine 50%-Stelle im Ein- und Verkauf empfohlen bekommen, welche sie gerne angenommen habe. Sie habe halbtags gearbeitet, bereits das frühe Aufstehen und der komplexe Arbeitsweg seien aber sehr schwierig für sie gewesen. Trotz diktatorischer Mitarbeiterführung und völliger Erschöpfung nach dem halbtägigen Pensum habe sie versucht durchzuhalten, bis ihr Chef sie nach vier Monaten in einem Gespräch darüber informiert habe, dass ihre Leistung ungenügend sei. Dieses Gespräch habe zu einem Nervenzusammenbruch geführt, seit welchem sie zu 100% AUF sei und die Kündigung erhalten habe. Die deutlich eingeschränkte Belastbarkeit würde sich nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Leben zeigen: Ein Tagesausflug würde sie so stark ermüden, dass sie danach ein ganzes Wochenende nichts mehr unternehmen könne. Mehrere Dinge parallel oder mehrere Vorhaben an einem Tag könne sie fast nicht erledigen, sie fühle sich dann unter Druck und schaffe es nicht. Nach der Reha habe eine IV-Anmeldung stattgefunden, sie habe aber nichts mehr gehört. Weiterhin habe sie Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, welche sie durch das Einüben von Strategien versuche zu kompensieren. Sie sei permanent extrem müde, müsse sich sehr viel ausruhen. Könne sie dies aufgrund von Programm am Tag nicht, käme sie in richtige Erschöpfungszustände hinein. Abends schlafe sie oft schon eine Stunde vor dem Kochen des Abendessens ein, schlafe danach weitere acht Stunden. Das Auto benutze sie sehr wenig, nur in der Umgebung, alles andere würde sie in Stress versetzen. Die allseits orientierte 56-jährige Rechtshänderin erscheint pünktlich und alleine zum vereinbarten Termin. Es dominiert eine stark auf das Mobbing-Erlebnis perseverierende, in diesem Rahmen fast logorrhoische Spontansprache. Qualitativ aber keine Auffälligkeiten. Weiterhin rasche Auffassungsgabe und gutes klinisches Arbeitstempo, strukturierter, konzentrierter und motivierter Arbeitsstil, intakte Fehlerkontrolle. Die Aufmerksamkeit und Belastbarkeit sind über den Zeitraum der Testung ohne Fluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit gut gegeben, affektiv perseverierend auf dem beruflichen Misserfolg wirkt sie klinisch aber stabil. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit leicht reduzierten intakten Erfassungsspanne und einer das Maximum erreichenden Lernkurve insgesamt gut gelernt werden. Abfall auf die Merkspanne beim verzögerten Abruf bei aktuell intaktem Wiedererkennen ohne qualitative Auffälligkeiten. Eine zuvor sorgfältig und strukturiert kopierte komplexe geometrische Figur kann im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut, aktuell mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert werden. Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen ohne qualitative Auffälligkeiten. Das klinische Arbeitstempo ist adäquat, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit fehlerfrei gegeben. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit wird ohne attentionale Defizite in der erwarteten Zeit absolviert, problemloser Konzeptwechsel bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler und in der erwarteten Zeit. Die Aufgabe zur Daueraufmerksamkeit zeigt eine konstante Leistung bei einer reduzierten liegenden Anzahl bearbeiteter Zeichen, einer genügenden Fehlerkontrolle und insgesamt knapp genügenden Konzentrationsleistung, im Vergleich zur Voruntersuchung aber deutlicher Abfall bei bereits berichteter deutlich erhöhter Ermüdbarkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, unauffällige Spontansprache mit auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Auf die Prüfung der Lese- und Schreibfähigkeit wird bei ehemals unauffälligen Befunden verzichtet.Visuo-Konstruktion und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit guter Planung strukturiert erfasst und mit sämtlichen Details sehr sorgfältig und insgesamt gut kopiert. Weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, auf dem erlebten schwierigen beruflichen Wiedereinstieg perseverierende, ansonsten aber verhaltensunauffällige Fr. Y mit folgenden kognitiven Befunden: Leichte verbal-betonte Abrufschwäche und Einschränkungen der Daueraufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen als residuelle Folgen der SAB 12.2012, DD ggf. aggraviert durch Anpassungsstörung nach gescheitertem Wiedereinstieg ins Berufsleben. Im Vergleich zu den neuropsychologischen Voruntersuchungen von 04.14 und der stationären Neurorehabilitation haben sich die Befunde testspezifisch weiterhin leicht verbessert. Da die Patientin aber ein Erreichen der Leistungsgrenze nach 2 Stunden angibt, kann diese in diesem Rahmen nicht erhoben und sollte in einem praktischen Arbeitsversuch beurteilt werden. Eine Wiedereingliederung im Rahmen eines IV-Programms erscheint nach gescheitertem Wiedereintritt im 1. Arbeitsmarkt sehr empfehlenswert und wird von der sehr motivierten Patientin auch so gewünscht. Die Arbeitsfähigkeit sollte in diesem Rahmen beurteilt werden. Zusätzliche psychotherapeutische Begleitung zur besseren Krankheitsverarbeitung empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Standortbestimmung zur Abklärung einer Elektrostimulations-Implantation bei exazerbierten radikulärem Schmerz- und sensomotorischem Ausfallsyndrom L5 links mit/bei St.n. Re-Dekompression L4/5 links am 25.12.2014 St.n. Dekompression L3/4 und L4/5 von links mit Undercutting zur Gegenseite, Disektomie, transpediuklären Schrauben L3-5 und Swingo-Cage-Einlage L3/4 und L4/5 am 09.12.2014 bei: Spinalkanalstenose LWK3/4 und LWK4/5 Fazettengelenks-Arthrose L3 und S1 St.n. Nervenwurzelinfiltration L5 links am 09.01.2015 Hr. Y hat zu Beginn des Anamnesegesprächs angegeben, dass inzwischen von einer Elektrostimulations-Implantation abgesehen wird. Nach dem Reha-Aufenthalt habe sich die Schmerzsymptomatik deutlich verbessert und es bestehe zur Zeit kein Grund, diesen Eingriff durchzuführen. Gemäß dem neurochirurgischen Bericht vom 19.02.2015 ist die damals angedachte Elektrostimulations-Implantation die einzige Indikation für eine neuropsychologische Untersuchung. Da diese Indikation nun hinfällig ist, sich aus einer neuropsychologischen Untersuchung keine therapeutische Indikation ergibt und der Patient über keine kognitiven Einschränkungen klagt, wurde auch auf Wunsch des Patienten auf eine solche Untersuchung verzichtet. Verlaufskontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichtem dementiellen Zustandsbild mit Funktionsstörungen vorwiegend fronto-temporo-medialer und fronto-subkortikaler Hirnareale a.e. Mischdemenz aus M. Alzheimer und vaskulärer Komponente, DD paraneoplastisch. Angaben der Patientin: es gehe ihr sehr gut, eventuell sei das Gedächtnis etwas schlechter. Im Alltag sei sie selbständig, erledige den Haushalt inkl. einkaufen, waschen und kochen selbständig und problemlos. Das Lymphom verhalte sich unauffällig. Angaben der begleitenden Schwägerin: Nach Spitalaustritt im letzten Jahr hätten ihr Sohn und sie sich große Sorgen gemacht, ob Fr. Y weiterhin alleine leben könne. Leider sei dann kurz darauf ihr Ehemann, der Bruder der Patientin, gestorben. Dies habe sie zwar sehr betrübt, gleichermassen aber einen Schub gegeben, sie habe sich um sie gekümmert und sich so sehr gut erholt. Nun würden sie im gleichen Wohnblock in getrennten Wohnungen leben, jeweils zusammen Mittagessen, wobei sie sich mit Kochen abwechseln würden. Hierbei seien ihr keine Veränderungen aufgefallen, auch wenn sie einmal nicht anwesend sei, würde die Patientin das Essen pünktlich auf den Tisch bringen. Auch der Haushalt sei gepflegt, der Kühlschrank adäquat gefüllt, einkaufen würde sie auch selbständig. Die Medikamente würde sie Fr. Y wöchentlich in einer Dosette richten und die Einnahme so kontrollieren, es ginge nur sehr selten eine Tablette vergessen. Die Finanzen würde sie ebenfalls selbständig erledigen, hier habe sie aber keinen Überblick. Ihr falle auf, dass sich das Gedächtnis weiter verschlechtert habe und dass Fr. Y sehr viel schlafe (ca. 11 h/Tag), ansonsten sei sie sehr zufrieden. Dennoch würde sie sie nicht mehr einen Tag allein lassen, für diesen Fall hätten sie aber eine Nachbarin und eine befreundete Spitexmitarbeiterin, auf welche man in diesem Falle zurückgreifen könne. Aktuelle Medikation: Metfin 100 05.-0-0.5, Aspirin Cardio 100 1-0-0, Bactrim forte 800 1-0-0, Lisinopril 20 0-0-1-0, Nexium 40 0-0-1, Simvastatin 40 0-0-1, Dafalgan 500 b.B. Die 81-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit ihrer Schwägerin pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich und situativ gut, zeitlich desorientiert, zur eigenen Person bis auf das eigene Alter soweit gut. Sie ist sehr fröhlich und zugewandt, arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, die in der Voruntersuchung bestehende Antriebsminderung ist nicht mehr zu objektivieren, keine verminderte Frustrationstoleranz oder reduziertes Durchhaltevermögen mehr. Über den Testzeitraum sind weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit zu bemerken, Instruktionen werden gut erfasst und rasch umgesetzt, keine kognitive Verlangsamung. Affektiv sehr fröhlich und unsicher, anosognostisch den kognitiven Defiziten gegenüber. MMS: 24/30, Uhrentest pathologisch. Gedächtnis: Das verbal-episodische Gedächtnis ist bei einer ungenügend beginnenden und flach verlaufenden Lernkurve in der Enkodierungsleistung schwer vermindert, der verzögerte Abruf ist aufgehoben, das Wiedererkennen ebenfalls deutlich eingeschränkt. Die Intrusionsanfälligkeit ist deutlich erhöht. Im figural-episodischen Gedächtnis kann eine einfache geometrische Figur spontan nicht erinnert werden, auf kurze Präsentation der Vorlage hin ebenfalls nur rudimentär. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische Wortflüssigkeit zeigt sich schwer vermindert, die phonematische Flüssigkeit leicht eingeschränkt. In der figuralen Modalität kann im Vergleich dazu quantitativ besser gearbeitet werden, mnestisch bedingt erhöhte Repetitionstendenz. Adäquates testspezifisches Arbeitstempo. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige Spontansprache mit unauffälliger Prosodie, keine Wortfindungsstörungen bei für einfache Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Gute Benenn-, Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur und sich überlappende Figuren werden korrekt erfasst und langsam, aber ohne Planungsschwierigkeiten abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung oder einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich und autopsychisch bis auf das eigene Alter gut, zeitlich desorientierte, im Affekt sehr freundlich und zugewandte, anosognostische, kognitiv nicht verlangsamte Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom sowie sprachlich betonte Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (semantische und phonematische Ideenproduktionen).Im Vergleich zu den neuropsychologischen Voruntersuchungen haben sich die Befunde bei ansonsten vergleichbaren Resultaten in den Gedächtnisleistungen weiter verschlechtert, während sich die subkortikalen Funktionseinschränkungen (auch im klinischen Eindruck manifestiert) verbessert haben. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell mittelschweren bis schweren Funktionsstörungen vor allem links fronto-temporo-medialer Hirnareale, weiterhin einem leichten dementiellen Zustandsbild entsprechend. Klinisch und auch fremdanamnestisch bestätigt hat sich die im Alltag selbständige Patientin aber erfreulich verbessert. Ätiologisch und phänomenologisch steht aktuell die Alzheimerkomponente im Vordergrund, vereinbar mit der globalen Hirnparenchymvolumenminderung, wobei weiterhin aufgrund der ausgeprägten vaskulären Leukencephalopathie eine Mischdemenz nicht ausgeschlossen ist, DD paraneoplastische Komponente. Weiterhin empfehlen wir die medikamentöse Behandlung mit einem Antidementivum nach vorgängiger EKG-Untersuchung zum Ausschluss einer Reizleiterstörung. Eine engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren ist zentral. Weitere psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen erscheinen im Moment nicht notwendig, die anwesende Schwägerin wurde über Möglichkeiten informiert. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr ist empfehlenswert. Neuropsychologische Standortbestimmung bei Transienter Globaler Amnesie am 17.03.2015 sowie St.n. TIA 2011 (Klinik: transiente Hypästhesie Gesicht). Die Patientin berichtet, dass es ihr gut gehe. Am Tag des Ereignisses könne sie sich noch daran erinnern, dass sie Wäsche gemacht habe, aber dass sie diese später auch aufgehängt habe, wisse sie nicht mehr. Sie habe ihre Nachbarin gefragt, wer ihr die Wäsche aufgehängt habe. Daraufhin habe ihre Nachbarin die Töchter alarmiert, welche sie dann umgehend ins Krankenhaus K gebracht hätten. Im Krankenhaus K sei dann alles wieder normal gewesen. Ihr würden vom 17.03.2015 ungefähr 6-7 h von ca. 9.00 bis 16.00 Uhr fehlen. Ansonsten habe sie in Bezug auf das Gedächtnis nur teilweise leichte Schwierigkeiten mit dem Namensgedächtnis und müsse ab und zu nach Wörtern suchen. Ansonsten habe sie weder mit der Konzentration noch mit der Aufmerksamkeit und der Sprache Schwierigkeiten. Sie lebe alleine und führe den Haushalt selbständig. Vor 4 Jahren sei ihr Ehemann verstorben, der sich um die administrativen Belange gekümmert habe. Sie habe teilweise administrative Aufgaben übernommen, das E-Banking übernehme ihre Tochter. Appetit, Schlaf, Stimmung seien unverändert gut. 1x wöchentlich besuche sie das Pro Senectute-Turnen. Medikamente: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 20 mg 1-0-0, Pantoprazol 20 mg 1-0-0. Geburt und Entwicklung: Zangen- und Frühgeburt (wahrscheinlich 4 Wochen), keine motorischen/sprachlichen Entwicklungsverzögerungen bekannt, Linkshändigkeit. Schul- und Berufsanamnese: 8 Jahre Primarschule. Schwächen: Auswendiglernen, beim Lesen Schwierigkeiten Inhalte zu merken, Zeichnen, Orientierung, Links-Rechts. Beruf: Haushaltslehrjahr, verschiedene Anstellungen u.a. im Pflegebereich, 3 Monate Kibuz in Israel, Hausfrau und Mutter, bis zur Pension in verschiedenen Teilzeitanstellungen tätig. Noxen: gelegentlich ein Glas Wein in Gesellschaft, Nikotin: bland. Sozialanamnese: verwitwet seit 4 Jahren, 2 Töchter. Familienanamnese: Großmutter mütterlicherseits Demenz. Die allseits orientierte, 69-jährige Linkshänderin kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Zur Begrüßung gibt sie die linke Hand, da sie unter einer Sehnenentzündung der rechten Hand leidet. Sie nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Im Gespräch und in der Interaktion ist sie etwas weitschweifig. Der Antrieb sowie das Arbeitstempo sind intakt. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Keine Impulskontrollstörung. Affektiv ist sie schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. In der rund 1.5-stündigen neuropsychologischen Untersuchung kann keine relevante Ermüdbarkeit festgestellt werden. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste ist die Merkspanne normgerecht. Die Wortliste wird bereits im 2. Lerndurchgang vollständig wiederholt und kann im verzögerten Spätabruf erneut vollständig erinnert werden. Die zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen spontan erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-semantische und -lexikalische Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ unauffällig. Bei der figuralen Ideenproduktion ist die Leistung quantitativ leicht eingeschränkt, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfähigkeit zeigt sowohl eine intakte Bearbeitungszeit als auch eine unauffällige Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten (Trail Making A) und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making B) können unauffällige Leistungen attestiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, unauffällige Spontansprache. Unauffällige Prosodie. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird konzeptionell richtig erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten mit leicht erhöhtem Zeitaufwand korrekt reproduziert. Das Zeichnen einer Uhr gelingt problemlos. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung erkennbar. Anlässlich der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der vollständig orientierten, leicht weitschweifigen 69-jährigen Linkshänderin, neben einer leicht verminderten figuralen Ideenproduktion, in den restlich geprüften kognitiven Domänen - erfreulicherweise - insgesamt unauffällige Befunde. Somit ergeben sich aktuell keine Hinweise auf einen neurodegenerativen Prozess oder residuelle Folgen der transienten globalen Amnesie vom 17.03.2015. Anamnestisch ergeben sich zudem Hinweise auf eine frühkindliche Entwicklungsstörung (Geburtskomplikationen, Lernschwäche), welche aber gut kompensiert ist und sich in den Ergebnissen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung nicht manifestiert. Ad Therapie/Diagnostik: Aufgrund der erfreulichen Ergebnisse sind aus neuropsychologischer Sicht zur Zeit keine weiteren diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen abzuleiten. Ad Verlaufskontrolle: Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung ist unseres Erachtens nicht notwendig. Bei Besonderheiten oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St.n. Kraniotomie und Tumorextirpation links parietal, Reevaluation der Arbeitsfähigkeit und Fahreignung. Diagnosen Solitäre Hirnmetastase links parietal - Resektion 26.05.2015 - Radiotherapie ab 15.06.2015 Metastasierendes Mamma-Ca (ED 2006), Adriblastin/Endoxan 2007, antihormonelle Therapie 2007-2012, Radiotherapie BWK12-LWK2 01.2004, Femara seit 12.2013. Vorbefunde: Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen und die Vorberichte. Neuropsychologisch umfassend, prä- und postoperativ voruntersuchte Patientin 05.2015 mit zuletzt formal leicht-mittelschwerer kognitiver Störung bei St.n. Kraniotomie und Tumorexstirpation links parietal. Testpsychologisch zeigte sich eine signifikante Verschlechterung im exekutiven und verbal-mnestischen und schriftsprachlichen Bereich mit im Vordergrund stehender Dysgraphie/Dysorthographie sowie eine Abruf- und Speicherstörung in der verbalen Modalität, zudem leichte Konzentrationsfluktuationen und eine eingeschränkte Aufmerksamkeitsbelastbarkeit.Keine Hinweise auf eine Dyskalkulie, keine Rechts-Links-Unterscheidungsstörung, keine Fingerbenennstörung. Empfohlen wurde eine ambulante Ergotherapie/kognitives Training (Schwerpunkt Gedächtnistraining, Rechtschreibung), bis auf Weiteres AUF und Fahrkarenz, Reevaluation im Verlauf, weswegen die Patientin heute zur Kontrolle erscheint. Vorgeschichte Die Patientin arbeitete bis zur Hirnoperation zu einem 40 %-Pensum als Orthopädistin. Absolvierte die Primar- und Bezirksschule, anschl. Diplommittelschule. Keine vorbestehenden Schwächen bekannt. Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Zwischenzeitlich sei eine Ergotherapie und Logopädie eingeleitet worden, wobei letztere bereits abgeschlossen wurde. Im Moment bemerke sie noch eine erhöhte und rasche Ermüdbarkeit und Konzentrationsstörungen. Sie bemerke dann häufig Sehschwierigkeiten i. S. eines Flimmerns vor den Augen auf der rechten Seite. Eine Gesichtsfeldabklärung sei einschließlich Perimetrie durchgeführt und als unauffällig beurteilt worden. Trotzdem habe sie von Anfang an, nach der Operation etwas Komisches auf der rechten Raumseite und beim Lesen bemerkt. Dies hätte sich deutlich gebessert, sei nach längerem Konzentrieren und bei Müdigkeit aber nach wie vor noch bemerkbar. Auf Nachfrage bejaht Fr. Y eine gewisse rechtsseitige Vernachlässigungstendenz, so sei sie kurz nach der OP z. B. beim Einkaufen fast in die Regale rechts hineingelaufen. Auch habe sie die letzte Woche beim Wandern am Schluss, als sie schon sehr müde war, gemerkt, wie sie auf dem Wanderweg gestolpert sei und mit der rechten Seite Mühe gehabt habe. Beim Lesen könne sie sich nur ca. 10 Minuten konzentrieren und brauche dann eine Pause. Sie ermüde sehr schnell und bemerke das Augenflimmern. Aufgrund dieser Probleme könne sie sich noch nicht vorstellen, wieder zu arbeiten. Medikation: Femara, Fortecortin, Nexium, Dafalgan i.R. Die 53-jährige Rechtshänderin ist in allen Modalitäten präzise orientiert und nimmt gut kooperierend an der Untersuchung teil. Im Gespräch und der Interaktion ist sie adäquat und kohärent. Im Affekt wirkt sie ausgeglichen und schwingungsfähig, im Kontakt etwas zurückhaltend und schüchtern, keine Hinweise auf neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Im Verhalten unauffälliger Antrieb und adäquates Arbeitstempo. Die Daueraufmerksamkeit und Belastbarkeit während der 1.5-stündigen Untersuchung ist intakt. Keine Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Konzentrationsabfälle resp. -fluktuationen. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer längeren nicht assoziativen Wortliste finden sich eine überdurchschnittliche Erfassungsspanne und nachweisbare Lernkurve, die Gesamtlernleistung ist durchschnittlich. Die Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste ist hingegen leicht vermindert, qualitativ jedoch unauffällig, keine Konfabulation. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist insgesamt intakt, vereinzelt fallen Unsicherheiten in der Diskriminabilität auf. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie überdurchschnittlicher Anzahl an Elementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ unauffällige figurale und verbale resp. semantische und formallexikalische Ideenproduktion. Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A); bei der komplexeren Variante (B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität durchschnittliche Leistungen, die Bearbeitungsgeschwindigkeit und die Fehlerkontrolle sind insgesamt unauffällig. Normgerechte Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Konzentrationsleistung bei einer komplexen Daueraufmerksamkeitsaufgabe (d2-Test) bei Belastung unter erhöhter Distraktordichte. Die Konzentrationsfähigkeit und Fehlerfestigkeit sind unauffällig, keine Hinweise auf eine Ermüdung über die Zeit oder Leistungsfluktuationen. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) der Reiz-Selektionsleistung und geteilten Aufmerksamkeit finden sich insgesamt durchschnittliche Resultate. Sowohl die komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen, die Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung, die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit sowie die Fehler- und Impulskontrolle sind normgerecht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Sprachliche Prosodie unauffällig. Unauffälliges Konfrontationsbenennen. Intakte Rechenfähigkeit. Lesen und Schreiben von Zahlen unauffällig. Schreiben auf komplexeren Sätzen gelingt gut, keine orthographische Unsicherheiten oder Fehler wie in der Voruntersuchung, keine Verlangsamung. Lesen und Lesesinnverständnis intakt. Bei der genaueren Exploration keine Hinweise auf apraktische Störungen, keine Rechts-Links-Unterscheidungsstörung, keine Fingerbenennstörung, keine Schwierigkeiten beim Imitieren von Finger- und Handstellungen. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert. Keine visuell-konstruktive und -perzeptive Störungen feststellbar, keine visuelle Agnosie. Bei der genaueren Neglectprüfung keine Hinweise auf eine Vernachlässigungstendenz. Die visuelle Exploration und Aufmerksamkeitsausrichtung sind sowohl in der Verhaltensbeobachtung als auch in den computerisierten Tests und den Papier-Bleistift-Aufgaben unauffällig. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigt sich bei einem weitgehend unauffälligen kognitiven Leistungsprofil einzig eine formal leichte, residuelle verbale mnestische Störung i. S. einer leichten Abrufschwäche und Unsicherheiten in der Diskriminabilität beim Wiedererkennen, als Folge der Kraniotomie und Tumorexstirpation links parietal. Hingegen finden sich keine Hinweise mehr auf eine relevante Speicherstörung, einer Dysgraphie und Dysorthographie und exekutiv-attentionalen Defizite. Somit insgesamt sehr erfreulicher Verlauf und positiv verändertes kognitives Zustandbild. Die von der Patientin berichteten Konzentrationsstörungen ließen sich testpsychologisch nicht objektivieren, stehen u. E. jedoch - unter Berücksichtigung der anamnestischen Angaben und der Lokalisation der damaligen Raumforderung links parietal - am ehesten in Zusammenhang mit einer möglichen residuellen, gut kompensierten rechtsseitigen, visuellen Neglectsymptomatik, was die bei Müdigkeit auftretende rechtsseitige Vernachlässigungstendenzen z. B. beim Laufen und das beschriebene Augenflimmern rechts beim Lesen i. R. einer reduzierten Kompensationsfähigkeit erklären dürfte. In den spezifischen Testverfahren konnten jedoch keine relevante visuelle Wahrnehmungsstörungen resp. Vernachlässigungstendenzen oder visuellen Explorationsprobleme festgestellt werden. Im Verlauf und während der gesamten 1.5-stündigen Untersuchung ließen sich auch keine Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit, keine Ermüdbarkeit oder erhöhte Ablenkbarkeit beobachten. Auch die verkehrsspezifischen Leistungsparameter fielen durchschnittlich aus. Ad Arbeitsfähigkeit: Zur Zeit dürften aufgrund der Befunde und der anamnestischen Angaben noch relevante Einschränkungen im Rendement im Beruf als Orthopädistin zu erwarten sein. Bis Ende August besteht gem. Patientin eine 100 %-ige AUF. Prinzipiell dürfte ab September in rein kognitiver Hinsicht die berufliche Tätigkeit versuchsweise stundenweise im therapeutischen Sinne wieder aufgenommen werden. Je nach Verlauf und in Abhängigkeit von der Ermüdbarkeit und Belastbarkeit dann Pensumerhöhung auf 40 % möglich. Ggf. Reevaluation im Verlauf.Ad Fahreignung: Aufgrund der sämtlich unauffälligen Leistungen in den für die Fahreignung relevanten Testparameter kann die Fahrtauglichkeit für PKW aus rein neuropsychologischer Sicht attestiert werden. Bis auf Weiteres besteht ein Fahrverbot aus epileptologisch-neurologischer Sicht. Wir bitten um Stellungnahme im Rahmen der Nachkontrolle. Ad Prozedere: Eine erneute neuropsychologische Kontrolle ist nicht geplant, die Patientin kann jedoch gerne im Verlauf bei neuen Aspekten oder bei Bedarf zugewiesen werden. Die Beurteilung und das Prozedere wurden der Patientin in einem eingehenden Gespräch dargelegt. Neuropsychologische Untersuchung v.a. Demenzabklärung und Beurteilung therapeutischer Optionen. Angaben des Patienten: Es gehe ihm gut, er wisse nicht, weshalb er hier sei. Er erledige seine Einzahlungen immer pünktlich und problemlos. Das Gedächtnis sei zum Teil nicht so gut, aber er habe noch nie dadurch Einschränkungen verspürt. Er kaufe problemlos ohne Einkaufszettel ein, er sei nicht verrückt oder unzurechnungsfähig. Angabe des begleitenden Sohnes: Vor 2 Jahren habe der Vater die 2-jährliche Untersuchung zur Fahrtauglichkeit nicht mehr bestanden und das Billet abgeben müssen, dies sei vermutlich der Grund der Überweisung. Der Vater vergesse sehr viel, es habe überall Zettel. Damit klappe aber erstaunlich vieles sehr gut. Er frage permanent nach, verlege Gegenstände und beschuldige dann die Mutter auf verbal sehr aggressive Weise. Sie habe wohl schon mehrere Jahre geschwiegen, wenn er selber oder die Schwester anwesend seien, könne er sich zusammenreißen, gegenüber der Mutter würde sich das aggressive Verhalten aber ständig steigern. Die Eltern (EF 88-jährig) würden zusammen in einem Haus leben, die Mutter sei körperlich nicht so fit, aber geistig, so kontrolliere sie die Medikamenteneinnahme, er selber und die Schwester seien oft da. Das Ziel sei, die Eltern so lange als möglich zu Hause zu lassen. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte 8-jährige Schulzeit, gefolgt von einer 4-jährigen Mechanikerlehre, auf dem Beruf gearbeitet. Sozialanamnese: Verheiratet, lebt mit der 88-jährigen Ehefrau allein im Haus, 1 Sohn, 1 Tochter, 3 Enkel. Systemanamnese: Kein Nikotin, selten ein Bier. Aktuelle Medikation: Irbesartan 300 mg 1-0-0, Felodipin 10 mg 1-0-0, Fragmin Inj. Tramadolor 10 ml b.B. Pantoprazol 40 mg 1-0-0. Der 83-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit dem Sohn pünktlich zum vereinbarten Termin, aufgrund einer bevorstehenden Hüftoperation an Stöcken gehend. Er ist örtlich und autopsychisch gut, zeitlich desorientiert. Es dominiert eine ausgeprägte Anspannung und eine latente Aggressivität, sobald die Sprache auf Zuweisungsgrund oder Defizite kommt, reagiert er sehr heftig. In der geführten Testsituation kann er aber gut geführt werden und arbeitet kooperativ mit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Es fällt ein sehr hastiger, rascher Arbeitsstil auf. Herr Y beginnt die Aufgaben vor Ende der Präsentation vorschnell, zum Teil auch, bevor er sie verstanden hat. Die Auffassungsgabe ist aber insgesamt adäquat, das klinische Arbeitstempo rasch, aber auf Kosten einer leicht erhöhten Fehleranfälligkeit. Affektiv im Gespräch latent aggressiv, wenn er sich beruhigt hat, aber freundlich und zugewandt, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. MMS: 19/30, Uhrentest intakt. Gedächtnis: Eine visuell dargebotene 10-Wort-Liste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst und einer nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt defizitär erlernt. Im Vergleich hierzu nur leicht verminderter verzögerter Abruf, quantitativ aber mittelschwer vermindert. Leicht betroffenes Wiedererkennen. Eine zuvor ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf spontan nicht erinnert, auf kurze Präsentation hin können die Grundzüge mit einer 90-Grad-Rotation reproduziert werden. Angaben zur persönlichen Anamnese und sozialen Situation gelingen gut und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, je eine Repetition. Im Gegensatz dazu deutlich eingeschränkte figurale Ideenproduktion. Das verbale Arbeitstempo zeigt sich intakt, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist i.S. erhöhter Fehlerzahl leicht reduziert. Keine psychomotorische Verlangsamung beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, mnestisch bedingt (Herr Y vergisst die Instruktion) 3 Fehler bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bei aber intaktem Konzeptwechsel. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige Spontansprache bei z.T. Wortfindungsstörungen, wenn er sich aufregt. Sprach- und Instruktionsverständnis sind soweit gegeben, die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt neben aufgrund sehr hastigen Leseflusses z.T. Buchstabenauslassungen keine weiteren Auffälligkeiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert, ebenso gelingt das Abzeichnen sich überlappender und dreidimensionaler Figuren. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und autopsychisch gut, zeitlich desorientierter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Gedächtniseinschränkungen (ausgeprägte Lernschwäche bei im Vergleich dazu weniger betroffenem Abruf und Wiedererkennen) sowie im Vergleich dazu leichtere Einschränkungen der vor allem nicht-sprachlichen kognitiven Frontalhirnfunktionen (verminderte figurale Ideenproduktion, Interferenzanfälligkeit, Fehleranfälligkeit, Anosognosie, Hinweise auf eine leichte Impulskontrollstörung). Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mäßigen Funktionseinschränkungen fronto-temporaler Hirnareale eher rechts betont. Das kognitive Ausfallsmuster und der Verlauf sind hierbei sehr gut passend zu einer beginnenden Alzheimerdemenz, wobei die im Vordergrund stehende Impulsivität/Aggression und die eher rechtsseitig betonten Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen gut zu einer frontalen Variante der Alzheimerdemenz passen würden. Eine antidementive Therapie mit einem Acetylcholinersterasehemmer (Donepezil) ist - sofern sich aus kardialer Sicht keine Kontraindikation (Reizleitungsstörung) ergibt - empfehlenswert. Zur Beeinflussung der Impulsivität kann zusätzlich eine Behandlung mit einem SSRI (z.B. Cipralex 10-30 mg) aufgenommen werden. Unter Berücksichtigung des langsam progredienten Verlaufs, des Alters des Patienten und in Absprache mit den Angehörigen wurde bei fehlender therapeutischer Konsequenz vorerst auf eine Bildgebung des Schädels verzichtet. Psychosoziale Unterstützungsmassnahmen wurden mit dem Sohn besprochen, er hat bereits vorgängig mit der Alzheimervereinigung Kontakt aufgenommen. Neuropsychologische Untersuchung bei symptomatischer Epilepsie bei St.n.SHT 1982 und aktuell generalisiertem Status Epilepticus am 11.07.2015. Die neuropsychologische Untersuchung findet auf der Station statt. Ein affektiver Kontakt kann gut hergestellt werden, die Befunde sind jedoch aufgrund ausgeprägter fluktuierender Vigilanz, Aktivierbarkeit und Aufmerksamkeit sehr variabel. Er ist örtlich, zeitlich und autopsychisch orientiert, informiert über den Grund und Dauer der Hospitalisation, aber sehr müde. Im Rahmen der ausgeprägten Fluktuationen ist die Spontansprache zum Teil gut verständlich, etwas verlangsamt und leicht dysarthrisch, fluktuierend wieder nahezu unverständlich. Die Auffassungsgabe ist gut, das Umsetzungsvermögen deutlich herabgesetzt und perseverativ: Er kann kurze Informationsmengen aufnehmen und sie dann umsetzen, davon aber nicht abweichen und mehrere aufeinanderfolgende oder mehrstufige Informationen können nicht umgesetzt werden. Es bestehen deutliche Hinweise auf Wahnvorstellungen, so perseveriert er darauf, von Pflegenden misshandelt worden zu sein. Insgesamt nahezu aufgehobene Kooperationsfähigkeit. Anlässlich der neuropsychologischen Bedsidetestung präsentiert sich ein örtlich, zeitlich, situativ und autopsychisch orientierter, in Vigilanz, Aufmerksamkeit und Aktivierbarkeit stark fluktuierender, weitschweifiger Patient mit in diesem Rahmen stark eingeschränkter Kooperationsfähigkeit und folgenden kognitiven Befunden: Dysphasisches Syndrom mit dysarthrischer, perseverativer und weitschweifiger Spontansprache, Agraphie, Alexie und Akalkulie, eine psychomotorische und kognitive Verlangsamung, eingeschränkte kognitive Flexibilität und Hinweise auf eine wahnhafte Störung.Insgesamt schwere Einschränkungen sämtlicher geprüfter kognitiver Funktionen beim schwer betroffenen Patienten. Weitere Betreuung durch das Wohnheim Klinik K. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei massiven Funktionsstörungen bifrontaler und links temporaler Hirnarealen, mit Nachweis mehrerer Glioseherde vorwiegend frontal subkortikal, vereinzelt auch um die Seitenventrikelhinterhörner im Sinne vaskulärer Narben und Parenchyminvolution/Atrophie unter Akzentuierung der Hippocampusregion links>rechts im MRI Schädel, vereinbar mit einer Demenz vom Alzheimertyp mit frontaler Betonung, DD Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese. Zwischenanamnese: es gehe ihm sehr gut, er habe zu keinem Zeitpunkt Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit erlebt, er wisse noch alles, was vor 50 Jahren gewesen sei, und alles Technische erledige er zu Hause problemlos. Auf Nachfrage berichtet er, dass er nach der letzten Untersuchung wohl ein Medikament erhalten habe, danach habe er Schlafstörungen gehabt und man habe ein Neues ausprobiert, vermutlich Ebixa. Wofür die Medikation sei, könne er nicht sagen. Er habe immer schon Mühe mit Namen gehabt, ansonsten vergesse er weder Besprochenes noch Gelesenes, keine Wortfindungsstörungen, keine Einschränkungen im Alltag. Autofahren dürfe er nicht mehr, was er einhalte, aber glaube, dass man ihm das verboten habe, weil er halb Japaner sei und man das nicht mitberücksichtigt habe. Der 79-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum Termin. Er ist aktuell örtlich gut, zeitlich lediglich bezüglich genauen Datums unsicher desorientiert. Weiterhin stehen eine weitschweifige, logorrhoische, hastige, paragrammatikalische Spontansprache mit semantischen Paraphasien und Buchstabenauslassungen bei massiv eingeschränktem Instruktionsverständnis sowie ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen und eine erhöhte Ablenkbarkeit im Vordergrund, er muss sehr engmaschig geführt werden, um bei der Aufgabe zu bleiben und die Instruktionen nicht zu vergessen. Ebenfalls unverändert zur Voruntersuchung lautiertes Vorgehen, Gedankenabschweifen und vorschnelles Beginnen der Aufgaben, bevor er sie verstanden hat. Affektiv sehr agitiert und aufgeregt, kann anfänglich nur schwer beruhigt werden und wirkt er insgesamt überfordert. Weiterhin kategorisches Verneinen sämtlicher kognitiver Defizite, Bagatellisierungstendenz bei Konfrontation. Das klinische Arbeitstempo ist adäquat, die Belastbarkeit gegeben. Weiterhin zügiger, oberflächlicher, aber motivierter Arbeitsstil mit deutlich (und im Vergleich zur Voruntersuchung akzentuiert) reduzierter Fehlerkontrolle. MMS: 25/30 (mnestische und Aufmerksamkeitsdefizite), Uhrentest unauffällig. Gedächtnis: Das verbal-episodische Gedächtnis ist bei einer schwer verminderten Merkspanne und einer fluktuierenden Lernkurve weiterhin schwer betroffen, der verzögerte Abruf nicht mehr aufgehoben, aber stark vermindert. Leicht besseres Wiedererkennen. Qualitativ fällt eine deutlich erhöhte Intrusionstendenz auf. Im figural-episodischen Gedächtnis kann eine einfache geometrische Figur spontan nicht, nach kurzer Präsentation in den Grundzügen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Weiterhin stark eingeschränkte semantische, aktuell intakte phonematische Wortflüssigkeiten mit etwas akzentuiert erhöhter Perseverationstendenz. In der figuralen Modalität benötigt Hr. Y große Unterstützung, bis er die Aufgabe erfasst hat, kann sie dann quantitativ gut, aber bei deutlich reduzierter Fehlerkontrolle umsetzen. Das testspezifische Arbeitstempo ist adäquat, die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit ist massiv erhöht, 6 Fehler. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit absolviert werden, der Konzeptwechsel bereitet in der Prüfung zur Umstellfähigkeit keine Mühe, intakte Geschwindigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unverändert zur Voruntersuchung weitschweifige, logorrhoische, hastige, z.T. telegrammartige Spontansprache mit semantischen Paraphasien und Buchstabenauslassungen bei massiv eingeschränktem Instruktionsverständnis. Das Konfrontationsbenennen gelingt besser als in der Voruntersuchung, noch leicht eingeschränkt. Weiterhin flüssiger Lesefluss bei aufgehobenem Lesesinnverständnis mit Konfabulationstendenz, intaktes Schriftbild. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische und eine dreidimensionale Figur werden problemlos erfasst und korrekt kopiert. Das Erkennen fragmentierter, verdeckter oder maskierter Figuren gelingt gut, insgesamt weiterhin weder Hinweise auf eine visuo-konstruktive noch eine -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein örtlich gut, zeitlich lediglich in Bezug auf das genaue Datum unsicher orientierter, anosognostischer und agitierter Patient mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsschwankungen, erhöhter Ablenkbarkeit und weitschweifiger, logorrhoischer Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom sowie ausgeprägte Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (verminderte semantische, Ideenproduktion, deutlich erhöhte Fehler- und Interferenzanfälligkeit, Konfabulationstendenz, erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen) sowie leichtes dysphasisches Syndrom mit weitschweifiger, logorrhoischer, hastiger, z.T. telegrammartiger Spontansprache und semantischen Paraphasien bei stark vermindertem Instruktionsverständnis und noch leicht reduziertem Konfrontationsbenennen. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom letzten Jahr haben sich die Gedächtnis- und sprachlichen Funktionen stabilisiert und z.T. sogar diskret verbessert (v.a. bessere Speicherfähigkeit, besseres Benennen), während sich die kognitiven Frontalhirnfunktionen leider leicht verschlechtert haben, v.a. im Bereich der Fehlerkontrolle und Intrusions- sowie Konfabulationsanfälligkeit. Insgesamt entsprechen diese Befunde weiterhin ausgeprägten Funktionsstörungen frontaler und temporaler Hirnareale, weiterhin im Rahmen einer Demenz vom Alzheimertyp mit frontaler Betonung (welche sich im letzten Jahr leicht akzentuiert hat), DD Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese zu interpretieren. Insgesamt stabiler Verlauf unter der antidementiven Therapie. Die antidementive Therapie mit Ebixa scheint vom Patienten gut toleriert zu werden. Sollten sich die Verhaltensauffälligkeiten im Verlauf akzentuieren, kann ein SSRI eingesetzt werden. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeits- und Fahrtauglichkeit bei S.n. Neuroborreliose und Frühsommermeningoenzephalitis 06.15. Angaben des Patienten: Es gehe ihm viel besser, die Antibiotikakur habe ihn sehr ermüdet, seit letztem Donnerstag sei diese aber auch beendet und es gehe ihm wieder soweit gut: Er habe ca. 90-95% seines prämorbiden Leistungsniveaus wiedererlangt, sei noch etwas müde und habe z.T. Schmerzen in den Beinen. Aktuell nähme er aber noch maximal 1x täglich Novalgin oder Dafalgan ein. Er arbeite zu 60% als Systemtechniker im Informatikbereich, betreibe zu 40% einen selbständigen Internethandel. In diesem Rahmen habe er bereits nach Spitalaustritt angefangen, mails zu beantworten oder Abholungen zu organisieren, was problemlos geklappt habe. Anfänglich sei er nach ca. einer Stunde konzentrierter PC-Arbeit sehr ermüdet gewesen, ebenfalls habe ihn fernsehen erschöpft, aktuell seien wieder 2-3 Stunden konzentrierter Arbeit möglich. Gedächtniseinschränkungen habe er bis auf einige Lücken während der Akutphase keine bemerkt, auch könne Gelesenes oder Besprochenes gut aufgenommen und erinnert werden. Auch komplexere Aktivitäten wie Einzahlungen/Ausfüllen von Versicherungsformularen hätten keine Probleme bereitet. Fehler seien ebenfalls nicht vorgekommen, auch seien von der Ehefrau weder Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit noch im Verhalten berichtet worden. Er fahre seit 2 Wochen wieder Auto, problemlos, sei aber informiert, dass er das eigentlich nicht dürfe. Schlaf und Appetit intakt, keine weitere Gewichtsabnahme.Sozialanamnese: Lebt mit der Partnerin, ein Kind. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwäche gefolgt von einer Lehre als Elektromonteur, Weiterbildungen zum Systemtechniker. Arbeitet zu 60 % auf dem Beruf, zu 40 % selbständiger Onlinehandel. Aktuelle Medikation: Novalgin und Dafalgan b.B., aktuell max. einmal täglich wegen Beinschmerzen. Der 42-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, wirkt müde und etwas teilnahmslos, arbeitet aber kooperativ und motiviert bei guter Konzentration mit. Der Arbeitsstil ist sorgfältig, keine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit zu eruieren. Klinisch leicht verlangsamt, nicht aber antriebsgemindert, ist die Auffassungsgabe intakt. Instruktionen werden etwas verzögert, aber problemlos und ohne weitere Hilfen umgesetzt. Am Ende der Testung wirkt er deutlich ermüdet, insgesamt vermindert belastbar. Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis sind unauffällig, affektiv soweit stabil. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und dann einer initial nur leicht und insgesamt ungenügend ansteigenden, am Schluss wieder absinkenden Lernkurve über 5 Durchgänge unterdurchschnittlich erfasst. Abfall auf die Merkspanne nach Interferenz, ebenfalls im verzögerten Abruf. Qualitativ fällt eine rasch abnehmende Fehlerkontrolle i.S. vermehrter Repetitionen über die 5 Durchgänge auf. Besseres, aber noch leicht vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor langsam, aber sorgfältig und ohne Planungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind nachvollziehbar und gut möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, stark verminderte phonematische Wortflüssigkeiten. Bei Letzterer fällt im Vorgehen eine erhöhte Interferenzanfälligkeit i.S. Tendenz zu Regelbrüchen auf, die allerdings kompensiert werden können, aber in einer deutlich verminderten Leistung resultieren. Die figurale Ideenproduktion zeigt sich ebenfalls quantitativ vermindert, qualitativ intakt. Adäquates verbales Arbeitstempo und gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit einem Fehler. Zügiges testspezifisches Arbeitstempo ohne attentionale Defizite bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bereitet der Konzeptwechsel sichtliche Mühe, was in einer deutlich verminderten Gesamtleistung resultiert. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine reduzierte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei regelmäßiger Gesamtperformance, aber ansteigender Fehlerzahl und einer unterdurchschnittlichen Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine intakte Grundaktivierung, aber eine deutlich unterdurchschnittliche Aktivierbarkeit. Auf selektive Reize wird rasch und mit einem Fehler reagiert. In der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich intakte Reaktionsgeschwindigkeiten auf gleichermassen auditive wie auch auf visuelle Stimuli bei je einem Fehler und einer Auslassung. Die kognitive Flexibilität bereitet sichtliche Mühe, vermehrte Fehlerzahl, aber intakte Reaktionsgeschwindigkeiten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unauffällige Spontansprache ohne qualitative Auffälligkeiten im Sinne von Wortfindungsstörungen oder Paraphasien, auch für komplexere Aufgaben gut gegebenes Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und langsam, aber mit guter Planung strukturiert kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, müde wirkender, reduziert belastbarer und in der Auffassungs- und Umsetzungsgabe leicht verlangsamter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Eine unterdurchschnittliche verbale Lern- und Abrufleistung bei ebenfalls (aber leichter) betroffenem Wiedererkennen sowie Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (phonematische Wortflüssigkeit, Umstellfähigkeit, kognitive Flexibilität, Daueraufmerksamkeit und Konzentration sowie im Rahmen der rasch erschöpfenden Belastbarkeit ansteigende Fehleranfälligkeit). Insgesamt entsprechen die Befunde noch leichten bis mässigen Funktionsstörungen links fronto-temporaler Hirnareale, primär im Rahmen der deutlich reduzierten Belastbarkeit als Folgen der erst kurz zurückliegenden Neuroborreliose und Frühsommermeningoencephalitis zu interpretieren. Aus kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit bei deutlich reduzierter Belastbarkeit und Einschränkungen der fahrrelevanten höheren Frontalhirnfunktionen (v.a. Umstellfähigkeit, kognitive Flexibilität, Dauer- und Konzentrationsleistung) aktuell nicht gegeben. Der Patient wünscht eine baldmögliche Reevaluation, wir werden ihn in 4 Wochen erneut aufbieten. Die Arbeitsfähigkeit ist aktuell nicht gegeben. Wir empfehlen eine AUF zu 100 % bis zur Nachkontrolle in 4 Wochen, in diesem Rahmen Reevaluation. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St.n. subakutem Hirninfarkt der A.cerebri media links 11.14 a.e. mikaroangiopathischer Ätiologie. Angaben der Patientin: Sie habe sich sehr gut erholt, sorge sich etwas, da man die Ursache des Hirninfarktes nicht gefunden habe. Ein 24-Stunden-EKG habe irgendeinen leichten Befund ergeben, der Hausarzt habe aber gesagt, dass es nichts Schlimmes sei. Im Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe sie offenbar nach Angaben des Ehemannes im Moment des Hirninfarkts wirr geredet, sich im Auto eingegeschlossen und Fragen nicht adäquat beantwortet. Die anfängliche Zeit im Krankenhaus erinnere sie nicht lückenlos, danach aber keinerlei Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit: Sie habe vorher schon immer leichte Wortfindungsstörungen und eine eher langsame Spontansprache gehabt. Ebenfalls habe sie sich bereits früher immer schon lange Zurückliegendes gut, neue Informationen weniger gut merken können. Gelesene und besprochene Inhalte können aber unverändert zu vor dem Infarkt aufgenommen und erinnert werden, ebenfalls arbeite sie seit 02.15 wieder. Sie betreue ein älteres Ehepaar, bereite ihnen jeden Morgen das Frühstück und zwei bis dreimal wöchentlich das Abendessen zu. Vor dem Infarkt habe sie auch noch als Putzfrau gearbeitet, dies könne sie nicht mehr, da sie nicht Auto fahren dürfe. Im Alltag habe sie ansonsten keinerlei Einschränkungen, sie koche, wasche und bediene Haushaltsgeräte unverändert. Bei den Einzahlungen sei es schon vorgekommen, dass sie zum Teil beim Zusammenrechnen falsche Resultate erzielte. Der Schlaf sei gut, sie ermüde nicht schneller als früher, der Appetit sei zu gut.Persönliche Anamnese: soweit bekannt termingerechte Geburt, sprachliche Entwicklung leicht verzögert mit Besuch einer logopädischen Therapie, regelrechte Schulzeit mit Lese- und Rechtschreibproblemen, keine weiterführende Ausbildung. Verheiratet, ein Sohn. Systemanamnese: kein Nikotin, gelegentlich ein Glas Wein. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Olmitec 15 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 1-0-0. Die 61-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist sehr nervös, die rechte Hand zittert, dies sei neu. Sie ist sehr freundlich und zugewandt, die Spontansprache ist eher einfach, leicht hyperphon und verlangsamt, dies sei aber bereits vor dem Infarkt so gewesen. Auffassungsgabe und kognitive Geschwindigkeit zeigen sich ebenfalls leicht verlangsamt, Instruktionen können aber ohne weitere Hilfen problemlos umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung. Sie arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Belastbarkeit. Affektiv ist sie zwar nervös, kann aber problemlos beruhigt werden und zeigt sich sehr fröhlich und stabil. Gedächtnis: Eine verbal präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten (nervositätsbedingt?) Merkspanne erfasst und mit einer ansteigenden Lernkurve insgesamt eingeschränkt erfasst. Im Vergleich dazu erreicht sie im verzögerten Abruf dann aber das Maximum der Lerndurchgänge bei sicherem, intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor leicht zittrig und mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsproblemen, aber knapp genügendem Gesamtergebnis kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf insgesamt genügend erinnert. Angaben zu aktuellen Geschehnissen, der persönlichen und Krankengeschichte gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, deutlich reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. Bei der letzten Aufgabe wirkt Fr. Y stark blockiert. In der figuralen Modalität wird sehr sorgfältig, aber ebenfalls quantitativ vermindert gearbeitet. Das verbale Arbeitstempo ist genügend, sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) wird mit einer leichten psychomotorischen Verlangsamung absolviert, im Vergleich dazu problemloser Konzeptwechsel trotz Unsicherheiten beim Alphabet und einem Fehler (welcher aber problemlos korrigiert werden kann) bei intakter Gesamtleistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann rasch und fehlerfrei auf selektive Reize reagiert werden, in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich Fehler und Auslassungen bei intakten Reaktionsgeschwindigkeiten. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion einfache, leicht hyperphone, verlangsamte Spontansprache bei verlangsamter Auffassungsgabe, aber intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis, gutes Umsetzungsvermögen. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt einen leicht kindlichen, zittrigen Schriftbild mit (vorbestehenden) orthographischen Unsicherheiten. Der Lesefluss ist zum Teil leicht buchstabierend, Prosodie aber intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird zittrig und umständlich, aber mit knapp genügendem Gesamtergebnis kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt problemlos. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, kooperative und motivierte Patientin mit leicht verlangsamter Auffassungsgabe und Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Eine verbale Lernschwäche bei im Vergleich dazu intaktem verzögerten Abruf und sicherem Wiedererkennen, sowie leichten Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (Psychomotorische Verlangsamung, geteilte Aufmerksamkeit, visuo-konstruktive Planungsprobleme, semantische und figurale Ideenproduktionen). Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Funktionseinschränkungen frontotemporaler Hirnareale linksbetont, grundsätzlich gut passend zu den Folgen des Infarkts im linksseitigen Stromgebiet der A.cerebri media, DD Akzentuierung einer vorbestehenden frühkindlichen Entwicklungsstörung mit Sprachentwicklungsstörung. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese wieder gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei Müdigkeit, Apathie, verminderter Belastbarkeit und Konzentrationsstörungen bei St.n. TIA im vertebrobasilären Stromgebiet unter ASS am 04.02.2015, St.n. Hirninfarkt Gyrus praecentralis rechts am 25.12.2013 (Krankenhaus K: sensomotorischer Parese linker Arm, keine Residualsymptome), PFO III° und Vorhofseptumaneurysma (TEE 30.12.2013) Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass er seit dem Ereignis im 02.2015 unter Stimmungsschwankungen, Apathie, Antriebslosigkeit und Ermüdbarkeit leide. Zudem habe er sich teilweise sozial zurückgezogen. Er könne sich nicht lange konzentrieren, sei desinteressiert, schnell gestresst und überfordert. In gewissen Situationen könne er nicht wie früher gelassen reagieren. Er leide auch unter der Angst, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. Die Angst werde besonders morgens beim Duschen deutlich, da das letzte Ereignis sich in diesem Moment bemerkbar gemacht habe. Er habe auch schon davon geträumt, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. In diesem Zusammenhang bestehe auch die Angst, in einem Ernstfall nicht in nützlicher Frist medizinisch betreut werden zu können. Aus diesem Grund seien auch seine Reisepläne eingeschränkt und er würde aktuell nur noch Länder bereisen, in denen die medizinische Versorgung gewährleistet sei. Zudem habe er das Gefühl, dass das Reisen zu stressig sei. Er sei im Vergleich zu früher auch nicht mehr in der Lage, länger Auto zu fahren. Er sei früher viel und gerne gefahren und heute habe er das Gefühl, dass seine Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sei und der Verkehr ihn stresse. Länger als 2 h könne er nicht mehr fahren. Seine Ehefrau würde die Stimmungsschwankungen, die depressiven Symptome, die Müdigkeit und eine gewisse Intoleranz und Aggressivität anderen gegenüber bemerken. Es könne ihn sehr aufregen, wenn andere Menschen sich rücksichtslos verhalten würden, was früher nicht in diesem Maße so war. Bezüglich Gedächtnis sei eine Störung vorhanden. Er könne sich Namen schlecht merken. Dies sei aber eher schleichend gekommen und könne nicht unbedingt mit den Schlaganfällen in Verbindung gebracht werden. Auf Nachfrage hin bemerkt er, auch teilweise Wörter suchen zu müssen und sich nicht mehr so elegant wie früher ausdrücken zu können. Aktuell könne er sich nicht vorstellen, seinen früheren Beruf (Bankdirektor) ausüben zu können. Der Appetit sei gut. Morgens fühle er sich nach ca. 8-9 h Schlaf müde. Er betätige sich sehr regelmäßig sportlich (Velofahren, Krafttraining). Medikamente: Clopidgrel Actavis 75 mg 1-0-0, Atorvastatin 20 mg 0-0-1, CoAprovel 1-0-0.Schule und Berufsanamnese: Berufslehre, gymnasiale Maturität, Studium, Stellung vor der Pension: Bankdirektor, in Pension seit dem 59. Lebensjahr. Der allseits orientierte, deutlich belastet wirkende, 68-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist intakt. Der Patient neigt teilweise dazu, bei Nichtgelingen aufzugeben und muss motiviert werden. Keine Ablenkbarkeit und keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Intakte Impulskontrolle. Er ist schwingungsfähig, eine depressive Symptomatik kann aber nicht ausgeschlossen werden. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Es zeigt sich im Verlauf der 1.5 h Untersuchung eine leichte Ermüdbarkeit. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne mit einer zu Beginn stagnierenden, dann aber ansteigenden Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist unauffällig. Der spätverzögerte Abruf ist leicht vermindert. Es kommt zu zwei Konfabulationen. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer leicht verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Die figurale Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion sind quantitativ normgerecht, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. In der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein unauffälliges Lesetempo bei intakter Fehlerkontrolle. Bei Papier-/Bleistift-Aufgaben zur Prüfung der gerichteten sowie der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A/B) kann eine normgerechte Leistungsfähigkeit ohne Fehler eruiert werden. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine durchschnittliche Reaktionszeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Bei der Prüfung der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich eine unterdurchschnittliche Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive Reize bei leicht verminderter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) kann eine unauffällige Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine intakte Fehlerkontrolle und eine normgerechte Konzentrationsleistung attestiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Beim Zeichnen eines dreidimensionalen Würfels kommt es zu einem leicht fehlerhaften Resultat. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 68-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Leichte Abrufstörung für die verbale und figurale Modalität sowie leichte Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie figurale Ideenproduktion (als mögliche Folge des verminderten Antriebs), geteilte Aufmerksamkeit und Fehlerkontrolle. Auf Verhaltensebene sind ein leicht verminderter Antrieb und eine rasche Ermüdbarkeit feststellbar. Der Patient wirkt außerdem deutlich belastet und neigt dazu, bei Nichtgelingen von Aufgaben teilweise rasch aufzugeben. An dieser Stelle müssen zudem die von ihm anamnestisch berichteten Symptome wie Stimmungsschwankungen, Gedächtnisschwierigkeiten, Sprachschwierigkeiten (verminderte Eloquenz), Apathie, Antriebslosigkeit, Ermüdbarkeit, sozialer Rückzug, Ängste, Intoleranz, Aggressivität und eingeschränkte Belastbarkeit berücksichtigt werden. Die oben erwähnten kognitiven Befunde sowie das Verhalten entsprechen einer leichten fronto-subkortikalen Funktionsstörung, welche gemäß dem Ausfallsmuster am ehesten als Anpassungsstörung DD depressive Episode als Folge der TIA im vertebrobasilären Stromgebiet 02.2015 sowie des Hirninfarktes im Gyrus praecentralis rechts 12.2013 zu interpretieren sind. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehen keine Hinweise auf einen neurodegenerativen Prozess. Ad Diagnostik/Therapie: Wir empfehlen aufgrund der oben erläuterten Befunde eine psychiatrisch-psychologische Beurteilung und Begleitung zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung und Vermeidung einer Chronifizierung der Symptomatik in der Klinik K. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten Funktionsstörungen fronto-temporaler Hirnareale linksbetont nach dreimaligen Synkopen kardiogener Ätiologie und mittelschwerem Schädelhirntrauma 02.2014 infolge Sturzereignis mit/bei Subduralhämatom rechts fronto-temporal, Kalottenfraktur Os temporo-parietal rechts bis in die Schädelbasis und Felsenbein rechts, Kontusionsblutungen temporal rechts und frontal links. Es gehe ihm sehr gut, er habe im Januar eine kleine Korrektur am Herzschrittmacher vornehmen lassen, vor einem Monat eine Krampfaderoperation. Ansonsten keine Vorkommnisse, er sei nicht mehr müde, arbeite ohne Einschränkungen: Er bemerke weder Fehler noch Schwierigkeiten bei Konzentration oder Aufmerksamkeit, betreue mehrere Firmen gleichzeitig. Seine Ehefrau bemerke, dass sie ihm Dinge zum Teil mehrfach erzählen müsse, ihn interessiere dies jedoch einfach nicht. Berufliches könne er problemlos im Kopf behalten. Auto fahre er sicher ohne Ermüdung auch über lange Strecken. Systemanamnese: Kein Nikotin, ca. 1 Glas Wein/Wochenende. Aktuelle Medikation: Belok Zok 100 mg 1-0-0, Xarelto 20 mg 1-0-0. Der 63-jährige Linkshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, psychomotorisch weder antriebsgemindert noch verlangsamt. Er erscheint müde, verneint dies jedoch. Instruktionen werden etwas verlangsamt aufgenommen und verarbeitet, er benötigt z.T. vermehrte Hilfe bei schon einfacheren Aufgaben, verweist dann auf das Hörgerät. Im Gespräch aber keine Verständnisprobleme. Weiterhin ausgeprägte Dissimulationstendenz und Erklärungen für sämtliche kognitive Einschränkungen. Der Arbeitsstil ist sehr motiviert und bei intakter Belastbarkeit ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen über den Testzeitraum gut gegeben. Affektiv wirkt er stabil. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer leicht verminderten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das Maximum knapp erreichenden Lernkurve insgesamt gut erfasst. Abfall nur leicht über die Erfassungsspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor sehr rasch und oberflächlich, aber problemlos kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf vollständig erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, leicht verminderte phonematische Wortflüssigkeit, leichte Verbesserung im Vergleich zur Voruntersuchung. In der figuralen Modalität kann qualitativ und quantitativ weiterhin gut gearbeitet werden, zügiges testspezifisches Arbeitstempo. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann weiterhin problemlos ohne attentionale Defizite in der erwarteten Zeit absolviert werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt sich ein intakter Konzeptwechsel und ein erwartungsgemäßes Arbeitstempo, im Vergleich zur Voruntersuchung aber leichter Abfall der Leistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache mit leichtem Fremdakzent bei aktuell für komplexere oder mehrstufige Aufgaben leicht erschwertem Sprach- und Instruktionsverständnis. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst werden und sehr zügig und oberflächlich, aber mit guter Planung und Strukturierung abgezeichnet werden. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, dissimulierender, etwas müde wirkender Patient mit leicht verlangsamtem Auffassungs- und Umsetzungsvermögen sowie folgenden kognitiven Befunden: Eine leichte verbale Abrufschwäche sowie eine aktuell noch leicht eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 08.14 haben sich die Gedächtniseinschränkungen zwar leicht verbessert, entsprechen aber noch nicht der zu erwartenden Leistung. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mit ausgeprägter Dissimulationstendenz weiterhin leichten Funktionsstörungen bifrontaler und links temporaler Hirnareale als residuelle Folgen des mittelschweren SHTs mit Subduralhämatom rechts fronto-temporal mit Kompression der Gegenseite. Insgesamt eher langsamer, aber progredienter Gesundungsprozess. Arbeits- und Fahrtauglichkeit sind aus kognitiver Sicht weiterhin gegeben. Neuropsychologische Nachkontrolle bei Bedarf oder neuen Aspekten. Aus kognitiver Sicht bestehen keine Einschränkungen in Bezug auf die Fahrtauglichkeit der oben genannten Patientin. Auflagen sind nicht notwendig. Neuropsychologische Untersuchung und Standortbestimmung bei Temporallappenepilepsie EM 01.99 mit komplex-fokalen Anfällen (Anfallsfrequenz ca. 9/Monat) bei Hippocampussklerose rechts mit assoziierter Atrophie des Fornix und des Corpus mammilare rechts sowie V.a. kortikale Dysplasie temporomedial rechts, aktuell unter Lamotrigin. Angaben des Patienten: Er erlebe schon sein Leben lang kleinere Anfälle, welche ihn auch nicht weiter gestört hätten. Es sei auch nie erschöpft oder müde gewesen danach. Vor einem halben Jahr habe er aber erstmalig einen heftigen Anfall erlitten, weshalb er sich in Behandlung gegeben habe. Für dieses Ereignis bestehe eine Gedächtnislücke von ca. einer Viertelstunde, ebenfalls habe er kurz darauf nur unsichere Erinnerungen an die vorhergehenden Tage gehabt, diese seien später aber wieder gekommen. Die Abklärungen hätten ergeben, dass Hirnstrukturen im rechten Schläfenlappen beschädigt seien und auch eine Chance bestehe, dass diese weiter fortschreiten könnte. Mit einer Operation könnte eine Möglichkeit bestehen, die Anfälle zu reduzieren resp. zu beheben. Da er schon immer mit ihnen gelebt habe, hätten sie ihn zwar nie gestört oder zu Einschränkungen geführt, dennoch würde er die OP begrüßen. Bis auf die kurzen Gedächtnisprobleme im Rahmen des generalisierten Anfalls vor einem halben Jahr habe er in der Vergangenheit nie Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Sinne von Gedächtnis-, Konzentrations-, Aufmerksamkeits- oder Sprachdefiziten erlebt, habe auch nicht mehr lernen müssen als andere in der Schule und diese ohne Probleme und mit guten Noten absolviert. Er habe nie Mühe beim Lernen gehabt, auch keine abschweifenden Gedanken. Seit der Einnahme des Lamotrigin habe er das Gefühl, dass er neue Informationen zwar gut aufnehmen könne, zum Teil bei vergangenen Ereignissen aber Nebensächliches vergesse. Er schlafe gut, 6-8 Stunden würden ihm genügen, er sei auch nicht müde am Tag, Appetit gut. Persönliche Anamnese: Soweit bekannt keine Frühgeburt, lange, aber problemlose Geburt. Keine Komplikationen, keine Hypoxie. Keine Fieberkämpfe in der Kindheit. Er habe eher früh gelernt zu sprechen und zu gehen, keine motorischen oder sprachlichen Therapien benötigt. Regelrechter und problemloser, eher früherer Kindergarteneintritt und Einschulung, keine Entwicklungsverzögerungen bekannt. Regelrechtes Erlernen von Lesen und Schreiben, gute schulische Leistungen, keine Klassenrepetitionen. Abschluss der Bezirksschule mit guten Noten, danach Absolvieren der FMS in Kunst, Abschluss dieses Jahr mit der Note 4.7. Jetzt stehe ein einjähriges Praktikum in einem Ingenieurbüro an, gefolgt von der Fachmatura. Danach Studium als Bauingenieur an der Fachhochschule geplant. Der 18-jährige Rechtshänder erscheint allein zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich und zeitlich gut, in Bezug auf die stattgehabten und geplanten Untersuchungen sowie die Diagnose gut orientiert. Er arbeitet sehr kooperativ und motiviert bei guter Belastbarkeit und Konzentration mit. Der Arbeitsstil ist sorgfältig, keine reduzierte Fehlerkontrolle, keine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Psychomotorisch zügiges Arbeitstempo. Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis sind unauffällig. Die Auffassungsgabe ist gut, Aufgaben werden rasch umgesetzt. Affektiv schüchtern und unsicher, aber stabil. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das Maximum erreichenden Lernkurve über 5 Durchgänge eher überdurchschnittlich und qualitativ unauffällig gelernt. Kein signifikanter Abfall nach Interferenz, nochmalige Steigerung im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor problemlos kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut, aber mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind nachvollziehbar und gut möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, qualitativ im Rahmen liegende Fehlerzahl. Sehr zügiges verbales Arbeitstempo und eher überdurchschnittliche visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Ebenfalls sehr gute psychomotorische Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, intakter und zügiger Konzeptwechsel bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit mit ebenfalls sehr guter Gesamtleistung. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine intakte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei einer regelmäßigen Gesamtperformance, einer guten Fehlerkontrolle und einer überdurchschnittlichen Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung rasche Reaktionszeiten ohne Fehler auf selektive Reize, in der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit intakte Reaktionsgeschwindigkeiten auf gleichermassen auditive wie auch auf visuelle Stimuli ohne erhöhte Fehlerzahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, unauffällige Spontansprache ohne qualitative Auffälligkeiten im Sinne von Wortfindungsstörungen oder Paraphasien bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt unauffällig. Ein Händigkeitsfragebogen (Chapman & Chapman) zeigt eine regelrechte Sprachlateralisierung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit guter Planung strukturiert kopiert. Keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, eher schüchterner und unsicher wirkender, im Verhalten ansonsten aber unauffälliger Rechtshänder mit einer leichten visuellen Abrufschwäche bei ansonsten intakter kognitiver Leistungsfähigkeit. Die Befunde entsprechen insgesamt leichten Funktionsstörungen rechts temporaler Hirnareale, gut passend zu der im MRI Schädel gezeigten rechtsseitigen Hippocampussklerose. Aus kognitiver Sicht sind im anstehenden Studium zum Bauingenieur keine Einschränkungen zu erwarten.Sollte ein chirurgischer Eingriff erfolgen, empfehlen wir eine postoperative neuropsychologische Verlaufskontrolle. Die Fahrtauglichkeit ist aus epileptologischer Sicht nicht gegeben, die Patientin (welche noch nicht im Besitz des Fahrausweises ist) ist informiert. Neuropsychologische Untersuchung bei Einschränkungen der Alltagsfunktionalität und frontotemporaler Hirnvolumenminderungen (MRI 03.2015). Angaben der Patientin: Ihr Kopf funktioniere nicht mehr so, wie er sollte. Sie sei nahezu nicht mehr fähig, zwei Sachen gleichzeitig zu machen. Gesagt es könne sie nur noch stark verlangsamt aufnehmen, sie nötige sehr viel Zeit, bis sie eine Handlung gedanklich abgeschlossen habe, etwas Neues aufnehmen und verarbeiten sowie dann darauf antworten könne. Vermehrt breche sie mitten im Satz ab und wisse nicht mehr, was sie habe sagen wollen. Wenn sie im Haushalt an einer Tätigkeit sei und weggehe oder abgelenkt werde, vergesse sie sie komplett. Wenn ihre Kinder ihr etwas mündlich mitteilen würden, vergesse sie es, wenn sie es nicht aufschreibe. Sie habe deshalb einen Kalender, welcher auch von den Kindern kontrolliert werde. Trotzdem sei es dreimal vorgekommen, dass sie einen Termin vergessen habe. Den Beginn der Probleme kann sie nicht datieren, vermutlich ca. vor einem Jahr schleichender Beginn, seitdem progredient ohne auslösendes Ereignis. Später im Gespräch werden aber bereits seit mehreren Jahren bestehende Probleme und Vereinfachungstendenzen geschildert. Würden mehrere Leute gleichzeitig sprechen, könne sie überhaupt nichts davon aufnehmen. Ihre Orientierung sei immer schon schlecht gewesen, sie habe sich aber im Kopf einen Weg zurechtlegen können und ihn dann gefunden, dies sei aktuell nicht mehr möglich. Auto fahre sie in der Nacht nicht mehr, sie empfinde die Lichter anders. Würden während dem Autofahren Gespräche stattfinden, benötige sie unglaubliche Konzentration und sei danach total erschöpft. In Absprache mit dem Psychiater des Sohnes hätten sie ausgemacht, dass die Haushaltsaufgaben in der Familie verteilt würden, sie sei völlig überfordert, sei viel zu langsam und habe massivste Probleme, eine Reihenfolge in die zu erledigenden Arbeiten zu bringen. Wenn sie ein Mittagessen zubereiten müsse, müsse sie bereits am Morgen anfangen, um auf den Termin fertig zu werden, habe größte Schwierigkeiten, dies zu organisieren. Sie habe immer schon ihren chaotischen Haushalt gehabt, jetzt habe sie den Überblick aber nahezu verloren. Neue Geräte könne sie nicht mehr bedienen. Die Stimmung sei schwankend, unabhängig aber von den kognitiven Problemen. Ihr Hausarzt habe ihr gesagt, dass sie etwas habe, das man wohl nicht verbessern könne, sie wäre aber schon sehr glücklich über eine Diagnose, um die Zukunft planen zu können. Der begleitende Ehemann bestätigt die Angaben seiner Frau. Sozialanamnese: Verheiratet, 4 Kinder (1 Sohn mit ADHS-Diagnose, 1 Sohn mit sprachlicher Behinderung). Schul-/Berufsanamnese: Aufgrund von Mobbing vorzeitig abgebrochene Schulzeit ohne Teilleistungsschwäche, keine weitere Ausbildung, als Kassiererin bis zur Diagnose des M. Bechterew im 2006 zu 100 % gearbeitet, seither Hausfrau. Systemanamnese: Kein Nikotin, kein Alkohol. Aktuelle Medikation: Pantoprazol 40 mg, 1-0-0, Olfen 75 mg 1-0-0, Spiricord 5 mg 1-0-0, Spasmo Urgenin 0-1-0, Venlaflaxin 75 mg 1-0-0. Die 48-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit ihrem Ehemann und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Im freien Gespräch nicht erhöht ermüdbar nimmt bei sehr bemühtem Arbeitsstil die Konzentrationsfähigkeit bei kognitiven Anforderungen rapide ab, die Auffassungsgabe ist bei längeren und mehrstufigen Aufgaben zwar intakt, aber deutlich verlangsamt, die Umsetzung deutlich verzögert. Der Arbeitsstil ist sorgfältig, klinisch keine reduzierte Fehlerkontrolle, jedoch keine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Kognitiv im freien Gespräch und bei einfachen Aufgaben zügiges Arbeitstempo, Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis sind in diesem Rahmen unauffällig. Affektiv belastet, aber soweit stabil. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer eher überdurchschnittlichen Merkspanne erfasst und einer das Maximum bereits nach 2 Durchgängen erreichenden Gesamtzahl problemlos erfasst. Kein Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor etwas langsam erfasste, dann aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf deutlich vermindert erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind nachvollziehbar und gut möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, verminderte phonematische Wortflüssigkeiten, intakte figurale Ideenproduktion. Qualitativ keine Auffälligkeiten. Zügiges testspezifisches Arbeitstempo und gute, fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Zügiges testspezifisches Arbeitstempo ohne attentionale Defizite bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, zwar intakter und zügiger Konzeptwechsel bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, aber sichtbar mehr Probleme bei der kognitiven Flexibilität, so dass die Aufgabe im Vergleich zur einfacheren Variante deutlich schlechter verarbeitet werden kann. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung ist die Patientin überfordert mit der Geschwindigkeit, in welcher die Reize präsentiert werden, was in einer massiv verlangsamten Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize resultiert. In der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sie sich völlig überfordert beim gleichzeitigen Beachten gleichermaßen auditiver wie auch visueller Stimuli. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unauffällige Spontansprache ohne qualitative Auffälligkeiten im Sinne von Wortfindungsstörungen oder Paraphasien, auch für komplexere Aufgaben gut gegebenes Sprach- und Instruktionsverständnis. Kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird erschwert erfasst und verlangsamt, aber mit guter Planung kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr motivierte Patientin mit bei Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkter Belastbarkeit und Überforderung mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Defizite der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (selektive und geteilte Aufmerksamkeit, Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität sowie eine visuelle Abrufschwäche). Im Vergleich dazu sehr gute verbale Gedächtnisleistungen, ebenfalls intakte sprachliche Fähigkeiten, keine psychomotorische Verlangsamung. Insgesamt sprechen diese Befunde für mäßige Funktionseinschränkungen frontaler Hirnareale, gut passend zu der altersentsprechenden Ausprägung deutlich überschreitenden frontalen Atrophie im Schädel-MRI. Die berichteten ausgeprägten Einschränkungen im Alltag sind mit diesen Befunden gut erklärbar und hinweisend auf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung. Zur Diagnosesicherung der sehr jungen Patientin empfehlen sich unbedingt weiterführende diagnostische Maßnahmen wie EEG, FDG-PET und Liquorbefund (inkl. Bestimmung der Demenzmarker). Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir diese Abklärungen veranlassen. Fahrtauglichkeit: Diese ist aus kognitiver Sicht nicht mehr gegeben. Die Patientin zeigte sich einsichtig. Aus kognitiver Sicht ist die Arbeitsfähigkeit nicht mehr gegeben. Bei der sehr jungen Patientin empfehlen sich dringend weitere unterstützende psychosoziale Maßnahmen (z.B. Sozialdienst) und auch psychiatrische Begleitung zur weiteren Organisation des Alltags.Neuropsychologische Verlaufskontrolle in 4-6 Monaten empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinterner Abklärung 12.2014. Vorbefunde: Im Rahmen der neuropsychologischen Voruntersuchung vom 02.12.2014 fanden sich insgesamt formal leichte kognitive Minderleistungen hinweisend auf vorwiegend bifrontale/bifronto-temporo-subkortikalen Dysfunktionen, prinzipiell gut zu einer vaskulären Genese passend, DD prinzipiell auch mit einem Normaldruckhydrocephalus vereinbar. Im Vordergrund standen eine Antriebsminderung und kognitive Verlangsamung sowie frontal-exekutive Defizite, mnestische Störungen im Sinne einer Lern- und Abrufstörung bei jedoch intakter Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit, eine aprosodische Sprache, Mikrographie sowie affektive Verhaltensauffälligkeiten (affektive Starrheit, reduzierte Schwingungsfähigkeit). Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtete, sich zwischenzeitlich gut erholt zu haben, er bemerke jedoch noch, dass es nicht 100% wie früher sei. Besonders bei komplexeren Denkvorgängen habe er Mühe und brauche etwas länger, es gehe nicht mehr so flüssig und automatisch wie vor dem Hirninfarkt, generell sei es etwas anstrengender, es habe sich jedoch relativ gut erholt. Autofahren gehe gut. Relevante Einschränkungen bemerke er nicht. Er habe einen Monat das Fahrverbot eingehalten, habe zu Beginn auch gemerkt, dass er vorsichtiger sei und sich etwas mehr konzentrieren müsse. Dies habe sich nun wieder normalisiert. Zuhause sei die Situation stabil, relevante Veränderungen im Verhalten und Charakter werden verneint. Er arbeite nach wie vor noch 100% im eigenen Sanitärgeschäft. Er habe einen Tag nach Austritt bereits mit Arbeiten begonnen, jedoch dann in der Freizeit nur geschlafen. Es sei sehr anstrengend gewesen, im Moment habe er entschieden, es etwas lockerer zu nehmen, einen langsamen Abbau habe er geplant. Appetit und Schlaf seien unauffällig, eine erhöhte Müdigkeit wird verneint. Diese sei zu Beginn sehr stark ausgeprägt gewesen, habe sich jedoch wieder zurückgebildet. Die Stimmung sei stabil, eine Depressivität wird verneint. Aktuelle Medikation: Aspirin Cardio, Candesartan, Acidum folicum Streuli, Atorvastatin Pfizer bei Bedarf nach Blutdruckmessung. Allseits korrekt orientierter, kooperativer 67-jähriger Rechtshänder. Im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserter Antrieb und adäquates Arbeitstempo, zum Teil etwas träge und bedrückt wirkend, jedoch affektiv schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. Affekt- und Impulskontrolle sind intakt. In der Testsituation konzentriert arbeitend, keine Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit, keine relevanten Aufmerksamkeitsstörungen. Die Auffassungsgabe und das Instruktionsverständnis sind intakt. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste unauffällige Erfassungsspanne, im Verlauf nachweisbare Lernkurve und insgesamt altersgerechte Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum gelernten unauffällig, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Im figural-mnestischen Bereich finden sich ebenfalls deutlich verbesserte Resultate: Das Erinnern einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur aus dem Gedächtnis gelingt unauffällig, so werden Grundstruktur sowie eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert. Keine Hinweise auf Konfabulation. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, ebenfalls deutlich verbesserte, knapp normgerechte figurale Ideenproduktion, im Vergleich zur Voruntersuchung in der Flüssigkeit und mentalen Flexibilität deutlich verbesserte Resultate. Unauffällige Leistungen bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Die psychomotorische Geschwindigkeit, die Konzentrationsfähigkeit und auch komplexere Aufmerksamkeit, die mentale Flexibilität und die Fehlerkontrolle sind intakt. Unauffällige Leistungen im Stroop-Test, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Keine Hinweise auf Perseveration oder Konfabulation. Im Verlauf intakte Daueraufmerksamkeit, keine Ablenkbarkeit feststellbar. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, inhaltlich und formal unauffällige Spontansprache, zum Teil etwas verzögerte Antwortlatenzen, jedoch im Gespräch geordnet und kohärent. Keine Hinweise auf Wortfindungsstörungen oder Paraphasien. Sprach- und Instruktionsverständnis wie auch Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Konfrontationsbenennen sind unauffällig. Beim Schreiben leicht unregelmäßiges Schriftbild, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch leicht gebessert. Keine Hinweise auf relevante sprachliche und sprachassoziierte Funktionsstörungen. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, deutlich gebesserte visuo-konstruktive und planmäßige Fähigkeiten, insgesamt altersgerechtes Ergebnis. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Intakte visuell-räumliche, -konstruktive und -perzeptive Fähigkeiten. Keine visuelle Agnosie, auch kein Hinweis auf einen Neglekt. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – im Vergleich zur Voruntersuchung 12.2014 – ein erfreulicher Verlauf mit signifikant positiv verändertem kognitiven Zustandsbild und weitgehender Normalisierung der Testleistungen in weitgehend allen geprüften kognitiven Funktionsbereichen. Hinweise auf relevante residuelle kognitive Störungen als Folge des erlittenen Hirninfarkts linkshemisphärisch 11.2014 finden sich nicht. Die Autofahreignung ist mit diesen Befunden gegeben. Relevante Einschränkungen der IADL/ADL sind nicht zu erwarten. Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Neuropsychologische Untersuchung bei Schmerzen aufgrund einer chronischen Lumboischialgie beidseitig mit/bei: · Black disc L5/S1 mit medialer Diskushernie (MRI 05.05.2014) · Zum Teil radikulär L5 und S1 beidseitig. · Vd. a. diskogene Schmerzen, DD facettogen mit nicht radikulärer Ausstrahlung · St. n. Facettengelenksinfiltration am 13.11.2014 (Dr. X, Klinik K) Der Patient berichtet, dass es ihm nicht gut gehe. Auf einer Schmerzskala von 1 (keine) – 10 (unerträgliche) gibt er 8 – 9 an. Langes Sitzen und Gehen würden die Schmerzen, welche bis in den Bauchraum und die Genitalien ausstrahlen, verstärken. Eine Operation in Stadt S (Mazedonien) habe eine Schmerzerleichterung um ca. 20% ergeben (es liegen keine OP-Berichte vor). Aufgrund der ständigen Schmerzen und der Medikamente leide er unter Gedächtnisschwierigkeiten: Er vergesse manchmal, was er sagen wollte oder gesagt habe. Auch müsse er manchmal länger nach einem Wort suchen. Es komme auch vor, dass er Albanisch und Deutsch stärker vermische. Aufmerksamkeit und Konzentration seien normal. Beim Autofahren habe er keine Schwierigkeiten bemerkt. Ihm sei von ärztlicher Seite her erlaubt worden, trotz starker Medikamente Auto zu fahren. Er würde sich nur hinters Steuer setzen, wenn er sich gut fühle. Kurz nachdem er das Medikament Targin eingenommen habe, fühle er sich wie unter Drogen. Er lege sich dann für eine Stunde hin und dann gehe es wieder. Er sei zurzeit 100% arbeitsunfähig (Plattenleger) und eine IV-Anmeldung habe im letzten Jahr stattgefunden. Er bekomme seit Februar 2015 kein Krankentaggeld mehr, da der Vertrauensarzt der Helsana gesagt habe, er sei gesund. Dies obwohl voneinander unabhängige Spezialisten seine Situation anders einschätzen würden. Er sei früher sehr aktiv gewesen und hätte Spitzensport betrieben (Kung Fu). Heute benötige er Unterstützung im Haushalt (z. B. beim Wäsche machen) durch seine Familie. Er leide aufgrund der Tabletten unter Appetitlosigkeit. Vor 0.00 Uhr würde er nicht schlafen können. Insgesamt komme er auf ca. 5 – 6 h Schlaf, was zu wenig sei. Obwohl er müde sei, versuche er tagsüber nicht zu schlafen. Er sei ab und zu traurig über seine Situation. Er habe Angst vor einer möglichen Operation, bei der geplant sei, die betroffenen Wirbel zu versteifen. Es bestehe eine 50:50 Wahrscheinlichkeit, dass sich seine Schmerzsituation mit dieser Operation verbessere, jedoch sei die Operation auch risikoreich.Medikamente: 2x Targin 10,5 mg, Nexium Schul- und Berufsbildung: seit 2001 in der CH lebend, 8 Jahre Schule in Mazedonien, sehr guter Schüler, 3-jährige Ausbildung zum Schreiner, letzter Beruf: Plattenleger, aktuell: 100 AUF Soziales: seit 8 Jahren geschieden, alleiniges Sorgerecht für seine 2 Kinder (Sohn 11 J., Tochter 15 J.) Noxen: keine. Der allseits orientierte, langsam gehende, leidende und müde wirkende 39-jährige Rechtshänder kommt allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Affektiv ist er schwingungsfähig. Keine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeitsfluktuationen beobachtbar. Die Belastbarkeit ist eingeschränkt, der Patient muss nach 1 h aufgrund von Schmerzen aufstehen und sich bewegen. In der rund 1,5-stündigen Untersuchung kann eine Ermüdung beobachtet werden. Keine Hinweise auf eine Verdeutlichungstendenz. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine normgerechte Merkspanne, mit einer ansteigenden, dann stagnierenden Lernkurve und einer insgesamt intakten Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf des verbalen Materials fällt auf die Merkspanne zurück und ist leicht reduziert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine korrekt kopierte komplexe, geometrische Figur wird mit einer ausreichenden Anzahl Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ reduziert (DD Fremdsprachigkeit), qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ leicht unterdurchschnittlich (DD Fremdsprachigkeit), qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Das Lesetempo sowie die Fehlerkontrolle sind bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Überprüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine intakte Leistung. Aufgrund von Unsicherheiten im Alphabet wird die komplexere Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) nicht durchgeführt. Bei der computergestützten Variante zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit ist die Reaktionsgeschwindigkeit leicht reduziert, die Fehlerkontrolle ist intakt. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sowohl eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit auf einen auditiven und visuellen Reiz als auch eine intakte Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit kann eine deutlich verminderte Bearbeitungszeit, eine leicht reduzierte Konzentrationsleistung sowie eine leicht verminderte Fehlerkontrolle eruiert werden. Sprache und sprachassoziierte Fähigkeiten: Flüssige, inhaltlich und formal unauffällige Spontansprache, keine Paraphasien oder relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Rechnen, Schreiben, Lesen kursorisch intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten in entsprechendem Arbeitstempo korrekt kopiert. Keine Hinweise auf visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Symptomvalidierungsverfahren: Im Rey Memory Test zeigte sich ein unauffälliges Resultat. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem 39-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Abrufschwäche in der verbalen Modalität sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie verbale und figurale Ideenproduktion, teilweise leicht eingeschränkte Fehlerkontrolle, deutlich verminderte Bearbeitungszeit sowie leicht verminderte Konzentrationsleistung. Auf Verhaltensebene zeigen sich beim langsam gehenden, leidenden und müde wirkenden Patienten eine Antriebsminderung, eine deutliche eingeschränkte Belastbarkeit und Ermüdbarkeit. Im Verhalten gibt es keine Hinweise auf eine Verdeutlichungstendenz. Die oben erwähnten Befunde sind gut im Rahmen des Schmerzsyndroms sowie einer depressiven Begleitkomponente (DD Anpassungsstörung) erklärbar. In der aktuellen Untersuchung ergeben sich keine Hinweise auf zusätzliche Erkrankungen wie beispielsweise einen neurodegenerativen Prozess. - Ad Arbeitsfähigkeit: Aus rein neuropsychologischer Sicht ist die Arbeitsfähigkeit aufgrund der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit und Ermüdbarkeit eingeschränkt. Primär muss diesbezüglich aber aus somatischer Sicht durch die Behandler und auch aus f. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Überforderung bei der beruflichen Reintegration und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St.n. subakutem Thalamusinfarkt rechts 01.02.2015 (Klinisch: Hemisymptomatik links, Gagnataxie, Gedächtnisschwäche, Konzentrationsschwäche). Weitere Diagnosen: · Hypertrophe Kardiopathie · Hypercholesterinämie · Hypokalinämie (substituiert) · radiologisch Mastoiditis links · Asthma bronchiale Nebendiagnosen: · St.n. mittelschwerem depressivem Zustand i. R. einer Anpassungsstörung 05.2008 · St.n. Mischintoxikation in suizidaler Absicht mit Remeron, Concor, Sertralin, Novalgin Explosionstrauma links 03.2012 Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, dass er gut unterwegs sei. Auf die Überforderungssituation bei der Arbeit angesprochen, äußert er, dass sich seine Leistungsfähigkeit seit ca. 3 - 4 Wochen deutlich verbessert habe. Er habe Mühe gehabt, wenn mehrere Personen gleichzeitig etwas von ihm haben wollten. Am Anfang habe er auch zu schnell zu viel wollen und sei dann frustriert gewesen, wenn es nicht funktioniert habe. Er bemerke, dass das Gedächtnis immer besser werde und er nicht mehr so viel vergesse. Wenn er ein Email schreibe, lasse er es jeweils von Kollegen kontrollieren. Inzwischen könne er sich besser konzentrieren. Er arbeite 50 % und je nach Tagesform, mal mehr mal weniger. Wenn er 7 - 8 h am Stück arbeite, merke er schon eine deutliche Ermüdung. Bei Überforderung beginne die linke Gesichtshälfte zu kribbeln. Wenn er merke, dass es zu viel werde, lege er eine Pause ein. Das habe er früher nie gemacht. Zurzeit seien ihm Aufgaben ohne Zeitdruck zugeteilt. Ansonsten sei er für die Planung, Betreuung der Lehrlinge, Kundenannahme, Probefahrten, Garantieabwicklung etc. verantwortlich. Er werde von seinem Arbeitgeber und den Arbeitskollegen sehr unterstützt. Geplant sei ab August 2015 das Pensum auf 80 % zu erhöhen und im September 2015 auf 100 %. Auf die Stimmung angesprochen, äußert er, gelassener zu sein, eine innere Ruhe zu haben und den Moment zu genießen. Der Appetit sei gut. Seine Schlafproblematik sei noch einmal angeschaut worden und zurzeit sei er morgens ausgeschlafen und ausgeruht. Um die Muskulatur im linken Fuß zu kräftigen, besuche er 1x/Woche die Physiotherapie.Schul- und Berufsbildung: regelrechte Schulzeit mit Realschulabschluss, 3 Jahre Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, aktuell: Technischer Betriebsleiter in Autogarage mit einem 100%-Pensum. Der allseits orientierte, 46-jährige Rechtshänder kommt allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Affektiv ist er schwingungsfähig. Keine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeitsfluktuationen beobachtbar. Gutes Durchhaltevermögen. Keine relevante Ermüdbarkeit in der rund 1,5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine deutlich eingeschränkte Merkspanne (DD aufmerksamkeitsbedingt), mit einer dann rasch ansteigenden Lernkurve und einer insgesamt intakten Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf ist unauffällig. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird mit einer ausreichenden Anzahl Elemente erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die formal-semantische Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion liegt quantitativ im Normbereich, qualitativ kommt es zu 4 Wiederholungen. Das Lesetempo sowie die Fehlerkontrolle sind bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Überprüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine intakte Leistung. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist das Arbeitstempo intakt, es kommt zu einem Fehler. Bei der computergestützten Variante zur Prüfung der gerichteten sowie geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich sowohl normgerechte Reaktionsgeschwindigkeiten als auch eine intakte Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit kann eine unauffällige Bearbeitungszeit, eine normgerechte Konzentrationsleistung sowie eine intakte Fehlerkontrolle eruiert werden. Sprache und sprachassoziierte Fähigkeiten: Flüssige, inhaltlich und formal unauffällige Spontansprache, keine Paraphasien oder relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Rechnen, Schreiben (teilweise orthographische Fehler), Lesen und Lesesinnverständnis kursorisch intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten in entsprechendem Arbeitstempo korrekt kopiert. Das Zeichnen eines dreidimensionalen Würfels gelingt. Keine Hinweise auf visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem 46-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Eine verminderte Merkspanne (am ehesten aufmerksamkeitsbedingt) sowie leichte Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen wie eine leicht verminderte lexikalische Ideenproduktion, eine teilweise leicht verminderte geteilte Aufmerksamkeit und eine leicht eingeschränkte Fehlerkontrolle. Zu erwähnen ist zudem die anamnestisch berichtete Ermüdbarkeit. Im Austrittsbericht der Reha-Klinik K vom 05.05.2015 wird u.a. eine verminderte Reaktionsgeschwindigkeit auf akustische Reize beschrieben, welche in der aktuellen Untersuchung erfreulicherweise nicht mehr erkennbar ist. Auf Verhaltensebene können aktuell keine Auffälligkeiten beschrieben werden. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer leichten Funktionsstörung, welche gut als residuelle Folgen des Thalamusinfarkts rechts erklärt werden können. Ad Arbeitsfähigkeit: Mit den oben erwähnten Befunden werden zukünftig keine Limitationen in der Arbeitsfähigkeit als Technischer Betriebsleiter erwartet. Unter Berücksichtigung der anamnestisch berichteten Ermüdbarkeit und um eine Überforderung zu vermeiden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei subakutem Hirninfarkt im frontalen Striatum links, Funktionsstörung linksbetonter frontotemporo-medialer und fronto-subkortikaler Hirnareale a.e. multifaktorieller Ätiologie DD i.R. des subakuten Hirninfarktes DD metabolisch-toxische Störwirkung bei bekannten Risikofaktoren DD interagierender Normaldruckhydrozephalus DD beginnende demenzielle Entwicklung. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, es gehe ihm gut. Er habe das Gefühl, sprungweise Fortschritte zu machen. Verglichen mit dem Zeitpunkt der letzten Untersuchung gelinge ihm das Zeichnen von Hand besser und er sei nicht mehr langsam im Denken. Bei der Arbeit würden keine Fehler auftreten. Das Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit seien normal. Er bewege sich aber noch langsamer fort als vor dem Infarkt. Zudem habe er früher eine 85 h-Woche absolviert, heute habe er teilweise etwas Mühe mit der Motivation beim Arbeiten. Er komme aktuell auf ca. 40 h/Woche. Er habe sich die Augen lasern lassen und habe vor 2 Wochen die letzte Phase der erfolgreichen Behandlung gehabt. Für ihn und seine Arbeit seien die Augen das Wichtigste, alles andere sei nebensächlich. Er besuche noch 1-2x/Woche die Ergotherapie, wo u.a. die Aufmerksamkeitsleistungen trainiert werden. Medikamente: Insulin, Janumet, Aspirin Cardio, Atorvastatin. Beruf: Selbständiger Architekt. Der allseits orientierte, 67-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind intakt. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Leicht voreiliges Vorgehen bei gewissen Aufgaben. Kommentiert Aufgaben laut. Er ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Es zeigt sich im Verlauf der 1,5-stündigen Untersuchung keine relevante Ermüdung. Es folgt eine Kurzuntersuchung mit den verkehrsrelevanten Tests sowie mit den Aufgaben, bei welchen in der Voruntersuchung auffällige Resultate erzielt wurden. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 8-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne und eine fluktuierende, in der Tendenz ansteigenden Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist intakt. Der spätverzögerte Abruf ist deutlich vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist leicht vermindert. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ ohne Auffälligkeiten. In der figuralen Ideenproduktion kann eine ausreichende quantitative Leistung erzielt werden, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. In der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein intaktes Lesetempo bei aber ungenügender Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine intakte Leistung. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt eine normgerechte Arbeitstempo, es kommt jedoch zu 2 Fehlern. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine knapp normgerechte Reaktionszeit bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit und Arbeitsgeschwindigkeit (d2) zeigen sich eine normgerechte Arbeitsgeschwindigkeit, eine leicht reduzierte Konzentrationsleistung sowie eine herabgesetzte Fehlerkontrolle.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktiv, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 67-jährigen Rechtshänder im Vergleich zur Voruntersuchung Verbesserungen in der verbalen Lernleistung, der Fehlerkontrolle sowie teilweise in den Aufmerksamkeitsleistungen. Aktuell finden sich noch Defizite in der verbalen Abruf- und Wiedererkennfähigkeit sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie Interferenzanfälligkeit, geteilte Aufmerksamkeit, Konzentrationsleistung und Fehlerkontrolle. Aktuell ist im Verlauf der Untersuchung keine Ermüdbarkeit mehr feststellbar. Im Verhalten sind jedoch ein etwas voreiliges Vorgehen sowie ein lautiertes Kommentieren der Aufgaben beobachtbar. Die oben erwähnten Befunde entsprechen noch leichten bis mittelschweren kognitiven Minderleistungen fronto-temporaler Hirnareale, eher linksbetont, welche gut im Rahmen des Hirninfarktes im Stromgebiet der A. cerebri media links, DD metabolisch-toxische Störwirkungen bei bekannten Risikofaktoren, DD interagierenden Normaldruckhydrozephalus, DD beginnende demenzielle Entwicklung (bei verbaler Speicherstörung) erklärbar sind. - Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden Einschränkungen in der Arbeitsleistung als Architekt aufgrund der noch vorhandenen mnestischen Defiziten sowie Einschränkungen in der Interferenzkontrolle, der geteilten Aufmerksamkeit. Neuropsychologische Untersuchung mit Frage nach bestehenden kognitiven Defiziten, Rehabilitationspotential, Möglichkeit einer Förderung/Therapie. Diagnosen Malignes intrakranielles B-Zell-Lymphom, ED 09.12.2013 mit Status nach Hochdosis-Chemotherapie und Stammzelltransplantation Schädel-MRI 04.2015: Vollständige Regredienz der vorbestehenden Schrankenstörung rechts frontal, regredientes T2-hyperintenses Signal am Fusspunkt der Zentralregion rechts und periventrikulär um die posteriore Cella media links. Fr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung des Ehemannes zur Untersuchung. Eine Anamneseerhebung mit der Patientin ist aufgrund der schweren Antriebsstörung nicht möglich, meist reagiert sie auf Fragen mit Schulterzucken. Gemäss Ehemann, seit April zunehmende kognitive Verschlechterung mit im Vordergrund stehender schwerer Kurzzeitgedächtnisstörung sowie Apathie und Indifferenz. Bzgl. Vorgeschichte erstmalige Diagnose einer bipolaren Störung Ende 2013, ausgelöst durch eine schwierige familiäre und beruflich belastende Situation, anschliessender Aufenthalt in der Klinik K. Dann kurzfristige Einweisung aufgrund nichtgegebener Compliance in Krankenhaus K, wo sie während 8 Wochen bis März 2014 hospitalisiert war. Anschliessend sei die Gesamtsituation und das Gesamtverhalten von einer depressiven Symptomatik gekippt in eine manische Phase. Wahnvorstellungen und Wahninhalte werden verneint. Damals Versuch einer medikamentösen Therapie, welche jedoch nichts bewirkt hätte. Erst 11.2014 MRI im Krankenhaus K, welches multiple T2-hyperintense Läsionen zeigte. Anschliessend sei ein Aufenthalt im USZ erfolgt mit Biopsie und neuropsychologischer Untersuchung, welche 12.2014 eine schwere Beeinträchtigung im episodischen Neugedächtnis und der kognitiven Flexibilität sowie Einschränkungen der tonischen Aufmerksamkeitsaktivierung zeigte. Im Verlauf Regredienz der Signalstörungen unter Therapie. Im Schädel-MRI 04.2015 keine neuen Läsionen. Die zahlreichen Zyklen Chemotherapie hätten gemäss Ehemann die Gesamtsituation deutlich verschlechtert. Beschrieben wird u.a. eine Veränderung des Sozialverhaltens mit Impulsivität und sozial nicht adäquatem Verhalten (z.B. habe sie einem fremden Kind ins Tupperware gegriffen und eine Melone geklaut). Zudem Hinweise auf eine Störung der höheren assoziativen Fähigkeiten, z.B. auch Konzeptdenken und Erkennen: so wisse sie manchmal nicht mehr warum und wie man ein Telefon gebrauche. Auf Nachfrage wird eine Veränderung des Essverhaltens bejaht, sie esse mehr Fleisch als früher, habe in den letzten Monaten auch 15 kg zugenommen. Generell fällt eine Gleichgültigkeit auf, zuhause sei es ihr langweilig, trotzdem würde sie nichts unternehmen, schlafe nur oder sitze herum. Betreffend den einfachen ADL wie z.B. der Körperhygiene und dem Ankleiden brauche sie z.T. Anleitung und Aufforderung. Ein weiteres Beispiel wird in zeitweise Wortaneinanderreihungen auf Papier mitgebracht (Hypergraphie). Generell zeigen sich Schwankungen in der Orientiertheit, manchmal verstehe sie die Zusammenhänge zwischen Namen und Gesichtern nicht mehr. Es komme auch vor, dass sie sehr präzise sei und normal wie vor 2 Jahren. Solche Phasen seien seit Krankheitsbeginn ca. 5x aufgetreten. Herr Y gibt an, zwischenzeitlich als Beschäftigung ein Aufenthalt im Tageszentrum beim PDAG organisiert zu haben, wo seine Frau einige Stunden verbringen könne. Sozialanamnese: Verheiratet, 2 Kinder. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule, anschliessende Diplommittelschule und Ausbildung zur Lehrperson, unterrichtete Englisch, zur Zeit beziehe sie Krankentaggelder, eine IV-Anmeldung sei erfolgt. Systemanamnese: Keine relevanten Noxen. Aktuelle Medikation Keine. Zeitlich bzgl. genauem Kalendertag und Monat desorientierte, in der Testsituation kooperative 48-jährige Rechtshänderin, im Gespräch adynamisch und apathisch wirkend. Keine spontansprachlichen Äusserungen, erst nach wiederholtem Fragen antwortet sie silbenhaft mit flüsternder, leiser Stimme, oft mit ich weiss nicht oder Schulterzucken. In der Interaktion im Verhalten deutlich antriebsgemindert und verlangsamt wirkend, die Antwortlatenzen sind verzögert, affektiv starr und reduziert schwingungsfähig, im Anamnesegespräch Hinweise auf inadäquates Sozialverhalten und situationsinadäquate Reaktionen (z.B. beim Weinen des Ehemannes Gleichgültigkeit). Im Verlauf Konzentrationsfluktuationen, arbeitet in der strukturierten Untersuchungssituation jedoch gut mit. Z.T. muss sie zum Weitermachen animiert werden. In Bezug auf ihre kognitiven Einschränkungen anosognostisch und tendenziell gleichgültig und unbekümmert. Gedächtnis: Fluktuierende Angaben betreffend der eigenen Person und autobiographischer Ereignisse (DD motivational bedingt). Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste eingeschränkte Erfassungsspanne und flache Lernkurve, im verzögerten freien Abruf leichter Abfall der Erinnerungsleistung mit zudem einer Konfabulation, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch intakt, deutlich besserer unterstützter Abruf. Hingegen deutlich diskrepant dazu schwere Gedächtnisstörung im figuralen Bereich, so kann von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur eine deutlich ungenügende Anzahl an Elementen und auch nicht die Grundstruktur reproduziert werden, ebenso zeigt sich die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit als defizitär. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ zwar unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches, -semantisches und -figuralem Kriterium, jedoch deutliche qualitative Auffälligkeiten mit Compound-Bildung im verbalen Bereich, Doppelnennungen sowie deutlichen figuralen Perseverationstendenzen. Anamnestisch deutliche Hypergraphie sowie Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen i.R. eines Frontalhirnsyndroms, deutliche Einschränkungen der mentalen Flexibilität, der Handlungsplanung und des Konzeptdenkens. Keine relevante Impulskontrollstörung. Die Leistung bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe (TMT A) zur fokussierten Aufmerksamkeit zeigt sich betreffend der Bearbeitungsgeschwindigkeit unauffällig, bei der komplexeren Variante (TMT B) Einschränkungen der parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität, Defizite im Abstraktionsvermögen und Konzeptdenken, Verlust des Konzepts, Konfabulationen. Im Verlauf Konzentrationsfluktuationen und Einschränkungen der fokussierten Aufmerksamkeit. Im Verhalten deutliche kognitive Verlangsamung und Antriebsstörung.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion schwer gestörter Sprechantrieb, Hyperphone, monotone Spontansprache. Einfaches Sprach- und Instruktionsverständnis wie auch Konfrontationsbenennen unauffällig. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt, keine relevanten sprachlichen und sprachassoziierten Funktionsstörungen. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur weitgehend korrekt erkannt, jedoch umfahren und mit deutlich unsystematischer Vorgehensweise kopiert, das Bearbeitungstempo ist unauffällig, Einschränkungen der Planungs- und Strukturierungsfähigkeit, zudem Konzentrationsdefizite und vorschnelle Arbeitsweise, dadurch mehrere Auslassungen und Ungenauigkeiten. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt ein im Vordergrund stehendes frontales Verhaltenssyndrom mit Adynamie, Apathie, Unbekümmertheit/Passivität und Anosognosie sowie fremdanamnestisch beschriebener Persönlichkeitsänderung mit einer Antriebs- und Affektstörung sowie Einschränkungen des Sozialverhaltens, Veränderung des Essverhaltens und Hypergraphie. Im kognitiven Bereich finden sich eine Störung des Handlungs- und Sprechantriebs mit verzögerten Antwortlatenzen, Tendenz zu Perseverationen, Einschränkungen der mentalen Flexibilität und des Konzeptdenkens, Einschränkungen der Interferenzfestigkeit und der geteilten Aufmerksamkeit, figural betonte mnestische Defizite sowie Auffassungs- und Aufmerksamkeitsstörungen. Diese Befunde entsprechen einer mindestens mittelschweren kognitiven Störung fronto-temporo-limbischer, linkshemisphärisch akzentuierter Hirnareale, wobei phänomenologisch ein medial-frontales Syndrom mit Antriebsminderung und Apathie im Vordergrund steht, DD Folgen des Meningeoms, DD Tumorprogredienz, DD enzephalopathisch bedingt, DD Störwirkungen durch mögliche epileptische Phänomene (Hypergraphie als mögliches interiktuales Phänomen?). Ein reguläres Verlaufs-MRI ist für den 25.07.2015 vorgesehen (KSA). Eine weiterführende EEG-Abklärung (Frage nach enzephalopathischem Muster und epilepsietypischen Potentialen) sowie Vorstellung bei den Neuroonkologen im Hause ist dringend angezeigt. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, haben wir während Ihrer Ferenabwesenheit mit Hr. Y Kontakt aufnehmen können. Ein entsprechender Termin in der neuroonkologischen Sprechstunde ist in den nächsten Tagen geplant. Ambulante Ergotherapie mit spezifischer kognitiver Therapie empfehlenswert (auf Wunsch der Familie Anmeldung im KSA). Im Verlauf Neurorehabilitation bei verbesserter Kooperationsfähigkeit empfehlenswert. Zusätzliche onkopsychologische und Sozialberatung betreffend häuslicher Unterstützungsmassnahmen, z.B. Spitex-Haushaltshilfe und Unterstützung im häuslichen Umfeld. Klärung auch der finanziellen Situation. Die Fahreignung ist aus neuropsychologischer Sicht klar nicht gegeben. Zudem besteht keine verwertbare Arbeitsfähigkeit. Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung im Verlauf ist empfehlenswert. Wir werden Fr. Y 4-6 Monaten hierfür aufbieten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Vd.a. primär progressive Aphasie (PPA): DD logopenische Aphasie als fokale Variante der Alzheimer-Erkrankung, DD progressive nonfluente Aphasie im Rahmen einer fronto-temporalen Lobärdegeneration. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Der begleitende Ehemann übersetzt während des Anamnesegesprächs und der Untersuchung. Angaben der Patientin: Fr. Y äußert, dass der Zustand verglichen mit der letzten Untersuchung gleich sei. Sie habe die Wörter im Kopf, aber das Sprechen sei das Problem. Das Gedächtnis sei gut. Sie erkenne Personen, könne aber den Namen nicht aussprechen. Appetit und Schlaf (mit Sauerstoffgerät aufgrund einer Schlafapnoe) seien gut. In Bezug auf die Stimmung äußert sie "ca va". Sie könne schon Freude empfinden. Auf Therapien angesprochen wünsche sie sich eine "Gruppe", mit denen sie das Sprechen üben könne. Angaben des begleitenden Ehemannes: Das Sprachverständnis auf Französisch und Katalanisch habe sich deutlich verschlechtert seit der letzten Untersuchung. Sie habe Mühe mit der Auffassung. Die Uhrzeit ablesen würde ihr auch Mühe bereiten. Lesen würde sie gar nicht mehr. Im Haushalt sei sie selbständig (z.B. kochen, waschen). Sie hätten keinerlei Unterstützung, bräuchten sie aber auch nicht. Der sprachliche Ausdruck sei nicht viel weniger geworden seit 10/2015. Er habe das Gefühl, dass die Stimmung schlechter geworden sei. Es sei schwierig zu beschreiben, was es genau sei. Es würde wahrscheinlich sowohl eine Traurigkeit als auch eine Antriebsminderung vorliegen. Aktuelle Medikation (gemäss mitgebrachter Medikamentenliste): 1/2x Atorvastatin 20 mg, 1x Aspirin Cardio 100, 1x Reminyl Prolonged 8 mg, 1x Kinzal 80 mg. Die 75-jährige Linkshänderin mit spanischer Muttersprache erscheint pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Der Ehemann stellt sich freundlicherweise als Übersetzer (Deutsch/Französisch) zur Verfügung, da der zuvor organisierte Übersetzer abgesagt hat und kein Ersatz gefunden werden konnte. Fr. Y ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Die Anamnesefähigkeit und die Untersuchbarkeit sind aufgrund von massiven Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten sowie Sprachverständnisschwierigkeiten eingeschränkt. Die Instruktionen müssen teilweise mehrmals wiederholt werden. Fr. Y kann sich an gewisse Aufgaben erinnern und beginnt mit dem Lösen, bevor umständlich übersetzt wird. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind intakt. In der Interaktion ist sie adäquat. Die Störungseinsicht ist gegeben. Sie ist schwingungsfähig und es gibt keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik, jedoch wirkt sie durch die Erkrankung belastet. MMS: Aufgrund der Sprachverständnisstörung können die einzelnen Fragen nicht sofort und konkret beantwortet werden. Nach mehrmaligem Wiederholen und Beschreiben der Fragen kann Fr. Y die Fragen zur zeitlichen und örtlichen Orientierung korrekt beantworten. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 7-Wortliste wird mit einer verminderten Erfassungsspanne und insgesamt deutlich verminderter Gesamtlernleistung gelernt. Der spätverzögerte Abruf entspricht der Gesamtlernleistung. Eine zuvor korrekt kopierte einfache geometrische Figur kann mit einer genügenden Anzahl an Elementen spontan erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aufgrund der deutlichen Wortfindungsschwierigkeiten wird auf die Prüfung der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion verzichtet. Bei Prüfung der figuralen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ eine unauffällige Leistung, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Überprüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich eine normgerechte Leistung ohne Fehler.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Nicht-flüssige Spontansprache mit deutlichen Wortfindungsschwierigkeiten. Während der Untersuchung zeigt die Patientin auf Gegenstände, umschreibt sie oder deutet sie mit Gesten an. Es kommt zu semantischen und phonematischen Paraphasien. Das Nachsprechen einzelner einfacher und komplexerer Wörter ist erschwert, ganze Sätze gelingen nicht. Das spontane Schreiben eines einfachen Satzes gelingt nicht. Einstellige Zahlen nach Diktat können geschrieben werden, bei zweistelligen Zahlen teilweise bereits massive Mühe. Das Lesen von zweistelligen Zahlen auf Deutsch ist ebenfalls eingeschränkt. Das schriftliche Rechnen gelingt. Beim Lesen zeigen sich gehäuft Paralexien und ein stockender Lesefluss. Anomie für Namen und alltägliche einfache Objekte, Farben können mehrheitlich benannt werden. Insgesamt ist das Sprach- und Instruktionsverständnis in der Untersuchung deutlich eingeschränkt. Visuo-Konstruktion und visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Das Zeichnen einer Uhr gelingt, jedoch kann die von der Untersuchungsleitung verlangte Uhrzeit nicht selbständig eingezeichnet werden. Keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten Fr. Y verglichen mit der Voruntersuchung 10.2014 eine Verschlechterung der Sprachflüssigkeit, des Sprachverständnisses, der Schreibfähigkeit von Zahlen und Wörtern, des Nachsprechens und des konzeptionellen Verstehens, wodurch auch das Eintragen der Uhrzeit beim Erstellen einer Uhr nicht möglich war. Zusätzlich zeigen sich weiterhin deutliche Wortfindungsschwierigkeiten, semantische und phonematische Paraphasien, eine Dysgraphie, Dyslexie, eine Anomie für Namen und alltägliche Objekte, ein eingeschränktes Lese-Sinn-Verständnis und eine verbal betonte Lernschwäche. Die Prüfung der figuralen Ideenproduktion, der gerichteten / geteilten Aufmerksamkeit und des Konzeptwechsels zeigt normgerechte Leistungen. Die obigen Befunde sind weiterhin gut vereinbar mit einer vorwiegend linksbetonten fronto-temporo-limbischen Funktionsstörung, phänomenologisch als primär progressive Aphasie (PPA) zusammenfassbar: DD logopenische Aphasie als fokale Variante der Alzheimer-Erkrankung, DD progressive nonfluente Aphasie im Rahmen einer fronto-temporalen Lobärdegeneration. Die Patientin wünscht versuchsweise an einer Gedächtnisgruppe teilzunehmen, z. B. via Pro Senectute Aargau Gedächtnis Träff oder Gedächtnistraining. Die Patientin wurde darauf aufmerksam gemacht, dass diese Angebote vermutlich nur in deutscher Sprache durchgeführt werden. Therapie: Aufgrund der ausgeprägten sprachlichen Schwierigkeiten empfehlen wir eine logopädische Therapie. Auf Empfehlung der Logopädie im Hause bei der Französisch sprechenden Dr. X. Die häusliche Situation wird aktuell als stabil beschrieben. Falls sich diesbezüglich etwas ändert oder sich neue Aspekte oder Besonderheiten zeigen, bitten wir um erneute Zuweisung. Weiterführen der medikamentösen Therapie wie gehabt. Diagnose: Kortikal-subkortikale Demenz, ES ca. 2010, ED 2014. Mischdemenz aus Alzheimer- und vaskulärer Komponente. Schädel-MRI 05.2013: generalisierte Hirnatrophie und moderate mikrovaskuläre Leukenzephalopathie. Zwischenanamnese seit 05.2015: Angaben der begleitenden Tochter und Ehefrau: Insgesamt gehe es immer schlechter. Intermittierend komme es auch zu Verwirrtheitszuständen. Der Patient sei zudem oft ängstlich, schlafe tagsüber viel. Der Nachtschlaf sei nicht beeinträchtigt. Zwischenzeitlich Erhöhung der Spitexhilfe auf dreimal wöchentlich. Neu sei zudem die tageweise Betreuung in einem Tageszentrum vorgesehen. Aktuelle Medikation: Reminyl 24 mg 1-0-0, Axura 20 mg 1-0-0, Seroquel 50 0-0-2, Beloc Zok 25 mg 1-0-0, Marcoumar nach Liste. Wacher, im Vergleich zu den Voruntersuchungen etwas fröhlicher wirkender Patient mit wenigen spontanen Sprachäußerungen. Zeitweise motorische Persistenz. Das Gangbild ist flüssig, ohne Gangabweichung und mit normaler Schrittgröße sowie regulärer Schrittfolge. Richtungswechsel werden in wenigen Schritten vollzogen. Fortgeschrittene kortikal-subkortikale Demenz. Der Patient ist ins sämtlichen Alltagsaktivitäten auf Fremdhilfe angewiesen. Fortführen der aktuellen Behandlung wie bisher. Zwischenzeitlich wurde die Spitex-Betreuung auf dreimal wöchentlich erhöht. Geplant ist zudem die tageweise Betreuung des Patienten in einem Tageszentrum, was von den Befunden her sehr zu unterstützen ist. Ein Antrag auf Anpassung der Hilflosenentschädigung ist erfolgt. Kurze Verlaufskontrolle 09.2015. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Glioblastom rechts frontal, St.n. Kraniotomie und Tumorexstirpation 05.2015. Vorbefunde: Prä- und postoperativ 05.2015 umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient, damals formal leicht-mittelschwere kognitive Störung mit frontal-exekutiven und attentionalen Minderleistungen (Aufmerksamkeitsstörung, Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit und Umstellfähigkeit, Interferenzanfälligkeit, verminderte figurale Ideenproduktion), mnestischen Defizite (Merkfähigkeits-schwäche, verbale Lern- und Abrufsstörung), zudem affektiven und Verhaltensauffälligkeiten (verminderter Sprechantrieb, dysprosodische, verlangsamte Spontansprache, psychomotorische Verlangsamung), gut mit Auswirkungen der Raumforderung frontal rechts und des perifokalen Ödems erklärbar. Zwischenanamnese: Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin, nachdem er bei einer ersten Terminvereinbarung unentschuldigt nicht erschienen war. Im Rahmen der aktuellen Untersuchung entschuldigt sich Hr. Y und gibt an, nicht zu wissen, warum er den Termin habe versäumen können. Es gehe ihm gut, er empfinde seine gesamte Situation als zufriedenstellend. Auf Nachfrage gibt er an, dass seine Energie und der Antrieb etwas besser seien, es fehle aber nach wie vor noch etwas im Vergleich zu früher. Relevante kognitive Einschränkungen bemerke er ansonsten im Alltag nicht, besonders verneint er Konzentrationsstörungen oder eine erhöhte Ermüdbarkeit. Er besuche nach wie vor die Ergotherapie, welche er interessant und hilfreich empfinde. Autofahren sei im Moment noch kein Thema, in Zukunft sei es jedoch sein Wunsch, wieder PKW fahren zu können, weil er damit freier sei. Epilepsieverdächtige Ereignisse oder neue medizinische Probleme werden verneint. Die Stimmung sei unter Cipralex wieder besser resp. stabil, einer relevanten Traurigkeit oder Depressivität wird verneint. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio, Atorvastatin, Cipralex, Nexium, Remeron, Zyloric, Novalgin, Dafalgan i.R. Der 68-jährige Rechtshänder ist in allen Modalitäten präzise orientiert und nimmt gut kooperierend an der Untersuchung teil. Im Gespräch und der Interaktion wirkt er alerter, der Handlungs- und Sprechantrieb wirken deutlich gebessert. Affektiv fällt hingegen nach wie vor eine reduzierte Schwingungsfähigkeit und affektive Starrheit auf, jedoch keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik oder sonstige neuropsychiatrische Auffälligkeiten. In Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen leichte Anosodiaphorie. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind keine maßgebenden Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen beobachtbar, keine Ermüdungserscheinungen im Verlauf.Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann kursorisch weitgehend korrekt berichtet werden. Beim Lernen einer kurzen nicht assoziativen Wortliste gute Erfassungsspanne, im Verlauf signifikant gebesserte, altersgerechte Lernkurve und Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Im spontanen Spätabruf leichter Leistungsabfall mit insgesamt leicht unterdurchschnittlichem Ergebnis, bessere Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit. Die figurale Gedächtnisleistung fällt vergleichsweise besser resp. unauffällig aus. So wird eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie einer genügenden Anzahl an Elementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Positiv veränderte Ergebnisse bei der verbalen Ideenproduktion und Wortflüssigkeit: So finden sich in qualitativer und quantitativer Hinsicht bei der verbalen Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und semantisches Kriterium altersgerechte Resultate. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion zeigt sich ebenfalls gebessert und insgesamt knapp durchschnittlich, keine Hinweise auf Perseveration. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Intakte visuoverbale Interferenzfestigkeit bei durchschnittlichem Tempo im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A); bei der komplexeren Variante (B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität durchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit und intakte Fehlerkontrolle. Auch die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Daueraufmerksamkeit im Verlauf zeigt sich weitgehend unauffällig. Die Leistungen bei einer computergestützten Aufmerksamkeitsprüfung der fokussierten Aufmerksamkeit und Reiz-Selektionsleistung (TAP – Go/Nogo) finden sich durchschnittliche Ergebnisse: Die Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit, die Reaktionsstabilität und die Fehler- und Impulskontrolle sind unauffällig. Hingegen finden sich bei der komplexeren Aufgabe zur parallelen Reizverarbeitung (TAP – geteilte Aufmerksamkeit) in qualitativer Hinsicht deutlich ungenügende Ergebnisse (stark erhöhte Auslasserzahl) bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, etwas reduzierte, formal und inhaltlich aber unauffällige Spontansprache ohne relevanten Wortfindungsstörungen oder Paraphasien. Sprachliche Prosodie reduziert resp. unverändert. Das Konfrontationsbenennen nicht alltäglicher Gegenstände ist unauffällig. Das Sprachverständnis ist intakt; Rechnen, Lesen und Schreiben gelinge niveaugerecht. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert. Keine relevanten visuell-räumlichen, -konstruktiven oder perzeptiven Störungen. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglect. In der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung findet sich ein erfreulicher Verlauf mit einem – im Vergleich zur 05.2015 – positiv veränderten kognitiven Leistungsprofil und signifikanten Verbesserungen im Bereich Antrieb, psychomotorischer Geschwindigkeit sowie höhere Frontalhirnfunktionen mit weitgehender Normalisierung der Testresultate. Residuell zeigen sich einzig noch eine Störung der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (geteilte Aufmerksamkeit), eine verbale Abrufstörung (DD Akzentuierung einer vorbestehenden Schwäche) sowie eine Anosodiaphorie mit affektiven Auffälligkeiten (Passivität, reduzierte Schwingungsfähigkeit) und verminderte Prosodie. Die Leistungen in den übrigen geprüften kognitiven Domänen fielen unauffällig aus. Die Befunde entsprechen einer leichten residuellen kognitiven Störung bei bekanntem Glioblastom rechts frontal und St. n. Kraniotomie und Tumorexstirpation 05.2015. Die Weiterführung der Ergotherapie ist mit diesen Befunden empfehlenswert (Schwerpunkt Gedächtnistraining und geteilte Aufmerksamkeit). Aktuell bestehen noch gewisse Einschränkungen der Autofahreignung bei verminderter Fähigkeit zur geteilten Aufmerksamkeit. Der Patient wurde informiert und zeigte sich einsichtig. Je nach Verlauf und medizinischen Massnahmen ist eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung empfehlenswert mit Frage nach Reevaluation der Fahreignung. Neuropsychologische Kontrolluntersuchung bei Bedarf im Verlauf. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Hr. Y erscheint pünktlich zum vereinbarten Termin, anschliessend Nachbesprechung im Beisein der Ehefrau des Patienten. Insgesamt berichtet das Ehepaar von einem Gefühl, dass sich die Gesamtsituation leicht verschlechtert hätte und die sprachlichen und Verständnisschwierigkeiten zugenommen haben. Auf Nachfrage bejaht Hr. Y einen möglichen Zusammenhang mit dem Beginn des Arbeitsversuchs. Seit 3-4 Wochen arbeite er ca. 3 Stunden pro Tag im Metzgerbetrieb, wobei er etwas andere Aufgaben habe als früher. Im Moment würde er sich hauptsächlich um das Würsteverschneiden und -binden kümmern. Geplant sei ein Einstieg mit 3 Tagen zu je 3 Stunden gewesen, er sei jedoch täglich nun im Geschäft gewesen. Er beginne um ca. 7-7.30 Uhr und beende die Arbeit um 11. Er sei anschliessend erschöpft und so müde, dass er sich hinlegen müsse. Schlaf und Appetit seien unauffällig, die Stimmung sei soweit gut, eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Epilepsieverdächtige Ereignisse in der Zwischenzeit werden verneint. Aktuelle Medikation Clopidogrel 1-0-0, Atorvastatin 0-0-1, Lamotrigin 1½ -0-1½, Keppra 1-0-1. 53-jähriger Rechtshänder mit stockender Spontansprache und deutlichen Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, Suchverhalten und Paraphasien. Der Antrieb ist diskret vermindert, wirkt im Vergleich zur Voruntersuchung leicht gebessert, das Arbeitstempo ist zeitweise reduziert, im Verlauf zeigt sich eine abnehmende Konzentrationsfähigkeit mit deutlicher Ermüdung, die Belastbarkeit ist noch deutlich reduziert. Dadurch spürbare Zunahme der Wortfindungsstörungen wie auch der Auffassungs- und Verständnisschwierigkeiten. In der Testsituation freundlich zugewandt, gut kooperierend und affekt- sowie verhaltensadäquat. Keine relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten, i. B. keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion stockende, inhaltsarme und durch deutliche Wortfindungs- und Formulierungsstörungen geprägte Spontansprache mit Paraphasien, i. B. semantische Paraphasien. Bei Konfrontationsbenennen Anomie, deutlich eingeschränkte Wortflüssigkeit und Wortproduktion. Nachsprechen erschwert, im Vergleich zur Voruntersuchung etwas gebessert. Auch die schriftsprachlichen/orthographischen und Lesefertigkeiten wirken leicht gebessert, DD schwankende Leistungen. Nach wie vor jedoch noch leichte Dyslexie und Dysgraphie/Dysorthographie. Nachsprechen erschwert. Einfache Wörter und Sätze können korrekt nachgesprochen und ausgeführt werden. Das einfache Sprach- und Instruktionsverständnis ist weitgehend intakt, bei mehrstufigen, komplexeren Instruktionen deutlich reduzierte Leistung. Beim Rechnen und Zahlenschreiben insgesamt etwas besser ausfallende Leistung mit einzelnen Fehlern, insgesamt leicht reduziertes Ergebnis. Unsicherheiten bei der Links-Rechts-Unterscheidung und beim Fingerbenennen. Keine Hinweise auf schwerwiegende bukkofaziale, ideatorische oder ideomotorische apraktische Störungen. Gedächtnis: Sowohl in der figuralen wie auch in der verbalen Modalität weitgehend unveränderte resp. kongruente Testleistungen. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste defizitäre Erfassungsspanne, im Verlauf instabile Lernkurve mit deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung, kein Erreichen der Merkspanne möglich, zudem vermehrt Paraphasien. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist ebenfalls deutlich reduziert. Die Leistung in der figuralen Modalität zeigt sich vergleichsweise unauffällig.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutlich eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium mit Perseverationen, im Vergleich zur Voruntersuchung unverändert. Deutlich auffälliges, ebenfalls stabiles Ergebnis im Stroop-Test. Die figurale Ideenproduktion ist qualitativ und quantitativ deutlich höher ausgefallen, insgesamt altersgerechtes Resultat. Die Konzentrationsfähigkeit und die gerichtete sowie geteilte Aufmerksamkeit sind deutlich vermindert, im Verlauf zeigt sich eine deutliche Ermüdung und Abnahme der Konzentrationsleistung. Keine Impulskontrollstörung. Bei einer Papier-Bleistiftaufgabe zeigen sich deutlich reduzierte konzentrative Leistungen und Einschränkungen der mentalen Flexibilität, dadurch deutlich vermindertes Arbeitstempo. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Keine Hinweise auf neue oder relevante visuell-konstruktive, -räumliche oder -perzeptive Störungen. Keine visuelle Agnosie, in der Beobachtung auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich, verglichen mit den Vorbefunden der postoperativen Untersuchung 02.2015, ein weitgehend unverändertes kognitives Leistungsprofil mit nach wie vor vordergründiger sensomotorischer (global) aphasischer Störung mit expressiven Formulierungs- und Wortfindungsstörungen, semantischen und phonematischen Paraphasien, Anomie, deutlich eingeschränkter verbaler Ideenproduktion und Wortflüssigkeit, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, Beeinträchtigung des Lesesinn- und Sprachverständnisses und Schwierigkeiten beim Nachsprechen, Fingerbenennen und bei der Rechts-Links-Unterscheidung, zudem finden sich in Art und Ausprägung unveränderte mnestische Defizite (i. S. einer schweren verbalen Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung einschließlich Einschränkungen der Speicherfähigkeit). Die anamnestisch und fremdanamnestisch bemerkten leicht negativen Veränderungen im Verlauf des letzten Monats sehen wir – unter Berücksichtigung der Stabilität der Testresultate – in erster Linie im Zusammenhang mit dem Arbeitsversuch und der Erschöpfung sowie eingeschränkter Belastbarkeit bei verminderten zerebralen Redundanzen. Hinweise auf eine spezifische, maßgebende Verschlechterung i. B. im Bereich der sprachlichen und sprachassoziierten Funktionen ergeben sich testpsychologisch und in der Verhaltensbeobachtung nicht. Die dargelegten Befunde entsprechen nach wie vor einer formal mittelschweren kognitiven Funktionsstörung bei bekanntem Glioblastom und St. n. Tumorexstirpation 12.2014. - Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie und Logopädie ist empfehlenswert. - Ad Fahreignung: Die Fahreignung für Automobile ist i. B. aufgrund der noch eingeschränkten konzentrativen Belastbarkeit aus neuropsychologischer Sicht nicht gegeben. Neuropsychologische Untersuchung zur Fahreignungsprüfung bei St. n. Ischämie im Mediastromgebiet links am 23.06.2015 unter Marcoumar. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich zur Untersuchung und gibt an, sich gut zu fühlen und keinerlei weder kognitive noch körperliche Einschränkungen nach dem erlittenen Schlaganfall 06.2015 zu bemerken. Eine Therapie sei nie notwendig gewesen. Auto sei er bis zum Ereignis ohne Probleme oder sonstige Schwierigkeiten gefahren. Schlaf und Appetit seien gut. Die Stimmung sei stabil. Zwischenzeitliche neurologische Ausfälle oder epileptische Anfälle werden verneint. Im Anschluss Befundbesprechung mit dem Patienten und der Ehefrau, welche sich sehr betroffen angesichts der negativen Resultate zeigen, gemäß Ehefrau keine relevanten kognitiven Veränderungen i. B. keine Verschlechterung seit dem Schlaganfall, allerdings habe sie gemerkt, dass er seit der Frühpensionierung – und der dadurch verminderten kognitiven Beschäftigung – Konzentrationsschwierigkeiten habe, die zugenommen hätten. Sozialanamnese: Verheiratet, mit der Ehefrau zusammenlebend. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule mit Realschulabschluss ohne Klassenrepetitionen, verneint ausdrücklich vorbestehende Schwächen. Absolvierte eine 4-jährige Lehre zum Mechaniker, anschließend Weiterbildung im Bereich Qualitätssicherung, arbeitete bis ca. 57 Jahren (unsichere Angaben seitens des Hr. Y) als Mechaniker/Qualitätskontrolleur, frühpensioniert wegen Herzproblemen/Herz-OP (?), erhält eine ganze IV-Rente. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Medikation: Bilol, Atorvastatin, Lisinopril, Torem. Der 61-jährige Rechtshänder ist zeitlich betreffend dem genauen Kalendertag unsicher, ansonsten korrekt orientiert. Im Anamnesegespräch adäquat und in seinen Schilderungen geordnet, nicht weitschweifig, im Affekt und Kontakt dominieren eine leichte Impulsivität und Dysphorie, wobei er wiederholt Skepsis und Unverständnis gegenüber der Untersuchung und dem Testmaterial äußert. Zweitweise muss er um Weitermachen animiert werden, die Kooperation ist jedoch weitgehend gegeben. Bei Konfrontation mit den eigenen Minderleistungen ist Hr. Y anosognostisch und dissimulierend/bagatellisierend. Im Verlauf keine schwerwiegenden Aufmerksamkeitsstörungen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdung feststellbar. Gedächtnis: Im Anamnesegespräch fallen Schwierigkeiten in der zeitlichen Zuordnung von Ereignissen auf, so z. B. kann Hr. Y nicht genau erinnern, wann er zu Arbeiten aufgehört hat. Bei Präsentation einer kurzen, nicht assoziativen Wortliste fällt eine eingeschränkte Erfassungsspanne auf, im Verlauf flache und instabile Lernkurve mit unsystematischem Abruf (4-5-4-6-6). Trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein signifikantes Überschreiten der Merkspanne. Insgesamt deutlich reduzierte Gesamtlernleistung. Leichter Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste mit einer Konfabulation, zudem reduziertes Ergebnis bei der Wiedererkennfähigkeit und Diskriminabilität. Eine zuvor korrekt kopierte, komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Strukturanordnung, jedoch leicht reduzierter Anzahl an Elementen reproduziert, auffallend ist zudem das Zeichnen eines Smiley. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium ist mittelgradig eingeschränkt, es kommt zudem zu einzelnen Perseverationen. Auf ein kategoriales Kriterium bessere, unauffällige Leistung ohne qualitative Auffälligkeiten. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion fällt normgerecht aus. Deutlich erhöhte Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test, im Verlauf Impulskontrollschwierigkeiten. Einschränkungen der Impulskontrolle bestätigen sich auch bei der computergestützten Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit. In einer einfachen Reiz-Selektionsaufgabe (TAP Go/Nogo) kommt es zu sehr vielen Fehlern, die Reaktionsgeschwindigkeit ist hingegen unauffällig. Leicht verminderte Leistungen bei der komplexeren Aufgabe zur parallelen Reizverarbeitung (TAP geteilte Aufmerksamkeit) mit – im Vergleich zur Norm – zu vielen Auslassungen. Im Trailmaking-Test A und B finden sich in beiden Varianten leicht verlangsamte Bearbeitungsgeschwindigkeiten, hinweisend auch leichte Einschränkungen der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit. Die mentale Flexibilität und die Fähigkeit zur Handlungsplanung und -kontrolle sind leicht vermindert. Das Konzeptdenken ist reduziert.Sprache/sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich weitgehend unauffällige Spontansprache ohne relevante Auffälligkeiten, keine Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige sprachliche Prosodie. Lesen und Schreiben gelingen unauffällig, Rechnen leicht erschwert bei Angabe einer vorbestehenden Schwäche, Rechengrundfertigkeiten intakt. Keine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, leichte Perseverationstendenzen. Keine visuell-perzeptiven, -räumlichen oder -konstruktiven Störungen. Erstellen einer Uhr mit Ziffernblatt erschwert und fehlerhaft, konzeptuelle Defizite. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Uhrentest: Deutlich auffällig mit 3/7 Punkten (fehlerhaftes Eintragen der Zahlen, konzeptuelle Defizite). Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt formal leichte bis mittelschwere kognitive Minderleistungen mit im Vordergrund stehenden frontal-exekutiven Defiziten (i. B. Einschränkungen im Konzeptdenken, der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit, Interferenzanfälligkeit, verminderte mentale Flexibilität und formallexikalische Ideenproduktion, Impulskontrollstörungen, Tendenz zu Perseveration) sowie mnestischen Defiziten (Auffassungs-, Lern- wie auch Abruf- und Speicherstörung, verbal > figural). Auf Verhaltensebene dominieren affektive und Verhaltensauffälligkeiten im Sinne einer Dysphorie, Impulsivität und Anosognosie mit Unverständnis und Dissimulation. Fremdanamnestisch wird eine Veränderung der Konzentrationsfähigkeit in den letzten Jahren resp. seit der Frühpensionierung des Patienten beschrieben, seit dem Schlaganfall 06.2015 jedoch keine massgebende kognitive oder Verhaltensveränderung. Obige Befunde weisen auf relevante Funktionsstörungen vorwiegend bifrontaler und frontotemporo-limbischer Hirnareale hin. Eine ätiologische Zuordnung ist ohne genaue Kenntnis des kognitiven Vorzustands des Patienten schwierig, wobei unter Berücksichtigung der fremdanamnestischen Angaben zumindest teilweise gewisse konstitutionelle Faktoren/Charakterbesonderheiten anzunehmen sind. Allerdings muss unter Berücksichtigung der Phänomenologie der Befunde neben einer Störwirkung durch die erlittene Ischämie im Mediastromgebiet 06.2015, DD auch an metabolisch-toxische Störwirkungen und DD eine zusätzliche beginnende neurodegenerative Erkrankung (DD kortikal-betonte Demenz, DD Alzheimer Demenz, DD FTLD) gedacht werden. Ad Prozedere: Zur Differentialdiagnostik und genaueren Beurteilung allfälliger zusätzlicher Pathologien empfehlen wir neben der Durchführung eines umfassenden Labordemenz-Screening ein Schädel-MRI. Je nach Verlauf ergänzendes FDG-PET und ggf. Liquoruntersuchung mit Bestimmung der Demenzparameter. Des Weiteren empfehlen wir eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in einem Jahr. Ad Fahreignung: Hr. Y erzielt in den relevanten verkehrsspezifischen Leistungsbereichen (Konzentrationsfähigkeit, Impulskontrolle, gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit, Interferenzfestigkeit) ungenügende Ergebnisse, so dass die leistungsbedingte Fahreignung aus neuropsychologischer Sicht leider nicht attestiert werden kann. Der Patient wurde im Beisein der Ehefrau informiert und zeigte sich nicht einsichtig. Hr. Y wurde die Möglichkeit einer Zweitmeinung an einer anderen Untersuchungsstelle geschildert, er wünscht jedoch eine Nachkontrolle im Hause (bei einer anderen Untersuchungsleiterin). Wir werden den Patienten in 2 Monaten hierfür aufbieten. Je nach Verlauf Aufnahme einer medikamentösen prokognitiven Therapie. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten Funktionseinschränkungen links fronto-temporaler Hirnareale nach TIA im Mediastromgebiet links bei ICA-Dissektion links am 05.03.2015. Angaben des Patienten: Körperlich gehe es ihm gut, die Belastbarkeit werde besser. Geistig verbessere sich die Leistungsfähigkeit leider nicht so rasch wie erhofft, sei nicht mehr wie vor der TIA. Er müsse sich Dinge aufschreiben um sie nicht zu vergessen, zum Beispiel Termine. Es benötige viel mehr Konzentration, um die gleiche Leistung bei der Arbeit erbringen zu können, er veranstalte ein Durcheinander mit Daten oder Aufträgen, müsse mehrfach überlegen und verlege Gegenstände, welche er nachher mit entsprechendem Zeitaufwand suchen müsse. Er bemerke hierbei keine Unterschiede zwischen einfacheren oder komplexeren Tätigkeiten. Er sei sich nicht sicher, ob dies auch ohne die TIA passiert wäre, sorge sich sehr, ob und wann der prämorbide Zustand wieder erreicht werde. Seit Mitte Juni arbeite er zu 75%, während der ersten beiden Wochen sei er hierbei deutlich rascher ermüdet, aktuell fühle er sich wohl. Ab August sei ein Pensum zu 100% geplant, er möchte dies gerne versuchen. Fehler oder Bemerkungen seitens des Vorgesetzten seien nicht vorgekommen, auch falle ihm auf, dass er visuell dargebotene Informationen gut, verbale schlecht aufnehmen und behalten könne. Die von ihm bemerkten Probleme würden weder Mitarbeitern noch der Ehefrau auffallen, sie mache ihn lediglich öfter als früher darauf aufmerksam, dass sie ihm etwas bereits gesagt habe, wenn er sich wiederhole. Selber sei ihm das dann nicht bewusst. Auch beim Autofahren müsse er sich mehr konzentrieren, fühle sich aber sicher. Der Schlaf sei ebenfalls gut, nicht mehr länger als früher. Der Appetit sei unverändert. Aktuelle Medikation: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorva Pfizer 40 mg 0-0-1. Der 49-jährige Rechtshänder erscheint allein zum vereinbarten Termin. Weiterhin im Affekt freundlich und kooperativ wirkt er, noch akzentuiert zur Voruntersuchung, sehr besorgt über den für ihn zu langsamen Genesungsprozess und es dominiert die Sorge, dass er sein prämorbides geistiges Leistungsniveau nicht mehr erreichen könnte. In diesem Rahmen belastet und bedrückt traut er sich selber wenig zu, sehr unsicher in Bezug auf die eigene Leistung blockiert er bei Unsicherheiten rasch. Die Belastbarkeit zeigt sich weiterhin verbessert, gegen Ende der Testung wirkt er aufgrund eines sehr bemühten Arbeitsstils leicht ermüdet und in diesem Rahmen verliert er konzentrationsbedingt im freien Gespräch zum Teil den Faden. Ansonsten keine spontansprachlichen Auffälligkeiten, rasches Auffassen und Umsetzen sämtlicher Aufgaben möglich. Weiterhin weder erhöhte Ablenkbarkeit noch Leistungsfluktuationen bei sorgfältigem Arbeitsstil und intakter Fehlerkontrolle eruierbar. Keine psychomotorische oder kognitive Verlangsamung. Affektiv sehr besorgt, aber positiv ergeben sich keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung jedoch auf eine Anpassungsstörung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve über 3 Durchgänge gut gelernt. Im verzögerten Abruf Abfall unter die (sehr gute) Merkspanne, noch diskret vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und bemüht kopierte komplexe geometrische Figur kann im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Detail vergleichbar zu den Voruntersuchungen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Weiterhin intakte semantische und aufgrund einer Blockade verminderte phonematische Wortflüssigkeiten, intakte figurale Modalität. Aktuell adäquates verbales Arbeitstempo bei sicherer, fehlerfreier visuo-verbaler Interferenzfestigkeit. Steigerung der psychomotorischen Geschwindigkeit in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA), aktuell im oberen Normbereich liegende Leistung. Sicherer und rascher Konzeptwechsel ohne Umstellschwierigkeiten in der komplexeren Variante. In der Aufgabe zur Daueraufmerksamkeit aktuell noch leicht eingeschränkte Anzahl gesamthaft bearbeitete Zeichen aber zugunsten einer sehr guten Fehlerkontrolle und insgesamt intakten Konzentrationsleistung. Bei sehr bemühtem Arbeitsstil ist aber auf höherem Niveau weiterhin ein Abfall der Gesamtperformanz objektivierbarer.Die sprachlichen und visuo-konstruktiven Fähigkeiten zeigten sich in der Voruntersuchung intakt und wurden deshalb nicht erneut geprüft. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein sehr kooperativer und motivierter, aktuell aber affektiv deutlich besorgter, belastet und bedrückt wirkender, in Bezug auf die eigene Leistung unsicherer Patient mit weiterhin noch leicht eingeschränkter, aber besserer Belastbarkeit und folgenden kognitiven Befunden: Eine noch leicht ausgeprägte Abrufschwäche bei diskret vermindertem Wiedererkennen und guter Lernleistung sowie eine (nervositätsbedingt?) reduzierte phonematische Wortflüssigkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 06.05.XX und 23.03.XX haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen weiterhin verbessert und entsprechen aktuell noch einer sehr leichten Abrufschwäche. Sämtliche übrige kognitive Funktionen (v.a. Interferenzfestigkeit, psychomotorische Geschwindigkeit und Aufmerksamkeitsleistungen) zeigen sich aktuell erfreulicherweise im altersentsprechenden Rahmen. Insgesamt erfreulicher, erwartungsgemäßer Verlauf mit noch diskreten Funktionseinschränkungen links fronto-temporaler Hirnareale. Die vom Patienten bemerkten, doch noch ausgeprägten Einschränkungen im (Arbeits)Alltag übersteigen das Ausmaß der zu erwartenden (und objektivierbaren) Folgen fünf Monate nach TIA und sind zusammen mit der Verhaltensbeobachtung am ehesten vereinbar mit einer Anpassungsstörung. Ad Therapie: Vordergründig erscheint eine psychosomatische Therapie zur Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung. Diese Befunde wurden ausführlich mit Hr. Y besprochen. Er zeigt sich motiviert und möchte eine entsprechende Therapie möglichst wohnortnah evtl. im Krankenhaus K wahrnehmen und eine Überweisung mit Ihnen besprechen. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht steht einer Wiederaufnahme des Vollzeitpensums (wie vom Patienten gewünscht) nichts im Wege. Aufgrund der psychischen Belastung könnte ein Beibehalten des aktuellen Pensums aber bis zur erfolgten Therapie sinnvoll sein, eine weitere Beurteilung sollte durch die Kollegen der Psychosomatik erfolgen. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese weiterhin gegeben. Eine weitere neuropsychologische Kontrolle ist nicht geplant. Mit Hr. Y wurde aber besprochen, dass er sich mit Bitte um erneute Zuweisung an Sie wenden wird, sollten die kognitiven Beeinträchtigungen nach erfolgter Therapie persistieren. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen vor allem rechts frontaler und frontotemporaler Hirnareale bei St.n. SHT mit/bei schmalem Subduralhämatom frontal rechts und Kontusionsblutungen bds. nach Sturz. Seit letzter Woche arbeitet er wieder zu 50%, inhaltlich hat er wieder sämtliche Tätigkeiten übernommen. Hierbei fällt ihm auf, dass er etwas langsamer sei. Das aktuelle Pensum von vier Stunden könne er gut bewältigen, später erschöpfe er. Ebenfalls bemerkt er, dass er bei komplexeren Arbeiten rascher müde werde. Insgesamt sei der Arbeitseinstieg für ihn aber positiv verlaufen, er fühle sich gebraucht und unterstützt vom Arbeitgeber. Es würden ihm kleinere Fehler unterlaufen, welche aber bis jetzt keine Konsequenzen gehabt hätten und er habe korrigieren können. Er müsse sich einfach sehr konzentrieren. Aktuell würde er einen Auftrag pro Tag in der näheren Umgebung absolvieren, das sei für ihn im Moment optimal. Übersteige ein Auftrag die qualitativen oder quantitativen Anforderungen, müsse er sich am Nachmittag hinlegen, ansonsten schlafe er normal. Beim Autofahren sei er vorsichtiger geworden, es klappe aber gut. Ebenfalls habe sich das Gedächtnis verbessert, aktuell vor allem im privaten Bereich noch z.T. Mühe, sich mehrere Dinge zu merken, wenn vieles gleichzeitig ablaufe. Es persistiere die Anosmie, Schulter- und Nackenschmerzen und der störende Tinnitus, welchen er in der Tinnitussprechstunde abklären lasse. Der XX-jährige Patient erscheint allein zum vereinbarten Termin. Weiterhin allseits orientiert berichtet er aktuell adäquat und ohne Dissimulationstendenz über den Verlauf, schätzt seine kognitiven Ressourcen und Grenzen aktuell gut ein. Kooperativer, motivierter Arbeitsstil, kognitiv und motorisch deutlich ruhiger als in der Voruntersuchung. Keine Verbalisierungstendenz mehr, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit, weder im freien Gespräch noch in der geführten Testsituation. Rasches kognitives Arbeitstempo, jedoch über einen Zeitraum von bereits einer Stunde deutliche, aktuell auch vom Patienten wahrgenommene Abnahme der Konzentrationsfähigkeit bei gleichzeitigem Anstieg der Müdigkeit. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 15 Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve aktuell altersentsprechend gelernt. Qualitativ fällt eine leicht absinkende Fehlerkontrolle i.S. ansteigender Repetitionstendenz über die fünf Durchgänge bei gleichzeitig zunehmender Müdigkeit auf. Aktuell kein Abfall mehr im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. In der figuralen Modalität wird eine zuvor problemlos kopierte komplexe geometrische Figur aktuell knapp genügend erinnert. Angaben zum zeitlichen Verlauf der Symptomatik gelingen aktuell adäquat und zeitlich stimmig. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, rasches verbales Arbeitstempo, sichere, fehlerfreie visuo- verbale Interferenzfestigkeit. Sehr gute psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, Steigerung im Vergleich zur Voruntersuchung. Ebenfalls deutlich rascherer Konzeptwechsel bei guter Geschwindigkeit in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, im oberen Normbereich liegend. In der Aufgabe zur Daueraufmerksamkeit aktuell gleichmäßige, fehlerfeste Arbeitsweise bei intakter Konzentrationsleistung. Auf die Prüfung der computergestützten Aufmerksamkeitstestung wurde bei unauffälligen Vorbefunden aktuell verzichtet. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr sorgfältig und ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer und motivierter Patient mit noch eingeschränkter Belastbarkeit ohne weitere Verhaltensauffälligkeiten und mit noch einer erhöhten Ermüdbarkeit (testspezifisch objektivierbar durch ansteigende Fehleranfälligkeit bei komplexeren oder länger andauernden Aufgaben) bei ansonsten intakter kognitiver Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 09.06.XX haben sich die Befunde sehr erfreulich und in sämtlichen Bereichen deutlich verbessert, entsprechen aktuell noch leichten (Dauer) Aufmerksamkeitsbeschränkungen als unspezifische Folgen des SHT. Auf Verhaltensebene haben sich vor allem die Dissimulationstendenz, die leichte Impulskontrollstörung und das an das rechts frontale Subduralhämatom assoziierte Unvermögen, die eigene Leistungsfähigkeit adäquat einzuschätzen, deutlich verbessert. Ad Arbeitsfähigkeit: Das aktuelle Pensum von 50% im angestammten Bereich erscheint aktuell sinnvoll und sollte vorerst beibehalten werden. Aufgrund der aktuell intakten Fähigkeit des Patienten zur Selbstbeurteilung kann das Pensum in Absprache mit Ihnen bei besserer Belastbarkeit sukzessive gesteigert werden. Ad Fahrtauglichkeit: Diese ist aus kognitiver Sicht wieder vollumfänglich gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant. Neuropsychologische Kontrolle bei Schwierigkeiten im Rahmen der weiteren beruflichen Reintegration empfehlenswert.Neuropsychologische Standortbestimmung bei St. n. akutem Hirninfarkt im Mediastromgebiet links 27.05.2015 mit Frage nach relevanten neurokognitiven Einschränkungen sowie zur Beurteilung der Fahreignung. Die ausführliche Anamnese ist bestens bekannt. Im Anschluss an die Akutbehandlung in unserer Klinik erfolgte die stationäre Neurorehabilitation in der Klinik K vom 02.06. bis 13.06.2015. Im Verlauf gute Erholung der initialen aphasischen Störung sowie der Armparese rechts. Angaben des Patienten: Subjektiv bestehen keine Restbeschwerden als Folgen des Schlaganfalles mehr. Seine sprachlichen Funktionen hätten sich gut erholt. Auch die Armparese rechts würde sich nicht mehr auswirken. Keine sonstigen kognitiven Einschränkungen, insbesondere wird eine Vergesslichkeit im Alltag nicht bemerkt. Der Patient lebe allein, ist verwitwet. Sozial sei er sehr gut integriert. Im Haushalt erledige er sämtliche Arbeiten selbst. Zeitweise nutze er eine Haushaltshilfe, auch für Gartenarbeiten habe er entsprechende Hilfe. PKW fahre er seit dem Schlaganfall vom 27.05.2015 nicht mehr. Bis dahin habe er das Auto ausschliesslich für Einkäufe benutzt, fahre nur noch kurze Strecken, zu 90 % nutze er öffentliche Verkehrsmittel. Aktuelle Behandlung: Diovan, Aspirin Cardio, Atorvastatin. Physiotherapie 1x pro Woche, Logopädie 1x pro Woche. Allseits orientierter Patient, möglicherweise umgelernter Linkshänder, wirkt etwas bedächtig und zeitweise etwas umständlich. Stimmung, Affekt- und Impulskontrolle während der strukturierten Untersuchung sind gegeben. Auch gut erhaltene Krankheitseinsicht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, aber etwas inhaltsarm, mit gelegentlichen semantischen Verwechslungen, zum Teil korrigiert der Patient Wörter nach. Zeitweise ist es schwierig, den Ausführungen des Patienten zu folgen. Das Sprachverständnis ist auch für komplexere Sachverhalte erhalten. Schreiben rechts- und linkshändig, Lesen, Rechnen, Konfrontationsbenennen und Nachsprechen sind intakt. Keine apraktische Störung. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird problemlos und fehlerfrei gelernt, der spätere Abruf ist eingeschränkt, das Wiedererkennen diskret vermindert. Eine zuvor kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf ungenügend erinnert. Das Alt- und prospektive Gedächtnis ist, soweit prüfbar, unauffällig. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Flüssige semantische, quantitativ leicht eingeschränkte lexikalische Ideenproduktion. In der figuralen Modalität quantitativ sehr gute Leistung mit sehr gutem konzeptuellem Vorgehen. Fehler und Form von Perseveration oder Regelbrüchen finden sich weder in der sprachlichen noch in der nicht-sprachlichen Modalität. Keine Ablenkbarkeit durch testinterne oder externe Interferenzen. Etwas knappe visuo-verbale Interferenzkontrolle. Aufgaben zur Untersuchung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B) werden altersentsprechend bearbeitet. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer komplexen geometrischen Figur gelingt langsam, aber sehr genau. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, zeitweise etwas umständlich und bedächtig wirkenden, ansonsten aber verhaltensunauffälligen Patienten eine anterograd-amnestische Störung (modalitätsunabhängig), leichte spontansprachliche Auffälligkeiten (etwas inhaltsarme Spontansprache mit semantischen Verwechslungen) bei ansonsten intakten sprachlichen und sprachassoziierten Funktionen sowie eine leicht eingeschränkte sprachliche Flexibilität. Diese Befunde lassen sich einer Funktionsstörung fronto-temporo-limbisch linksbetont zuordnen, gut mit residuellen Folgen des akuten Infarktes im Mediastromgebiet links 05.2015 vereinbaren. Fortführen der Logopädie wie bisher. Aus rein verhaltensneurologisch-neuropsychologischer Sicht sind ansonsten keine zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen notwendig. Zur Fahreignung: Unter Berücksichtigung obiger Befunde, insbesondere des normalen Antriebs, der gut erhaltenen Krankheitseinsicht, der intakten Affekt-, Impuls- und Fehlerkontrolle, der guten kognitiven Flexibilität und der erhaltenen Aufmerksamkeitsfunktion kann diese wieder attestiert werden, eine weiterhin engmaschige Kontrolle vorausgesetzt. Ich habe mit dem Patienten vereinbart, dass er vor der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr einige Fahrstunden bei einem Fahrlehrer absolviert, was der Patient von sich aus bereits geplant hat. Zudem fährt der Patient nur kurze und ihm bekannte Strecken. Bei Fehlen von Besonderheiten würde ich eine Verlaufskontrolle in ca. 9 Monaten empfehlen, auch hinsichtlich erneuter Überprüfung der Fahreignung. Neuropsychologische Untersuchung und Verlaufsbeurteilung einer schweren Legasthenie (2005). Er sei im letzten März durch Prüfungen zum Werkstattleiter (er arbeite bereits auf dem Beruf, möchte aber auch gerne noch das dazugehörige Diplom erwerben) gefallen, weil er größte Mühe gehabt habe, die sehr langen Texte zu lesen und dann umzusetzen. Bei der Noteneinsicht sei aufgefallen, dass er den Anforderungen inhaltlich gut gewachsen sei, was sich bei durchwegs guten Leistungen bei Aufgaben mit kurzen Instruktionen gezeigt habe. Er habe immer schon massive Mühe beim Lesen und Schreiben gehabt, schwierigere Wörter müsse er mehrfach lesen, um sie auffassen zu können; Bestehe ein Text dann aus vielen komplizierten Wörtern, verliere er den Überblick und könne den Text trotz größter Mühe nicht erfassen. Habe er die Zeit, ihn 3-4 Mal zu lesen und eine Zusammenfassung zu schreiben, sei dies möglich. Auf diese Weise habe er auch die Schul- und Lehrzeit zwar mit einem sehr hohen Aufwand, aber soweit gut absolviert. Bei der Bearbeitung der Prüfung habe ihm schlicht die Zeit gefehlt, die Aufgabe überhaupt erfassen und umsetzen zu können. Nun hätten ihm die Prüfungsexperten angeboten, die Prüfung im nächsten Jahr mit Unterstützung absolvieren zu können, er benötige deswegen aber eine erneute Beurteilung der Legasthenie. Fremdsprachen habe er nahezu nicht erlernen können, was ihm Sorgen bereite für die berufliche Zukunft, wo das Beherrschen einer Fremdsprache evtl. wichtig sein könne. Ebenfalls habe er seit Schulzeit größte Mühe, bei der Sache zu bleiben, unabhängig vom Interesse seien seine Gedanken immer schon abgeschweift und er habe sich max. 10-15 Minuten konzentrieren können. Bei den Prüfungen habe er sich des Öfteren ertappt, wie die Gedanken trotz größter Konzentration abgeschweift seien, er habe dies aber immer auffangen können. Persönliche Anamnese: Frühgeburt (ca. 3-4 Wochen), Brutkasten, spätes Erlernen der Sprache (Alter nicht genau bekannt), Einschulung in die Hilfsklasse vermutlich wegen Sprachentwicklungsverzögerung. Übertritt in die Regelklasse mit Legasthenieunterricht, allerdings ohne Erfolg. In der Oberstufe (Realschule) habe er Französisch- und Englischunterricht nach einem halben Jahr abbrechen müssen, im Deutsch sei er während der gesamten Schulzeit ausgeprägt ungenügend gewesen. Danach regelrechtes Absolvieren der Mechanikerlehre, arbeite aktuell als Werkstattleiter, leite eine kleine Abteilung und erhalte auch immer mehr Verantwortung. Der 27-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er berichtet sehr differenziert über Beginn und Verlauf der Lese- und Schreibschwierigkeiten, schätzt seine Ressourcen und Grenzen adäquat ein. Er ist sehr motiviert und möchte die Prüfung unbedingt wiederholen, arbeitet sehr kooperativ und konzentriert mit. Trotzdem fällt nach bereits kurzer Zeit ein massiver Konzentrationsabfall auf, sehr kurze mündlich präsentierte Informationen werden gut und rasch aufgenommen und verarbeitet, bei längeren Instruktionen muss er sich sichtlich konzentrieren, um gedanklich nicht abzuschweifen, was er aber über den 2-stündigen Testzeitraum bei großer Motivation schafft. In diesem Rahmen deutliche Aufmerksamkeitsfluktuationen und leicht reduzierte Fehlerkontrolle bei klinisch nicht erhöhter Ablenkbarkeit. Rasches klinisches Arbeitstempo, deutlich langsamere Auffassungsgabe bei verbal präsentierten Aufgaben als bei visuellen. Affektiv stabil.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 15-Wort-Liste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer konzentrationsbedingt fluktuierenden und nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Im Vergleich dazu kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf, im alters- und ausbildungsangepassten Vergleich jedoch deutlich defizitäre Leistung. Ebenfalls zeigt sich das Wiedererkennen ungenügend. Im Vergleich dazu deutlich bessere, nur leicht verminderte Leistung beim Erinnern einer zuvor gut erfassten und kopierten komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, stark verminderte phonematische Wortflüssigkeiten. Im Vergleich dazu zwar unstrukturiertes Vorgehen in der figuralen Modalität, insgesamt aber deutlich bessere Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei 1 Fehler. Gute psychomotorische Geschwindigkeit beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Zahlen verbinden, TMTA), während beim alternierenden Verbinden von Zahlen und Buchstaben zur Prüfung der Umstellfähigkeit zwar ein intakter Konzeptwechsel zu objektiveren ist, aufgrund von Unsicherheiten beim Alphabet jedoch deutlich schlechtere Leistung. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit kann eine fluktuierende Gesamtperformanz bei leicht erhöhter Fehlerzahl und grenzwertiger Konzentrationsleistung beobachtet werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Unauffällige Spontansprache, rasches und problemloses Erfassen kurzer Informationen, sichtbare Mühe beim Auffassen und Umsetzen komplexerer und längerer, verbal dargebotener Instruktionen. Der Lesefluss zeigt sich bei Buchstabenauslassungen und ungenügender Prosodie nicht verlangsamt, bereits mehr als 2-silbige oder komplexe Wörter müssen aber mehrfach gelesen und z.T. buchstabiert werden. Im eigenen Tempo können die Informationen aber aufgenommen, umgesetzt und auch erinnert werden, intaktes Lesesinnverständnis. Beim Schreiben auf Diktat zeigen sich im Vordergrund stehende Regelfehler und Auslassungen sowie Buchstabenverdrehungen, Schärfungen und Einfügungen. Im freien Schreiben sind zusätzlich ausgeprägte grammatikalische Unsicherheiten sowie die im Diktat objektivierten Probleme zu eruieren, auch nach mehrmaligem Durchlesen ist Hr. Y nicht in der Lage, die Fehler zu korrigieren. Der verbale IQ wird auf 80 geschätzt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein differenzierter, sehr motivierter und kooperativer Patient mit aber bereits nach kurzer Zeit auffälligem Konzentrationsabfall, Aufmerksamkeitsfluktuationen und leicht reduzierter Fehlerkontrolle bei klinisch nicht erhöhter Ablenkbarkeit und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes schweres legasthenisches Syndrom mit Buchstabenauslassungen und ungenügender Prosodie, mehrfachem Beginnen und buchstabierendem Lesen mehr als 2-silbiger oder komplexerer Wörter beim Lesen, Regelfehler, Auslassungen und Buchstabenverdrehungen, Schärfungen und Einfügungen sowie grammatikalische Fehler im Schreiben, ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom, eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit, Fehleranfälligkeit und Daueraufmerksamkeitseinschränkungen. Alle übrigen geprüften Funktionen (visuelles Gedächtnis, visuo-verbale Interferenzfestigkeit, psychomotorische und kognitive Geschwindigkeit, visuo-konstruktive Fähigkeiten und kognitive Flexibilität) zeigen sich im altersentsprechenden Rahmen. Insgesamt entsprechen die Befunde mittelschweren bis schweren Einschränkungen links temporaler Hirnareale als Folgen einer frühkindlichen Sprachentwicklungsstörung (Frühgeburt, Sprachentwicklungsverzögerung, legasthenischer Stützunterricht). Ebenfalls bestehen Hinweise auf ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität bei ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen, Ablenkbarkeit und sehr kurzer Aufmerksamkeitsspanne, was bisher vom sehr motivierten Patienten kompensiert werden konnte, bei weiterführenden Ausbildungen aber zusammen mit der doch ausgeprägten verbalen Lernschwäche interferiert. Das schwere legasthenische Syndrom, welches bereits 2005 diagnostiziert wurde, kann bestätigt werden und konnte vom Patienten während der Ausbildungszeit mit Unterstützung von schulischer Seite kompensiert werden, was aber bei zeitgebundenen Aufgaben mit viel Textumfang nicht mehr möglich ist. Eine Anpassung bei der geplanten Nachprüfung ist sehr empfehlenswert. Der Fokus sollte hierbei auf einer quantitativen Reduktion des Textumfangs und einer einfachen Wortwahl liegen, ebenso wie auf die Möglichkeit, eine eigene Zusammenfassung der Aufgabe anfertigen zu können, um das Verständnis zu verbessern. Dies erfordert eine Anpassung i.S. einer Erhöhung der verfügbaren Zeit. Bei Verdacht auf ADS könnte zusätzlich vor der Prüfung oder künftigen Weiterbildungen ein Therapieversuch mit Methylphenidat durchgeführt werden, um die Aufmerksamkeitsleistung fokussieren zu können. Einschränkungen im beruflichen Feld sind durch die Befunde aktuell nicht zu erwarten, können bei ausgeprägter sprachlicher Lernschwäche und Legasthenie aber ggf. auftreten. Eine neuropsychologische Untersuchung ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Seit der letztmaligen Konsultation weitgehend stabiler Verlauf mit auch weitgehend kompensierter häuslicher Situation unter stundenweiser Betreuung und dem Engagement der Ehefrau. Der Patient benötigt viel Ruhe, ist im Alltag gut führbar. Zu Sturzereignissen ist es im Verlauf nicht mehr gekommen. Der Patient hat nach wie vor regelmäßige Physiotherapie und auch Logopädie, von der er gut profitiert. Aktuell werden zusätzliche Betreuungsmaßnahmen nicht gewünscht. Fortführung der Physiotherapie zur Sturzprophylaxe, zur Vermeidung von Kontrakturen und Sekundärkomplikationen empfehlenswert. Sonstige therapeutische Anpassungen sind aktuell nicht notwendig. Wegen Müdigkeit kann allenfalls die Behandlung mit Remeron etwas reduziert werden. Bei Fehlen von Besonderheiten würde ich eine Verlaufskontrolle in 6 Monaten empfehlen. Neuropsychologische Untersuchung bei aktueller Exazerbation eines leichten bis mittelschweren dementiellen Zustandsbildes mit wahnhafter Komponente a.e. vom subkortikalen vaskulären Typ bei vaskulärer Leukencephalopathie, DD Mischdemenz. Zusammenfassung der bisherigen neuropsychologischen Befunde: I.R. einer ambulanten neuropsychologischen Abklärung zur Demenzabklärung am 03.04.2014 präsentierte sich eine zeitlich unvollständig, örtlich aber gut orientierte Patientin mit weitschweifiger, inhaltlich unzusammenhängender Spontansprache und Wortfindungsstörungen sowie z.T. semantischen Paraphasien. Psychomotorisch nicht verlangsamt, in der Aufmerksamkeit fluktuierend, erhöht ablenkbar. Die anamnestischen Angaben waren unzusammenhängend und nicht z.T. nachvollziehbar. Hinweise auf Wahnideen. Ein MMS ergab 22/30 Punkten, weitere neuropsychologische Untersuchungen konnten aufgrund mangelnder Kooperationsfähigkeit zu diesem Zeitpunkt nicht erhoben werden. Aufgrund der Verwirrtheit und Hinweisen auf Unselbständigkeit im Alltag wurde die alleine lebende Patientin ohne Angehörige in Absprache mit dem Hausarzt stationär aufgenommen. Vor Austritt am 09.04.2014 fand eine erneute neuropsychologische Untersuchung statt, welche eine zeitlich und situativ nicht orientierte, erhöht ablenkbare, in der Aufmerksamkeit stark fluktuierende Patientin mit weitschweifiger, unzusammenhängender Spontansprache mit semantischen Paraphasien und Wortfindungsstörungen sowie Hinweisen auf Wahnideen mit mittelschweren Einschränkungen der Frontalhirnfunktionen (Ablenkbarkeit, Perseverations- und Konfabulationstendenz, Planungs- und Strukturdefizite, Interferenzanfälligkeit, Aufmerksamkeitsdefizite, psychomotorische Verlangsamung) zeigte. MMS 19/30, Uhrentest unauffällig. Die Befunde entsprachen zu diesem Zeitpunkt mittelschweren Einschränkungen fronto-temporo-limbischer Hirnareale eher rechts betont, im Ausmass einem leichten bis mittelschweren dementiellen Zustandsbild entsprechend und ätiologisch am ehesten vereinbar mit einer vaskulären Demenz bei vaskulärer Leukencephalopathie, DD zusätzliche Alzheimerkomponente. Aggravierend wirkten sich auf die kognitiven Befunde zu diesem Zeitpunkt auch die neuropsychiatrischen Symptome aus. Die Urteilsfähigkeit der Patientin wurde als deutlich eingeschränkt beurteilt und vor Spitalaustritt eine Milieuabklärung empfohlen, ebenso eine Beistandschaft und ggf. ein psychiatrisches Konsilium. Weiterer Verlauf: Laut Akten wurde die Patientin nach Austritt am 18.07.15 zur Klärung der sozialen Anschlusslösung und weiteren medizinischen Betreuung in die Akutgeriatrie verlegt, wo sie bis zum 04.08.14 hospitalisiert war. Die neuropsychologische Untersuchung in diesem Rahmen ergab eine leichte bis mittelschwere neuropsychologische Störung mit kognitiven Defiziten insbesondere in den Bereichen der Aufmerksamkeit, des visuell-räumlichen Gedächtnisses und der intellektuellen Flexibilität sowie affektive und Verhaltensauffälligkeiten mit Ängstlichkeit, Verunsicherung, Perseverationsneigung, grossem Mitteilungsbedürfnis, misstrauischem Verhalten, depressiver Verstimmung unklarer, a.e. multifaktorieller Genese. Nosologisch wurden die Befunde im Rahmen einer subkortikalen leichten bis mittelschweren vaskulären Demenz eingeordnet. Die in den Voruntersuchungen wahnhaften Züge konnten i.R. eines psychiatrischen Konsils nicht objektiviert werden, sondern im Rahmen einer akzentuierten Persönlichkeit interpretiert. Eine fürsorgerische Unterbringung erschien nicht indiziert, die Patientin wurde auf ihren Wunsch nach Hause entlassen mit 1x/täglicher Spitexunterstützung für Grundpflege und Medikamenteneinnahme. Es wurde empfohlen, bei erneuter Dekompensation der häuslichen Situation auf die bestehende Altersheimanmeldung zurückzugreifen. Aktuelle Angaben: In der heutigen stationären neuropsychologischen Untersuchung berichtete die Patientin, dass sie vor ca. einem Monat wegen Drehschwindels in einer Stadt gewesen sei. Seither habe sie einmal täglich die Psychiatriespitex zur Unterstützung, weshalb kann sie aber nicht sagen. Aktuell würden sie nicht mehr täglich kommen, weiss aber nicht, seit wann oder wie oft. Gestern seien ohne ihr Wissen im Wohnblock Wohnungen saniert worden, der Lärm habe etwas in ihr ausgelöst, weshalb sie jetzt hier im Spital sei. Den Einweisungsgrund kann sie auch nach mehrfachem Nachfragen nicht benennen, sie habe den Rettungsdienst aber selber angerufen, da weder Hausarzt noch Spitex erreichbar gewesen seien und sie völlig alleine. Sie habe grosse Mühe mit dem Denken und könne vielfach nicht aussprechen, was sie denke, schweife vom Thema ab und habe Mühe mit der zeitlichen Einordnung von Ereignissen. Psychisch gehe es ihr nicht gut, man habe ihr ihre Möbel weggenommen und würde sie nicht informieren, was mit ihr passiere. Sie sei sehr unglücklich und habe nicht schlafen können, da sie nicht wissen, wo ihr Hausschlüssel sei und schon mehrfach bei ihr eingebrochen worden sei. Anlässlich der heutigen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine zeitlich und örtlich aktuell gut orientierte, situativ desorientierte, in der Aufmerksamkeit stark fluktuierende, weitschweifige, perseverative und affektlabile Patientin mit ausgeprägt assoziativen Gedankengängen und Verbalisierungstendenz mit folgenden kognitiven Befunden: modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom, aufmerksamkeits-, fluktuations- und kooperationsbedingt leichten bis mittelschweren Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (vordergründig eingeschränkte Aufmersamkeitsleistungen, kognitive Flexibilität und Perseverationstendenz, Planungs- und Strukturdefizite sowie kognitive und psychomotorische Verlangsamung), zusätzliche Dyskalkulie und Dysgraphie sowie Hinweise auf eine visuo-konstruktive, nicht aber -perzeptive Störung. Intaktes Benennen, keine Links-Rechts-Störung, keine Fingeragnosie und intaktes Lesen. MMS aktuell 24/30. Diese Befunde sind, die im Vordergrund stehenden Fluktuationen mitberücksichtigt, insgesamt vergleichbar mit denen der Voruntersuchung 04.14 und vereinbar mit mittelschweren Einschränkungen bifronto-temporo-limbischer Hirnareale. Die Ausprägung der Befunde entspricht einem leichten bis mittelschweren dementiellen Zustandsbild und ist ätiologisch weiterhin am ehesten vereinbar mit einer vaskulären Demenz bei vaskulärer Leukencephalopathie, DD Mischdemenz mit zusätzlicher Alzheimerkomponente, aktuell vermutlich aggraviert durch die neuropsychiatrischen Symptome. Ad Urteilsfähigkeit: Fr. Y ist zum Teil einsichtig, dass es so nicht weitergehen könne und äussert auch Angst davor, alleine zu Hause zu sein (Angst vor Einbrechern und davor, alleine zu sein, wenn ein Notfall eintrete), ändert ihre Meinung darüber aber im Rahmen der krankheitsbedingt typischen Fluktuationen sehr rasch. Aus kognitiver Sicht ist sie nur sehr eingeschränkt fähig, ihren Unterstützungsbedarf adäquat einzuschätzen und die Urteilsfähigkeit muss als eingeschränkt beurteilt werden. Wir empfehlen eine ausführliche Sozialberatung und unterstützen die Empfehlung der Kollegen aus der Akutgeriatrie, bei nun erfolgter erneuter Dekompensation der häuslichen Situation trotz täglicher Unterstützungsmassnahmen (Mittagstisch, tägliche psychiatrische Spitex, Beistand) einen Übertritt in ein Altersheim oder ggf. psychiatrisches betreutes Wohnen zu prüfen. Therapeutisch ist ein Antidementiva empfehlenswert, zur Beruhigung der Angstzustände kann ein SSRI eingesetzt werden. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Fahrtauglichkeit bei St.n. Sinusvenenthrombose des Sinus transversus, sigmoideus bis Vena jugularis interna rechts mit Stauungsödem temporal rechts (EM 19.06.15, ED 22.06.2015), erstmaliger sekundär-generalisierter epileptischer Anfall (Ätiologie: Frühanfall im Rahmen der Sinusvenenthrombose). Aktuell: Die Patientin berichtet, dass es ihr gut gehe. Sie bemerke keinerlei Einschränkungen bezüglich Gedächtnis, Aufmerksamkeit/Konzentration. Nach dem Ereignis habe sie eine Ermüdbarkeit bemerkt, welche aber nun nicht mehr vorhanden sei. Sie sei vorher schon eher eine direkte Person gewesen, nun habe sie aber das Gefühl, dass wenn sie überlege, etwas zu sagen oder nicht, es schon draussen sei. Sie habe im letzten Bericht gelesen, dass sie zum Witzeln neige, wobei ihr Partner ihr bestätigt habe, dass sie schon immer so war. Sie arbeite insgesamt ca. 30 h/Woche in einer Bäckerei als Verkäuferin, als Reinigungskraft und erledige Heimarbeit, bei welcher sie sich gut konzentrieren müsse. In der Zwischenzeit habe bis auf Reinigungsarbeiten, was problemlos gelungen sei, nicht gearbeitet. Der Schlaf sei unverändert gut. Bezüglich Appetit äussert sie, ein leicht verändertes Geschmacksempfinden zu haben. Teilweise habe sie das Gefühl, dass das Essen langweiliger schmecke.Geburt und Entwicklung: keine Auffälligkeiten hinsichtlich Geburt/Entwicklung bekannt, durchschnittliche Schülerin, Sek-Abschluss, Ausbildung zur Gärtnerin mit Zusatzausbildung Fleuristin. Noxen: Alkohol: ca. 3 x/Woche ein Glas Wein/Prosecco, Nikotin: seit Ereignis sistiert, vorher ca. 3 Zigaretten/Monat. Soziales: geschieden, in Partnerschaft, 25-jähriger Sohn und 24-jährige Tochter. Die allseits orientierte, fröhlich gestimmte, Fr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind intakt. Im Gespräch und in der Interaktion ist sie diskret distanzgemindert. Es kann ein etwas vorschnelles Vorgehen beim Lösen gewisser Aufgaben beobachtet werden. Zudem lacht und spricht sie teilweise während dem Lösen von Aufgaben. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Affektiv ist sie schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Es zeigt sich im Verlauf der 1,5-stündigen Untersuchung eine leichte Ermüdbarkeit. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne, eine ansteigende Lernkurve und eine unauffällige Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf ist normgerecht. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, ohne qualitative Auffälligkeiten. Die Leistung in der formal-semantischen Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. In der figuralen Ideenproduktion kann eine ausreichende quantitative Leistung erzielt werden, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein intaktes Lesetempo bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine normgerechte Leistung. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) kommt es zu 3 Fehlern und die Aufgabe kann nicht in der entsprechenden Zeit gelöst werden. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine durchschnittliche Reaktionszeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Bei der computergestützten Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann eine der Norm entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle eruiert werden. Die Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) wird mit einer durchschnittlichen Arbeitsgeschwindigkeit und einer unauffälligen Konzentrationsleistung bei leicht herabgesetzter Fehlerkontrolle gelöst. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Das selbständige Zeichnen eines dreidimensionalen Würfels gelingt nicht, das Abzeichnen jedoch problemlos. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktiv, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei der allseits orientierten, Fr. Y folgende kognitive Befunde: leicht eingeschränkte attentional-exekutive Funktionen wie eine leicht verminderte Fehlerkontrolle sowie eine teilweise eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit. Obwohl beide Werte im Normbereich liegen, kann eine Diskrepanz zwischen der verbalen (linkshemisphärisch) und figuralen (rechtshemisphärisch) Abrufleistung – zu Gunsten der verbalen Modalität – eruiert werden (verbal > figural). Im Verhalten zeigt sich eine Fröhlichkeit, diskrete Distanzminderung, ein teilweise vorschnelles Vorgehen. Zudem lacht und spricht die Patientin teilweise während dem Lösen der Aufgaben. Verglichen mit der Voruntersuchung vom 06.2015 zeigen sich im kognitiven Bereich Verbesserungen in der visuo-konstruktiven Planung, in der visuell-räumlichen Gedächtnisleistung und es kommt bei der lexikalischen Ideenproduktion nicht mehr zu relevanten Compound-Bildungen. Zudem kann eine verbesserte Fehlerkontrolle eruiert werden. Im Verhalten kann aktuell keine Assoziationstendenz mehr beobachtet werden. Die oben erwähnten kognitiven Befunde und das Verhalten entsprechen einer formal leichten Funktionsstörung rechtsseitiger fronto-temporaler Hirnareale, welche gut im Rahmen residueller Folgen der Sinusvenenthrombose mit Stauungsödem erklärt werden können. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden keine Limitationen im Verkauf einer Bäckerei, als Reinigungskraft und bei der Heimarbeit (total 30 h/Woche) zu erwarten. In einem ausführlichen Gespräch wurde die Patientin darauf hingewiesen, dass ihre Arbeit aufgrund der leichten Fehlerneigung durch ihre Mitarbeiter/innen in den ersten Wochen kontrolliert werden sollen. Zudem soll sie regelmäßige Pausen einlegen, um einen Leistungsabfall durch eine mögliche Ermüdbarkeit zu vermeiden. Ad Fahreignung: Mit diesen Befunden ist die Fahreignung aus rein neuropsychologischer Sicht gegeben. Aus epileptologischer Sicht erfolgt die Fahrtauglichkeitsbeurteilung 3 Monate nach Ereignis. Verlaufskontrolle: Aus unserer Sicht ist keine weitere Verlaufskontrolle notwendig. Bei Schwierigkeiten bei der Arbeitsreintegration, Besonderheiten oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung. In der neuropsychologischen Untersuchung bestätigte sich ein schwer ausgeprägtes legasthenisches Syndrom mit vordergründigen Leseschwierigkeiten (akzentuiert bei komplexeren oder längeren Wörtern), Regelfehlern, Auslassungen und Buchstabenverdrehungen und grammatikalischen Fehlern beim Schreiben. Ebenfalls konnte eine ausgeprägte verbale Lernschwäche objektiviert werden, welche von dem sehr motivierten Hr. Y in der bisherigen Ausbildung mit einem deutlich erhöhten Lernaufwand und Unterstützungsmassnahmen während der Schul- und Ausbildungszeit kompensiert werden konnte. Die übrigen kognitiven Funktionen zeigen sich unbeeinträchtigt, weshalb das Absolvieren der geplanten Prüfung mit inhaltlichen Anpassungen der Präsentationsart der Aufgaben sicherlich realistisch ist. Im Zentrum der Anpassungen sollte eine Verschiebung des Fokusses von einer verbalen in eine visuelle Aufgabenpräsentation stehen. Folgende Massnahmen wären hierfür zu empfehlen: Wenn immer möglich mündliche Präsentation der Aufgaben. Eine quantitative Reduktion des Textumfangs mit einfacher Wortwahl und einfacher Satzstruktur (kurze Aufgaben anstelle von langen Textaufgaben). Eine Erhöhung der Bearbeitungszeit von Prüfungsaufgaben. In diesem Fall empfiehlt sich die Möglichkeit, dass Hr. Y eine eigene Zusammenfassung der Aufgabe schreiben kann. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei mäßigen Einschränkungen vor allem (orbito)- frontaler und fronto-limbischer Hirnareale rechts betont, a.e. i.R. eines post-deliranten Zustandsbilds, DD Dekompensation vorbestehender Defizite bei ausgeprägter mikroangiopathischer Leukencephalopathie, DD neurodegenerativ, DD metabolisch-toxisch nach passagerer Verwirrtheit und Verhaltensauffälligkeiten. Es gehe ihm gut, alles sei wieder wie vor dem mysteriösen Zustand im 01.15. Die Schluckstörung sei nie mehr aufgetreten, die Logopädin habe ihm erklärt, dass dies sei, weil er zu schnell spreche. In Bezug auf das Gedächtnis bemerke er eine altersentsprechende Abnahme, dies werde auch von der Familie nicht anders wahrgenommen. Im Moment störe ihn das Schielen sehr, die geplante OP sei aber aufgrund eines Unfalls des Chirurgen verschoben worden. Die Sehfähigkeit sei dadurch aber nicht eingeschränkt, keine Doppelbilder, er habe aber Mühe mit dem Fokussieren. Nach Spitalaustritt sei er problemlos wieder ins häusliche Umfeld zurückgekehrt, habe keine Probleme beim Verrichten von Alltagsfunktionen bemerkt, intakte Sprache. Das Verhalten sei laut Familie wieder wie vorher, keine Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsdefizite. Auto fahre er problemlos, habe aufgrund der Fokussierungsprobleme z.T. Mühe, wenn sich eine Spur verenge. Aktuelle Medikation: Atorvastatin 40 mg 1-0-0, Valsartan 160 mg 1-0-0, ASS Cardio 100 mg 1-0-0, Condrosulf 800 mg 1-0-0, Alopur 300 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 0-0-1, Prosta-Urgenin 1-0-0. Der 71-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist weiterhin allseits orientiert, arbeitet motiviert bei guter Belastbarkeit und Konzentration über den Testzeitraum mit. Die in der Voruntersuchung erhobene leicht reduzierte Kooperationsfähigkeit und Distanzminderung in Bezug auf abfälliges Kommentieren der Aufgaben und Ignorieren von Anweisungen sind nicht mehr zu beobachten, teilweise Witzeln. Der Arbeitsstil zeigt sich sorgfältiger und bei aktuell intakter Fehlerkontrolle insgesamt unauffällig. Keine massgeblichen Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit mehr, weiterhin psychomotorisch weder verlangsamt noch antriebsgemindert. Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis weiterhin unauffällig, affektiv soweit stabil. Anfänglich werden die kognitiven Defizite bagatellisiert, nach Erklärung der Notwendigkeit der Untersuchung beurteilt er sie aber adäquat. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und ist auch über 5 Durchgänge leicht ansteigend, das Maximum etwas erschwert erreichend insgesamt knapp genügend gelernt. Intakter verzögerter Abruf mit 2 Konfabulationen, gutes Wiedererkennen ohne Verkennungen. Eine zuvor zittrig (nervositätsbedingt laut Patient) und mit leichten Planungsproblemen, aber intaktem Gesamtergebnis, kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen erinnert und mit einer leicht verminderten und teilweise fehlplatzierten Anzahl an Details etwas besser als in der Voruntersuchung erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Weiterhin intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, qualitativ erhöhte Perseverations- und Regelbruchtendenz. Aktuell genügende figurale Ideenproduktion. Leicht verlangsamtes testspezifisches Arbeitstempo, gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit ohne Fehler. Genügende psychomotorische Geschwindigkeit beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, intakter Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung wird leicht verlangsamt, aber fehlersicher auf selektive Reize reagiert, in der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit genügende Reaktionszeiten auf gleichermassen auditive und visuelle Stimuli ohne Fehler oder Auslassungen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird vergleichbar zur Voruntersuchung gut erfasst und mit leichten Planungsschwierigkeiten genügend kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, aktuell bis auf eine leichte Witzelnneigung und Bagatellisierungstendenz im Verhalten unauffälliger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: leichte verbale Lernschwäche, Planungs- und Strukturierungsprobleme, eine noch leichte Konfabulationstendenz und eine leicht verminderte Fehlerkontrolle. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 29.01.XXXX haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen deutlich verbessert und entsprechen aktuell noch diskreten Funktionseinschränkungen fronto-limbischer Hirnareale rechts betont als Folgen eines post-deliranten Zustandsbildes. Weiterhin ist bei ausgeprägter mikroangiopathischer Leukencephalopathie und dazu passendem (wenn auch sehr diskret ausgeprägtem) neuropsychologischem Ausfallsmuster aber eine beginnende neurodegenerative Erkrankung a.e. in Bezug auf eine beginnenden vaskulären Demenz nicht ausgeschlossen, die Kriterien sind aufgrund sehr leichter kognitiver Einschränkungen und fehlender Alltagsbeeinträchtigungen aktuell jedoch klar nicht erfüllt. Wir empfehlen bei ausgeprägtem Risikoprofil jährliche neuropsychologische Verlaufsuntersuchungen, Herr Y begrüsst dies und wünscht, in einem Jahr von uns hierfür wieder aufgeboten zu werden. Bei vorzeitiger Verschlechterung sind wir auf frühere Anmeldung natürlich gerne zu einer frühzeitigen Beurteilung bereit. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden wieder gegeben. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei hausintern bekanntem Patienten bei V. a. kortikales bihemisphärisches Syndrom, DD fronto-temporale Demenz. Vorbefunde: Eine verhaltensneurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchung 03/2015 nach Liquorablassversuch zeigte mittelschwere kognitive Störungen vorwiegend fronto-temporo-limbische Hirnareale betreffend, mit leichtem Tremor rechtsseitig sowie frontalem Verhaltenssyndrom mit Antriebsminderung, Ablenkbarkeit und Anosognosie folgende kognitive Befunde: Anterograd-amnestisches Syndrom, spontane sprachliche Auffälligkeiten (verminderter Sprechantrieb, wenig informative Spontansprache), graphomotorischer Schriftzerfall, Dyskalkulie sowie eingeschränktes konzeptuelles Denken und Umstellen. Im Vergleich zur Untersuchung vor Liquorablassversuch liessen sich ein besserer Antrieb (inkl. des Sprechantriebs) und eine bessere kognitive Flexibilität feststellen. Trotzdem wurde die Befundkonstellation als nicht allein durch den Normaldruckhydrocephalus erklärbar gesehen, DD zusätzliche entzündliche/paraneoplastisch sowie eine primär neurodegenerative Komponente möglich. Empfohlen wurde eine Verlaufsuntersuchung, weswegen der Patient zur heutigen Untersuchung erscheint. Zwischenanamnese: Die Anamnese kann freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung seiner Ehefrau zum vereinbarten Termin. Es wird über eine gute Erholung in den letzten Monaten berichtet, gemäss Ehefrau nach wie vor aber reduzierter Antrieb, fehlende Energie und Reizbarkeit/Aggressivität, wobei die affektiven Veränderungen seit der Pensionierung vor ca. 4 Jahren erstmals aufgefallen seien. Sie müsse ihn immer zu etwas motivieren und ihn animieren, etwas zu unternehmen, während er früher sehr aktiv gewesen sei. Auch bemerke sie im Moment noch eine Verlangsamung. Insgesamt habe sich der Zustand aber im Vergleich zu Anfang des Jahres allgemein etwas positiv verändert. Bezüglich Autofahren sei eine durch das StVA veranlasste Untersuchung anfangs Juli im Krankenhaus K erfolgt, wo man mittelschwere bis schwere neuropsychologische Störungen festgestellt hätte, die zu einer negativen Beurteilung der Fahreignung und einem Führerausweisentzug geführt haben. Aktuelle MedikationInderal 40 mg/d, Betmiga 50 mg/d. Kooperativer 70jähriger Rechtshänder, zeitlich, räumlich/situativ und autopsychisch weitgehend korrekt orientiert. Im Verhalten leicht verlangsamt und adynam wirkend, der Antrieb ist vermindert, im Vergleich zu den Voruntersuchungen jedoch leicht gebessert. Im Affekt schwerfällig, reduziert schwingungsfähig, eher passiv und unbekümmert wirkend, zweimalig inadäquates pathologisches Lachen. Keine Desinhibition oder Distanzminderung feststellbar. MMS: 27/30 Punkten. Gedächtnis: Bei Präsentation einer 8-Wortliste weitgehend unveränderte Befunde, deutlich eingeschränkte Lernleistung, trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, Hr. Y konfabuliert. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist reduziert mit Verkennungen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nichts erinnert werden, nach wiederholtem Zeigen der Vorlage kann ansatzweise die Grundstruktur jedoch eine ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig, aber reduziert und wenig informativ, reduzierter Sprechantrieb mit z. T. verzögerten Antwortlatenzen, verminderte Prosodie, keine Paraphasien. Nachsprechen und Konfrontationsbenennen unauffällig. Rechenfertigkeiten kursorisch intakt, Verlangsamung i. B. bei Subtraktionen. Lesen und Schreiben leicht erschwert, leichte Dysgraphie und Schriftzerfall. Keine apraktische Störung. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer einfachen geometrischen Figur gelingt mit Konzentrationsdefiziten und einer Auslassung insgesamt aber leicht gebesserter Leistung im Vergleich zu den Voruntersuchungen, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, insgesamt ist das Erfassen der Einzelteile unauffällig. Das Erfassen von geometrischen Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf apperzeptive, assoziative, Simultan- oder Prosopagnosie. Kein Neglect. Frontalhirnfunktionen: Eingeschränkte, unveränderte formallexikalische und semantische Ideenproduktion. Die figurale Ideenproduktion fällt in quantitativer Hinsicht höher und knapp normgerecht aus. Eingeschränkte Abstraktionsfähigkeit und mentale Flexibilität. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe (Trail-Making-Test) sowohl in der einfachen wie auch in der komplexen Variante deutliche psychomotorische Verlangsamung und konzentrative Defizite, zudem verminderte Umstellfähigkeit und konzeptuelle Defizite. Leichtes Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen, Imitieren der Luria-Handsequenzen erschwert. Bei der computergestützten Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit Leistungsfluktuationen, jedoch unauffällige Reaktionszeiten und intakte Impuls- und Fehlerkontrolle. Scheitert bei der komplexeren Aufgabe zur parallelen Reizverarbeitung. Massiv erhöhte Auslasserzahl und defizitäre Leistung betreffend Reaktionsfähigkeit. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden 03.2014 – ein weitgehend unverändertes kognitives Leistungsprofil mit Störungen subkortikaler Regelkreise, jedoch auch kortikalen Ausfallsphänomenen i. B. einer psychomotorischen Verlangsamung, frontal-exekutiven Defiziten (i. B. Einschränkungen im Konzeptdenken und der Ideenproduktion verbalbetont, eine verminderte mentale Flexibilität, Konzentrationsdefizite, Interferenzanfälligkeit), sprachlichen Auffälligkeiten (verminderte, wenig informative Sprachproduktion, Aprosodie), eine Dysgraphie mit Schriftzerfall sowie mnestischen Defiziten mit einer deutlichen Lern-, Abruf- und Speicherstörung in der verbalen wie auch in der figuralen Modalität. Der MMS-Score zeigt sich mit 27/30 Punkten weitgehend stabil. Diese Befunde entsprechen einer leicht-mittelschweren Funktionsstörung frontotemporo-limbischer Hirnareale, die unter Berücksichtigung der Vorabklärungen und der fremdanamnestischen Angaben (seit 4 Jahren leichte affektive und Verhaltensänderungen) leider den Verdacht einer – neben Störwirkungen durch den Normaldruckhydrozephalus – zusätzlichen unklaren neurodegenerativen Erkrankung erhärten, DD ist an einen atypischen M. Alzheimer oder eine frontotemporale Demenz zu denken, DD zusätzliche entzündliche/paraneoplastische Komponente. Das kognitive Ausfallssyndrom und der zwischenzeitlich stabile Verlauf sind für eine Creutzfeldt-Jakob-Krankheit hingegen eher untypisch. Hinsichtlich genauer Ätiologie muss der Verlauf abgewartet werden. Wir empfehlen eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in 10 Monaten. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. In Absprache mit dem Ehepaar dann auch Evaluation einer ergänzenden FDG-PET-Untersuchung. Probatorisch empfehlen wir den Beginn mit einer prokognitiven Therapiestrategie mit Aricept oder Exelon (falls keine Kontraindikationen bestehen), wir bitten den Hausarzt um Einleitung der antidementiven Behandlung. Die Autofahreignung ist bis auf Weiteres nicht gegeben, wobei die aktuellen Ergebnisse weitgehend mit der Beurteilung der Fahreignungsabklärung des Krankenhauses K übereinstimmen. Hr. Y musste zwischenzeitlich den Führerausweis abgeben. Eine Reevaluation der Fahreignung erfolgt auf Wunsch des Ehepaars im Rahmen der Nachkontrolle. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mässigen Funktionseinschränkungen fronto-parieto-occipitaler Hirnareale nach parieto-occipitaler Fraktur und rechtsseitigem Subduralhämatom nach mittelschwerem SHT 04.15. Nach Spitalaustritt sei eine stationäre Neurorehabilitation empfohlen worden, in Absprache mit Ihnen habe diese jedoch ambulant hier im Hause durchgeführt werden können. Sie habe hierbei Physio- und Ergotherapie absolviert, ebenfalls ein Sehtraining. Sämtliche Therapien seien abgeschlossen, sie sei in sämtlichen Bereichen wieder zu 100 % wie vor dem Unfall bis auf die Anosmie. Sie habe sich aber damit arrangiert und es akzeptiert. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit bemerke sie keinerlei Einschränkungen mehr, Gedächtnis, Sprache, Konzentration und Aufmerksamkeit übe sie weiterhin zu Hause und seien wieder wie vorher. Sie sei etwas überlegter und nehme sich Zeit, schieße nicht mehr so drein. In einer einmaligen Konsultation in Stadt S habe man ihr gesagt, sie solle das Strassenverkehrsamt über das Schädelhirntrauma informieren, dies habe sie bisher aber noch nicht gemacht. Sie verspüre im Moment noch keine Lust zum Autofahren, habe sich ohne gut arrangiert. Die 61-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, gibt sehr differenzierte Angaben über den Krankheitsverlauf. Sie schätzt ihre kognitiven Ressourcen und Grenzen aktuell sehr adäquat ein, eher Tendenz zur Selbstunterschätzung, keine Bagatellisierungstendenz mehr. Die in der Voruntersuchung beobachteten Probleme beim Fokussieren und die Müdigkeit sind nicht mehr objektivierbar, sie verfügt weiterhin über eine sehr rasche Auffassungsgabe, das Umsetzen der Aufgaben gelingt problemlos. Keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen bei aktuell fehlerfestem, sorgfältigem Arbeitsstil. Insgesamt sehr hohe Leistungsbereitschaft. Keine Verlangsamung oder Antriebsminderung, vor allem keine Diskrepanz der Geschwindigkeit bei der Bearbeitung des linken und rechten Sichtfeldes, bei raschem Sprachfluss und auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Affektiv wirkt sie ruhiger und ausgeglichener, die Perseverationstendenz auf den Unfall ist nicht mehr zu erheben. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assozierte 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne und einer fluktuierenden, das Maximum aber problemlos erreichenden Lernkurve insgesamt gut erfasst. Kein Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor eher langsame, aber ohne visuo-konstruktive Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Deutliche Besserung im Vergleich zur Voruntersuchung, im Vergleich zur verbalen Modalität aber noch leichte Diskrepanz der Leistung. Angaben zum Krankheitsverlauf gelingen nachvollziehbar und zeitlich stimmig.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Eher überdurchschnittliche phonematische und semantische Wortflüssigkeiten, bei Letzterer sind eine Repetition und ein Regelbruch zu objektivieren. Aktuell quantitativ ebenfalls intakte figurale Modalität ohne die in der Voruntersuchung erhobene ausgeprägte Perseverationstendenz, auch hier jedoch auf sehr hohem Niveau Diskrepanz zu Gunsten der verbalen Ideenproduktionen. Sehr rasches verbales Arbeitstempo bei fehlerfester visuo-verbaler Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit wird mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit und aktuell ohne das in der Voruntersuchung beobachtete visuelle Explorationsverhalten im linken Gesichtsfeld erwartungsgemäß gearbeitet. Ebenfalls problemloser Konzeptwechsel in der Aufgabe zur Umstellfähigkeit, keine Fehler und gleichmäßige Bearbeitungszeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann sehr rasch und in der erwarteten Zeit auf selektive Reize reagiert werden, keine Fehler. Das gleichzeitige Beachten visueller und auditiver Stimuli in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit bereitet keine Probleme, weder Fehler noch Auslassungen objektivierbar. Bei der Aufgabe zur verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung zeigt sich eine gleichmäßige Bearbeitungszeit im linken und rechten Gesichtsfeld, knapp genügende Leistung bei der Ausrichtung in den linken Gesichtsraum. Visuo-konstruktive Fähigkeit / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird eher langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite erfasst und kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, aktuell sehr differenzierte und die eigenen kognitiven Grenzen und Ressourcen sehr gut einschätzende, verhaltensunauffällige Patientin mit aktuell noch diskreter Verlangsamung bei der verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung von Stimuli im linken Gesichtsfeld sowie eine auf sehr hohem Niveau liegende Diskrepanz zwischen der Performanz visueller und verbaler Aufgaben zu Gunsten der verbalen Modalität als erfreulicherweise einziges Residuum der in der Voruntersuchung dominierenden Raumverarbeitungstörung. Alle übrigen geprüften kognitiven Funktionen liegen im (über-)durchschnittlichen Bereich. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen durchwegs verbessert und liegen aktuell im erwartungsgemäßen Rahmen. Insgesamt sehr erfreulicher und rascher Genesungsprozess nach mittelschweren Schädelhirntrauma. Weitere therapeutische Unterstützungsmassnahmen sind aus kognitiver Sicht nicht mehr nötig, in Absprache mit den einzelnen Therapeuten wurden auch sämtliche Therapien bereits abgeschlossen. Fr. Y trainiert auf Eigeninitiative Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen weiter. Aus kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit mit diesen Befunden wieder gegeben, die Freigabe aus ophtalmologischer Sicht vorausgesetzt. Laut Patientin bestand aus dieser Richtung nie eine Kontraindikation, sie fühle sich aber noch nicht bereit zum Autofahren. Auf Wunsch der Patientin werden wir sie für eine abschließende Verlaufskontrolle ein Jahr nach Ereignis (04.2016) aufbieten. Intracerebrale Blutung im rechten Hippocampus von 1,5 cm mit Einbruch in den rechten Seitenventrikel, ED 01.06.2015 und Vd. a. fokale epileptologische Anfälle im Rahmen der intracerebralen Blutung seit 30.05.2015 (Klinisch: Kribbelmissempfindungen vom Kopf in den ganzen Körper ausstrahlend, epigastrischem Schmerz, Therapie mit Keppra). Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass es ihm weniger gut gehe seit dem letzten Termin in der Epilepsie-Sprechstunde am 22.06.2015. Er habe wieder vermehrt Kopfschmerzen und Schwindel gehabt in den vergangenen Tagen. Er leide zudem unter einer Koordinationsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit und Vergesslichkeit, insbesondere sei das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Weiter habe er Mühe, Wörter auszusprechen, welche eher selten seien wie z. B. Fremdwörter. Er benutze auch häufiger Kraftausdrücke. Er sei schneller genervt und Lärm würde ihn stören. Wenn mehrere Leute am Tisch seien, wisse er gar nicht, wem zuzuhören. Ihm und dem Ergotherapeuten sei auch aufgefallen, dass er mehr spreche, wenn er nervös sei. Arbeitskollegen hätten ihn auch darauf hingewiesen, dass er anderen ins Wort falle. Er besuche je 2x/Woche Ergo- und Physiotherapie. Gemäß dem Ergotherapeuten hätten sich über die letzten Wochen Fortschritte gezeigt. Bezüglich der körperlichen Symptome wie Ausfallschritte, Gleichgewichtsschwierigkeiten, nicht Mitschwingen des linken Armes könne dank der Physiotherapie in den letzten Wochen eine Besserung verzeichnet werden. Es sei gemäß Physiotherapeutin aber noch eine Schwäche der linken Seite vorhanden. Am 02.07.2015 habe es eine Episode gegeben, bei welcher seine Partnerin nachts erwacht sei, da er ausgeschlagen habe. Er habe aufgrund eines massiven Kribbelns in den Füßen ausgeschlagen. Am 20.07.2015 habe er eine Episode erlebt, bei der seine Hände gezittert und gekribbelt hätten. Der Patient fährt Auto und sei aufgrund seines Berufes auf das Auto angewiesen. Angaben der begleitenden Partnerin: Sie berichtet, dass ihr Partner bei komplexeren Aufgaben mehr Mühe habe. Mehrere Dinge gleichzeitig tun gelinge ihm nicht so gut. Wenn etwas nicht gelinge, sei er schneller frustriert. Das Kurzzeitgedächtnis habe sich etwas gebessert. Es seien insgesamt kleine Fortschritte beobachtbar. Systemanamnese: Schlaf: Er schlafe tagsüber, meist nachmittags, 2-3 h und nachts eher schlecht, ca. 6 h; Appetit: nach Ereignis wieder vermehrt Lust auf Süßes. Noxen: Alkohol gelegentlich, Nikotin: sistiert. Geburt und Entwicklung: keine Auffälligkeiten bekannt, Linkshändigkeit. Schul- und Berufsanamnese: guter Schüler, keine Schwächen, Sek-Abschluss, Abschluss 4-jährige Maschinenzeichner-Lehre, aktueller Beruf: Mitarbeiter Verwaltung Müllverbrennungsanlagen (hauptsächlich Computerarbeiten, Bearbeitung des Auftragswesens, Planung und Konstruktion mit CAD, Kundengespräche, Revisionsarbeiten). Medikamente: seit 14.07.2015 Keppra 500 mg 1-0-1-0, Dafalgan und Novalgin bei Bedarf. Der allseits orientierte, 51-jährige Linkshänder erscheint in Begleitung seiner Partnerin (Fr. Y) pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist unauffällig. Es zeigt sich ein weniger exakter, etwas vorschneller Arbeitsstil. Der Patient ist störungseinsichtig, neigt aber etwas zur Dissimulation. Im Gespräch und in der Interaktion ist er leicht weitschweifig und teilweise etwas hochgestimmt. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Bei gewissen Aufgaben äußert er nach deren Instruktion, dass sie einfach seien. Solche Kommentare würden ihm so rausrutschen. Bei Nicht-Gelingen flucht er manchmal, wobei er sich aber sofort entschuldigt. Es zeigen sich eine Ablenkbarkeit und teilweise Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen. Bei einer Aufmerksamkeitsaufgabe berichtet er, sich nicht die ganze Zeit der Aufgabe gewidmet, sondern nachgesehen zu haben, was die Untersucherin macht. Er ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Es zeigt sich im Verlauf der 1,5-stündigen Untersuchung eine deutliche Ermüdbarkeit. Während der Untersuchung äußert der Patient mehrmals, dass er glasige Augen bekomme und sich beschwipst fühle. Solche Sensationen habe er immer wieder seit dem Ereignis. Zudem klagt er im Verlauf über stärker werdende Kopfschmerzen.Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne und eine ansteigende Lernkurve, wobei die Gesamtlernleistung deutlich eingeschränkt ist. Der spätverzögerte Abruf fällt auf die Erfassungsspanne zurück und ist deutlich vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist deutlich reduziert. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu zwei Repetitionen. Die formal-semantische Ideenproduktion fällt quantitativ überdurchschnittlich aus, es kommt qualitativ zu einer Wiederholung. In der figuralen Ideenproduktion kann eine der Norm entsprechende quantitative Leistung erzielt werden, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung und einer Auslassung. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein intaktes Lesetempo, es kommt jedoch zu zwei Fehlnennungen. Beim Durchgang mit Interferenz zeigt sich ein intaktes Lesetempo bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Leistung normgerecht. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich eine intakte Leistungsfähigkeit ohne Fehler. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine deutlich reduzierte Reaktionszeit bei verminderter Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung geteilten Aufmerksamkeit kann sowohl auf die visuellen als auch auf die akustischen Reize eine deutlich reduzierte Reaktionsgeschwindigkeit bei aufgehobener Fehlerkontrolle eruiert werden. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) zeigen sich eine der Norm entsprechende Arbeitsgeschwindigkeit, eine knapp normgerechte Konzentrationsleistung sowie eine leicht herabgesetzte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasein. Bei nicht-hochfrequenten Wörtern können leichte Wortfindungsschwierigkeiten beobachtet werden. Die Prosodie ist unauffällig. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr schnell, etwas ungenau, aber ohne planerische Schwierigkeiten insgesamt korrekt abgezeichnet. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktiv, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 51-jährigen Linkshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i.S. einer Lern- und Speicherstörung (anterograd-amnestische Syndrom) für verbales Material sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen wie eingeschränkte gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit und teilweise eingeschränkte Fehlerkontrolle. Im Verhalten können beim störungseinsichtigen, aber etwas dissimulierenden, leicht weitschweifigen und teilweise hochgestimmten Patienten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Zudem zeigt sich ein etwas vorschneller Arbeitsstil und gelegentliches Fluchen. Des Weiteren ist die Belastbarkeit eingeschränkt, was sich mit einer deutlichen Ermüdbarkeit und immer stärker werdenden Kopfschmerzen zeigt. Die oben erwähnten kognitiven Befunde und das Verhalten entsprechen formal einer mittelschweren Funktionsstörung, rechts betonter fronto-temporo-limbischer Hirnareale als residuelle Folgen der intracerebralen Blutung im rechten Hippocampus mit Einbruch in den rechten Seitenventrikel (ED 01.06.2015), bei vermutlich an die Linkshändigkeit assoziierter umgekehrter Sprachlateralität. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der kognitiven Einschränkungen, insbesondere der mnestischen Defizite, der eingeschränkten Aufmerksamkeitsleistungen, des Verhaltenssyndroms und der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit ist die Arbeitsfähigkeit aus neuropsychologischer Sicht bis auf Weiteres zu 100 % (100 % AUF) eingeschränkt. Wir empfehlen eine Reevaluation der Arbeitsfähigkeit in 8 Wochen. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, wird der Patient direkt durch uns aufgeboten. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahrtauglichkeit zur Zeit nicht gegeben. Dies wurde dem Patient im Beisein seiner Partnerin mitgeteilt und er zeigt sich einsichtig. Eine Neubeurteilung wird im Rahmen des Verlaufsuntersuches (siehe Ad Arbeitsfähigkeit) durchgeführt. Ad Therapie: Wir empfehlen die Weiterführung der physio- und ergotherapeutischen Maßnahmen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren Funktionseinschränkungen vor allem rechts orbitofrontaler Hirnareale nach delirantem Zustandsbild bei Enzephalitis unklarer Ätiologie 02.2015, kryptogener Epilepsie EM in der Kindheit und St.n. Alkoholüberkonsum. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: im Rahmen des stationären Aufenthaltes 02.2015 fand bei delirantem Zustandsbild eine neuropsychologische Untersuchung statt. Hierbei präsentierte sich ein zeitlich und örtlich gut, situativ unsicher orientierter, im Affekt eher gesteigerter, konfabulativer, in der Aufmerksamkeit stark fluktuierender, erhöht ablenkbarer, leicht distanzgeminderter Patient mit assoziativen Gedankengängen und Anosognosie und im Vordergrund stehenden Aufmerksamkeitsfluktuationen und -einschränkungen, erhöhter Ablenkbarkeit, Intrusions- und Konfabulationstendenz, Interferenzanfälligkeit und Umstellschwierigkeiten sowie einer modalitätsabhängigen Abrufschwäche bei im Vergleich dazu intaktem Wiedererkennen. Die Befunde entsprachen damals mittelschweren Funktionsstörungen v.a. rechts (orbito) frontaler Hirnareale, einem Verhaltenssyndrom und Aufmerksamkeitseinschränkungen nach delirantem Zustandsbild entsprechend, DD Folgen von C2-Abusus. Aus kognitiver Sicht wurde eine stationäre Neurorehabilitation empfohlen, die Fahrtauglichkeit bis auf Weiteres nicht gegeben, eine Reevaluation nach Besserung des Verhaltenssyndroms empfohlen. Den Akten zu entnehmen ist, dass der Patient dann in der Epilepsiesprechstunde gesehen wurde, wo sich ein erfreulicher Verlauf zeigte und die Fahrtauglichkeit aus epileptologischer Sicht attestiert werden konnte. Aktuelle Angaben: Nach Spitalaustritt habe er ambulante Ergotherapie in Stadt S absolviert, er sei sich hierbei vorgekommen wie ein Erstklässler, der Therapeut sei aber zufrieden gewesen. Seither keine weiteren Therapien mehr. Er habe aufgrund eines Missverständnisses das Keppra abgesetzt, in der Nachkontrolle vor 14 Tagen habe man ihm aber nahegelegt, die antiepileptische Therapie im Sinne von Prävention wieder aufzunehmen, was er befolgt habe. In diesem Rahmen sei auch das Autofahren wieder freigegeben worden, trotz bekannter Fahrkarenz habe er aber bereits vorher das Auto für sehr kurze Strecken wieder benutzt. Die ersten 3 Monate sei er aber konsequent nicht gefahren. Im Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe er zu keinem Zeitpunkt Veränderungen bemerkt. Das Gedächtnis sei gut, er könne sich Inhalte problemlos merken, das Langzeitgedächtnis sei intakt. Die Sprache sei unverändert, er wechsle permanent zwischen Italienisch und Deutsch, was wie vorher klappe. Keine kognitive oder psychomotorische Verlangsamung, keine Probleme beim Dualtasking. Die Alltagsfunktionen seien zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen, er koche, erledige Einzahlungen und einkaufen problemlos.Systemanamnese: Gelegentlich Nikotin, ein Glas Rotwein am Tag (Hr. Y bemerkt, dass er früher mehr, nie aber übermäßig getrunken habe). Aktuelle Medikation: Spontan nicht erinnerlich, bis auf das Keppra aber unverändert zu Spitalaustritt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein örtlich, zeitlich und situativ adäquat orientierter Patient. Im Vergleich zur Voruntersuchung kann er aktuell zeitlich stimmige Angaben zum Krankheitsverlauf und den folgenden Konsultationen machen, auch gelingen Angaben zur persönlichen Anamnese aktuell nachvollziehbar. Es persistiert ein leicht läppisches Verhalten, er macht sich lustig über verschiedene Untersuchungen, weiterhin Bagatellisierungstendenz und nicht ganz adäquate Krankheitseinsicht bei aber deutlich besserer Kooperationsfähigkeit. Im freien Gespräch noch leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen und leicht erhöhte Ablenkbarkeit, keine assoziativen Gedankengänge mehr eruierbar. In der geführten Testsituation dann noch leicht verfrühtes Beginnen der Aufgaben und zum Teil dadurch initial verminderte Fehlerkontrolle, Aufgaben müssen zum Teil mehrfach begonnen werden, bis er sie konzentriert und ohne Fehler absolvieren kann. Danach ist aber ein rasches Umsetzen und eine gute Konzentrationsfähigkeit bei noch leicht reduzierter Fehlerkontrolle möglich. Die Spontansprache ist aktuell im freien Gespräch leicht weitschweifig, nicht mehr aber hastig oder mit Buchstabenauslassungen, zum Teil noch phonematische Paraphasien. Weiterhin klinisch nicht verlangsamt erscheint er nicht mehr agitiert, auf den Grund der Testung hingewiesen auch sehr kooperativ. Affektiv nicht mehr distanzgemindert, freundlich und zugewandt. MMS: 29/30, Uhrentest unauffällig. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte nicht assoziative zehn-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das Maximum über drei Durchgänge erreichenden Lernkurve insgesamt gut gelernt. Qualitativ fällt über die Durchgänge ein Abnahme der Fehlerkontrolle im Sinne von Wiederholungen auf. Aktuell intakter verzögerten Abruf mit einer Konfabulation, intaktes, sicheres Wiedererkennen. Eine zuvor aktuell problemlos erfasste und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf aktuell mit einer 180-Grad-Rotation quantitativ aber intakt erfasst. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen mit leichter Bagatellisierungstendenz aktuell nachvollziehbar und gut. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit bei erhöhter Perseverationstendenz, quantitativ und qualitativ genügende phonematische Wortflüssigkeit. In der figuralen Modalität keine Perseverationstendenz, aber insgesamt deutlich verminderte Gesamtleistung. Rasches verbales Arbeitstempo, nach mehreren Versuchen dann gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei einem Fehler. Im unteren Normbereich liegende psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, intakter Konzeptwechsel mit einem Fehler und ebenfalls im unteren Normbereich liegende gesamte Leistung bei der komplexeren Aufgabe zur Umstellfähigkeit. Es fällt hierbei aber auf, dass Hr. Y große Unterstützung benötigt, nach einem Fehler wieder zur Aufgabe zurückzufinden. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann mit knapp genügender Geschwindigkeit und einem Fehler auf selektive Reize reagiert werden, bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich der Patient überfordert beim gleichzeitigen Beachten auditiver und visueller Stimuli, was in stark verlangsamten Reaktionsgeschwindigkeiten, einer erhöhten Fehler- und Auslassungszahl resultiert. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische sowie sich überlappende Figuren können aktuell problemlos erfasst und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert werden. Ebenfalls keine Probleme mehr beim spontanen Zeichnen einer Uhr. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, noch leicht bagatellisierender und etwas läppischer, aber im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich kooperativerer Patient mit noch leicht reduzierter Fehlerkontrolle, zum Teil Weitschweifigkeit und leicht verminderter Impulskontrolle und aktuell noch im Vordergrund stehenden Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen im Sinne reduzierter Fehlerfestigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen, verminderter Umstellfähigkeit und eingeschränkter kognitiver Flexibilität, geteilter und selektiver Aufmerksamkeit sowie figuraler Ideenproduktion. Im Vergleich zur Voruntersuchung im stationären Rahmen 02.2015 haben sich die testspezifischen Befunde insgesamt deutlich verbessert, vor allem sind keine Gedächtnisdefizite mehr eruierbar. Im Verhalten hat sich das damals im Vordergrund stehende Verhaltenssyndrom deutlich zurückgebildet, ist aktuell noch als leichte Impulskontrollstörung, Aufmerksamkeitsfluktuationen und leicht erhöhte Ablenkbarkeit zu objektivieren. Insgesamt entsprechen die testspezifischen Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung aktuell noch leichten Einschränkungen rechts orbitofrontaler Hirnareale. Insgesamt positiver, aber eher langsamer Verlauf, weshalb eine Akzentuierung der Befunde durch vorbestehende Komponenten angenommen werden muss. Die Befunde sind sehr gut vereinbar mit den kognitiven Folgen nach langjährigem C 2-Überkonsum. Fahrtauglichkeit: Aufgrund der weiterhin persistierenden Verhaltensauffälligkeiten, der Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen und der persistierenden Bagatellisierungstendenz ist die Fahrtauglichkeit aktuell aus kognitiver Sicht als fraglich einzustufen. Mit dem Patienten wurde besprochen, dass wir eine Reevaluation in zwei Monaten vornehmen werden und er bis dahin auf das Autofahren verzichtet. Sollte er sich nicht an diese Abmachung halten, ist aus unserer Sicht eine Meldung an das Straßenverkehrsamt zu empfehlen, in diesem Rahmen wäre auch eine erneute Evaluation der Trinkgewohnheiten sinnvoll. Neuropsychologische Nachkontrolle in diesem Rahmen in zwei Monaten, wir werden Hr. Y dafür direkt aufbieten. Neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei aufmerksamkeits- und konzentrationsbedingten Fehlleistungen und leichten kognitiven Funktionsstörungen temporo-frontaler Hirnareale links betont nach Bohrlochtrepanation und endoskopisch radikaler Exzision einer neuritischen Zyste am dritten Ventrikel und konsekutivem Hydrocephalus occlusivus (08.2012), leichter vaskulärer Enzephalopathie und unverändert umschriebenen postoperativen postinterventionellen Defekten im Frontalhorn links mit umliegenden Hyperintensitäten (MRI 04.2015). Zusammenfassung der bisherigen Befunde: 10.2013 wurde bei oben genannter Diagnose eine neuropsychologische Untersuchung angemeldet. Es zeigten sich beim etwas reduziert motivierten Patienten mit bagatellisierenden Äußerungen qualitativ eine leichte Asymmetrie zu Ungunsten der verbalen Leistungen mit im Vordergrund stehenden Störungen der verbalen Merkfähigkeit, eine Lern- und Abrufstörung, erfreulicherweise lediglich einer leichten kognitiven Funktionsstörungen entsprechend und gut passend zu den Folgen der Bohrlochtrepanation links frontal. Hr. Y bemerkte, dass er sich die Aufgaben bei der Arbeit aufschreiben müsse. Er habe sich aber gut damit arrangiert und arbeite wieder zu 100 % im angestammten Beruf als Hauswart. Die Fahreignung konnte aus neuropsychologischer Sicht gegeben werden. Die heutige Verlaufsuntersuchung erfolgt auf erneute Anmeldung bei vom Arbeitgeber berichteten mnestischen Defiziten und konsekutiver Verschlechterung der Arbeitsleistung zur erneuten Beurteilung der Arbeitsfähigkeit.Aktuelle Angaben: Seit der Operation bestehen die bereits in der Voruntersuchung berichteten Gedächtniseinschränkungen. Bei der Arbeit hat er immer einen Notizblock bei sich, um sich Aufgaben zu notieren, damit er sie nicht vergisst. In den vergangenen beiden Jahren hat er das Gefühl, dass sich dies verbessert hat, und er muss nicht mehr so viel aufschreiben. Die Untersuchung wurde vom Arbeitgeber angeregt, da er seit der Operation mangelhafte Leistungsbeurteilungen erhalten hat. Er selbst hat das Gefühl, dass es Bagatellen sind, ohne Zunahme oder Häufung der Fehlleistungen. Er hat eher das Gefühl, dass sein Vorgesetzter aus persönlichen Gründen aktiv wird; sie verstehen sich seit dessen Beförderung nicht mehr. Sein Arbeitgeber hat ihn in die Rehafirst angemeldet, diese sind jedoch auf der Seite des Vorgesetzten. Er weiß nicht, was er mit den Zuständigen besprechen soll und macht einfach alles mit, was von ihm gefordert wird. Im Krankenhaus K wurde kürzlich eine Depression diagnostiziert, aber der Arbeitgeber ist mit dieser Diagnose als Ursache der Fehlhandlungen nicht zufrieden. Er selbst bemerkt bis auf die Vergesslichkeit keine weiteren Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit; auch die Familie kann dies bestätigen: Er kann weiterhin gut Kreuzworträtsel lösen, lesen und erinnert sich an viele Bücher. Die Konzentration ist intakt, die Notizen dienen vor allem zur Sicherheit. Auto fährt er problemlos. Der Schlaf hat sich seit der Operation reduziert, er fühlt sich aber erholt, Appetit gut. Er erhält ein Medikament gegen die Depressionen, bemerkt aber keine Wirkung. Der 59-jährige Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, anfangs der Testung gegenüber etwas misstrauisch, aber gut motivierbar und dann kooperativ, affektiv starr, dysphorisch und bedrückt wirkend. Er arbeitet mit guter Belastbarkeit, konzentriertem und ausgeglichenem Arbeitsstil ohne Fluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit problemlos über den Testzeitraum mit. Im freien Gespräch ist er stark belastet durch die berufliche Situation, sieht keine Lösungen und wirkt beinahe paralysiert. Die Spontansprache ist sehr knapp und leicht hypophon, qualitativ aber unauffällig; sämtliche Instruktionen werden sehr rasch aufgenommen und umgesetzt, keine kognitive Verlangsamung, keine Antriebsminderung. Er unterschätzt seine Leistung mit der Tendenz zum verfrühten Aufgeben. Bei Motivationsversuchen kann die Leistung oft gesteigert werden, was ihn erfreut. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer fluktuierenden, nicht genügend ansteigenden Lernkurve insgesamt über fünf Durchgänge vermindert erlernt. Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei besserem Wiedererkennen. Im Vergleich zur Voruntersuchung bleibt die Lern- und Abrufstörung bei besserem Wiedererkennen gleich. Eine zuvor sorgfältig, aber verlangsamt kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut, aber mit fehlplazierten Elementen erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, qualitativ keine Auffälligkeiten. Im Vergleich zur Voruntersuchung gibt es in der verbalen Wortproduktion eine Verbesserung in den Normalbereich. Vergleichbar zur Voruntersuchung keine Probleme in der figuralen Modalität, rasches verbales Arbeitstempo. Aktuell keine Unsicherheiten in der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit, rasche psychomotorische Geschwindigkeit bei der Bearbeitung der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit. Ebenfalls problemloser Konzeptwechsel bei der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit, im erwartungsgemäßen Rahmen liegende Gesamtleistung. In der Daueraufmerksamkeitsaufgabe zeigt sich eine sehr regelmäßige Gesamtperformanz, eine sehr gute Fehlerkontrolle und eine intakte Konzentrationsleistung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, anfangs etwas misstrauischer, aber gut motivierbarer und kooperativer, reduziert schwingungsfähiger und bedrückt wirkender Hr. Y ohne weitere Verhaltensauffälligkeiten mit folgenden kognitiven Befunden: leichte verbale Lern- und Abrufschwäche bei aktuell besserem Wiedererkennen und ansonsten unauffälliger kognitiver Leistungsfähigkeit (Sprache, Visuo-Konstruktion, Exekutivfunktionen, Ideenproduktionen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistungen). Insgesamt entsprechen obige Befunde noch sehr leichten Funktionseinschränkungen der links frontotemporalen Hirnareale, einerseits vereinbar mit den Folgen der links frontalen Bohrlochtrepanation und den persistierenden postoperativen Defekten im operativen Zugang, DD aggraviert durch die vaskuläre Leukencephalopathie. Das Ausmaß ist aktuell aber sicherlich akzentuiert/überlagert durch die psychosozialen Belastungssituation und die diagnostizierte Depression, welche begünstigt werden kann durch die Hyperintensitäten in der linken frontalen Hirnregion. Hinweise auf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung bestehen aktuell nicht. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde insgesamt leicht verbessert, erwartungsgemäßer, positiver Verlauf, ggf. leicht verzögert durch die aktuelle psychosoziale Belastungssituation. Aus kognitiver Sicht ist die Arbeitsfähigkeit im angestammten Beruf bei vergleichbaren bis sogar leicht besseren Befunden weiterhin gegeben. Wir empfehlen aber dringend psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen im Sinne einer Aussprache mit dem Arbeitgeber unter Einbezug eines Mediators zur Klärung der den Patienten stark belastenden Arbeitssituation. Ggf. Anpassung resp. Erhöhung der antidepressiven Medikation bei fehlender subjektiver Verbesserung. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden weiterhin gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren bis schweren Einschränkungen orbitofrontaler und fronto-temporaler Hirnareale links, betont bei St.n. bifrontaler osteoplastischer Kraniotomie und Osteotomie sowie Resektion eines Olfactorius-Meningeoms mit Kompression des Chiasma opticum und Hypophysenstiels mit Dysexekutivsyndrom, residuellem Hemisyndrom rechts, Visuseinschränkungen, Anosmie, Opticus-Atrophie links, Opticus-Atrophie rechts und dysphasischem Syndrom mit Wortfindungsstörungen. Zwischenanamnese: Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Angaben von Fr. Y: Es geht ihr besser, seit gestern kann sie wieder auf dem ganzen Fuß stehen. Nach Austritt aus der Reha Krankenhaus K musste sie ins Altersheim umsiedeln, auch wenn sie dies nicht so gewünscht hat. Für den Moment sieht sie die Notwendigkeit aber ein. Sie ist sehr froh, dass ihre Tochter nun ihr Beistand ist. Im Altersheim würde sie wöchentlich Logo-, Ergo- und Physiotherapie absolvieren, weshalb sie im Moment nahezu selbständig ist. Sie kann sich ohne Hilfe im Altersheim vorwärtsbewegen und hat viele Tätigkeiten der gelähmten rechten Hand mit links übernommen. Das Kurzzeitgedächtnis ist weg, die Sprache ist noch nicht wieder zu 100 % zurückgekehrt, aber deutlich besser. Lesen kann sie nicht, es fällt ihr auf, dass sie zum Teil den Faden verliert.Angaben der begleitenden Tochter: Für sie stehe im Vordergrund, dass ihre Mutter zwar einsehe, dass sie sich verbessern müsse, um selbständig ausserhalb des Altersheimes leben zu können, ihr fehle aber der Antrieb dafür. Sie könne noch nicht selbständig kochen oder duschen, was in ihren Augen eine Grundvoraussetzung für einen Übertritt in ein selbständiges Leben sei. Sie erhalte zwar Unterstützung, übe aber von sich selber aus nahezu nicht. 02.15 habe sie an Epilepsieanfällen gelitten, weshalb sie im Krankenhaus K vorstellig geworden sei und Medikamente erhalten hätten. Aufgrund sehr schlechter Verträglichkeit habe sie danach vor allem unter Angstzuständen gelitten, ein EEG im Mai habe dann aber gezeigt, dass es nichts mit der Operation zu tun habe. Nach erfolgter Medikamentenanpassung sei dies nun wieder rückläufig verlaufen. Sie behaupte oft überzeugt etwas, lasse sich dann fast nicht davon abbringen. Aktuelle Medikation: Lamotrigin 25 mg 1-0-1, Lamotrigin 50 mg 1-0-1, Torasemid 5 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 1-0-0, Temesta und Dafalgan bei Bedarf. Die 51-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit ihrer Tochter pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich, situativ orientiert, bzgl. der Auswirkungen der kognitiven und körperlichen Einschränkungen besteht aber eine ausgeprägte Bagatellisierungstendenz, insgesamt weiterhin keine adäquate Einsicht in die Krankheit, aber deutliche Verbesserung im Vergleich zur Voruntersuchung. Sie ist im Affekt leicht hochgestimmt, lacht und kichert, auch hier aber deutlicher Rückgang im Vergleich zu vor einem Jahr. Fr. Y kann aktuell in der geführten Testsituation gut geführt werden, Abschweifen, assoziative Gedankengänge und Aufmerksamkeitsfluktuationen sind gelegentlich noch im freien Gespräch zu bemerken. Psychomotorisch nicht verlangsamt, verfügt sie über eine gute Auffassungsgabe, ein rasches Umsetzen der Aufgaben ist möglich. Im Verhalten fällt neben der Bagatellisierungstendenz ein kindliches Verhalten auf, etwas inadäquate hochgestimmte Stimmung ohne Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Aufgrund persistierender ausgeprägter Visuseinschränkungen (laut Angaben der Patientin unverändert zuvor ein Jahr nahezu blind auf dem linken Auge, 40 %ige Sehkraft auf dem rechten, weshalb auf die Durchführung sämtlicher schriftlicher Testungen verzichtet werden musste. MMS: 29/30 Pkt. (mnestisch Defizite). Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne und einer ansteigenden, das max. über 5 Durchgänge knapp erreichenden Lernkurve insgesamt gut gelernt. Qualitativ fällt auf, dass Fr. Y rasch aufgibt, sie kann aber problemlos zum Weitermachen animiert werden. Im Vergleich dazu kein Abfall im verzögerten Abruf bei sicherem und intaktem Wiedererkennen. Eine einfache geometrische Figur kann durch die Parese und die Seheinschränkungen limitiert ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite genügend kopiert werden. Angaben zur persönlichen Anamnese und dem Krankheitsverlauf gelingen zum Teil etwas zeitlich unsicher und unzusammenhängend, insgesamt ist sie aber orientiert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutlich reduzierte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, es fällt eine ausgeprägte kognitive Rigidität auf, Fr. Y benötigt einen Rahmen, um die Leistung überhaupt erbringen zu können. Die schriftliche Modalität konnte nicht geprüft werden aufgrund der Parese und Visuseinschränkungen. Psychomotorisch nicht verlangsamt, in der geführten Testsituation keine Aufmerksamkeitsfluktuationen eruierbar, im freien Gespräch aber deutlich erhöhte Ablenkbarkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, zum Teil leicht dysprosodische und bei komplexeren Wörtern zum Teil buchstabierende und stockende Spontansprache bei im Vergleich dazu deutlich besserem Sprach- und Instruktionsverständnis, rascher Auffassungsgabe und gutem Umsetzungsvermögen. Im Vergleich zur Voruntersuchung aber deutliche Steigerung der Spontansprache, keine Wortfindungsstörungen oder Paraphasien mehr. Aufgrund der Visuseinschränkung musste auf eine detailliertere Prüfung der Lesefähigkeiten verzichtet werden, einfache Sätze können gelesen und umgesetzt werden. Beim Rechnen intakte Grundfunktionen, bei höheren Anforderungen (aufmerksamkeitsbedingt?) zum Teil Probleme. Schreiben mit der linken Hand gelingt soweit unauffällig. Keine Links-/Rechtsstörung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Sich überlappende sowie eine einfache geometrische Figur können aufgrund der Parese mit der linken Hand zittrig, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite problemlos kopiert werden. Ebenfalls gelingt das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren aktuell gut, keine Hinweise auf eine agnostische Störung mehr. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich und zeitlich gut, situativ dissimulierende Patientin mit linksseitiger Parese und stark eingeschränktem Visus, im freien Gespräch erhöhter Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen (in der Testsituation aber gut führbar) und inadäquat hochgestimmtem Affekt mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Einschränkungen kognitiver Frontalhirnfunktionen (Planungs- und Strukturierungsdefizite, kognitive Rigidität, eingeschränkte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten). Zusammen mit dem aktuell noch residuellen Verhaltenssyndrom mit hyperphoner Stimme, Anosognosie, inadäquat hochgestimmtem Affekt und Kichern entsprechen die Befunde aktuell noch mittelschweren Einschränkungen vor allem bifrontaler und orbitofrontaler Hirnareale als Folgen der bifrontalen Kraniotomie und Exstirpation des Olfactorium-Meningeoms. Im Vergleich zur Voruntersuchung hat sich vor allem das dysphasische Syndrom deutlich zurückgebildet, aktuell intaktes Benennen, Lesen und Schreiben sowie Rechnen, keine spontansprachlichen Auffälligkeiten mehr. Ebenfalls ist aktuell eine agnostische Störung nicht mehr vorliegend, weshalb die Visuseinschränkungen ursächlich auf die Verletzung des N. opticus zurückzuführen sind. Insgesamt aus kognitiver Sicht erfreulicher Verlauf bei aber durch Parese des rechten Armes und stark eingeschränkter Sehfähigkeit zusammen mit den Verhaltensauffälligkeiten immer noch stark eingeschränkter Patientin. Fr. Y lebt aktuell im Altersheim mit Unterstützung, was vor allem aufgrund der körperlichen Einschränkungen sicherlich nötig und adäquat ist. Aus kognitiver Sicht stehen ausgeprägte Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie eine Unfähigkeit, die eigenen kognitiven Ressourcen und Grenzen adäquat einschätzen zu können, einer aktuellen Selbständigkeit im Wege. Die berichtete ausgeprägte Antriebsarmut ist auf die linksfrontale Schädigung zurückzuführen, weshalb eine Intensivierung der externen Hilfen versucht werden sollte (z.B. Erhöhung der Anzahl Ergo- und Logotherapien pro Woche). Ansonsten erscheinen aus therapeutischer Sicht keine Anpassungen notwendig, Arbeits- und Fahrfähigkeit sind weiterhin nicht gegeben. Dass Fr. Y die Arbeitsfähigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt wiedererlangen wird, ist nicht wahrscheinlich, weshalb eine IV-Anmeldung unbedingt indiziert werden sollte (laut Tochter bereits bestehend). Eine neuropsychologische Nachkontrolle wird bei Bedarf gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufuntersuchung bei mittelschweren Funktionsstörungen fronto-temporaler Hirnareale linksbetont (07.14), a.e. multifaktoriell bedingt, DD depressionsassoziiert bei psychosozialer Belastungssituation, DD Initial-Begleitsymptom einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung, DD beginnende neurodegenerative Erkrankung im Sinne einer Alzheimer-Demenz, aggraviert durch Status nach langjährigem Alkoholabusus und Vitamin-B12-Mangel. Zusammenfassung der Befunde: 07.14 wurde Hr. Y bei V.a. dementielle Entwicklung, Vitamin B12- D- und Folsäuremangel neuropsychologisch untersucht. Es präsentierte sich in diesem Rahmen ein allseits orientierter, verlangsamter, antriebsgeminderter und reduziert schwingungsfähiger Patient mit hypophoner, dysprosodischer Spontansprache massiven Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (psychomotorische Verlangsamung, reduzierte Fehlerkontrolle, erhöhte Interferenzanfälligkeit, erhöhte Konfabulations- und Intrusionstendenz, reduzierte figurale und phonematische Ideenproduktionen) sowie ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom sowie Hinweisen auf eine ausgeprägte Paarproblematik und ein depressives Zustandsbild. Ein von Ihnen angeordnetes MRI Schädel zeigte einen morphologischen Normalbefund ohne Hinweise auf vaskuläre oder Atrophiezeichen. Wir empfahlen eine vordergründige psychotherapeutische/paartherapeutische Evaluation. Er erscheint heute zur Verlaufskontrolle.Aktuelle Angaben: Kurz nach der neuropsychologischen Untersuchung sei Hr. Y gestürzt und habe sich das Genick gebrochen, den Kopf links frontal stark gestoßen, so dass er genäht werden musste, jedoch keine Diagnose eines Schädel-Hirn-Traumas oder einer Gehirnerschütterung. Hr. Y habe daraufhin vier Monate im Altersheim verbringen müssen, da seine Ehefrau die aufwendige Pflege nicht habe übernehmen können. In Abwesenheit der Ehefrau berichtet er, dass er sich in den vier Monaten im Altersheim sehr wohl gefühlt habe, auch sei sein Sohn sehr oft zu Besuch gekommen und versuche ihn wann immer möglich zu sich zu nehmen. Sei er bei seinem Sohn und den Enkeln, gehe es ihm sehr gut, er lebe richtig auf. Die Ehefrau sei von den Besuchen aber nicht sehr erbaut. Inzwischen habe er sich gut vom Sturz erholt, absolviere täglich Übungen. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit vergesse er immer mal wieder etwas, habe nicht das Gefühl, dass sich dies verschlechtert habe. Schlaf und Appetit seien gut. Angaben der begleitenden Ehefrau: Seit dem Unfall habe Hr. Y massiv abgenommen, es sei mehr eine Kumulation von kleineren Vorkommnissen denn eine bestimmte Funktion: So habe er sie z.B. einmal ins Bad gerufen, da er gedacht habe, dass der Wasserhahn kaputt sei, weil das Wasser kalt war. Sie habe dann bemerkt, dass er den Hahn auf kalt statt warm gestellt habe. Vor einer Woche sei er beinahe gestürzt, weder sie noch Hr. Y können beschreiben, ob dies aufgrund von Schwindel, Schwäche oder Gangunsicherheit geschah. Das Gedächtnis sei etwas schlechter, die Reaktionsgeschwindigkeit noch langsamer als sowieso schon, oft reagiere er gar nicht, wenn er angesprochen werde. Seit dem Unfall beteilige er sich gar nicht mehr im Haushalt, auf Nachfragen aber aufgrund der körperlichen Einschränkungen. Hr. Y gehe fast nicht mehr aus dem Haus, der Antrieb fehle ihm. Die Kinder würden keine Veränderungen bemerken. Aktuelle Medikation: nicht erinnerlich, er müsse ein Medikament gegen den Bluthochdruck und Cholesterin einnehmen, Vitamin B 12 sei substituiert, ebenfalls der Eisenmangel. Der 68-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung seiner Ehefrau zum vereinbarten Termin. Vergleichbar zur Voruntersuchung steht eine schwer Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung im Vordergrund, akzentuiert im Beisein der Ehefrau. Erzählt er von Sohn und Enkeln, zeigt er Freude, wird im Affekt deutlich gebessert und schwingungsfähiger. In der geführten Testsituation ist ein affektiver Kontakt wiederum gut herstellbar bei verzögertem Antwortverhalten und verlangsamter Spontansprache. Akzentuiert zur Voruntersuchung ist die kognitive Flexibilität im freien Gespräch deutlich eingeschränkt, die Auffassungsgabe verlangsamt. Angaben können aber nachvollziehbar und inhaltlich adäquat gemacht werden. Die Aufmerksamkeit und Belastbarkeit sind über den Untersuchungszeitraum ohne Fluktuationen gut gegeben, die Ablenkbarkeit aktuell deutlich erhöht durch externe Reize und die Tendenz, ins Leere zu starren. Der Arbeitsstil ist weiterhin auffällig verlangsamt, aber strukturiert bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle. Die Ehefrau äußert sich weiterhin vor ihm stark abfällig über seine Leistungen, was ihn deutlich belastet. Im GDS erreicht er 5 Punkte, was zusammen mit den Eigenangaben (Unfähigkeit, Freude zu empfinden, Hoffnungslosigkeit, Energiemangel, Gefühle der Wertlosigkeit, sozialer Rückzug) weiterhin Hinweise auf eine aktuelle depressive Episode gibt. MMS: 29/30 Punkte. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste kann aktuell mit einer leicht reduzierten Merkspanne erfasst werden und einer im Vergleich zur Voruntersuchung besseren, leicht ansteigenden Lernkurve, insgesamt aber ungenügend erfasst werden. Eine Intrusion. Der verzögerte Abruf fällt nahezu auf die Merkspanne zurück, das Wiedererkennen zeigt sich etwas besser als in der Voruntersuchung, aber ebenfalls quantitativ vermindert. Eine zuvor mit guter Planung aber weiterhin verlangsamt kopierte einfache geometrische Figur kann im verzögerten Abruf im Vergleich dazu besser und genügend erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht verminderte semantische, massiv reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten, im Vergleich zur Voruntersuchung Akzentuierung der Befunde. Ebenfalls weiterhin verminderte figurale Ideenproduktion, im intraindividuellen Vergleich aber Verbesserung der Leistung. Das verbale Arbeitstempo ist verlangsamt, durch Anweisung kann das Tempo aber gesteigert werden. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist weiterhin deutlich reduziert, 1 Fehler. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter Aufmerksamkeit und aktuell intakter psychomotorischer Geschwindigkeit insgesamt gut absolviert werden, in der Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel anfänglich gut, im Verlauf kommt es aber immer mehr zu Fehlern, welche gut erkannt und korrigiert werden können, die Aufgabe kann in der erwarteten Zeit absolviert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Weiterhin hypophone, verlangsamte, aber qualitativ intakte Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt die bereits eruierten orthographischen Schwierigkeiten bei eher geringem Bildungsniveau. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine sich überlappende und eine einfache geometrische Figur können weiterhin verlangsamt, aber mit guter Planung erfasst und abgezeichnet werden. Weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perceptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, antriebsgeminderter, kognitiv verlangsamter, affektstarrer Patient mit erhöhter Ablenkbarkeit, eingeschränkter kognitiver Flexibilität und hypophoner, verlangsamter Spontasprache mit folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin im Vordergrund stehende massive Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (v.a. Antriebsminderung, psychomotorische Verlangsamung, reduzierte Fehlerkontrolle, erhöhte Interferenzanfälligkeit, erhöhte Konfabulations- und Intrusionstendenz, reduzierte figurale, semantische und phonematische Ideenproduktionen, eingeschränkte kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit) sowie ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 14.07.XXXX haben sich die Befunde im Bereich des verbalen Lernens und Abrufens leicht verbessert, liegen jedoch weiterhin deutlich außerhalb des altersentsprechenden Rahmens. Leichte Besserung auch in der psychomotorischen Geschwindigkeit, aber Akzentuierung und im Vordergrund stehenden Einschränkungen links frontaler Funktionen (v.a. Antriebsminderung und kognitive Verlangsamung, eingeschränkte kognitive Flexibilität und phonematische sowie semantische Ideenproduktionen bei besserer figuralen Modalität).Insgesamt entsprechen die Befunde weiterhin einer mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale linksbetont, aktuell mit Akzentuierung links frontaler Areale. Letztere ist einerseits mit der persistierenden und im Vordergrund stehenden depressiven Episode vereinbar, ggf. akzentuiert durch den Sturz mit (vom Patienten berichtet ausgeprägter) Schädelkontusion links frontal. Die leichte Verbesserung der Gedächtnisleistung ist vermutlich auf den aktuell substituierten Vitamin B12-Mangel zurückzuführen; eine neurodegenerative Entwicklung ist bei deutlich außerhalb des Normbereich liegenden Gedächtnisleistungen weiterhin nicht ausgeschlossen. Insgesamt sind die testspezifischen Befunde, die Verhaltensbeobachtung und die Eigenangaben aktuell aber am ehesten vereinbar mit einer depressiven Verstimmung bei ausgeprägter psychosozialer Belastungssituation. Eine psychotherapeutische Begleitung und Paartherapie erscheint weiterhin vordergründig und wird vom Patienten auch nicht abgelehnt, er glaube aber nicht, dass seine Ehefrau erfreut wäre. Auf seine Bitte hin nehmen wir mit dem Sohn Kontakt auf, um ihn zu informieren. Von medikamentöser Seite kann ein antriebssteigerndes Antidepressivum verschrieben werden. Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur weiteren Abgrenzung der Depression und Demenz ist bei deutlicher Besserung des Gesamtzustandes sinnvoll; wir bitten um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei persistierender Antriebsminderung, psychomotorischer Verlangsamung und Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen nach embolischen Infarkten im vertebrobasilären Stromgebiet am 07.05.15 a.e. arterio-arteriell-embolischer Ätiologie. Angaben des Patienten: Im Vordergrund würden für ihn noch die starken Gangprobleme stehen; er sei nach Spitalaustritt während zwei Monaten falsch gelaufen. Man habe ihn in der Physiotherapie zwar darauf aufmerksam gemacht, ihm jedoch keine Verbesserungsvorschläge präsentiert. Vor allem störe ihn dies beim Treppensteigen. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit sei für ihn zentral, dass er sich nach Rückkehr ins häusliche Umfeld vieles wieder habe antrainieren müssen. Er habe das Wissen zwar im Kopf abgespeichert, den Zugriff darauf jedoch nicht mehr gehabt und es nicht umsetzen können. So habe er z.B. wieder neu erlernen müssen, wie die Fernsehbedienung oder das Handy funktionieren würden. Das neue Erlernen bereite ihm mehr Mühe als früher; er benötige 2 bis 3 Anläufe, da er es nach 2 bis 3 Tagen wieder vergessen habe. Insgesamt sei die Konzentration massiv rascher erschöpft; nach ca. einer halben Stunde irgendeiner Tätigkeit benötige er einen großen Aufwand, etwas aufnehmen zu können. Gewisse Inhalte, eher könne nicht sagen, welche genau, würden vergessen gehen, zum Beispiel Termine: Diese könne er seit dem Infarkt nur mithilfe des Natels einhalten. In der Sprache habe er zum Teil Mühe, bestimmte Worte zu finden, nicht jedoch ausgeprägt. Da er langzeitarbeitslos sei, sei bereits vor dem Infarkt der Sozialdienst zur Erledigung der Finanzen eingeschaltet worden. Er habe im Haus der Eltern ein Zimmer, brauche deswegen eigentlich nicht viel. Seit dem Infarkt könne er aufgrund der reduzierten Belastbarkeit maximal eine halbe Stunde und mit größerem Aufwand (müsse zum Beispiel Rezepte nachschauen, welche er früher automatisch gekocht habe, habe wieder erneut lernen müssen, die Waschmaschine zu bedienen) die Haushaltsarbeiten erledigen, was zu Lasten des Vaters ginge. Er habe aber viele Geschwister, welche Einkaufen und Kochen untereinander verteilen würden. Aktuell absolviere er Aufmerksamkeits- und Merkfähigkeitstraining in der Ergotherapie; die Verordnung sei aber abgelaufen. Er würde es sehr begrüßen, das Training weiterzuführen; er profitiere sehr davon. Persönliche Anamnese: Regelrechte frühkindliche Entwicklung und Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, gefolgt von einer Schreinerlehre. Anamnestisch wird von einer Schädelbasisfraktur ca. 1969/70 berichtet, von welcher er sich aber wieder komplett erholt habe. Vor ca. 20 Jahren habe er sich den Nackenwirbel gebrochen; beidesmal nach einem Velounfall. Von letzterem seien zum Teil noch Verspannungen übrig geblieben. Er sei seit 10 Jahren arbeitslos, gekündigt aufgrund von Personalabbau. Danach habe er aufgrund des Alters keinen Job mehr gefunden. Noxen: kein Nikotin, selten Alkohol. Aktuelle Medikation: Aspirin 100 mg 1-0-0. Auto fahren: Er fahre im Moment nicht, fühle sich nicht fähig dazu. Der 64-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert; die eigenanamnestischen Angaben divergieren aber stark von Ihren Informationen und denen der Schwester. Es fällt eine leicht verlangsamte, weitschweifige und umständliche Spontansprache mit eingeschränkter Flexibilität auf; die berichteten Defizite können aber sehr adäquat beschrieben werden. Sämtliche Einschränkungen vor dem Infarkt werden vehement verneint. Die von ihm berichtete massiv reduzierte Belastbarkeit konnte im 2-stündigen Untersuchungszeitraum nicht objektiviert werden; kein Abfall der Leistung mit zunehmendem Zeitverlauf. Insgesamt fällt jedoch eine sehr inkonsistente Leistung auf; so absolviert Hr. Y zum Teil einfache Aufgaben mit großen Schwierigkeiten, komplexere dann rasch und problemlos. Insgesamt aber sehr motivierter, bemühter Arbeitsstil. Deutliche verbale Antriebsminderung; darüber hinaus benötigt Hr. Y viel Zeit, die Aufgabe zu verstehen und umzusetzen, was aber auch bei komplexeren Instruktionen ohne zusätzliche Hilfestellung problemlos gelingt. Kognitiv fluktuierend verlangsamt arbeitet er bei guter Fehlerkontrolle und zum Teil durch wiederholtes Berichten seiner Einschränkungen leicht erhöhter Ablenkbarkeit mit sorgfältigem Arbeitsstil mit. Er kann immer wieder problemlos zur Aufgabe zurückgeführt werden. Affektiv wirkt er indifferent, nicht jedoch depressiv. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer flachen Lernkurve über 5 Durchgänge ohne Zuwachs insgesamt deutlich vermindert erlernt. Im Vorgehen sehr langsam und bemüht unterscheidet sich die Leistung qualitativ deutlich von komplexeren Aufgaben, welche er sofort erfasst. Im Vergleich zur (sehr geringen) Anzahl maximal erlernter Wörter dann kein Abfall im verzögerten Abruf bei zwar unsicherem, aber fehlerfreien Wiedererkennen. Im Vergleich dazu deutlich bessere Leistung beim Abrufen einer komplexen geometrischen Figur; auch hier benötigt Hr. Y deutlich erhöhten Zeitaufwand. Angaben zur persönlichen Situation gelingen nachvollziehbar und kohärent, aber stark divergierend von Ihren Angaben. Kognitive Frontalhirnfunktionen: massiv reduzierte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen ohne qualitative Auffälligkeiten, stark verlangsamtes verbales Arbeitstempo bei problemloser Leistung in der analogen, komplexeren Variante zur Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit. Ebenso zeigt sich eine ausgeprägte psychomotorische Verlangsamung aufgrund von visuellem Suchverhalten in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit. Letzteres kann dann aber in der erschwerten Version zur Prüfung der Umstellfähigkeit nicht mehr beobachtet werden; der Patient arbeitet sehr rasch, ohne Verlangsamung bei gutem Konzeptwechsel und intakter Umstellfähigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine leicht verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize; jedoch keine Fehler oder Auslassungen. In der geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich intakte Reaktionsgeschwindigkeiten auf visuelle, jedoch deutlich verlangsamte Zeiten auf auditive Reize. Ein Fehler, drei Auslassungen.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion verlangsamte, qualitativ aber unauffällige Spontansprache, die vom Patienten berichteten Wortfindungsstörungen können in diesem Rahmen nicht eruiert werden. Das Sprachverständnis ist intakt, das Verständnis und die Umsetzungsfähigkeit zeigen sich jedoch verzögert. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten, intaktes Lesesinnverständnis. Visuo-konstruktive Fähigkeit/visuelle Wahrnehmung: eine komplexe geometrische Figur wird langsam, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite erfasst und kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt problemlos, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kognitiv leicht verlangsamter und weitschweifiger Patient mit verzögerter, aber intakter Auffassungsgabe und Umsetzungsfähigkeit mit testspezifisch über den Untersuchungszeitraum ausgeprägten unspezifischen Leistungsfluktuationen (welche klinisch weder im Rahmen erhöhter Ablenkbarkeit noch schwankender Motivation erklärt werden können) und folgenden kognitiven Befunden: Eine im Vordergrund stehende kognitive und psychomotorische Verlangsamung, eine verbale Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen sowie ausgeprägte Einschränkungen der phonematischen, semantischen und figuralen Ideenproduktionen bei intakten höheren Exekutivfunktionen wie Interferenzfestigkeit, geteilte Aufmerksamkeit und Umstellfähigkeit. Keine sprachliche, agnostische oder apraktische Störung, keine visuo-konstruktiven Einschränkungen. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Funktionseinschränkungen vor allem bifrontal-subkortikaler und links temporaler Hirnareale, prinzipiell passend zu den Folgen der Infarkte im vertebrobasilären Stromgebiet und den kortikalen und subkortikalen Parenchymläsion temporolateral links. Die Befunde sind aber 3 Monate nach Ereignis und trotz intensiver Ergotherapie noch sehr ausgeprägt, sodass von einer Interaktion vorbestehender kognitiver Einschränkungen ausgegangen werden muss (DD assoziiert an das SHT mit Schädelbasis-Fraktur vor Jahren?). Unter Berücksichtigung der fremdanamnestischen Angaben mit vorbestehendem Messie-Syndrom, Verschuldung und Unselbständigkeit im Alltag ist ein vorbestehendes, mit dem Tod der beschützenden Mutter dekompensiertes Verhaltenssyndrom anzunehmen. Zur Klärung und Unterstützung der häuslichen Situation wurde die KESB bereits eingeschaltet. Eine psychiatrische Evaluation ist notwendig, auch in Bezug auf die Urteilsfähigkeit bezgl. massiver angehäufter Schulden und die Selbständigkeit im Alltag. Die Weiterführung der Ergotherapie ist sehr empfehlenswert und wird vom Patienten auch gewünscht. Aus kognitiver Sicht ist der Patient im Moment weder arbeits- noch fahrtauglich. Er selbst fühle sich nicht fahrtauglich aufgrund der Gangunsicherheit. Zur Reevaluation der Fahrtauglichkeit empfehlen wir eine Kontrolluntersuchung in 3 Monaten. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei schubförmiger Multipler Sklerose, EM 2001, ED 2003, aktuell unter Immunsuppression mit Gilenya und stationärer Läsionslast im letzten MRI Schädel (02.2015). Angaben des Patienten: Bei der Diagnose im 2002 sei die Fatigue sehr vordergründig gewesen, habe sich danach aber soweit verbessert, dass er sich im Alltag damit arrangieren konnte. In den letzten zwölf Monaten habe diesbezüglich nun eine deutliche Verschlechterung stattgefunden, er sei auch im Arbeitsalltag nun deutlich beeinträchtigt. Im gleichen Zeitraum sei er auch sehr vergesslich geworden, Zahlen und Namen müsse er sich aufschreiben, ansonsten vergesse er alles. Vermutlich assoziiert an die Fatigue bestünden zum Teil tageweise Fluktuationen der Problematik. Würde er bei Fahrten aber anhalten und eine halbe Stunde schlafen, könne er sich erholen, Autofahren klappe problemlos. Es sei ihm bewusst, dass die 12-Stunden-Schichten nicht ideal seien, er erschöpfe sich vollständig. Er arbeite nur jeden zweiten Tag, die Schichten seien aber nicht anders einzuteilen. Die Ehefrau erledige das Büro, bis auf seinen Ersatzmann für jeden zweiten Tag habe er ansonsten keine Unterstützung. Im letzten Jahr habe er vermehrt schlafen müssen, könne aber Erholung daraus ziehen. Im privaten Alltag sei er weniger eingeschränkt, seine Ehefrau würde bemerken, dass er Aufträge nicht erledige, wenn er sie nicht aufschreibe. Ebenfalls habe der Orientierungssinn nachgelassen, die Feinmotorik (z.B. beim Essen und Schreiben auffällig) würde vermehrt Schwierigkeiten bereiten. Insgesamt würden die kognitiven Veränderungen aber eher der Ehefrau als ihm selbst auffallen, sie mache ihn oft darauf aufmerksam, dass er Tätigkeiten beginne und wenn er gestört werde, sie nicht beende. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit mit Rechtsschreibschwäche gefolgt von einer Mechanikerlehre, arbeitet zu 50% im eigenen Transportunternehmen, 50% IV-Rente. Systemanamnese: Kein Nikotin, selten Alkohol. Aktuelle Medikation: Gilenya 0.5 mg 0-0-1. Der 60-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet differenziert über Beginn und Verlauf der kognitiven Defizite. Der Arbeitsstil ist sehr sorgfältig, intakte Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Im Verhalten zum Teil leichte Witzeltendenz, er arbeitet aber sehr motiviert und kooperativ mit. Über den zweistündigen Testzeitraum fällt eine abnehmende Konzentrationsleistung auf, Hr. Y benötigt länger, eine Aufgabe zu erfassen und umzusetzen. Die Spontansprache zeigt sich bei ansonsten unauffälligen Sprach- und Instruktionsverständnis qualitativ intakt. Affektiv soweit unauffällig. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann einer aber nur langsam ansteigenden und am Schluss im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung wieder absinkenden Lernkurve insgesamt vermindert erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor leicht zittrig und diskret verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Grenzwertige semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu leicht bessere Leistung. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit auch im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung im Vergleich zur einfacheren Form leichte Abnahme der Geschwindigkeit und leichte Probleme (vor allem mit dem Alphabet) beim Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ deutlich verminderte, aber regelmäßige Gesamtleistung bei sehr guter Fehlerkontrolle und deutlich verminderter Konzentrationsleistung. Ebenfalls leichte Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei aber sehr guter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann gleichermaßen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst, leicht zittrig und diskret verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, motivierter Patient mit zum Teil Witzeltendenz und im Verlauf abnehmender Konzentrationsleistung mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende, zeitabhängig eingeschränkte Belastbarkeit (objektivierbar durch klinisch und testspezifisch abnehmende Konzentrationsleistung und Einschränkungen der Daueraufmerksamkeit), eine modalitätsunabhängige Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen sowie leichte Einschränkungen der verbalen Ideenproduktionen. Insgesamt entsprechen diese Befunde vor allem (Dauer) Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit bei relativ intakten zugrundeliegenden kognitiven Fähigkeiten, assoziiert an die Fatigue und passend zur Grunderkrankung. Die verbale Lernschwäche sowie die verbal-betonte leicht eingeschränkten Ideenproduktionen sind bei bekannter Rechtschreibschwäche am ehesten als Folge einer frühkindlichen Sprachentwicklungsstörung zu interpretieren, aktuell i.R. der reduzierten Belastbarkeit und stressassoziiert akzentuiert. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit ist die Arbeitsfähigkeit quantitativ sicherlich deutlich eingeschränkt. Die aktuelle Tätigkeit mit 12-Stunden-Schichten übersteigt klar das Leistungsvermögen des Patienten, er sieht dies auch ein. Da keine Möglichkeit in der aktuellen Tätigkeit besteht, die Bedingungen zu ändern, ist eine Umschulung auf eine Tätigkeit mit leichten bis mäßigen Anforderungen an die geistige Leistungsfähigkeit anzustreben. In einer solchen Tätigkeit mit der Möglichkeit, Pausen einzulegen, erscheint eine 50%-Beschäftigung wie bis anhin jeweils halbtags möglich. Eine Umschulung im Rahmen eines IV-Programmes wäre hierfür prädisiniert und würde vom Patienten auch begrüßt. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist diese bei intakten fahrrelevanten kognitiven Funktionen in ausgeruhtem Zustand gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten bis mittelgradigen kognitiven Defiziten (XX/XX) nach Hirninfarkt im Caput nucleus caudatus links XX.XX.XXXX und Kopfschmerzen unklarer Ätiologie. Zusammenfassung der Befunde: XX.XX.XXXX nach Thalamusinfarkt links XX.XX.XXXX berichtete der Patient in den folgenden neurologischen Verlaufsuntersuchungen XX.XX.XXXX von Kurzzeitgedächtnisstörungen und Dauerkopfschmerzen links frontotemporal ca. seit Dezember XXXX sowie seit länger bestehenden Schlafstörungen. Die Ursache der Kopfschmerzen blieb unklar, eine fixe Therapie mit Amitriptylin wurde empfohlen. Bei berichteten Problemen beim Autofahren und in den Folgeuntersuchungen auffallenden und auch vom Patienten als progredient beschriebenen neurokognitiven Auffälligkeiten wurde eine neuropsychologische Untersuchung angemeldet, welche XX.XX.XXXX leichte bis mittelgradige kognitive Defizite i.S. eines fronto-thalamischen Diskonektionssyndroms als Folge der Hirninfarkte zeigte, die Fahrtauglichkeit wurde als fraglich beurteilt und dem Patienten sehr empfohlen, das Autofahren aufzugeben. Der Patient wurde von Dr. X bei aktuell verstärkten Kopfschmerzen, Schwindel und Gangunsicherheit, Konzentrationsschwäche und Inappetenz mit Gewichtsverlust und rezidivierenden depressiven Episoden zur vorgezogenen Kontrolle angemeldet. In der cerebrovaskulären Sprechstunde XX.XX.XXXX berichtete der Patient, dass er das Amitriptylin XX.XX.XXXX abgesetzt habe, es nun selbständig seit 3 Wochen wieder einnehme. Er berichtete von Kurzzeitgedächtnisstörungen, rezidivierenden Stürzen und Absenzen mit Sturzereignissen, für welche die Kollegen der Epilepsiesprechstunde keine Korrelate im EEG finden konnten und bei erneut klinisch im Vordergrund stehenden neuropsychologischen Auffälligkeiten den Verdacht auf eine neurodegenerative Erkrankung a.e. vaskulärer Genese äußerten. Ebenfalls wurde ihm erneut nahegelegt, auf das Autofahren zu verzichten. Hr. Y erscheint heute zur neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung. Aktuelle Angaben: Es gehe ihm seit zwei Wochen viel besser, er habe nahezu sämtliche Medikamente absetzen können. Seither schlafe er mehr, auch am Tag, und der Kopfschmerz sei fast weg. Er sei vermutlich wegen dem Autofahren hier. Das Kurzzeitgedächtnis sei schlechter geworden, er merke dies vor allem im Verlegen von Gegenständen. Das Langzeitgedächtnis sei intakt. In den letzten zwei Wochen habe er parallel zum Absetzen der verschiedenen Medikamente (Der Patient berichtet von verschiedensten Medikamenten, welche er relativ willkürlich einzunehmen scheint und deren Namen oder Indikationen er nicht erinnert) eher eine Verbesserung bemerkt. Er habe wegen einer Nahrungsumstellung 22 kg kontrolliert abgenommen. Er fühle sich permanent im Stress, fühle sich der gesamten Verantwortung im Haushalt und dem Druck der Ehefrau, alles zu erledigen, nicht mehr gewachsen. Er möchte den Fahrausweis nächsten Monat abgeben, fühle sich nicht mehr sicher im Verkehr, die Ehefrau dränge aber darauf, sie zu verschiedensten Zeiten (z.B. Morgen zum 3) zur 80 km entfernten Arbeit zu fahren. All dies führe zu einem enormen Druck, er fühle sich nicht frei, flüchte sich in die Medikamente, probiere sie aus und sei wohl auch süchtig gewesen. Er sei zwar verheiratet, aber allein. Den Haushalt erledige er allein, dies klappe inklusive den Einzahlungen problemlos und gut, die Sprache sei intakt, keine Wortfindungsstörungen. Besprochenes oder Gelesenes könne gut behalten werden, die Konzentration nähme rascher ab. Die Stimmung sei schwankend. Der 67-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und autopsychisch orientiert, in Anwesenheit der Ehefrau dominiert eine im Vordergrund stehende Paarproblematik: Im freien Gespräch ist Hr. Y durch ausgeprägte Wortfindungsstörungen und abschweifende Gedankengänge nur eingeschränkt in der Lage, nachvollziehbare und adäquate Angaben vor allem zur Einnahme von Medikamenten zu geben. Er reagiert sehr heftig, sobald seine nahezu nur thailändisch sprechende Ehefrau das Wort ergreift. Fr. Y weist ihn zurecht und zeigt vordergründig (kulturell bedingt?) wenig Empathie, kann nahezu keine Angaben zur kognitiven Leistungsfähigkeit, deren Veränderungen oder der Art und Häufigkeit der Medikamenteneinnahme ihres Ehemanns machen. In der separaten Untersuchungssituation kann sich der Patient dann beruhigen, bricht in Tränen aus und berichtet von völliger Überforderung im Alltag. Eine durchgeführte Depressionsskala (GDS= 12 Punkte) ergibt Hinweise auf eine aktuell schwer ausgeprägte depressive Episode mit Gefühlen der Wertlosigkeit, Leere, Langeweile, Interessenverlust, Hilflosigkeit, Energielosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Er berichtet, sich allein zu fühlen, nicht mehr weiter zu wissen und benötige externe Hilfe. Als diese ihm versprochen wird, beruhigt er sich sichtlich und arbeitet motiviert und kooperativ bei besserer Schwingungsfähigkeit ohne erhöhte Ablenkbarkeit, aber eingeschränkter Belastbarkeit ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen mit. Gedächtnis: Im Bereich des Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine initial ansteigende, dann aber wieder absinkende Lernkurve und eine insgesamt leicht verminderte Enkodierungsleistung mit unstrukturiertem Vorgehen und Intrusionstendenz. Im verzögerten Abruf im Vergleich dazu kein Abfall zum maximal erreichten Lerndurchgang, leicht vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor leicht unsicher und mit Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf gut erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, leicht verminderte phonematische Wortflüssigkeit, im Vergleich dazu nochmals Abfall in der figuralen Ideenproduktion. Deutlich verlangsamtes verbales Arbeitstempo, etwas bessere, aber mäßiggradig verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Erwartungsgemäße Leistung in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA), die Testung zur Umstellfähigkeit muss aber aufgrund von Schwierigkeiten im Konzeptwechsel und allgemeiner Überforderung mit der Aufgabe abgebrochen werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist initial und in Abhängigkeit von der Aufregung initial von starken Wortfindungsstörungen durchsetzt und inhaltlich weitschweifig und inkohärent, das Verständnis gegeben. Gute Benenn-, Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird korrekt erfasst und langsam und mit Planungs- und Strukturierungsproblemen abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, kein Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, reduziert schwingungsfähiger, überfordert wirkender Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (eingeschränkte kognitive Flexibilität, verminderter verbaler Antrieb, reduzierte visuo-verbale Interferenzfestigkeit und figurale sowie phonematische Ideenproduktionen, Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie Fehleranfälligkeit) sowie eine verbal betonte leichte Gedächtnisschwäche (erschwertes Lernen und Wiedererkennen). Auf der Verhaltensebene bestehen Hinweise auf eine ausgeprägte Paarproblematik und eine depressive Verstimmung (Geriatric Depression Scale 12 Punkte = schwere Ausprägung). Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde im Bereich des verbalen Gedächtnisses leicht, in den kognitiven Frontalhirnfunktionen deutlich verschlechtert, während sich auf der Verhaltensebene die Einschätzung der kognitiven Ressourcen und Grenzen aktuell adäquater gestaltet. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell mittelschweren Einschränkungen vor allem bifronto-subkortikaler und frontotemporo-limbischer Hirnareale, letztere lediglich leicht ausgeprägt und passend zu dem residuellen fronto-thalamischen Diskonnektionssyndrom nach Thalamusinfarkt. Im Vordergrund stehen jedoch ausgeprägte fronto-subkortiale Funktionseinschränkungen, passend zum klinischen Bild und der berichteten psychosozialen Belastungssituation und depressiven Episode. Aktuell sind die vom Patienten berichteten neurologischen und neurokognitiven Einschränkungen mit Konzentrationsstörungen, fluktuierenden (und in Abhängigkeit der Stimmungslage auftretenden) Kopfschmerzen, Gangunsicherheiten, Absenzen und Schlafproblemen bei fraglichem Medikamentenabusus eher einer psychosomatischen Störung denn einer beginnenden neurodegenerativen Entwicklung zuzuordnen, wobei eine solche (a.e. i.R. einer vaskulären resp. sekundären dementiellen Entwicklung nach Hirninfarkt) noch nicht ausgeschlossen werden kann und nach Besserung der Gesamtsituation erneut beurteilt werden sollte. Wie mit Ihnen bereits telefonisch vorbesprochen und vom Patienten ausdrücklich gewünscht, empfehlen wir eine stationäre psychosomatische Evaluation und Betreuung, z.B. bei den Kollegen der Klinik K, auch im Hinblick auf den fraglichen Medikamentenabusus und die Schlafproblematik sowie zur weiteren psychotherapeutischen Anbindung und Betreuung. Hr. Y wird sich bezüglich des weiteren Vorgehens bei Ihnen melden. Aufgrund der weiteren Abnahme der fahrrelevanten kognitiven Leistungen ist die Fahrtauglichkeit aktuell aus kognitiver Sicht nicht mehr gegeben. Hr. Y wurde darüber unterrichtet, dass nach Besserung seines Gesamtzustandes eine Reevaluation vorgenommen werden könnte, er möchte aber den Ausweis abgeben, er fühle sich nicht mehr fahrtauglich. In Anwesenheit der Ehefrau wurde er auf die Konsequenzen einer Noncompliance hingewiesen, beide zeigten sich einsichtig. Der Patient wird seinen Ausweis in einem Monat abgeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle zur erneuten Beurteilung einer beginnenden neurodegenerativen Entwicklung nach Besserung des Allgemeinzustandes ist sehr empfehlenswert, Hr. Y wurde darüber aufgeklärt und ist einverstanden. Wir bitten dann um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit und Arbeitsfähigkeit bei St.n. Hirninfarkt im Stromgebiet der A. cerebri posterior links am 28.03.2015 (ED 30.03.2015). Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, es gehe ihm sehr gut. Seit 24 Jahren sei er nun das erste Mal wieder verliebt. Seit Anfang Juni 2015 würde er wieder mit einem 100%-Pensum arbeiten. Dabei würden keine Fehler passieren. Er habe keine Wortfindungsschwierigkeiten mehr und keine Leere im Kopf, die er nach Spitalaustritt manchmal verspürt habe. Er habe sich auch Zeit gelassen, sich zu erholen. Als er sich wieder an den Arbeitsplatz begeben habe, habe er keine Probleme gehabt, sich an die Passwörter und Computer-Prozesse zu erinnern. Er fühle sich sicher beim Arbeiten mit dem Hubstapler. Der Hubstapler habe eine Höchstgeschwindigkeit von max. 10 h/km und er würde nie auf öffentlichen Straßen fahren. Wenn er in eine stressige Situation komme, ziehe er sich kurz zurück, um eine Pause einzulegen, was sich sehr bewährt habe. Sein Vorgesetzter habe ihm vor kurzem vorgeschlagen, wieder das Büro zu machen. Er wende seit Austritt aus der Reha regelmäßig die CPAP-Maske an und sei jetzt süchtig danach. Er merke, wie gut ihm das tue. Das Ereignis sei ein Schuss vor den Bug gewesen. Er habe am 05.08.2015 einen Termin im schlafmedizinischen Labor (Schlafapnoe) und am 11.08.2015 eine augenärztliche Nachkontrolle (Makuladegeneration). Systemanamnese: Schlaf: gut (mit CPAP-Maske), Appetit: eher weniger, er habe im letzten Jahr 24 kg abgenommen. Noxen: kein Alkohol, ca. ein Pack Zigaretten/Tag. Medikamente: Sortis 40 mg, Aspirin cardio 100, Zestril, Movicol Plv, Acidum folicum 5. Der allseits orientierte, stark schwitzende und im Verlauf der Untersuchung heftig hustende, 61-jährige Rechtshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet motiviert und kooperativ mit. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Im Gespräch und in der Interaktion zeigt sich eine Weitschweifigkeit und Distanzminderung, und die Höflichkeitsform kann im Gespräch nicht immer eingehalten werden. Er neigt zu vorschnellem Lösen der Aufgaben. Instruktionen müssen teilweise wiederholt werden. Er ist schwingungsfähig, es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Der Patient neigt dazu, seine Fähigkeiten besser einzuschätzen, als sie sind. Nach ca. 1 h zeigt sich eine deutliche Ermüdung (Patient gähnt) und äußert auch, dass die Untersuchung anstrengend sei. Der Patient bittet am Ende der Untersuchung um eine Pause an der frischen Luft. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne und ansteigende Lernkurve. Der Patient ist unsicher und fragt häufig nach, ob er ein Wort schon gesagt hat. Die Gesamtlernleistung ist leicht vermindert. Der spätverzögerte Abruf ist quantitativ unauffällig, es kommt aber zu einer Intrusion. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor mit einer Auslassung kopierte einfache geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die Leistung in der formal-semantischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die figurale Ideenproduktion ist praktisch aufgehoben. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine leicht reduzierte Leistungsfähigkeit ohne Fehler. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich eine Überforderung und die Aufgabe kann nicht in der vorgegebenen Maximalzeit ausgeführt werden. Zusätzlich kommt es zu 4 Fehlern. Bei einer computergestützten Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine deutlich verminderte Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung geteilten Aufmerksamkeit ist die Fehlerkontrolle ebenfalls deutlich reduziert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten mit einer Auslassung abgezeichnet. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktiv, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 61-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie figurale Ideenproduktion, eingeschränkte gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit und verminderte Fehlerkontrolle. Zudem zeigen sich leichte mnestische Defizite i. S. einer leichten verbalen Lernschwäche. Im Verhalten sind eine Weitschweifigkeit, Distanzminderung, ein vorschnelles Handeln, ein vermindertes Instruktionsverständnis sowie eine verminderte Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten beobachtbar. Zudem ist der Patient rasch ermüdbar und eingeschränkt belastbar. Die aktuell erhobenen kognitiven Befunde sowie die Verhaltenssymptome decken sich mehrheitlich mit den beschriebenen Befunden im Austrittsbericht der Reha Klinik K vom 11.05.2015 und entsprechen einer formal mittelschweren Funktionsstörung vor allem fronto-temporo-limbischer Hirnareale. Nach wie vor übersteigen die Befunde das Ausmaß der zu erwartenden kognitiven Ausfälle nach einem okzipitalem Infarkt, so dass zusätzlich an DD neurogenerative DD vaskuläre DD vorbestehende Faktoren zu denken sind. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind bei einem 100%-Pensum relevante Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit als Logistik-Mitarbeiter zu erwarten. Aufgrund der deutlichen Schwierigkeiten im Bereich der attentional-exekutiven Funktionen und der eingeschränkten Belastbarkeit dürfte die Arbeitsfähigkeit aus neuropsychologischer Sicht in zeitlicher und leistungsmäßiger Hinsicht um ca. 50% reduziert sein. Erstaunlicherweise ist es bisher gemäß anamnestischer Angaben zu keinerlei Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration gekommen. Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahrtauglichkeit für Personenwagen/LKWs ist aus neuropsychologischer Sicht aktuell nicht gegeben. Dies wurde dem Patienten so mitgeteilt und er zeigt sich einsichtig. Einen großen Teil der Arbeitstätigkeit von Hr. Y beinhaltet das Führen von Hubstaplern. Hr. Y berichtet über eine Staplerfahrerausbildung, welche die Benützung auf öffentlichen Straßen nicht beinhaltet. Ad Diagnostik: Wir empfehlen dringend die Durchführung eines MRI-Schädels (zur ätiologischen Zuordnung der über das Maß eines okzipitalen Infarkt hinausgehenden kognitiven Einschränkungen, insbesondere zur Feststellung des genaueren Ausmaßes zusätzlicher vaskulärer Läsionen). Ad Therapie: Wir empfehlen eine ambulante ergotherapeutische Weiterbetreuung zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere der Aufmerksamkeitsleistungen, Fehlerkontrolle und Belastbarkeit. Dem Patient wurde dies so mitgeteilt und er möchte sich eine Therapie im ambulanten Setting überlegen und mit dem Hausarzt besprechen. Verlaufsuntersuchung: Reevaluation der Fahrtauglichkeit in einem halben Jahr. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd. a. dementielle Entwicklung und Vd. a. vertebrobasilären Hirninfarkt am 17.05.2015. Weitere relevante Diagnosen (gemäß Austrittsbericht 16.06.2015, Diagnoseliste nicht vollständig): Hypoatriämie (substituiert), multifaktorielle Gangstörung, TVT linker Unterschenkel (03.2015), koronare und valvuläre Herzkrankheit, St. n. transient ischämischem Ereignis vertebrobasilär 2009, kryptogene Epilepsie, infrarenales Aortenaneurysma, COPD Gold I, kongenitaler Nystagmus. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, dass es ihm gut gehe. Nach dem Aufenthalt im Krankenhaus K 05.2015 sei er für 2 Wochen nach Stadt S auf die Akutgeriatrie gekommen. Nach diesem Aufenthalt sei er dann zu Hause noch 2 Mal gestürzt, worauf er ins Altersheim umgezogen sei. Er habe sich dort gut eingelebt und es gefalle ihm und er fühle sich wohl. Auf kognitive Einschränkungen angesprochen, äußert er, dass alles etwas langsamer gehe. Seit wann das so ist, könne er nicht sagen. Er brauche mehr Zeit um sich anzuziehen, sich fortzubewegen und um zu studieren. Das Laufen am Rollator gelinge ihm gut. In Bezug auf das Gedächtnis, die Konzentration und Aufmerksamkeit merke er keine Einschränkungen. Er lese täglich die Zeitung und löse regelmäßig Kreuzworträtsel. Sein größtes Hobby sei das Korben. Er müsse bis Ostern 170 Körbe flechten. Die Buchhaltung für sich erledige er selber. Der Appetit sei unverändert, er habe schon immer eher weniger gegessen als andere. Zum Einschlafen erhalte er eine Schlaftablette. Er sei vor 10 Tagen schlafgewandelt, deshalb schließe er nun abends die Türe, wobei die Pflege rund um die Uhr Zugang zu seinem Zimmer habe. Seine Stimmung sei gut. Schul- und Berufsanamnese: regelrechte Schulzeit, guter Schüler, Gärtnerlehre bis zur Pension mit 65 im Beruf gearbeitet, bis 74 Jahre regelmäßig in Gärtnerei ausgeholfen. Medikamente: Der Patient kann zur aktuellen Medikation keine Angaben machen. Der allseits orientierte, 85-jährige Rechtshänder mit eingeschränktem Farbensehen (rot/grün, rosa/blau) erscheint in Begleitung des Rotkreuz-Fahrdienstes pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Patient ist sowohl motorisch als auch sprachlich etwas verlangsamt, das Arbeitstempo ist aber meist unauffällig. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Impulskontrolle ist intakt. Er ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat und stellt interessiert Fragen zur Untersuchung und zu den Befunden. Gutes Humorverständnis. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist unauffällig. Es zeigt sich im Verlauf der 1.5-stündigen Untersuchung keine relevante Ermüdbarkeit. MMS: 27/30 (Abzug bei der Merkfähigkeit und Rechnen a. e. aufmerksamkeitsbedingt)Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt- und episodisches und semantisches Gedächtnis. Über Aktualitäten kann Auskunft gegeben werden. Bei Präsentation einer kurzen, auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 8-Wortliste zeigt sich eine verminderte Merkspanne mit einer stetig, aber nur leicht ansteigenden Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist eingeschränkt. Der spätverzögerte Abruf ist vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte einfache geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die Leistung in der formal-semantischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion fällt sowohl quantitativ als auch qualitativ normgerecht aus. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine der Norm entsprechende Leistung ohne Fehler. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich der Patient überfordert, die Aufgabe wird frühzeitig abgebrochen. Logisches Denken kursorisch intakt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine etwas langsame, aber flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten in adäquatem Tempo korrekt abgezeichnet. Das Zeichnen einer Uhr gelingt, das Eintragen der vorgegebenen Uhrzeit nicht. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 85-jährigen Rechtshänder mit eingeschränktem Farbensehen folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen Lern- und Abrufstörung sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen (geteilte Aufmerksamkeit, Konzeptwechsel, leicht vermindertes Abstraktionsvermögen). Im Verhalten kann eine leichte kognitive Verlangsamung bei aber mehrheitlich intaktem Arbeitstempo beobachtet werden. Die oben erwähnten Befunde sind gut vereinbar mit den Folgen des vertebrobasilären Hirninfarktes am 17.05.2015 und/oder DD vaskuläre Genese bei bekannten Risikofaktoren. Aktuell ergeben sich keine Hinweise auf das Vorliegen einer Demenz. Die anlässlich der Akuthospitalisation 06.2015 mittels MMS und MOCA-Test beschriebenen kognitiven Einschränkungen sind hinreichend durch die Elektrolytstörung und den Vitamin-B12-Mangel im Sinne einer vorübergehenden kognitiven Dekompensation zu beurteilen. Die aktuell noch vorhandenen eher leichten kognitiven Minderleistungen sind gut kompensiert. Ad Therapie: Wir empfehlen weiterhin eine regelmässige Kontrolle und Überwachung der metabolisch-toxischen Risikofaktoren. Eine medikamentöse Therapie mit einem Acetylcholinesterasehemmer ist zur Zeit nicht indiziert. Ad Verlaufsuntersuchung: Gemäss anamnestischer Angaben des Patienten fühlt er sich im Alters- und Pflegeheim Stadt S wohl. Da die häusliche resp. pflegerische Situation geregelt ist, ist aus unserer Sicht eine Verlaufsuntersuchung nicht vorgesehen. Bei Besonderheiten oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei persistierenden Kurzzeitgedächtnis- und Wortfindungstörungen, erhöhter Ermüdbarkeit und Kopfschmerzen bei St.n. Polytrauma ISS 26 vom 29.05.2015 mit leichtem SHT mit subglealem Hämatom rechts parietal. Körperlich gehe es ihm deutlich besser, es würden aber Kurzzeitgedächtniseinschränkungen, Wortfindungsstörungen und Kopfschmerzen persistieren. Im Alltag würden konzentrationsbedingte Aussetzer vorkommen, so geht er z. B. in den Keller, vergisst dann weshalb, oder deckt den Tisch, geht zurück in die Küche und kommt erneut mit Gedeck zurück. Worte seien in seinem Kopf, er könne sie aber oft nicht sagen, zum Teil würden semantische Verwechslungen vorkommen. Die Konzentration und Belastbarkeit seien noch deutlich reduziert. Einfache Texte könne er lesen, bei komplexeren fühle er sich überfordert und habe Mühe, sie zu verstehen. Morgens sei diese Problematik etwas besser, am Nachmittag sei die Belastbarkeit deutlich reduziert. In seiner beruflichen Tätigkeit als Berufsschulenleiter beantwortet er mittlerweile wieder gewisse Mails, trifft nötige Entscheidungen oder nimmt an Besprechungen teil. Wenn er Letztere aufschreibt, könne er sich Inhalte merken, ansonsten sei dies nicht möglich. Leider bemerke er keinen eindeutigen Verbesserungslauf, diese seien eher körperlicher Natur. Aufgrund der körperlichen Schmerzen schläft er noch etwas weniger, ist entsprechend auch müde. Von der Familie seien keine Verhaltensveränderungen bemerkt worden. Er darf Auto fahren, vermeidet aber lange Strecken und fährt nur in ausgeruhtem Zustand. Aktuelle Medikation: Novalgin 1-1-1, Olfen 50 mg 1-0-1, Nexium 40 mg 1-0-0. Der allseits orientierte 52-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil, der Antrieb und das Arbeitstempo sind intakt. Im Gespräch und in der Interaktion differenziert, berichten sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar, sehr hohes Anspruchsniveau an die eigene geistige Leistungsfähigkeit. Bei Aufgaben mit Anforderungen an die geteilte Aufmerksamkeit oder bei parallel ablaufenden Aufgaben sind ein leicht verlangsamtes, qualitativ aber intaktes Auffassungs- und Umsetzungsvermögen zu beobachten. Die vom Patienten berichteten Wortfindungsstörungen und semantischen Paraphasien sind in der Untersuchungssituation nicht zu beobachten. Affektiv schwingungsfähig bestehen keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik, keine Impulskontrollstörung. Im Verlauf der 1.5-stündigen Untersuchung deutlich abnehmende Konzentrationsleistung mit parallel dazu ansteigender Fehleranfälligkeit, welche vom Patienten auch bemerkt wird, sowie eine erhöhte Ermüdbarkeit. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine reduzierte Merkspanne, eine nur initial ansteigende, dann flache Lernkurve und eine insgesamt deutlich verminderte Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf fällt praktisch auf die Merkspanne ab, 1 Konfabulation, die Wiedererkennfähigkeit ist bei 3 Fehlbenennungen reduziert. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im Vergleich dazu im verzögerten Abruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ normgerecht und ohne qualitative Auffälligkeiten. In der phonematischen Ideenproduktion zeigt sich bereits bei der mehrstufigen Instruktion verlangsamtes Erfassen der Aufgabe und eine langsamere verbale Flüssigkeit bei über den 2-minütigen Testzeitraum abnehmenden Gesamtleistung bei qualitativ ansteigender Fehleranfälligkeit. In der figuralen Ideenproduktion dann ausreichende Leistung bei intakter Fehlerkontrolle. Im intraindividuellen Vergleich leicht langsames, aber normgerechtes verbales Arbeitstempo, im Vergleich dazu bessere, fehlerfeste Leistung in der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit. Bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine ebenfalls mit den übrigen Leistungen vergleichbar eher langsame psychomotorische Geschwindigkeit, bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und Umstellfähigkeit (Trail Making Test B) intakter Konzeptwechsel bei intakter Umstellfähigkeit. Die Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) wird mit einer regelmässigen Gesamtperformanz, einer deutlich verlangsamten Bearbeitungs­geschwindigkeit und einer reduzierten Konzentrationsleistung bei im Verlauf ansteigender Fehlerkontrolle absolviert. Bei der computergestützten Aufmerksamkeitstestung grenzwertige Reaktionszeit bei intakter Fehlerkontrolle auf selektive Reize, gleichermassen rasche Reaktionen auf auditive und visuelle Stimuli bei der geteilten Aufmerksamkeit. Intakte Fehlerkontrolle.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, prosodische, qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungs- oder Formulierungsschwierigkeiten oder Paraphasien, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis, Letzteres etwas verlangsamt beim Absolvieren von mehrstufigen oder parallel ablaufenden Instruktionen. Lesen, Schreiben und Rechnen zeigen sich kursorisch intakt. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische oder Strukturierungsdefizite korrekt erfasst und kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf einen Neglekt, eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, verhaltensunauffälliger Patient mit bei Aufgaben mit Anforderungen an die geteilte Aufmerksamkeit oder bei parallel ablaufenden Aufgaben leicht verlangsamter, qualitativ aber intakter Auffassungsgabe und Umsetzungsvermögen, deutlich abnehmender Konzentrationsleistung mit parallel dazu ansteigender Fehleranfälligkeit und erhöhter Ermüdbarkeit sowie folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende reduzierte Belastbarkeit (testspezifisch durch ansteigende Fehleranfälligkeit v.a. in der verbalen Modalität, Konzentrations- und Leistungsabfall innerhalb und zwischen den Aufgaben, eingeschränkte Daueraufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung objektivierbar) sowie eine verbale Merkfähigkeits-Lern- und Abrufschwäche bei unsicherem Wiedererkennen und eine Überlegenheit der visuellen Leistungen im Vergleich zu den verbalen. Insgesamt entsprechen die Befunde mittelschweren (Dauer)Aufmerksamkeitseinschränkungen als Folgen des SHT 05.15. Aus kognitiver Sicht ist der Patient weiterhin in seiner Position als Schulleiter und auch Lehrer aufgrund der reduzierten Belastbarkeit, aber auch der Fehleranfälligkeit, Auffassungs- und Umsetzungsproblemen bei mehrstufigen, komplexeren oder parallel ablaufenden Aufgaben und verbaler Auffassungsschwäche weiterhin nicht arbeitsfähig. Wir empfehlen weiterhin eine AUF zu 100% für die nächsten 2 Monate, danach kann eine stufenweise Reintegration stattfinden. Wir empfehlen eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur Standortbestimmung vor Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit und werden ihn in 2 Monaten wieder hierfür aufbieten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung im genannten Rahmen. Neuropsychologische Untersuchung bei Vd. a. dementielle Entwicklung und symptomatischer Epilepsie mit komplex-fokalen epileptischen Anfällen (ED 26.03.2015), St. n. transitorisch ischämischer Attacke ca. 1998, koronare, valvuläre und hypertensive Kardiopathie. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Beurteilung des CT-Befundes vom 26.03.2015: Leichte Hyperperfusion frontooperkulär links, vereinbar mit einem postiktalen Zustand. Keine Blutung. Keine frische Ischämiedemarkation. Kein Gefäßverschluss. Vaskuläre Parenchymveränderungen. Ischämische Läsion lateral des Caudatuskopfes links, eher älterer Genese. EEG vom 08.06.2015: Alpha-EEG mit intermittierendem mittelschwerem Herdbefund links frontal ohne Hinweise auf eine erhöhte Anfallsbereitschaft. Aktuell: Etwa während einer Woche nach Spitalaustritt habe er Schwierigkeiten gehabt, den Fernseher und den Computer zu bedienen. Dies hätte aber peu à peu nachgelassen. Er bekomme schnell müde Beine und seine Ausdauer beim Gehen habe stark nachgelassen. Er führe dies auf Nebenwirkungen von Keppra zurück. Er sei nicht vergesslich und könne sich z. B. gut merken, was er lese. Auch ablenkbar sei er nicht. Er habe keine Wortfindungsschwierigkeiten. Es komme teilweise vor, dass er Vorhaben nicht in die Tat umsetze. Er bejaht die Frage, ob es am Antrieb liegen könnte. Optische oder auditive Halluzinationen seien seit Spitalaustritt nicht vorgekommen. Ihn beschäftige es, dass er während der Verwirrtheitsepisode nicht mehr wisse, was er gemacht habe. Zudem sei er verunsichert, dass im Austrittsbericht der Verdacht auf eine dementielle Entwicklung beschrieben werde. Er besuche die Physiotherapie und gehe 2x/Woche ins Fitness. Der Appetit sei mäßig im Moment, er habe nicht so Lust zu essen. Er schlafe von 23.00 Uhr bis 7.00 Uhr und fühle sich morgens ausgeschlafen. Bei bestimmten Themen würde er teilweise sehr schnell weinen müssen. Die Stimmung sei schwankend. In den 90er Jahren habe er an einer Erschöpfungsdepression gelitten. Autofahren dürfe er zurzeit aus epileptologischer Sicht nicht. Angaben der begleitenden Ehefrau: Eine Woche nach Spitalaustritt habe er alltägliche Aufgaben wieder aufgenommen (z. B. den Tisch decken). Sie habe das Gefühl, dass ihr Ehemann etwas langsamer und ruhiger geworden sei. Auf ihre Angaben im Austrittsbericht, dass ihr Ehemann schon länger unter leichten Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen leiden soll angesprochen, äußert sie, dass sie nie so etwas gesagt habe. Er beschäftige sich im Alltag mit verschiedenen Dingen und sei immer gut organisiert. Sie habe nicht das Gefühl, dass er vergesslich sei oder sich nicht konzentrieren könne. Aktuelle Medikation gemäß der vom Patienten mitgebrachten Liste: Keppra 100 mg 1-0-1, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Triatec 5 mg 1-0-0, Concor 10/25 mg 1-0-0, Duodart 05/04 mg 1-0-0, Pantoprazol 20 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Novalgin 500 mg b. B., Dafalgan 1 g b. B., Amoxicillin 1000 mg 3 Stk. 1 h vor Zahnarzt. Noxen: keinen Alkohol, kein Nikotin. Der allseits orientierte, 73-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung seiner Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist intakt. Er ist schwingungsfähig, es zeigt sich deutliche Affektlabilität (der Patient beginnt mehrmals zu weinen). Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Intakte Impulskontrolle. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist unauffällig. Es zeigt sich im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung eine leichte Ermüdbarkeit. MMS: kursorisch unauffällig. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 8-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne mit einer ansteigenden Lernkurve. Die Gesamtlernleistung ist leicht eingeschränkt. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang übt keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der spätverzögerte Abruf fällt auf die Merkspanne zurück und ist leicht vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spätverzögerten Abruf mit einer leicht verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ ohne Auffälligkeiten. In der figuralen Ideenproduktion kann eine durchschnittliche quantitative Leistung erzielt werden, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein unauffälliges Lesetempo bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine der Norm entsprechende Leistungsfähigkeit ohne Fehler. Bei komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich eine normgerechte Leistung ohne Fehler.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine flüssige Spontansprache ohne Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, keine relevante Wortfindungsstörungen, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne planerische Schwierigkeiten korrekt abgezeichnet. Das Zeichnen einer Uhr gelingt problemlos. Keine Hinweise auf einen Neglekt oder eine visuo-konstruktiv, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 73-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer leichten Lern- und Speicherstörung. In den übrigen geprüften kognitiven Bereichen können erfreulicherweise normgerechte Leistungen erzielt werden. Im Verhalten zeigt sich eine deutliche Affektlabilität, eine leichte Antriebsminderung sowie eine leichte Ermüdbarkeit. Die oben erwähnten kognitiven Befunde und das Verhalten entsprechen einer formal leichten Funktionsstörung, eher linksseitiger fronto-temporo-subkortikaler Hirnareale, gut passend zur CT-Untersuchung vom 26.03.2015 (ältere ischämische Läsion des Caudatuskopfes links sowie vaskuläre Parenchymveränderungen) und dem EEG-Befund vom 08.06.2015 (intermittierender mittelschwerer Herdbefund links frontal ohne Hinweise auf eine erhöhte Anfallsbereitschaft). Die Kriterien einer Demenz sind aufgrund der vollständig erhaltenen Selbständigkeit im Alltag aktuell klar nicht erfüllt. Wir empfehlen zur Beobachtung des Verlaufs eine erneute neuropsychologische Untersuchung in einem Jahr. Ad Therapie: Aufgrund der Affektlabilität sowie der u. a. anamnestisch beschriebenen Antriebsminderung empfehlen wir die versuchsweise Gabe eines antriebssteigernden Antidepressivas. Ad Fahrtauglichkeit: Aus rein neuropsychologischer Sicht ist die Fahreignung gegeben. Es besteht zurzeit jedoch keine Fahrerlaubnis aus epileptologischer Sicht. Ad Verlauf: Wir empfehlen eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in einem Jahr. Neuropsychologische Untersuchung bei St.n. Mediainfarkt links (10.08.XX) und Infarkt occipital (15.08.XX) mit/bei St.n. Craniotomie und Clipping eines MCA-Aneurysmas links am 09.08.XX, St.n. Coiling eines Aneurysmas der arteria choroidea anterior 10.04.XX und St.n. Clipping eines Aneurysmas der MCA rechts und Kranioplastik (PEEK) links am 28.08.XX mit/bei inzidentiellem Aneurysma im Bereich der A.choroidea rechts und der A.cerebri media beidseits. Angaben von Hr. Y: Im Vordergrund würden für ihn noch die Kopfschmerzen bei raschem Lagewechsel stehen, die Sprache habe sich insgesamt etwas verbessert, fluktuiere aber tageweise stark. Ebenfalls schwanke die Stimmung, an einigen Tagen fühle er sich fähig, alles selbstständig zu erledigen, am nächsten Tag sei alles zu viel. Einzelgespräche könne er prestieren, mehrere gleichzeitig seien nicht mehr möglich. Das Gedächtnis sei soweit gut, Besprochenes würde weder schriftlich noch mündlich vergessen gehen. Er übe täglich lesen und verstehen, es sei sehr anstrengend und schwierig. Er habe es im Moment nicht einfach, sein Sohn habe sich selber aus der psychiatrischen Klinik entlassen und wohne nun bei ihm. Er habe aber das Gefühl, er benötige eine Klinik und er fühle sich überfordert mit dessen Betreuung. Den Haushalt erledige er problemlos und selbständig, die Finanzen würden vom Schwager erledigt. Gewisse Dinge wie Fensterputzen könne er nicht mehr selbständig machen. Angaben der begleitenden Schwester: Sie bestätigt die Angaben ihres Bruders, allerdings verspüre er keinen Appetit mehr und müsse oft zum Essen animiert werden. Ihr Bruder sei in einer sehr schwierigen psychosozialen Belastungssituation, sie würden keine Hilfe erhalten. Es sei sehr schwierig für den Patienten einerseits zu wissen, dass er die Betreuung des psychisch kranken Sohnes nicht übernehmen könne, diesen aber auch nicht aus der Wohnung werfen wolle. Insgesamt sei die Stimmung aber besser. Nach der Reha in Klinik K sei ein betreutes Wohnen im Raum gestanden, dies sei aber vom damaligen Lebenspartner nicht gewünscht worden. Sie bezweifle mittlerweile die Selbstständigkeit des Bruders aber nicht mehr, er könne ihn problemlos allein lassen und er habe auch viele gute Kontakte, die sich um sich kümmern würden. Sie habe nun Pro Infirmis angefragt, ob es Möglichkeiten für ein Beschäftigungsprogramm gäbe. Hr. Y würde gerne wieder arbeiten, es sei ihm vom früheren Arbeitgeber versprochen worden, dass er ab Juli wieder in der früheren Arbeitsstelle eine Beschäftigung finden würde, was nun doch nicht geklappt habe. Berufsanamnese: Seit nur 08.XX zu 100% IV-Rente, früher als Finanzchef gearbeitet. Die 57-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit der Schwester pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ gut orientiert, wirkt aber in der Stimmung in rascher Folge schwankend, sehr fröhlich und hochgestimmt, kurz darauf wieder sehr depressiv. Im Vordergrund steht eine stockende, leicht dysprosodische und angesprengte, zum Teil paragrammatikalische Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, akzentuiert unter Druck und Neologismen, phonematischen und semantischen Paraphasien. Im Vergleich dazu besseres, aber ebenfalls beeinträchtigtes Sprach- und Instruktionsverständnis. Die Belastbarkeit ist gut gegeben, kognitiv nicht verlangsamt oder antriebsgemindert arbeitet sie sehr kooperativ und motiviert mit. Leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Aufgrund der ausgeprägten und im Vordergrund stehenden Sprachproblematik wurde auf die Durchführung der verbalen Aufgaben verzichtet. Gedächtnis: Eine einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur ungenügend erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen aktuell nachvollziehbar und von der Schwester bestätigt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutlich verminderte figurale Ideenproduktion, rasches testspezifisches Arbeitstempo und gute psychomotorische Geschwindigkeit. Leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion stockende, leicht dysprosodische Spontansprache bei ausgeprägten und unter Druck akzentuierten Wortfindungsstörungen, Neologismen, phonematischen und semantischen Paraphasien bei besserem, aber ebenfalls vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis. Der Lesefluss zeigt sich bei einfachen Worten lediglich leicht dysprosodisch, komplexere oder längere Worte müssen buchstabiert werden und oft falsch erfasst. Das Lesesinnverständnis ist nahezu auf gehoben, Konfabulationstendenz. Schreiben nach Diktat ist nicht möglich, was einerseits auf das Verständnis, anderseits auf das verminderte Umsetzen zurückzuführen ist. Das Nachsprechen gelingt für sehr einfache Worte gut, komplexere oder längere Worte und Sätze können nicht nachgesprochen werden, auch hier Neologismen. Keine ideatorische oder ideomotorische Apraxie, keine Links-Rechts-Störung bei Fingeragnosie und Anomie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird erschwert erfasst und dann mit großer Mühe sehr langsam kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, im Affekt stark schwankende, psychomotorisch nicht verlangsamte oder antriebsgeminderte, freundliche und kooperative Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes mittelschweres dysphasisches Syndrom mit stockender, leicht dysprosodischer Spontansprache bei ausgeprägten und unter Druck akzentuierten Wortfindungsstörungen, Neologismen, phonematischen und semantischen Paraphasien bei besserem, aber ebenfalls vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis, dysprosodischem und stockendem, bei längeren oder komplexeren Worten buchstabierendem Lesefluss, aufgehobenem Lesesinnverständnis mit Konfabulationstendenz, Dysgraphie, beeinträchtigtem Nachsprechen und Anomie. Ebenfalls (leicht ausgeprägt) eingeschränkt zeigen sich die kognitiven Frontalhirnfunktionen i.S. visuo-konstruktiver Planungsschwierigkeiten, eingeschränkter figuraler Ideenproduktion, Aufmerksamkeitsfluktuationen und Umstellschwierigkeiten. Intakt zeigen sich kognitive und psychomotorische Geschwindigkeiten, ebenfalls keine Hinweise auf eine apraktische oder agnostische Störung.Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mit schwankendem Affekt mittelschweren bis schweren Einschränkungen vor allem links fronto-temporaler und rechts frontaler Hirnareale als Folgen der bilateralen Infarkte der Arteria cerebri media. Residuen des occipitalen Infarkts können noch in sehr leichter Ausprägung i.S. der Hinweise auf eine leicht erschwerte Raumverarbeitung und visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten eruiert werden, im Vordergrund steht aber weiterhin die aktuell noch als mittelschwer bis schwer einzuschätzende Sprachverarbeitungsstörung. Ad Therapie: Weiterführung und Ausbau der logopädischen Therapie erscheinen zentral, auch im Hinblick auf die bessere Alltagsbewältigung durch verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten. Nach Angaben der behandelnden Therapeutin, der Familie und der Patientin selber sind auch 3 Jahre nach Infarkt noch Verbesserungen objektivierbar, weshalb diese therapeutische Richtung unbedingt weiterverfolgt werden sollte. Nach Besserung des Gesamtzustandes kann zum Training der kognitiven Leistungsfähigkeit eine Ergotherapie evaluiert werden. Aktuell ist eine psychotherapeutische Anbindung und Unterstützung der in der Sprache stark eingeschränkten Patientin ausserhalb der Familie im Hinblick auf die sehr angespannte psychosoziale Situation sehr empfehlenswert. Fr. Y würde diese Möglichkeit gerne in Anspruch nehmen und bittet um eine Überweisung, dies sei schon mit Ihnen vorbesprochen. Nach Besserung des Gesamtzustandes wünscht Fr. Y, wieder einer Beschäftigung nachgehen zu können. Die Schwester ist bereits mit der Pro Infirmis im Gespräch und hat Kenntnis von den Unterstützungsmöglichkeiten der Fragile Suisse, ein IV-Integrationsprogramm wäre ebenfalls eine Empfehlung. Die Urteilsfähigkeit ist gegeben, auch die Selbständigkeit im Alltag ist nach Aussagen der sehr differenzierten Patientin und der engagierten Schwester gegeben. Eine Betreuung des psychisch kranken Sohnes ist aber in der aktuellen Situation sicherlich nicht empfehlenswert und übersteigt die Kapazität der belasteten Patientin, was von ihr auch so beurteilt wird. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Untersuchung bei Vergesslichkeit, Impulsivität und Aufnahmeproblemen, St.n. komplexer Schädelbasisfraktur sowie mehrfragmentärer Fraktur des Os temporale rechts und Bohrlochtrepanation frontal rechts am 17.08.2007. Es gehe ihm soweit gut, höchst gelegentlich vergesse er etwas, wenn er z.B. etwas abgemacht habe. Nach dem SHT 2007 habe er sich zu 100% erholt, seither müsse er sich evtl. gelegentlich etwas aufschreiben, um es nicht zu vergessen, ansonsten alles intakt. Die Untersuchung sei von der neuen Beiständin angeregt worden, er wisse nicht weshalb. Auch auf die Frage, weshalb er verbeiständet sei oder wie lange schon, kann er nicht antworten. Er bekomme von ihr Geld, dies würde aber nicht mehr lange reichen. Er sei seit langem arbeitslos, aufgrund des Alters aber nicht mehr vermittelbar. Nach dem SHT habe er aber wieder zu 100% gearbeitet als Elektromonteur, sei aufgrund von Personalabbau entlassen worden. Die letzte Festanstellung liege schon mehr als 3 Jahre zurück, er erinnert sich nicht genauer. Gespräche würden vergessen werden, wenn mehrere Menschen gleichzeitig reden, dies sei aber immer schon so gewesen. Er lebe allein, den Haushalt erledige er selbständig (bis auf die Wäsche, welche die Schwester erledigen würde) und problemlos. Auto fahre er nicht mehr, er habe den Ausweis vor 2 Jahren wegen Alkohol abgeben müssen. Persönliche Anamnese: Keine Auffälligkeiten, regelrechte Schulzeit ohne Repetitionen, gefolgt von einer 4-jährigen Elektromonteurausbildung. Systemanamnese: Schlaf und Appetit seien gut, Nikotin stopp vor 22 Jahren, 3 Bier/Tag. Aktuelle Medikation: Blutverdünner, keine genaueren Angaben möglich. Der 63-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich und zeitlich adäquat orientiert. Er kann jedoch nur sehr ungenaue eigenanamnestische Angaben machen, weiss z.B. nicht, weshalb er verbeiständet ist oder wie lange, kann nicht sagen, wie lange die letzte fixe Arbeitsstelle zurückliegt oder wo diese war. Ebenfalls sind keine Angaben zu Beginn oder Verlauf der kognitiven Defizite möglich. Im Affekt zwar freundlich, ist klinisch aber im Verhalten eine Impulskontrollstörung mit Fluchen, reduzierter Fehlerkontrolle und vorschnellem Beginnen der Aufgaben objektivierbar. Der Arbeitsstil ist in diesem Rahmen zwar sehr motiviert, aber ausgeprägt schwankend bei reduzierter Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Die Spontansprache zeigt sich qualitativ intakt, es fällt aber eine deutlich eingeschränkte Auffassungsgabe auf, bereits einfache Sachverhalte oder Instruktionen müssen wiederholt und vereinfacht dargeboten werden, bis Hr. Y sie erfassen und umsetzen kann. Affektiv bis auf die Impulskontrollstörung soweit unauffällig, nicht depressiv. Anosognostisch den kognitiven Defiziten gegenüber. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und dann mit einer flachen Lernkurve insgesamt deutlich reduziert erlernt. Im verzögerten Abruf Abfall unter die Merkspanne, zufälliges Wiedererkennen. Qualitativ deutlich reduzierte Fehlerkontrolle, 2 Intrusionen. Eine zuvor leicht zittrig und mit ausgeprägten Planungs- oder Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur ungenügend erinnert. Persönliche Angaben gelingen nur sehr ungenau und indifferent. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu ebenfalls qualitativ intakte, aber qualitativ i.S. erhöhter Perseverationstendenz auffällige Leistung. Erwartungsgemässes verbales Arbeitstempo, massiv eingeschränkte visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit 6 Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann psychomotorisch nur deutlich verlangsamt gearbeitet werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wietere Abnahme der Geschwindigkeit und ausgeprägte Probleme beim Konzeptwechsel, insgesamt deutlich eingeschränkte Leistung. Keine Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei aber sehr reduzierter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann nicht gleichzeitig auf auditive und auch auf visuelle Reize reagiert werden, entsprechend ausgeprägte Fehler- und Auslassungszahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch bereits bei einfachen Aufgaben und Anweisungen vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben.Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann erschwert erfasst, leicht zittrig und diskret verlangsamt mit visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich adäquat orientierter, indifferenter, im Affekt zwar freundlicher, aber angespannter und anosognostischer Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (Impulskontrollstörung mit Fluchen, reduzierter Fehlerkontrolle und vorschnellem Beginnen der Aufgaben), Aufmerksamkeitsfluktuationen, psychomotorische und verbale Verlangsamung, eingeschränkte visuo-verbale Interferenzfestigkeit, Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität, ausgeprägte Planungs- und Strukturierungsdefizite der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit sowie ein modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom. Insgesamt entsprechen diese Befunde, inkl. Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Anosognosie und Suchtverhalten, mittelschweren Funktionseinschränkungen v.a. rechts frontaler und bifronto-subkortiko-temporaler Hirnareale. Im Vergleich zum Austrittsbericht der Reha Bellikon vom 08.2007 haben sich die kognitiven Befunde leider nicht wesentlich verbessert (DD ungünstige Wirkung durch den Alkoholabusus auf die Erholung im Verlauf). Ätiologisch sind die Befunde passend zu den kognitiven Folgen der komplexen Schädelbasisfraktur sowie mehrfragmentärer Fraktur des Os temporale rechts und Bohrlochtrepanation frontal rechts und den Kontusionsblutungen intrakraniell links frontal 08.2007, mit im Verlauf unveränderten kontusionellen Läsionen frontal, zusätzlich aggraviert durch den langjährigen C2-Abusus. Ein Verlaufs-MRI-Schädel mit Frage nach shearing injuries erscheint empfehlenswert. Aufgrund des persistierenden Verhaltenssyndroms 8 Jahre nach Unfall ohne Verbesserung der kognitiven Funktionen erscheint eine Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt nicht mehr möglich. Wir empfehlen dringend eine IV-Anmeldung, falls nicht bereits erfolgt. Die Fahrtauglichkeit ist nicht mehr gegeben, der Patient musste den Ausweis bereits abgeben. Neuropsychologische Untersuchung bei St. n. Subarachnoidalblutung Fisher 4, WFNS 2, Hunt + Hess II nach Ruptur eines Aneurysmas der Arteria communicans posterior rechts, St. n. endovaskulärer Behandlung (Coiling) des Aneurysmas am 31.10.2014 und St. n. Einlage einer lumbalen Drainage am 31.10.2014. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aufgrund der eingeschränkten Deutschkenntnisse des Patienten fungiert die begleitende Tochter freundlicherweise als Übersetzerin: Aktuell: Der Patient berichtet, dass er sehr schnell müde werde und unter Schwindel leide. Er müsse oft Pause machen. In den letzten beiden neuropsychologischen Untersuchungen des Kantonsspitals Luzern sei ihm die Fahrtauglichkeit attestiert worden, er fahre aber kaum. Er arbeite seit März 2015 3x einen halben Tag/Woche à 4 h. Gemäss Arbeitgeber könne man ihn nicht gebrauchen, aber er wolle ihn beschäftigen, so lange die Abklärungen bezüglich Arbeitsfähigkeit noch nicht abgeschlossen seien. Wenn er nicht arbeite, gehe er 3x/Tag für ca. 1 h spazieren. Ansonsten schaue er fern. Sein Appetit sei weniger geworden. Er schlafe schlecht ein, erwache häufig in der Nacht. Insgesamt schlafe er 3 h nachts gut. Morgens sei er müde und schlafe tagsüber ca. 1.5 h. Nach dem Spitalaufenthalt sei er froh gewesen, nach Hause gehen zu können und habe in den ersten 2 Monaten gar nicht bemerkt, wie eingeschränkt er sei. Er wolle arbeiten, verstehe aber nicht, weshalb es nicht gehe. Angaben der begleitenden Tochter: Sie habe sich beschwert, da in den letzten neuropsychologischen Untersuchungen im Kantonsspital Luzern ihrem Vater die Fahrtauglichkeit nicht aberkannt wurde. Sie habe nicht das Gefühl, dass er Auto fahren könne. Ihr Vater sei sehr vergesslich: Wenn sie ihm etwas sage, wisse er es im nächsten Moment nicht mehr. Abmachungen werden nicht eingehalten, sie könne sich nicht auf ihn verlassen. Er sei bedürftig geworden. Manchmal rede er wirr und sei nicht aufmerksam. Wegen unbedeutenden Dingen rege er sich auf, was vor dem Ereignis nicht der Fall war. Er beruhige sich aber rasch wieder. Beim Sprechen – auch in der Muttersprache – müsse er oft nach Wörtern suchen. Er sei traumatisiert, da er bei jedem kleinen Symptom Angst habe, dass es wieder eine Hirnblutung sein könnte und gehe deswegen häufig zum Arzt. Sie habe das Gefühl, dass er depressiv sei. In der Nacht sei er oft traurig, spreche nicht viel, ziehe sich zurück und sei insgesamt viel ruhiger. Er habe Stimmungsschwankungen. Medikamente: 2x täglich Blutdrucksenker (es können keine genaueren Angaben gemacht werden). Schul- und Berufsanamnese: kann keine Angaben zur Geburt und Entwicklung machen, sei ein guter Schüler gewesen und habe im Kosovo als Lehrer gearbeitet. Sozialanamnese: seit 1986 in der CH, insgesamt 5 Kinder, Ehefrau sei chronisch depressiv. Der allseits orientierte, 61-jährige Rechtshänder mit kosovo-albanischer Muttersprache kommt in Begleitung seiner Tochter pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er wirkt leidend und belastet. Er reibt sich immer wieder mit den Händen über das Gesicht, als ob ihn die gestellten Aufgaben überaus anstrengen. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind vermindert. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Gelegentlich flucht er, wenn ihm etwas nicht gelingt. Es können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Die Schwingungsfähigkeit ist teilweise gegeben. Es kann eine deutlich eingeschränkte Belastbarkeit beobachtet werden. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 8-Wortliste auf Kosovo-Albanisch zeigt sich eine deutlich eingeschränkte Erfassungsspanne, eine nur leicht ansteigende Lernkurve, bei einer deutlich eingeschränkten Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf ist praktisch aufgehoben. Eine zuvor fehlerhaft und mit mehreren Auslassungen kopierte geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer ungenügenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion (auf Kosovo-Albanisch) ist aufgehoben. Die formal-semantische Ideenproduktion (auf Kosovo-Albanisch) ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung deutlich reduziert, es kommt zu einer Wiederholung. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Bearbeitungszeit leicht vermindert. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine aufgehobene Reaktionsgeschwindigkeit. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive Reize deutlich vermindert und die Fehlerkontrolle ist reduziert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Aufgrund der eingeschränkten Deutschkenntnisse ist es nicht möglich, die Spontansprache inhaltlich und formal zu beurteilen. Unauffällige Prosodie. Lesen und Schreiben (auf Kosovo-Albanisch), Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten fehlerhaft und mit 3 Auslassungen kopiert. Symptomvalidierungsverfahren: Im Rey Memory Test zeigte sich ein auffälliges Resultat. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich beim allseits orientierten, 61-jährigen Patienten folgende kognitive Befunde: Anterograd-anamnestisches Syndrom sowohl für die figurale als auch verbale Modalität, eingeschränkte attentional-exekutive Funktionen wie verminderte bis aufgehobene verbale Ideenproduktion, verminderte gerichtete Aufmerksamkeit, eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit, reduzierte Fehlerkontrolle, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten sowie eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Zudem zeigt sich ein auffälliger Befund bei der Symptomvalidierung.Auf Verhaltensebene finden sich beim leidenden und angestrengt wirkenden Patienten ein verminderter Antrieb sowie ein reduziertes Arbeitstempo und gelegentliches Fluchen. Zudem können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Die Kooperationsbereitschaft während der Untersuchung ist teilweise vermindert, und die Belastbarkeit ist als deutlich eingeschränkt zu beurteilen. Die Befunde im Symptomvalidierungstest, die Verhaltensbeobachtung und die Verschlechterung im Vergleich zu den in den Vorakten beschriebenen Befunden (in dem uns vorliegenden neuropsychologischen Bericht vom 25.02.2015 vom Krankenhaus K werden normgerechte Befunde in den Domänen Aufmerksamkeit, Lernen/Gedächtnis, Exekutivfunktionen und Visuokonstruktion beschrieben) sprechen für eine Überlagerung durch psychiatrische Symptome DD Anpassungsstörung DD depressive Episode, passend auch zu den fremdanamnestischen Angaben der Tochter. Eine Verschlechterung der Symptomatik ist unter Berücksichtigung der Befunde des CT-Schädels 01.2015 und der Arteriographie 07.15, die keine neuen Aspekte und keine Nachblutungen ergaben, nicht zu erwarten. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Überlagerung der Befunde durch psychiatrische Symptome kann aus neuropsychologischer Sicht aktuell keine Stellung zur Arbeitsfähigkeit genommen werden. Aus diesem Grund empfehlen wir so rasch als möglich eine psychiatrische Beurteilung der Situation, allfällige Behandlung und Einschätzung der Arbeitsfähigkeit. Wir bitten den Hausarzt, den Patienten so rasch als möglich für eine psychiatrische Begutachtung im Raum Stadt S anzumelden (auf Wunsch der Familie vor dem 09.09.15, wenn möglich einen Termin am späteren Nachmittag). Ad Fahrtauglichkeit: Mit den oben erwähnten Befunden ist der Patient aus neuropsychologischer Sicht nicht fahrtauglich. Dem Patienten und seiner Tochter wurde dies so mitgeteilt. Der Patient zeigt sich einsichtig. Bei Besserung der psychischen Symptomatik sind wir gerne zu einer Neubeurteilung der Arbeitsfähigkeit sowie Reevaluation der Fahrtauglichkeit aus neuropsychologischer Sicht bereit. Wir bitten dann um Anmeldung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren bis schweren Einschränkungen fronto-temporo-limbischer und subkortikaler Hirnareale links betont nach ischämischem Hirninfarkt im Stromgebiet der A. cerebri links am 20.06.2003, St. n. Thrombendarteriektomie der Carotisgabel links und Stent-Einlage ICA/CCA links am 16.04.2014, alten Infarkten parietal und frontal links, cerebellär rechts und generalisierter Atrophie (MRI Schädel vom 28.03.2014) sowie kontinuierlichem Herdbefund fronto-temporal links ohne epilepsietypische Potentiale (EEG vom 11.04.2014). Angaben des Patienten: Es gehe ihm gut, alles sei in Ordnung. Auf die geistige Leistungsfähigkeit angesprochen berichtet er aber über eine Abnahme seit der letzten Untersuchung, genauere Angaben hierfür sind nicht möglich. Er vermute, dass das Gedächtnis abgenommen habe. Besprochenes und Gelesenes gehe hingegen nicht vergessen, im Alltag sei er weiterhin selbständig, arbeite im Garten. Die Finanzen erledige er ohne Unterstützung und problemlos. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann sitze den ganzen Tag vor dem Computer, sie wisse nicht, was er genau mache. Er lese vermutlich Nachrichten und bestelle Kleider. Er sei immer schon ruhig gewesen, mittlerweile wolle er aber niemanden, auch sie selber nicht mehr, um sich haben, spreche auch nahezu nicht mehr. Eine Verschlechterung im letzten Jahr habe vermutlich stattgefunden, er sei auch deutlich langsamer geworden. Er habe sich noch nie am Haushalt beteiligt, aktuell sitze er nun noch zu Hause, seit er nicht mehr Auto fahren dürfe. Dies verstehe sie nicht. Die Kinder würden die ganze Problematik nicht sehen, insgesamt sei alles gleich wie seit Jahren. Aktuelle Medikation: Amlodipin 10 mg 1-0-0, Phenytoin 10 mg ½ -0- ½, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Moduretic 1-0-0. Der 74-jährige Patient erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Bereits im Anamnesegespräch fällt eine ausgeprägte Anspannung zwischen den Ehepartnern auf, was von beiden Seiten bestätigt wird. Der Patient wirkt auch im Einzelgespräch weiterhin sehr angespannt, kognitiv und motorisch unruhig und aktuell auch nur erschwert motivierbar. Er möchte die Untersuchung initial nicht durchführen, wiederholt, dass doch sowieso alles keinen Sinn habe und bricht auch sämtliche Aufgaben ab. Der Arbeitsstil ist weiterhin hilflos und unstrukturiert bei reduzierter Fehlerkontrolle. Zeitlich in Bezug auf das Jahr und die Jahreszeit auch auf Auswahl, spontan auch bezüglich des Monats und Datums desorientiert, örtlich auf Auswahl bis auf die Ortschaft hin orientiert. Spontan werden aber auch hier in allen Fragen falsche Antworten gegeben. Kognitiv weiterhin stark in der Aufmerksamkeit fluktuierend und rasch blockiert sind weiterhin Wortfindungsstörungen und eine kognitive und motorische Unruhe vordergründig, er wirkt nun oft sehr hilflos aufgrund deutlich eingeschränkten Instruktionsverständnisses. Er wendet sich stets hilfesuchend an die Ehefrau, eigenanamnestische Angaben sind nahezu nicht möglich. Die ehemals erhobene Betroffenheit über die kognitiven Defizite ist nicht mehr zu eruieren, es besteht keine adäquate Krankheitseinsicht. Affektiv aktuell zwar nervös, aber niedergeschlagen und hoffnungslos. MMS: 20/30 Pt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste kann mit einer schwer reduzierten Erfassungsspanne (2 von 10) und einer nicht ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erfasst werden. Aufgehobener verzögerter Abruf bei aktuell intaktem Wiedererkennen ohne Perseverationstendenz, er gibt aber sofort auf. Eine zuvor erschwert erfasste und kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nicht erinnert, Herr Y verweigert dann auch die Mitarbeit. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aufgehobene semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, im Vergleich dazu aktuell intakte figurale Ideenproduktion. Das testspezifische Arbeitstempo ist weiterhin massiv verlangsamt, aufgrund erschwerten Verständnisses und fluktuierender Aufmerksamkeit, die Prüfung zur Umstellfähigkeit ist der Konzeptwechsel nicht möglich, weshalb die Aufgabe nicht durchgeführt werden kann. Insgesamt deutlich eingeschränkte kognitive Flexibilität. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion quantitativ reduzierte, z.T. stockende Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen bei weiterhin deutlich eingeschränktem Instruktions-, aber intaktem Sprachverständnis. Die kursorische Prüfung der Lesefähigkeiten zeigt weiterhin keine Auffälligkeiten, jedoch kann ein Satz spontan nicht korrekt und auf Diktat nur mit wie in der Voruntersuchung bestehenden orthografischen Problemen geschrieben werden. Bereits einfache Rechenoperationen sind nicht mehr möglich. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur kann aktuell nur erschwert erfasst und dann aber mit guter Planung kopiert werden. Das Zeichnen einer Uhr ist aktuell nicht mehr möglich. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter und fragmentierter Figuren gelingt weiterhin gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung.Im Vordergrund de la aktuellen neuropsychologischen Untersuchung stehen bei dem zeitlich und aktuell auch örtlich unsicher, situativ desorientierten, psychomotorisch verlangsamten, nervösen und kognitiv sowie motorisch unruhigen, niedergeschlagenen Patienten mit Anosognosie, Wortfindungsstörungen, eingeschränktem Instruktionsverständnis und reduzierter Kooperationsfähigkeit folgende kognitive Befunde: Mittelschwere bis schwere Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (semantische und phonematische Ideenproduktionen, kognitive und psychomotorische Verlangsamung, kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit und Fehleranfälligkeit) sowie aktuell ausgeprägte modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche. Im Vergleich zur Voruntersuchung sind die Befunde insgesamt vergleichbar, die Speicherstörung ist aktuell zwar nicht mehr zu objektivieren, Lernen und Abruf sind aber weiterhin schwer betroffen. Im Verhalten dominieren zudem die kognitive und motorische Unruhe, die ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen und aktuell auch eine Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit, die sich ungünstig auf die kognitiven Befunde und deren Erholung auswirken. Insgesamt entsprechen die Befunde weiterhin mittelschweren bis schweren Einschränkungen fronto-temporo-limbischer und subkortikaler Hirnareale. Aufgrund der nun auch fremdanamnestisch bestätigten nahezu Inaktivität im Alltag sind die Befunde zwar grundsätzlich weiterhin vereinbar mit residuellen Folgen der linkshemisphärischen Infarkte. Der in der Voruntersuchung geäußerte Verdacht einer beginnenden (resp. vermutlich bereits fortgeschrittenen) dementiellen Entwicklung, ätiologisch passend zu einer sekundären, vaskulären Demenz nach multiplen Infarkten, DD zusätzliche Alzheimerkomponente bei globaler Atrophie, ist aufgrund des Verlaufs aber zu bestätigen. Die Befunde sind aktuell vermutlich überlagert durch eine Stimmungs- sowie ausgeprägte Paarproblematik, welche Aussagen zur Selbständigkeit des Patienten im Alltag limitieren. Ein Acetylcholinesterasehemmer ist sehr empfehlenswert (z.B. Aricept oder Exelon). Zur Stabilisierung der Stimmung und ggf. Steigerung des Antriebs bei fremdanamnestisch nahezu inaktivem Patienten kann ein Therapieversuch mit einem SSRI empfohlen werden. Die Diagnose und die Auswirkungen wurden dem Ehepaar erläutert. Der Patient konnte die Bedeutung krankheitsbedingt nicht erfassen, die Ehefrau beharrte darauf, dass Hr. Y einfach nicht wolle. Eine Broschüre der Alzheimervereinigung mit Möglichkeiten zur Beratung und Entlastung von Angehörigen und die dringende Empfehlung, die Gesamtsituation mit den Kindern zu besprechen, wurde abgegeben. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Legasthenieabklärung. Angaben der Fr. Y: Sie habe immer schon ausgeprägte Lese- und Schreibprobleme in der Schule gehabt, habe sich aber auch dank Unterstützung von Lehrern gut damit arrangieren können. Sie möchte nun eine Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit beginnen, habe hierfür ein Jahr Allgemeinbildung absolviert. In diesem Rahmen sei ihrer Lehrerin aufgefallen, dass sie sehr viele Schreibfehler mache. Die Lehrer früher hätten immer gesagt, dass sie an Legasthenie leide, um in der künftigen Ausbildung aber eine Prüfungserleichterung zu erhalten, müsse sie diese bestätigen. Aktuell arbeite sie in der Alterspflege, auch dort würden auffällig viele Rechtschreibfehler passieren. Beim Erlernen von Lesen und Schreiben sei es immer so gewesen, dass sie zwar habe lesen können, aber nur sehr, sehr langsam, um Inhalte auch aufnehmen zu können. Aufgrund dessen lese sie auch kein Buch, es sei sehr anstrengend. Im Schreiben habe sie immer schon "ie" und "ih", Groß- und Kleinschreibung sowie "d" und "b" verwechselt. Lernen sei für sie deshalb immer schon sehr schwierig gewesen, durch Lesen und Schreiben habe sie fast nicht aufnehmen können, es sich immer vorstellen oder mündlich erklären lassen müssen. Persönliche Anamnese: Mutter mit Legasthenie, Sohn mit ADHS. Keine Angaben bezüglich eigener Geburt, soweit bekannt keine Komplikationen oder Frühgeburt. Mit zwölf Monaten regelrechtes Erlernen der Sprache und des Gehens, zeitgerechte Kindergartenzeit. Danach Besuch der Einschulungsklasse, weil sie hintendrein gewesen sei, nicht bekannt weshalb. Übertritt in die Regelklasse wegen Lese- und Rechtschreibschwäche abgebrochen, gefolgt von der Kleinklasse und dem Werkjahr. Sie habe eine Lehre als Coiffeuse begonnen, aufgrund mangelhafter Leistungen in Deutsch und Mathematik aber Abbruch, als Anlehre ohne Abschluss beendet. Seither Arbeit in der Alterspflege. Die 36-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, kann nachvollziehbare Angaben zu Beginn und Verlauf der beobachteten Probleme machen. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, schämt sich aber beim Lesen und Schreiben. Im Verhalten unauffällig sind weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit zu eruieren, keine Antriebsminderung oder kognitive Verlangsamung bei leicht verzögerter Auffassungs- und Umsetzungsgabe bei komplexeren Aufgaben. Der Arbeitsstil ist bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle leicht unstrukturiert. Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis sind aber insgesamt unauffällig. Affektiv stabil und ausgeglichen. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden und mit zusätzlichem Lerndurchgang das Maximum erreichenden Lernkurve insgesamt etwas erschwert, aber genügend erfasst. Kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor langsam und mit leichten Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen mit einer nur knapp genügenden Anzahl und konfabulativen Details erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen differenziert und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeit mit einem Regelbruch. Im Vergleich dazu deutlich bessere, qualitativ unauffällige Leistung in der figuralen Modalität. Knapp genügendes verbales Arbeitstempo, erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit bei 3 Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit aufgrund eines Fehlers knapp genügende Leistung bei guter psychomotorischer Geschwindigkeit. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit insgesamt defizitärer Leistung; hierbei fallen Probleme beim Alphabet auf. Nach Fehlern findet Fr. Y aber problemlos zur Aufgabe zurück. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion unauffällig, flüssige Spontansprache, das Instruktionsverständnis ist bei rascher Präsentation, mehrstufigen oder längeren Instruktionen leicht verzögert, aber intakt. In der Lese- und Rechtschreibprüfung fallen die berichteten Buchstabenverdrehungen (v.a. "b" und "d"), Umstellen von Buchstaben innerhalb des Wortes, Auslassen und Einfügen falscher Buchstaben, lautierteres Schreiben, eine tiefe Schreibgeschwindigkeit und Probleme mit der Groß-/Kleinschreibung auf. Der Lesefluss zeigt sich deutlich verlangsamt, leichte Initiierungsprobleme mit Auslassen oder Hinzufügen von Wortteilen und Buchstaben, nicht jedoch Worten sowie einer leichten Dysprosodie und inkorrekter Betonung bei intaktem Lesesinnverständnis. Große Mühe beim Rechnen. Der verbale IQ wird auf 80 beziffert. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird verlangsamt erfasst und mit leichten visuo-konstruktiven (bildungsabhängig?) Planungsproblemen und leicht reduzierter Fehlerkontrolle insgesamt genügend kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte Patientin mit leicht unstrukturiertem Arbeitsstil und Fehlerkontrolle ohne weitere Verhaltensauffälligkeiten mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes legasthenisches Syndrom mit Buchstabenverdrehungen, Umstellen von Buchstaben innerhalb des Wortes, Auslassen und Einfügen falscher Buchstaben, lautierterem Schreiben, tiefer Schreibgeschwindigkeit und Problemen mit der Groß-/Kleinschreibung, verlangsamtem, leicht dysprosodischem Lesefluss mit Auslassen oder Hinzufügen von Wortteilen und Buchstaben bei intaktem Lesesinnverständnis und niedrigem Verbal-IQ von 80. Ebenfalls zeigt sich eine verbale Lernschwäche, eine leichte psychomotorische Verlangsamung, eine eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit bei deutlich besserer figuraler Leistung, Planungs- und Strukturierungsdefizite mit leicht reduzierter Fehlerkontrolle sowie eine erhöhte Interferenzanfälligkeit.Insgesamt entsprechen die Befunde leichten bis mittelschweren Funktionseinschränkungen vor allem links frontotemporaler Hirnareale, aufgrund der Anamnese ätiologisch als Folge einer frühkindlichen Sprachentwicklungsstörung mit klinisch im Vordergrund stehendem legasthenischem Syndrom mit begleitender Lernschwäche zu interpretieren. Aufgrund des legasthenischen Syndroms ist eine angepasste Prüfungsdarbietung in der geplanten Ausbildung indiziert. In Absprache mit der Patientin werden wir ein separates Zeugnis mit Empfehlungen ausstellen. Ob sie aufgrund der allgemeinen Lernschwäche die Ausbildung prestieren wird, wird sich im Verlauf zeigen. Ärztliches Zeugnis: Bei oben genannter Patientin wurde durch uns ein legasthenisches Syndrom diagnostiziert. Um Fr. Y vor Nachteilen aufgrund dieser Teilleistungsschwäche in der geplanten Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit zu schützen, sind v.a. eine Anpassung von Prüfungssitationen empfehlenswert. Folgende Massnahmen sind hierfür zentral: Wenn immer möglich mündliche anstelle von schriftlicher Präsentation von Aufgaben Erhöhte Bearbeitungszeit schriftlicher Aufgaben Kurze Instruktionen in einfacher Sprache. Neuropsychologische Untersuchung und Demenzabklärung bei vermehrtem Fadenverlieren und bipolarer affektiver Psychose unter Lithium. Nebendiagnosen: Art. Hypertonie, substituierte Hypothyreose, schwergradiges OSAS und Adipositas. Angaben der Patientin: Vor 3 bis 4 Wochen sei ihrer Tochter aufgefallen, dass sie viel kleinschrittiger und unsicherer gehe, beim Schreiben plötzlich zittere. Ebenfalls könne sie sich nicht mehr bücken, verliere das Gleichgewicht. Sätze zu sprechen sei schwierig, sie beginne einen Satz, wisse dann nicht mehr, wie ihn beenden. Sie glaube, dass sie Parkinson habe und möchte dies abgeklärt wissen. Selber seien ihr diese Veränderungen nicht aufgefallen, bis die Tochter sie darauf angesprochen habe, seither würde sie sie auch bemerken. Keine Progredienz. Ein auslösendes Ereignis oder eine Medikamentenumstellung kann sie nicht benennen, seit drei Monaten trage sie eine Schlafapnoemaske, was keine Verbesserungen gebracht habe. Auf das Gedächtnis angesprochen berichtet sie, schon länger etwas vergesslich zu sein, ca. seit sechs Monaten. Ihr Ehemann müsse ihr etwas 3 bis 4 mal erklären, bis sie es verstehe. Besprochenes oder Gelesenes gehe aber nicht vergessen, sie verlege keine Gegenstände. Es sei schon vorgekommen, dass sie vergessen habe, die Herdplatte abzustellen, kochen, einkaufen, Bedienen der Maschinen inklusive Waschmaschine klappe problemlos. Insgesamt sei sie viel langsamer geworden. Einen Zusammenhang der Symptomatik mit der Stimmung sehe sie nicht, unter Lithium sei diese seit fünf Jahren gut und ausgeglichen. Schlaf und Appetit seien gut. Wegen Sehproblemen müsse sie bald den Fahrausweis abgeben. Schul/Berufsanamnese: 8 Schuljahre, gefolgt von zwei Jahren Realschule und einer dreijährigen Lehre als Psychiatriepflegefachfrau. Seit der Geburt der Kinder 1970 Hausfrau. Systemanamnese: kein Nikotin, keinen Alkohol. Aktuelle Medikation: Abd el null o. Meh Fa 50 ein halbes nul no heut Joops 101 nul no Lied sie of vor 6601 nul no Dejan, sieht zwar eins nul eins Vitamin B 121 nul no Libero, Gast bei Bedarf im Odium bei Bedarf. Die 68-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Der Gang ist sehr langsam und kleinschrittig, nicht jedoch unsicher. Walking while Talking problemlos möglich. Kognitiv deutlich verlangsamt, nicht aber antriebsgemindert. Örtlich, zeitlich und situativ orientiert berichtet sie zum Teil etwas indifferent über die Defizite, kognitiv wenig flexibel perseveriert sie auf der möglichen Parkinsondiagnose. Sie arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, bei mehrstufigen oder längeren Aufgaben deutlich reduzierte und verlangsamte Auffassungsgabe, ansonsten intaktes Sprachverständnis. Einmalig fängt sie einen Satz an, ohne ihn beenden zu können, ansonsten keine spontansprachlichen Auffälligkeiten im Sinne von Wortfindungsstörungen oder Paraphasien. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Affektiv wirkt sie stabil. MMS: 27/30 Gedächtnis: Das verbal-episodische Gedächtnis ist bei einer deutlich eingeschränkten Merkspanne und einer fluktuierenden, über 3 Durchgänge wieder absinkenden Lernkurve in der Enkodierung deutlich reduziert. Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf bei knapp genügendem Wiedererkennen. Qualitativ zeigt sich die Intrusionsanfälligkeit leicht erhöht, ebenfalls Perseverationen. Im figural-episodischen Gedächtnis kann eine zuvor nur ungenügend erfasste und mit ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten abgezeichnete einfache geometrische Figur spontan nicht, nach kurzer Präsentation der Vorlage nur ungenügend erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht verminderte semantische Wortflüssigkeit, mittelschwer betroffene phonematische Flüssigkeit. In der figuralen Modalität kann dann im Vergleich dazu quantitativ besser, qualitativ aber mit deutlich reduzierter Fehlerkontrolle gearbeitet werden. Mässige psychomotorische und ausgeprägte verbale Verlangsamung bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit ohne attentionale Defizite, der Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bereitet so starke Mühe, dass der Test abgebrochen werden muss. Die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit ist ebenfalls so stark erhöht, dass die Aufgabe nicht durchgeführt werden kann. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion verlangsamte, aber bis auf ein einmaliges Vorkommen flüssige Spontansprache mit unauffälliger Prosodie, keine Wortfindungsstörungen oder semantische oder phonematische Paraphasien. Lesen gelingt problemlos, beim Schreiben fällt ein zittriges Schriftbild mit orthographischen Fehlern auf. Rechen intakt. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Einfache geometrische, sich überlappende und dreidimensionale Figuren werden deutlich erschwert erfasst und mit großen Planungs- und Strukturierungsdefiziten abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter und fragmentierter Figuren gelingt gut. Keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte und motivierte, kognitiv verlangsamte und rigide, z.T. perseverative Patientin mit verlangsamter Spontansprache und für längere oder komplexere Aufgaben eingeschränktem Instruktionsverständnis mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen mit psychomotorischer und kognitiver Verlangsamung, schwer eingeschränkter kognitiver Flexibilität, ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten, erhöhter Interferenz-, Intrusions- und Fehleranfälligkeit, im Vergleich dazu leichter eingeschränkten semantischen und phonematischen Wortflüssigkeiten, einer modalitätsunabhängigen Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen sowie einer leichten Dysgraphie.Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen, vor allem bifronto-subkortikalen Hirnarealen, gut passend zu der psychiatrischen Diagnose, DD medikamentös. Grundsätzlich ist das kognitive Ausfallsmuster zusammen mit der Gangunsicherheit auch sehr gut vereinbar mit einer unklaren subkortikalen neurodegenerativen Erkrankung. Zur Abklärung der berichteten Gangunsicherheit und Gleichgewichtsprobleme werden wir auf Wunsch der Patientin eine Kopie des Berichtes an die Kollegen der Bewegungssprechstunde im Hause mit Bitte um Aufgebot der Patientin machen. Neuropsychologische Nachkontrolle in einem Jahr, bei Bedarf gerne auch früher. Die Fahrtauglichkeit ist aus kognitiver Sicht klar nicht mehr gegeben. Hr. Y wird das Autobillet abgeben. Neuropsychologische Untersuchung bei Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bei Systemischem Lupus Erythematodes (ED 12.11.2014). Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Beurteilung MRI-Schädel vom 06.08.2015: Einzelne kleine unspezifische Marklagerläsionen rechts supratentoriell. Keine Zeichen einer ZNS-Beteiligung des SLE. Aktuell: Die Patientin berichtet, dass sie aktuell eine etwas bessere Phase habe. Die Gelenkschmerzen seien aktuell nicht so ausgeprägt, was ihr mehr Mühe bereite, sei die Atmung. Auf die Vergesslichkeit angesprochen, welche sie seit ca. einem Jahr habe, äußert sie, dass sie von ihren Angehörigen (Ehemann/Kinder) oft höre, ich habs doch gerade gesagt/erklärt. Ihre Tochter frage sie auch teilweise, Mami, hast Du verstanden?, wenn sie ihr etwas berichte. Sie könne sich auch teilweise an Vergangenes nicht erinnern. Auch dann nicht, wenn die entsprechenden Episoden berichtet werden. Sie müsse teilweise wieder nach Rezept backen, da es vorgekommen sei, dass sie Zutaten vergessen habe. Beim Lesen von Romanen müsse sie zurückblättern, da sie sich die Personennamen nicht merken könne. Bei Filmen könne sie sich die Handlung/Personen gut merken. Sie könne den Wetterbericht schauen und wisse danach die Prognose nicht. Die Patientin äußert, es sei wie im Nebel und deutet dabei auf ihren Kopf. Sie könne sich teilweise Namen und Gesichter nicht einprägen und müsse häufig z. B. nach ihrer Brille suchen. Sie habe Wortfindungsschwierigkeiten, und wenn sie ein Erlebnis erzählen wolle, dann müsse sie es sich richtig einprägen, damit sie es auch wiedergeben könne. Da dies nicht immer so gut gelinge, unterhalte sie sich weniger mit Leuten. Ihre Kinder seien im Umgang mit ihr vorsichtiger geworden und wollen ihr nicht zu viel zumuten, da sie oft müde sei. Sie müsse sich zwischendurch erholen und sich hinlegen. Ihre Stimmung sei momentan besser als auch schon. Sonst habe ihr Ehemann auch schon bemerkt, dass sie empfindlicher sei. Sie müsse manchmal auch sehr schnell weinen. Ihre Stimmung sei Schwankungen unterworfen, dies komme auf ihren körperlichen Zustand an. Sie frage sich schon, wie es in Zukunft weitergehen solle. Aufgrund der Atmungsprobleme könne sie sich auch nicht mehr so bewegen wie früher. Sie schlafe nachts gut von ca. 22.30 - 7.30 Uhr, müsse sich aber nach dem Mittagessen für ca. 1 h hinlegen. Sie habe 10 kg zugenommen, was sie auf die Medikamente zurückführe. Den Job in der Spitex-Hauspflege (20-30%) habe sie aufgrund der körperlichen Einschränkungen 10.2014 aufgeben müssen. Während der Arbeit sei ihr keine Vergesslichkeit aufgefallen. Im Alltag führe sie den Haushalt, fahre E-Bike, schaue nach den Enkeln und müsse sich ausruhen. Ihr Ehemann sei sehr aktiv und es falle ihr schwer, an gewissen Unternehmungen nicht teilnehmen zu können, da es ihr zu viel sei. Manchmal stimme sie trotzdem zu, sei dann aber überfordert. Geburt und Entwicklung: keine Auffälligkeiten bekannt. Schul- und Berufsanamnese: regelrechte Schulzeit, Sek-Abschluss, 2-jährige Lehre zur Lebensmittelverkäuferin, im Spital als Schwestern-Helferin gearbeitet, 2-jährige Ausbildung in der Spitex-Hauspflege, in der Spitex gearbeitet bis 10.2014. Sozialanamnese: lebt mit Ehemann zusammen, 3 Kinder, 4 Enkel. Medikamente: Vitamin D3 4 Tropfen täglich/30 Tropfen wöchentlich, Imurek 50 mg 1-1-0-1, Pantoprazol 20 mg 1-0-0-0, Spiricort 7,5 mg 1-0-0-0, Plaquenil 200 mg 1-0-0-1, Xarelto 20 mg 1-0-0-0, Fosamax 70 mg 1 x wöchentlich, Targin 5/2,5 mg 1-0-0-0, Calcimagon D3 forte 0-1-0-0. Die allseits orientierte, belastet wirkende, indifferente, 61-jährige Rechtshänderin kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo mehrheitlich unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Teilweise können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Die Schwingungsfähigkeit ist leicht reduziert. Während der rund 1,5-stündigen Untersuchung ermüdet die Patientin sichtlich (gähnt), seufzt vermehrt und wirkt bei den letzten Aufgaben deutlich angestrengt. Die Belastbarkeit ist vermindert. Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne, eine ansteigende Lernkurve mit einer unauffälligen Gesamtlernleistung. Verglichen mit der Gesamtlernleistung ist der spätverzögerte Abruf vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer leicht verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Zudem zeigt sich eine leichte Perseverationstendenz. Die figurale Wiedererkennfähigkeit ist leicht vermindert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-lexikalischen Ideenproduktion sind quantitativ leicht reduziert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die formal-semantische Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ normgerecht. In der figuralen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung leicht unterdurchschnittlich, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein verlangsamtes Lesetempo. Im Durchgang mit Interferenz zeigt sich ebenfalls ein vermindertes Lesetempo, und es kommt zu 2 Fehlnennungen. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) entspricht die Bearbeitungszeit der Norm. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungszeit unauffällig, es kommt zu einem Fehler. Die computergestützte Prüfung (TAP) der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine leicht verminderte Reaktionsgeschwindigkeit bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle. Die Leistung bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist leicht vermindert. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) zeigt sich eine knapp normgerechte Konzentrationsleistung, eine intakte Fehlerkontrolle bei deutlich verminderter Bearbeitungsgeschwindigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und mit leichten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten korrekt kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. Becks Depressionsinventar: 24 Pkte (Hinweise auf eine mittelschwere depressive Episode). In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 61-jährigen Patientin folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite in Form einer verbalen und figuralen Abruf- und Wiedererkennschwäche (letzteres nur figural) sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie leicht verminderte lexikalische und figurale Ideenproduktion, reduzierte Interferenzfestigkeit, teilweise eingeschränkte gerichtete Aufmerksamkeit, verminderte geteilte Aufmerksamkeit, leicht reduzierte Fehlerkontrolle sowie deutlich unterdurchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit.Im Verhalten kann bei der belastet wirkenden, indifferenten, 61-jährigen Patientin ein leicht verminderter Antrieb, teilweise Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen sowie eine reduzierte Schwingungsfähigkeit beobachtet werden. Im Vordergrund stehen zudem eine deutliche Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit. Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer formal leichten Funktionsstörung fronto-limbischer Hirnareale. Unter Einbezug des unspezifischen Befundes des MRI-Schädels vom 06.08.2015 sowie der anamnestischen Angaben können diese Befunde mit einer DD Anpassungsstörung (erschwerte Krankheitsverarbeitung), DD depressive Episode, DD neuropsychiatrische Symptome als Manifestation der Grunderkrankung, DD aggraviert durch die Fatigue-Symptomatik erklärt werden. Erfreulicherweise gibt es aktuell keine Hinweise auf eine Gedächtnisstörung i. S. einer Speicherstörung. Ad Diagnostik: Psychiatrische Mitbeurteilung empfehlenswert. Je nach Verlauf ergänzende Liquoruntersuchung. Ad Verlaufsuntersuchung: bei Bedarf oder neuen Aspekten. Neuropsychologische Untersuchung zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei auffälligem Befund in der regulären vertrauensärztlichen Untersuchung vermutlich im Rahmen einer Hyperkalzämie aufgrund eines Hyperparathyreoidismus. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Die Patientin berichtet, dass sie nicht nur nervös sei, sondern vor der neuropsychologischen Untersuchung Angst habe. Zur Zeit leide sie zudem an einer schmerzhaften Entzündung am Handgelenk links. Auf ihre Gedächtnisleistung angesprochen äußert sie, dass ihr Gedächtnis gut sei. Nur manchmal komme es vor, dass wenn sie einen Raum betrete, sie nicht mehr wisse, was sie da habe machen wollen. Sie gehe dann den gleichen Weg zurück und erinnere sich dann wieder. Sie könne sich gut konzentrieren. Unmittelbar nach dem Spitalaufenthalt habe sie schon das Gefühl gehabt, beim Denken langsamer zu sein. Das habe sich aber zwischenzeitlich wieder erholt. Es komme vor, dass sie manchmal länger nach Wörtern suchen müsse. Sie müsse sich einer Operation am Unterleib (Zyste) unterziehen, wovor sie große Angst habe. Sie fürchte, nicht mehr aus der Narkose zu erwachen. Auf die Stimmung angesprochen berichtet sie von einer schwierigen familiären Situation, die sowohl sie als auch ihren Ehemann sehr belasten würde. In der Nacht vor der Untersuchung habe sie aufgrund der Untersuchung unruhig geschlafen, ansonsten schlafe sie gut. Der Appetit sei gut. Sie erledige den Haushalt und die Administration. Daneben verbringe sie ihre Zeit mit Lesen, Betreuung der Großkinder und besuche Verwandte. Das Auto benötige sie für Arztbesuche in Stadt S, da sie etwas außerhalb wohnen würden. Ihr Ehemann fahre auch Auto. Sie fühle sich wohl hinter dem Steuer. Nachts fahre sie nicht so gerne und wenn sie sich nicht gut fühle, würde sie aufs Fahren verzichten. Angaben des Ehemannes: Ihr Ehemann bestätigt die Angaben der Patientin. Sie habe sich in ihrer Persönlichkeit nicht verändert. Er äußert, sich als Beifahrer wohl zu fühlen. Schul- und Berufsanamnese: 8 Jahre regelrechte Schulzeit, nach einjährigem Kuraufenthalt in Stadt S musste sie das Schuljahr nicht wiederholen, gute Schülerin, Haushaltslehrjahr, 3-jährige Verkaufslehre, bis zur Pension mit 63 Jahren aufgrund des Mamma Ca immer wieder an verschiedenen Orten gearbeitet. Medikamente: Novalgin, Atacand Plus, Mimpara. Die allseits orientierte, nervöse und ängstliche, affektlabile 76-jährige Rechtshänderin kommt in Begleitung ihres Ehemannes pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Im Gespräch und in der Interaktion ist sie kohärent. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben. Nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung ist die Patientin leicht ermüdet. Das Durchhaltevermögen ist gut. MMS: 27/30; Abzüge in örtlicher Orientierung (Stockwerk), Aufmerksamkeit, Visuo-Konstruktion. Uhren-Test: Das konzeptionelle Erstellen einer Uhr gelingt, jedoch ist es der Patientin nicht möglich, die von der Testleitung vorgegebene Uhrzeit in die Uhr einzuzeichnen (2 Versuche). Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Merkspanne, eine ansteigende, dann stagnierende Lernkurve mit einer unauffälligen Gesamtlernleistung. Es kommt zu einer Konfabulation. Der spätverzögerte Abruf entspricht der Gesamtlernleistung und ist unauffällig. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte einfache geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die Leistung der formal-semantischen Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ unauffällig. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, es kommt zu einer Wiederholung. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein normgerechtes Lesetempo sowie eine intakte Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) entspricht die Bearbeitungszeit der Norm, ohne dass es zu Fehlern kommt. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich eine Überforderung mit dem Konzeptwechsel, es kommt immer wieder zu Fehlern. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist einerseits die Fehlerkontrolle deutlich vermindert und andererseits kann nicht in entsprechender Zeit auf die visuellen resp. auditiven Reize reagiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur erfasst und kann ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten korrekt kopiert werden. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 76-jährigen Patientin folgende kognitive Befunde: Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen wie deutlich eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit, leicht verminderte lexikalische und figurale Ideenproduktion, teilweise leicht reduzierte Fehlerkontrolle sowie verminderte Abstraktionsfähigkeit. Im Verhalten sind eine Nervosität, Ängstlichkeit und Affektlabilität sowie rasche Überforderung resp. Blockaden bei komplexeren Aufgaben beobachtbar.Die oben erwähnten Befunde entsprechen einer leichten Funktionsstörung fronto-limbischer Hirnareale, welche gut im Rahmen einer, in einem älteren MRI-Befund (MR Felsenbeine bds vom XX.XX.XXXX) beschriebenen, generalisierten Hirnatrophie sowie Zeichen einer vaskulären Leukenzephalopathie, erklärbar sind. Zusätzlich kann von einer Aggravation durch die belastende Untersuchungssituation sowie die anamnestisch berichtete psychosoziale Belastungssituation ausgegangen werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der deutlich verminderten geteilten Aufmerksamkeit ist die Fahrtauglichkeit aus neuropsychologischer Sicht aktuell nicht gegeben. Dies wurde der Patientin im Beisein ihres Ehemannes bekannt gegeben. Die Patientin zeigt sich einsichtig. Aufgrund des möglichen Einflusses psychosozialer Faktoren wurde mit der Patientin vereinbart, dass sie sich erneut zu einer Fahreignungsabklärung bei uns melden darf, wenn ihr psychisch wieder besser geht. Ad Diagnostik: Zur Differentialdiagnostik empfehlen wir ein Verlaufs-MRI. Ad Therapie: Die Patientin wurde darauf hingewiesen, dass es die Möglichkeit gibt, sich aufgrund belastender psychosozialer Situationen an eine psychologisch- resp. psychiatrisch-geschulte Fachperson zu wenden. Wir bitten Sie, dieses Thema mit der Patientin aufzugreifen und eine allfällige Überweisung einzuleiten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Reevaluation der Arbeitsfähigkeit bei St.n. Hirnabszess rechts frontal, abgekapselt, mit Streptokokkus milleri mit/bei: Erstmalig generalisiertem epileptischen Anfall mit RQW am Hinterkopf rechts St.n. Bohrlochtrepanation frontal rechts und Durchführung einer navigationsgesteuerten Biopsie, Teilabszessevakuation mit Brainlab-Navigation am XX.XX.XXXX Mikroskopischer, mikrochirurgischer Kraniotomie frontal rechts und Evakuation eines Restabszesses am XX.XX.XXXX Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Zusammenfassung Beurteilung Epilepsie-Sprechstunde vom XX.XX.XXXX: Seit der letzten Konsultation keine anfallsverdächtigen Ereignisse; electroencephalographisch unverändert, keine Zeichen einer erhöhten Anfallsbereitschaft. Aufgrund von Aggressivität wird eine Reduktion der Medikation diskutiert (Ziel: Monotherapie mit Valproat aufgrund der stimmungsstabilisierenden Wirkung). Das Autofahren ist auch im Rahmen der Medikamentenreduktion erlaubt, da das EEG keine epilepsietypischen Potentiale zeigt und der Patient lediglich provozierte Anfälle hatte. Aktuell: Der Patient berichtet, dass er seit dem XX.XX.XXXX wieder 35 % arbeite. Dies sei zusammen mit dem Arbeitgeber und der IV so vereinbart worden. Es funktioniere gut, es seien keine Fehler aufgetreten. Er arbeite täglich morgens 3,5 h. Danach müsse er sich jeweils für eine Stunde hinlegen, danach sei er wieder fit. Zurzeit sei er aufgrund von Bewegungseinschränkungen des linken Knies noch nicht im Kundenservice tätig, sondern in der betrieblichen Werkstätte. Es gebe monatliche Gespräche mit der IV und dem Arbeitgeber, wobei das weitere Vorgehen hinsichtlich Arbeitspensum besprochen werde. Die Stimmung sei, je müder er sei, desto schlechter. Dass er schnell auf 100 sei, habe sich gelegt. Auch das Gedächtnis sei wieder wie vor dem Eingriff. Auch seine Frau sage, er sei wieder der Alte. Nur gebe er manchmal keine Antwort, wenn sie ihn etwas frage. Er verstehe die Frage jeweils, er wisse aber auch nicht, weshalb er nichts sage. Nach wie vor erhalte er 1-2x/Woche Ergo- und Physiotherapie. Medikamente: Atorvastatin, Benerva, Acidum Folicum Streuli, Depakine, Keppra, Novorapid Flex Pen, Xultophy, Mirtazapin Fremdanamnestische Angaben der Ehefrau (Telefonat vom XX.XX.XXXX): Er sei schon nicht mehr der Alte. Wenn sie ihn manchmal etwas frage, gebe er keine Antwort. Sie habe nicht das Gefühl, dass er dann abwesend sei. Sie könne es nicht genau beschreiben. Er schiebe auch Dinge hinaus, die er früher sofort erledigt habe. Es sei eine Antriebslosigkeit, die sie bemerke. Sie habe auch einige Aufgaben übernommen, damit sie ihn nicht stressen müsse. Wenn er nach Hause komme, liege er schon sehr viel herum. Ihr sei nicht wohl, wenn er längere Strecken fahren müsse, da er rasch müde werde. Als Beifahrerin habe sie das Gefühl, immer aufmerksam sein zu müssen. Zu Beginn habe er sich sehr schnell aufregen können und sei aggressiv geworden, was schon sehr schlimm gewesen sei. Deshalb habe er Mirtazapin erhalten und die Symptomatik habe sich etwas gebessert. Sie könne sich im Moment nicht vorstellen, dass das Arbeitspensum erhöht werde. Der allseits orientierte, indifferente, zurückhaltende, dissimulierende Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben. Keine relevante Ermüdbarkeit nach der rund 1,5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Das Durchhaltevermögen ist gut. Vorbemerkung: Es erfolgt eine Kurzuntersuchung mit Wiederholung verschiedener der in der Voruntersuchung auffälligen Testparameter. Wo möglich wurden parallele Testversionen eingesetzt. Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne, eine zwar ansteigende, aber fluktuierende Lernkurve mit einer deutlich verminderten Gesamtlernleistung. Es kommt insgesamt zu 2 Konfabulationen und bereits genannte Wörter werden teilweise unmittelbar wiederholt. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben einen nur leicht positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der spätverzögerte Abruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung intakt, es kommt zu 3 Konfabulationen. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die formal-semantische Ideenproduktion ist ebenfalls quantitativ deutlich vermindert, qualitativ keine Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht unter der Norm, qualitativ unauffällig. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein der Norm entsprechendes Lesetempo bei leichter Fehleranfälligkeit. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine unauffällige Leistung. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit leicht reduziert und es kommt zu einem Fehler (DD sprachlich bedingt aufgrund einer Sprachentwicklungsschwäche). Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt eine deutlich verminderte Konzentrationsleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie eine leicht verminderte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, 48-jährigen Rechtshänder folgende kognitiven Befunde: Mnestische Defizite i.S. einer verbalen Lern-, Abruf- und Wiedererkennstörung sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen (reduzierte verbale und figurale Ideenproduktion, verminderte Fehlerkontrolle mit Konfabulationstendenz und Wiederholungen, eingeschränkte Konzentrationsleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit, leichte Interferenzanfälligkeit, leicht eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit (DD sprachlich bedingt)).Verglichen mit der Voruntersuchung 06.2015 zeigen sich leider keine maßgeblichen Verbesserungen im kognitiven Bereich. Auf Verhaltensebene sind aktuell eine Indifferenz, Dissimulatoin sowie ein leicht verminderter Antrieb beobachtet worden. Zusätzlich werden anamnestisch und fremdanamnestisch eine erhöhte Ermüdbarkeit und auch eine verminderte Impulskontrolle beschrieben. Die oben dargestellten Befunde entsprechen aktuell, unter Berücksichtigung der Vorbefunde 06.2015, einer nach wie vor mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale, welche als residuelle Folgen des Hirnabszesses und der mikrochirurgischen Kraniotomien frontal rechts (11.12.2014 und 19.12.2014) zu beurteilen sind. Aggravatierend wirken zudem die vorbestehende Sprachentwicklungs- und Lernschwäche im Rahmen einer frühkindlich erworbenen Entwicklungsstörung (bei Zwillingsgeburt) aus, die die kognitiven Ressourcen des Patienten zusätzlich einschränken. Ad Arbeitsfähigkeit: Gemäß Angaben des Patienten komme es am Arbeitsplatz nicht zu Fehlern und seine Leistungsfähigkeit entspreche den aktuellen beruflichen Anforderungen bei einem Arbeitspensum von 35 %. Aus neuropsychologischer Sicht dürften sich aber die verminderte Fehlerkontrolle, die Ermüdbarkeit, die eingeschränkte Bearbeitungsgeschwindigkeit und Konzentrationsleistung sowie belastbarkeitslimitierend auswirken. Von einer Steigerung des Arbeitspensums würden wir vorerst absehen. Verlaufskontrolle: Ausführliche neuropsychologische Verlaufskontrolle im Oktober 2015, unbedingt in Begleitung der Ehefrau zur Erhebung der Fremdanamnese. Ad Bildgebung: Wir empfehlen, vor der geplanten neuropsychologischen Untersuchung im Oktober 2015, ein Schädel-MRI durchzuführen. Neuropsychologische Standortbestimmung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei zunehmender Vergesslichkeit bei St.n. schwerem SHT 1977. Angaben des Patienten: Er wisse nicht, weshalb er hier sei, es gehe ihm gut. Vergesslich sei er nicht, er habe keine Probleme. Er müsse im Moment in einer Behindertenwerkstatt arbeiten, was ihm gar nicht gefalle. Ende des letzten Jahres sei ihm gekündigt worden, er wisse nicht, weshalb. Angaben der begleitenden Mutter: 3 Jahre nach dem Unfall habe er i.R. eines Arbeitsversuches im Bereich Verpackung begonnen zu arbeiten, habe eine 50 %-IV-Rente erhalten. Er habe immer wieder Probleme mit Mitarbeitenden gehabt, aber aufgrund eines sehr verständnisvollen Arbeitgebers sei er in wechselnden Positionen beschäftigt bleiben können. Ende des letzten Jahres habe er wegen Problemen mit den nur thailändisch sprechenden Mitarbeiterinnen und mangelnder Einhaltung von Hygienevorschriften die Kündigung erhalten und es werde nun im Rahmen eines IV-Programmes beurteilt, was er noch könne. Es sei nicht einfach mit ihm, da er sich seit dem Unfall ständig massiv überschätze, während Jahren habe er auch am Wochenende exzessiv Alkohol getrunken und sie habe sich sehr gesorgt. Aktuell gehe er nicht mehr weg. Da sie kürzlich eine Krebsdiagnose erhalten habe, mache sie sich Sorgen um die Zukunft, ihr Sohn könne sich selber nicht versorgen. Die Brüder würden in ihrer Abwesenheit für ihn schauen, nun sei auch eine Beiständin ernannt worden. Systemanamnese: >1 Pack Zigaretten/Tag, aktuell kein Alkohol mehr. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit gefolgt von einer Dachdeckerlehre, im zweiten Bildungsweg Ausbildung zum Zimmermann, nach 3/4 Jahren durch Unfall beendet. Zu 50 % IV-berentet. Der 56-jährige Patient erscheint in Begleitung seiner Mutter zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und autopsychisch orientiert. Er verneint sämtliche Einschränkungen vehement, wendet sich aber stets hilfesuchend an die Mutter für eigenanamnestische Angaben. Im Vordergrund steht eine ausgeprägte Ablenkbarkeit und Aufmerksamkeitsfluktuationen sowie gelegentliches Fluchen. Darüber hinaus ist er im Affekt sehr freundlich und arbeitet kooperativ und motiviert, mit reduzierter Fehlerkontrolle und erhöhter Intrusionstendenz bei guter Belastbarkeit mit. Er ist kognitiv und in der Auffassungsgabe stark verlangsamt und deutlich eingeschränkt, sämtliche Instruktionen müssen stark vereinfacht dargeboten werden. Die Spontansprache ist ebenfalls verlangsamt und verWaschen, darüber hinaus aber qualitativ unauffällig. Affektiv unbesorgt hat er keine adäquate Einsicht in die kognitiven Defizite. Gedächtnis: eine kurze, nicht assoziative 8-Wortliste wird mit einer massiv verminderten Merkspanne erfasst und einer flachen, nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Es fällt eine ausgeprägte Konfabulationstendenz und Assoziationen auf. Aufgehobener verzögerter Abfall mit assoziativen Konfabulationen, zufälliges Wiedererkennen. Eine zuvor zittrig und verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nicht erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Stark eingeschränkte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen mit Perseverationstendenz und Regelbrüchen. Stark verlangsamtes verbales Arbeitstempo, nahezu aufgehobene visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit aufgrund deutlicher psychomotorischer Verlangsamung und Aufmerksamkeitsdefizite massiv defizitäre Leistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion verlangsamte und verWaschene, aber flüssige Spontansprache bei bereits für einfache Aufgaben deutlich vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis bei reduzierter Auffassungsgabe. Der Lesefluss zeigt sich stockend, z.T. buchstabierend mit konfabulativen Elementen. Rechnen gelingt erschwert, schreiben nur mit aufmerksamkeitsbedingten Auslassungen und zittriger, bemühter Handschrift möglich. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur wird nur erschwert erfasst und verlangsamt und zittrig kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich, zeitlich und autopsychisch orientierter, seine psychosoziale Situation aber nicht adäquat einschätzender, kognitiv und in der Auffassungsgabe stark verlangsamter, unbesorgter Patient mit verlangsamter und verwaschener Spontansprache und folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes Verhaltenssyndrom mit ausgeprägter Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen, Fluchen, reduzierter Fehlerkontrolle und erhöhter Intrusionstendenz, ausgeprägten Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (psychomotorische Geschwindigkeit, Interferenzfestigkeit, Fehlerkontrolle, Konfabulationstendenz, semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen) sowie ein modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit dem im Vordergrund stehendem Verhaltenssyndrom schweren Funktionseinschränkungen vor allem bifrontaler und fronto-subkortikaler Hirnareale rechts betont, passend zu den großen Parenchymdefektzonen rechts frontobasal und frontal, links hochfrontal sowie links temporookzipital und temporoparietal als persistierende kognitive Folgen des schweren SHT 1977 mit Coup / Contrecoup. Die Akzentuierung der Einschränkungen in den letzten beiden Jahren kann durch abnehmende Kompensationsmöglichkeiten des schwer geschädigten Hirns mit zunehmendem Alter erklärt werden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Schwere der Befunde ist klar nicht mehr von einer Reintegrationsmöglichkeit in den ersten Arbeitsmarkt auszugehen. Eine Vollberentung ist dringend indiziert, Beschäftigungsmöglichkeit i.R. von IV-Programmen bereits eingeleitet.Eine Verbeiständung ist bereits in die Wege geleitet worden, Hr. Y ist aufgrund der Anosognosie und der Schwere der Einschränkungen nur noch eingeschränkt urteilsfähig. Eine Klärung der häuslichen Situation erscheint zentral, der Patient ist nicht in der Lage, alleine zu leben. Neuropsychologische Untersuchung bei rezidivierenden Verwirrtheitsepisoden mit Fieber und Pleozytose, DD rezidiviereden virale Meningoencephaliden, Mollaret-Menengitis und leichter links betonter kognitiver Funktionsstörung mit Verhaltensauffälligkeiten (06.11.XXXX). Insgesamt gehe es ihm nicht schlecht, manchmal schlage ihm etwas auf die Stimmung, dass er alle drei Monate wieder in das Krankenhaus K müsse und niemand genau wisse, an was er leide. Er habe auch deswegen das Autofahren vor drei Monaten aufgegeben, er wolle keinen Unfall verursachen. Auf die geistige Leistungsfähigkeit hin befragt berichtet er, nicht mehr der Schnellste zu sein, ansonsten sei er aber zufrieden. Das Gedächtnis sei gut, es würden weder Dinge verlegt noch Besprochenes vergessen gehen. Ehefrau und Sohn würden dies bestätigen. Selber habe er das Gefühl, mit den Namen etwas nachgelassen zu haben. Er lebe mit Sohn und Ehefrau im eigenen Haus, sei vor allem für die handwerklichen Aufgaben zuständig, welche er problemlos erledige. Neue Geräte könne er problemlos bedienen, er bastle und repariere viel. Die Finanzen und Kochen/Einkaufen habe immer schon die Ehefrau erledigt. Schul/Berufsanamnese: gelernter Chauffeur, danach als Garagenchef gearbeitet. Aktuelle Medikation: Amlodipin Mepha 10 mg 0-0-1, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Sortis 40 mg 0-0-1, Lisinopril 20 mg 1/2-0-1/2, Allopur 300 mg 0-0-1, Vit.B12 nach Schema. Der 89-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann nachvollziehbare Angaben zur persönlichen Situation und eigenanamnestische Angaben machen. Die Spontansprache ist diskret verlangsamt und weitschweifig, keine weiteren qualitativen Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch bei komplexeren oder mehrstufigen Aufforderungen gegeben, rasche Auffassungsgabe. Klinisch weder verlangsamt noch antriebsgemindert arbeitet er ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen bei leicht erhöhter Ablenkbarkeit und intakter Fehlerkontrolle über den Testzeitraum bei guter Belastbarkeit sehr motiviert und kooperativ mit. Affektiv sehr freundlich und zugewandt lacht er viel, insgesamt keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. MMS: 28/30. Gedächtnis: eine visuell präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer leicht verminderten Merkspanne erfasst und mit einer ansteigenden Lernkurve insgesamt genügend erlernt, 2 Intrusionen aus der Voraufgabe. Kein signifikanter Abfall der Leistung bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor leicht zittrig und diskret verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität ebenfalls genügende Leistung, keine Perseverationen. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, am Ende der Testung bei müdigkeitsbedingter Abnahme der Konzentrationsleistung anfänglich sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit, im Verlauf der Aufgabe aber deutliche Zunahme der Fehlanfälligkeit und insgesamt ungenügende Leistung. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion leicht verlangsamte, aber flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen und leicht zittriges Schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur kann problemlos erfasst, leicht zittrig und diskret verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, diskret weitschweifiger und dadurch leicht erhöht ablenkbarer, ansonsten verhaltensunauffälliger 89-jähriger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Leicht erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit sowie leichte visuelle Abrufschwäche. Im Vergleich zur Voruntersuchung vor vier Jahren haben sich die Befunde insgesamt diskret verbessert und entsprechen aktuell, das hohe Alter des Patienten mitberücksichtigt, lediglich sehr diskreten Funktionseinschränkungen vor allem rechts frontotemporaler Hirnareale, vereinbar mit dem leichten rechts frontotemporalen Herdbefund im EEG vom 29.07.2015. Insgesamt aber sehr erfreuliche geistige Leistungsfähigkeit beim betagten Patienten. Hinweise auf eine demenzielle Entwicklung liegen zur Zeit nicht vor. Aus kognitiver Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen, ein Antidementivum ist nicht indiziert. Die Fahrtauglichkeit wäre mit diesen Befunden aus kognitiver Sicht weiterhin gegeben, Hr. Y hat den Ausweis aber bereits abgegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten-mittelschweren Funktionsstörungen und V.a. dementielle Entwicklung bei St.n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet links 06.15.XXXX und V.a. myelodysplastisches Syndrom. Angaben des Patienten: er habe sich gut erholt, habe zum Teil noch Mühe mit der Feinmotorik des rechten Arms. Es sei seit dem Infarkt etwas vergesslicher, begonnen habe dies aber bereits vor ca. 6 Monaten schleichend, sei leicht progredient und mit starken tageweisen Fluktuationen verlaufen. Bemerken würde er dies vor allem beim Erinnern von Gelesenem und Besprochenem, im Alltag fühle er sich nicht eingeschränkt. Er wisse, dass er im Moment nicht autofahren dürfe, würde dies aber gerne wieder aufnehmen. Angaben der begleitenden Ehefrau: Die von ihrem Ehemann beschriebene Gedächtnisproblematik bestehe sicher seit mehr als einem Jahr, glücklicherweise aber nicht akzentuiert seit dem Infarkt. Sie bestätigt die Fluktuationen, insbesondere sei die geistige Leistungsfähigkeit stark vermindert, wenn er sich unter Druck fühle oder etwas zu schnell gehe. Im Alltag sei er aber selbständig in IADL und ADL, sie kontrolliere sicherheitshalber die Medikamenteneinnahme, er vergesse sie aber selten. Der 77-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist zeitlich bezüglich des genauen Jahres unsicher, örtlich und situativ adäquat orientiert. Im Vordergrund steht eine ausgeprägte Antriebsminderung und kognitive Verlangsamung, deutlich verminderte Auffassungsgabe und Probleme beim Umsetzen von mehrstufigen oder komplexeren Aufgaben, fragt sofort nach. Leicht dysarthrische, hypophone und verlangsamte, z.T. flüsternde Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen oder weitere Auffälligkeiten. Er gibt sehr rasch auf und wirkt überfordert, deutliche Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhte Ablenkbarkeit. Zittriger, aber sorgfältiger Arbeitsstil, graphomotorische Probleme. Verflachter Affekt, hypomimischer Gesichtsausdruck, insgesamt aber keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. MMS: 28/30. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 8-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und dann mit einer fluktuierenden, nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt vermindert erlernt. Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor leicht zittrig und diskret verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf spontan nicht, auf kurze Präsentation der Vorlage hin in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Stark verminderte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, Hr. Y wirkt ratlos und blockiert. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu leicht bessere Leistung, quantitativ aber ebenfalls stark eingeschränkt. Stark verlangsamtes verbales Arbeitstempo, aufgehobene visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann nur mit stark verlangsamter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit Abbruch aufgrund massiver Probleme beim Konzeptwechsel. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion leicht dysarthrische, hypophone und verlangsamte, z.T. flüsternde Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen oder weitere Auffälligkeiten bei für komplexere oder mehrstufige Aufgaben deutlich reduziertem Sprach- und Instruktionsverständnis. Intaktes Lesen, Schreiben gelingt nur mikrographisch und zittrig mit ausgeprägten orthographischen Unsicherheiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur wird gut erfasst, leicht zittrig und verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein zeitlich bezgl. des genauen Jahres unsicher, örtlich und situativ adäquat orientierter, antriebsgeminderter, kognitiv deutlich verlangsamter, ablenkbarer und in der Aufmerksamkeit fluktuierender, reduziert schwingungsfähiger und hypomimischer Patient mit deutlich verminderter Auffassungsgabe und dysarthrischer, hypophoner, verlangsamter und z.T. flüsternder Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung, massive Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (semantische und phonematische > figurale Ideenproduktionen, verbales Arbeitstempo, Interferenzfestigkeit und kognitive Flexibilität), eine verbale Lern- und Abrufstörung bei intaktem Wiedererkennen sowie eine Dysgraphie. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Funktionsstörungen vor allem bifronto-subkortikaler und fronto-temporaler Hirnareale eher links-betont, passend zu den Folgen des Mediainfarkts links. Das neuropsychologische Ausfallsmuster mit subkortikalen Komponenten, das Verhalten und die aktuell vorliegende Fremdanamnese bestätigen aber die in der Voruntersuchung geäußerte Vermutung einer vorbestehenden beginnenden neurodegenerativen Erkrankung, ätiologisch gut passend zu einer vaskulären Demenz. Aufgrund der fremdanamnestisch bestätigten erhaltenen Selbständigkeit im Alltag ist der Schweregrad aktuell als leicht zu bewerten. Weiterhin engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren. Der Einsatz eines Antidementivums ist indiziert. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden klar nicht gegeben. Die Befunde wurden Hr. Y mitgeteilt und auch die eher geringen Aussichten, die für das Führen eines PKW's notwendigen Kriterien wieder zu erreichen, mit der Ehefrau besprochen. Dies deckt sich mit Ihren Vermutungen und sie wird den Patienten motivieren, den Ausweis abzugeben. Die Möglichkeit einer erneuten Prüfung nach Besserung des Gesamtzustandes und den weiteren anstehenden Abklärungen wurde angeboten, wir bitten in diesem Fall um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr empfehlenswert, wir werden den Patienten hierfür aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung v.a. Demenzabklärung bei wechselhaften Schwindelbeschwerden, Polyneuropathie vom distalen symmetrischen Typ unklarer Genese, Depression und Angststörung. Angaben der Patientin: Sie leide seit 1 1/2 - 2 Jahren an einem unerklärlichen Schwindel, der Neurologe habe eine Polyneuropathie diagnostiziert. Als sie in dieser Zeit zusätzlich eine Vergesslichkeit bemerkt habe, habe sie große Angst vor einem Tumor im Kopf bekommen. Ein MRI Schädel sei aber bis auf vaskuläre Narben unauffällig gewesen, diese würden sie aber ebenfalls beunruhigen. Sie verneint einen Zusammenhang zwischen dem Absetzversuch des Temestas (welchen sie abgebrochen habe, da sie ohne das Medikament nicht schlafen könne und es das einzige Mittel gegen die Panikstörungen sei), berichtet aber, dass sie bei Beginn der Symptomatik begonnen habe, mit den Folgen des Älterwerdens und Zukunftsängsten zu kämpfen. Sie sei ein paarmal jährlich in psychiatrischer Behandlung. Die Vergesslichkeit habe schleichend begonnen und würde leicht progredient verlaufen, sich in Wortfindungsstörungen, Namen vergessen und unsicherem zeitlichen Einordnen zurückliegender Ereignisse äußern. Im Verlauf bestünden tageweise, von der Stimmung abhängige Fluktuationen, sie sei insgesamt schneller nervös. Im Alltag sei sie aber selbständig, sie schreibe alles auf, habe die Finanzen an eine Hilfe der Pro Senectute abgegeben. Beim Autofahren verspüre sie keinen Schwindel, da sie schnell nervös werde, fahre sie aber nun noch am Tag und bekannte Strecken. Systemanamnese: kein Nikotin, wenig Alkohol, Schlaf mit Temesta und Trittico gut, Appetit gut. Aktuelle Medikation: Cymbalta 60 mg 1 - 0 - 0, Aspirin Cardio 100 mg 1 - 0 - 0, Atorvastatin 10 mg 1 - 0 - 0, Symfona forte 120 mg 1 - 0 - 0, Trittico 50 mg 0 - 0 - 0 - 1, Temesta 2.5 mg 0 - 0 - 0 - 1, Calcimagon 500 mg 1 - 0 - 0. Die 78-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, wirkt leicht dysphorisch und bedrückt, gibt aber adäquate und nachvollziehbare Angaben zu vergangenen Untersuchungen und Befunden. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ, weder antriebsgemindert noch verlangsamt bei sehr guter und rascher Auffassungs- und Umsetzungsvermögen ohne Ermüdiungserscheinungen, Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Der Arbeitsstil ist strukturiert bei guter Fehlerkontrolle, sie traut sich eher wenig zu. Affektiv wirkt sie initial etwas reduziert schwingungsfähig und besorgt, ein affektiver Kontakt kann aber problemlos hergestellt werden. MMS: 29/30. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-associativen Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Der verzögerte Abruf, die relative Behaltensleistung und das Wiedererkennen sind intakt. Das visuell-episodische Gedächtnis zeigt sich intakt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische, phonematische und figurale Flüssigkeit präsentieren sich qualitativ und quantitativ normgerecht. Rasches verbales Arbeitstempo, die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit zeigt sich nicht erhöht. Das testspezifische Arbeitstempo ist adäquat. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit keine psychomotorische Verlangsamung, keine attentionalen Defizite. Unauffälliger Konzeptwechsel bei der Aufgabe zur Umstellfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist flüssig und ohne qualitative Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen und Schreiben, keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird korrekt erfasst und abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, besorgte, initial leicht dysphorisch wirkende, affektiv aber schwingungsfähige Patientin mit einer erfreulicherweise alters- und ausbildungsentsprechenden (und eher darüber liegenden) kognitiven Leistungsfähigkeit in sämtlichen geprüften Bereichen. Hinweise auf eine beginnende dementielle Entwicklung ergeben sich aktuell nicht. Aus kognitiver Sicht ergeben sich aktuell keine weiteren Empfehlungen. Mit Fr. Y wurde vereinbart, dass sie sich mit der Bitte um erneute Zuweisung wieder an Sie wenden würde, sollte sich ihre geistige Leistungsfähigkeit verschlechtern.Aus kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit gegeben. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. Hirninfarkt im Stromgebiet der linken A. cerebri posterior sowie St. n. Kleinhirninfarkt im Stromgebiet der rechten A. cerebelli posterior-inferior (PICA) Ätiologie: Makroangiopathie mit aktuell Verschluss der A. vertebralis im V1- und V2-Segment beidseits sowie Verschluss der A. basilaris. Klinik: armbetonte Hemiparese rechts, Hemianopsie nach rechts, Ataxie und dystone Bewegungsstörung des rechten Arms, neuropsychologische Defizite St. n. sekundär generalisierten epileptischen Anfällen im Jahr 2000. Koronare Herzkrankheit. St. n. infero-posteriorem Myokardinfarkt 03.1998. St. n. Reanimation bei Kammerflimmern. St. n. PTCA/Stenting ACD 03.1998. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, mal gehe es gut, mal weniger. Es sei ein Auf und Ab. Tagsüber würde er versuchen, die Zeitung zu lesen. Er sei oft im Garten und räume auf. Wenn er einen Ausraster gehabt habe, sei er verärgert über sich selbst und müsse auch darüber weinen. Er schlafe viel und gut. Angaben der begleitenden Ehefrau: Die Betreuung des Ehemannes übernehme sie im Alltag. Sie müsse immer schauen, wo er sei und was er mache. Es sei vorgekommen, dass er frisch gepflanzte Blumen im Garten wieder ausgerissen habe. Damit sie sich erholen könne, habe er 4 Wochen in einem Ferienzimmer verbracht. Im Herbst habe sie nochmals eine 3-wöchige Auszeit geplant, woran ihr Ehemann keine Freude habe. Regelmäßige Aufenthalte im Altersheim seien nicht mehr möglich, da er davongelaufen sei und es zu Ausrastern gekommen sei, bei denen auch Gegenstände beschädigt wurden. Seit der letzten Untersuchung 12.2015 sei das Gedächtnis schlechter geworden. Er wisse vieles nicht mehr. Er habe auch schon eine halbe Stunde nach dem Nachtessen gefragt, wann es denn zu essen gebe. Seine Leistungsfähigkeit sei starken Schwankungen unterworfen. Auch die Gehfähigkeit habe sich verschlechtert, es komme vermehrt zu Ausfallschritten und er bewege sich kleinschrittig. Am schlimmsten seien für sie aber die Ausraster. Dies geschehe, wenn ihm etwas nicht gelinge, aber manchmal sei es nicht nachvollziehbar, weshalb er ausraste. Es sei wie ein Schalter, der umgelegt werde. Dann würde alles rund um ihn kaputtgehen. Letzte Woche habe er einen Fensterladen beschädigt. Im Alltag müsse sie ihn dazu auffordern, sich zu waschen. Ankleiden würde er sich selber, sie lege ihm die Kleider bereit. Er sei nicht traurig, zeige aber insgesamt wenig Emotionen. Im und um das Haus herum sei die Orientierung gut, weiter weg bewege er sich nicht mehr. Der Appetit sei gut. In der Nacht schlafe er gut, tagsüber lege er sich nach dem Mittagessen für eine Stunde hin. Nach der Untersuchung während der Befundbesprechung äußert die Ehefrau, dass er am Untersuchungstag jeweils fitter sei, zu Hause aber nichts mache. Medikamente: Perindopril Mepha N 5 mg 1-0-0, Pravastatin Mepha 20 mg 0-0-1, Venlafaxin Mepha ER 150 2-0-0, Asasantin Retard 200/25 mg 1-0-0, Lexotanil 1.5 mg bis 4x täglich, aktuell 1-1-1, Vi-De 3 Tropfen 8 Tropfen täglich. Der langsam und unsicher gehende, zeitlich unvollständig orientierte, örtlich, situativ und zur Person orientierte, 74-jährige Rechtshänder (aufgrund der residuellen Hemiparese schreibt er mit der linken Hand) kommt in Begleitung seiner Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist vermindert, das Arbeitstempo weitgehend intakt. Im Gespräch und Interaktion zeigt sich eine sprachliche Verlangsamung, leichte Witzelneigung und Distanzminderung. Teilweise kann er dem Gesprächsinhalt nicht folgen und wendet sich hilfesuchend an seine Ehefrau. Es können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Das einfachere Instruktionsverständnis ist intakt, komplexere Aufgabenstellungen können nicht behalten werden. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf feststellbar. Das Durchhaltevermögen ist gut. MMS: 21/30 (Abzüge: zeitliche Orientierung, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit). Gedächtnis: Hr. Y erkennt Fr. Dr. X sofort und stellt Fragen über ehemalige Mitarbeiter des Krankenhaus K. Bei der auditiven Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen 6-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne, jedoch eine absinkende und stagnierende Lernkurve mit einer verminderten Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf ist aufgehoben, es kommt zu einer Intrusion. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert, es kommt zu zwei Verkennungen. Von einer zuvor korrekt kopierten einfachen geometrischen Figur können im Spätabruf bis auf ein Element alle erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ intakt, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. In der formal-semantischen Ideenproduktion zeigt sich eine quantitativ reduzierte Leistung, qualitativ keine Auffälligkeiten. Die Leistung in der figuralen Ideenproduktion ist quantitativ deutlich vermindert, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Leicht stockende und verlangsamte Spontansprache mit Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten. Das Objektbenennen bei weniger frequenten Wörtern ist erschwert, das Benennen von Personen gelingt. Letter-by-letter reading, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten in adäquatem Arbeitstempo korrekt kopiert. Das Zeichnen einer Uhr gelingt quantitativ, es zeigen sich beim Erstellen Planungsschwierigkeiten und die verlangte Uhrzeit kann nicht eingetragen werden. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem zeitlich nicht orientierten, 74-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen Lern-, Abruf- und Wiedererkennschwäche sowie eingeschränkte attentional-exekutive Funktionen wie eine verminderte semantische und figurale Ideenproduktion, eingeschränktes Konzeptdenken und Umstellfähigkeit sowie vermindertes Abstraktionsvermögen. Zudem finden sich sprachliche Einschränkungen mit stockender, verlangsamter Spontansprache mit Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, erschwertem Objektbenennen, letter-by-letter reading sowie Sprachverständnisschwierigkeiten bei komplexeren Gesprächsinhalten. Auf Verhaltensebene können eine Antriebsminderung, leichte Witzelneigung und Distanzminderung sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Fremdanamnestisch wird zudem eine verminderte Impulskontrolle mit aggressiven Ausbrüchen beschrieben. Im Vergleich zur Voruntersuchung 12.2014 zeigt sich in gewissen kognitiven Domänen eine leicht verbesserte Leistungsfähigkeit (z. B. verbale Ideenproduktion, Merkfähigkeit, Benennen von Personen, MMS 12.2014: 26/30, MMS 08.2015: 21/30), in anderen eine leichte Verschlechterung der Leistungsfähigkeit (z. B. Objektbenennen, figurale Ideenproduktion), gut passend zu den fremdanamnestisch berichteten Leistungsfluktuationen.Die oben erwähnten Befunde entsprechen nach wie vor einer Funktionsstörung bifronto-subkortikaler und links temporo-okzipitaler Hirnareale als residuelle Folgen des Posteriorinfarktes links und des cerebellären Infarktes rechts (fronto-cerebelläres Diskonnektionssyndrom). In Zusammenschau mit den fremdanamnestischen Angaben entsprechen die kognitiven Minderleistungen sowie das Verhalten einer leichten bis mittleren, vermutlich vaskulär bedingten, Demenz. Ad Medikation: Aufgrund der in den Untersuchungen beobachteten und fremdanamnestisch berichteten Leistungsfluktuationen, DD medikamentös begünstigt, würden wir Lexotanil ausschleichen. Zur Beeinflussung der Impulskontrolle (Ausraster, die zur Sachbeschädigung führen) ist bei bisher ungenügendem Ansprechen auf das SSRI der Einsatz eines niedrigdosierten atypischen Neuroleptikas (Seroquel) empfehlenswert, sofern sich aus medizinischer Sicht keine Kontraindikation ergibt. In Notfallsituationen Einsatz von Temesta exp. 1 mg (rasch wirksam). Verlaufsuntersuchung: Nach Anpassung der Medikation bieten wir den Patienten gerne zu einer kurzen Verlaufskontrolle auf (ca. in 3 Monaten). Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Funktionsstörungen fronto-temporo-limbischer Hirnareale links betont. Zwischenanamnese: Bei Verdacht auf dementielle Entwicklung wurde der Patient im stationären Setting bei V.a. TIA neuropsychologisch untersucht. Es präsentierte sich in diesem Rahmen ein zeitlich, örtlich und situativ korrekt orientierter Patient, welcher zum Teil ungenaue, vage und inkonsistente Angaben zur Eigenanamnese machte, leichte Bagatellisierungstendenz. In der Spontansprache fielen über den rätromanischen Akzent hinaus Auffälligkeiten auf, vermehrt Satzabbrüche, zum Teil Wort- und Satzteilwiederholungen sowie Formulierungsschwierigkeiten. Testspezifisch zeigten sich leichte bis mittelschwere kognitive Defizite mit einem vordergründigen verbal betonten Dysexekutivsyndrom mit Tendenz zur Perseveration, Störungen der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen und des Konzeptdenkens sowie Einschränkungen der mentalen Flexibilität. Ebenfalls zeigten sich mnestische Defizite mit einer verbalen Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung bei intakter Speicherfähigkeit. Die Befunde zeigten sich einerseits passend zu den leukencephalopatischen Veränderungen DD metabolisch/alkoholtoxisch, DD das Verhalten und die auffällige Sprache mitberücksichtigt passend zu einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung im Sinne einer frontotemporalen Demenz. Es wurde eine umfassende Labordemenz-Screening mit Loues-Serologie, Vitamin B12 etc. empfohlen, eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung unter Einbezug einer Fremdanamnese bei unklarem vorbestehendem Zustand angemeldet. Der Patient erscheint heute hierzu. Aktuelle Angaben: Es gehe ihm schlecht, er habe sehr schlecht geschlafen. Dies komme 2-3 Mal pro Monat vor. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe er keinerlei Veränderungen bemerkt, er trainiere das Gedächtnis stets bewusst. Zum Teil spiele ihm das Kurzzeitgedächtnis Streiche, er gehe ins Büro, wisse nicht mehr weshalb. Es komme ihm dann aber immer wieder in den Sinn, auch trainiere er permanent seine 5 Fremdsprachen, übersetze alles Gedachte in andere Sprachen. Die Sprache selber sei unverändert, weder Wortfindungsstörungen, Formulierungsprobleme noch Paraphasien kämen vor. Im Alltag sei er komplett selbstständig, erledige den Haushalt inklusive Finanzen und Kochen problemlos. Im Verhalten habe er sich nicht verändert, es sei immer schon eine temperamentvolle Persönlichkeit gewesen, sei vielleicht zum Teil verbal etwas impulsiv. Bekannte oder Angehörige würden jedoch keine Veränderungen bemerken. Auto fahre er nicht. Systemanamnese: Alkohol Stop im 2004 in psychiatrischer Klinik nach berichteter starker Abhängigkeit, 1 Pack Zigaretten pro Tag. Aktuelle Medikation: siehe Austrittsbericht vom 16.02.2015. Der 67-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Im Vordergrund stehen Verhaltensauffälligkeiten, i.S. von fröhlichem Pfeifen, weitschweifiger Spontansprache mit (bereits in der Voruntersuchung aufgefallenem) leichtem Fremdakzent, Satzabbrüchen und Formulierungsschwierigkeiten. Er berichtet, in der Nacht sehr wenig geschlafen zu haben, weshalb er, zum Teil verbal sehr impulsiv und fluchend, die meisten Tests abbricht. Sämtliche Fehlleistungen werden auf den Schlafmangel geschoben, massive Dissimulationstendenz. In der Aufmerksamkeit fluktuierend arbeitet er zum Teil motiviert, zum Teil sehr desinteressiert und sein Vorgehen permanent kommentierend mit in diesem Rahmen erhöhter Ablenkbarkeit bei klinisch guter Belastbarkeit über den Testzeitraum mit. Aufgaben werden vorschnell begonnen, aber sehr rasch wieder abgebrochen. Die Auffassungsgabe ist leicht vermindert, er versichert, sämtliche Aufgaben verstanden zu haben, kann sie zum Teil aber nicht umsetzen. Affektiv unbekümmert. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann einer initial ansteigenden und am Schluss im Rahmen der Aufmerksamkeitsfluktuationen und Abbruchtendenz wieder absinkenden Lernkurve insgesamt leicht vermindert erlernt, aber Verbesserung der Leistung im Vergleich zur Voruntersuchung. Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor überschüssig, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit fehlplatzierten und z.T. konfabulativen Details knapp genügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: quantitativ unauffällige semantische Wortflüssigkeit mit einer Wiederholung, in der phonematischen Wortflüssigkeit produziert der Patient in der ersten Minute eine genügende Anzahl Worte mit einem Regelbruch, bricht dann die Aufgabe ab. In der figuralen Modalität bei ausgeprägtem Kommentieren der Aufgabe und dadurch langsamem Vorgehen insgesamt trotzdem genügende Leistung ohne qualitative Auffälligkeiten. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, im Vergleich dazu deutlich grössere Mühe in visuo-verbaler Interferenzfestigkeit, insgesamt knapp genügende Leistung bei einem Fehler. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit im Vergleich zur einfacheren Form deutliche Abnahme der Konzentration und Probleme beim Konzeptwechsel, Herr Y bricht die Aufgabe ab. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion weitschweifige Spontansprache mit leichtem Fremdakzent, Satzabbrüchen und Formulierungsschwierigkeiten bei vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis. Aufgrund reduzierter Kooperationsfähigkeit musste auf die Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten verzichtet werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst, sehr oberflächlich und schnell, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich adäquat orientierter, weitschweifiger, in der Aufmerksamkeit fluktuierender, ablenkbarer, unbekümmerter Patient mit (vorbestehenden?) spontansprachlichen Auffälligkeiten i.S. eines leichten Fremdakzents, Satzabbrüchen und Formulierungsschwierigkeiten bei vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis, Dissimulationstendenz und reduzierter Kooperationsbereitschaft/-fähigkeit mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Kognitive Flexibilität, Umstellfähigkeit, Interferenz- und Fehleranfälligkeit, Aufmerksamkeit) bei intakten basalen Funktionen mit intakter psychomotorischer Geschwindigkeit und normalem Antrieb sowie eine verbale Lern- und Abrufschwäche bei erhaltenem Wiedererkennen. Im Verhalten ergeben sich Hinweise auf ein Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Fluchen, Bagatellisierungstendenz, Aufmerksamkeitsfluktuationen, vorschnellem Beginnen und raschem Abbrechen der Aufgaben.Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die testspezifischen Befunde insgesamt leicht verbessert, während sich die Verhaltensauffälligkeiten akzentuiert haben. Weiterhin sind leider aufgrund einer fehlenden Fremdanamnese das Verhalten und die Spontansprache nicht vergleichbar mit dem prämorbiden Zustand. Insgesamt entsprechen die Befunde leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen einerseits fronto-temporo-limbischer Hirnareale, gut vereinbar mit den schweren leukencephalopatischen Veränderungen und aggraviert durch metabolische/alkoholtoxische Faktoren. Die zusätzliche Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung bleibt nicht ausgeschlossen. Aufgrund fehlender Fremdanamnese und entsprechend mangelnden Informationen über das prämorbide Verhalten kann diesbezüglich zur Zeit aber keine eindeutige Beurteilung erfolgen. Aus kognitiver Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Zuweisungsgrund: Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St. n. multiplen Hirninfarkten vertebrobasilär (pontin rechts, cerebellär links, mesenzephal links) bei Basilaristhrombose im Rahmen einer Vertebralisdissektion links am 20.02.2015. Klinik: Dysarthrie, Ataxie, INO, Hemihypästhesie. Residuell: Sensibilität des linken Beines fussbetont vermindert. Ätiologie: arterio-arterielle embolisch bei traumatischer Vertebralisdissektion links nach Velounfall am 10.02.2015. Schlaganfallsakalen am 05.06.2015: BUG_ss 0, mRS 2. St. n. Commotio bei Sturz (Velounfall) 10.02.2015. CT-Schädel nativ im KSB anamnestisch unauffällig. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, dass die körperlichen Symptome fast alle weg seien. Bis vor 3 Wochen sei ihm noch aufgefallen, dass er beim Treppensteigen an den Tritten wie hängengeblieben sei, dies sei nun aber nicht mehr so. Jetzt habe er mehr das Gefühl, dass die Symptomatik sich weiter in das Innere des Fußes zurückgebildet habe. Unmittelbar nach der Reha habe er beim Velofahren bemerkt, dass seine visuelle Wahrnehmung verzögert sei. Aus diesem Grund habe er noch eine Weile sowohl aufs Auto- als auch auf das Velofahren verzichtet. Diese Symptomatik sei nun aber auch nicht mehr vorhanden. Er habe im Mai 2015 mit einem 50%-Pensum zu arbeiten begonnen und zu dieser Zeit ungefähr 25% Leistung erbringen können. Seit Ende Juni 2015 arbeite er 60% und könne in dieser Zeit ca. 80% leisten. Zur Zeit sei er 8.5 h im Büro anwesend, müsse sich aber alle 90 Minuten hinlegen. Vor kurzem habe er ein längeres Meeting (ca. 4 h) ohne Pause gehabt und sei danach erschöpft gewesen und habe über Mittag eine Stunde geschlafen. Zu Fehlern im Arbeitsalltag sei es bis anhin nicht gekommen. Er müsse seinen Arbeitsalltag bewusst strukturieren und jeden Arbeitsschritt (Telefonate etc.) genau aufschreiben. Wenn Input von mehreren Seiten gleichzeitig komme, habe er Mühe und müsse sich immer wieder gedanklich ordnen, was früher nicht so war. Teilweise habe er Schwierigkeiten, seine Kapazität einzuschätzen. Bei der Arbeit gelinge es ihm besser sich abzugrenzen, wenn es ihm zu viel werde. Im Privaten sei dies schwieriger. Die Ferien mit den Kindern habe er strenger empfunden als den Arbeitsalltag. Er schlafe nachts mehr (7.5 - 8 h) als früher (6 h). In Bezug auf die Stimmung habe er das Gefühl, weniger reizbar zu sein als unmittelbar nach dem Ereignis. Schul- und Berufsanamnese: eher mittelmäßiger Schüler, Schwierigkeiten mit Orthographie, 2. Bildungsweg EHT-Ingenieur, arbeitet als Projekt- und Bauleiter bis vor dem Unfall 100%. Medikamente: Aspirin Cardio 100. Noxen: Alkohol: selten, Nikotin: bland. Der allseits orientierte, gut gelaunte, 44-jährige Rechtshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist freundlich zugewandt und arbeitet kooperativ und motiviert mit. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat und kohärent. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Der Patient ist schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung kann eine Ermüdbarkeit beobachtet werden. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste können bereits im ersten Durchgang alle 10 Wörter erfasst werden und in den folgenden 2 Durchgängen wird erneut das gesamte verbale Material wiederholt. Der verzögerte freie Spätabruf ist intakt. Es kommt zu einer Assoziation (Jäger anstelle von Förster). Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine überdurchschnittliche Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ normgerecht. In der figuralen Ideenproduktion kann quantitativ eine überdurchschnittliche und qualitativ eine unauffällige Leistung erzielt werden. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist ebenfalls intakt. Es zeigt sich eine normgerechte Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B). In der computergestützten Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit (TAP) zeigt sich eine leicht verminderte Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Die Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit fällt normgerecht aus. Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) zeigt sich eine gute Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine normgerechte Konzentrationsleistung und intakte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, inhaltlich und formal unauffällige Spontansprache. Keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevanten Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich eine zu Beginn etwas ungewöhnliche Herangehensweise sowie ein sehr genauer Arbeitsstil, insgesamt zeigen sich jedoch keine relevanten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Keine Hinweise auf relevante visuell-perceptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt im Vergleich zur Voruntersuchung 02.2015 erfreulicherweise eine Normalisierung der verbal-mnestischen Funktionen sowie der höheren frontal-exekutiven Funktionen. Auch sprachlich können keine dysarthrischen Elemente mehr beobachtet werden. Im Vordergrund stehen aktuell eine deutliche Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit, welche sowohl im Rahmen der Untersuchung beobachtet werden kann als auch anamnestisch berichtet wird. Dies kann als residuelle Folge der multiplen Hirninfarkte vertebrobasilär (pontin rechts, cerebellär links, mesenzephal links) bei Basilaristhrombose im Rahmen einer Vertebralisdissektion links am 20.02.2015 erklärt werden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aktuell arbeitet Hr. Y 60%, ist aber 8.5 h im Büro anwesend und legt ca. alle 90 Minuten eine 15-minütige Pause ein. Wir empfehlen die Anwesenheit auf die tatsächlichen 60% zu reduzieren und dafür weniger, aber längere Pausen einzulegen, um die Arbeitsreintegration zu erleichtern und eine Chronifizierung der Ermüdbarkeit zu vermeiden. Folgende Arbeitszeiten erscheinen uns in diesem Fall sinnvoll: Morgens von 8.00 - 11.00 Uhr und nachmittags von 14.00 - 16.00 Uhr. Bei gutem Gelingen kann dann das Arbeitspensum schrittweise resp. stundenweise erhöht werden.Verlaufskontrolle: Eine Verlaufskontrolle ist aus unserer Sicht nicht vorgesehen. Bei neuen Aspekten oder Schwierigkeiten bei der Arbeitsintegration bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei persistierend reduzierter Belastbarkeit bei raschem Konzentrationsabfall und leicht ausgeprägter verbaler Lern- und Abrufschwäche nach Hirninfarkt im Mediastromgebiet und Pedunculus cerebri links bei R2-Verschluss links am 03.05.2015 unklarer Ätiologie sowie chronischem Schmerzsyndrom und somatischen sowie psychischen Faktoren. Zwischenanamnese: Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Bei o.g. Befunden wurde die Patientin zweimalig neuropsychologisch untersucht, erstmalig am 12.05.2015 im stationären Setting, wo sich leichte bis mittelschwere Funktionsstörungen fronto-temporo-subkortikaler Hirnareale als Folgen des erlittenen Hirninfarkts zeigten. Im Verhalten stand eine deutlich reduzierte Belastbarkeit im Vordergrund. Die Arbeitsfähigkeit wurde als nicht verwertbar eingestuft, eine intensive neurokognitive Rehabilitation im ambulanten Setting geplant und auch umgesetzt. In der Verlaufsuntersuchung zeigten sich testspezifisch und auch subjektiv berichtet deutliche Verbesserungen, die Patientin berichtet aber immer noch über deutlich eingeschränkte Belastbarkeit, sie fühle sich noch nicht arbeitsfähig. Bei auch testspezifisch entsprechenden Befunden wurde bis zur heutigen Reevaluation eine 100% AUF attestiert. Aktuelle Angaben: Sie habe sich weiterhin immer leistungsfähiger im Kopf gefühlt. Als vor 2 Wochen die Schule wieder begonnen habe und sie mit Hausaufgaben ihres Sohnes konfrontiert gewesen sei, habe sie aber große Probleme dabei festgestellt, ebenso mache ihr die Terminkoordination Mühe. Sie schlafe jetzt wieder neben den Therapien. Weiterhin absolviere sie 2x/Woche Ergotherapie und 1x/Woche Physiotherapie, die Logopädie sei abgeschlossen. Sie würde gerne wieder beginnen zu arbeiten, traue sich allerdings nur ein kleines Pensum zu. Die 40-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Sprechstundentermin. Sie ist weiterhin allseits orientiert, im Affekt freundlich und zugewandt, arbeitet sie motiviert und kooperativ mit. Vergleichbar zur Voruntersuchung wirkt sie müde, was über den kurzen Untersuchungszeitraum zunimmt. Weiterhin ist ein markanter Abfall der Konzentrationsleistung innerhalb einzelner Aufgaben zu bemerken. Im gleichen Maß nimmt die Fehleranfälligkeit bei initial sehr raschem Arbeitstempo zu. Weiterhin keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit bei insgesamt reduzierter Belastbarkeit. Sie schätzt ihre kognitive Leistungsfähigkeit adäquat ein. Affektiv keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Aufgrund quantitativ bereits sehr guter kognitiver Leistungsfähigkeit in der letzten Untersuchung, die primär durch die reduzierte Belastbarkeit eingeschränkt war, wurde aktuell auf die Durchführung einer ausführlichen Testbatterie verzichtet und sich auf die in der Voruntersuchung defizitären Leistungen sowie die Aufmerksamkeits- und Belastbarkeitsaufgaben konzentriert. Gedächtnis: Eine verbal präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das Maximum nur knapp verpassenden Lernkurve insgesamt etwas erschwert erfasst. Abfall nahezu auf die Merkspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In den verbalen Wortflüssigkeiten kann initial sehr rasch gearbeitet werden, nach ca. 30 Sekunden markanter Abfall in der Produktion bei gleichzeitig ansteigender Repetitionstendenz. In den phonematischen und figuralen Ideenproduktionen werden so quantitativ zwar intakte Werte erreicht, es fallen qualitativ jedoch gegen Schluss der Aufgaben vermehrte Regelbrüche und Wiederholungen auf. In der Daueraufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe zeigt sich ein vergleichbares Muster, so kann die Patientin eine intakte Anzahl an Zeichen bearbeiten. Die Fehleranfälligkeit steigt jedoch im Verlauf über 5 Minuten massiv an bei gleichzeitig abfallender Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann ebenfalls gleichermassen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli reagiert werden, ebenfalls leicht ansteigende Fehlertendenz gegen Ende der Testung. Die kognitive Flexibilität zeigt sich intakt, jedoch ist klinisch eine massive Ermüdung nach der Absolvierung dieser Aufgabe beobachtbar. Grundaktivierung und Aktivierbarkeit zeigen sich intakt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, reduzierte belastbare und müde Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: leicht ausgeprägte verbale Lern- und Abrufschwäche und vor allem nach sehr kurzer Zeit deutlicher Abfall der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung bei gleichzeitig ansteigender Fehler- und Repetitionsanfälligkeit i.R. reduzierter Belastbarkeit nach linksseitigem Hirninfarkt. Im Vergleich zu den Voruntersuchungen haben sich die Befunde weiterhin leicht verbessert, entsprechen noch sehr leichten links-fronto-temporalen Funktionseinschränkungen als Folgen des linksseitigen M2-Verschlusses. Insgesamt weiterhin erwartungsgemäßer Verlauf, ggf. akzentuiert durch das bereits vorbestehende chronische Schmerzsyndrom mit somatischen und psychischen Faktoren. Aus kognitiver Sicht steht einer Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit zu 30% während 2 Wochen, wie von der Patientin gewünscht, nichts im Wege. Sukzessive Steigerung in Absprache mit Ihnen. Sollte 6 Monate nach Infarkt keine deutliche Besserung der Belastbarkeit erfolgt sein, empfiehlt sich eine erneute neuropsychologische Standortbestimmung und ggf. die Aufnahme einer psychosomatischen Betreuung im Verlauf zur verbesserten Krankheitsverarbeitung und Therapie des chronischen Schmerzsyndroms. Die Fahrtauglichkeit ist weiterhin gegeben. Reguläre neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinterner Abklärung 11.2014. Zwischenanamnese: Herr Y erscheint pünktlich in Begleitung der Lebenspartnerin, Fr. Y, zum vereinbarten Termin. Er berichtet, sich gut zu fühlen und seit der letzten Konsultation keine relevanten Veränderungen, i.B. keine Verschlechterung seiner geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt zu haben. Zu Hause funktioniere alles Tipptopp, Einschränkungen in den IADL/ADL werden verneint. Die Stimmung und der Appetit seien gut, der Schlaf seines Erachtens ebenfalls, eine schlafmedizinische Abklärung sei aufgrund des vermeintlichen Schlafwandelns im Gange, er merke nichts davon. Angesprochen auf das im Rahmen der neuropsychologischen Fahreignungsprüfung über das StVA 11.2014 ausgesprochene Fahrverbot gibt er an, sich schwer damit zu tun. Es sei vor ca. einem Monat zu einem Vorfall gekommen, wo er trotz Führerausweisentzug gefahren sei und einen kleinen Unfall mit einem Bus (Missachtung eines Rechtsvortritts) gehabt sei. Die Polizei sei involviert worden. Die ihn begleitende Partnerin beschreibt eine schwierige, belastende partnerschaftliche und häusliche Situation. Die Veränderungen seien ihr schon vor ca. 3 Jahren aufgefallen, allerdings habe sich die Problematik im letzten Jahr verstärkt und seit der letzten Untersuchung Ende 2014 verschärft. Das Gedächtnis sei weniger das Problem, hingegen bemerke sie eine Verschlechterung der komplexeren Denkvorgänge, er könne nicht mehr richtig denken, sei zerstreuter, auch sei es zu einer Vernachlässigung und Problemen in der Körperhygiene gekommen. Die Leistungen würden je nach Tagesverfassung fluktuieren. Im Moment sei die Situation zu Hause noch stabil, sie wünschte sich jedoch sehnlich eine Beratung betreffend Unterstützungsmöglichkeiten.Systemanamnese Alkohol: regelmässiger, täglicher Konsum (gem. Ehefrau reduziert, kein Whisky mehr, nur Wein). Allseits weitgehend korrekt orientierter Patient, im Gespräch adäquat, in der Interaktion stets freundlich zugewandt, offen und kooperativ. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung unauffälliger Antrieb und normales Arbeitstempo, im Verlauf der Testung z. T. Verunsicherung, Umstellschwierigkeiten. Keine Hinweise auf eine relevante erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdung über die Zeit. Im Affekt stabil, fröhlich gestimmt und tendenziell unbekümmert, in Bezug auf seine kognitiven Defizite anosognostisch. Keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik oder neuropsychiatrische Auffälligkeiten. MMS: 24 von 30 Punkten (verschlechtert im Vergleich zur Voruntersuchung 11.2014: 28/30). Ebenso pathologischer Uhrentest: 1/7 Punkte, deutliche konzeptuelle Defizite, Einzeichnen der Uhrzeit/Zeiger fehlerhaft, zudem unvollständiges Eintragen der Ziffern. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht assoziativen Wortliste eingeschränkte Erfassungsspanne, flache und unterdurchschnittliche Lernkurve und Gesamtlernleistung. Signifikanter Abfall beim spontanen Spätabruf mit Konfabulationen, vergleichsweise bessere Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ohne Verkennungen. Im Vergleich zur Voruntersuchung insgesamt weitgehend unverändertes Resultat. Eine zuvor etwas unsystematisch kopierte einfache geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung und knapp genügender Anzahl an Elementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutliche konzeptuelle Defizite, Einschränkungen der Umstellfähigkeit und mentalen Flexibilität. Quantitativ noch normgerechte formallexikalische Ideenproduktion mit jedoch vielen Doppelnennungen, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch signifikant verschlechtert. Auch bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion Tendenz zu Perseveration, deutlich unsystematisches und ungeplantes Vorgehen mit vielen Auslassungen, insgesamt leicht unterdurchschnittliches Ergebnis. Leichte Perseverationtendenzen im Verlauf und beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Deutlich Mühe beim Imitieren der Luria-Hand-Sequenzen. Die semantische Ideenproduktion ist mittelgradig eingeschränkt. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test ist deutlich reduziert. Deutlich reduzierte Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A), die Bearbeitungsgeschwindigkeit ist mittelgradig eingeschränkt; bei der komplexeren Variante (B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität scheitert der Patient, die Aufgabe wird nach Überschreiten des Zeitkriteriums abgebrochen. Bei einer einfachen Durchstreichaufgabe deutliche Konzentrationsdefizite, es kommt zu vielen Auslassungen, die Bearbeitungsgeschwindigkeit ist zudem mittelgradig reduziert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion unauffällige Spontansprache, intaktes einfaches Sprach- und Instruktionsverständnis. Kursorisch unauffälliges Konfrontationsbenennen, Schreiben, Lesen und Rechnen unverändert. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit Mühe, langsam und visuokonstruktiv-planerischen Defiziten kopiert. Ein Detail wird erst auf Hinweis gezeichnet, das Endergebnis ist leicht ungenügend. Zeichen einfacherer Figuren hingegen weitgehend unauffällig. Keine relevante visuell-räumliche und -perzeptive Störung, keine visuelle Agnosie oder Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden 11.2014 – eine leichte, aber signifikante negative Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit mit Verschlechterung in Bezug auf die frontal-exekutiven Leistungen, was sich auch in einem Abfall des MMS-Score von 28 auf 24 von 30 Punkten zeigt. Formal finden sich leicht-mittelschwere Minderleistungen mit im Vordergrund stehenden Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Handlungsplanung, mentale Flexibilität, Umstellfähigkeit, Interferenzfestigkeit, Aufmerksamkeit), konstruktiv-planerische Defizite sowie mnestische Störungen (in Bezug auf eine Merkfähigkeits-, Lern- und Abrufstörung bei besser erhaltener Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit). Die dargelegten Befunde weisen auf Dysfunktionen vorwiegend bifrontaler und frontotemporaler Hirnareale hin und entsprechen aktuell in ihrer Ausprägung einem leichten dementiellen Zustandbild, wobei ätiologisch einerseits metabolisch-toxische und additive vaskulär-leukenzephalopathischen Faktoren in Frage kommen. Andererseits weist die konsistente negative Veränderung des Testleistungsprofils bei zudem anzunehmenden, auch fremdanamnestisch beschriebenen leichten Leistungsfluktuationen auf eine dementielle Entwicklung hin. Unter Berücksichtigung der Phänomenologie der Befunde ist an eine neurodegenerative Erkrankung DD aus dem Formenkreis der Frontotemporallappen-Demenzen (FTD), DD atypischer M. Alzheimer, zu denken. Zur Sicherung der Diagnose und Verlaufsbeobachtung empfehlen wir eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in 1 Jahr. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten, bei Bedarf ggf. gerne auch früher. Probatorisch sollte der Versuch mit einer prokognitiven Therapie mit einem Antidementivum (Aricept oder Exelon) in Erwägung gezogen werden, wir bitten Sie, dies mit dem Patienten zu besprechen und (bei fehlenden Kontraindikationen) die medikamentöse Behandlung einzuleiten. Bei spürbarer psychischer Belastung und grossem Wunsch der Lebenspartnerin sind sozialberaterische Massnahmen angezeigt. Informationsmaterial und Kontaktadressen wurden ausgehändigt. Fr. Y wünscht ausdrücklich eine Beratung in der Klinik K des Krankenhauses K. Wir bitten Sie, den Patienten und Fr. Y zu einem Beratungsgespräch bei Dr. X im Krankenhaus K anzumelden. In diesem Zusammenhang ggf. Frage nach Beschäftigungs-/ Aktivierungstherapie des Patienten. Neuropsychologische Untersuchung im Rahmen einer prächirurgischen Epilepsie-Diagnostik. Aktenanamnestisch bekannte Diagnose einer kryptogenen fokalen Epilepsie mesiotemporaler Semiologie, ED 08.2005, zudem bekannte arterielle Hypertonie, Dyslipidämie, Hypokaliämie (substituiert) und St. n. Alkoholüberkonsum. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Ehefrau zum vereinbarten Termin. Anamneseerhebung erfolgt auf Italienisch in Anwesenheit beider. Beschrieben wird eine belastende Lebenssituation. Es sei zwischenzeitlich beim langjährigen Arbeitgeber zu einer Kündigung gekommen. Grund hierfür seien die Anfälle gewesen. Man habe ihm gesagt, dass es zu gefährlich sei. Es gehe ihm im Moment psychologisch nicht gut, er leide unter vielen Ängsten, welche nicht nur in Zusammenhang mit der Epilepsie stünden, sondern nun auch die berufliche und finanzielle Zukunftssituation miteinbeziehen würden. Eine psychologische Therapie sei nicht erfolgt, man habe ihn beim PDAG als gesund beurteilt. Befragt nach relevanten kognitiven Veränderungen gibt Hr. Y an, nichts Relevantes zu bemerken. Die ihn begleitende Ehefrau beschreibt Gedächtnisprobleme, wobei besonders das Gedächtnis für Neues betroffen sei. Er möge sich aber auch an bestimmte Ereignisse und Informationen, welche früher stattgefunden hätten, nicht erinnern. Eine erhöhte Ermüdbarkeit wird verneint. Die Arbeitsleistung sei in den letzten Jahren in qualitativer Hinsicht immer gut gewesen. Er sei in seinem Bereich als Einrichter und Reparateur resp. Mechaniker sehr erfahren gewesen.Sozialanamnese In Italien geboren und aufgewachsen, kam im Alter von 15 Jahren in die Schweiz. Wohnt mit Fr. Y zusammen, sind selbständig. 2 Kinder (ausgezogen). Der Patient fährt seit Februar 2014 nicht mehr Auto, besitzt noch einen Führerschein. Schul- und Berufsanamnese Grundschule in Italien, kurze Lehre zum Coiffeur, arbeitete in der Schweiz zu Beginn als Coiffeur, anschliessend in einer Carrosserie und dann 37 Jahren bei derselben Firma als Mechaniker, erhielt im April 2015 die Kündigung. Seit 08.2015 arbeitslos und beim RAV gemeldet. Systemanamnese Alkohol: Gelegentlich, verneint glaubhaft eine Alkoholproblematik in den letzten Jahren; Tabak: seit Juni 2015 komplett sistiert, früher resp. während ca. 45 Jahren 1 Schachtel Zigaretten pro Tag. Aktuelle Medikation Trileptal 600 mg 1-0-1, Keppra 1000 mg 1-0-1, Enatec 10 mg 1-0-0, Torem 10 mg/d. Allseits korrekt orientierter, kooperativer und freundlich zugewandter Rechtshänder italienischer Muttersprache. Die Untersuchung erfolgt in italienischer Sprache. Im Gespräch und Kontakt adäquat und kohärent, in der Grundstimmung ängstlich-verunsichert wirkend. Antrieb und Arbeitstempo sind weitgehend altersgerecht, bei einzelnen Aufgaben zögerlich und dadurch im Vorgehen leicht verlangsamt. Im Verlauf keine massgebenden Aufmerksamkeitsstörungen oder Konzentrationsfluktuationen feststellbar, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Impulskontrollstörung. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf instabile und flache Lernkurve mit vermehrt Repetitionen, insgesamt deutlich verminderte Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten insgesamt unauffällig. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt und fehlefrei. Vergleichsweise deutlich auffällige Leistung beim Erinnern einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur. So kann im freien Spätabruf nur konfabulativ die Grundstruktur reproduziert werden, wobei eine Konkretisierung zeigt (Figur wird in Form einer Kirche gezeichnet). Bei der Prüfung der Wiedererkennfähigkeit zeigt sich eine zwar leicht bessere Leistung, Fr. Y wirkt aber oft unsicher und es kommt zu mehreren Verkennungen. Das Endergenis ist als deutlich ungenügend zu bewerten. Frontalhirnfunktionen: Leicht verminderte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, keine qualitativen Auffälligkeiten. Vergleichsweise äquivalent ausfallende, leicht reduzierte figurale Ideenproduktion. Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Keine Hinweise auf Perseverationen beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Eine Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird mit leicht reduziertem Bearbeitungstempo und guter Fehlerkontrolle bearbeitet, die psychomotorische Geschwindigkeit ist in der Verhaltensbeobachtung unauffällig. Auf die Durchführung der komplexeren Variante (TMT B) wird aufgrund der ungenügenden Kenntnis des deutschen Alphabets verzichtet. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) der fokussierten Aufmerksamkeit und Impulskontrolle finden sich durchschnittliche Bearbeitungs- resp. Reaktionsgeschwindigkeiten, die Fehlerfestigkeit ist unauffällig. Im Verlauf kein Abfall der Konzentrationsleistung, keine Ermüdung feststellbar. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion in der Muttersprache flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, keine weiteren sprachlichen Auffälligkeiten, unauffällige sprachliche Prosodie. Sprach- und Instruktionsverständnis, Konfrontationsbenennen, Lesen und Schreiben niveaugerecht. Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit unsystematischer Vorgehensweise sowie leichten visuo-konstruktiven Schwierigkeiten kopiert. Das Endergebnis ist leicht ungenügend, es finden sich mehrere Ungenauigkeiten, zwei Details werden zudem erst auf Hinweis reproduziert. Bei der genaueren Prüfung ansonsten keine Hinweise auf relevante visuell-räumliche oder -perzeptive Störungen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung finden sich alters- und bildungsangepasst formal leichte kognitive Minderleistungen mit einer im Vordergrund stehenden figuralen Gedächtnisstörung mit Konfabulationstendenz sowie visuo-konstruktive/-planerische Defizite. Des Weiteren finden sich eine Lernstörung sowie Einschränkungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (Ideenproduktion, Abstraktionsfähigkeit, mentale Flexibilität). Die dargelegten Befunde sind einerseits gut mit dem EEG-Befund und der rechts temporomesialen Ursprungs-Lokalisation der Epilepsie vereinbar, additiv ist von möglichen vorbestehenden Dysfunktionen DD vorbestehende Teilleistungsschwächen bei geringem Weiterbildungsniveau mit Migrationshintergrund und Fremdsprachigkeit auszugehen. Eine zusätzliche Störwirkung i. R. psychologischer Phänomene bei affektiv spürbarer ängstlich-verunsicherter Grundstimmung ist zusätzlich möglich. Ad Arbeitsfähigkeit: Prinzipiell ist mit diesen Befunden aus rein neuropsychologischer Sicht eine Arbeitstätigkeit mit geringem bis mässigem kognitiven Anforderungsprofil (wie z. B. in der Tätigkeit als Mechaniker) zumutbar. Allerdings sind zur Beurteilung der Gesamtarbeitsfähigkeit im spezifischen Fall von Fr. Y klar die medizinischen Faktoren (Epilepsie) und zusätzlich die affektive Komponente mitzuberücksichtigen. Die Autofahreignung ist aus epileptologischer Sicht nicht gegeben. Neuropsychologisch sehen wir in leistungs-mässiger Hinsicht keine relevanten Einschränkungen. Ad Therapie: Aufgrund der ängstlich-verunsicherten Grundstimmung wie auch der berichteten Traurigkeit empfehlen wir als unterstützende Massnahme eine psychotherapeutische Begleitung und ggf. begleitende antidepressive Therapie. Wir bitten den Hausarzt, dies erneut mit dem Patienten zu besprechen und eine entsprechende Behandlung in die Wege zu leiten. Ggf. Kontrolluntersuchung im Verlauf. Bei Bedarf bitten wir um erneute Zuweisung. Die Befunde und das weitere Procedere wurden dem Patienten und Fr. Y in einem eingehenden Gespräch dargelegt. Postoperative neuropsychologische Untersuchung bei St.n. Meningeomentfernung frontal links am 13.04.2015. Vorbefunde Hausintern präoperativ 04.2015 voruntersuchter Patient mit damals mittelschweren kognitiven Funktionsstörungen vorwiegend linkshemisphärischer, frontaler bis frontotemporo-mesialer Hirnstrukturen, gut im Rahmen der im cCT ersichtlichen Substanzdefekte linkshemisphärisch erklärbar. Im Vordergrund standen eine Antriebsstörung und kognitive Verlangsamung, frontal-exekutive Defizite mit schwerer visuo-konstruktiver/planerischer Störung, Einschränkungen der mentalen Flexibilität und Ideenproduktion, eine Intrusions- und Konfabulationstendenz sowie verbal-mnestische Defizite mit einer schweren Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung einschl. Speicher- und Wiedererkenndefizite. Zudem fanden sich affektive Auffälligkeiten (Adynamie, Unbekümmertheit, eingeschränkte Belastbarkeit). Zwischenanamnese: Fr. Y erscheint pünktlich und alleine zum vereinbarten Termin. Sie berichtet über einen positiven Verlauf. Sie habe sich von der Hirn- wie auch Lungenoperation in der Zwischenzeit recht gut erholt, allerdings spüre sie, dass sie noch nicht 100 % fit sei wie früher. Sie merke auch ein komisches Gefühl im Kopf, verneint auf Nachfrage aber relevante Alltagseinschränkungen oder kognitive Veränderungen, auch seien ihr keine Veränderungen des Verhaltens und der Person aufgefallen. Die Stimmung sei gut und stabil, es nerve sie aber, dass sie aus körperlicher Sicht noch nicht alles machen kann wie früher. Sie sei zwischenzeitlich pensioniert. Autofahren sei ihr wieder erlaubt worden. Einschränkungen bemerke sie diesbezüglich nicht, sie fahre allerdings nur kurze Strecken. Nach den Operationen sei keine Neurorehabilitation oder kognitive Therapie als notwendig erachtet worden, sie sei seither zu Hause.Systemanamnese Nikotinkonsum sistiert, keine/selten Alkohol. Aktuelle Medikation Dafalgan 1 g / 4 x täglich, Atorvastatin-Mepha 20 mg / d, ASS Cardio Spirig HC 100 / d, Pantoprazol Actavis 40 mg / d. Anamnesekompetenter, allseits korrekt orientierter 65-jähriger Rechtshänder, im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich besser belastbar und antriebsadäquat. Die Auffassungsgabe und das Arbeitstempo sind altersgerecht. Die Konzentrationsfähigkeit ist im Verlauf stabil und konstant gegeben, es finden sich keine Hinweise auf relevante Konzentrationsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Impulskontrollstörung im Gespräch. Affektiv etwas reduziert schwingungsfähig, kooperativ, keine sonstige relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten. In Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen störungseinsichtig, wirkt diesbezüglich am Schluss etwas gereizt. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste unauffällige Erfassungsspanne, im Verlauf jedoch flache Lernkurve mit vermehrt Repetitionen, insgesamt deutlich verminderte Gesamtlernleistung (5-5-5-6-8). Deutlicher Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste und eingeschränkte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit, im Vergleich zur Voruntersuchung nur diskret positiv verändertes, nach wie vor jedoch im Vergleich zur Altersnorm deutlich auffälliges Ergebnis. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur jedoch eine leicht ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Verbesserte nur noch leicht unterdurchschnittliche verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium, vergleichsweise unveränderte, höher ausfallende, im Vergleich zur Altersnorm normgerechte semantische Ideenproduktion, leichte Tendenz zu Repetitionen. Bessere, unauffällige Leistungen bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion und bei der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit im Stroop-Test, keine qualitativen Auffälligkeiten. Eine Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird mit durchschnittlichem Bearbeitungstempo und guter Fehlerkontrolle bearbeitet, die psychomotorische Geschwindigkeit ist unauffällig. Bei der komplexeren Variante (TMT B) ist die Leistung in qualitativer Hinsicht wie auch betreffend der Bearbeitungsgeschwindigkeit altersgerecht. Die Daueraufmerksamkeit und Belastbarkeit in der 1.5-stündigen Untersuchung ist insgesamt unauffällig, im Verlauf kein Abfall der Konzentrationsleistung, keine Ermüdung feststellbar. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich weitgehend unauffällige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, keine weiteren sprachlichen Auffälligkeiten, unauffällige sprachliche Prosodie. Sprach- und Instruktionsverständnis, Konfrontationsbenennen, Lesen, Schreiben und Rechnen sind kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Deutlich bessere Leistung beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur: Die Grundstruktur wird korrekt erkannt, das Vorgehen ist etwas unsystematisch und wenig geplant, dadurch kommt es zu einzelnen Ungenauigkeiten, das Endergebnis ist knapp normgerecht. Bei der genaueren Prüfung keine Hinweise auf relevante visuell-räumliche, -konstruktive oder -perzeptive Störungen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologischen und neuropsychologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den präoperativen Vorbefunden 04.2015 – ein positiv verändertes kognitives Zustandsbild mit residuellen Minderleistungen im mnetischen Bereich (verbalbetonte Lern-, Abruf- und Speicherstörung) und in einzelnen frontal-exekutiven Funktionsbereichen (formallexikalische Ideenproduktion, konstruktiv-planerischen Fähigkeiten) mit leichter Tendenz zu Konfabulationen und Perseverationen. Der Antrieb und das Arbeitstempo wie auch die Belastbarkeit zeigen sich deutlich gebessert, affektiv fallen noch eine reduzierte Schwingungsfähigkeit und gewisse Reizbarkeit auf. Eine relevante Impulskontrollstörung oder sonstige neuropsychiatrische oder Verhaltensauffälligkeiten liessen sich nicht eruieren. Die dargelegten Befunde entsprechen einer residuellen formal leichten kognitiven Störung bei Status nach osteoplastischer Kraniotomie bifrontal mit Meningeomentfernung 04.2015. Ad Therapie: Mit diesen Befunden wäre eine kognitive Therapie / Ergotherapie (Schwerpunkt Gedächtnistraining, Exekutivfunktionen / Handlungsplanung) empfehlenswert. Hr. Y gab an, sich dies überlegen zu wollen, ggf. bitten wir den Hausarzt um Anmeldung. Ad Arbeitsfähigkeit: Eine Beurteilung der Arbeitsfähigkeit erübrigt sich, da Hr. Y zwischenzeitlich pensioniert ist. Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahreignung für Automobile gegeben. Neuropsychologische Untersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit. Diagnosen St.n. fronto-temporaler osteoplastischer Kraniotomie rechts, mikrotechnische Ausschaltung eines bilobulären Aneurysmas der A. communicans posterior am 27.04.2015 bei St.n. aneurysmatischer Subarachnoidalblutung Fischer IV, H&H III, WFNS III Rupturiertem P-Comm-Aneurysma (Durchmesser 4.9 mm) Komplizierter postoperativer Verlauf mit Vasospasmus der Media rechts. Fr. Y erscheint pünktlich in Begleitung des Ehemanns und des Sohnes zum vereinbarten Termin. Anamneseerhebung auf Italienisch und teils mit portugiesischer Übersetzungshilfe durch den Sohn in Anwesenheit aller. Beschrieben wird ein in kognitiver Hinsicht sehr positiver Verlauf. Die Müdigkeit sei deutlich besser geworden. Probleme mit der Konzentration oder dem Gedächtnis werden verneint, was von den Familienangehörigen bestätigt wird. Auch sei keine Veränderung der Geschwindigkeit des Denkens, des Verhaltens und der Stimmung aufgefallen. Der Sohn empfindet seine Mutter als etwas abgehärtet, sie habe Mühe, sich einzugestehen, dass sie z. B. Schmerzen habe und sie sich Zeit lassen muss. Dabei stünden vor allem körperliche Beschwerden und die Schmerzen im Vordergrund. Diese seien erst seit dem Ereignis aufgetreten. Früher habe sie keine Medikamente einnehmen müssen, einzig habe sie zum besseren Schlafen eine Tablette genommen. Im Moment erhalte sie noch wöchentlich Ergo- und Physiotherapie. Sie wünsche sich, bald wieder mit Arbeiten beginnen zu können, zu Hause sei es ihr langweilig. Sozialanamnese Verheiratet, 2 Kinder. Aus Portugal stammend, seit ca. 2 Jahren in der Schweiz. Fährt Auto (aktuell Fahrverbot). Schul- und Berufsanamnese 6 Jahre Grundschule in Portugal. Habe als Kantinenangestellte und Hilfs-Kindererzieherin gearbeitet. In der Schweiz temporär als Reinigungskraft tätig (zum Ereigniszeitpunkt 50%-Anstellung). Medikation Regelmässige Einnahme von Esomeprazol 40 / d, Trittico abends, in Reserve: Tramadal-Mepha, Dafalgan, Irfen 600 je nach Schmerzen; Movicol liquid. Die Untersuchung erfolgt in italienischer und portugiesischer Sprache. Die Verständigung und einfache Kommunikation sind für die Testuntersuchung hinreichend. Die Auffassungsgabe und Konzentrationsfähigkeit im Verlauf sind unauffällig. Die rechtshändige Patientin ist zu allen Modalitäten korrekt orientiert, in der Interaktion freundlich zugewandt und positiv gestimmt. Es finden sich keine Hinweise auf neuropsychiatrische oder Verhaltensauffälligkeiten, die Affekt- oder Impulskontrolle ist intakt. Die Belastbarkeit und Daueraufmerksamkeit sind während der 1.5-stündigen Untersuchung stabil gegeben, die Leistungsmotivation und das Durchhaltevermögen sind gut. Keine Hinweise auf eine relevante Ermüdung oder erhöhte Ablenkbarkeit.Gedächtnis Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Eine auditiv dargebotene Wortliste wird bereits beim ersten Durchgang problemlos aufgefasst und im Verlauf gelernt, die Abruf- wie auch die Wiedererkennleistung ist intakt. Von einer zuvor mit leichten planerischen Schwierigkeiten kopierten komplexen geometrischen Figur kann die Grundstruktur - zwar in rotierter Anordnung - und eine niveaugerechte Anzahl an Details reproduziert werden. Die Speicherfähigkeit ist in quantitativer Hinsicht als bildungsadäquat zu beurteilen. Kognitive Frontalhirnfunktionen Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung keine Hinweise auf schwerwiegende Konzentrationsstörungen, keine Ablenkbarkeit feststellbar. Bei der Prüfung der verbalen Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium leicht reduzierte Leistung (DD i. R. der Fremdsprachigkeit), die qualitative Leistung ist unauffällig. Bei der figuralen Ideenproduktion finden sich hingegen quantitativ niveaugerechte Ergebnisse. Keine Hinweise auf relevante Perseverationstendenz oder Konfabulationen. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Eine einfache Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird ohne Fehler aber mit verlangsamtem Tempo bearbeitet. Die Psychomotorik und das Arbeitstempo sind in der Testsituation jedoch unauffällig. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) mit sprachfreien Testverfahren finden sich intakte Reaktionsfähigkeiten, die Reaktionsgeschwindigkeiten sind durchschnittlich und die Fehler- und Impulskontrolle ist intakt. Auch eine komplexere Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit und parallelen Reizverarbeitung wird in qualitativer Hinsicht normgerecht gelöst. Die Fahreignungsrelevanten Testparameter fallen bei diesen Testaufgaben ausreichend aus. Sprache und sprachassoziierte Funktionen In der kommunikativen Interaktion unauffälliger Sprechantrieb, keine relevanten Wortfindungsstörungen oder sonstige sprachliche und sprachassoziierte Auffälligkeiten eruierbar, auch gemäss Sohn unauffällige Spontansprache. Das Konfrontationsbenennen ist kursorisch intakt. Schreiben, Lesen und Rechnen niveauentsprechend, keine relevanten Schwierigkeiten objektivierbar. Keine Hinweise auf eine aphasische Störung oder Apraxie. Visuo-Konstruktion / Visuelle Wahrnehmung Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erfasst, jedoch mit leichten Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten (DD bildungsbedingt) gezeichnet, dadurch einzelne Ungenauigkeiten, das Bearbeitungstempo ist dadurch leicht reduziert. Zeichnen eines Würfels unauffällig. Die einfache Objekterkennung wie auch das Erfassen von geometrischen Formen und Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive oder räumliche Störungen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie. Bei der genaueren Prüfung auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglect. Die aktuelle verhaltensneurologische und neuropsychologische Untersuchung zeigt ein weitgehend homogenes kognitives Leistungsprofil mit einzelnen unspezifischen Minderleistungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (konstruktiv-planerische Fähigkeiten, semantische Ideenproduktion), welche zumindest teilweise DD im Rahmen der Fremdsprachigkeit und der Schuldbildung mit Migrationshintergrund resp. dem geringen prämorbiden Ausbildungs- und Weiterbildungsniveau erklärt werden können. Ohne Kenntnis des Vorzustands und aufgrund der nicht-deutschen Muttersprache und der fehlenden Normäquivalenz ist eine valide und detaillierte Beurteilung leider nicht möglich, allerdings liessen sich keine schwerwiegenden neuropsychologischen Funktionsstörungen als Folge der operativen Eingriffe und der SAB 04.2015 feststellen. In der Testsituation wirkte die Patientin verhaltens- und affektadäquat und zeigte während der gesamten 1.5-stündigen Untersuchung keine relevanten Ermüdungserscheinungen. Zudem erwiesen sich die Konzentrationsfähigkeit und die verkehrsrelevanten Testparameter als insgesamt intakt resp. genügend. Auch fremdanamnestisch wird in kognitiver Hinsicht ein positiver Verlauf ohne relevante Einschränkungen oder Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu vor dem Ereignis 04.2014 beschrieben. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht dürfte mit diesen Befunden eine mehrstündige Arbeitstätigkeit mit leichtem kognitivem Anforderungsprofil wie in der 50%-igen Tätigkeit als Reinigungskraft zumutbar sein. Allerdings scheinen im Fall von Fr. Y somatische Faktoren ("Rückenprobleme") und die anamnestisch angegebene eingeschränkte körperliche Belastbarkeit im Vordergrund zu stehen. Diesbezüglich wären eine spezialärztliche Abklärung und ggf. (psycho-)somatische Behandlung angezeigt. Zur Vermeidung einer Überforderung ist nach körperlicher Stabilisierung ein schrittweiser Wiedereinstieg mit zu Beginn z. B. 20% und anschliessender Pensumerhöhung je nach Verlauf in Absprache mit dem Hausarzt empfehlenswert. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie ist im Hinblick auf den beruflichen Wiedereinstieg empfehlenswert. Aufgrund der Schmerzbeschwerden ist zudem neben der Physiotherapie ggf. eine spezifische psychosomatische Behandlung mit zusätzlichem verhaltenspsychotherapeutischem Therapieprogramm (Schmerzverarbeitung, Entspannungstherapie, Medikamentoptimierung) in Erwägung zu ziehen. Ad Fahreignung: Die Fahreignung für PKW ist mit diesen Befunden aus neuropsychologischer Sicht gegeben. Die Patientin wurde informiert. Ad Prozedere: Eine erneute neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen. Bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Vergesslichkeit, Orientierungs- und Konzentrationsschwierigkeiten bei St. n. mittelschwerem Schädelhirntrauma unter Alkoholeinfluss, St. n. C2-Entzug und bekannter Epilepsie. Im EEG vom 27.05.2015 kein Herdbefund, keine Zeichen einer erhöhten Anfallsbereitschaft. Fahrtauglichkeit ist aus epileptologischer Sicht gegeben. Diagnosen (entsprechend den Unterlagen) St. n. mittelschwerem Schädelhirntrauma 01.03.2014 mit/bei - Akutem Subduralhämatom parieto-occipital rechts, im Verlaufe Chronifizierung - Subduralblutung linksfrontal und linkstemporal - Kontusionsblutung frontal und baso-temporal bds. Übrige Diagnosen: - Chronischer Alkoholabusus - St. n. rezidiverendem generalisierten tonisch klonischen epileptischen Anfällen 28.04.2013 - St. n. Critical Illness Polyneuropathie - Chronische Pankreatitis - St. n. intermittierend tachykardem Vorhofflimmern - St. n. Hypovitamintose - St. n. Pneumokokkenpneumonie mit Sepsis 10.04.2013 - Begleitmeningitis Die detaillierte Anamnese kann freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Seit der letzten Untersuchung habe Hr. Y Fortschritte gemacht. Automatisierte Vorgänge würden meist gut funktionieren, obwohl er letztlich beim Kaffeewasser aufsetzen, das Wasser vergessen habe. Ungewohnte Situationen seien schwierig und etwas Neues lernen würde ihm schwerfallen. Wenn er aus dem Haus gehe, habe er sich einen Merkzettel gemacht, damit er nichts vergesse mitzunehmen. Seine Konzentration sei dürftig. Er wisse nach einem gelesenen Abschnitt nicht, was er gelesen habe und müsse noch einmal von vorne beginnen. Mit der Orientierung habe er immer noch Schwierigkeiten: Obwohl er den Weg ins Krankenhaus K kenne und sich gedanklich vorbereitet habe, sei er in die falsche Richtung gelaufen, dies sei der Grund weshalb er zu spät zur Untersuchung gekommen sei. Wortfindungsschwierigkeiten habe er keine, er sei ziemlich schlagfertig. Er dürfe aber nicht zu lange warten etwas zu sagen, sonst habe er vergessen was er sagen wollte. Früher habe er nie Süsses gegessen und heute habe er Lust auf Süsses. Auch Speisen, gegen die er eine Abneigung gehabt habe (Spinat, Rosenkohle) esse er heute. Seine Stimmung sei grundsätzlich gut. Aufgrund seiner Osteoporose würde er sich nun auch sportlich betätigen, was sich positiv auf seine Stimmung ausübe. Er fluche aber oft und habe keine Geduld, was sonst nicht seine Art sei. Er werde auch schnell aggressiv, was sich aber ausschliesslich gegen sich selber richte. Wichtige Dinge würde er jeweils zwischen morgens um 05.00 Uhr und 11.00 Uhr erledigen, nachher sei er nicht mehr leistungsfähig. Er schlafe gut in der Nacht (ca. 5-6 h), tagsüber nach dem Mittagessen müsse er sich noch für 1,5 h hinlegen. Er würde gerne so bald als möglich wieder mit einem 50%-Pensum zu arbeiten beginnen. In Absprache mit seinem Hausarzt hätte er diesbezüglich noch die verschiedenen Untersuchungen, u. a. diese, abgewartet. Für die Ausübung seines Berufes müsse Auto fahren dürfen.Noxen: chronischer Alkoholüberkonsum bis 03.2014 mit Entzug in Klinik K, Nikotin: ca. 1,5 Päckli/Tag Therapien: Gedächtnistraining 1x/Woche, Physio- und Ergotherapie je 1x/Woche, ca. 1x/Monat Psychotherapie. Medikamente: Lamotrigin, Creon forte, Pantozol, Novalgin Der allseits orientierte, 52-jährige Rechtshänder kommt alleine und mit einer 15-minütigen Verspätung zur Untersuchung (sei beim Stadt S in die falsche Richtung gelaufen). Er ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Es zeigt sich im Gespräch und der Interaktion eine leichte Weitschweifigkeit. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist gegeben. Leichte Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen sind beobachtbar, keine Ablenkbarkeit. Affektiv ist er schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Hr. Y ermüdet deutlich im Verlauf der rund 1,5-stündigen Untersuchung. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gedächtnis: Bei Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine deutlich verminderte Erfassungspanne, bei einer nur leicht ansteigenden und fluktuierenden Lernkurve. Es kommt zu einer Intrusion. Auf zusätzlich durchgeführten Lerndurchgängen erfolgt kein Lernzuwachs (3/6/7/6/6). Die Gesamtlernleistung ist deutlich eingeschränkt. Verglichen mit der Gesamtlernleistung kommt es zu einem leichten Abfall beim spontanen Spätabruf. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt, es kommt jedoch zu zwei Verkennungen. Bei einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im Spätabruf nur die Grundstruktur mit einer 90° Rotation reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische und -semantische Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ zeigen beide Aufgaben keine Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert und es kommt zu einem Regelbruch. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test ist intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) findet sich eine durchschnittliche Bearbeitungszeit ohne Fehler. Bei der Durchführung der komplexeren Variante (Trail Making Test B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Bearbeitungszeit deutlich reduziert und es kommt zu einem Fehler. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) zur fokussierten Aufmerksamkeit findet sich eine schnelle Reaktionszeit zu Ungunsten der Fehler- und Impulskontrolle: Es kommt zu 8 Fehlern und 10 Auslassungen. Die Leistungen in diesem Test sind defizitär. Auf die Durchführung der geteilten Aufmerksamkeit wird verzichtet, da Hr. Y mit der Aufgabe aufgrund der deutlichen Ermüdung überfordert ist. Die Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) wird mit einer der Norm entsprechenden Konzentrationsleistung, einer durchschnittlichen Bearbeitungsgeschwindigkeit und einer intakten Fehlerkontrolle absolviert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsstörungen oder sonstige sprachliche Auffälligkeiten, keine Paraphasien und unauffällige Prosodie. Sprach- und Instruktionsverständnis sind unauffällig. Das lautierte Vorlesen ist unauffällig, der Inhalt des gelesenen Textes kann nicht korrekt wiedergegeben werden (DD mnestisch bedingt). Die Rechen- und Schreibfähigkeit ist intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Das Konzept einer komplexen geometrischen Figur wird korrekt erkannt und die Figur kann ohne Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopiert werden. Keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive, -räumliche oder -perzeptive Störung. Keine Hinweise für eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei Hr. Y folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen und figuralen Merk-, Lern- und Abrufstörung sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen (eingeschränkte gerichtete und deutlich verminderte geteilte Aufmerksamkeit, leicht verminderte figurale Ideenproduktion, teilweise verminderte Fehlerkontrolle). Auf kognitiver Ebene können - verglichen mit der Voruntersuchung 10.2014 - Verbesserungen in der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit und leichte Verbesserungen in den mnestischen Funktionen objektiviert werden. Deutlich positive Veränderungen zeigen sich auf Verhaltensebene: Hr. Y ist nicht mehr logorrhoisch, umständlich, gedanklich assoziativ und er neigt auch nicht mehr zum vorschnellen Handeln. Es kann nur noch eine leichte Weitschweifigkeit beobachtet werden. Neben den oben beschriebenen mnestischen und attentional-exekutiven Einschränkungen stehen aktuell die deutliche Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit im Vordergrund. Die objektivierten kognitiven Defizite sowie das Verhalten entsprechen einer bifronto-temporo-limbischen Funktionsstörung, welche gut mit residuellen Folgen des mittelschweren Schädelhirntraumas am 01.03.2014, des Alkoholüberkonsums sowie der Begleitmeningitis bei Pneumokokkenpneumonie mit Sepsis 04.2013 vereinbar sind. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist mit diesen Befunden die Fahrtauglichkeit nicht gegeben. Hr. Y wurde entsprechend informiert und zeigt sich einsichtig. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit und Ermüdbarkeit sowie der attentional-exekutiven Minderleistungen, insbesondere der eingeschränkten Aufmerksamkeit, ist aktuell aus neuropsychologischer Sicht von keiner verwertbaren Arbeitsleistung auszugehen (100% AUF). Wenn nicht bereits erfolgt, empfehlen wir eine IV-Anmeldung. Aktuell bezieht Hr. Y Sozialhilfe und ist nach langer Arbeitslosigkeit ausgesteuert. Ad Therapien: Weiterführung der ergotherapeutischen Massnahmen mit Fokus auf Gedächtnis-, Aufmersamkeitsleistung und Belastbarkeit. Neuropsychologische Verlaufskontrolle zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Fahrtauglichkeit in 3 Monaten. Neuropsychologische Standortbestimmung bei Entscheidungs-, Beziehungs- und Entschlusschwierigkeiten bei Hirnparenchymdefekt rechts frontal und anamnestisch berichteter Epilepsie im Kindesalter. Angaben von Hr. Y: Er sei psychisch kaputt: Seit 1/2 - 3/4 Jahren leide er an schweren Depressionen, sei deswegen bei Dr. X in Behandlung. Bereits seit Jahren werde ihm alles zu viel und zu stressig, was vermutlich mit dazu geführt habe, dass er vor 1 1/2 Jahren seinen Job als Hauswart verloren habe. Begonnen habe alles vermutlich ungefähr beim Tod seines Vaters, er habe sich nutzlos und nicht mehr gebraucht gefühlt und als auch sein Sohn ausgezogen sei, habe sich dieses Gefühl akzentuiert, es sei ihm alles egal. Er habe in den letzten 1,5 Jahren verschiedene temporäre Jobs gehabt, wobei es immer wieder Blockaden gegeben habe, er morgens normal aus dem Haus gegangen sei und sich dann einfach irgendwohin gesetzt habe, manchmal sei er tagelang nicht mehr nach Hause gekommen. Vor allem sei dies aus Angst vor zu viel Verantwortung, Fehlern und auch aufgrund mangelnden Antriebs vorgekommen. So habe er auch ihm angebotene Festanstellungen nicht übernehmen können. Am letzten Samstag habe er erstmalig das Gefühl gehabt, dass er nicht mehr könne, habe sich eine Flasche Schnaps gekauft und alles beenden wollen. Er wisse nicht mehr weiter, er habe sich überlegt, in Klinik K vorstellig zu werden. In den letzten Jahren sei er gefühlskalt geworden, gleichgültiger gegenüber Menschen. Er habe immer schon alles in sich hineingefressen, nun könne er sich aber fast gar nicht mehr anderen gegenüber öffnen, sei verbal auch aggressiv. Dies sei ihm selber nicht bewusst, ihm aber von der Familie seit 2-3 Jahren berichtet worden. In Bezug auf die kognitive Leistungsfähigkeit seien ihm keine Veränderungen aufgefallen, er sei immer schon nach 30 Minuten Lesen eingeschlafen. Keine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, keine Probleme beim Dualtasking.Persönliche Anamnese: Frühgeburt, mit 5 Jahren Epilepsiediagnose. Die Anfälle hätten sich durch Zucken des linken Arms, gefolgt von der linken Gesichtshälfte und schlussendlich Schaum vor dem Mund manifestiert, seien mehrmals pro Woche bis ca. zum 12. Lebensjahr aufgetreten und danach verschwunden. Daraufhin habe er langsam die Tabletten abgesetzt, mit 21 Jahren plötzlich erneuter, unprovozierter Anfall, worauf er wieder medikamentös behandelt worden sei. In den folgenden 5 Jahren noch zweimalige starke Anfälle, danach nicht mehr. Er habe die Medikamente dann im Verlauf abgesetzt, nehme seit mehr als 10 Jahren nun keine mehr ein. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit, keine weiteren Entwicklungsverzögerungen oder Teilleistungsschwächen, ein Jahr Berufswahlschule gefolgt von einer 3-jährigen Lehre als Forstwart, danach im Gartenbau und zuletzt als Hausarzt gearbeitet. Systemanamnese: ca. ein Pack Zigaretten pro Tag, gelegentlich Alkohol und zur Beruhigung gelegentlich Marihuana. Er schlafe 5 bis 6 Stunden pro Tag, sei oft müde, Appetit normal. Aktuelle Medikation: Keine Der 46-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, wirkt aber sehr belastet und hoffnungslos und formuliert dies auch so. Ein affektiver Kontakt kann aber hergestellt werden, er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Bei Schwierigkeiten flucht er zum Teil, insgesamt aber keine Impulskontrollstörung. Das klinische Arbeitstempo ist zügig, keine Antriebsminderung. Der Arbeitsstil zeigt sich strukturiert, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Spontansprache, Auffassungsgabe, Verständnis und Umsetzen der Aufgaben zeigen keine Auffälligkeiten. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve (6-8-10) und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Der verzögerte Abruf, die relative Behaltensleistung und das Wiedererkennen sind intakt. Im Vergleich dazu reduzierte Leistung im visuell-episodischen Gedächtnis beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen. Rasches verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit fällt eine leichte psychomotorische Verlangsamung auf, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird zeitlich knapp genügend absolviert, da aufgrund Unsicherheiten bei der Buchstabenreihenfolge bei intaktem Konzeptwechsel 2 Fehler auftreten. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei guter Fehlerfestigkeit erledigt, intakte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine intakte Reaktionsgeschwindigkeit in der selektiven Aufmerksamkeit, ebenfalls gute Leistung in der geteilten Aufmerksamkeit ohne erhöhte Fehleranfälligkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und verlangsamt, aber ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, sehr belastet und hoffnungslos wirkender, reduziert schwingungsfähiger, aber kooperationsfähiger Patient mit diskreter psychomotorischer Verlangsamung und z.T. Fluchen bei ansonsten unauffälliger kognitiver Leistungsfähigkeit. Diese Befunde entsprechen insgesamt sehr leichten, vor allem subkortikalen Funktionsstörungen, gut passend zu der aktuell im Vordergrund stehenden psychiatrischen Erkrankung. Die vom Patienten berichtete erhöhte verbale Impulsivität in den letzten Jahren und der Empathieverlust sind DD zusammen mit dem Fluchen in der Untersuchungssituation und dem Suchtverhalten mit Nikotinüberkonsum und zur Beruhigung eingesetztem Marihuanakonsum residuelle Folgen des rechts frontalen Hirnparenchymdefekts, DD aggraviert durch die depressive Stimmung und verminderte kognitive Kompensationsmechanismen in Stress- und Belastungssituationen. Weitere psychiatrische Behandlung bei Ihnen ist dringend empfehlenswert, eine stationäre Evaluation ist vom Patienten gewünscht und sollte durch Sie beurteilt werden. Aus neuropsychologischer Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Neuropsychologische prächirurgische Untersuchung bei pharmakoresistenter Epilepsie mit komplex-partiellen Anfällen und sekundär-generalisierten Anfällen mit temporaler Semiologie, Hippocampussklerose rechts und epileptogenem Herdbefund rechts temporo-anterior. Angaben von Hr. Y: Seit 2004 nehme er gegen die epileptischen Anfälle Phenytoin ein. Er sei bereits vorher immer schon vergesslich gewesen, die Medikation habe dies aber deutlich verschlechtert. Vor allem wenn etwas schnell gehen müsse, vergesse er zum Beispiel Termine oder etwas einzupacken. Die Vergesslichkeit sei nach Anfällen etwas akzentuiert, für die Zeit der Anfälle selber bestünde keine Erinnerung. Ebenfalls seit Einnahme der aktuellen antiepileptischen Medikation sei er schneller müde, verspüre oft rechtsseitige Migräne, Wortfindungsstörungen und habe ausgeprägte Stimmungstiefs. Er würde sehr gerne eine andere Medikation erhalten, sei aber resistent dagegen. Angaben des begleitenden Ehepartners: Seine Ehefrau sei immer schon etwas unkonzentriert und vergesslich gewesen, früher habe er nicht genau gewusst, ob sie nicht zuhörte oder etwas tatsächlich vergaß. In den letzten 3 bis 4 Jahren habe sich diese Problematik aber deutlich akzentuiert. Die Patientin würde sämtliche Veränderungen auf den Beginn der Medikation mit Phenytoin datieren, selber glaube er aber eher, dass die langjährige Einnahme der Medikation das Gehirn langsam schädigen würde. Ansonsten berichtet er über leichte Probleme mit der örtlichen Orientierung, keine spontansprachlichen Veränderungen.Schul/Berufsanamnese: Aufgewachsen in Thailand, bis zur Oberschule ohne Teilleistungsschwächen (im Rechnen eher schwach) regelrechte Schulzeit, danach aus finanziellen Gründen abgebrochen. Keine weitere Ausbildung. Seit 1996 in der Schweiz, verheiratet. Die 46-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Aufgrund des beim ersten Termin deutlich reduzierten Sprachverständnisses wird die Untersuchung mit Hilfe einer thailändischen Dolmetscherin durchgeführt. Im Vordergrund steht trotz Übersetzung in die Muttersprache ein massiv reduziertes Sprachverständnis, bereits einfachste Instruktionen müssen mehrfach und vereinfacht präsentiert werden. Fr. Y benötigt viel Unterstützung und kann Aufgaben trotzdem nicht umsetzen. Interagierend damit zeigen sich ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen sowie eine leichte Impulskontrollstörung: Fr. Y hört die Instruktionen nicht zu Ende an und beginnt die Aufgaben vorschnell, ohne sie zu verstehen, bricht sie auch sehr rasch ab, deutlich reduzierte Fehlerkontrolle. Ebenfalls ist die Spontansprache (laut Angaben der thailändischen Dolmetscherin qualitativ unauffällig) sehr weitschweifig und umständlich, auf konkrete Fragen kann nahezu nicht eingegangen werden. Sie lacht sehr oft, hinterfragt den Sinn der Aufgaben und kommentiert ihr Vorgehen, auch wenn sie auf eine Zeitkomponente aufmerksam gemacht wird. Insgesamt deutlich erhöhte Ablenkbarkeit. Entsprechend fluktuierend kooperationsfähig arbeitet sie aber kognitiv weder antriebsgemindert noch verlangsamt ohne reduzierte Belastbarkeit oder Ermüdungserscheinungen über den Testzeitraum mit. Affektiv kann problemlos ein Kontakt hergestellt werden, sie berichtet aber über massive Stimmungsschwankungen. Gedächtnis: Eine in der thailändischen Muttersprache verbal dargebotene 10-Wortliste wird mit einer (aufmerksamkeitsbedingt) reduzierten Merkspanne erfasst und dann einer aber sprunghaft ansteigenden, das Maximum erreichenden Lernkurve insgesamt problemlos erfasst. Kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine Perseveration, eine Intrusion. In der figuralen Modalität wird eine zuvor mit ausgeprägten visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur makrografisch und mit konfabulativen sowie fehlplazierten Elementen im Vergleich zur verbalen Modalität vermindert erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: In der thailändischen Muttersprache quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit, eine Wiederholung. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu massive Probleme bereits beim Verstehen der Aufgabe, trotz engmaschiger Hilfe zeigt sich eine deutlich reduzierte Fehlerkontrolle im Sinne von Regelbrüchen. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann aufgrund von ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen, nicht aber bei psychomotorischer Verlangsamung, insgesamt defizitär gearbeitet werden. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung initial ausgeprägte Impulskontrollstörung, nach mehreren Versuchen kann die Aufgabe dann aber mit genügender Leistung absolviert werden. In der geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe berichtet Fr. Y, trotz mehrfachen Versuchen, nicht in der Lage zu sein, gleichzeitig auf auditive und visuelle Stimuli reagieren zu können. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der thailändischen Muttersprache (laut Dolmetscherin) qualitativ unauffällige, aber sehr umständliche Spontansprache bei über die Sprachbarriere hinausgehendem stark eingeschränktem Sprachverständnis. Das Schreiben eines Satzes gelingt ohne Schriftzerfall in der Muttersprache problemlos, intaktes Rechnen. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird mit ausgeprägten visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten erfasst und erst nach mehreren Versuchen insgesamt genügend abgezeichnet, aber keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte Patientin mit in der thailändischen Muttersprache ausgeprägten Sprachverständnisproblemen und folgenden kognitiven Befunden: Visuelle Abrufschwäche, eingeschränkte figurale Ideenproduktionen, visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie Defizite der gerichteten, selektiven und geteilten Aufmerksamkeit. Auf der Verhaltensebene zeigt sich ein Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Umständlichkeit, Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsfluktuationen, vorschnellem Beginnen der Aufgaben und Abbruchtendenz, reduzierte Fehlerkontrolle sowie inadäquatem Lachen und Kommentieren des Vorgehens. Insgesamt entsprechen diese Befunde Funktionseinschränkungen fronto-temporaler Hirnareale deutlich rechtsbetont, sehr gut passend zur rechtsseitigen Hippocampussklerose und dem Herdbefund rechts temporo-anterior. Aufgrund der deutlich reduzierten Kooperationsfähigkeit der Patientin bei ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen ist der Schweregrad der Störung bei berichteter und fremdanamnestisch bestätigten kompletten Selbständigkeit im Alltag als mässig bis mittelschwer zu werten. Die eigenanamnestischen Angaben zeigen zwar hinsichtlich frühkindlicher Entwicklung und der schulischen Ausbildung keine sicheren Auffälligkeiten, phänomenologisch sind obige Befunde aber hinweisend auf vorbestehende Leistungsschwächen, inkl. Sprachverarbeitungsstörung, als Folgen einer zerebralen Entwicklungsstörung unklarer Ätiologie, DD Aggravation durch soziokulturelle Faktoren. Postoperative neuropsychologische Untersuchung empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei mässigen Einschränkungen rechts frontaler und bifronto-temporaler Hirnareale bei St. n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet links am 09.11.2014 mit Aphasie, Wortfindungsstörungen und Dysarthrie unklarer Ätiologie, DD makroangiopathisch bei kurzstreckigem M2-Verschluss und multiplen kleinen Infarkten im Mediastromgebiet links. Es gehe ihr sehr gut, Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit habe sie zu keinem Zeitpunkt bemerkt: Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Alltagsfunktionen inkl. Waschen, Kochen, Putzen und den Finanzen erledige sie selbständig und fehlerfrei, dies werde auch von Ehemann und Tochter bestätigt. Sie fahre nur 3 Mal wöchentlich sehr kurze Strecken Auto, immer am Morgen wenn kein Verkehr herrsche und sie Parkplätze habe. Einmalig sei sie unglücklich auf einen Randstein aufgefahren, was am Auto einen Bagatellschaden verursacht habe. Auf das in der Voruntersuchung angesprochene Fahrverbot bejaht sie dessen Kenntnis, da sie aber höchst selten fahre und andersweitig nicht aus dem Weiler käme, habe sie es gebrochen. Für Strecken wie heute lasse sie sich fahren und habe nun auch den Rotkreuz-Fahrdienst ausprobiert, was sehr gut klappe. Aktuelle Medikation: Rantidin 150 mg 1-0-0, Amlodipin 5 mg 1-0-0, Clopidogrel 75 mg 1-0-0, Torvastatin 40 mg 0-0-1, Coversum 5 mg 1-0-0, Vit D3 und Calcimagon. Die 84-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, noch nervös, aber nicht mehr agitiert berichtet sie aktuell mit unauffälliger, ruhiger Spontansprache bei rascher Auffassungsgabe und für sämtliche Aufgaben gut erhaltenem Instruktionsverständnis. Kein Kommentieren des Vorgehens mehr eruierbar, noch diskret verminderte Fehlerkontrolle i.S. vermehrter Wiederholungen. Aktuell sind weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit zu bemerken, Fr. Y arbeitet konzentriert und gleichmässig, hat eine deutlich bessere Wahrnehmung der eigenen kognitiven Grenzen. Bis auf die Nervosität ist affektiv unauffällig, die ehemals dominierende Impulskontrollstörung nicht mehr zu objektivieren.MMS: 28/30 Pkt. (mnestische Defizite). Gedächtnis: Eine visuell dargebotene nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer genügenden Merkspanne erfasst und einer flachen Lernkurve insgesamt leicht reduziert gelernt. Im Vergleich dazu kein Abfall im verzögerten Abruf bei verminderter Diskriminabilität. Eine zuvor primär leicht erschwert erfasste, dann aber adäquat kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur in den Grundzügen und mit konfabulativen Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: verminderte semantische, intakte phonematische Ideenproduktionen ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität quantitativ genügende Leistung ohne erhöhte Repetitionstendenz. Das verbale Arbeitstempo ist weiterhin adäquat, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit zwei Fehlern aktuell genügende Gesamtleistung. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) wird ohne erhöhte Ablenkbarkeit rasch gearbeitet, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel gut, genügende Gesamtleistung ohne Fehler. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung wird in der erwarteten Zeit und mit einem Fehler selektiv auf Reize reagiert, in der geteilten Aufmerksamkeit wirkt Fr. Y etwas ratlos, absolviert die Aufgabe dann aber mit genügender Reaktionszeit auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird initial erschwert erfasst, dann aber problemlos kopiert. Weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, nervöse Patientin mit einer im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich besseren Selbsteinschätzung und folgenden kognitiven Befunden: Eine leichte verbale Lern- und Speicherstörung, eine eingeschränkte semantische Ideenproduktion, leichte visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie eine Anomie. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 02.15.XXXX haben sich die Befunde vor allem im Bereich der Frontalhirnfunktionen insgesamt deutlich verbessert, ebenfalls ist das ehemals im Vordergrund gestandene Verhaltenssyndrom nicht mehr objektivierbar. Insgesamt entsprechen diese Befunde aktuell noch leichten Funktionseinschränkungen vor allem links fronto-temporaler Hirnareale als Folgen des Hirninfarkts im Mediastromgebiet links am 09.11.2014: Unter Berücksichtigung der Verbesserung der Befunde ergeben sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise auf eine beginnende neurodegenerative Entwicklung. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der deutlichen Verbesserung der fahrrelevanten kognitiven Funktionen, der besseren Selbsteinschätzung und der wieder gut erhaltenen Impulskontrolle sind die Kriterien an die Fahreignung für die von der Patientin beschriebenen kurzen Strecken wieder erfüllt. Zukünftig werden sich aber hinsichtlich Fahreignung Limitationen ergeben. Es wurde der Patientin daher nahegelegt, in Zukunft freiwillig auf das Autofahren zu verzichten. Fr. Y hat für sich bereits beschlossen, den Ausweis noch in diesem Jahr abzugeben. Sollte die Patientin in Zukunft weiterhin PKW fahren wollen, ist eine Überprüfung der Fahreignung in 1 Jahr empfehlenswert. Neuropsychologische Kontrolluntersuchung je nach Verlauf. Folgendes wurde besprochen: Vordergründige weitere fachpsychiatrische Therapie (inkl. Suchtbehandlung). IV-Anmeldung: Ich habe der Schwester ein Formular zum Ausfüllen und Verschicken an die SVA Stadt S/ IV-Stelle ausgehändigt. Zudem wurde eine Beratung via Fragile Suisse empfohlen und die entsprechende Kontaktadresse sowie auch Informationsmaterial über die Folgen eines SHT vermittelt. Gegebenenfalls ist auch eine Beistandschaft zu diskutieren. Verlaufskontrolle bei Bedarf oder neuen Aspekten. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrations- und Gedächtnisproblemen sowie Blackouts und paroxysmal auftretendem Halte- und Aktionstremor von Rumpf und allen Extremitäten mit Fluktuationen a.e. psychosomatisch bedingt, chronischem Alkoholüberkonsum (in den letzten Monaten reduziert) und psychosozialer Belastungssituation. Er leidet sehr stark unter dem Tremor und Attacken. Hierbei kann er nicht sprechen, ist danach sehr müde. Diese treten sehr unregelmäßig auf, aufgrund der Unvorhersehbarkeit kann er auch z.B. seinen Hobbys nicht mehr nachgehen, was ihn auch psychisch stark belastet. Primär verneint er Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit, über den Grund der Untersuchung informiert berichtet er von ausgeprägter Vergesslichkeit, er verlegt Gegenstände, wenn er abgelenkt wird, Lesen würde ihn sehr stark ermüden. Im Alltag ist er aus kognitiver Sicht aber nicht eingeschränkt, er kann neue Geräte basteln und Baupläne lesen. Die Vergesslichkeit besteht schon lange vor den körperlichen Beschwerden, keine Progredienz. Schul-/Berufsanamnese: Schulzeit mit einer Klassenwiederholung aufgrund von Rechenproblemen, Schulabschluss gefolgt von der Berufsschule. Beginn einer Elektrikerlehre, Abbruch da es ihm nicht gepasst hat, dann als Hilfselektriker, im Kino als Operateur, Tanzmusiker, Mechaniker im Bowlingzentrum und zuletzt im Bereich Elektronik gearbeitet. Mehrfacher Stellenwechsel aufgrund zwischenmenschlicher Probleme. Er konnte aufgrund von Rückenproblemen nicht mehr arbeiten, aktuell wegen des Tremors nicht mehr, IV-Anmeldung läuft. Systemanamnese: ca. 1-1.5 Packungen Zigaretten pro Tag, Alkohol stark reduziert wegen Übergewicht auf aktuell 3 bis 4 Bier/Tag, früher sehr viel. Aktuelle Medikation: nicht erinnerlich, er glaubt Marcoumar. Der 50-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er geht am Rollator stark verlangsamt und zittrig im Gangbild. Er wirkt stark leidend, im freien Gespräch ausgeprägter Tremor wechselnder Körperteile, weniger akzentuiert in der geführten Testsituation. Er bricht deswegen viele Aufgaben ab, deutliche Aufmerksamkeitsfluktuationen bei erhöhter Ablenkbarkeit. Er berichtet sehr weitschweifig mit einfacher Spontansprache und zum Teil Fluchen, insgesamt aus Angst vor den Attacken deutlich reduziert kooperationsfähig. In der geführten Testsituation arbeitet er bei guter Auffassungsgabe für einfache Aufgaben und raschem Umsetzungsvermögen ohne Antriebsminderung oder kognitive Verlangsamung etwas fraglich motiviert mit. Ein durchgeführtes Symptomvalidierungsverfahren gibt Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Im Affekt ist er sehr freundlich und zugewandt, insgesamt Hinweise auf eine Impulskontrollstörung, jedoch nicht auf ein Verhaltenssyndrom. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann mit einer initial ansteigenden, dann fluktuierenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Hr. Y gibt sehr rasch auf, kann auf Motivationsversuche hin seine Leistung noch steigern. Im Vergleich dazu deutlicher Abfall im verzögerten Abruf, auch hier bricht er die Aufgabe wiederholt ab. Das Wiedererkennen zeigt sich deutlich besser. Der Abruf einer zuvor stark verlangsamt und zittrig, aber ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite kopierten komplexen geometrischen Figur kann nicht mehr durchgeführt werden, Hr. Y fühlt sich nicht in der Lage. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und zeitlich mit den Akten übereinstimmend.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische Wortflüssigkeit, Abbruch in der phonematischen Prüfung. Qualitativ und quantitativ unauffällige figurale Ideenproduktion. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann nicht durchgeführt werden, Hr. Y hat die Brille vergessen. Auf weitere schriftliche Aufgaben musste deshalb verzichtet werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion weitschweifige, aber flüssige und qualitativ unauffällige Spontansprache bei für einfache Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Lesen, Schreiben wie Rechnen konnte aufgrund der fehlenden Lesebrille nicht geprüft werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird stark verlangsamt und zittrig, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Dyspraxie. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, freundlicher, stark leidend wirkender, weitschweifiger Patient mit fluktuierendem Tremor des gesamten Körpers und folgenden kognitiven Befunden: Leichte Impulskontrollstörung mit ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhter Ablenkbarkeit, reduzierter Kooperationsfähigkeit bei raschem Abbrechen der Aufgaben und auffälligem Symptomvalidierungsverfahren sowie folgenden kognitiven Befunden: Eine verbale Lern- und Abrufschwäche bei besserem Wiedererkennen (die figurale Modalität konnte nicht geprüft werden) und eine eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit. Weitere Befunde konnten aufgrund der fehlenden Lesebrille und der eingeschränkten Kooperationsfähigkeit (mit Angst vor Attacken) nicht erhoben werden. Insgesamt entsprechen obige Befunde Funktionsstörungen vor allem rechts frontaler Hirnareale. Unter Berücksichtigung der Anamnese ist das Ausfallsmuster zusammen mit der Verhaltensbeobachtung hinweisend auf Folgen einer frühkindlichen Entwicklungsstörung (mit auffälligem Verhalten, Abbruch der Lehre, vermehrtem Stellenwechsel und Suchtverhalten), wodurch auch funktionelle / dissoziative Symptome begünstigt werden können. Aggravierend wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit und die somatischen Symptome auch der jahrelange C2-Überkonsum aus. Vordergründige fachpsychiatrische Behandlung. Aus kognitiver Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Die Arbeitsfähigkeit ist sicher eingeschränkt, lässt sich aber bei verminderter Kooperation nicht abschließend beurteilen. Hinsichtlich Relevanz der affektiven Komponenten auf die AF sollte auch aus psychiatrischer Sicht Stellung genommen werden. Bei verminderter Kooperation nehmen wir keine Stellung zur Fahrtauglichkeit. Zwischenanamnese: Subjektiv gehe es dem Patienten gut. Keine relevante Verschlechterung im Verlauf. Er sei nach wie vor beruflich am früheren Arbeitsort im geschützten Rahmen tätig, führe einfache Arbeiten aus, aber ohne Leistungsdruck. Insgesamt sei er sozial gut integriert und pflege engen Kontakt zu seinen Geschwistern. Im Alltag sei er aber nicht auf Hilfe angewiesen und erledige auch die meisten administrativen Angelegenheiten selbständig. Die antidementielle Medikation werde gut vertragen. Medikamente: Aricept 10 mg 1x1, Venlafaxin, Micardis. Allseits orientierter, ernster, etwas umständlicher Rechtshänder, der allein zum vereinbarten Termin erscheint. Antrieb, Stimmung, Affekt- und Impulskontrolle sind gegeben. Gut erhaltene Krankheitseinsicht. Die Spontansprache ist flüssig. Keine Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Auf eine detaillierte Untersuchung wurde verzichtet. Anamnestisch und vom klinischen Eindruck her stabiler Verlauf mit nach wie vor gut erhaltener Selbständigkeit. Der Patient ist beruflich im geschützten Rahmen integriert, was auch hinsichtlich Alltagsstrukturierung optimal ist. Fortführen der antidementiellen Medikation. Sonstige Therapien sind vorerst nicht notwendig. Bei Fehlen von Besonderheiten ist eine detaillierte neuropsychologische Verlaufsuntersuchung mit Neubeurteilung der Fahreignung 01.2016 vorgesehen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. subakutem rechts betontem zerebellärem ataktischem Syndrom mit neuropsychologischen Defiziten (Untersuchung vom 05.2014, MRI vom 17.04.2014: vaskuläre Leukenzephalopathie), St. n. schwerer Elektrolytstörung mit Hypomagnesiämie, St. n. Emesis 04.2014, metabolisches Syndrom (arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus Typ II, Dyslipidämie). Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Der Patient berichtet, dass bei einer Blutuntersuchung im Rahmen des Reha-Aufenthaltes in Stadt S letztes Jahr Darmkrebs festgestellt wurde. Es sei früh erkannt worden und er habe letzten Herbst operiert werden können. Morgen werde eine Kontroll-Darmspiegelung durchgeführt, was ihn schon beschäftige. Am Montag werde er zudem ins Krankenhaus K zur erneuten Hüft-Operation eintreten. Die ersten beiden Hüftoperationen seien nicht gelungen. Er sei froh, könne dies jetzt vorangetrieben werden, denn aufgrund der Hospitalisation im Mai 2015 und wegen dem Darmkrebs habe er warten müssen. Es gehe ihm sonst gut. Er bemerke keine Einschränkungen in Bezug auf Denkgeschwindigkeit, Gedächtnis, Konzentration/Aufmerksamkeit und Sprache. Er arbeite nach wie vor ca. 20 % (Buchhaltung für 3 kleinere Betriebe und 100 Steuererklärungen pro Jahr), was ihm gut tue. Der Appetit, der Schlaf und die Stimmung seien gut. Er werde aufgrund der Hüftoperation wieder eine Weile auf das Autofahren verzichten müssen, was sonst gut gelinge. Medikamente: Bilol 5 mg morgens, Crestor 20 mg abends, Omeprax 20 mg morgens. Noxen: Alkohol: Aufgrund erhöhter Leberwerte (Hepatitis A) vor einem Jahr, habe er seither auf Alkohol verzichtet. Nikotin: 10-12 Zigaretten/Tag. Der allseits orientierte, 66-jährige umgelernte Linkshänder erscheint pünktlich und alleine zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Im Gespräch und in der Interaktion ist er kohärent. Keine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen feststellbar. Er ist schwingungsfähig und es zeigen sich keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der rund 1-stündigen Untersuchung. Gedächtnis: Bei einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve und unauffällige Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf fällt im Vergleich zur maximalen Anzahl gelernter Wörter normgerecht aus. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte einfache geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist sowohl quantitativ als auch qualitativ unauffällig. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist ebenfalls intakt. Es zeigt sich eine unauffällige Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur kann ohne planerische Schwierigkeiten korrekt kopiert werden. Keine Hinweise auf visuell-perzeptive.räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Das Zeichnen eines Würfels gelingt problemlos. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 66-jährigen Hr. Y - im Vergleich zur Voruntersuchung 06.2014 - nach wie vor eine leicht verminderte figurale Ideenproduktion. Erfreulicherweise kann eine Normalisierung der verbalen Abrufleistung objektiviert werden. Zudem zeigen sich in den übrigen geprüften kognitiven Modalitäten, welche sich schon in der Voruntersuchung als normgerecht erwiesen haben, weitere Leistungsverbesserungen. Die sehr diskreten kognitiven Befunde sind gut mit residuellen Folgen des subakuten rechts betonten zerebellären ataktischen Syndrom erklärbar und/oder der vaskulären Leukenzephalopathie. Aktuell gibt es keine Hinweise auf das Vorliegen eines dementiellen Syndroms. Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden aus neuropsychologischer Sicht gegeben. Ad Verlaufsuntersuchung: Eine erneute Verlaufsuntersuchung ist nicht geplant. Bei Besonderheiten oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei reduzierter Belastbarkeit und Müdigkeit bei Moya-Moya-Angiopathie ED 03.2008, St.n. Hirninfarkt im Gefäss-Tentorium der A. cerebri media links 12.2007, hochgradiger Stenose der Aa. cerebri anteriores und mediae bds. und St.n. Anlage eines EC-IC-Bypasses bds. Angaben der Fr. Y: Bereits als Kind habe sie viel unter Kopfschmerzen gelitten, man habe eine Migräne vermutet. Mit 19 Jahren habe sie dann plötzlich Gefühlsstörungen der gesamten rechten Körperhälfte und Wortfindungsstörungen entwickelt, worauf der Hirninfarkt diagnostiziert worden sei. Sie habe deshalb auch die Lehre unterbrechen müssen, bis 2 Jahre später die Bypässe gelegt worden seien. Sie habe danach den Lehrabschluss nachholen können und beginnend mit einem 20%-Pensum im Baudepartement zu 100% als kaufmännische Angestellte gearbeitet. Im 09.2014 habe sie plötzlich wieder ein Kribbeln im gesamten rechten Körper verspürt, die Gefühlsstörungen im rechten Mundbereich persistieren seither. Seither sei sie sehr müde, benötige extrem viel Schlaf und lege sich auch am Nachmittag noch einmal hin. Ein Sozialleben habe sie seither fast nicht mehr, sie habe die Energie nicht, auszugehen. Sie arbeite aktuell 20 - 30%, habe auf 50% zu steigern versucht, sei dann aber zusammengebrochen. Ab 09.2015 habe sie einen Job zu 30 bis 40%, mehr traue sie sich nicht zu. Die Konzentration sei auf 3/4 - 1 Stunde beschränkt, danach müsse sie eine Pause machen. Sie habe danach aber deutlich länger, etwas aufzunehmen, es strenge sie extrem an. Sie könne z.B. nicht mehr Fernsehen, das sei zu anstrengend. Lesen würde bis maximal 1 Stunde gehen, danach sei sie zu müde, vergesse oft auch, was sie gelesen habe. Ansonsten sei das Gedächtnis intakt, die Auffassungsgabe geschwindigkeitsabhängig ebenfalls. Die Stimmung sei im letzten Jahr aufgrund des Lyrica sehr schlecht gewesen, ansonsten sei sie positiv. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer kaufmännischen Ausbildung. Systemanamnese: bland Aktuelle Medikation: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0. Die 26-jährige Fr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Das klinische Arbeitstempo ist zügig, keine Antriebsminderung. Der Arbeitsstil ist sehr sorgfältig und strukturiert, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. Bei sehr motiviertem Arbeitsstil fällt bereits innerhalb der Aufgaben ein deutlicher Abfall der Leistung auf, insgesamt deutlich erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren, was sich in verlangsamter Auffassungs- und Umsetzungsgabe, langsamerem Arbeitstempo und ansteigender Fehleranfälligkeit bereits über einen 2-stündigen Testzeitraum manifestiert. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 15-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine dann aber nur ungenügend und fluktuierend ansteigende Lernkurve (7-9-8-9-10) und eine insgesamt deutlich verminderte Enkodierungsleistung mit erhöhter Intrusionstendenz ohne Perseverationen. Abfall auf die Merkspanne im Abruf nach Interferenz, Fr. Y hat große Mühe mit dem Einordnen der Interferenzliste. Nochmaliger Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf, ebenfalls defizitäres Wiedererkennen. Im Vergleich dazu sehr gute Leistung im visuell-episodischen Gedächtnis beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen mit deutlicher Überlegenheit der figuralen Modalität. Intaktes verbales Arbeitstempo, genügende visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit arbeitet die Fr. Y ohne psychomotorische Verlangsamung oder attentionale Defizite in der erwarteten Zeit, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird bei intaktem Konzeptwechsel fehlerfrei absolviert. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit einer deutlich verminderten Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen erledigt, sehr guter Fehlerfestigkeit und trotzdem deutlich verminderte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich nach einem 50-minütigen Testzeitraum eine deutliche Ermüdung, trotzdem intakte Reaktionsgeschwindigkeit in der selektiven Aufmerksamkeit ohne Fehler. Ebenfalls rasche Reaktionszeiten gleichermassen auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli in der Prüfung geteilter Aufmerksamkeit bei aber müdigkeitsbedingt deutlich reduzierter Fehlerkontrolle. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte und kooperative Fr. Y mit deutlich reduzierter Belastbarkeit und bereits innerhalb einzelner Aufgaben abnehmender Konzentrationsleistung bei gleichzeitigem Ansteigen der Fehleranfälligkeit und folgenden kognitiven Befunden: Verbales anterograd-amnestisches Syndrom, deutliche Einschränkungen der geteilten und Daueraufmerksamkeit sowie Konzentrationsleistung und einem Ungleichgewicht zwischen verbalen vs. figuralen Funktionen zu Gunsten der figuralen Leistungen. Die exekutiven, visuell-mnestischen, visuo-konstruktiven und -perzeptiven Funktionen sowie die psychomotorische Geschwindigkeit und der Antrieb zeigen sich intakt. Insgesamt entsprechen diese Befunde (alters- und ausbildungsangepasst) mittelschweren Funktionsstörungen links fronto-temporaler Hirnareale, lokalisatorisch sehr gut passend zu den neuroradiologischen Befunden, resp. den Folgen des linksseitigen Hirninfarkts bei Moya-Moya-Angiopathie. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der als Folgen der Grunderkrankung deutlich eingeschränkten Belastbarkeit mit konsekutivem Abfall der Konzentrationsleistung bei gleichzeitig ansteigender Fehleranfälligkeit ist die Arbeitsfähigkeit der Fr. Y aus kognitiver Sicht als deutlich reduziert einzustufen: Ein wie aktuell angestrebtes Pensum von 30% (Anwesenheit von 50% bei 30%-iger Arbeitsleistung mit der Möglichkeit, Pausen einzulegen) im angestammten Beruf erscheint hierbei vorerst empfehlenswert, eine Steigerung kann im Verlauf mit der sehr motivierten Fr. Y bei besserer Belastbarkeit diskutiert werden. Aufgrund der Natur der Grunderkrankung ist diese aber nicht garantiert. Qualitativ bestehen keine Einschränkungen oder die Notwendigkeit einer Anpassung des Arbeitsinhalts. Die Befunde wurden mit der Fr. Y besprochen und ihr geraten, bei Antreten der neuen Stelle Instruktionen bei krankheitsbedingt reduzierter verbaler Gedächtnisleistung - wenn möglich - visuell aufzunehmen.Eine IV-Anmeldung ist dringend empfehlenswert. Bei der stark reduzierten belastbaren Patientin wäre eine juristische Unterstützung beim IV-Antrag empfehlenswert und wurde mit der Patientin besprochen. Ad Therapie: Bei persistierenden Feinmotorikstörungen und Gedächtnisdefiziten empfiehlt sich eine Ergotherapie, wenn die Gesamtsituation es erlaubt. Neuropsychologische Verlaufskontrolle vor einer allfälligen Steigerung der Arbeitstätigkeit empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei bekannter demenzieller Entwicklung Typ M. Alzheimer. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, es gehe ihm gut. Sein Gedächtnis funktioniere gut. Er habe nicht das Gefühl, müde zu sein. Er schlafe in der Nacht 6 h. Er gehe spazieren, sei mit dem Garten beschäftigt, ihm sei nie langweilig. Zudem absolviere er längere Bahnreisen mit Übernachtungen, da er ein GA besitze. Das Autofahren gelinge gut, er fühle sich sicher hinter dem Steuer. Angaben der begleitenden Ehefrau: Ihr Ehemann mache seit Jahren täglich Tagebucheinträge. In letzter Zeit müsse er sie immer fragen, wo sie gewesen seien und was sie gemacht hätten. Er schlafe nachts ca. 12 h und tagsüber, wenn sie ihn lassen würde, nochmals 2 h. Er fahre mit der Bahn noch einmal pro Woche nach Stadt S und wieder zurück. Längere Bahnreisen lägen ca. 1,5 Jahre zurück. Beim Fernsehen würde er die Schauspieler verwechseln und nicht mehr nachkommen. Es sei schon vorgekommen, dass er sich nicht korrekt bekleidet habe (nur Pullunder ohne Hemd darunter). Manchmal frage er im Bett, ob Morgen oder Abend sei. Er behaupte zudem, dass mit ihr etwas nicht stimme und sie sich einer neuropsychologischen Untersuchung unterziehen müsse. Sie müsse ihn dauern dazu anhalten, etwas zu trinken. Er behaupte dann, bereits genug getrunken zu haben. In Bezug auf das Autofahren hätten beide Söhne unabhängig voneinander gesagt, dass sie nicht mehr möchten, dass ihr Vater Auto fährt. Sie selber fahre immer mit, sie würde ihn nicht mehr allein fahren lassen. Er habe Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Längere Reisen würde sie unter einem Vorwand nur noch mit dem Zug organisieren. Die Enkelin würde sie schon seit einem Jahr nicht mehr mitfahren lassen. Sie äußert, sehr verunsichert zu sein, was die Fahrfähigkeiten ihres Ehemannes betreffen. Der zeitlich unsicher (Datum), ansonsten vollständig orientierte, 78-jährige Rechtshänder kommt pünktlich und in Begleitung seiner Ehefrau zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist nervös, was sich in leichtem Zittern beider Hände bemerkbar macht. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Der dissimulierende und teilweise anasognostische Patient reagiert im Anamnesegespräch gereizt, wenn seine Ehefrau seine Defizite anspricht. Leicht gedankliches Perseverieren (äußert nach jeder Aufgabe u. a.: eine raffinierte Sache). Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Die Schwingungsfähigkeit ist intakt, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der 1,5-stündigen Untersuchung beobachtbar. Gutes Durchhaltevermögen. Als dem Patienten bei der Befundbesprechung eröffnet wird, dass die Fahreignungsparameter nicht erzielt wurden, verlässt er aufgebracht den Untersuchungsraum. MMS: 26/30 Pkte. (Abzüge: Merkfähigkeit, zeitliche Orientierung). Gedächtnis: Hr. Y kann nicht berichten, was er mittags gegessen hat. Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne, eine zu Beginn ansteigende, dann abflachende Lernkurve mit einer insgesamt leicht verminderten Gesamtlernleistung. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang übt nur einen leicht positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert (4/8) und es kommt zu zwei Verkennungen. Im freien Spätabruf kann spontan von einer vorher korrekt kopierten einfachen geometrischen Figur nichts erinnert werden. Nach kurzer Präsentation der Vorlage kann lediglich die Grundstruktur reproduziert werden, zudem finden sich konfabulative Elemente. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig, qualitativ kommt es zu 3 Wiederholungen. Bei der Prüfung der formal-semantischen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. In der figuralen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung leicht reduziert, es kommt zu zwei Repetitionen. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine leicht reduzierte Leistung. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Leistung normgerecht. Bei der computergestützten Variante zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit zeigt sich eine knapp der Norm entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Reaktionsgeschwindigkeit sowohl auf den auditiven als auch auf den visuellen Reiz deutlich vermindert. Zudem ist die Fehlerkontrolle reduziert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich weitgehend unauffällige Spontansprache mit vereinzelt Wortfindungsschwierigkeiten. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Schreiben, Rechnen, Lesen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion und visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und ohne Planungsschwierigkeiten korrekt kopiert. Keine Hinweise auf visuell-perzeptive, -konstruktive oder -räumliche Störungen feststellbar. Zeichnen einer Uhr mit Zifferblatt gelingt. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem zeitlich unsicher orientierten, 78-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen und figuralen Lern-, Abruf- und Speicherstörung sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen wie verminderte Fehlerkontrolle, reduzierte gerichtete und geteilte Aufmerksamkeit. In der sprachlichen Modalität zeigen sich vereinzelt Wortfindungsschwierigkeiten. Auf Verhaltensebene sind bei dem nervösen, dissimulierenden und teilweise anosognostischen Patienten eine Reizbarkeit sowie gedankliches Perseverieren beobachtbar. Bis auf die Leistungsverschlechterung in der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit sind die Befunde mit der Voruntersuchung vom 05.2015 vergleichbar. Aufgrund der Phänomenologie der Befunde mit Berücksichtigung der vorangegangenen neuropsychologischen Untersuchungen (05.2014, 07.2013) sowie der MR-Befunde (08.2013 Krankenhaus K) mit bitemporal linksbetonter und frontoparietaler Atrophie muss weiterhin von einer Alzheimererkrankung ausgegangen werden. Die mehrheitliche Stabilität der Befunde ist ein Hinweis auf das gute Ansprechen des Patienten auf die prokognitiven Therapie mit Aricept. Ad Therapie: Wir empfehlen, aufgrund des guten Ansprechens, die antidementielle Therapie mit Aricept fortzuführen. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der Verschlechterung in den Aufmerksamkeitsleistungen sowie der anamnestischen Angaben ist aus neuropsychologischer Sicht die Fahrtauglichkeit nicht mehr gegeben. Hr. Y wurde im Beisein seiner Ehefrau informiert und zeigte sich nicht einsichtig (verlässt den Untersuchungsraum vorzeitig).Ad Verlaufskontrolle: Eine weitere Verlaufskontrolle in ca. 9 Monaten ist empfehlenswert. Wir bitten ggf. um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinterner Abklärung 06.2015. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen und den neuropsychologischen Vorbericht. In der Voruntersuchung 06.2015 fanden sich bei MMS von 21/30 Punkten formal mittelschwere kognitive Defizite mit im Vordergrund stehender Aufmerksamkeitsstörung, erhöhter Ablenkbarkeit, Dysexekutivsyndrom sowie mnestischen Defiziten, einer vorwiegend subkortikalen Hirnfunktionsstörung entsprechend mit vereinzelt jedoch auch Affektion kortikaler Hirnareale (Dysgraphie/ Dysorthographie, visuokonstruktive Dyspraxie: DD unklare Überlagerung/Konfundierung durch subkortikale Störung). Ätiologisch wurden DD Störwirkungen bei im MRI ersichtlicher Leukenzephalopathie und aktenanamnestisch St. n. kleinen Infarkten 11.2014 postuliert, wobei von einem fragilen bzw. wenig redundanten kognitiven Vorzustand bei geringer Schulbildung und vorbestehenden Dysfunktionen ausgegangen wurde, DD Dekompensation i. R. einer Infektion oder metabolischer/medikamentöser Faktoren nicht ausgeschlossen. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Ehefrau zum vereinbarten Termin. Er gibt an, sich gut zu fühlen. Das Laufen habe sich deutlich gebessert und er fühle sich sicherer. Er besuche nach wie vor eine Physiotherapie. Diese Angaben werden von der Ehefrau bestätigt. Im kognitiven Bereich sei er unverändert, er sei schon immer so gewesen, habe sich nie um Schreibsachen oder administrative Sachen gekümmert, hierfür sei sie verantwortlich, deswegen habe er dies auch etwas verlernt. Er sei schon immer ein Handwerker gewesen. Auf genaue Nachfrage verneint die Ehefrau kognitive Einschränkungen, i. B. eine schleichende Verschlechterung des Gedächtnisses oder der Konzentration. Er frage manchmal wiederholt dasselbe, das passe ihr aber auch. Im Alltag unterstützte sie ihn, wie es gehe, die häusliche Situation sei ohne Unterstützung durch Spitex oder Haushaltshilfe gut kompensiert und sehr zufriedenstellend. Aktuelle Medikation: Acidum folicum, Aspirin cardio 100 mg/d, Sevikar 40/10 mg/d, Nebivolol Spirig 5 mg ¼/d, Crestor 10 mg/d, Seretide 250 Dos. Inhalation 1-0-1. Kooperativer 78-jähriger, allseits korrekt orientierter Rechtshänder, im Kontakt offen und freundlich zugewandt, stets kooperativ. Bei Konfrontation mit den eigenen Schwierigkeiten oft bagatellisierend und anosognostisch, überschätzt seine Leistungen. Der Antrieb ist unauffällig, das Arbeitstempo verlangsamt, im Verlauf fallen Konzentrationsdefizite und -fluktuationen auf. In der Interaktion leichte Desinhibition und Distanzminderung mit Witzelneigung. Affektiv unbekümmert und fröhlich wirkend. MMS: unveränderter Punktwert von 21/30 Punkten, bei Merkfähigkeits- und Rechenstörung. Uhrentest 1/7 Punkte, ebenfalls quantitativ und qualitativ stabile Leistung. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann vereinzelt punktuell korrekt berichtet werden. Kursorisch intaktes Alt- und semantisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste deutlich eingeschränkte Erfassungsspanne und Gesamtlernleistung (3/3/3/4/4/), trotz zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne möglich. Besserer unterstützter Abruf, ohne Konfabulationen. Entsprechend eingeschränkter verzögerter Abruf, jedoch intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ohne Verkennungen. Die figurale Gedächtnisleistung kann nicht überprüft werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutlich eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium und figurale Ideenproduktion, im Vergleich zur Voruntersuchung unverändert. Vergleichsweise bessere semantische Ideenproduktion. Planungsdefizite, kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. In der klinischen Exploration Konzentrationsdefizite und -fluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigt sich eine deutliche psychomotorische Verlangsamung und Konzentrationsdefizite, die Fehlerkontrolle ist eingeschränkt und das Konzeptdenken vermindert. Wiederholt kommt es zu einem Verlust des Konzepts. Auf die Durchführung der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit (TMT B) wird verzichtet. Keine Impulskontrollstörung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, etwas dysprosodische Spontansprache ohne schwerwiegende Wortfindungsstörungen. Bei graphomotorischen Aufgaben deutliche Defizite, Schreiben deutlich erschwert, bereits das Diktat von einzelnen Buchstaben erschwert. Schwere Dysgraphie und Dysorthographie. Hingegen unauffälliges Lesen. Rechnen für einfache Aufgaben kursorisch möglich, Schwierigkeiten bei Subtraktionen. Keine Apraxie. Sprach- und Instruktionsverständnis intakt. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Zeichnen einer einfachen geometrischen Figur finden sich eine visuokonstruktive Dyspraxie, deutliche Auffassungs- und konstruktiv-planerische sowie Konzentrationsdefizite, der Patient wirkt überfordert, die Aufgabe wird vorzeitig abgebrochen. Einfachere Figuren können besser abgezeichnet werden. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt alters- und bildungsangepasst formal mittelschwere kognitive Defizite, wobei sich im Vergleich zur Voruntersuchung 06.2015 ein sehr stabiles resp. insgesamt unverändertes kognitives Leistungsprofil zeigt. Im Vordergrund stehen Aufmerksamkeitsdefizite und Leistungsfluktuationen, eine erhöhte Ablenkbarkeit, ein Dysexekutivsyndrom sowie mnestische Defizite (Merkfähigkeits- und Lernstörung bei jedoch intakter Wiedererkenn-/Speicherfähigkeit). Nach wie vor finden sich unverändert Rechenschwierigkeiten, eine visuokonstruktive Dyspraxie und eine schwere Dysgraphie/Dysorthographie (DD konfundierender sekundärer Analphabetismus). Diese Befunde entsprechen einer vorwiegend fronto-subkortikalen Hirnfunktionsstörung, deren Ätiologie nach wie vor unklar bleibt. Unter Berücksichtigung der Stabilität des Profils und der uns nun vorliegenden Fremdanamnese ist weniger von einer klassischen neurodegenerativen Erkrankung z. B. vom M. Alzheimer-Typus auszugehen. Neben leukenzephalopathischen Veränderungen sind zudem gewisse Dysfunktionen bei bekannten schulischen Teilleistungsschwächen vorbestehend, DD Dekompensation eines fragilen bzw. wenig redundanten kognitiven Vorzustands. Ad Therapie: Eine prokognitive Therapie mit einem Antidementivum ist mit diesen Befunden z. Z. nicht anzubieten. Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist der Patient nicht mehr autofahrtauglich. Er wurde informiert. Ad Wohnsituation: Gem. Ehefrau ist die häusliche Situation aktuell stabil und befriedigend. Sozialberaterische und unterstützende häusliche Maßnahmen wurden erläutert und diskutiert, werden jedoch z. Z. als nicht notwendig erachtet. Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung, ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Verlaufsuntersuchung bei schubförmig remittierender Multipler Sklerose (EM 06.01.2015, ED 16.01.2015). Akuter Schub und erste Manifestation mit Aphasie, Dysarthrie, Schluckstörung, klinisch-neurologisch Romberg mit Fallneigung nach links, breitbasiger Gang 01.2015. MRI-Schädel 06.2015: Keine wesentliche Befundänderung. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden.Aktuell: Hr. Y berichtet, es gehe ihm sehr gut. Seit der letzten Untersuchung sei kein weiterer Schub aufgetreten. Die Leistungsfluktuationen hätten sich deutlich verbessert. Er sei nicht mehr ablenkbar. Wortfindungsschwierigkeiten würden nicht mehr so häufig auftreten und wenn, dann nur, wenn er unter Druck sei. Nach einem Arbeitstag könne es vorkommen, dass es zu Versprechern komme. Aber auch nur dann, wenn er das Gefühl habe, schnell antworten zu müssen. Die Müdigkeit sei auch deutlich weniger geworden, er müsse sich tagsüber nicht hinlegen. Nachts schlafe er gut. Er habe das Gefühl, seit ca. 3-4 Wochen mehr Appetit zu haben und etwas an Gewicht zugenommen zu haben. Vor 2 Wochen habe er die ambulante Ergotherapie abgeschlossen, Physiotherapie nehme er schon länger nicht mehr in Anspruch. Seine Koordinationsfähigkeit trainiere er beim Tennisspielen. Es sei schwierig zu beschreiben, aber er könne manchmal mit dem Blick den Ball nicht verfolgen, bis er am Schläger aufpralle. Die Geräuschempfindlichkeit sei nicht mehr vorhanden. Die Stimmungsschwankungen seien weniger geworden. Er frage sich, ob er schon früher ab und zu einen schlechten Tag gehabt habe oder es ihm seit der Diagnose mehr auffalle, da er sich selber mehr beobachte. Ihm sei aufgefallen, dass es teilweise beim Schreiben zu Buchstabenauslassungen komme. Im April 2015 habe ihm die Reha-Klinik K die Fahrtauglichkeit attestiert. Er arbeite zwischen 60 - 80%, was gut gelinge. Geplant sei eine Pensumssteigerung auf 100% ab Oktober 2015. Er fürchte sich etwas davor, da dann relativ viel los sei im Sportgeschäft. Medikation: Tysabri Infusion 1x/Monat (nächste geplante Infusion: 03.09.2015) Die allseits orientierte, gut gelaunte, 33-jährige Rechtshänderin kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Im Gespräch und in der Interaktion ist sie kohärent und adäquat. Der Antrieb sowie das Arbeitstempo sind unauffällig. Leichte Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen sind beobachtbar. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Keine Impulskontrollstörung beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, ohne Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit während der 1.5-stündigen Untersuchung erkennbar. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gedächtnis: Bei einer auditiv dargebotenen, nicht assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine normgerechte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve und eine insgesamt normgerechte Gesamtlernleistung. Der spätverzögerte Abruf des verbalen Materials entspricht der Norm. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor mit einer Auslassung kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer normgerechten Anzahl an Elementen spontan erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu 3 Wiederholungen (DD aufmerksamkeitsbedingt). Die Leistung in der formal-semantischen Ideenproduktion zeigt quantitativ eine leicht verminderte Leistung, qualitativ kommt es zu einer Repetition. In der figuralen Ideenproduktion ist sowohl die qualitative als auch die quantitative Leistung normgerecht. Die Leistung bei der Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) entspricht ebenfalls der Norm. Bei der komplexeren Aufgabe zur Überprüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit unauffällig, es kommt zu einem Fehler gleich zu Beginn der Aufgabe. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist intakt. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) zeigt sich eine intakte Konzentrationsleistung, eine unauffällige Bearbeitungsgeschwindigkeit und eine intakte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, unauffällige Spontansprache. Keine Paraphasien, keine relevanten Wortfindungsstörungen. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeit/visuelle Wahrnehmung: Das Konzept einer komplexen geometrischen Figur wird erfasst. Die Figur wird ohne relevante Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten in angemessenem Tempo mit einer Auslassung kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-konstruktive, perzeptive oder räumliche Störung. Keine Hinweise auf eine agnostische Störung oder ein Neglect. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, gut gelaunten, 33-jährigen Patientin erfreulicherweise nur leichte Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen (leichte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen mit Tendenz zu Repetitionen und leicht verminderter Fehlerkontrolle sowie leicht reduzierter semantischer Ideenproduktion). Verglichen mit der Voruntersuchung 03.2015 können aktuell keine mnestischen Defizite mit Tendenz zu Konfabulationen und Assoziationen objektiviert werden. Auch die Bearbeitungsgeschwindigkeit hat sich normalisiert. Die oben erwähnten leichten Befunde können gut im Rahmen der schubförmigen remittierenden Multiplen Sklerose erklärt werden. Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahrtauglichkeit wurde 04.2015 durch die Reha-Klinik K attestiert (gemäß Angaben des Patienten). Ad Arbeitsfähigkeit: Mit den oben erwähnten Befunden sind zurzeit prinzipiell keine Limitationen bei der Arbeit als Detailhandelsangestellte in einem Sportwarengeschäft zu erwarten. Wir empfehlen grundsätzlich eine langsame Steigerung des Arbeitspensums (+10%) und das Einhalten regelmäßiger Pausen, um eine Überforderung zu vermeiden. Ad Verlaufskontrolle: Aus unserer Sicht ist eine weitere neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nicht notwendig. Bei Besonderheiten oder neuen Aspekten, insbesondere bei Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration, bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. Frühsommermeningoenzephalitis (EM XX.07.15, ED XX.07.15) und mäßigen Einschränkungen links fronto-temporaler Hirnareale in diesem Rahmen. Bei physischer und psychischer Anstrengung sei er noch erhöht ermüdbar, insgesamt sei die Belastbarkeit noch reduziert. Wenn viele Eindrücke gleichzeitig auf ihn einwirken würden und er sich dabei gleichzeitig physisch betätigen müsse, werde es ihm zu viel. Mehrere Gespräche gleichzeitig zu führen ermüde ihn. Er habe in der letzten Woche während zwei Stunden einen Arbeitsversuch unternommen, noch keinen direkten Kundenkontakt, habe ältere Sachen aufgearbeitet und kontrolliert ohne Zeitdruck. Hierbei sei aufgefallen, dass er noch etwas länger benötige, Fehler seien nicht aufgetreten. Nach zwei Stunden sei er dann ziemlich erschöpft gewesen und habe ruhen müssen. Er möchte aber sehr gerne wieder arbeiten, fühle sich fit, um mit einem kleinen Pensum anzufangen. Die Konzentration sei besser, er könne aktuell problemlos lesen. Von den Eltern würde berichtet, dass er zum Teil noch etwas neben den Schuhen sei, insgesamt etwas unkoordiniert. Ansonsten keine Gedächtnis-, Orientierungs- oder sprachlichen Probleme. Er möchte Anfang November nach Australien fliegen für sechs Monate, sei noch unsicher, ob er irgendwelche Einschränkungen zu erwarten hätte. Im Krankenhaus K sei ein Ziehen und Kribbeln im linken Arm aufgefallen, das sich initial nach Austritt akzentuiert hätte, mit Schmerzmittel und Physiotherapie aktuell etwas besser. Aktuelle Medikation: Novalgin bei Bedarf. Die 20-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann problemlose und nachvollziehbare, differenzierte Angaben zum Verlauf der kognitiven und körperlichen Symptome machen und schätzt die eigenen kognitiven Ressourcen, aber auch Grenzen adäquat ein. Sie wirkt deutlich wacher und vitaler als in der Voruntersuchung, die Auffassungsgabe ist sehr rasch, auch mehrstufige und schnell präsentierte Aufgaben können problemlos und schnell umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung, sehr strukturierter, sorgfältiger Arbeitsstil bei intakter Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit und nur noch leicht erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum und innerhalb einzelner Aufgaben zu eruieren. Die Spontansprache zeigt sich aktuell nicht mehr verlangsamt, keine Hypophonie mehr. Affektiv stabil.Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht- assoziativen 15-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende und das Maximum nach 3 Durchgängen erreichende Lernkurve (7-10-13-15-15) und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Ebenfalls sehr gute Leistung beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, grenzwertige phonematische Wortflüssigkeiten. In der figuralen Modalität unauffällige Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Kein Missverhältnis mehr zwischen den basalen und komplexeren Modalitäten. In der Papier- Bleistift- Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit rasche psychomotorische Geschwindigkeit, sicherer, unauffälliger Konzeptwechsel und im Vergleich zur einfachen Aufgabe vergleichbare Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei sehr guter Fehlerfestigkeit und regelmässiger Gesamtperformanz absolviert, intakte Konzentrationsleistung. Qualitativ fällt ein leichter Abfall der Gesamtleistung über den Testzeitraum auf. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und aktuell sehr rasch und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, nur noch diskret reduziert belastbare, differenzierte Patientin ohne Verhaltensauffälligkeiten und aktuell erfreulicherweise lediglich einer diskret reduzierten Belastbarkeit bei der Daueraufmerksamkeitsaufgabe als Folgen der Frühsommermeningoenzephalitis. Die in der Voruntersuchung erhobenen Gedächtniseinschränkungen sind komplett regredient, ebenfalls ist das Ungleichgewicht zwischen verbalen und visuellen Frontalhirnfunktionen zu Lasten der verbalen Modalität nicht mehr zu objektivieren. Insgesamt erwartungsgemässer, positiver Verlauf. Aus kognitiver Sicht steht einem stufenweisen Wiedereinstieg ins Berufsleben wie von der Patientin gewünscht nichts im Wege. Wir empfehlen initial ein tägliches Arbeitspensum von zwei Stunden, danach sukzessive Steigerung. Da die Patientin im November für ein halbes Jahr nach Australien reist, möchte sie gerne für eine neurologische Verlaufskontrolle Anfang November aufgeboten werden. Wir werden eine Kopie des Berichtes mit Bitte um direktes Aufgebot der Patientin an die Kollegen der Neurologie im Hause weiterleiten. Die Fahrtauglichkeit ist weiterhin problemlos gegeben. Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei intellektuellen Einschränkungen unklarer Zuordnung und schwer einstellbarem Diabetes Mellitus Typ I, ED 2004. Der 19-jähriger Linkshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann aber bezüglich der persönlichen Anamnese nur sehr indifferente Angaben machen: Er ist nicht informiert über den Grund der IV-Anmeldung oder den Berentungsgrad, weiss nicht, weshalb Kleinklasse oder heilpädagogische Sonderschule absolvierten. Deutliche Dissimulationstendenz, er berichtet über keinerlei Probleme in der schulischen und persönlichen Entwicklung, verneint Probleme bei der Einstellung des Diabetes. Ein affektiver Kontakt kann problemlos hergestellt werden, er arbeitet kooperativ und motiviert mit. Er wirkt müde und kognitiv leicht verlangsamt und leicht antriebsgemindert, versteht sämtliche Instruktionen aber auf Anhieb und kann sie auch umsetzen. Die Spontansprache zeigt sich leicht verlangsamt und einfach, ansonsten aber keine qualitativen Auffälligkeiten. Der Arbeitsstil ist ebenfalls eher langsam, aber sorgfältig bei intakter Fehlerkontrolle und ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 15-Wortliste eine deutlich verminderte Erfassungsspanne, eine über 5 Durchgänge aber nur ungenügend ansteigende Lernkurve und eine insgesamt deutlich verminderte Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Im verzögerten Abruf kann dann aber die maximal erreichte Punktzahl reproduziert werden, genügende Leistung bei leicht vermindertem Wiedererkennen. Im Vergleich dazu bessere Leistung im visuell-episodischen Gedächtnis beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur, knapp genügende Gesamtperformanz. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ genügende semantische Wortflüssigkeit, bei der phonematischen Produktion bricht Hr. Y ab. Qualitativ keine Auffälligkeiten. In der figuralen Ideenproduktion im Vergleich dazu deutlich bessere, intakte Leistung. Leicht verlangsames verbales Arbeitstempo, als Folge dessen ohne Fehler nur knapp genügende visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit gute psychomotorische Geschwindigkeit, in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit zeigt sich der Konzeptwechsel intakt, aufgrund sehr langen Suchens nach einem Buchstaben aber deutlich verminderte Bearbeitungszeit. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei guter Fehlerfestigkeit erledigt, intakte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine überdurchschnittliche Reaktionsgeschwindigkeit in der selektiven Aufmerksamkeit, aber zu Lasten einer verminderten Fehlerkontrolle, welche sich als defizitär erweist. In der geteilten Aufmerksamkeit ebenfalls adäquate Reaktionszeiten auf gleichermassen auditive wie auch visuelle Stimuli, aber deutlich erhöhte Fehleranfälligkeit und Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich leicht verlangsamt und einfach, aber qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt. Lesen gelingt bei verlangsamtem Lesefluss bei längeren oder komplexeren Wörtern z. T. buchstabierend. Rechnen gelingt gut. Beim Schreiben zeigt sich ein sehr kindliches Schriftbild bei bereits einfachen Wörtern deutlichen Orthographie- und Grammatikproblemen, komplexere Worte können gar nicht geschrieben werden. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und leicht verlangsamt, aber ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect.Allgemeine Intelligenz: Im Mehrfach-Wortwahltest ergeben sich mit einem Gesamtwert von 13 Hinweise auf einen verbalen IQ von unter 75. Das allgemeine Verständnis sozialer Regeln und das Lösen von alltäglichen Problemen, gemessen mit dem HAWIE-Untertest Allgemeines Verständnis, zeigt sich defizitär. Die Allgemeine Intelligenz wurde mit dem sprachfreien Verfahren Adaptiver Matrizentest (AMT) gemessen. Hr. Y erreicht einen Prozentrang von 11, was einem IQ von 81 entspricht und im Bereich einer Lernbehinderung liegt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, bezüglich der eigenen Anamnese (persönliche Entwicklung, schulische Ausbildung, Grund und Grad der IV-Berentung) nur unsicher orientierter, motivierter und kognitiv leicht verlangsamter Patient mit einer Lernbehinderung (nicht-sprachlicher IQ= 81, sprachlicher unter 75) ohne adäquate Einsicht in die kognitiven Defizite und folgenden kognitiven Befunden: Ausgeprägte verbale Lernschwäche bei intaktem Abruf und leicht verminderter Wiedererkennfähigkeit, eine leichte Dyslexie und Dysgraphie, reduzierte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten bei intakter figuraler Modalität, eine leichte verbale und psychomotorische Verlangsamung, eine eingeschränkte Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität sowie Aufmerksamkeitseinschränkungen i.S. deutlich erhöhter Fehler- und Auslassungszahlen bei intakten Reaktionsgeschwindigkeiten in der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit sowie eine verminderte Konzentrationsleistung. Insgesamt entsprechen die Befunde mittelschweren Funktionsstörungen fronto-temporaler Hirnareale deutlich links betont mit multiplen kognitiven Teilleistungsschwächen, einschließlich Sprachentwicklungsstörung (mit niedriger Intelligenz), die zusammen mit der nichtregulären (pathologischen) Linkshändigkeit und unter Berücksichtigung der Anamnese (Besuch der Kleinklasse und Hilfsschule) Folgen einer frühkindlichen zerebralen Entwicklungsstörung unklarer Ätiologie sind. Aufgrund der als mittelschwer einzustufenden Defizite und der Verhaltensbeobachtung mit deutlicher Bagatellisierungstendenz und nicht adäquatem Einschätzen der eigenen Situation (welche aufgrund der persönlichen Anamnese mit Besuch der Hilfschule und heilpädagogischen Sonderschule sowie der deutlichen Ausprägung in der sprachlichen Modalität als Folgen einer frühkindlichen Sprachentwicklungsstörung interpretiert werden können) sind die kognitiven Ressourcen des Patienten insgesamt sicherlich als deutlich eingeschränkt zu beurteilen. In der Testung der allgemeinen Intelligenz zeigen sich mit einem Prozentwert von 81 jedoch keine Hinweise auf eine Minderintelligenz, weshalb eine Medikamentencompliance aus kognitiver Sicht möglich sein sollte. Vor allem aufgrund der Verhaltensbeobachtung, und auch vom Patienten bestätigt, erscheint er aber deutlich überfordert mit den finanziellen Angelegenheiten. Unterstützungsmassnahmen in diesem Bereich (Beistandschaft) sind sicherlich empfehlenswert und werden auch vom Patienten gewünscht. Aufgrund der psychomotorischen Verlangsamung, der eingeschränkten Umstellfähigkeit und der reduzierten kognitiven Flexibilität sowie der Aufmerksamkeitsdefizite sind die für das Führen eines PKW's erforderlichen Kriterien aktuell als fraglich einzustufen. Der Patient hat bisher erfolgreich die theoretische Prüfung absolviert. Vor der praktischen Fahrprüfung - eine positive Beurteilung der Fahreignung aus diabetologischer Sicht vorausgesetzt - ist eine ergänzende verkehrsmedizinische Abklärung notwendig. Wir werden den Patienten für diese spezielle Untersuchung nochmals aufbieten. Die Arbeitsfähigkeit im aktuellen geschützten Bereich kann der Patient aus kognitiver Sicht sicherlich präsentieren und ist auch zufrieden damit. Aufgrund der ausgeprägten Lernschwäche und den verminderten kognitiven Ressourcen ist aber von einer Umschulung oder einer Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt abzusehen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei fronto-subkortikalen Funktionsstörungen bei schubförmiger Multipler Sklerose EM ca. 2003, ED 04.2006. Die im März vorgeschlagene Cortison-Therapie habe sie nicht wahrgenommen, da ihr wieder in den Sinn gekommen sei, dass sich die MS-Symptomatik bei ihr immer verstärke, wenn sie eine Grippe habe. Deshalb habe sie abgewartet und mit dem Verschwinden der damals bestehenden Infektion seien auch die Symptome wieder zurückgegangen. Gilenya habe sie vor einem Jahr abgesetzt, da sie sehr vergesslich geworden sei, Orientierungsprobleme und ausgeprägte Wortfindungsstörungen erlebt habe. Sie wolle nur ein normales Leben führen, weshalb sie gehofft hatte, ohne Medikamente klarzukommen. Sie habe große Mühe mit der Diagnose, auch andere Leute hätten sie auf ihr verändertes Gangbild angesprochen. Selber sei sie sehr viel langsamer in der Auffassungsgabe geworden, vergesse alles und ärgere sich über sich selber, wenn sie komplexere Worte einfach nicht aussprechen könne. Ebenfalls möchte sie sehr gerne arbeiten, in ihrer aktuellen Tätigkeit im Service zur stressigen Mittagszeit stoße sie aber permanent an Grenzen, aufgrund sehr tiefer Ausbildung habe sie aber keine Hoffnung, etwas anderes zu finden. Eine IV-Rente bestehe aktuell zu 50 %, eine Erhöhung sei angemeldet. Die Krankheit schlage ihr sehr auf die Stimmung, sie versuche so normal wie möglich zu leben und habe auch die Antidepressiva wieder abgesetzt, seit sie einen Freund habe. Sie habe aber große Probleme, da er nicht von der Krankheit wisse und sie Angst vor seiner Reaktion habe. Von der Stimmung abhängig schlafe sie schlecht, ansonsten müsse sie sich viel ausruhen tagsüber. Im Vergleich zur Voruntersuchung vor einem Jahr weiter Progredienz der kognitiven Defizite. Sie sei deswegen auch bereit, wieder die Gilenya-Therapie aufzunehmen und wünsche eine erneute Vorstellung bei den Kollegen der MS-Sprechstunde. Die 39-jährige Rechtshänderin erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, arbeitet kooperativ, aber deutlich reduzierter Belastbarkeit über den kurzen Testzeitraum mit. Der Antrieb ist weiterhin leicht vermindert, ebenso zeigt sich die kognitive Geschwindigkeit leicht verlangsamt. Am Ende der Untersuchung und bereits innerhalb einzelner Aufgaben zeigen sich deutliche Konzentrationseinbrüche, während der Testung jedoch keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Im Affekt wirkt sie weiterhin bezüglich der Krankheitssituation, der finanziellen Lage und beruflichen Situation bedrückt und etwas hilflos. Deutlich verminderte affektive Schwingungsfähigkeit. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich reduzierten Erfassungsspanne erfasst und einer nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt vermindert erlernt, im Vergleich zur Voruntersuchung aber diskrete Verbesserung. Qualitativ keine erhöhte Intrusionstendenz mehr. Der verzögerte Abruf entspricht der maximalen Anzahl gelernter Wörter, das Wiedererkennen zeigt sich eingeschränkt. Eine zuvor aktuell genügend kopierte komplexe geometrische Figur wird mit einer verminderten Anzahl an Elementen abgerufen. Frontalhirnfunktionen: Deutlich verminderte semantische, phonematische und figuralen Ideenproduktionen. Qualitativ in der phonematischen Wortflüssigkeit erhöhte Zahl an Regelbrüchen. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit zeigt sich eine massive psychomotorische Verlangsamung bei guter Fehlerkontrolle. Eine komplexere Variante zur Überprüfung der geteilten Aufmerksamkeit und kognitiven Flexibilität konnte bereits in der Voruntersuchung nicht durchgeführt werden aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Alphabet. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Überprüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine deutlich verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine gute Fehlerkontrolle und insgesamt deutlich reduzierte Konzentrationsleistung. Bei insgesamt deutlich reduzierter Belastbarkeit wurde auf die Durchführung der computergestützten Aufmerksamkeitsaufgaben verzichtet.Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erfasst und mit einer etwas umstrukturierten Vorgehensweise, aber ohne eigentlich Strukturierungsdefizite kopiert. Weiterhin keine Hinweise für eine visuo-konstruktive oder visuell-agnostische Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, leicht antriebsgeminderte, kognitiv leicht verlangsamte und deutlich vermindert belastbare, besorgte und leicht depressiv wirkende Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Eine ausgeprägte verbale Lernleistung und ebenfalls ausgeprägte Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (gerichtete und Daueraufmerksamkeit, Konzentrationsleistung sowie sprachliche und figurale Ideenproduktionen). Im Vergleich zur Voruntersuchung vor einem Jahr sind die Befunde weiterhin vergleichbar, die verbale Lernleistung hat sich sogar diskret verbessert, ebenfalls sind die damals dominanten Planungs- und Strukturierungsdefizite weniger ausgeprägt (a.e. auf die etwas stabilere Stimmungslage zurückzuführen). Insgesamt entsprechen obige Befunde noch einer vorwiegend fronto-subkortikalen Funktionsstörung im Rahmen der Grunderkrankung, ggf. aggraviert durch vorbestehende Schwächen sowie einer Anpassungsstörung. Fr. Y hat vor einem Jahr die immunmodulierende Therapie abgesetzt und nun Angst vor einem erneuten Schub. Sie wünscht von den Kollegen der MS-Sprechstunde schnellstmöglich zu einer Verlaufskontrolle aufgeboten zu werden, um die Therapie wieder aufnehmen zu können. Arbeitsfähigkeit: Aufgrund persistierend deutlich ausgeprägter und auf die Grunderkrankung zurückzuführender kognitiver Defizite sowie der anamnestisch erhöhten Ermüdbarkeit im Alltag besteht weiterhin in der aktuellen Tätigkeit als Servicemitarbeiterin keine verwertbare Arbeitsfähigkeit. Bei der sehr motivierten Patientin wäre eine Umschulung auf eine einfache Tätigkeit mit wenig Ansprüchen an die geistige Leistungsfähigkeit ohne Zeitdruck mit der Möglichkeit, Pausen einzulegen, empfehlenswert, a.e. im geschützten Rahmen eines IV-Reintegrationsprogramms. Aufgrund der depressiven Symptomatik und den Hinweisen auf eine Anpassungsstörung empfehlen wir weiterhin eine psychotherapeutische Begleitung, die Patientin wünscht aber vorerst, von unseren MS-Beraterinnen im Hause kontaktiert zu werden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Reguläre neuropsychologische Verlaufsuntersuchung, Frage nach Wirksamkeit von Exelon Patch. Vorbefunde: Hausintern bekannte, zweimalig 02.2011 und 12.2014 neuropsychologisch umfassend untersuchte Patientin mit im Verlauf abnehmender kognitiver Funktionsfähigkeit und allgemeiner Verschlechterung mit Abfall des MMS-Punktwertes von 30 auf 24 Pt. bei St.n. Kraniotomie und Evakuation eines akuten Subduralhämatoms links 05.2013 nach Sturz. Im Vordergrund standen neu eine Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung, ein anterograd-amnestisches Syndrom, eine zeitliche und partiell räumliche Orientierungsstörung sowie Einschränkungen attentional-exekutiver Funktionen (Ideenproduktion, mentale Flexibilität, Konzentrationsfähigkeit), DD Dekompensation eines prekären kognitiven Vorzustands und kognitive Störwirkungen durch das Sturzereignis resp. die Hirnblutung, DD präzipitierende neurodegenerative Erkrankung vom Morbus Alzheimer-Typus nicht ausgeschlossen (DD interagierende vaskuläre leukenzephalopathische Veränderungen, DD Mischdemenz). Zur genaueren Klassifikation wurde eine Kontrolluntersuchung empfohlen, zu welcher die Patientin heute erscheint. Fr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung des Ehemanns zum vereinbarten Termin. Sie gibt an, sich gut zu fühlen. Die Situation sei ihres Erachtens unverändert, relevante kognitive Einschränkungen verneint sie. Schlaf und Appetit seien gut, die Stimmung stabil, eine Depressivität oder relevante Traurigkeit wird verneint. Gemäss dem sie begleitenden Ehemann sei die geistige Leistungsfähigkeit insgesamt unverändert, nach wie vor bemerke er eine große Müdigkeit, oft schläft Fr. Y auch tagsüber. Er bemerke Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, wobei besonders das Kurzzeitgedächtnis problematisch sei. Sie vergesse oft nach wenigen Minuten, was er ihr erzählt habe. Im Alltag sei die häusliche Situation mit Unterstützung durch die Spitex aber zufriedenstellend und gut kompensiert. Das Laufen habe sie nicht relevant verändert, aufgrund von Rückenschmerzen sei es etwas unsicher, jedoch nicht beunruhigend. Stürze seien nicht vorgekommen. Aktuelle Medikation: gem. Hausarztbericht: Exelon patch 10, Beloc Zok 25 mg/d, Paroxetine Held Far 10 mg/d, Ramipril Sandoz bei hohen BD, Magnesiocard, Nexium mups 20 mg/d, Tebokan 120 mg 1-0-1, Atorvastatin 80 mg/d, Clopidogrel 25 mg/d, Tramadol Tropfen, Humalog Inj., Tramal Retard 50 mg 1/d, Tresiba, Freestyle Lite, Biotin biomed forte, Tardyferon, Vitamin D3 Tropfen. Kooperative 77-jährige, allseits korrekt orientierte Rechtshänderin, im Kontakt offen und freundlich zugewandt, stets kooperativ. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind leicht verlangsamt, im Verlauf fallen Konzentrationsdefizite und -fluktuationen auf. In der Interaktion ist Fr. Y adäquat, keine Hinweise auf relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten, keine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. MMS: 26/30 Punkten. Uhrentest unauffällig 7/7 Punkte. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt- und semantisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste deutlich eingeschränkte Erfassungsspanne und instabile, ungenügende Gesamtlernleistung mit vereinzelt Konfabulationen, trotz Einschaltung eines zusätzlichen Lerndurchgangs kein Überschreiten der Merkspanne. Besserer unterstützter Abruf. Aufgehobener verzögerter Abruf, jedoch intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ohne Verkennungen, im Vergleich zur Voruntersuchung quantitativ leicht verbessert. Die figurale Gedächtnisleistung ist unverändert vermindert. Fr. Y kann erst nach Hinweisreiz und Hilfestellung die Grundstruktur, aber eine ungenügende Anzahl an Elementen reproduzieren. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ im Vergleich zu 12.2014 höher ausfallende, altersgerechte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium mit jedoch qualitativen Auffälligkeiten (viele Repetitionen). Vergleichsweise geringer ausfallende, mittelgradig eingeschränkte semantische Ideenproduktion mit Assoziationen, einer Konfabulation und deutlicher Perseverationstendenz. Die figurale Ideenproduktion ist deutlich eingeschränkt mit mehreren Repetitionen. Planungsdefizite und konzeptuelle Schwierigkeiten, kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. In der klinischen Exploration Konzentrationsdefizite und -fluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigt sich eine Verschlechterung des Konzeptdenkens, der fokussierten Aufmerksamkeit und der mentalen Flexibilität. Die psychomotorische Geschwindigkeit wie auch die Fehlerkontrolle sind eingeschränkt. Wiederholt kommt es zu einem Verlust des Konzepts. Auf die Durchführung der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit (TMT B) wird verzichtet. Keine Impulskontrollstörung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache ohne schwerwiegende Wortfindungsstörungen. Schreiben und Lesen kursorisch unauffällig. Rechnen intakt. Keine Apraxie. Sprach- und Instruktionsverständnis intakt. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Zeichnen einer einfachen geometrischen Figur finden sich leichte planerische und Konzentrationsschwierigkeiten, das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten gelingt jedoch unauffällig. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Intakte visuell-perzeptive und räumliche Fähigkeiten. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt alters- und bildungsangepasst formal leicht-mittelschwere kognitive Defizite, wobei sich - im Vergleich zur Voruntersuchung 12.2014 bei erfreulicherweise weitgehend stabilem kognitivem Leistungsprofil - einzig eine diskrete Verschlechterung im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (mentale Flexibilität, Planungs- und Umstellfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit) zeigt. Im Vordergrund stehen Aufmerksamkeitsdefizite und Leistungsfluktuationen, eine erhöhte Ablenkbarkeit, ein Dysexekutivsyndrom mit Tendenz zu Perseveration und Konfabulation sowie mnestische Defizite (Merkfähigkeits-, Lern- und Abrufstörung bei besser erhaltener Wiedererkenn-/Speicherfähigkeit). Auf Verhaltensebene fallen eine leichte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung sowie Einschränkungen im Konzeptdenken und der mentalen Flexibilität auf. Ätiologisch lassen sich die Befunde suffizient als Folge der Kraniotomie und Evakuation der SAB links nach Sturzereignis 05.2013 bei wahrscheinlich prekärem kognitivem Vorzustand, DD Mischbild aus vaskulärer und möglicher neurodegenerativer Erkrankung (DD M. Alzheimer), erklären. DD sind zusätzliche metabolisch-toxische Störwirkungen bei bekannten Risikofaktoren (Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Dyslipidämie) und einem additiven Effekt durch den zwar nicht übermäßigen, aber täglichen Alkoholkonsum möglich. Ad Massnahmen: Engmaschige und regelmässige Kontrolle und Behandlung der vaskulären Risikofaktoren indiziert. Zudem gelegentliche Laborscreening-Untersuchung durch den Hausarzt empfehlenswert. Ad Therapie: Fr. L. scheint gut von der prokognitiven Therapie mit Exelon Patch zu profitieren. Die Weiterführung des Antidementivums ist empfehlenswert. Ad Fahreignung: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Patientin nicht mehr autofahrtauglich. Die Frage erübrigt sich jedoch, da die Patientin den Führerausweis bereits abgegeben hat. Ad Wohnsituation: Gem. Ehemann ist die häusliche Situation aktuell stabil und befriedigend. Sozialberaterische und unterstützende häusliche Massnahmen wurden erläutert und diskutiert, werden jedoch z. Z. als nicht notwendig erachtet. Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in ca. einem Jahr ist empfehlenswert (bei Bedarf oder neuen Aspekten gerne auch früher), ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung einschl. Reevaluation der Fahreignung. Vorbefunde Hausintern bekannter, 01.2015 umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient mit damals leichten bis z. T. mittelschweren kognitiven Defiziten im Bereich der höheren Frontalhirn- und komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (mentale Flexibilität, geteilte Aufmerksamkeit, Interferenzfestigkeit) einschl. Einschränkungen in verkehrsspezifischen Leistungsbereichen wie der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, der motorischen Geschwindigkeit und der Überblickgewinnung und Wahrnehmungskapazität im Verkehr, zudem modalitätsunspezifische, verbalbetonte mnestische Störungen (einschl. eine Abruf- und Speicherstörung), so dass DD neben vaskulär leukenzephalopathischen Veränderungen DD die Verdachtsdiagnose einer zusätzlichen beginnenden neurodegenerativen Erkrankung im Sinne eines Morbus Alzheimer (DD Mischdemenz mit Anteilen einer Alzheimerpathologie) gestellt wurde. Zur genaueren Klassifikation und Differentialdiagnostik wurde eine Kontrolluntersuchung empfohlen, zu welcher der Patient heute erscheint. Die genaue Anamnese kann freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Hr. Y. erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet, dass zwischenzeitlich eine Memory-Abklärung beim PDAG stattgefunden habe, welche das Bestehen einer Alzheimer-Demenz verworfen habe. Gemäss Bericht wurde eine leichte kognitive Störung am ehesten im Sinne eines Vascular Cognitive Impairment (VCI) gestellt. Er fühle sich insgesamt gut, relevante kognitive Einschränkungen seien ihm nicht aufgefallen. Er habe sich zwischenzeitlich an das Fahrverbot gehalten, es wäre aber nach wie vor sein Wunsch, wieder Autofahren zu können. Schlaf und Appetit seien unauffällig. Die Stimmung sei stabil, eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Im Alltag sei er selbständig, keine Einschränkungen der ADL/IADL eruierbar. Aktuelle Medikation Plavix 75 mg/d, Zestril 5 mg/d, Pravalotin Mepha 20 mg/d, Cordarone 200 mg/d, Esomep 40 mg 1-0-1, Isoptin retard 120 mg 1-0-1, Tamsulosin Mepha 0.4 mg/d, Ferro Sanol 100 mg/d, Vi-De 3 Tropfen. Kooperativer, allseits korrekt orientierter, stets freundlich zugewandter 76-jähriger Rechtshänder. Im Kontakt fallen eine leichte Nervosität und Stressanfälligkeit auf, bei zeitkritischen Aufgaben z. T. etwas motorisch unruhig und oft verbalisierend und mögliche Schwierigkeiten erklärend. Im Gespräch etwas weitschweifig, aber geordnet und kohärent berichtend. Antrieb und Arbeitstempo sind altersgerecht, keine Hinweise auf eine psychomotorische Verlangsamung. Das Instruktionsverständnis ist intakt. Die Störungseinsicht und Kritikfähigkeit sind adäquat. Affektiv schwingungsfähig, keine Hinweise auf neuropsychiatrische Auffälligkeiten, insbesondere keine manifeste depressive Symptomatik. MMS: 28/30 Pkt. Uhrentest unauffällig 7/7 Pkt. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf instabile und flache Lernkurve (4-4-5-4-6) mit vermehrt Konfabulationen und Intrusionen sowie Doppelnennungen. Die Gesamtlernleistung ist im Vergleich zur Altersnorm mittelgradig eingeschränkt. Deutlicher Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste mit wiederum Konfabulationen, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich besser erhalten, so können alle gelernten Wörter problemlos diskriminiert werden, es kommt lediglich zu einer Verkennung. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine knapp ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kursorisch intaktes Alt-, episodisches- und semantisches Gedächtnis. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevanten Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, keine Paraphasien oder sonstige sprachlichen und sprachassoziierten Funktionsstörungen. Sprach- und Instruktionsverständnis sowie Lesen, Schreiben, Rechnen und Konfrontationsbennen kursorisch unverändert resp. unauffällig. Kein Schriftzerfall. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit etwas zittriger Strichführung und einzelnen Nachverbesserungen, insgesamt jedoch korrekt erkannt und kopiert, das Endergebnis ist erwartungsgerecht. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben und Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ verbesserte, altersgerechte figurale Ideenproduktion, ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Ebenfalls quantitativ unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium und semantisches Kriterium, allerdings finden sich hier deutliche Perseverationstendenzen, trotz wiederholtem Hinweis Schwierigkeiten mit dem Konzeptwechsel und Perseveration auf dem Buchstaben S resp. die vorangehende Aufgabe. Im Verlauf der Untersuchung (z. B. beim Lernen einer Wortliste) wiederholt Hinweise auf leichte Perseverationstendenzen und Umstellschwierigkeiten. Leicht erhöhte Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistung bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail-Making-Test A): Die psychomotorische Geschwindigkeit und die Fehlerkontrolle sind intakt. Bei der komplexeren Variante (TMT B) zeigen sich Schwierigkeiten bei der mentalen Flexibilität und Umstellfähigkeit, es kommt zu einzelnen Fehlern, das Bearbeitungstempo ist jedoch wiederum altersgerecht. Die Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung ist leicht eingeschränkt, was sich auch bei der computergestützten Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (TAP) zeigt. Bei der Aufgabe finden sich – im Vergleich zur Voruntersuchung – zwar verbesserte qualitative Leistungen hinsichtlich Fehler- und Auslasserzahl, die Reaktionsfähigkeit ist jedoch fluktuierend und teilweise leicht vermindert. Hingegen finden sich bei einer Reiz-Selektionsaufgabe zur Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit eine gute Fehler- und Impulskontrolle sowie normgerechte Reaktionsgeschwindigkeiten. Im Verlauf fallen leichte Einschränkungen im Konzeptdenken und -wechsel sowie Konzentrationsfluktuationen auf. Eine einfache Durchstreichaufgabe wird mit adäquatem Bearbeitungstempo gelöst, es kommt aber zu deutlich qualitativen Defiziten, die Auslasserzahl ist signifikant erhöht, hinweisend auf relevante Leistungsfluktuationen. Im Vergleich zur Voruntersuchung 01.2015 findet sich ein vereinzelt signifikant verbessertes kognitives Leistungsprofil mit jedoch nach wie vor relevanten neuropsychologischen Minderleistungen: Im Vordergrund stehen ein Dysexekutivsyndrom mit Tendenz zu Perseveration und Intrusion, Einschränkungen im Konzeptdenken und der mentalen Flexibilität, Konzentrationsdefizite und -fluktuationen mit leicht erhöhter Interferenzanfälligkeit sowie mnestische Defizite i. S. einer Lern- und Abrufstörung (bei jedoch intakter Wiedererkenn-/Speicherfähigkeit).Diese Befunde entsprechen alters- und bildungsangepasst einer formal leichten kognitiven Störung, die suffizient durch die im Schädel-CT 11.2014 festgestellte mikroangiopathische Leukenzephalopathie (Typ Fazekas 2) erklärbar ist. Phänomenologisch hierzu gut passend sind auch die im Verlauf testpsychologisch festgestellten Leistungsfluktuationen. Das kognitive Ausfallsmuster ist hingegen weniger typisch für eine neurodegenerative Erkrankung, so dass sich erfreulicherweise unsere Verdachtsdiagnose einer zusätzlichen beginnenden Demenz vom Typus Morbus Alzheimer (DD Mischdemenz mit Anteilen einer Alzheimerpathologie) nicht bestätigen lässt, was auch mit der Beurteilung der Memory-Klinik des PDAG übereinstimmt. Ad Fahreignung: Trotz einzelner Verbesserungen muss leider bei weiterhin bestehenden relevanten Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit und -konstanz sowie unter Berücksichtigung der ätiologischen Faktoren mit testpsychologisch signifikanten Leistungsfluktuationen die Fahreignung für Automobile resp. für die 3. medizinische Gruppe aus neuropsychologischer Sicht u. E. negativ beurteilt werden. Hr. Y äußert den Wunsch einer praktischen Fahrverhaltensprüfung über das Strassenverkehrsamt, welche u. E. prinzipiell möglich ist, davon allerdings in Anbetracht der grenzwertigen Befunde und damit zusammenhängenden Auflagen (Fristverkürzungen) eher abzuraten sind. Der Patient wünscht, sich diese Möglichkeit überlegen zu können und würde sich bei Gelegenheit melden. Bei positiver Entscheidung seitens des Patienten für eine praktische Fahrprüfung ist eine Anmeldung über das Strassenverkehrsamt über die Verkehrsmedizin im Hause notwendig. Ad Therapie: Weiterhin Kontrolle und engmaschige Überprüfung und Behandlung der Risikofaktoren. Eine prokognitive Therapie mit einem Antidementivum erachten wir zur Zeit als nicht notwendig. Ad Prozedere: Neuropsychologische Kontrolluntersuchung bei Bedarf. Gerne stehen wir für eine Verlaufskontrolle zur Verfügung. Verlaufskontrolle zur Reevaluation der Fahrtauglichkeit bei schubförmiger Multipler Sklerose nach revidierten McDonald-Kriterien und chronischem Schmerzsyndrom der rechten Körperhälfte. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Angaben des Patienten: Er berichtet, dass er seit letztem Samstag 20 mg Ritalin einnehme. Ab morgen werde die Dosis auf 40 mg erhöht. Er bemerke, dass er weniger müde sei. Seit der letzten Untersuchung habe er auch seine Schlafgewohnheiten geändert und würde nun früher ins Bett gehen (7-8 h Schlaf). Er fühle sich so morgens erholter. Tagsüber würde er versuchen nicht zu schlafen. Zudem habe er angefangen, mit seinen Töchtern Karten zu spielen. Er habe das Gefühl, seine kognitive Leistung habe sich dadurch verbessert. Die vor kurzem durchgeführte ophtalmologische Untersuchung habe ergeben, dass mit seinen Augen alles in Ordnung sei (hatte Sehschwierigkeiten mit dem rechten Auge). Er habe lediglich Tropfen zur Befeuchtung erhalten. Die rechte Körperhälfte würde ihm vor allem bei Wetterwechsel mehr Beschwerden bereiten. Er versuche sich aber nicht mit der Krankheit zu befassen, sonst gehe es ihm schlechter. Medikation: Ritalin 20 mg seit 29.08.15, ab 02.09.2015 40 mg, Glyenia, Ibuprofen, Stilnox b. B. Der allseits orientierte, mitteilungsfreudige, sehr schnell und mit Akzent sprechende, 43-jährige Rechtshänder kroatischer Muttersprache, spricht deutsch mit Fremdakzent. Er kommt allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin, ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Er wird im Verlauf der Untersuchung darauf aufmerksam gemacht, mit Fragen zu warten, bis er die Testinstruktion vollständig erhalten hat. Es zeigt sich eine gedankliche Perseverationstendenz. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Der Patient ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung zeigt sich eine leichte Ermüdung. Das Durchhaltevermögen ist gut. Vorbemerkung: Es erfolgt eine Kurzuntersuchung mit Wiederholung verschiedener der in der Voruntersuchung auffälligen Testparameter. Wo möglich, wurden parallele Testversionen eingesetzt. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine leicht verminderte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve mit einer insgesamt unauffälligen Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Spätabruf und die Wiedererkennfähigkeit sind intakt. Von einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im spätverzögerten Abruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert (DD Fremdsprachigkeit), qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ sowie qualitativ normgerecht. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig. Es zeigt sich jedoch eine Perseverationstendenz, wobei 2 x dieselbe Figur unmittelbar nacheinander wiederholt wird. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist ebenfalls intakt. Es zeigt sich eine unauffällige Leistungsfähigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A). Die Durchführung des Trail Making Tests B zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit wird abgebrochen, da sich vorbestehende Unsicherheiten im Alphabet zeigen. Die computergestützte Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer der Norm entsprechenden Reaktionszeit sowie einer intakten Fehlerkontrolle absolviert. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann ebenfalls mit einer unauffälligen Leistung absolviert werden. Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) entspricht die Bearbeitungsgeschwindigkeit, die Konzentrationsleistung sowie die Fehlerkontrolle der Norm.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache, teilweise Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten (DD Fremdsprachigkeit), keine relevanten Wortfindungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Konzept einer komplexen geometrischen Figur wird erkannt und die Figur kann ohne relevante Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten korrekt kopiert werden. Keine Hinweise auf visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich beim allseits orientierten, sehr schnell sprechenden 43-jährigen Rechtshänder kroatischer Muttersprache eine leicht verminderte Erfassungspanne sowie leicht eingeschränkte attentional-exekutive Funktionen (lexikalische Ideenproduktion, DD Fremdsprachigkeit, Perseverationstendenz). Auf Verhaltensebene zeigt sich eine gedankliche Perseverationstendenz und eine Ungeduld. Verglichen mit der Voruntersuchung kann erfreulicherweise eine Leistungsverbesserung festgestellt werden, insbesondere in den Bereichen verbale Abrufleistung, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung, Bearbeitungsgeschwindigkeit, Interferenzfestigkeit und verbale/figurale Ideenproduktion. Die oben beschriebenen leichten kognitiven Befunde sind gut mit Folgen der schubförmigen Multiplen Sklerose erklärbar. Die deutliche Leistungsverbesserung dürfte mit der Einnahme von Methylphenidat zusammenhängen sowie der Ausdehnung der nächtlichen Schlafenszeit. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahrtauglichkeit gegeben. Ad Medikation: Wir empfehlen die weitere Einnahme von Ritalin (1x 40 mg/Tag). Mit dem Patient wurde besprochen, am Wochenende (Samstag, Sonntag) jeweils eine Einnahmepause einzulegen, um eine Toleranzentwicklung zu vermeiden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Glioblastoma multiforme parietal links, St.n. Kraniotomie parietal links und Tumorresektion am XX.XX.XXXX aktuell unter Radio-Chemotherapie seit dem XX.XX.XXXX. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: bei Status nach intrazentraler Blutung parieto-occipital links am XX.XX.XXXX wurde der Patient erstmalig neuropsychologisch im stationären Setting untersucht. Es präsentierte sich hierbei ein kognitiv leicht verlangsamter Patient mit einer diskreten Planungsschwäche beim Erstellen dreidimensionaler Figuren und leicht weitschweifiger Spontansprache bei ansonsten intakter kognitiver Leistungsfähigkeit. Bei der planmäßigen Verlaufskontrolle mit MRI zeigte sich XX.XXXX eine deutliche Progredienz der Raumforderung, ein Verdacht auf ein High Grade Gliom wurde gestellt und eine Resektion empfohlen, welche am XX.XX.XXXX erfolgte. Der Patient wurde in diesem Rahmen erneut prä- und postoperativ neuropsychologisch untersucht. Postoperativ zeigte sich ein linksseitiges Parietallappensyndrom mit Gestman-Syndrom, Autotopagnosie, Dyspraxie links> rechts und diskreter Raumvernachlässigung rechts ohne typische Neglekt-Symptomatik. Ebenfalls zeigten sich leichte spontansprachliche Auffälligkeiten, eine Dyslexie, anterograd-amnestisches Syndrom in der sprachlichen Modalität sowie eine massiv reduzierte kognitive Flexibilität. Im Vergleich zur präoperativen Untersuchung hatten sich die Befunde insgesamt deutlich verschlechtert, zu diesem Zeitpunkt Funktionsstörungen fronto-temporo-parietaler Hirnareale links betont entsprechend. Eine stationäre Rehabilitation wurde empfohlen, eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in 2 bis 3 Monaten vorgeschlagen, zu welcher der Patient heute erscheint. Aktuelle Angaben: Im Moment geht es ihm nicht gut, es sei ihm schwindlig und alles sei ihm etwas zu viel: Er könnte permanent schlafen, fühle sich depressiv, habe körperlich abgebaut und große Mühe mit dem Gehen. Eher sei unsicher im Gang, gehe wie betrunken. Die empfohlene Reha habe nach der Operation nicht stattfinden können, da die Bestrahlung sofort habe beginnen müssen. Diese sei vor drei Wochen beendet worden, habe ihm die letzten Kräfte geraubt. In einer Woche beginne die Chemotherapie. Aktuell absolviere er noch Logopädie, diese sei aber wohl bald beendet. Die Ergotherapie müsse erneut bescheinigt werden, die Therapeutin meine aber, er habe nun noch leichte Gedächtnisdefizite. Selbst habe er das Gefühl, dass ihm oft die Wörter fehlen würden und er sie nicht formulieren könne. Nach der Operation sei die geistige Leistungsfähigkeit sehr schlecht gewesen, er habe auch nicht mehr schreiben oder ein Handy bedienen können. Aktuell habe er noch Probleme mit einzelnen Buchstaben, es sei aber besser geworden. Ansonsten sei er geistig sehr langsam geworden, habe immer noch Probleme mit Rechnen. Die Aufnahme neuer Informationen sei stark geschwindigkeitsabhängig, dies sei bereits früher ein Problem gewesen. Insgesamt habe er sich aber verbessert, sei aber noch lange nicht auf dem Stand, den er sich wünsche. Im Alltag bemerke er zunehmend Probleme z.B. beim Kochen, er verliere das Zeitgefühl, habe auch Probleme bei der Planung von komplexeren Dingen, stoße oft an und entsprechend Gegenstände um. Ebenfalls hänge er mit den Füßen an, dies sei alles deutlich schlechter als nach der Operation. Zuerst habe er das Gefühl gehabt, dass es die mangelnde Kraft sei, mittlerweile wisse er aber, dass es eher eine Koordinationsfrage sei. Stress bringe ihn aus dem Konzept, dann würden auch Fehlhandlungen geschehen. Er versuche dagegen, Strukturen in Abläufe zu bringen. Er sorge sich sehr um die Zukunft, alles gehe viel schwerfälliger und er fühle sich sehr schnell gestresst. Fernsehen oder Gespräche mit raschen Wechseln ermüden ihn stark, er könne dann Gesprächen oder Handlungen nicht mehr folgen. Er habe das Gefühl, dass ihn vor allem das Keppra stark müde, möchte dies gerne reduzieren. Der 60-jährige erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet sehr differenziert und adäquat über die vergangenen Untersuchungen, Befunde und Operation. Die Spontansprache ist fluktuierend und auch müdigkeitsabhängig flüssig, dann wieder stockend aufgrund von Wortfindungsstörungen, mit zunehmender Müdigkeit sind auch phonematische, nicht aber semantische Paraphasien zu bemerken, die Sprache wird weitschweifig und z.T. leicht unzusammenhängend. Hr. Y arbeitet sehr motiviert und kooperativ ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit mit, insgesamt aber massiv reduziert belastbar und erhöht ermüdbar. Die Auffassungsgabe ist bei langsamer Präsentation der Aufgaben intakt, bei schnelleren wirkt er überfordert. Insgesamt deutlich vermindertes Arbeitstempo und ausgeprägte Initiierungsstörung. Er schätzt seine kognitiven Ressourcen und Grenzen sehr adäquat ein, leidet aber auch sehr darunter. Affektiv niedergestimmt ergeben sich deutliche Hinweise auf eine depressive Episode. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve (5-6-10) und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Im Vergleich dazu Abfall der Leistung im verzögerten Abruf, das Wiedererkennen ist intakt. Das visuell-episodische Gedächtnis zeigt sich beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur knapp genügend.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aufgrund starker verbaler Verlangsamung deutlich eingeschränkte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, im Vergleich dazu deutlich bessere und insgesamt unauffällige figurale Ideenproduktion. Die visuo-verbale Interferenzanfälligkeit ist stark erhöht. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit fällt eine ausgeprägte psychomotorische Verlangsamung auf, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bricht Hr. Y aufgrund massiver Probleme mit dem Konzeptwechsel ab. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache fluktuierend und müdigkeitsabhängig flüssig, dann wieder stockend aufgrund von Wortfindungsstörungen, z.T. auch mit phonematischen, nicht aber semantischen Paraphasien durchsetzte. Sprach- und Instruktionsverständnis sind bei langsamer Präsentation intakt, ebenso das Benennen. Lesen gelingt aktuell gut, ebenfalls keine Dysgraphie mehr. Große Probleme und z.T Fehler beim Rechnen. Keine Hinweise auf eine Apraxie, aber weiterhin leichte Links-Rechts-Störung und leicht eingeschränktes Fingerbenennen. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird zittrig und verlangsamt, aber korrekt erfasst und abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, müder, differenzierter, depressiver, verlangsamter Patient mit massiv verminderter Belastbarkeit und Initiierungsstörung und (müdigkeitsabhängig) Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten mit z.T. phonematischen Paraphasien und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende psychomotorische Verlangsamung und reduzierte Belastbarkeit (objektivierbar durch raschen Abfall der Leistung innerhalb einzelner und zwischen den Aufgaben, verminderte Auffassungskapazität, Probleme beim Erfassen und Umsetzen komplexerer Instruktionen und deutlich erhöhte Ermüdbarkeit), Einschränkungen der Exekutivfunktionen (Umstellfähigkeit, Interferenzanfälligkeit, semantische und phonematische Ideenproduktionen), eine leichte verbale Abrufstörung und ein residuelles Parietallappensyndrom mit aktuell noch leichter Links-Rechts-Störung, eingeschränktem Fingerbenennen, residueller Dyskalkulie. Im Vergleich zur postoperativen neuropsychologischen Untersuchung vom 10.06.2015 haben sich die testspezifischen Befunde insgesamt leicht verbessert, so zeigen sich nur noch Residuen des linksseitigen Parietallappensyndroms mit noch residuellem Gerstmannsyndrom, keine Autotopopagnosie oder Dyspraxie mehr, keine Raumvernachlässigungstendenz. Ebenfalls kann das sprachliche anterograd-amnestische Syndrom aktuell nur noch als leichte verbale Abrufstörung objektiviert werden, die Dyslexie und Dysgraphie sind nicht mehr eruierbar. Weiterhin (und den Patienten im Alltag einschränkend) besteht aber eine eingeschränkte kognitive Flexibilität und eine erhöhte Interferenzanfälligkeit bei weiterhin stark eingeschränkter Belastbarkeit. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell Funktionsstörungen fronto-subkortikaler und fronto-temporo-parietaler Hirnareale links betont, weiterhin gut passend zu den Folgen der Tumorextirpation parietal links, aktuell vermutlich leicht akzentuiert durch die Folgen der Bestrahlung, die insgesamt deutlich verminderte Belastbarkeit und die depressive Verstimmung. Ad Therapie: Aus kognitiver Sicht ist die Weiterführung der ambulanten Ergotherapie empfehlenswert. Der Patient möchte im Moment aufgrund der belasteten Gesamtsituation darauf verzichten, eine Wiederaufnahme aber zu einem späteren Zeitpunkt evaluieren. Aus kognitiver Sicht besteht bis auf Weiteres weder eine Fahr- noch Arbeitsfähigkeit. Aufgrund der aktuell deutlich im Vordergrund stehenden depressiven Problematik empfehlen wir dringend eine psychoonkologische Betreuung. Hr. Y wünscht, von den Kollegen der Psychoonkologie im Hause kontaktiert zu werden. Nach Besserung des AZ und vor Wiederaufnahme der Arbeit empfehlen wir eine neuropsychologische Standortbestimmung. Hr. Y ist damit einverstanden, wir bitten um eine Zuweisung zu diesem Zeitpunkt. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei mittelschweren Einschränkungen wie fronto-temporalen Hirnarealen, einem MCI entsprechend und hinweisend auf eine beginnende demenzielle Entwicklung, ätiologisch vereinbar mit einer Alzheimerdemenz, DD Mischdemenz aus Alzheimer-Komponente und vaskulärer Genese, ggf. aggraviert durch eine psychosoziale Belastungssituation. Angaben der Patientin: Es sei seit Anfang diesen Jahres alles viel schlechter geworden, sie sei umgekippt, alles drehe ihr im Kopf. Anfang Jahr habe sie noch Autofahren können, dies sei nun nicht mehr möglich, alles sei zu viel. Es bestünden tageweise und zum Teil auch von der Stimmung abhängige Fluktuationen, wenn sie unter Stress sei, könne sie sich nicht mehr ausdrücken, verwechsle die holländische und deutsche Sprache vermehrt. Ebenfalls habe die Angst vor der Zukunft und die Vergesslichkeit zugenommen, sie vergesse alles unmittelbar. Angaben des begleitenden Ehemannes: Wenn sich seine Ehefrau an Gesprächen beteilige und etwas sagen möchte und das Wort nicht sofort finde, werde sie panisch und bekomme Angstattacken. Seit Weihnachten 14 sehe sie Verwandte aus Holland im Haus, fühle auch deren Gegenwart. Sie verlege vermehrt Dinge, versorge sie an unüblichen Orten und finde sie dann nicht mehr. Die Vergesslichkeit habe auch zugenommen. Angaben der begleitenden Töchter: Nach der letzten Untersuchung sei ein Therapieversuch mit Cipralex und Ginkgo gestartet worden, beide Medikamente habe die Mutter aber nicht vertragen, sei nach der Einnahme kollabiert. Ihre Mutter habe seit diesem Jahr große Mühe mit dem Bedienen von Geräten, komme mit dem Natel nicht mehr zurecht. Sie wisse nicht mehr, wie sie den Ofen der Tochter bedienen müsse, vergesse den Eigenen oft abzuschalten. Beim Kochen bestünden nun große Schwierigkeiten, sie vergesse Rezepte und habe Mühe bei der Umsetzung derselben, sei auf die Hilfe des Ehemanns angewiesen. Die Familie würde alles aufschreiben, so könne sie es auch behalten. Den Haushalt erledige sie zusammen mit dem Ehemann aber noch gut. Wenn nicht zu viele Dinge gleichzeitig ablaufen würden, könne sie besser fokussieren, sei insgesamt ruhiger. Weiterhin habe sie große Mühe mit dem Blutdruck, dieser sei permanent sehr tief. Der Bruder der Patientin in Holland (pflegebedürftig und stark dement) sei mittlerweile 70-jährig verstorben, das Vorderhirn sei abgestorben. Die 73-jährige Rechtshänderin erscheint in Begleitung ihrer Töchter und des Ehemanns zum vereinbarten Termin. Sie wirkt weiterhin sehr angespannt, nervös und belastet, äußert ausgeprägte Angst, ein ähnliches Schicksal wie ihr Bruder zu erleiden und generelle Zukunftsängste. Weiterhin ausgeprägte Wortfindungsstörungen ohne die Möglichkeit, das Wort in der holländischen Muttersprache zu finden. Weiterhin, klinisch aber nicht progredient, dadurch stockende Spontansprache und ein deutlich reduziertes Instruktionsverständnis, akzentuiert bei längeren oder mehrstufigen Aufgaben. Sie wirkt weiterhin überfordert, kann nur sehr schwer beruhigt werden und stößt sehr rasch an ihre Grenzen, möchte sämtliche Aufgaben nach kürzester Zeit abbrechen und sagt das eigene Scheitern voraus. Auf Zuspruch kann oft eine Steigerung der Leistung gezeigt werden. Affektiv weiterhin belastet und nervös, insgesamt leicht reduziert schwingungsfähig kann ein affektiver Kontakt aber hergestellt werden. Insgesamt klinisch keine Progredienz der affektiven Komponente.MMS: 24/30 Pkt (mnestische und Aufmerksamkeitsdefizite). Uhrentest: Aktuell deutliche räumliche Planungsschwierigkeiten, weiterhin defizitärer Zeitübertrag. Gedächtnis: Eine visuell dargebotene nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer nahezu aufgehobenen Merkspanne erfasst und dann einer nur sehr flach ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich vermindert erlernt. Eine Konfabulation. Aktuell Abfall auf die stark reduzierte Merkspanne im verzögerten Abruf bei ebenfalls deutlich reduzierter Diskriminabilität. Im Vergleich zur Voruntersuchung leichte Progredienz der Befunde. Eine zuvor aktuell leicht verlangsamt, aber intakt kopierte einfache geometrische Figur kann im verzögerten Abruf weiterhin trotz Darbietung der Vorlage nicht erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Stark reduzierte semantische, leicht eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeiten mit je einer Wiederholung. In der figuralen Modalität benötigt Fr. Y sehr viel Unterstützung beim Verstehen der Aufgabe; kann sie trotz engmaschiger Hilfe fast nicht umsetzen, was in einer quantitativ deutlich verminderten Gesamtleistung resultiert. Qualitativ massive Tendenz zu Regelbrüchen, stark perseverativ kann sie sich nicht davon lösen. Das testspezifische Arbeitstempo zeigte sich aktuell leicht verlangsamt, die Interferenzanfälligkeit ist weiterhin erhöht. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) kann aktuell ohne psychomotorische Verlangsamung gearbeitet werden, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit kann nicht mehr erfasst und umgesetzt werden, stark eingeschränkte kognitive Flexibilität. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfach geometrische Figur wird verlangsamt, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite abgezeichnet, weiterhin leichte Probleme beim Zeichnen eines Würfels. Weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine sehr nervöse, belastete, reduziert schwingungsfähige, perseverative Patientin mit stockender, angestrengter Spontansprache mit Wortfindungsstörungen und vermindertem Instruktionsverständnis mit folgenden kognitiven Befunden: Aktuell deutlich im Vordergrund stehende Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (v.a. i.S. reduzierter kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit, Perseverationstendenz, eingeschränkter Interferenzfestigkeit, reduzierter Fehlerkontrolle mit Intrusionstendenz), ein modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom sowie eine Anomie. Insgesamt haben sich die Befunde im Vergleich zu vor neun Monaten verschlechtert, akzentuiert im Bereich der Frontalhirnfunktionen, und entsprechen aktuell mittelschweren bis schweren Einschränkungen bifronto-temporaler Hirnareale. Aufgrund der Progredienz der Einschränkungen im Alltag (welche parallel zu den Verschlechterungen der objektivierbaren kognitiven Befunde von Hr. Y und Angehörigen berichtet wird) ist die Verdachtsdiagnose einer beginnenden neurodegenerativen Entwicklung zu stützen. Ätiologisch passen die Befunde aufgrund des Verlaufs am ehesten zu einer frontalen Variante einer Alzheimerdemenz, DD frontotemporale Lobärdegeneration, DD Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese. Aufgrund der raschen Progredienz der Symptome, dem hohen Leidensdruck der Familie und der diversen Medikamentenunverträglichkeit empfehlen wir nochmalige Abklärungen im Rahmen einer Kurzhospitalisation mit LP, EEG und FDG-PET zur genaueren ätiologischen Abgrenzung und hinsichtlich medikamentöser Behandlung. Die Familie möchte die Möglichkeit einer stationären Abklärung auch mit Ihnen besprechen und wünscht, von Ihnen zu einem Gespräch aufgeboten zu werden. Sollten auch Sie eine stationäre Abklärung befürworten, bitten wir Sie um eine kurze Rückmeldung oder direkte Überweisung an die Kollegen der Klinik K. Neuropsychologische Verlaufskontrolle entweder i.R. der stationären Abklärung oder spätestens in einem Jahr. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden nicht mehr gegeben, Fr. Y fährt seit Anfangs Jahr nicht mehr. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St.n. Polytrauma ISS 21 und schwerem SHT am 02.06.XXXX mit/bei großem raumforderndem Epiduralhämatom rechts temporal, Contusionsblutung rechts temporal, fronto-temporo-parietale Craniotomie und Evakuation des Epiduralhämatoms am 02.06.XXXX und Funktionsstörungen fronto-limbischer Hirnareale (09.06.XXXX). Es gehe ihm sehr gut, er müsse sich etwas im Zaum halten, da er sich sehr fit fühle und von Natur aus sehr aktiv sei. Es leuchte ihm aber ein, dass er sich im Moment noch etwas zurückhalten müsse; dies falle ihm aber schwer. Er sei noch sehr müde und schlafe viel. Vor drei Wochen sei er aus der Reha entlassen worden, seither arbeite er 2.5 Stunden pro Tag im Betrieb, bearbeite aktuell aber nur Lieferscheine und habe noch keinen Kundenkontakt. Bei einer Steigerung auf drei Stunden pro Tag sei er deutlich erschöpft gewesen. Aktuell schlafe er nach der Arbeit noch 1 Stunde, danach noch 1 am Nachmittag und in der Nacht dann erneut 9.5 Stunden. Das Straßenverkehrsamt habe ihn zum Vertrauensarzt geschickt, da die Kontrolle für das LKW-Billet wieder fällig gewesen sei; er habe diese bestanden und die Freigabe durch das Straßenverkehrsamt erhalten. Geistig habe er große Fortschritte gemacht; direkt nach der Operation sei er sich keiner kognitiven Defizite bewusst gewesen, bereits bei der neuropsychologischen Abklärung im Hause sei er aber mit ausgeprägten Fehlleistungen konfrontiert worden, was ihn auch zur Entscheidung der stationären Reha veranlasst habe. Hierbei habe er sich weiter deutlich verbessert, bemerke aktuell nur noch, dass er zum Teil etwas länger überlegen müsse, bevor er etwas sagen könne oder ihm ein Name oder eine Telefonnummer in den Sinn komme. Dies sei vor allem nach Austritt aus der Reha aufgefallen; er sei insgesamt noch etwas langsamer und studieren mache ihn müde. Gedächtnis, Sprache, Konzentration und Aufmerksamkeit seien aber in Ordnung, dies werde auch von der Ehefrau bestätigt. Persönliche Anamnese: Regelrechte Geburt und Entwicklung, der Bruder sei aber Legastheniker und er vermutlich auch, nicht aber diagnostiziert. Er habe Stützunterricht gehabt, aber keine Klassenwiederholungen, regelrechter Abschluss, arbeitet als Disponent. Der 46-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet differenziert über Beginn und Verlauf des Krankheitsverlaufs und der kognitiven Defizite, schätzt diese sehr adäquat ein, keine Bagatellisierungstendenz. Der Arbeitsstil ist sehr sorgfältig, intakte Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Im Verhalten unauffällig, arbeitet aber sehr motiviert und kooperativ mit, sehr rasche Auffassungsgabe und auch problemloses Umsetzen auch komplexerer oder mehrstufiger Aufgaben möglich. Keine Verlangsamung, keine Antriebsminderung. Über den zweistündigen Testzeitraum fällt eine sehr leicht abnehmende Konzentrationsleistung auf, qualitativ aber keine Auffälligkeiten. Die Spontansprache zeigt sich unauffällig, affektiv unauffällig. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann einer rasch ansteigenden und über 3 Durchgänge das Maximum problemlos erreichenden Lernkurve insgesamt gut erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor rasch und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, leicht reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität sehr gute Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit im Vergleich zur einfacheren Form leichte Abnahme der Geschwindigkeit und leichte Probleme mit dem Alphabet, welche aber schon als vorbestehend beschrieben werden. Intakter Konzeptwechsel und insgesamt gute Performanz. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ intakte, nur diskret absinkende Gesamtleistung bei sehr guter Fehlerkontrolle und guter Konzentrationsleistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben, auch mit der linken Hand. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos und schnell erfasst und kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, motivierter Hr. Y ohne Verhaltensauffälligkeiten mit erfreulicherweise lediglich einer leicht eingeschränkten phonematischen Wortproduktion. Die verbal-mnestischen und visuell-mnestischen, die exekutiven Funktionen, der Antrieb, die psychomotorische Geschwindigkeit, die Sprache sowie Visuo-Konstruktion und -Perzeption zeigen sich unauffällig, ebenfalls keine Aufmerksamkeitseinschränkungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Diese Befunde entsprechen am ehesten (aufgrund der persönlichen Anamnese bei fraglicher Legasthenie in der Kindheit und sprachlichem Stützunterricht) leichten vorbestehenden sprachlichen Defiziten, aktuell akzentuiert durch die Folgen des schweren SHT und der reduzierten Belastbarkeit. Insgesamt sehr positiver Verlauf 3 Monate nach dem schweren Polytrauma. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der anamnestisch noch eingeschränkten Belastbarkeit ist die Arbeitsfähigkeit quantitativ sicherlich noch eingeschränkt, das aktuelle Pensum zu 2.5 Stunden/Tag erscheint adäquat. Aufgrund aktuell adäquater Einschätzung seiner kognitiven Ressourcen, aber auch Grenzen, ist eine sukzessive Steigerung bei Verbesserung der Belastbarkeit in Absprache mit dem Hausarzt und dem wohlwollenden Arbeitgeber sicherlich gut möglich. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist diese bei intakten fahrrelevanten kognitiven Funktionen aktuell problemlos gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf und vor allem bei Problemen bei der Steigerung des Arbeitspensums aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei wiederholten Episoden mit Überforderung und Asthenie und kognitiver Leistungsminderung bisher unklarer Ätiologie, im Verlauf unter Cipralex regredient, leichter Hirnvolumenminderung und mäßiger vaskulärer Enzephalopathie (MRI 16.02.2015) sowie langsamem Alpha-EEG mit intermittierendem links fronto-temporalem Herdbefund (EEG 23.03.2015). Er habe offensichtlich an den Symptomen einer Depression mit Antriebsmangel, Rückzug, Angst vor Neuem, negativen Zukunftsaussichten, Konzentrationsproblemen, Umständlichkeit und erhöhter Anstrengungen beim Absolvieren ehemals völlig alltäglicher Dinge gelitten. Im Juli hätten Sie eine Medikation mit Cipralex begonnen, seither gehe es ihm viel besser: Die geschilderten Symptome seien noch nicht ganz verschwunden, auf diesem Niveau könne er aber gut leben. Ansonsten keine Beschwerden. Im Moment denke er, dass eventuell alles noch etwas längere gehe, ansonsten sei er weder in Gedächtnis, Sprache, Konzentration, Aufmerksamkeit oder den Alltagsfunktionen beeinträchtigt. Keine Probleme mit Dual-Tasking, die finanziellen Angelegenheiten erledige er problemlos und fehlerfrei. Der Schlaf sei aktuell auch wieder gut, seit Beginn des Cipralex benötige er kein Stilnox mehr. Auto fahre er problemlos und sicher. Stimmung, Appetit und Antrieb seien aktuell gut. Schul/Berufsanamnese: 8 Schuljahre, gefolgt von einer 4-jährigen Lehre als Maschinenschlosser, danach die Matura absolviert und ein 4-jähriges Studium als Elektroingenieur ETH abgeschlossen. Aktuell pensioniert. Keine positive Familienanamnese bezgl. Demenzen. Der 76-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet etwas nervös und z.T. leicht umständlich, aber nachvollziehbar und differenziert über die Symptome. Ein affektiver Kontakt kann gut hergestellt werden, er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Das klinische Arbeitstempo ist zügig, keine Antriebsminderung. Der Arbeitsstil zeigt sich strukturiert, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Spontansprache, Auffassungsgabe, Sprach- und Instruktionsverständnis zeigen keine Auffälligkeiten, z.T. nervositätsbedingt leichte Probleme beim Umsetzen der Aufgaben. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve (5-7-8) und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Im Vergleich dazu dann aber leichter Abfall im Abruf nach Interferenz, ebenfalls grenzwertiges Wiedererkennen. Im visuell-episodischen Gedächtnis kann eine zuvor diskret verlangsamt komplexe geometrische Figur lediglich in den Grundzügen ohne genügende Anzahl an Details erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten. Im Vergleich dazu deutlicher reduzierte figurale Ideenproduktion, qualitativ intakt. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit gute psychomotorische Geschwindigkeit, ebenfalls intakter Konzeptwechsel und rasche Bearbeitungszeit in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Lesesinnverständnis, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und verlangsamt, aber ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, nervöser, psychomotorisch weder verlangsamter noch antriebsgeminderter, kooperativer Hr. Y mit rascher Auffassungsgabe und z.T. leichter (nervositätsbedingt?) Umständlichkeit mit folgenden kognitiven Befunden: Leichte modalitätsunabhängige Abruf- und Speicherstörung bei intakter Lernfähigkeit sowie eingeschränkte figurale Ideenproduktion. Alle übrigen geprüften kognitiven Funktionen (psychomotorische und kognitive Geschwindigkeit, Umstellfähigkeit, kognitive Flexibilität, sprachliche Funktionen, Interferenzfestigkeit und gerichtete sowie geteilte Aufmerksamkeit) zeigen sich im alters- und ausbildungsentsprechenden Rahmen. Ebenfalls keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung.Insgesamt entsprechen obige Befunde leichten Einschränkungen bifronto-temporaler Hirnareale, lokalisatorisch passend zur vaskulären Leukencephalopathie, der generalisierten Hirnvolumenminderung und dem fronto-temporalen Herdbefund im EEG. Die Befunde entsprechen aktuell einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (amnestic MCI, multiple domain: Gedächtnis, Exekutivfunktionen). Aufgrund der sehr leichten Ausprägung der Befunde, der subjektiven Verbesserung der Beschwerden seit Einnahme des Antidepressivums und der jederzeit vollständig erhaltenen Selbständigkeit im Alltag sind die Befunde vor allem durch eine depressive (und aktuell medikamentös therapierte) Verstimmung mit Hypofunktion der linken Hemisphäre erklärt. Aufgrund der morphologischen Befunde und des neuropsychologischen Ausfallsmusters lässt sich aber aktuell die zusätzliche Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung a.e.i.S. einer Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimerkomponente nicht ausschließen. Therapeutisch könnte eine Steigerung der antidepressiven Medikation diskutiert werden. Aufgrund erhöhter Konversionsrate von MCI zu einer Demenz empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in spätestens einem Jahr, Hr. Y ist damit einverstanden. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden aus kognitiver Sicht vorerst gegeben, eine engmaschige Verlaufskontrolle vorausgesetzt. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung (09.2009, 02.2012, 11.2014) bei zunehmenden Wortfindungsstörungen und Schwierigkeiten beim Ausformulieren von Sätzen bei Vd.a. beginnender neurodegenerativer Erkrankung DD aggraviert durch Belastungssituation. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Angaben von Fr. Y: Es kommt oft vor, dass sie einen Satz beginne, dann aber nicht mehr weiter wisse. Das habe sich seit der letzten Untersuchung schon verschlechtert. Die Wörter würden ihr im Kopf herumfliegen. Wenn es ihr nicht gelinge, einen ganzen Satz zu machen, beginne sie nochmals von vorne mit einer anderen Umschreibung. Mit gewissen Personen habe sie Angst zu sprechen, wenn sie bei einer vorangegangenen Begegnung Schwierigkeiten mit Sprechen gehabt habe. Ihr Ehemann würde sie jeweils unterstützen, wenn ihr ein Begriff nicht einfalle. Sie habe das Gefühl, dass das Gedächtnis schon schlechter geworden sei. Sie könne sich jeweils nicht merken, was auf dem Kalender steht. An gewissen Tagen seien die Beschwerden besser als an anderen. Sie lese weniger, da der Anfangsbuchstabe manchmal zu "zappeln" beginne. Dies führe sie aber auf die Katarakt-Operationen (letzte vor 3 Jahren) zurück. Längere Wörter müsse sie in Einzelteilen erfassen. Auf Halluzinationen angesprochen, äußert sie, dass es vorgekommen sei, dass sie eine Person, Katze oder einen Schatten vorbeihuschen habe sehen. Einmal habe sie im Wohnzimmer eine Schlange wahrgenommen. Sie träume intensiv, spreche und schlage auch im Schlaf aus. Bei den Träumen handele es sich meist um schwierige Themen aus der Vergangenheit (gewalttätiger Ex-Ehemann). Ihre Vergangenheit sei sehr belastend, unter anderem habe sie mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Auch ihr Selbstwert sei nie so gut gewesen. Sie traue sich gewisse Dinge nicht zu. Aktuell arbeite sie 1.5 Tage/Woche im Brockenhaus und sei auf Abruf in der Palliativ Care tätig (letzter Einsatz 05.2015). Angaben des begleitenden Ehemannes: Der Familienrat habe bestimmt, dass aufgrund der Nebenwirkungen auf die Einnahme des Acetylcholesterasehemmers verzichtet wurde. Er glaube, dass die Schwierigkeiten seiner Ehefrau mehrheitlich darauf zurückzuführen sind, dass sie sich beide zu viel vorgenommen hätten nach der Pension. Sie hätten jetzt einen Teil der Projekte verringert. Er finde, dass die Vergesslichkeit und die Wortfindungsschwierigkeiten seit der letzten Untersuchung nicht schlimmer geworden seien. Seine Frau habe früher nie geträumt. Jetzt würde sie dies tun und belastende Dinge aus ihrem Leben würden hochkommen. Medikamente (gem. von der Pat. mitgebrachter Liste): Citalopram Mepha 40 mg 1-0-0, Climavita 1-0-0, Vesicare 5 mg 1-0-0, Meto Zerok 25 mg 1-0-0, Symfona forte 1-0-1, Pantoprazol Mepha 40 mg 1-0-0, Inegy 10/10 0-0-1. Die allseits orientierte, etwas verunsichert und belastet wirkende, 68-jährige Rechtshänderin kommt in Begleitung ihres Ehemannes pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Kommt es im Anamnesegespräch zu Wortfindungsschwierigkeiten, greift der Ehemann unterstützend ein. Es können teilweise Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Affektiv schwingungsfähig berichtet sie über nicht verarbeitete Traumata und Schuldgefühle (psychosoziale Belastungssituation aufgrund schwieriger Ex-Beziehung). Keine relevante Ermüdung nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung erkennbar. Das Durchhaltevermögen ist gut. Während des Abzeichnens einer Figur gibt die Patientin an, dass die Linien "zappeln" würden (geplante augenärztliche Kontrolle 11.2015). MMS: 29/30 (Abzug: Merkfähigkeit). Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine reduzierte Merkspanne, eine ansteigende, aber deutlich fluktuierende und stagnierende Lernkurve. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus, welche deutlich vermindert ist. Der spätverzögerte Abruf entspricht der Gesamtlernleistung, ist aber verglichen mit der fluktuierenden Lernleistung leicht vermindert. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte einfache geometrische Figur wird im Spätabruf nach kurzer Präsentation mit einer normgerechten Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-lexikalischen Ideenproduktion sind sowohl quantitativ als auch qualitativ normgerecht. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Bei der figuralen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ eine der Norm entsprechende Leistung, qualitativ kommt es zu 2 Wiederholungen. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein verlangsamtes Lesetempo. Im Durchgang mit Interferenz ist das Lesetempo ebenfalls leicht vermindert und die Fehlerkontrolle reduziert. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) entspricht die Bearbeitungszeit der Norm. Die komplexere Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt eine deutlich verminderte Bearbeitungszeit und es kommt zu vier Fehlern. Mittels computergestützter Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit kann eine verminderte Reaktionsgeschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle eruiert werden. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Reaktionsgeschwindigkeit auf den auditiven Reiz sowie die Fehlerkontrolle vermindert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige Spontansprache mit Wortfindungsschwierigkeiten sowie semantischen (habe den Knopf verloren anstelle den Faden verloren) und phonematischen Paraphasien. Unauffällige Prosodie. Lesen und Lesesinnverständnis intakt. Beim selbständigen Verfassen eines Satzes stockt die Patientin mittendrin und äußert, nicht mehr weiter zu wissen. Sie kann nach ein paar Sekunden den Satz korrekt beenden. Rechenfähigkeit intakt. Benennen von hoch- und niedrigfrequenten Wörtern intakt. Dysnomie für Personennamen. Nachsprechen unauffällig. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung.Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und piecemeal-artig mit Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopiert. Das Zeichnen einer Uhr gelingt, jedoch kommt es zu Schwierigkeiten beim Eintragen der vorgegebenen Uhrzeit. Nach mehrmaligen Versuchen gelingt dies auch. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 68-jährigen Fr. Y folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer verbalen und figuralen Merkfähigkeits-, Lernfähigkeits- und Abrufstörung (am ehesten aufmerksamkeitsbedingt) sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, Interferenzanfälligkeit, verminderte geteilte Aufmerksamkeit und teilweise eingeschränkte gerichtete Aufmerksamkeit, leicht verminderte semantische Ideenproduktion, teilweise verminderte Fehlerkontrolle und Abstraktionsfähigkeit. Im sprachlichen Bereich zeigen sich Wortfindungsschwierigkeiten, phonematische und semantische Paraphasien sowie eine Dysnomie für Namen. Auf Verhaltensebene können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen sowie eine Verunsicherung und Leidensdruck beobachtet werden. Verglichen mit der Voruntersuchung 11.2014 zeigt sich eine leichte Verschlechterung im mnestischen Bereich. Die Leistungen in den übrigen geprüften Domänen sind mit der Voruntersuchung vergleichbar. Die oben erwähnten kognitiven Befunde und das Verhalten entsprechen einer Funktionsstörung links-betonter fronto-temporaler Hirnareale. Unter Einbezug der anamnestischen Angaben kann vor allem von einer depressiven Symptomatik bei psychosozialer Belastungssituation DD neurodegenerative Entwicklung einer v. a. fronto-temporalen Lombärdegeneration DD Lewy-Body-Demenz bei möglicher visuellen Halluzinationen und realitätsnahen Träumen sowie Leistungsfluktuationen ausgegangen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Kriterien für eine Demenz aufgrund der erhaltenen Selbständigkeit im Alltag weiterhin nicht erfüllt. Ad Diagnostik: Aus differentialdiagnostischen Gründen empfehlen wir die Durchführung eines Verlaufs-MRI-Schädel (letztes MRI 10.2009: unspezifischer Befund) hinsichtlich möglicher Veränderungen frontaler und parieto-okziptaler Hirnstrukturen. Mit dem Ehepaar wurde vereinbart, dass sie sich die Durchführung des MRIs in Ruhe überlegen und mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen (Cave: Platzangst der Patientin). Ad Therapie: Da u. a. der Verdacht besteht, dass die kognitiven Leistungseinschränkungen auf anamnestisch berichtete traumatische Lebenserfahrungen zurückzuführen sind, bitten wir Sie, Fr. Y beim PDAG anzumelden, um eine geeignete Therapieform zu finden und zu veranlassen. Ad Medikation: Wir empfehlen die Erhöhung der antidepressiven Medikation. Ad Fahrtauglichkeit: Mit den oben erwähnten Befunden ist die Fahrtauglichkeit aktuell nicht gegeben. Der Patientin wurde dies im Beisein ihres Ehepartners mitgeteilt. Sie zeigt sich einsichtig. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei persistierenden Konzentrationsstörungen nach mittelschwerem Schädelhirntrauma mit Mehrfach-Verletzungen ISS 11 am 20.06.2014 mit/bei kleinvoluminöser bifrontaler Contusionsblutung, Contre-coup Contusionsblutung kleinhemisphärisch und kompletter intrakranieller Resorption sowie Guillan-Barré Syndrom klinisch vor allem okulär. Er habe große Probleme mit den Augen, dem Gleichgewicht und der Konzentration: Oft möchte er etwas holen und vergesse dann was. Er müsse sich alles aufschreiben, sonst vergesse er es, müsse permanent nachfragen. Etwas wirklich Wichtiges könne er aber speichern. Er leide vermehrt unter Wortfindungsstörungen, was für ihn sehr unangenehm sei. Ebenfalls falle es ihm schwerer, neue Dinge zu erlernen. Es sei möglich, er benötige aber viel mehr Aufwand dazu. Über Beginn und Verlauf könne er wenig sagen, er merke einfach, dass es nicht mehr wie vorher sei. Insgesamt führe er aber sämtliche Einschränkungen weniger auf das SHT denn auf das Guillan-Barré-Syndrom zurück. Er sei durch die Symptome stark im Alltag eingeschränkt; durch das beeinträchtigte Gleichgewicht traue er sich nicht mehr, Traktor zu fahren, ebenfalls vermeide er Autofahrten wenn möglich. Er sei sehr müde, schlafe nach dem Abendessen fast unmittelbar ein, der Schlaf sei dann aber sehr schlecht, er liege oft wach, da ihn die Schmerzen sehr stark störten. Er gehe auch fast nicht mehr weg, da er nicht mehr gut höre und es ihm peinlich sei, bei Gesprächen am Stammtisch permanent nachzufragen. Er verspüre keinen Appetit mehr und müsse sich zum Essen zwingen. Aufgrund der Anosmie mache das Essen auch keinen Spaß mehr, jedoch keine Gewichtsabnahme. Die empfohlene Medikation mit Lyrica habe er nach einer Woche abbrechen müssen, da er stärkste Verstopfung gehabt habe. Der 59-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Weiterhin unsicheres, breitbasiges Gangbild. Er ist allseits orientiert, erinnert sich an die Voruntersuchung. Kognitiv nicht verlangsamt oder antriebsgemindert schätzt er seine kognitiven Ressourcen und Grenzen adäquat ein. Die Belastbarkeit ist insgesamt initial deutlich besser als in der Voruntersuchung; die Konzentrationsleistung bricht aber nach bereits einer Stunde und bei Aufgaben mit Anforderungen an die Aufmerksamkeit rasch ein. Nach einer gegen Ende des Untersuchungszeitraums durchgeführten Daueraufmerksamkeitsaufgabe ist er so stark erschöpft, dass auf die Durchführung der computergestützten Aufmerksamkeitsaufgaben verzichtet werden muss; Hr. Y kann die Aufgaben nicht mehr erfassen und umsetzen. Insgesamt aber sehr motivierter und sorgfältiger Arbeitsstil bei aktuell intakter Fehlerkontrolle ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Sprach- und Instruktionsverständnis sind weiterhin auch für komplexere oder mehrstufige Aufgaben gut gegeben, unauffällige Spontansprache. Affektiv wirkt er sehr belastet durch die vielen Symptome und den dadurch deutlich beeinträchtigten Alltag; er möchte allerdings zum momentanen Zeitpunkt keine fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt vergleichbar zur Voruntersuchung gelernt. Kein Abfall der Leistung im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Keine reduzierte Fehlerkontrolle mehr eruierbar. Eine komplexe geometrische Figur wird aktuell genügend erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese und der Krankengeschichte können nachvollziehbar und problemlos gegeben werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten aktuell ohne qualitative Auffälligkeiten. Intakte figurale Ideenproduktion ohne erhöhte Repetitionstendenz. Das verbale Arbeitstempo ist adäquat, die Interferenzfestigkeit fehlerfrei gegeben. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann problemlos und in der erwarteten Zeit absolviert werden, ebenso die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, keine Probleme beim Konzeptwechsel. Eine Daueraufmerksamkeitsaufgabe mit Distraktoren ermüdet Hr. Y stark; er arbeitet bei sichtlich ansteigender Anstrengung aber sehr fehlersicher und sorgfältig. Insgesamt deutlich verminderte Gesamtleistung und Konzentrationsleistung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und mit guter Planung rasch kopiert. Insgesamt weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer, durch die körperlichen und kognitiven Symptome und Auswirkungen im Alltag belasteter, motivierter und deutlich reduziert leistungsfähiger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Konzentrations- und (Dauer)aufmerksamkeitsdefizite und -abfälle innerhalb und zwischen den Aufgaben sowie (a.e. in diesem Rahmen) eingeschränkter phonematischer Ideenproduktion und reduzierter visuo-verbalen Interferenzfestigkeit.Im Vergleich zur Voruntersuchung vor einem Jahr haben sich die fokalen, zur rechts frontalen Kontusionsblutung passenden Befunde verbessert und sind aktuell als unauffällig zu bewerten. Die Belastbarkeit und Konzentrationsleistungen sind nach wie vor als Folgen des mittelschweren Schädelhirntraumas reduziert. Aufgrund der fehlenden weiteren Verbesserungen und der den Patienten vordergründig im Alltag stark einschränkenden Symptomen des Guillan-Barré-Syndroms ist zusätzlich von einer erschwerten Krankheitsverarbeitung auszugehen. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der weiterhin deutlich reduzierten Belastbarkeit sowie den ihn im Beruf als Landwirt stark einschränkenden Symptomen des Guillan-Barré-Syndroms ist die bereits bestehende AUF zu 75% aktuell als adäquat einzuschätzen. Die weitere Steigerung muss im Verlauf durch die Kollegen der Neurologie beurteilt werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aus rein kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit in ausgeruhtem Zustand und für kurze Strecken weiterhin gegeben. Neuropsychologische Nachkontrolle zur Standortbestimmung 2 Jahre nach SHT (06.16) empfehlenswert und vom Patienten gewünscht. Wir werden ihn hierfür direkt aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. acute on chronic Subduralhämatom rechts mit/bei rechts 2,5 cm Durchmesser, Midlineshift von 1,5 cm. St.n. Kopfanprall vor drei Monaten. St.n. Bohrlochtrepanation (2x) rechts am 13.07.2015. St.n. Minikraniotomie rechts fronto-parietal, Membranentfernung sowie Hämatomevakuation subdural am 22.07.2015. CT-Befund vom 27.07.2015: Rückläufiges und zunehmend abgeblasstes Subduralhämatom rechts frontoparietal mit rückläufigem midline shift von nur noch 2 mm (VU 7 mm). Sulci zunehmend abgrenzbar. Normale Weite der Seitenventrikel, kein Hinweis auf eine Liquorabflussstörung. Stationäre Hygromsäume infratentoriell beidseits. Regelrechte kortikomedulläre Differenzierung des Hirnparenchyms, keine neue Blutung, keine demarkierte Ischämie. Status nach Kraniektomie rechts frontoparietal. Geringe Schleimhautschwellung im Sinus maxillaris, rechts mehr als links. Aktuell: Der Patient berichtet, es gehe ihm eigentlich gut. Er sei aber schon noch müde. Er benötige die Lesebrille häufiger. Er sei vom 28.07.-07.08.2015 im Gesundheitszentrum Ländli in der Reha gewesen. Leichte Wortfindungsschwierigkeiten, eine Ablenkbarkeit und Planungsschwierigkeiten habe er schon vor dem Ereignis gehabt. Bei der Arbeit auf dem eigenen Bauernhof und dem Arbeitsversuch bei der Post am 31.08.2015 sei es nicht zu Fehlleistungen gekommen. Sein Arbeitspensum bei der Post betrage ca. 50% und könne je nach Arbeitsaufwand zwischen 30-60% variieren. Die Arbeit auf dem Hof sei zeitlich schwierig einzuschätzen (Hunde betreuen, Pferde) und betrage ca. 4 h/Tag. Er sei bis 05.09.2015 zu 100% krankgeschrieben. Seine Tochter nehme ihm im Moment viel Arbeit auf dem Hof ab. Vor dem Ereignis sei er aufgrund der Arbeit überlastet gewesen und habe unter Kopfschmerzen gelitten. Aufgrund dessen habe er eine Gesprächstherapie in Anspruch genommen. Der Appetit und Schlaf seien gut. Tagsüber würde er sich für eine halbe Stunde hinlegen. Er leide nicht unter Ängsten und die Stimmung sei gut. Der Spitalaufenthalt habe ihn aber schon durchgeschüttelt. Seit ca. Mitte August 2015 fahre er Auto, da ihm der Hausarzt die Erlaubnis erteilt habe. Nach einer 1,5-stündigen Fahrt sei er schon müde. Geburt und Entwicklung: keine Auffälligkeiten bekannt. Schul- und Berufsanamnese: 9 Jahre (inkl. 1 Jahr Oberschule, da Notenschnitt für den Sek-Übertritt nicht ausreichend), Sek-Abschluss, Haushaltslehrjahr, Spitalgehilfin (1 Jahr Ausbildung), nach 2 Jahren Ausbildung zur Pflegerin abgebrochen, da er psychische Probleme aufgrund der zu tragenden Verantwortungen in diesem Berufsbereich bekommen habe, Tätigkeit im Service. Aktuell: Anstellung bei der Post (Touren fahren, Post sortieren) ca. 50% und Bewirtschaftung des eigenen Bauernhofes (Hunde-Betreuung, Pferde). Vorbestehende Schwächen: Er lasse sich leicht von einer Tätigkeit ablenken. In der Schulzeit seien Lücken in den Aufsätzen bemängelt worden. Wenn eine Aufgabe fast zu Ende sei, mache er Fehler. Medikamente: Relaxane (im Rahmen der Gesprächstherapie verschrieben worden). Die allseits orientierte, weitschweifige, 50-jährige Rechtshänderin erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es zeigen sich keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen. Keine Hinweise auf eine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Die Patientin ist schwingungsfähig, ohne Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Nach rund 1 h berichtet die Patientin, so etwas wie ein Druck hinter den Augen zu verspüren. Eine leichte Ermüdbarkeit kann beobachtet werden. Das Durchhaltevermögen ist gut. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne, eine ansteigende und kurz stagnierende Lernkurve mit einer insgesamt leicht verminderten Gesamtlernleistung. Eine Tendenz zu Wiederholungen kann erfasst werden. Der verzögerte freie Spätabruf des verbalen Materials ist intakt. Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor weitgehend korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine leicht reduzierte Anzahl an Elementen erinnert werden. Es zeigen sich zudem perseverative Elemente. Die figurale Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische und -semantische Ideenproduktion ist quantitativ sowie qualitativ normgerecht. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig, qualitativ kommt es zu zwei Wiederholungen. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist ebenfalls intakt. Es zeigt sich eine unauffällige Leistung bei den Papier-Bleistift-Aufgaben zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B). Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) kann eine der Norm entsprechende Konzentrationsleistung, eine verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit und intakter Fehlerkontrolle erhoben werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache, keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevanten Wortfindungsschwierigkeiten, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur wird das Konzept der Figur nicht erfasst und es zeigen sich Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten (DD vorbestehende Schwäche). Das Resultat enthält Korrekturen und ist makrographisch. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 50-jährigen Patientin folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite im Sinne einer verbalen und figuralen Lernschwäche sowie Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen wie Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten (DD vorbestehend) sowie teilweise leicht verminderte Fehlerkontrolle mit Perseverationstendenz. Auf Verhaltensebene kann eine Weitschweifigkeit und Ermüdbarkeit sowie eingeschränkte Belastbarkeit beobachtet werden.Die oben erwähnten Befunde weisen auf eine leichte Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale (links, rechts) hin, welche gut als residuelle Folgen des Subduralhämatoms und der chirurgischen Interventionen erklärt werden können. Zudem kann von einer Aggravation vorbestehender Schwächen (Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten) ausgegangen werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahrtauglichkeit gegeben. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Ermüdbarkeit und eingeschränkten Belastbarkeit sowie den attentional-exekutiven Defiziten ist die Patientin aus neuropsychologischer Sicht aktuell zu 50 % arbeitsunfähig. Es darf erwartet werden, dass sich die Patientin in den nächsten 2-3 Monaten soweit erholen wird, dass das Arbeitspensum schrittweise angehoben werden kann. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist aus unserer Sicht nicht vorgesehen. Bei Schwierigkeiten bei der Arbeitsreintegration oder neuen Aspekten bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Funktionsstörungen subkortiko-frontaler bis temporo-limbischer medialer Hirnareale, passend zu toxischem Hirnschaden bei bekanntem chronischem Alkoholüberkonsum bei V.a. äthyltoxische Hirnschädigung und peripherer Polyneuropathie, erheblicher Hirnparenchymvolumenminderung und Fehl- und Mangelernährung mit Gewichtsabnahme und Thiaminmangel. Zusammenfassung der Befunde seit stationärem Aufenthalt vom 10.06.2015 bis 17.06.2015: Die Ursache der Polyneuropathie mit zunehmender Gangunsicherheit seit 2 bis 3 Monaten wurde am ehesten im Rahmen einer äthyltoxischen Hirnschädigung interpretiert. Das durchgeführte MRI Schädel zeigte eine erhebliche globale Hirnparenchymvolumenminderung, ebenfalls wurde ein Thiaminmangel bei Verdacht auf Fehlernährung festgestellt. Ein in diesem Rahmen durchgeführtes neuropsychologisches Konsil zeigte oben erwähnte Befunde, welche gut im Rahmen einer toxischen Hirnschädigung nach chronischem Alkoholüberkonsum interpretiert werden können, wobei die anterograde Gedächtnisstörung Hinweise auf ein beginnendes Korsakoff-Syndrom geben könnte, DD additive kognitive Störwirkungen durch medikamentöse und metabolische Faktoren, DD vorbestehende verminderte kognitive Ressourcen. Mit dem Patienten wurde besprochen, dass die Fahreignung bis auf Weiteres nicht gegeben sei, er zeigte sich einverstanden. Von Ihrer Praxis wurde uns aber mitgeteilt, dass sich der Patient nicht an das Fahrverbot hält und hausärztliche Termine mit dem Auto wahrnimmt. In diesem Rahmen wurde auch von Seiten der Nachbarin des Patienten berichtet, dass Hr. Y weiterhin Alkohol konsumiere, Bier und Schnaps bereits am Morgen. Im Verlauf präsentierte sich der Patient im Juli zweimalig auf dem Notfalldienst bei zunehmenden Kribbelparästhesien. In diesem Rahmen zeigte sich eine fragliche Medikamentencompliance, Hr. Y schien das verordnete Lyrica nicht regelmäßig einzunehmen. In der geplanten neurophysiologischen Verlaufskontrolle berichtete der Patient leider von keiner deutlichen Verbesserung der Symptomatik, elektrophysiologisch leichte Befundverbesserung. Hr. Y erscheint heute zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit. Angaben des Patienten: Die Finger seien nach wie vor eingeschlafen, aktuell könne er fast nicht gehen wegen einer Blutstauung im linken Bein, habe immer noch Schmerzen. Seit Spitalaustritt gehe es ihm unverändert. Kognitive Einschränkungen habe er zu keinem Zeitpunkt erlebt. Er möchte wieder Autofahren, habe das Fahrverbot bisher eingehalten. Die Stimmung sei soweit stabil, keine Antriebsminderung. Im Haushalt erhält er Unterstützung durch Schwester und Freunde aufgrund der körperlichen Einschränkungen. Alkohol habe er aufgegeben, trinke noch ein Bier pro Tag. Angaben der begleitenden Schwester Fr. Y: Das Kurzzeitgedächtnis ihres Bruders sei nicht gut, er frage vieles vermehrt nach. Er nehme auch die Medikamente nicht regelmäßig ein, müsse daran erinnert werden. Ca. seit einer Woche gehe es ihm psychisch besser, er sei freundlicher, ausgeglichener. Vorher habe er oft geweint wegen der Schmerzen. Er erhalte keine Unterstützung im Haushalt, was sie sehr beunruhige. Seit Juli sei eine Beistandschaft vereinbart worden, welche auch die Sozialhilfe involvieren würde. Das Ziel sei ein betreutes Wohnen, um regelmäßige Essens- und Medikamenteneinnahme zu gewährleisten, er benötige dringend eine Tagesstruktur. Persönliche Anamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, gefolgt von einer Lehre als Landwirt, die Abschlussprüfung sei nicht bestanden worden. Er habe danach zwei Bauernbetriebe geführt, welche jedoch beide Konkurs gegangen seien. Bis letztes Jahr Mitinhaber einer Transportfirma, welche auch bankrott gegangen sei. Seit Juli verbeiständet. Lebt allein, geschieden. Hr. Y, 54 Jahre alt, Linkshänder, erscheint zusammen mit seiner Schwester pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist zeitlich in Bezug auf Jahr, Wochentag und Datum unsicher, örtlich und zur Person adäquat orientiert. Er geht sehr langsam und unter Schmerzen des linken Beines (tiefe Venenthrombose), hat große Mühe, einen Bleistift zu halten aufgrund der Gefühlsstörung in der Hand, was bei der Interpretation der schriftlichen Aufgaben berücksichtigt werden muss. Ein affektiver Kontakt ist problemlos herzustellen, er berichtet auch von Schwierigkeiten im Alltag, verneint kognitive Defizite aber klar. Er bejaht die Kenntnis der Diagnose aus dem Krankenhaus K und der vermutlichen Hirnschäden als Folge des langjährigen C2-Abusus, der Fahrkarenz, der Notwendigkeit einer Abstinenz und der möglichen Folgen bei Nichteinhaltung, von der Schwester und der Nachbarin wird aber ein dazu divergierendes Verhalten geschildert. Insgesamt schätzt er seine Gesamtsituation nicht adäquat ein. Er arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, leichte kognitive Verlangsamung, aber keine Antriebsminderung, auch können sämtliche Aufgaben problemlos und rasch erfasst, danach mit leichter Verzögerung auch umgesetzt werden. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen eruiert, keine erhöhte Ablenkbarkeit. MMS: 24/30 (zeitliche Orientierung, mnestische und Aufmerksamkeitsdefizite) Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst, dann einer aber nur langsam und fluktuierend ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich erschwert erfasst. Massiver signifikanter Abfall der Leistung im verzögerten Abruf, hierbei fallen 2 assoziative Konfabulationen und 2 Intrusionen auf, ebenfalls reduziertes Wiedererkennen. Eine zuvor aufgrund der Gefühlsstörungen zittrig und leicht verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische Wortflüssigkeit, Abbruch durch den Patienten in der phonematischen Prüfung. Keine qualitativen Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität ebenfalls quantitativ (nicht aber qualitativ) eingeschränkte Leistung, hierbei muss aber wieder die Gefühlsstörung in der Hand berücksichtigt werden. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, deutlich reduzierte visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei 2 Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit leichter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit benötigt Hr. Y bei initial deutlich vermindertem Konzeptwechsel mehrere Instruktionsdurchgänge, kann die Aufgabe dann mittelschwer vermindert absolvieren bei einem Fehler. Motorische Perseverationstendenz beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Sehr rasche Reaktionszeit in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize, jedoch deutlich verminderte Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich große Probleme beim gleichzeitigen Beachten auditiver wie auch visueller Reize, was sich in einer schwer verlangsamten visuellen Reaktionsgeschwindigkeit und einer deutlich erhöhten Fehler- und Auslassungszahl ausdrückt.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion eher langsam, qualitativ aber unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, orthographische und graphomotorische Probleme beim Schreiben. Visuo konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur kann problemlos erfasst, leicht verlangsamt und durch die Gefühlsstörungen zittrig, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein örtlich und situativ adäquat, zeitlich unsicher orientierter, kognitiv leicht verlangsamter, aber kooperativer und motivierter Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Defizite der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (kognitive Flexibilität, Umstellfähigkeit, selektive und geteilte Aufmerksamkeit, Interferenzanfälligkeit, Konfabulations- und Intrusionstendenz in der verbalen Modalität und eine motorische Perseverationstendenz, leichte psychomotorische Verlangsamung), eine Dysgraphie und graphomotorische Auffälligkeiten sowie ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom. Die visuo-konstruktiven und -perzeptiven Fähigkeiten zeigen sich intakt. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde insgesamt leider nur marginal verbessert. Insgesamt entsprechen die Befunde aktuell mittelschweren Einschränkungen vor allem bifronto-temporo-limbischer Hirnareale, weiterhin gut passend zu den Folgen des langjährigen C2-Abusus, DD beginnendes Korsakoff-Syndrom mit anterograder Gedächtnisstörung und Konfabulationstendenz, DD beginnende äthyltoxische dementielle Entwicklung, DD Akzentuierung vorbestehend eingeschränkter kognitiver Ressourcen, DD metabolische Faktoren, DD Aggravation durch aktuell schwierige psychosoziale Situation. Ad Unterstützungsmassnahmen: Bei fraglicher Medikamentencompliance und deutlich eingeschränkten Gedächtnisfunktionen ist die Sicherstellung einer regelmässigen Medikamenteneinnahme unbedingt anzustreben. Hr. Y wurde die Notwendigkeit der regelmässigen Einnahme und die Empfehlung, die tägliche Medikamenteneinnahme durch die Spitex vornehmen zu lassen, vorgestellt. Er steht dem aber ablehnend gegenüber. Die Schwester und der Sozialdienst stehen in Abklärungen der Möglichkeit einer betreuten Wohnform, was aus kognitiver Sicht sehr unterstützenswert ist. Die fremdanamnestisch persistierende und vom Patienten negierte Alkoholproblematik sollte dringend behandelt werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der deutlich eingeschränkten Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen ist diese aktuell klar nicht gegeben. Aufgrund der vermutlich bereits vorbestehend eingeschränkten kognitiven Ressourcen und bereits fortgeschrittener generalisierter Hirnparenchymvolumenminderung sind die Chancen einer Verbesserung der Befunde auf ein Ausmass, das das Führen eines PKW's wieder erlauben würde, als gering einzustufen. Dies wurde dem Patienten in Gegenwart seiner Schwester so mitgeteilt und von ihm nicht kommentiert. Da er in der Zeit seit Spitalaustritt trotz bekannter Fahrkarenz gefahren ist, ist nicht von einer freiwilligen Aufgabe der Fahrtätigkeit auszugehen. In Absprache mit dem behandelnden Hausarzt Dr. X werden wir deshalb eine Kopie des Berichts an das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau schicken mit der Bitte, den Fahrausweis des Patienten einzuziehen. Hr. Y wurde über dieses Vorgehen informiert. Sollte sich nach Besserung der Medikamentencompliance und der Klärung der sozialen Situation (welche sich ebenfalls nachteilig auf die kognitiven Leistungen auswirken können) eine deutliche Besserung der Gesamtsituation ergeben und Hr. Y die Fahrtätigkeit wieder aufnehmen wollen, kann eine ausführliche verkehrsmedizinische und auch -psychologische (bezgl. Alkoholproblematik) Abklärung in Betracht gezogen werden. Eine Alkoholabstinenz wäre hierfür Voraussetzung. Die Arbeitsfähigkeit und auch die Aussichten einer Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt sind aufgrund der Gesamtsituation nicht gegeben. Abklärungen mit dem Sozialamt sind initiiert. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei St.n. Schädel-Hirn-Trauma cerebri 09.04.2015 mit multiplen Shearing injuries (Truncus und Splenium corporis callosi, Lobus cerebelli anterior bds, Gyrus occipitotemproalis-medialis links und Thalamus rechts sowie temporpolar links) sowie St.n. leichtem Schädel-Hirn-Trauma nach vasovagaler Synkope am 23.06.2015. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Beurteilung MRI-Schädel vom 23.06.2015: Keine frische Ischämie, keine frische Blutung. Regelrechte Darstellung der extra- und intrakraniellen hirnversorgenden Arterien. Kein Hinweis auf eine Gefässwanddissektion. Residuen der Scherverletzungen aus 04.2015. Aktuell: Der Patient berichtet, dass er keine Schwierigkeiten im Alltag bemerke. Aufmerksamkeit und Konzentration seien gut. Auch habe er keine Wortfindungsschwierigkeiten. Die Müdigkeit sei auch nicht mehr vorhanden. Er gibt an, nicht vergesslich zu sein, es sei ihm aber aufgefallen, dass er vom Tag des Verlaufs-MRIs im Juni 2015 nicht viel mitbekommen habe. Abgesehen davon würde er im Hinblick auf das beginnende Physik-Studium in 2 Wochen gerne wissen, wie er in Bezug auf seine Leistung im statistischen Vergleich abschneide. Er habe nach dem stationären Aufenthalt ca. 4.5 Wochen in der Reha in Stadt S verbracht. Die Physiotherapie habe ihm viel gebracht. Die Aufgaben der Ergotherapeuten und der neuropsychologischen Untersuchung seien ihm zu einfach gewesen. Seit dem Unfall sei er ruhiger geworden. Er würde auch mehr im Haushalt helfen und sei ordentlicher geworden. Unordnung würde ihn nun stören, was früher nicht so war. Er habe keine Lust mehr auf Süsses. Da er nichts vom Unfall im April 2015 mitbekommen habe, müsse er auch nicht darüber nachdenken. Die letzten Wochen habe er nicht gearbeitet, da seine Anstellung als Zivildienstleistender abgelaufen sei. Er besitze den Lernfahrausweis und werde sich bald zur Prüfung anmelden. Er schlafe gut (8.5 h). Die Stimmung sei auch gut, so lange er von Personen umgeben sei. Ansonsten sei er eher ausgeglichen. Er freue sich auf das bevorstehende Studium und die damit verbundenen Sozialkontakte. Er wolle ein erfolgreicher Student sein. Auf die Frage, weshalb er während der Schulzeit nicht so ehrgeizig gewesen sei, äussert er, den Lerninhalt nun selber wählen zu können, was seine Motivation deutlich beeinflusse. Geburt und Entwicklung: Keine Auffälligkeiten bez. Geburt bekannt, er sei ein lautes, unruhiges Kind gewesen. Schul- und Berufsanamnese: Wurde ein Jahr früher eingeschult, aufgrund von Lispeln habe er in der 1. Klasse die Logopädie besucht, oft Schwierigkeiten mit Lehrern, er sei ein mühsames Kind gewesen, kein guter Schüler (Sprachen), er habe nie unter Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten gelitten. Maturität, Beginn Physikstudium an der ETH 09.2015. Sozialanamnese: Lebt bei Eltern, eine ältere Schwester (Abschluss ETH mit Auszeichnung), ein älterer Bruder (Medizinstudent). Noxen: Alkohol: gelegentlich (gem. Reha Stadt S dürfe er 3-6 Monate keinen Alkohol zu sich nehmen). Der allseits orientierte, 20-jährige Linkshänder erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Im Gespräch und in der Interaktion kann ein forderndes, leicht provokatives Verhalten sowie eine Distanzminderung beobachtet werden. Es zeigt sich ein voreiliger, impulsiver Arbeitsstil und gelegentliches Fluchen, was gemäss Angaben des Patienten vorbestehend ist. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es zeigen sich diskrete Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen (Buchstabenauslassung, schreibt falsches Resultat bei Rechnung hin, obwohl er das richtige Resultat weiss). Der Patient ist schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf.Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 15-Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne sowie eine ansteigende Lernkurve (die 15 Wörter können bereits im 3. Durchgang vollständig gelernt werden) mit einer insgesamt unauffälligen Gesamtlernleistung. Der Abruf nach Interferenz ist intakt. Im verzögerten Spätabruf kann das gesamte verbale Material erneut abgerufen werden. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische sowie -semantische Ideenproduktion ist quantitativ sowie qualitativ normgerecht. Bei der formal-lexikalischen Ideenproduktion zeigt sich quantitativ eine überdurchschnittliche Leistung ohne qualitative Einschränkungen. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist ebenfalls normgerecht. Es zeigt sich eine unauffällige Leistung bei Papier-Bleistift-Aufgaben zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B). Eine computergestützte Aufgabe zur Prüfung der selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer der Norm entsprechenden Reaktionszeit und einer unauffälligen Fehlerkontrolle bearbeitet. Auch die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt ein unauffälliges Ergebnis hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeiten auf einen visuellen sowie auditiven Reiz bei intakter Fehlerkontrolle. Bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastung (d2-Test) zeigt sich eine gute Bearbeitungsgeschwindigkeit, eine unauffällige Konzentrationsleistung sowie eine intakte Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache, keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur zeigen sich keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Konzept der Figur wird erkannt. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen feststellbar. Das Zeichnen eines dreidimensionalen Würfels gelingt problemlos. Keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt erfreulicherweise keine zu objektivierbaren kognitiven Befunde. Aktuell können nur diskrete Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Im Vergleich zur Voruntersuchung 04.2015 kann eine Normalisierung der mnestischen Funktionen sowie der attentional-exekutiven Fähigkeiten (Fehlerkontrolle, verbale Ideenproduktion, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung, Interferenzfestigkeit) eruiert werden. Zudem sind aktuell keine Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit beobachtbar. Die oben erwähnten diskreten Befunde können gut als residuelle Folgen des leichten Schädel-Hirn-Traumas 04.15 mit multiplen Shearing injuries sowie dem leichten Schädel-Hirn-Trauma nach vasovagaler Synkope 06.15 erklärt werden. Die leichten Verhaltenssymptome (forderndes, leicht provokatives Verhalten sowie zeitweise leichte Distanzminderung, welche sich in der Interaktion bemerkbar macht) entsprechen unter Berücksichtigung der Anamnese am ehesten einer noch unreifen Persönlichkeit bei adoleszenten Patienten. Auch der voreilige, impulsive Arbeitsstil und das gelegentliche Fluchen sind gemäss Angaben des Patienten vorbestehend. Signifikante Teilleistungsschwächen - assoziiert an die nicht reguläre Linkshändigkeit - sind nicht objektivierbar. Ad Studium: Mit den oben erwähnten diskreten Befunden sind aus neuropsychologischer Sicht keine Limitationen im Studium der Physik an der EHT zu erwarten. Wir empfehlen, Hr. Y zu Beginn des Studiums die Freizeit zur Erholung zu nutzen, um eine Überforderung zu vermeiden. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahrtauglichkeit gegeben. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsproblemen und benignem Lagerungsschwindel des linken horizontalen Bogengangs, EM 31.08.2015. Angaben des Patienten: Es gehe ihm viel besser, wenn auch noch nicht gut. Er fühle sich noch unsicher, fahre deshalb auch nicht Auto. Irgendetwas sei nicht wie vorher, er habe eine Konfusion im Kopf. Die Konzentration sei sehr schlecht, er schlafe beim Fernsehen ein, vergesse, was er geschaut habe. Die Ehefrau bemerke, dass er wie betrunken gehe, selber bemerke er dies nicht. Sämtliche Symptome hätten plötzlich mit dem Schwindel begonnen. Besprochenes gehe nicht vergessen, Gelesenes sofort. In der letzten Zeit vor dem Ereignis habe er großen Stress bei der Arbeit gehabt, habe in den letzten drei Monaten sechs Tage pro Woche als Buschauffeur gearbeitet, sei immer gedrängt worden, wenn möglich sieben Tage zu arbeiten. Er habe in diesem Jahr noch keine Ferien gehabt, habe nicht mehr ruhig schlafen können, in der Nacht geschwitzt und sei am Morgen fix und fertig gewesen. Jetzt sei er bereits etwas ruhiger. Er müsse sich aber beim Sprechen anstrengen, leide seit diesem Anfall an Wortfindungsstörungen. Die Ehefrau habe gesagt, dass er bereits vorher sehr gestresst gewesen sei, selber habe er aber ein schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber gehabt, da Personalmangel geherrscht und er versucht habe, so viel möglich zu arbeiten. Persönliche Anamnese: In Italien geboren, mit sieben Jahren in die Schweiz gekommen, sprachliche Probleme beim Schuleintritt aufgrund der italienischen Muttersprache, danach regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer Lehre als Metallbauschlosser, dann als Tram- und Trollifahrer, im technischen Dienst und jetzt als Buschauffeur bei den RVBB gearbeitet. Hr. Y, 52 Jahre alt, Rechtshänder italienischen Muttersprache mit leichtem Fremdakzent erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist sehr erleichtert über die Besserung der Schwindelproblematik, berichtet, große Angst vor einem Hirninfarkt gehabt zu haben und jetzt sehr erleichtert zu sein. In diesem Rahmen affektiv sehr freundlich und zugewandt, flüssige, adäquate Spontansprache, weder Formulierungs- noch Wortfindungsstörungen, keine kognitive Verlangsamung, keine Umständlichkeit. Er kommt sehr schnell auf eine in den letzten Monaten für ihn nahezu unaushaltbare berufliche Belastungssituation mit bis zu 7 Tagen / Woche Arbeit zu sprechen, wobei die ehemals sehr freundliche und zugewandte Wesensart sich stark verändert. Wortfindungsstörungen treten auf, sehr besorgter, bedrückter Gesichtsausdruck, Schwitzen. Er wirkt deutlich überfordert, Gedankenkreisen und teilweise Faden verlieren fallen auf. Bei Beginn der Testung dann trotz motiviertem Arbeitsstil insgesamt deutlich verminderte Belastbarkeit, bereits geringe Anforderungen an die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistungen überfordern und ermüden ihn stark. Keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen. Nach Beendigung der Testung und der Daueraufmerksamkeitsaufgabe wird ein nahezu unaushaltbarer bifrontaler Kopfschmerz angegeben, welcher sich im Verlauf wieder legt. Bei längeren, mehrstufigen oder komplexeren Aufgaben fühlt er sich sofort überfordert und benötigt vermehrt Hilfe, Aufgaben zu verstehen und umzusetzen. Bereits innerhalb der Aufgaben fällt ein rasanter Abfall der Konzentrationsleistung auf, ebenfalls zwischen den Aufgaben.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer nahezu aufgehobenen Merkspanne nicht genügend erfasst und dann mit einer flachen, massiv vermindert ansteigenden Lernkurve insgesamt stark eingeschränkt erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung bei vermehrten assoziativen Konfabulationen und ebenfalls stark beeinträchtigtem Wiedererkennen. Eine zuvor verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten und z.T. konfabulativen Anordnung der Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, leicht reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten mit leicht erhöhter Perseverationstendenz und einem Regelbruch. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu qualitativ und quantitativ bessere, unauffällige Leistung. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, deutlich verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit grenzwertiger psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit fühlt sich Hr. Y mit der Aufgabe überfordert, nach mehreren Hilfen dann insgesamt leicht verminderte Leistung bei abnehmender Geschwindigkeit und kognitiver Flexibilität beim Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ deutlich verminderte, sehr rasch abnehmende Gesamtleistung bei ansteigender Fehleranfälligkeit und schwer eingeschränkter Konzentrationsleistung. Ausgeprägte Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei aber intakter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann ebenfalls nur stark verlangsamt auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden, 1 Fehler, deutlich erhöhte Auslassungszahl, Hr. Y fühlt sich nicht in der Lage, auf mehrere Stimuli gleichzeitig reagieren zu können. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Im freien Gespräch initial qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei für komplexere oder mehrstufige Aufgaben eingeschränktem Sprach- und Instruktionsverständnis, beim Schildern der Arbeitsbelastung deutliche Wortfindungsstörungen. Intaktes Lesen mit leichtem Fremdakzent, Rechnen und Schreiben unauffällig. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst und leicht verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, initial affektiv fröhlicher, schwingungsfähiger und im Verhalten und Sprache unauffälliger, bei der Schilderung der Arbeitssituation deutlich belasteter, überfordert wirkender, vermindert belastbarer Patient mit Wortfindungsstörungen und abnehmender Konzentrationsfähigkeit mit folgenden kognitiven Befunden: Verbales anterograd-amnestisches Syndrom, ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite - mit Akzentuierung bei Steigerung der Anforderungen - (gerichtete, geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit) sowie eingeschränkten (v.a. höheren) kognitiven Frontalhirnfunktionen (kognitive Flexibilität, Umstellfähigkeit, Konzeptwechsel, phonematische Wortflüssigkeit, psychomotorische Geschwindigkeit). Sprachliche, visuo-konstruktive und -perzeptive Funktionen zeigen sich intakt. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren v.a. Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen, aufgrund der Anamnese und der Verhaltensbeobachtung a.e. in berufliche Be resp. Überbelastungssituation in diesem Rahmen zu interpretieren. Das Ausmaß der Befunde übersteigt klar die zu erwartenden Aufmerksamkeitseinschränkungen i.R. einer (regredienten) Schwindelproblematik. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist der Patient aktuell nicht arbeitsfähig. Wir empfehlen eine Krankschreibung bis zu den Ferien des Patienten am 22.09., danach (am 09.10.XXXX) erneute Beurteilung durch uns. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der massiven Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite ist diese weder für das Führen eines PKW noch für die berufliche Ausübung gegeben. Dem Patienten wurde dies so mitgeteilt, er zeigt sich einsichtig und fühlt sich auch nicht fahrtauglich. Reevaluation im Rahmen der neuropsychologischen Nachkontrolle am 09.10.XXXX. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung: Hausintern bekannte, bereits zweimalig 10/2012 und 06/2013 umfassend neuropsychologisch untersuchte Patientin bei bekanntem St.n. zweimaliger intrazerebraler Blutung thalamisch links, mit tetraventrikulärem Einbruch und beginnendem Hydrocephalus 1998 und 14.03.2011, bei bekannter arteriovenöser Malformation thalamisch links, mit kleinem Nidus und thrombosiertem venösem Abfluss bis Vena cerebri interna links. In der Voruntersuchung 2013 kognitive Funktionsstörungen i.S. von Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, eine verbal betonte Lern- und Abrufstörung sowie Einschränkungen frontal-exekutiver Funktionen, hinweisend auf eine Dysfunktion frontosubkortikaler und linksbetont frontotemporo-limbischer Hirnareale, gut als residuelle Folgen der erlittenen Blutungen thalamisch links erklärbar (fronto-thalamisches Diskonnektionssyndrom). Bei leicht positiv verändertem kognitivem Zustandsbild mit verbessertem Antrieb und konzentrativer Leistung sowie stabil gebliebenen mnestischen Funktionen wurde das Bestehen einer progredienten neurodegenerativen, resp. einer zusätzlichen Alzheimer-Erkrankung zum damaligen Zeitpunkt ausgeschlossen. Aktuell: Die Patientin erscheint im Rollstuhl, pünktlich in Begleitung der Tochter zur Untersuchung. Anamneseerhebung und Untersuchung erfolgen in italienischer Sprache. Gem. Tochter in der Zwischenzeit weitere Verschlechterung der Sprache, i.B. des Ausdruckvermögens und der Aussprache. Ihre Mutter habe große Schwierigkeiten, Sätze zu formulieren und die richtigen Wörter zu finden. Auch inhaltlich verstehe man nicht immer alles, was sie sagen wolle. Hingegen sei das Verständnis gut erhalten, auch Lesen und Schreiben würden besser gehen. Auch körperlich habe sich die Gesamtsituation verschlechtert, sie sei im letzten Jahr mehrmals gestürzt und nun auf den Rollstuhl angewiesen. Zu Hause sei die Betreuungssituation unverändert und mit Hilfe des Ehemanns und Unterstützung durch die Kinder stabil und noch befriedigend. Spitex oder andere Unterstützungs- oder pflegerische Maßnahmen seien momentan nicht notwendig. Aktuelle Medikation: Zestril 20 mg/Tag, Concor 2,5 mg/Tag, Amlodipin Axpharm 5 mg/Tag. Die Untersuchung erfolgt in italienischer Sprache. Die 67-jährige Patientin, rechtshändige Patientin (schreibt aufgrund der Hemiplegie linkshändig), ist in der Interaktion offen und stets freundlich zugewandt. Sie zeigt im Gespräch deutliche expressive-sprachliche Schwierigkeiten mit ausgeprägten Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, dadurch erschwerte kommunikative Interaktion. In der Testsituation weist sie eine reduzierte Belastbarkeit auf, das Durchhaltevermögen ist vermindert, oft meint Fr. Y, sie wisse es nicht, öfters muss sie zum Weitermachen animiert werden. Die Mimik ist eher starr, affektiv zeigt sich eine reduzierte Modulationsfähigkeit, Hinweise auf eine schwerere manifeste depressive Symptomatik ergeben sich jedoch nicht. Im Kontakt wirkt sie stabil und tendenziell munter. Das Störungsbewusstsein ist partiell erhalten.MMS: 14 von 30 Punkte (in der Voruntersuchung 22 von 30 Punkten), CAVE: bei jedoch anzunehmender Konfundierung durch die expressive Sprachstörung; Mit Hilfestellung und Möglichkeit von Mehrfachwahl-Antworten oft korrekte Angaben möglich (z. B. Angaben zur zeitlichen und örtlichen Orientierung dann korrekt). Mnestik: Eingeschränkte Erfassungsspanne und Lernleistung einer kurzen, nicht assoziativen Wortliste (5 Wörter), trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne. Der freie Spätabruf des verbalen Materials ist aufgehoben die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist diskret besser, jedoch deutlich ungenügend und im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich verschlechtert. Begebenheiten im Verlauf der Testung können erinnert werden. Keine schwerwiegende Einschränkung des Alt- und autobiographischen Gedächtnisses eruierbar. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Einfache wie auch komplexere geometrische Figuren können korrekt erkannt und weitgehend korrekt gezeichnet werden, die visuell-perzeptiven und basalen konstruktiven Fähigkeiten sind intakt. Das Erkennen von überlagerten, maskierten oder degradierten Figuren gelingt gut. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie oder einen Neglect. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion in der Muttersprache ist die Spontansprache unflüssig und durch deutliche Wortfindungs- und Formulierungsstörungen mit vielen Wort- und Satzabbrüchen gekennzeichnet, des Öfteren floskelhafte Äusserungen, zudem fallen leichte artikulatorische Schwierigkeiten auf. Die sprachliche Prosodie ist leicht vermindert. Beim Konfrontationsbenennen finden sich ebenfalls schwere Wortfindungsstörungen und ein Suchverhalten nach Wörtern, profitiert durch Hinweisreize (Anfangsbuchstabe). Das Wortsinn-, Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt, Schreiben und Lesen auf Italienisch gelingen ebenfalls vergleichsweise gut. Rechnen deutlich erschwert (DD bildungsbedingte Konfundierung), Zahlen lesen und schreiben unauffällig. Links-/Rechtsunterscheidung kursorisch unauffällig. Keine Hinweise auf eine schwerwiegende apraktische Störung. Frontalhirnfunktionen: Defizitäre Leistung bei der verbalen Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und semantisches Kriterium bei schwerer Störung der Wortproduktion, praktisch aufgehobene Wortflüssigkeit, Perseverationen. Die figurale Ideenproduktion wurde nicht geprüft. Kein Perseveriern beim Kopieren von Luriaschlaufen. In der klinischen Beobachtung leichte Konzentrationsfluktuationen und verminderte, im Verlauf abnehmende Aufmerksamkeitsleistung, Ermüdung und erhöhte Ablenkbarkeit feststellbar. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der reduziert belastbaren Patientin mit vermindertem Durchhaltevermögen folgende kognitive Befunde: Im Vordergrund stehende expressive Sprachstörung mit unflüssiger Spontansprache, deutlichen Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, deutlich eingeschränkter Wortflüssigkeit und verbaler Ideenproduktion, zudem mnestische Defizite (i. B. eine verbale Merkfähigkeits-, Lern- und Abrufstörung) und attentional-exekutive Minderleistungen (u. a. Konzentrationsdefizite und Fluktuationen, Einschränkungen der mentalen Flexibilität). In der klinischen Beobachtung fallen ein verminderter Antrieb, eine leichte psychomotorische Verlangsamung und eine Ermüdbarkeit im Verlauf auf. Die dargelegten Befunde entsprechen einer formal mittelschweren kognitiven Funktionsstörung linkshemisphärisch-betonter frontosubkortikaler und frontotemporo-limbischer Regelkreise bei St. n. zweimaliger intrazerebraler Blutung thalamisch, wobei sich testpsychologisch im Vergleich zur Voruntersuchung ein insgesamt negativ verändertes kognitives Zustandsbild mit Abfall des MMS Scores von 22 auf 14/30 Pkt. (bei DD anzunehmender Konfundierung durch die Sprachstörung) zeigt, was gut mit den fremndanamnestischen Angaben (zunehmende Verschlechterung i. B. der Spontansprache) übereinstimmt, DD dementielle Entwicklung bei verminderten zerebralen Redundanzen und Kompensationsstrategien. Aufgrund der neuropsychologischen Befunde und des Verlaufs empfehlen wir (falls keine Kontraindikationen bestehen) einen probatorischen Versuch mit einem Antidementivum (z. B. Exelon oder Aricept). Wir bitten die Hausärztin um Einleitung der prokognitiven Therapie. Ggf. ist aufgrund der angegebenen erhöhten Ermüdbarkeit und der Antriebsminderung die zusätzliche Gabe eines (antriebssteigernden) Antidepressivums (z. B. Cipralex) in Erwägung zu ziehen. Aufgrund der Befundverschlechterung erachten wir zudem als unterstützende Maßnahme eine Logopädie und Ergotherapie (z. B. im RehaCenter Lenzburg, ideal in italienischer Sprache) als angezeigt. Wir bitten Sie höflich um eine Verordnung der Therapien. Zur Verlaufsbeobachtung empfehlen wir eine Kontrolluntersuchung in 8-10 Monaten, bei Bedarf gerne auch früher. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir die Patientin hierfür aufbieten. Mit diesen Befunden ist zu erwarten, dass Fr. Y auch in den ADL auf Fremdhilfe angewiesen ist. Die häusliche Situation ist gem. Tochter jedoch durch die hervorragende Unterstützung durch den Ehemann und die Kinder stabil. In Zukunft könnten sich jedoch Limitationen zeigen. Unterstützungsmöglichkeiten und sozialberaterische Maßnahmen sind zu diskutieren. Eine Reevaluation der häuslichen Situation erfolgt im Rahmen der Nachkontrolle. Der Tochter wurden Kontaktinformationen ausgehändigt, bei Fragen oder Bedarf stehen wir gerne zur Verfügung. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei V.a. dementielle Entwicklung bei leichten bis mittelschweren Funktionsstörungen bifronto-temporo-limbischer Hirnareale, St.n. Hämangioperizytom WHO°II fronto-parietal links bei Tumorresektion und Palacos-Plastik 04.2004, Rekraniotomie und Tumorresektion bei Rezidiv 04.2009 und St.n. Radiotherapie 10.2009. Angaben der Patientin: Weiterhin sei ihr Kurzzeitgedächtnis schlecht, sie vergesse nahezu alles. Im Vergleich zur Voruntersuchung vor einem Jahr jedoch keine Progredienz. Im Alltag sei sie soweit selbständig, wie bereits in der Voruntersuchung berichtet, benötige sie beim Kochen Unterstützung durch den Ehemann, da sie nicht mehr wisse, was sie machen müsse. Auch hier keine Verschlechterung. Orientierung, Sprache und Stimmung seien gut, keine Verlangsamung, keine Aufmerksamkeitsdefizite. Angaben des begleitenden Ehemannes: Die Kurzzeitgedächtniseinschränkungen seiner Frau hätten sich akzentuiert im letzten Jahr, vor allem die Aufnahmefähigkeit. Zum Teil habe er das Gefühl, sie höre nicht zu, denn wenn er etwas nachdrücklich betone, könne sie es aufnehmen. Sämtliche Ereignisse, welche vor zwei Jahren stattgefunden hätten, erinnere sie gut, sämtliche neuen Informationen gingen unmittelbar vergessen. Beim Kochen müsse er sie unterstützen, auch dies habe sich deutlich verschlechtert, so müsse er nun alles ganz genau parat legen. Einkaufen und Planen eines Alltagsablaufs könne sie nicht mehr, Waschen und Bügeln klappe noch problemlos. Er könne seine Frau für regelmäßige Termine (er besuche je wöchentlich einmal einen Englischkurs und eine Walking-Gruppe) alleine lassen, etwas Spontanes oder Unvorhergesehenes versetzte sie in große Unruhe. Er habe langsam das Gefühl, dass er überfordert sei. Sie ziehe immer dasselbe an, auf regelmäßiges Duschen müsse er drängen, erledigen würde sie dieses dann aber selber. Aktuelle Medikation: Estradiol. Die 77-jährige Patientin erscheint in Begleitung ihres Ehemanns pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich gut, zeitlich bezüglich des Jahres, des Datums und des Wochentags desorientiert. Die in der Voruntersuchung festgestellte Reizbarkeit und die Aufmerksamkeitsfluktuationen sind nicht mehr eruierbar, sie arbeitet bei weiterhin guter Belastbarkeit aktuell motiviert mit, bricht Testungen aber weiterhin nach sehr kurzer Zeit ab. Weiterhin kognitiv leicht verlangsamt, fällt aktuell auf, dass sie bereits beim Erfassen und Umsetzen mehrstufiger oder längerer Instruktionen deutliche Mühe hat. Affektiv wirkt sie weiterhin eher dysphorisch, depressive Verstimmungen werden aber immer noch verneint. Den kognitiven Defiziten ist die ausgeprägte Anosognosie nicht mehr zu erheben, sie bemerkt, dass ihre geistige Leistungsfähigkeit abgenommen habe, was sie aber nicht beunruhigt.MMS: 24/30 Punkte (mnestische Defizite und zeitliche Orientierung). Gedächtnis: Eine visuell präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer nahezu aufgehobenen Merkspanne und einer flachen, nahezu nicht ansteigenden Lernkurve insgesamt deutlich reduziert erfasst, leichte Reduktion der bereits vor einem Jahr deutlich verminderten Leistung. Aktuell Abfall auf die stark eingeschränkte Erfassungsspanne beim Abruf nach Interferenz bei ebenfalls vermindertem Wiedererkennen, weiterhin erhöhte Intrusionstendenz. Eine zuvor strukturiert kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf initial nicht erinnert, nach kurzer Präsentation der Vorlage nur in den Grundzügen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Deutlich reduzierte semantische, aufgehobene phonematische Wortflüssigkeiten, im Vergleich dazu leicht bessere, aber insgesamt deutlich eingeschränkte figurale Ideenproduktionen mit 2 Perseverationen. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit wird mit einer aktuell gleichmäßigen Leistung verlangsamt absolviert. In der Prüfung zur Umstellfähigkeit kann Fr. Y initial den Konzeptwechsel vollziehen, vergisst die Instruktionen aber unmittelbar und die Aufgabe kann nicht durchgeführt werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige Spontansprache. Das Sprachverständnis ist aktuell bereits bei etwas längeren und mehrstufigen Aufgaben deutlich reduziert. Das Konfrontationsbenennen gelingt unauffällig, ebenso das Lesen. Schreiben mit weiterhin orthographischen Fehlern. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und kopiert. Das Erkennen von überlagerten, maskierten oder fragmentierten Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine örtlich gut, zeitlich bezüglich des Jahres, des Wochentages und des Datums unsicher orientierte, kognitiv leicht verlangsamte, reduziert schwingungsfähige und gleichgültig wirkende Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: mittelschwere Einschränkungen alle der kognitiven Frontalhirnfunktionen (semantische und phonematische > figurale Ideenproduktion, Umstellfähigkeit, mentale Flexibilität, psychomotorische Geschwindigkeit) sowie aktuell auch ein modalitätsunabhängiges anterograd-amnestisches Syndrom und eine Dysgraphie. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 06.14 haben sich vor allem die Gedächtnisfunktionen deutlich verschlechtert, entsprechen aktuell einer mittelschweren Speicherstörung. Die Einschränkungen in den exekutiven Funktionen haben sich leicht akzentuiert. Weiterhin intakt zeigen sich die spontansprachlichen, visuokonstruktiven und -perzeptiven Fähigkeiten. Auf Verhaltensebene haben sich (auch fremdanamnestisch vom Ehemann bestätigt) erfreulicherweise die in der Voruntersuchung berichtete und auch beobachtete ausgeprägte Anosognosie, die Reizbarkeit und die ausgeprägten Fluktuationen zurückgebildet. Obige Befunde entsprechen aktuell mittelschweren Funktionsstörungen vor allem fronto-temporaler Hirnareale eher links betont, gut vereinbar mit den Folgen der multiplen Hämangioperizytomresektionen und der Radiotherapie. Aufgrund des Verlaufsmusters der kognitiven Einschränkungen, welche parallel dazu auch mit abnehmenden Alltagskompetenzen korrelieren, ist aber eine zusätzliche (sekundäre) dementielle Entwicklung vorliegend. Ätiologisch ist aufgrund des Verlaufs, der betroffenen Alltagseinschränkungen und des neuropsychologischen Ausfallmusters a.e. von einer frontal betonten Alzheimerdemenz, DD Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese, aggraviert nach Tumorresektion, auszugehen. Wir empfehlen dringend den Einsatz eines Antidementivums. Im Gegensatz zur letztjährigen Untersuchung ist Fr. Y dem gegenüber aktuell aufgeschlossen und wünscht eine Medikation. Die Entlastung des Ehemanns erscheint aktuell vordergründig. Die Adresse der Alzheimervereinigung wurde ihm mitgegeben und mögliche Unterstützungsmaßnahmen inkl. einer frühen Anmeldung in ein Tageszentrum mit ihm besprochen. Wir empfehlen eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr, bei Bedarf gerne auch früher. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei diskreten Einschränkungen vor allem fronto-temporaler Hirnareale links betont, einer leichten kognitiven Störung entsprechend, DD i.R. einer Stimmungsproblematik, DD i.R. einer neurodegenerativen Erkrankung bei/mit massiven Blutzuckerschwankungen bei bekannter, schwierig zu kontrollierender Blutzuckerstoffwechsellage. Angaben von Fr. Y und des begleitenden Ehemannes: Sie habe immer noch große Probleme mit dem Zucker, dieser sei sehr schwer einstellbar. Die geistige Leistungsfähigkeit sei unverändert stabil geblieben, das Gedächtnis sei gut, Gelesenes und Besprochenes werde nicht vergessen. Leider verlaufe die Sehfähigkeit regredient, auf dem linken Auge sei sie mittlerweile blind, sehe noch zu 80% auf dem Rechten. Sie fahre deshalb auch kein Auto mehr, habe das Autobillet freiwillig abgegeben. In der Sprache persistieren die gelegentlichen Wortfindungsstörungen, welche sie nicht als störend empfinden würde. Im Alltag sei sie weiterhin selbstständig, kaufe zusammen mit dem Ehemann ein, koche und erledige den Haushalt ohne Einschränkungen. Keine Probleme bei der Körperpflege. Die 77-jährige Rechtshänderin erscheint allseits orientiert, freundlich und zugewandt zusammen mit dem Ehemann zum vereinbarten Termin. Sie ist weiterhin anfänglich etwas nervös und blockiert, wenn sie etwas nicht sofort versteht oder umsetzen kann. Gut beruhigbar, aber kognitiv leicht verlangsamt und diskret antriebsgemindert arbeitet sie motiviert und konzentriert mit, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Aufmerksamkeitsfluktuationen eruierbar. Die Spontansprache ist vergleichbar mit der Voruntersuchung, bis auf gelegentliche Wortfindungsstörungen qualitativ unauffällig. Das Instruktionsverständnis auch für komplexere Aufgaben ist gut gegeben. Affektiv wirkt sie stabil. Die Sehfähigkeit ist deutlich eingeschränkt, was bei der Interpretation der Befunde mit berücksichtigt werden muss. MMS: 29/30 Punkte Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 8-Wortliste wird mit einer knapp genügenden Merkspanne erfasst, dann mit einer ansteigenden Lernkurve vergleichbar zur Voruntersuchung knapp genügend erlernt. Im verzögerten Abruf wird das Maximum der Lerndurchgänge erreicht, das Wiedererkennen zeigt sich intakt. Eine zuvor problemlos kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Details insgesamt knapp genügend erinnert. Angaben zum Krankheitsverlauf und der sozialen Situation sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unverändert intakte semantische, leicht reduzierte phonematische Wortflüssigkeit. In der figuralen Modalität kann quantitativ unauffällig gearbeitet werden, qualitativ fällt aber eine erhöhte Perseverationstendenz auf. Aufgrund der eingeschränkten Sehfähigkeit ist die visuo-verbale Interferenzfestigkeit nicht testbar. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann bei guter psychomotorischer Geschwindigkeit in der erwarteten Zeit absolviert werden, die Aufgabe zur Umstellfähigkeit kann initial erfasst werden, danach aber aufgrund eingeschränkten Konzeptwechsels nicht zu Ende geführt werden.Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird problemlos erfasst und strukturiert kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte und freundliche, kognitiv leicht verlangsamte Patientin mit Seheinschränkung und folgenden kognitiven Befunden: Modalitätsunabhängige Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen, reduzierte phonematische Ideenproduktion, reduzierte Fehlerkontrolle und verminderte kognitive Flexibilität im Bereich der Frontalhirnfunktionen. Im Vergleich zu der Voruntersuchung vom XX.XX.XXXX zeigen sich die Befunde insgesamt weitgehend stabil (sehr leichte Akzentuierung der Frontalhirneinschränkungen) und entsprechen weiterhin diskreten Einschränkungen vor allem fronto-temporaler Hirnareale, im Ausmass unverändert einer leichten kognitiven Störung entsprechend. Aufgrund des stabilen Verlaufs ergeben sich aktuell weiterhin keine Hinweise auf eine neurodegenerative Erkrankung und sind am ehesten im Rahmen des stark fluktuierenden Blutzuckerspiegels zu interpretieren. Aufgrund der Stabilität der Befunde über nun 2 Jahre sind weitere regelmässige neuropsychologische Kontrolluntersuchungen nicht mehr dringend indiziert. Mit dem Ehepaar wurde besprochen, dass sie sich bei Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit zur erneuten Anmeldung an Sie wenden würden. Neuropsychologische Untersuchung im Rahmen einer IV-Abklärung, Beurteilung der Arbeitsfähigkeit. Den Akten zu entnehmen sind folgende relevante Diagnosen: Primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ I, ED XX.XXXX mit prolif. Retinopathie bds. und periphere Polyneuropathie; Essentielle (primäre) Hypertonie ED XX.XXXX, V. a. TIA mit fasziobrachialer Symptomatik links XX.XXXX, Depressive Entwicklung ED XX.XXXX. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass im Rahmen von Mitarbeitergesprächen die Empfehlung geäussert wurde, dass er eine IV beantragen sollte. Grund hierfür sei, dass die Arbeitsleistung nachgelassen habe, er wegen den Augen immer schlechter sehe und es wiederholt zu Flüchtigkeitsfehlern (z. B. bei der Datenaufnahme von Büchern oder Personen) gekommen sei. Auch merke er, dass es ihm schnell zu viel werde, er sei im Vergleich zu früher nicht mehr so belastbar. Die Arbeit sei im letzten Jahr immer komplizierter und umständlicher geworden, er habe aber auch schon im Jahr XX.XXXX gemerkt, dass es ihm etwas viel werde und habe sein Amt als Leiter im Bereich Ausleihe abgegeben, weil es ihm nicht lag. Er arbeite generell 4 Tage die Woche, wobei die Arbeitstage manchmal bis zu 10 Stunden dauern würden. Aufgrund der Sehminderung brauche er beim Lesen von Texten am PC länger, er könne aber meist den Schriftgrad resp. die Grösse der Buchstaben anpassen. Um Fehler zu vermeiden, würde er oft an den jeweils darauffolgenden Arbeitstagen die erledigten Einträge und Kundendaten erneut überprüfen. Die Arbeit gefalle ihm gut, er merke aber manchmal, dass er unter psychischem Druck stehe. Die Stimmung sei ansonsten stabil, eine relevante Traurigkeit wird verneint. Schlaf und Appetit sind unauffällig. Sozialanamnese: ledig, keine Kinder, in einer Beziehung zu einer in Ungarn lebenden Frau, verlobt. Zur Zeit alleine lebend. Fährt nicht Auto, besitzt keinen Führerschein. Schul- und Berufsbildung: 5 Jahre Primarschule, 3 Jahre Sekundarschule, keine Klassenrepetitionen, anschl. 2 Jahre Bezirksschule und 2-jährige Ausbildung zum Bibliothekar. Keine relevanten schulischen Schwächen bekannt. Arbeitete immer als Bibliothekar, seit ca. 15 Jahren am Ausleihschalter der Zentralbibliothek Stadt S zu einem 80%-Pensum tätig. Familienanamnese: Vater mit Leberkrebs, 65-jährig verstorben; Mutter mit in den letzten Lebensjahren Demenz (unklarer Art), lebte im Altersheim, 83-jährig verstorben. Eine gesunde Schwester. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Keine weiteren Drogen. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio, Esidrex, Triatec, Crestor, Isoptin, Insulin, Humalog. Der XX-jährige Rechtshänder ist zu allen Modalitäten präzise orientiert und nimmt gut kooperierend an der Untersuchung teil. In der Interaktion ist er freundlich zugewandt und offen, im Anamnesegespräch beantwortet er Fragen eloquent, z. T. etwas umständlich. Die Konzentrationsfähigkeit ist während der gesamten Untersuchung stabil, Hinweise auf relevante Aufmerksamkeitsstörungen oder -fluktuationen lassen sich nicht feststellen, auch keine Ermüdung oder erhöhte Ablenkbarkeit im Verlauf der 1.5-stündigen Testung. Die Belastbarkeit und das Durchhaltevermögen sind in der Testsituation unauffällig. Keine Hinweise auf eine erhöhte Nervosität oder Stressanfälligkeit. Der Antrieb ist unauffällig, das Arbeitstempo generell adäquat, bei der Durchführung von visuellen und graphomotorischen Aufgaben mit visuoperzeptiven/-motorischen Anforderungen fällt aber eine durch die Visusminderung bedingte erhöhte Anstrengung und leichte Verlangsamung bei der Testbearbeitung auf. Das Vorgehen ist meist gut geplant und strukturiert. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht assoziativen Wortliste finden sich eine normgerechte Erfassungsspanne und Lernkurve, die Gesamtlernleistung ist altersgerecht. Die Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste ist unauffällig, qualitativ keine Auffälligkeiten, i. B. keine Konfabulationen. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Eine zuvor korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie einer überdurchschnittlichen Anzahl an Elementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Überdurchschnittliche verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und semantisches Kriterium, qualitativ unauffällige Resultate. Die Leistung bei der figuralen Ideenproduktion ist ebenfalls gut durchschnittlich bei sehr systematischem und geplantem Vorgehen. Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A); bei der komplexeren Variante (B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität qualitativ unauffällige Resultate, quantitativ leicht reduzierte Bearbeitungsgeschwindigkeit bei Schwierigkeiten bei der visuellen Exploration bedingt durch die Visusproblematik, die Fehlerkontrolle ist intakt. Die Daueraufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsbelastbarkeit im Verlauf sind in der 1.5-stündigen Untersuchung unauffällig. Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit in dieser Zeit finden sich nicht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Sprachliche Prosodie unauffällig, breiter Wortschatz mit gewandten Formulierungen. Unauffälliges Konfrontationsbenennen. Intakte Rechenfähigkeit. Schreiben und Lesen gelingt gut, Lesesinnverständnis intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, das Vorgehen ist geplant und gut strukturiert, das Bearbeitungstempo aufgrund der Sehminderung (kompensiert durch Kopfannäherung an das Blatt) leicht verlangsamt. Keine visuell-räumliche, -konstruktive oder -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie oder Neglect. Sämtliche, im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung geprüften kognitiven Leistungen fielen altersgerecht resp. durchschnittlich bis überdurchschnittlich aus. In der klinischen Beobachtung liess sich einzig bei der Durchführung von visuellen und graphomotorischen Aufgaben mit visuoperzeptiven/-motorischen Anforderungen eine durch die Visusminderung (sekundär) bedingte leichte Verlangsamung bei erhöhter Anstrengung objektivieren.Die qualitativen Leistungen in allen geprüften kognitiven Domänen einschließlich der Befunde im Bereich der mnestischen, attentionalen-exekutiven und sprachlichen Funktionen erwiesen sich als unauffällig. In der 1.5-stündigen Untersuchung fanden sich auch keine relevanten Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdungserscheinungen über die Zeit. Neuropsychiatrische Auffälligkeiten und in Bezug eine manifeste schwerere depressive Symptomatik ließen sich ebenfalls nicht eruieren. Insgesamt ergeben sich somit keine Hinweise auf relevante neuropsychologische Funktionsstörung. Ad Arbeitsfähigkeit: Betreffend der Arbeitsfähigkeit in der Berufstätigkeit als Bibliothekar sind aus rein neuropsychologischer Sicht prinzipiell keine Limitationen zu erwarten. Anamnestisch wird jedoch in Bezug auf den Berufsalltag eine psychische Belastung und Stresssituation beschrieben, wobei zusammen mit der Visuseinschränkung, die beschriebene Fehleranfälligkeit und mögliche Arbeitsleistungseinschränkungen bei anzunehmender Anstrengung der Augen mit vermehrtem Konzentrationsaufwand und darauffolgender kognitiver Ermüdung als plausibel und glaubhaft erscheinen. Inwieweit Hr. Y unter Berücksichtigung dieser Aspekte einen Achtstundentag zu bewältigen vermag, ist in einer zeitlich begrenzten, strukturierten und in störfreier Umgebung durchgeführten Testung nicht genau objektivierbar. Eine genaue Quantifizierung der zeitlichen Belastbarkeit müsste im praktischen Berufsalltag oder im Rahmen eines Programms zur Arbeitserprobung erfolgen. Unseres Erachtens ist zudem eine spezialärztliche (ophthalmologische) Einschätzung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit zentral. Gegebenenfalls ist bei psychischer Belastungssituation am Arbeitsplatz auch eine weiterführende psychiatrisch-psychologische Begutachtung in Erwägung zu ziehen. Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Untersuchung ist nicht dringend angezeigt, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Gegebenenfalls bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei Verdacht auf Ischämie im vertebrobasilären Stromgebiet am 20.07.2015 (Klinisch: im Romberg Falltendenz nach links, sakkadierte Augenbewegungen mit Doppelbilder, FNV links dysmetrisch), Ätiologie: unklar, Risikofaktoren: Nikotin ca. 25 py, Hypercholesterinämie, Gewichtsverlust und Nachtschweiß unklarer Ätiologie, chronisch obstruktive Pneumopathie Gold III. Nebendiagnosen: Cervicospondylogenes Syndrom. Die detaillierte Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass es ihm eigentlich gut gehe. Er habe keine Einschränkungen in Bezug auf die Aufmerksamkeit und Konzentration. Es komme vor, dass er manchmal nach Wörtern suchen müsse oder ihm eine Information nicht gleich unmittelbar einfalle. Er habe keine Doppelbilder mehr und letzte Woche habe ihm der Augenarzt attestiert, dass das Gesichtsfeld nicht mehr eingeschränkt sei (Problematik seit 2012). Aus augenärztlicher Sicht sei er auch wieder fahrtauglich. Auch der Schwindel habe sich gebessert. In der Zwischenzeit sei er nicht gefahren, da er aber als LKW-Chauffeur tätig sei, könne er ohne Fahrerlaubnis nicht arbeiten. Das Arbeitspensum betrage 100 %. Er gehe regelmäßig um 20.00 Uhr ins Bett und müsse um 03.00 Uhr wieder aufstehen, da seine Tour um 05.00 Uhr beginne. Nach ca. 6.5 - 7 h Schlaf fühle er sich erholt. Der Arbeitstag würde ca. 13-15 h dauern, wovon 9 h Fahrzeit seien (46 h/Woche). Seit ca. 5 Jahren fahre er LKW (40 Tonnen). Er habe kaum Appetit und esse auch nicht regelmäßig. Seit er LKW fahre, habe er 30 kg abgenommen. Morgen werde bei ihm eine Magen-Darm-Spiegelung durchgeführt. Geburt und Entwicklung: Keine Auffälligkeiten bekannt. Schul- und Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit 9 Jahre, Oberschulabschluss (Real), Automechaniker-Lehre, aktueller Beruf: LKW-Chauffeur (40-Tonnen-Sattelschlepper, ab 50 Jahren jährlich ärztliche Kontrollen), Arbeitspensum: 100 %. Noxen: Kein Alkohol, Nikotin aktuell ca. 7 Zigaretten/Tag. Medikamente: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Spiriva 18 mcg 1-0-0, Symbicort 200/6 mcg/Dos 2-0-2, Betaserc 8 mg max. 2x täglich bei Schwindel. Hr. Y, der allseits orientierte, 52-jährige Rechtshänder, erscheint alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Im Gespräch und in der Interaktion ist er adäquat. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Das Durchhaltevermögen ist gut, es kann eine diskrete Ermüdbarkeit nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung beobachtet werden. Hr. Y ist fähig, seine Leistungen adäquat einzuschätzen. Über die gesamte Untersuchung können keine Leistungsfluktuationen beobachtet werden. Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine normgerechte Erfassungsspanne, eine zuerst ansteigende und dann stagnierende Lernkurve. Es kommt zu einer Assoziation und zu Wiederholungen bereits genannter Wörter. Die Gesamtlernleistung entspricht der Norm. Der spätverzögerte Abruf des verbalen Materials sowie die Wiedererkennfähigkeit sind intakt. Von einer zuvor mit Korrekturen, aber insgesamt korrekt kopierten geometrischen Figur wird im Spätabruf eine knapp normgerechte Anzahl an Elementen erinnert. Die Figur wird um 90° rotiert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der formal-lexikalischen und -semantischen Ideenproduktion sind sowohl quantitativ als auch qualitativ normgerecht. Die figurale Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ kommt es zu 2 Wiederholungen. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich ein der Norm entsprechendes Lesetempo bei leicht verminderter Fehlerkontrolle. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit unauffällig. Bei der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit der Norm entsprechend, es kommt zu einem Fehler (DD sprachlich bedingt). Eine computergestützte Aufgabe zur selektiven Aufmerksamkeit wird mit einer normgerechten Leistung absolviert. Die komplexere Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt ebenso eine der Norm entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit sowohl auf einen visuellen als auch auf einen auditiven Reiz bei intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine Ausdrucks- und Formulierungsschwierigkeiten, keine relevanten Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen, Schreiben, Rechnen kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten (Figur wird umfahren) und Korrekturen insgesamt korrekt kopiert. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei Hr. Y folgende kognitive Befunde: Eine leichte Lernschwäche für verbales Material mit Perseverationstendenz, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, eine teilweise leicht reduzierte geteilte Aufmerksamkeit (DD sprachlich bedingt) und eine diskrete Ermüdbarkeit. Die fahreignungsrelevanten Testparameter sind unauffällig.Es kann davon ausgegangen werden, dass die oben erwähnten sehr leichten Befunde vorbestehend sind und, abgesehen von der diskreten Ermüdbarkeit, nicht im Kontext einer möglichen Ischämie im vertebrobasilären Stromgebiet am 20.07.2015 stehen. Neuropsychologische Untersuchung bei persistierenden Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen nach Mehrfachverletzung und leichtem SHT mit subglealem Hämatom frontal links. Angaben von Fr. Y: Sie wisse nicht, weshalb sie ihre sei, sie müsse arbeiten und möchte dies auch. Sie sei noch sehr müde und habe Kopfschmerzen, damit müsse sie aber nun leben und nehme täglich Kopfschmerztabletten ein. Nach 3 bis 4 Stunden sei ihre Konzentrationsfähigkeit zu Ende, der Chef habe aber Verständnis dafür. Seit Juli arbeite sie wieder zu 50% im angestammten Beruf als Serviertochter, schlafe jeweils zwei Stunden vor Beginn der Schicht, an den Freitagen eigentlich permanent. Gestern habe sie erstmalig wieder eine volle Schicht absolviert, habe danach Kopfschmerzen gehabt und sei müde gewesen, sie sei aber fest entschlossen, dies durchzuziehen. Sie könne sich nicht leisten, nicht zu 100% zu arbeiten. Im Vergleich zu vor dem Unfall sei sie noch deutlich langsamer, auch hierfür habe der Chef aber Verständnis, sie kenne die Abläufe ja auswendig. Im Stress funktioniere sie tatenlos, in Ruhepausen mache sie komische Fehler, dies sei aber nicht so schlimm. Im Alltag sei sie selbstständig, Auto fahre sie problemlos. Persönliche Anamnese: Regelrechte frühkindliche Entwicklung, normale Schulzeit. Nach Abschluss der Realschule keine weiterführende Lehre, im Service gearbeitet. Verwitwet, drei Kinder. Aktuelle Medikation: Algifor 600 bei Bedarf, Listril hp 1-0-0 U hp. Die 54-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, affektiv sehr freundlich und zugewandt. Sie erkennt den Sinn der Untersuchung nicht, da sie die kognitiven Defizite zwar berichtet, aber aufgrund finanzieller und beruflicher Ängste keine Alternative zur Wiederaufnahme der 100%-igen Arbeitstätigkeit sieht. Entsprechend dissimulierend fallen Angaben zur kognitiven Leistung aus. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, bereits innerhalb kurzer Aufgaben fällt aber ein massiver Abfall der Konzentrationsleistung ab, klinisch deutlich verminderte Belastbarkeit, sie kann sich nahezu nicht auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren. In diesem Rahmen rasch ansteigende Fehleranfälligkeit i.S. erhöhter Repetionen und deutliche Abnahme der Aufnahmefähigkeit, gegen Ende der einstündigen Testung müssen bereits einfache Sachverhalte vereinfacht dargelegt werden, sie benötigt viel Unterstützung beim Verstehen und Umsetzen der Aufgaben. Der Arbeitsstil ist zwar sorgfältig und bemüht, sie beginnt aber die Aufgaben oft bevor sie sie verstanden hat. Initial zeigt sie sich ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen deutlich erhöht ablenkbar, als sie auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen Arbeitsweise aufgrund von Relevanz für die Fahrtauglichkeit hingewiesen wird, versucht sie sichtlich angestrengt sich zu konzentrieren, dies gelingt aber nur über einen sehr kurzen Zeitraum. Die Spontansprache zeigt sich sehr einfach und mit Fluchwörtern durchsetzt, affektiv z.T. leicht distanzgemindert. Keine Hinweise auf ein manifestes Verhaltenssyndrom, aber eine leichte Impulskontrollstörung eruierbar. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer massiv reduzierten Merkspanne erfasst, dann einer aber problemlos ansteigenden und am Schluss im Rahmen der Lernkurve insgesamt gut erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang deutlicher Abfall der Leistung (auch i.R. der deutlich abnehmenden Konzentrationsleistung zu interpretieren) bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor mit großen Planungs- oder Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten mit raschem quantitativem Abfall der Leistung innerhalb der Aufgabe bei gleichzeitig ansteigender Perseverationstendenz. In der figuralen Modalität im Vergleich dazu leicht bessere Leistung. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, im Vergleich dazu zwar fehlerfreie, aber erschwerte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit auch im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung im Vergleich zur einfacheren Form Abnahme der Geschwindigkeit und leichte Probleme beim Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ deutlich verminderte Gesamtleistung bei deutlich verminderter Fehlerkontrolle i.S. eines Übersprungsyndroms und deutlich eingeschränkter Konzentrationsleistung. Die am Anfang der Testung durchgeführte computergestützte Aufmerksamkeitstestung bereitet Fr. Y ausgeprägte Probleme, bei mehreren Probedurchgängen berichtet sie, nicht in der Lage zu sein, auf selektive Reize zu reagieren. Nach mehreren Vorversuchen und der nachdrücklichen Information, dass die Aufgabe fahrrelevante Aspekte beurteile, kann sie die Aufgabe klinisch hochkonzentriert durchführen, es zeigt sich aber dennoch eine deutliche Impulskontrollstörung. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit berichtet sie, nicht in der Lage zu sein, gleichzeitig auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagieren zu können. Trotz mehrerer motivierter Versuche kann sie dies nicht umsetzen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion einfache, flüssige Spontansprache mit z.T. Fluchen bei i.R. der abnehmenden Belastbarkeit leicht eingeschränktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Der Lesefluss zeigt sich stockend, auf die Prüfung des Schreibens und Rechnens wird aufgrund der Erschöpfung verzichtet. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird vom Detail ausgehend mit massiven visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsproblemen verlangsamt, aber insgesamt genügend kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, motivierter Patient mit im Vordergrund stehender deutlich reduzierter Belastbarkeit (im Verlauf einzelner Aufgaben und über den Zeitraum sehr rasch abnehmende Konzentrationsleistung mit gleichzeitig ansteigender Fehleranfälligkeit) und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung, akzentuiert bei Anforderungen an die komplexeren Funktionen (selektive und geteilte sowie Daueraufmerksamkeit), eine Impulskontrollstörung mit Fluchen, vorschnellem Beginnen der Aufgaben, deutlich erhöhter Ablenkbarkeit und leichter Distanzminderung, eine modalitätsunabhängige Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen sowie leichte Einschränkungen der verbalen Ideenproduktion. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Einschränkungen v.a. frontaler Hirnareale eher rechts betont, in der Ausprägung Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen a.e. im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit zu interpretieren, DD akzentuiert durch die Folgen des frontalen Hämatoms, DD Akzentuierung vorbestehender Defizite. Insgesamt zeigen sich die Befunde noch sehr ausgeprägt 4 Monate nach leichtem SHT. Therapeutisch empfehlen wir dringend die Durchführung eines Verlaufs-MRI Schädel mit Frage nach posttraumatischen shearing-injuries.Ad Arbeitsfähigkeit: Die Arbeitsfähigkeit ist aus kognitiver Sicht bei massiv reduzierter Belastbarkeit bei gleichzeitiger Fehleranfälligkeit und ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefiziten noch nicht gegeben. Fr. Y besteht allerdings darauf, ihr 100%-iges Pensum wieder aufzunehmen. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese aktuell v.a. aufgrund der im Vordergrund stehenden ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefizite klar nicht gegeben. Dies wurde der Patientin so mitgeteilt und schlussendlich akzeptiert. Wir empfehlen eine Reevaluation in 2 Monaten und werden sie hierfür direkt aufbieten. Bei v.a. dementieller Entwicklung bei zunehmenden Kurzzeitgedächtnisstörungen und Vergesslichkeit haben wir die Patientin am 20.04.XXXX neuropsychologisch untersucht, für die detaillierten Befunde verweisen wir auf den Bericht vom 04.06.2015. Die Befunde ergaben mittelschwere Einschränkungen v.a. fronto-temporo-parietaler Hirnareale, zusammen mit der Verhaltensbeobachtung und der Anamnese passend zu einer beginnenden neurodegenerativen Erkrankung, ätiologisch a.e. i.R. einer Mischdemenz aus Alzheimerkomponente und vaskulärer Genese. Das ergänzende MRI Schädel vom 01.07.2015 zeigte eine fortgeschrittene globale Hirnatrophie und ausgeprägte, am ehesten mikroangiopathische Marklagerveränderungen supra- und infratentoriell sowie einen chronischen PICA-Teilinfrakt rechts. Die Befunde bestätigen die klinische Diagnose einer beginnenden dementiellen Entwicklung i.S. einer Mischdemenz. Aufgrund der weitgehend intakten Alltagsfunktionen kann der Schweregrad als leicht beurteilt werden. Fr. Y wurde in Gegenwart ihrer Nichte über die Diagnose aufgeklärt und über das weitere Vorgehen informiert. Speziell wurde auf die Wichtigkeit einer engmaschigen Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren, einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme und geistiger Aktivierung hingewiesen. Den Angehörigen wurde die Adresse der Alzheimervereinigung mitgegeben, diese wünschen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Unterstützungsmassnahmen. Ergänzende neurovaskuläre Beurteilung empfehlenswert. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir die Patientin in unserer Schlaganfallsprechstunde anmelden. Etablieren einer Sekundärprophylaxe mit Aspirin cardio bei Nachweis eines PICA-Teilinfarktes. Ein Antidementivum sollte nach vorgängiger EKG-Untersuchung (zum Ausschluss einer Reizleitungsstörung) eingesetzt werden. In Absprache mit der Patientin und der Schwiegertochter empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren bis teils schweren Funktionseinschränkungen vor allem fronto-subkortikaler und fronto-temporaler Hirnareale linksbetont nach Hirninfarkt in den Basalganglien links am 17.11.2014 mit motorischer Aphasie unklarer Ätiologie und erschwerter Krankheitsverarbeitung. Es gehe ihm etwas besser, vor allem beim Reden, Denken und den feinmotorischen Tätigkeiten. Nach der letzten Untersuchung sei er in der Barmelweid vorstellig geworden, die Psychiaterin habe ihn bis zum 18.09.XXXX zu 100% AUF geschrieben. Er habe die Situation seinem Chef erklärt, welcher großes Verständnis gezeigt habe, was ihn wiederum sehr beruhigte. Die psychosomatische Betreuung habe ihm sehr geholfen, sei nun abgeschlossen. Ab 18.09.XXXX sei eine stufenweise Reintegration ins Berufsleben geplant. Er sorge sich trotzdem noch sehr, da er in den vierwöchigen Ferien im Kosovo wieder 7x einen zu hohen Blutdruck verspürt habe, er vertrage die Hitze nicht. Die von der Psychiaterin abgegebenen Medikamente würden ihm aber helfen. Im Vergleich zu vor dem Hirninfarkt habe er noch leichte Probleme mit dem Sprechen, vor allem bei längeren Diskussionen. Ebenfalls verbessert habe sich die Vergesslichkeit, er vergesse Besprochenes noch, vor allem bei längeren Diskussionen und mit zunehmender Zeit. Akzentuiert sei dies vor allem im Gespräch mit mehreren Leuten oder wenn diese ihm unbekannt seien. Ebenfalls deutlich besser sei die Müdigkeit, er schlafe im Moment noch 3 bis 4 Stunden pro Tag länger als vor dem Infarkt. Keine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme. Er habe eine anstehende Untersuchung wegen der Schilddrüse, was ihn sehr beunruhige, er habe Angst, dass der Hirninfarkt wegen dem Absetzen der Schilddrüsenmedikation gewesen sein könnte. Er fahre weiterhin kein Auto, würde sich aber wieder fähig dazu fühlen. Aktuelle Medikation: nicht erinnerlich, Aspirin Cardio, ein Schilddrüsenmedikament und die von der Psychiaterin verordnete Medikation. Der 32-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, im Affekt etwas stabiler als in der Voruntersuchung, weiterhin aber sehr besorgt wegen somatischen Beschwerden und perseverierend darauf akzentuieren sich die Wortfindungsstörungen und das Stottern dabei deutlich. Die Auffassungsgabe ist weiterhin langsam, aber intakt, die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit klinisch nicht verlangsamt, jedoch weiterhin deutlich erhöhte Antwortlatenz und verlangsamtes Umsetzen der Aufgaben bei noch leicht ausgeprägter Initiierungsstörung. Testspezifisch ist das Arbeitstempo aktuell schneller, weiterhin weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit bei aktuell deutlich besserer Belastbarkeit und sehr motiviertem Arbeitsstil bei verminderter Fehlerkontrolle eruierbar. Am Ende der Testung erhöhte Ermüdbarkeit bei gleichzeitiger Akzentuierung der Wortfindungsstörungen. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer aktuell ansteigenden Lernkurve insgesamt genügend erlernt. Qualitativ noch leicht verzögerte Antwortlatenz ohne Repetitionstendenz. Im Vergleich zum höchsten erreichten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung im verzögerten Abruf bei aktuell intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor weiterhin verlangsamt, aktuell aber ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite und intaktem Gesamtergebnis kopierte komplexe geometrische Figur kann im verzögerten Abruf in der Grundstruktur und mit einer reduzierten Anzahl an Details erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Bessere, aber im altersentsprechenden Vergleich noch deutlich reduzierte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, im Vergleich dazu quantitativ leicht bessere figurale Ideenproduktion bei aber schwer verminderter, im Vergleich zur Voruntersuchung sogar akzentuierten, Fehlerfestigkeit. Schnelleres, aber noch verlangsamtes verbales Arbeitstempo, wobei hierbei die stockende Sprache mitberücksichtigt werden muss. Im Vergleich dazu bessere visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei aber 2 Fehlern. Weiterhin psychomotorische Verlangsamung beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, aber deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorbefunden, aktuell noch leicht ausgeprägt. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit kann aktuell eine etwas größere Anzahl an Zeichen bearbeitet werden, aber weiterhin deutlich eingeschränkte Gesamt- und Konzentrationsleistung bei guter Fehlerfestigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann schnell, aber zu Lasten einer erhöhten Fehleranfälligkeit auf selektive Reize reagiert werden. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit benötigt Hr. Y mehrere Versuche, kann aber trotzdem nur mit einer erhöhten Fehlerzahl und knapp genügender Reaktionsgeschwindigkeit gleichzeitig auf auditive wie auch visuelle Reize reagieren. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: eine komplexe geometrische Figur wird als Ganzes aktuell gut erfasst und ohne visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert. Insgesamt weiterhin keine Hinweise auf eine Raumverarbeitungsstörung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, besorgter, ängstlicher und auf den somatischen Beschwerden fixierter Patient mit noch eingeschränkter Belastbarkeit und leicht erhöhter Ermüdbarkeit mit folgenden kognitiven Befunden: eine leicht ausgeprägte verbale und psychomotorische Verlangsamung, eingeschränkte Aufmerksamkeitsfunktionen (selektive, gerichtete, geteilte und Daueraufmerksamkeit) sowie Einschränkungen der exekutiven Funktionen (reduzierte Fehlerkontrolle, erhöhte Interferenzanfälligkeit, verminderte semantische und phonematische sowie figuraler Ideenproduktionen). Weiterhin zeigt sich ein leicht ausgeprägtes und unter Stress akzentuiertes residuelles dysphasisches Syndrom mit stockender, stotternder Spontansprache mit Wortfindungsstörungen.Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 15.05.XXXX haben sich die Befunde aktuell in sämtlichen Bereichen deutlich verbessert: Die ausgeprägte und im Vordergrund stehende psychomotorische Verlangsamung ist nicht mehr eruierbar, ebenfalls zeigen sich aktuell intakte mnestische Fähigkeiten. Insgesamt entsprechen diese Befunde aktuell noch leichten Funktionseinschränkungen, vor allem fronto-temporaler Hirnareale linksbetont, gut passend zu den Folgen des Hirninfarkts in den linksseitigen Basalganglien. Aufgrund der ausgeprägten Perseverationstendenz auf den somatischen Beschwerden mit Akzentuierung der nun im Vordergrund stehenden Wortfindungsstörungen bei diesen Themen ergeben sich weiterhin Hinweise auf eine zwar deutlich gebesserte, aber noch ungenügende Krankheitsverarbeitung. Ad Therapie: Bei zwar deutlich besserer, aber immer noch erschwerter Krankheitsverarbeitung können eine ambulante psychiatrische/psychosomatische Therapie sowie Entspannungstechniken wie autogenes Training, Tai Chi, empfohlen werden, um eine Exazerbation der Beschwerden zu vermeiden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Befundverbesserung erscheint eine Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit zu einem, wie von den Kollegen der Barmelweid empfohlenen, Pensum zu 30 % mit sukzessiver Steigerung sinnvoll. Vor Wiederaufnahme des Vollzeitpensums (vermutlich ca. Anfang November) empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle, dies wird von Dr. X auch so gewünscht. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der noch leicht verminderten fahrrelevanten kognitiven Einschränkungen bei aber aktuell nicht genügenden Kompensationsmechanismen und Akzentuierung der somatischen Beschwerden in Stresssituationen ist die Fahrtauglichkeit aktuell als fraglich einzustufen. Hr. Y wurde empfohlen, bis zur Verlaufskontrolle Anfang November auf das Autofahren zu verzichten, was er akzeptiert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in diesem Rahmen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St. n. Hirninfarkt im Versorgungsgebiet der A. cerebri media links bei M1-Verschluss am 28.08.2014. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. Angaben des Patienten: Es gehe ihm gut. Er mache laufend Fortschritte, welche sowohl die Therapeuten als auch seine Ehefrau bemerken würden. Die Logopädie sei für die nächsten 9 Monate bewilligt worden (2x/Woche). Er bemerke noch Schwierigkeiten beim Zahlenaussprechen (lese die Zahl richtig, es komme aber falsch heraus). Auch komplizierte Wörter würden ihm Schwierigkeiten bereiten. Beim Schreiben von E-Mails müsse er diese jeweils mehrmals ausdrucken und korrigieren. Mit Namen habe er große Schwierigkeiten, er verwechsle regelmäßig den Namen seines Bruders mit dem seines Sohnes. Wichtige Dinge habe er noch nie vergessen. Er schreibe vieles auf und kontrolliere regelmäßig seine Notizen. In Bezug auf die Arbeitsfähigkeit äußert er, gerne arbeiten zu wollen. Er habe es auch getestet, indem er ein 2-tägiges Training (4 Personen) mit Fallbesprechungen durchgeführt habe. Die Teilnehmer seien über seine Defizite informiert gewesen. Das, was er vorbereiten habe können, sei kein Problem gewesen. Dort, wo er spontan sich zur Situation äußern habe müssen, da habe er schon Schwierigkeiten bemerkt. Am 2. Tag sei er recht müde gewesen, was sich in seinen sprachlichen Fähigkeiten bemerkbar gemacht habe. Insgesamt sei das Feedback der Teilnehmenden gut gewesen. Er wisse aber, dass sie sich aufgrund seiner Situation eher positiv geäußert hätten. Bestehende Kunden, die ihn kennen würden, hätten bereits das Vertrauen in seine Fähigkeiten. Die Akquise von Neukunden sei mit seinen Defiziten aber deutlich erschwert. Medikamente: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0-0-1, Paragol N in Reserve. Der allseits orientierte, dissimulierende 59-jährige Rechtshänder erscheint pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb sowie das Arbeitstempo sind unauffällig. Es können keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtet werden. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik erkennbar. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Bei gewissen Aufgaben neigt der Patient zu etwas voreiligem Handeln. Während der Durchführung der Aufgabe zum verbalen Lernen fragt der Patient im letzten Durchgang, ob neue Wörter dazukommen sind. Er habe das Wort Kaffee erst beim letzten Durchgang das erste Mal verstanden. Die expressiv-sprachlichen Defizite nehmen gegen Ende der Untersuchung leicht zu, ansonsten kann aber keine relevante Ermüdbarkeit beobachtet werden. Es folgt die Wiederholung verschiedener der in der Voruntersuchung auffälligen oder für die Beurteilung der beim Patienten für die Arbeitsfähigkeit relevanten Testparameter. Wo möglich wurden parallele Testversionen eingesetzt. Gedächtnis: Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen, nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne, mit einer ansteigenden, aber fluktuierenden Lernkurve. Während der Lerndurchgänge kommt es zu konfabulativen und assoziativen Nennungen. Ein zusätzlich durchgeführter Lerndurchgang übt einen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus, welche aber insgesamt leicht vermindert ist (DD Sprachverständnisschwierigkeiten). Der verzögerte Spätabruf ist quantitativ intakt. Es kommt auch hier zu konfabulativen Nennungen (Unterricht anstelle von Schule). Die Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor mit einem Fehler kopierten komplexen geometrischen Figur kann im verzögerten Spontanabruf eine normgerechte Anzahl an Elementen erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ unauffällig, qualitativ kommt es zu 5 Wiederholungen. Bei der Prüfung der formal-semantischen Ideenproduktion ist die quantitative Leistung leicht vermindert. Qualitativ kommt es zu 3 Regelbrüchen (der Patient vergisst die Aufgabenstellung). Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich beim Durchgang ohne Interferenz ein verlangsamtes Lesetempo. Beim Durchgang mit Interferenz entspricht die Leistung der Norm. Die Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit (d2) wird mit einer normgerechten Konzentrationsleistung, unauffälligen Bearbeitungsgeschwindigkeit und intakten Fehlerkontrolle absolviert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige Spontansprache mit Wortfindungsschwierigkeiten, phonematischen Paraphasien (Ultrastall anstelle von Ultraschall) und semantischen Paraphasien (Gehirn anstatt Erinnerung). Die Sprache ist inhaltlich kohärent. Das Benennen hochfrequenter Wörter gelingt, bei weniger frequenten Wörtern zeigen sich Benennschwierigkeiten. Das Nennen von Namen bekannter Persönlichkeiten ist leicht erschwert. Das Nachsprechen einzelner, einfacher Wörter gelingt. Beim Nachsprechen komplexerer Wörter (Handschuhfach) oder längerer Sätze kommt es zu semantischen Paraphasien (lernen anstelle von leihen). Das Lesen von Zahlen ist intakt. Beim Schreiben längerer Zahlen kommt es zu Zahlenverdrehungen (89248 anstelle von 98248). Das lautierte Lesen ist mehrheitlich flüssig, es zeigen sich aber phonematische Paraphasien und Neologismen (wohlgeschickt anstelle von losgeschickt). Das Lesesinnverständnis ist intakt. Das schriftliche Zusammenfassen der laut gelesenen Kurzgeschichte gelingt, jedoch müssen die vorangegangenen Sätze mehrmals durchgelesen werden, was einen erhöhten Zeitaufwand bedeutet. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Keine Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur, es kommt zu einem Fehler. Keine Hinweise auf eine visuell-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung. Keine Hinweise auf eine agnostische Störung oder einen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, 60-jährigen Patientin eine im Vordergrund stehende expressive Sprachstörung mit Wortfindungsschwierigkeiten, phonematischen und semantischen Paraphasien, Dysnomie für Objekte, Dysnomie für Personen und eingeschränktes Nachsprechen. Im Verlauf der Untersuchung kann im sprachlichen Ausdruck eine Zunahme der Symptomatik beobachtet werden (DD Ermüdung). Im schriftlichen Ausdruck (Wörter & Zahlen) ist der Zeitaufwand erhöht. Im mnestischen Bereich zeigt sich eine verbale Lernschwäche, welche aber vermutlich auf Sprachverständnisschwierigkeiten zurückgeführt werden kann. Des Weiteren können im Bereich der attentional-exekutiven Funktionen Einschränkungen in Bezug auf die Fehlerkontrolle (Regelbrüche, Wiederholungen) objektiviert werden. Im Verhalten neigt die Patientin zur Dissimulation sowie zu teilweise voreiligem Handeln. Verglichen mit den Voruntersuchungen kann beobachtet werden, dass sich die sprachliche Kompetenz im Anamnesegespräch verbessert hat (kein Stottern, kein Perseverieren). Auch kann eine Leistungssteigerung im schriftsprachlichen Bereich sowie in der lexikalischen Ideenproduktion eruiert werden. Die Leistungen in den übrigen geprüften Modalitäten sind mehrheitlich vergleichbar mit denen der Voruntersuchung 04.2015. Insgesamt entsprechen die erhobenen Befunde nach wie vor einer formal mittelschweren Funktionsstörung linksbetonter fronto-temporaler bis parietaler Hirnareale als residuelle Folgen des Hirninfarktes im Versorgungsgebiet der A. cerebri media links am 28.08.2014. Ad Arbeitsfähigkeit: Bei Hr. Y sind besonders die sprachlichen Fertigkeiten durch den erlittenen Hirninfarkt eingeschränkt, wobei diese maßgeblich für die erfolgreiche Ausführung seines Berufes als Trainer im Bereich Verhandlungstechnik (Präsentationen/Vorträge halten, Fallbesprechungen durchführen, Mail- und Telefonkontakt mit Kunden) sind. Zudem ist er als Selbständigerwerbender auf die Akquise neuer Kunden angewiesen, wobei gerade der Kontakt mit potentiell neuen Kunden aufgrund der vorhandenen Defizite schwierig sein dürfte. Das Organisieren und Durchführen mehrstündiger Projekte mit bereits bestehenden Kunden kann durchaus möglich sein, aus neuropsychologischer Sicht kann aber im angestammten Beruf als Trainer im Bereich Verhandlungstechnik auf dem freien Arbeitsmarkt nicht von einer verwertbaren Arbeitsleistung ausgegangen werden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei fronto-subkortikalen Funktionsstörungen DD i. R. residueller Symptome einer TIA im vertebrobasilären Stromgebiet 07.2014, DD dissoziativ sowie einer frühkindlich erworbenen cerebralen Entwicklungsstörung, ggf. aggraviert durch eine vorbestehende depressive Störung und der Hypothyreose. Zwischenanamnese: Sie vergisst alles, wird auch immer mehr vergesslich. Sie macht sich darüber Vorwürfe, hinterfragt sich, der Ehemann sei ebenfalls vergesslich und alles sei sehr schlimm für sie. Im letzten Jahr sei alles progredient verlaufen: Sie findet Gegenstände nicht mehr, verlegt sie, hat Kopfschmerzen, vergisst Besprochenes z. T. unmittelbar. Gelesenes kann aufgenommen werden, nach einer Stunde aber wieder vergessen. Fernsehen kann sie nicht mehr, kann parallel ablaufenden Handlungen nicht mehr folgen, versteht Zusammenhänge nicht mehr. Alles geht deutlich langsamer. Im letzten Jahr sei alles rapide schlechter geworden, parallel ablaufende Gespräche würden für sie sehr schwierig sein, wenn jemand dazwischen redet, verliert sie den Faden. Den sehr lebhaften Enkel zu betreuen, sei ihr mittlerweile zu viel. Ebenfalls sei im letzten Jahr die Stimmung deutlich schlechter geworden, sie fühle sich depressiv, die berichteten kognitiven Einschränkungen hätten auch klar in Abhängigkeit davon zugenommen. Begonnen hätten kognitive und Stimmungssymptome vor mehr als zehn Jahren, seien im letzten Jahr nun aber rasant verlaufen. Sie schläft sehr schlecht, hat außer auf Früchte auf fast nichts Appetit. Sie ist unregelmäßig bei einem Psychiater in Therapie, dieser macht ihr Mut, ebenfalls unterstützen sie Ehemann und Kinder, sie fühlt sich z. T. aber nicht ganz ernst genommen. Sie fühlt sich permanent erschöpft, müde und antriebslos. Die 73-jährige Patientin erscheint 30 Minuten zu spät zum vereinbarten Termin. Dies bringt sie völlig durcheinander, sie weint und ist überzeugt, dass dies ein Symptom einer Demenz sei. Sie kann dann aber beruhigt werden und arbeitet motiviert und kooperativ, wenn auch oberflächlich mit. Sie sagt das eigene Versagen voraus, bricht Aufgaben relativ rasch ab. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit bei guter Belastbarkeit und konstanter Leistung. Zügiges, oberflächliches Arbeitstempo, keine Antriebsminderung. Die in der Voruntersuchung beobachtete theatralische und manieristische Prosodie ist weiterhin zu objektivieren, deutlich akzentuiert, wenn sie von den Problemen berichtet. Im BDI erreicht sie einen Wert von 19, was Hinweis auf eine aktuell leichte bis mittelschwere depressive Episode gibt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer sprunghaft ansteigenden, dann aber wieder abflachenden und fluktuierenden Lernkurve insgesamt etwas vermindert erlernt, qualitativ fallen 3 Konfabulationen auf. Im verzögerten Abruf Abfall unter die Merkspanne, eine Konfabulation. Unsicheres, aber intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor oberflächlich und rasch, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur in den Grundzügen und mit einer verminderten Anzahl an Details erinnert, sie gibt jedoch auch hier sehr rasch auf. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, leicht erhöhte Perseverations- und Regelbruchtendenz. In der figuralen Modalität wird ebenfalls sehr rasch und etwas oberflächlich zu Lasten einer reduzierten Fehlerkontrolle gearbeitet, deutlich erhöhte Perseverationstendenz. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie, problemlose visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit wird mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet, jedoch deutlicher Abfall im Vergleich zur Voruntersuchung, da Fr. Y eine Zahl länger nicht findet. Alters- und ausbildungskorrigiert aber unauffällige Gesamtleistung. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit fällt vergleichbar zur Voruntersuchung ein sehr rascher und deshalb fehleranfälliger Arbeitsstil auf, Fehler können aber ebenfalls selber erkannt und korrigiert werden, insgesamt weiterhin unauffällige Leistung aufgrund rascher psychomotorischer Geschwindigkeit und intaktem Konzeptwechsel. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, nicht mehr hypophone Spontansprache bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis, dennoch fragt Fr. Y nach und betont, Instruktionen nicht verstanden zu haben, auch wenn sie sie problemlos umsetzen kann. Lesen gelingt analog zum Arbeitsstil sehr hastig und oberflächlich, was zu Wort- und Buchstabenauslassungen führt. Trotzdem intaktes Lesesinnverständnis, problemloses, fehlerfreies Schreiben möglich, kein Schriftzerfall. Keine Anomie.Visuo-Konstruktion / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr rasch erfasst und schnell und oberflächlich, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt kein Hinweis auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, affektlabile, manieristisch und z.T. theatralisch wirkende, sehr besorgte Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Aufmerksamkeitsbedingte leichte Lernschwäche, modalitäts-unabhängige Abrufstörung bei intaktem Wiedererkennen und eine erhöhte Konfabulations- und Regelbruchtendenz. Im Vergleich zur Voruntersuchung von 08.2014 sind die Befunde insgesamt vergleichbar und entsprechen weiterhin fronto-subkortikalen Funktionsstörungen, gut passend zu der aktuell im Vordergrund stehenden depressiven Episode. Hinweise auf eine beginnende demenzielle Entwicklung - wie von der Patientin befürchtet - bestehen aktuell nicht. Wir empfehlen eine Intensivierung der psychiatrischen Behandlung, dies wird von Fr. Y auch so gewünscht. Ggf. medikamentöse Therapie empfehlenswert. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird auf erneute Zuweisung aber gerne angeboten. Transitorisch ischämische Attacke im Stromgebiet der A. cerebri media links am 01.09.2015. Klinik: isolierte passagere Armparese rechts mit Parästhesie Dig III-V Hand rechts, Ätiologie: unklar, Risikofaktoren: Hypercholesterinämie, hormonale Kontrazeption V. a. Migräne ohne Aura. Klinik: Bifrontale Kopfschmerzen mit Übelkeit, Lichtempfindlichkeit am 04.09.2015. Angaben der Patientin: Sie sei noch müde, ansonsten habe sie keine Beschwerden. Sie sei nicht vergesslicher, habe keine Schwierigkeiten bezüglich Konzentration / Aufmerksamkeit, sei nicht langsamer beim Denken und leide nicht unter Wortfindungsschwierigkeiten. Die Stimmung sei gut. Sie habe keine Ängste in Bezug auf das Ereignis. Letzte Nacht habe sie nicht so gut geschlafen, ansonsten sei der Schlaf nicht gestört. Drei Tage vor dem Ereignis sei sie aber unruhig gewesen, hätte einen Druck auf der Brust gespürt und auch schlecht geschlafen. Sie arbeite als Pflegehelferin mit einem 60 %-Pensum schon seit 20 Jahren im gleichen Altersheim. Die Arbeit gefalle ihr gut. Da sie noch schnell müde werde, habe sie Angst, bei der Medikamentenausgabe Fehler zu machen. Ihr Hausarzt habe bemerkt, dass die Kraft im rechten Arm noch nicht ganz vorhanden sei. Aufgrund der Ermüdbarkeit sei sie bis 20.09.2015 vom Hausarzt krankgeschrieben. Die Patientin fahre nicht Auto. Fremdanamnestische Angaben: Gemäss ihrer begleitenden Schwägerin sei sie im Verhalten und in der Persönlichkeit unverändert. Geburt und Entwicklung: Keine Auffälligkeiten bekannt. Schul- und Berufsanamnese: 4 Jahre Primarschule in Portugal, Schulschwäche: Rechnen. 18-jährig in die CH immigriert, keine Lehre, Rotkreuzkurs als Pflegehelferin absolviert, aktuell: 60 %-Pensum im Altersheim als Pflegehelferin. Medikamente: Atorvastatin 40 mg (Einnahme morgens, auf Empfehlung des Hausarztes), Aspirin Cardio 100 mg morgens. Die allseits orientierte, mit Akzent sprechende 46-jährige Linkshänderin (Muttersprache Portugiesisch) kommt in Begleitung ihrer Schwägerin pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis auf Deutsch ist intakt. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Die Schwingungsfähigkeit ist gegeben, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik erkennbar. Keine relevante Ermüdbarkeit nach der rund 1.5-stündigen Untersuchung. Das Durchhaltevermögen ist gut. Die Untersuchung wird auf Deutsch durchgeführt. Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne, eine rasch ansteigende Lernkurve mit einer insgesamt normgerechten Gesamtlernleistung. Beim spätverzögerten Abruf kann das gesamte verbale Material wiederholt werden. Eine zuvor korrekt kopierte geometrische Figur wird im Spätabruf mit einer ausreichenden Anzahl an Elementen erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ reduziert (DD Fremdsprachigkeit), qualitativ unauffällig. Die formal-semantische Ideenproduktion quantitativ vermindert (DD eingeschränktes semantisches Wissen aufgrund geringer schulischer Bildung), qualitativ ohne Auffälligkeiten. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion entspricht die quantitative Leistung dem Durchschnitt, ohne dass es zu qualitativen Auffälligkeiten kommt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Bearbeitungszeit der Norm entsprechend. Bei der komplexeren Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) ist die Bearbeitungszeit reduziert. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, inhaltlich unauffällige Spontansprache auf Schweizerdeutsch mit Akzent (Muttersprache Portugiesisch). Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar (DD Fremdsprachigkeit). Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Lesen und Schreiben kursorisch intakt. Rechnen erschwert (DD vorbestehende Schwäche). Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in ihrer Grundstruktur nicht erfasst und mit Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten insgesamt korrekt kopiert. Der Zeitaufwand ist leicht erhöht. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung feststellbar. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der allseits orientierten, mit Akzent sprechenden, 46-jährigen Linkshänderin mit Muttersprache Portugiesisch leichte Einschränkungen in den attentional-exekutiven Funktionen (leicht eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit, eingeschränkte verbale Ideenproduktion (DD Fremdsprachigkeit) sowie verminderte Planungs- und Strukturierungsfähigkeiten). Zudem kann eine vorbestehende Rechenschwäche objektiviert werden. Es können keine kognitiven Defizite als residuelle Folgen der transitorisch ischämischen Attacke im Stromgebiet der A. cerebri media links am 01.09.2015 objektiviert werden. Die oben angeführten Befunde sind hinreichend durch die Fremdsprachigkeit, die geringe Schulbildung als auch vorbestehende Teilleistungsschwächen, welche an die Linkshändigkeit assoziiert sind, erklärt. Die von der Patientin anamnestisch angegebene Ermüdbarkeit im Alltag kann mit dem Ereignis in Zusammenhang stehen. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neuropsychologischer Sicht sind mit diesen Befunden zukünftig keine Limitationen in der Arbeitsfähigkeit als Pflegehelferin mit einem 60 %-Pensum zu erwarten. Wir können dementsprechend einen Wiedereinstieg ab 20.09.2015 vertreten. Wir empfehlen jedoch in den ersten Tagen nach Arbeitsbeginn bei verantwortungsvollen Aufgaben (z. B. Richten von Medikamenten) eine kurze Kontrolle durch Mitarbeitende. Ad Verlaufskontrolle: Sollten sich bei der Arbeitsreintegration Schwierigkeiten ergeben, bitten wir um erneute Zuweisung. Ansonsten ist aus unserer Sicht keine weitere Verlaufskontrolle notwendig. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinternen Abklärungen, zuletzt 05.2015. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen und unsere Vorberichte.In der neuropsychologischen Untersuchung von 05.2015 zeigte sich eine durchgehende, signifikante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit mit im Vordergrund stehender schwerer Antriebsstörung, psychomotorischer und kognitiver Verlangsamung sowie Störungen der höheren Frontalhirnfunktionen sowie affektive und Verhaltensauffälligkeiten (Apathie, Adynamie, verminderter Sprech- und Antriebsantrieb, Affektstarrheit, Indifferenz), insgesamt einer formal mittelschweren kognitiven Störung entsprechend als Folge der fronto-temporalen Kraniotomie rechts mit Ausschaltung des inzidentellen Aneurysmas der A. communicans anterior, DD bei vorliegendem kognitiven Vorzustand mit verminderten cerebralen Redundanzen sowie leichten vorbestehenden kognitiven Defiziten (DD konstitutionell/vorbestehend, geringes prämorbides Ausbildungsniveau, Fremdsprachigkeit), DD interagierende psychische-psychoreaktive Phänomene. Empfohlen wurde eine intensive Ergotherapie, welche zwischenzeitlich eingeleitet wurde, sowie eine unterstützende, antriebssteigernde antidepressive Medikation. Gemäss Hausarzt (Brief vom 07.09.2015) bisher kaum Fortschritte im neuropsychologischen Training, Zunahme der depressiven Symptomatik, Vorbelastung durch die langjährige, jetzt aufgehobene Berentung wegen Asthma bronchiale, Belastung des familiären Umfelds durch die Stagnation der Situation, deswegen Vorschlag eines stationären neuropsychologischen Trainings in der Klinik K. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Die Anamneseerhebung gestaltet sich deutlich erschwert, Hr. Y wirkt oft ratlos und kann keine genauen Angaben betreffend seiner Situation und dem Verlauf in den letzten Monaten angeben. Auf Nachfrage bejaht er, dass eine Ergotherapie eingeleitet wurde, über eine Rückmeldung oder den Inhalt der Therapie kann er jedoch keine Auskunft geben. Zuhause sei die Situation soweit gut, er helfe seiner Frau, so gut er könne. Er habe im Moment Schmerzen auf der linken Seite, insbesondere an der Schulter, am Ellbogen und am Knie. Die Stimmung und Energie seien nicht sehr gut, genauso Schlaf und Appetit. In der Therapie würden manchmal Sachen funktionieren, manchmal nicht. Gewisse Übungen mache er auch zuhause. Auto würde er nicht fahren. Den genauen Grund wisse er nicht, er fühle sich jedoch auch nicht dazu in der Lage. Aktuelle Medikation Dafalgan bei starken Schmerzen, zudem ein weiteres Medikament für die Energie (Cipralex?, vom Patienten Name nicht erinnerlich). Die Untersuchung erfolgt in hochdeutscher Sprache. Der rechtshändige Patient ist korrekt orientiert, in der Interaktion dominiert eine Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung. Der Sprechantrieb und die Sprachproduktion sind deutlich reduziert, auf Nachfrage antwortet Hr. Y mit Verzögerung, zum Teil erst nach mehrmaligem Nachfragen, oft sucht er nach Wörtern und meint, ich weiss es nicht. Affektiv wirkt er nicht depressiv, er ist reduziert schwingungsfähig und tendenziell unbekümmert, er arbeitet in der Testsituation jedoch kooperativ mit. Klare Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder Verdeutlichungsprozesse ergeben sich nicht. MMS: 28/30 Pkt. Gedächtnis: Im Vergleich zur Voruntersuchung unverändertes Resultat, in der figuralen Modalität sogar leicht besseres Ergebnis. Hr. Y braucht beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste viel Zeit, die Lernkurve ist flach und deutlich reduziert, die Gesamtlernleistung deutlich eingeschränkt, der verzögerte freie Abruf der Wortliste gelingt jedoch unauffällig, die Wiederkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und auch einzelne Elemente reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Vordergrund stehen eine Antriebsstörung und Verlangsamung, im Verlauf fallen Konzentrationsschwankungen und eine erhöhte Ablenkbarkeit auf, Auffassungsdefizite. Die mentale Flexibilität ist deutlich eingeschränkt. Bei der verbalen und figuralen Ideenproduktion weitgehend unveränderte Leistung, bei letzterer im Vergleich zur Voruntersuchung leicht besseres Ergebnis. In der Verhaltensbeobachtung deutlich verlangsamte psychomotorische Geschwindigkeit, keine Hinweise auf relevante Perseverationen oder Konfabulationen im Verlauf. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Unter Berücksichtigung der Fremdsprachigkeit verlangsamte und deutlich reduzierte Spontansprache mit verzögerten Antwortlatenzen, deutliches Suchverhalten nach Wörtern und Formulierungsstörungen. Im Vergleich zur Voruntersuchung unveränderte sprachliche und sprachassozierte Funktionen, keine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird mit massiv verlangsamtem Tempo jedoch in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, leichte Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigen sich insgesamt unveränderte, deutliche kognitive Defizite bifronto-subkortikaler und fronto-mesialer Hirnareale, wobei nach wie vor eine schwere Antriebsstörung und eine psychomotorische und kognitive Verlangsamung im Vordergrund stehen. In der klinischen Beobachtung dominieren affektive und Verhaltensauffälligkeiten mit Adynamie, Affektstarrheit und Anhedonie. Diese Befunde sind prinzipiell gut passend zur Lokalisation und Auswirkungen bei St.n. fronto-temporaler Kraniotomie rechts und Ausschaltung des inzidentellen Aneurysmas der A. communicans anterior. Zwar dürfte von einem kognitiven Vorzustand mit verminderten cerebralen Redundanzen und vorbestehenden Dysfunktionen bei geringem prämorbidem Ausbildungs- und Weiterbildungsniveau mit Migrationshintergrund und bei Fremdsprachigkeit ausgegangen werden, allerdings bestätigt die aktuelle Untersuchung eine konsistente Befundverschlechterung im Vergleich zur Voruntersuchung 10.2014, was auf eine zusätzliche postinterventionelle kognitive Störung hinweist. Inwieweit interagierende psychosomatisch-psychoreaktive Phänomene bestehen oder diese DD Folge einer organischen Persönlichkeitsänderung mit Antriebs- und Affektstörung sind, ist schwer zu beurteilen. In der Untersuchungssituation fanden sich jedoch keine eindeutigen Hinweise auf eine bewusste Verdeutlichung oder verminderte Leistungsmotivation. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie ist dringend angezeigt. Zudem empfehlen wir mit diesen Befunden eine stationäre Neurorehabilitation, wobei wir eine psychologische Therapie mit psychotherapeutischem und verhaltenstherapeutischem Therapieprogramm als unterstützende begleitende Massnahme empfehlen (ideal im stationären Setting). Wir bitten Hr. Dr. X, OA Neurochirurgie, eine stationäre Rehabilitation bei bisher ungenügender Erholung im ambulanten Setting via Sozialdienst zu veranlassen (z.B. Klinik K). Ad Arbeitsfähigkeit: Mit diesen Befunden ist mit erheblichen Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit in kognitiver Hinsicht zu rechnen und unseres Erachtens eine Anstellung in der freien Wirtschaft nicht realistisch. Eine Unterstützung durch die IV ist dringend notwendig. Ad Fahreignung: Die Autofahreignung ist mit diesen Befunden klar nicht gegeben. Der Patient wurde informiert. Ad Prozedere: Eine erneute neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist zurzeit nicht vorgesehen. Bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Die Beurteilung und das weitere Prozedere wurden dem Patienten in einem eingehenden Gespräch dargelegt.Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei bekanntem demenziellen Syndrom, am ehesten vom Alzheimertyp. Zwischenanamnese seit dem 22.08.2014. Hausintern bekannter Patient, zuletzt 08.2014 neuropsychologisch untersucht. Testpsychologisch im Vordergrund stehendes anterograd-amnestisches Syndrom und im Verlauf Abfall des MMS-Scores von 21 auf 19/30 Punkten und einzelne negative Veränderungen im Bereich sprachlicher und exekutiv-attentionaler Funktionsaspekten, was in der Phänomenologie leider unsere Verdachtsdiagnose eines neurodegenerativen Prozesses bestätigte, wobei eine Demenz vom Typus Morbus Alzheimer als führend angesehen wird. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Ehefrau zur Untersuchung. Die Anamnesekompetenz des Patienten ist eingeschränkt. Hr. Y gibt an, sich gut zu fühlen, relevante Veränderungen im letzten Jahr und Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit oder der Alltagsfunktionalität werden verneint. Körperlich fühle er sich ebenfalls tiptop, Schlaf und Appetit seien normal, die Stimmung sei stabil. Gemäss Ehefrau sei es im letzten Jahr zu einer schleichenden Verschlechterung der kognitiven Verfassung bei allerdings stabiler häuslicher Situation gekommen. Hr. Y helfe im Alltag, wo er könne, er sei stets fröhlich und zufrieden. Sie gebe ihm zu Hause kleine Aufträge, z. B. beim Kochen oder bei Gartenarbeiten, oder schreibe ihm auf, was er im Keller holen solle, was gut klappe. Er nehme nach wie vor die empfohlene antidementive Medikation ein. Zu Hause würde das Ehepaar wöchentlich Unterstützung im Haushalt durch die Spitex erhalten (jeweils 2 Stunden), zudem würden sie zwei Mal wöchentlich den Mahlzeitendienst der Spitex in Anspruch nehmen. Aktuelle Medikation: Donepezil 10 mg/d. Der 81-jährige rechtshändige Patient ist zeitlich und situativ desorientiert, das eigene Alter kann nicht korrekt genannt werden. Im Gespräch und Kontakt ist er stets freundlich zugewandt, es fallen eine Verunsicherung und Verlegenheit mit häufigem Lachen auf, Hr. Y wirkt z. T. überfordert und muss in der Testsituation eng geführt und klar strukturiert werden. Ein erhöhter Instruktionsaufwand in die Testung ist erforderlich, oft werden Anweisungen während der Ausführung einer Aufgabe vergessen, zudem fallen Perseverationen auf. Affektiv positiv gestimmt, oft dissimulierend und bagatellisierend, leicht witzelnd, in Bezug auf seine kognitiven Defizite anosognostisch. MMS: 18/30 Pkt.; Uhrentest: Defizitär, 3/7 Punkten. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann nichts berichtet werden. Im Vergleich zur Voruntersuchung Verschlechterung des semantischen Altgedächtnisses und der semantischen Ideenproduktion. Bei Präsentation einer kurzen nicht assoziativen Wortliste (6 Wörter) altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf jedoch kein Lernzuwachs, trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne, zudem vereinzelt Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf wie auch die Diskriminabilität beim Wiedererkennen ist defizitär. Begebenheiten im Verlauf der Testung können nicht erinnert werden. Die figurale Gedächtnisleistung ist ebenfalls aufgehoben, keine bessere Leistung beim unterstützten Abruf und Hilfestellungen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unveränderte verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium mit jedoch deutlichen qualitativen Auffälligkeiten im Sinne einer Tendenz zu Repetition und Regelbrüche. Die semantische Ideenproduktion zeigt sich signifikant verschlechtert und insgesamt mittelgradig eingeschränkt. Es kommt zu einem Konzeptverlust, Hr. Y perseveriert auf die vorangehende Aufgabe und vergisst die Instruktion. Im Verlauf wiederholt Tendenz zur Perseverationen. Defizitäre, deutlich verschlechterte Leistung bei der figuralen Ideenproduktion, viele Repetitionen, Umsetzung der Aufgabe nicht möglich. Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, kein motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria Schlaufen, aufgehobene Interferenzfestigkeit. Einschränkungen der gerichteten Aufmerksamkeit, im Verlauf Konzentrationsdefizite. Keine Impulskontrollstörung. Deutliche Schwierigkeiten beim Imitieren der Luria Handsequenzen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion vereinzelt Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, keine schwerwiegende sprachliche und sprachassoziierte Ausfälle. Keine Paraphasien im Gespräch feststellbar. Konfrontationsbenennen mit leichtem Suchverhalten nach Wörtern. Eingeschränkte semantische Wortflüssigkeit, Dysnomie für Namen. Schriftzerfall feststellbar, Spontanschreiben wie auch Schreiben nach Diktat erschwert, feststellbare Dysgraphie/Dysorthographie. Lesen hingegen besser erhalten. Rechnen für einfache Aufgaben intakt. Bei der genaueren Prüfung keine Hinweise auf eine relevante bukkofaziale, ideatorische oder ideomotorische apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Zeichnen einfacher geometrischer Figuren weitgehend unauffällig, Planungsdefizite, Auslassungen (DD konzentrationsbedingt). Die einfache Objekterkennung, das Erkennen fragmentierter, degradierter und maskierter Figuren wie auch das Erkennen von Gesichtern, Szenen und geometrischen Formen gelingt weitgehend unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt – verglichen mit den Vorbefunden 08.2014 – eine verminderte kognitive Funktionsfähigkeit und weitere allgemeine Verschlechterung i.B. im Bereich der mnestischen und Frontalhirnfunktionen, wobei der MMS-Punktwert aktuell relativ stabil bei 18 von 30 Pkt. liegt. Im Vordergrund stehen ein schweres amnestisches Syndrom, eine zeitliche und situative Orientierungsstörung, Einschränkungen im semantischen Wissen und Altgedächtnis, eine Dysnomie für Namen und Benennstörung, eine Dysgraphie/Dysorthographie mit Schriftzerfall sowie attentional-exekutive Minderleistungen (i.B. Einschränkungen der Ideenproduktion und mentalen Flexibilität, Konzentrationsstörungen). Auf Verhaltensebene fallen neben einer Anosognosie eine Ratlosigkeit und Verunsicherung, deutliche Gedächtnisdefizite und Perseverationstendenzen auf. Die Phänomenologie und der Verlauf sind pathognomonisch für einen neurodegenerativen Prozess vom Morbus Alzheimertypus. Die Ausprägung entspricht aktuell, unter Berücksichtigung der Fremdanamnese und der leichten Verschlechterung in der Alltagsfunktionalität/IADL, einem leicht-mittelschweren dementiellen Zustandsbild. Die prokognitive Therapie mit Donepezil sollte unbedingt weitergeführt werden. Eine zusätzliche Gabe von Memantin ist u. E. in dieser Konstellation empfehlenswert, allerdings zahlen nicht alle Krankenkassen diese Kombinationstherapie, sodass vorgängig ein Kostengutsprachegesuch einzuholen ist. Das Ehepaar wurde informiert und äusserte, sich bereit zu erklären, bei einer Ablehnung des Kostengutsprachegesuchs selbst für die Kosten aufkommen zu wollen. Wir bitten Sie, dies erneut mit dem Ehepaar zu besprechen und ggf. um Einleitung der Doppelbehandlung. Mit diesen Befunden dürfte die Alltagstauglichkeit bzw. die Fähigkeit zur Bewältigung der ADL erschwert sein. Die häusliche Situation ist gem. Angaben der Ehefrau mit Unterstützung durch die Spitex kompensiert und insgesamt sehr befriedigend. In Zukunft könnten sich jedoch Limitationen zeigen. Weitere unterstützende Massnahmen (Wohnform-, Betreuungsoptionen) und eine mögliche vorsorgliche Heimplatzierung sollten in Zukunft diskutiert werden und sind u. E. empfehlenswert. Eine Verlaufskontrolle ca. in einem Jahr ist empfehlenswert. Mit dem Ehepaar wurde vereinbart, dass sie sich über den Hausarzt bei auftretenden Schwierigkeiten oder neuen Aspekten ggf. für eine Kontrolluntersuchung anmelden würden. Bei Bedarf bitten wir um erneute Zuweisung.Neuropsychologische Untersuchung und Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei Vd. auf demenzielle Entwicklung bei Vergesslichkeit und Hirnatrophie unklarer Ätiologie. Weitere Diagnosen: Bekannte valvuläre Herzkrankheit mit mittelschwerer Mitralklappeninsuffizienz bei St. n. Mitralklappenendokarditis 1993. St. n. Vorhofflimmern 2008. Mässige chronische Niereninsuffizienz. Beurteilung MRI-Schädel vom 17.07.2015: Deutliche, generalisierte Hirnatrophie mit Balkenatrophie. Kein frischer Infarkt. Keine intrakranielle Raumforderung. Angaben von Fr. Y: Manchmal kämen ihr Namen nicht in den Sinn. Sie müsse auch oft nach Wörtern suchen. Sie habe seit ca. einem halben Jahr links oder rechts an der Stirn kurze, stechende Schmerzen - wie ein Zucken. Dies könne bis zu 3x täglich auftreten. Wenn sie dann an der Stirn reibe, würden diese Schmerzen wieder vergehen. Es komme vor, dass sie nach Dingen suchen müsse. Oder sie schaue mehrmals im gleichen Schrank nach. Beim Lesen könne sie sich den Inhalt des Gelesenen nicht so gut merken, es interessiere sie aber auch nicht. Kochen und das Führen des Haushaltes funktioniere gut. Ihr Ehemann helfe ihr dabei. Beim Einkaufen würde er jetzt im Gegensatz zu früher mitkommen, da er sich Schokolade kaufen wolle. Sie fahre nur noch selten alleine Auto, seit sie ein neues Auto hätten, würde ihr Ehemann immer fahren wollen. Nachts würde sie aufgrund von Sehschwierigkeiten nicht mehr fahren. Sie sei oft auf den Ehemann hässig. Da er oft etwas unternehmen wolle und sie zuerst den Haushalt erledigen möchte. Um die Administration habe sich schon immer der Ehemann gekümmert. Der Schlaf sei gut, sie esse gleich viel wie ihr Ehemann, habe aber 10 kg abgenommen. Angaben der begleitenden Tochter (Fr. Y): Sie wiederhole sich oft. Die Vergesslichkeit (z. B. Geburtstage) der Mutter sei den Angehörigen schon länger aufgefallen. Es sei ein schleichender Prozess und sei immer deutlicher geworden. Der Vater resp. Ehemann der Patientin sorge sich sehr. Zum Einkaufen gehe er mit, um sie zu unterstützen. Zu Hause sei es aufgeräumt, aber vielleicht nicht mehr so pingelig wie früher. Die häusliche Situation insgesamt sei schwierig für sie einzuschätzen, da sie nicht regelmässig bei ihren Eltern sei. In der Persönlichkeit habe sich die Mutter nicht verändert. Bis anhin hätte sie niemand zu Untersuchungen begleiten dürfen. Sie sei eine starke, dominante Frau. Sie habe sich aber zurückgezogen, melde sich nicht mehr so oft wie früher und zeige weniger Initiative. Die zeitlich vermindert orientierte, dissimulierende, 74-jährige Rechtshänderin kommt pünktlich in Begleitung ihrer Tochter zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ an der Untersuchung teil. Bei gewissen Aufgaben muss sie zum Weitermachen motiviert werden. Während des Anamnesegesprächs wendet sie sich bei gewissen Fragen hilfesuchend der Tochter zu. Bereits Gesagtes wird teilweise mehrmals wiederholt und es kann teilweise nicht kohärent berichtet werden. Sie ist umständlich, etwas weitschweifig und leicht enthemmt. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind unauffällig. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Deutliche Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Keine relevante Ermüdbarkeit im Verlauf der rund 1.5-stündigen Untersuchung erkennbar. MMS: 19/30 Pkte (zeitliche Orientierung, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Schreiben, Visuo-Konstruktion). Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 8-Wortliste zeigt sich eine deutlich reduzierte Erfassungsspanne, eine flache und fluktuative Lernkurve mit einer defizitären Gesamtlernleistung. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben keinen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Der spätverzögerte Abruf ist aufgehoben. Die Wiedererkennfähigkeit ist vermindert, es kommt zu 4 Verkennungen. Von einer zuvor korrekt kopierten einfachen geometrischen Figur wird im Spätabruf nach kurzer Präsentation nur die ungefähre Grundstruktur erinnert. Zu aktuellen kollektiven Ereignissen ist die Patientin wenig informiert (DD Formulierungsschwierigkeiten, Wortfindungsschwierigkeiten). Einschränkungen im semantischen sowie episodischen Gedächtnis (Geburtstdatum des Ehemannes kann nicht genannt werden). Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ kommt es zu einer Repetition. Die formal-semantische Ideenproduktion ist quantitativ vermindert, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ deutlich vermindert, qualitativ kommt es zu einem Regelbruch. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein verlangsamtes Lesetempo. Beim Durchgang mit Interferenz ist sowohl das Lesetempo deutlich verlangsamt und die Fehlerkontrolle ist aufgehoben. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit defizitär. Die Aufgabe zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) wird nach 90 Sekunden abgebrochen, da die Patientin mit der Aufgabenstellung überfordert ist. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige Spontansprache mit Wortfindungsschwierigkeiten, teilweise Formulierungs- und Ausdrucksschwierigkeiten. Häufiges Verwenden von Floskeln. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Das selbständige Schreiben eines Satzes sowie das Schreiben diktierter Wörter gelingt nicht (DD u. a. aufmerksamkeitsbedingt). Es zeigt sich ein Schriftzerfall. Lesen kursorisch intakt. Teilweise fehlerhaftes Rechnen (DD aufmerksamkeitsbedingt). Anomie für Objekte, Anomie für Namen. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur kann ohne relevante Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopiert werden. Beim Zeichnen einer Uhr keine planerischen oder konzeptionellen Schwierigkeiten. Jedoch kann die vorgegebene Zeit nicht korrekt eingetragen werden. Überlagerte Bilder, maskierte Wörter können entziffert werden. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der zeitlich vermindert orientierten, 74-jährigen Rechtshänderin folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. eines anterograd-amnestischen Syndroms (verbal/figural) sowie Einschränkungen des semantischen und episodischen Gedächtnisses, Einschränkungen in den attentional-exkutiven Funktionen (semantische Ideenproduktion, aufgehobene Interfenzkontrolle, verminderte Fehlerkontrolle, aufgehobene gerichtete/geteilte Aufmerksamkeit, verminderte kognitive Flexibilität/Umstellfähigkeit, eingeschränkte Abstraktionsfähigkeit). Im sprachlichen Bereich zeigen sich Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, Verwenden von Floskeln, eine Anomie für Objekte und Personen, eingeschränkte Schreibfähigkeit und Schriftzerfall sowie eine Dyskalkulie. Auf Verhaltensebene können Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen, eine Dissimulationstendenz, eine Umständlichkeit, Weitschweifigkeit, leichte Enthemmtheit sowie eine eingeschränkte Motivation beobachtet werden. Zudem zeigt sich im Anamnesegespräch eine Hilflosigkeit resp. Überforderung bei gewissen Fragen. Die oben erwähnten Befunde sowie das Verhalten entsprechen Funktionsstörungen fronto-temporaler Hirnareale. Unter Berücksichtigung der anamnestischen Angaben (u. a. schleichender Verlauf) sowie der Ergebnisse des MRI-Schädels vom 17.07.2015 (generalisierte Hirnatrophie) weisen auf einen neurodegenerativen Prozess hin, welcher am ehesten der Alzheimer-Erkrankung entspricht DD Lewy-Body-Demenz. Ad Medikation: Der Beginn einer antidementiven Therapie mit Aricept ist empfehlenswert.Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden aus neuropsychologischer Sicht nicht gegeben. Die Patientin wurde in Anwesenheit der Tochter informiert. Die Patientin zeigte sich zunächst nicht einsichtig, hat sich aber mit dem Vorschlag, einer Reevalution der Fahrtauglichkeit in der nächsten Verlaufskontrolle in einem halben Jahr (ca. März 2016), einverstanden erklärt. Ad Diagnostik: Wir empfehlen eine ergänzende Laboruntersuchung zum Ausschluss metabolischer und endokriner Faktoren, die auf die Hirnleistung Einfluss nehmen können (inkl. Vitamin B12, Folsäure, TSH). Ad Kopfschmerzsprechstunde: Wir bitten um eine Abklärung der anamnestisch berichteten Kopfschmerzen in unserer Kopfschmerzsprechstunde. Ad Verlaufskontrolle: Zur weiteren Diagnose-Differenzierung und Überwachung der häuslichen Situation empfehlen wir eine Verlaufsuntersuchung ca. März 2016. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, bieten wir die Patientin hierfür auf (im Aufgebot bitte darauf hinweisen, dass die Patientin in Begleitung eines Angehörigen zur Untersuchung erscheinen soll). Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei V. a. neurodegenerative Erkrankung. Aktuell: Fr. Y erscheint pünktlich und alleine zum vereinbarten Termin. Sie gibt an, eine Verschlechterung des Sprechens bemerkt zu haben, zu Hause sei die Situation aber noch stabil und befriedigend. Sie erhalten im Haushalt einmal wöchentlich Unterstützung durch die Spitex, ansonsten erledige sie alles einschließlich Putzen und Kochen selbst. Die Stimmung sei gut. Der Schlaf schwierig, nach wie vor gestört und unregelmäßig, wobei sie das Gefühl habe, dass die Medikamente, die sie auf die Nacht nehme, nicht richtig angepasst seien. Medikation: Gem. Medikamentenliste 03/2015 Aspirin Cardio (Filmtabl 100 mg), Cardiplant (Filmtabl 450 mg), Motilium (Filmtabl 10 mg), Neupro (Matrixpfl 1 mg/24h), Madopar DR Tabl 200/50 mg, Madopar LIQ (Tabl 125 mg), Madopar Tabl. 200/50 mg Freundlich zugewandte, allseits korrekt orientierte, kognitiv deutlich verlangsamte Rechtshänderin, im Antrieb und der Psychomotorik deutlich reduziert. Aufgrund der expressiven Sprachstörung erschwerte kommunikative Interaktion, oft Vorbeireden und ausgeprägte Umständlichkeit und Weitschweifigkeit, oft inhaltlich perseverativ, muss in der Untersuchungssituation eng geführt und strukturiert werden. Deutlich erhöhter Instruktionsaufwand in die Testung erforderlich. Im Gespräch inhaltlich stark perseverativ, deutliche Auffassungsstörung mit Konfabulationen. Gedächtnis Trotz mehrmaliger Präsentation einer kurzen, nicht assoziativen Wortliste verminderte Auffassungs- und Wiedergabeleistung, vereinzelt Paraphasien, der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist mit einer kurzen Hilfestellung jedoch möglich, keine Hinweise auf eine relevante Speicherstörung. Intakte Wiedererkennfähigkeit, keine Verkennungen. Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Kognitive Frontalhirnfunktion Die verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und semantisches Kriterium ist quantitativ unauffällig, qualitativ finden sich deutliche Perseverationstendenzen und Regelbrüche bei assoziativen Gedankengängen. Die figurale Ideenproduktion zeigt sich leicht reduziert mit einzelnen Wiederholungen. Motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Konzentrationsdefizite im Verlauf, massive psychomotorische Verlangsamung. Deutliche Einschränkungen im Konzeptdenken, Abstraktionsvermögen und in der mentalen Flexibilität. Sprache und sprachassoziierte Funktionen In der kommunikativen Interaktion eingeschränkte, inhaltsleere Spontansprache mit expressiver Sprachstörung, Paraphasien und Wortfindungsstörungen, inhaltlich deutliche Perseverationstendenz und Umständlichkeit. Verminderte sprachliche Prosodie. Vereinzelt eingeschränktes Sprach- und Instruktionsverständnis, Nachsprechen bei komplexerem Material erschwert. Benennen für komplexere Gegenstände erschwert, des Öfteren Umschreibungen und semantische Paraphasien. Spontanschreiben und Schreiben nach Diktat mit einzelnen orthografischen Fehlern, Lesen im Vergleich besser erhalten. Nachsprechen für einfache Wörter unauffällig, bei längeren Wörtern oder Sätzen deutlich erschwert. Rechnen kursorisch unauffällig. Keine Unsicherheiten bei der Rechts-/Links-Unterscheidung, Imitieren von Handstellungen unauffällig, keine relevante buccofaziale, ideatorische oder ideomotorische Apraxie. Keine Hinweise auf eine Balkentransverstörung. Visuelle Wahrnehmung / Visuo-Konstruktion Einfache geometrische Figuren können in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit massiv verlangsamtem Tempo kopiert werden, keine relevanten visuell-perzeptiven, -räumlichen oder -konstruktiven Störungen. Beim Zeichnen einer Uhr mit Ziffernblatt fallen wiederum eine deutliche Verlangsamung und konzeptuelle Defizite auf, das Eintragen der vorgegebenen Uhrzeit gelingt nicht. Die räumliche Organisation der Zahlen ist unauffällig. Das Erfassen fragmentierter, degradierter und maskierter Figuren gelingt unauffällig. Ebenso das Erfassen von Formen, Gesichtern und Szenen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. MMS: aktuell 23/30 Punkten. Uhrentest: 3/7 Punkten. In der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich ein – verglichen mit den Vorbefunden 03/2015 – insgesamt leicht negativ verändertes kognitives Zustandsbild mit Abfall des MMS-Punktwertes von 27 auf 23 von 30 Punkten und multiple kognitive Defizite mit im Vordergrund stehenden spontansprachlichen und sprachassoziierten Minderleistungen i. S. einer expressiven Sprachstörung (inhaltsleere/floskelhafte Spontansprache mit deutlichen Wortfindungsstörungen und Paraphasien, Verwendung von Floskeln, Umschreibungen), einer Nachsprech- und Benennstörung/Dysnomie, zudem Auffassungs- und Sprachverständnisschwierigkeiten und eine leichte Dysgraphie. Des Weiteren finden sich deutliche Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Konzentrationsdefizite, Einschränkungen der mentalen Flexibilität/Ideenproduktion) und im Bereich der Mnestik (i. B. eine Auffassungs-/Lernstörung) sowie eine deutliche psychomotorische Verlangsamung. Auf Verhaltensebene dominieren ausgeprägte Defizite im formalen Denken (Verlangsamung, abschweifende, perseverative Gedankengänge, Umständlichkeit, Vorbeireden, Unflexibilität). Die dargelegten Befunde entsprechen Funktionsstörungen vorwiegend linkshemisphärischer frontotemporaler/-subkortikaler Hirnareale, wobei sich unter Berücksichtigung der klinisch-neurologischen Befunde, des Verlaufs und der Phänomenologie unsere Verdachtsdiagnose einer neurodegenerativen Erkrankung erhärtet (DD primär progressive Aphasie als Variante einer Frontotemporalen Lobärdegeneration/DD Alzheimer-Demenz). Differentialdiagnostisch ist auch an eine Demenz vom Lewy-Body-Typus zu denken (bei neben dem Parkinsonismus bestehenden Anhaltspunkten für visuelle Halluzinationen und REM-Schlafverhaltensstörungen), DD Mischdemenz. Aktuell entsprechen die Befunde in ihrer Ausprägung und unter Berücksichtigung der angeblich noch erhaltenen Alltagsfunktionalität, einem leicht-mittelschweren dementiellen Zustandsbild. Mit diesen Befunden dürften sich gewisse Einschränkungen der Alltagsfunktionalität zeigen, die häusliche Situation scheint jedoch gem. Angaben der Patientin (noch) kompensiert. Fremdanamnestische Angaben liegen uns leider nicht vor. In Zukunft ist aufgrund des Verlaufs mit zunehmenden Limitationen zu rechnen, so dass sozialberatersiche Maßnahmen unter Einbezug der Angehörigen empfehlenswert sind. Eine Anbindung an eine Memory Clinic (z. B. in Stadt S) ist u. E. angezeigt. Ad Therapie: Die Weiterführung der Ergotherapie und Logopädie ist empfehlenswert. Zudem sollte eine medikamentöse Behandlung mit einem Azetylcholinesterasehemmer (Exelon oder Aricept) aufgenommen werden.Ad Prozedere: Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung zur Prognoseeinschätzung und Evaluation des Verlaufs in ca. 1 Jahr ist empfehlenswert, wird aber von der Patientin zur Zeit nicht gewünscht. Bei neuen Aspekten stehen wir gerne für eine Verlaufskontrolle zur Verfügung, ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinterner Abklärung bei St. n. intrazerebraler Blutung im Thalamus links ED 04.2015. Hausintern bekannter, stationär 05.2015 umfassend voruntersuchter Patient mit damals leichten bis mittelschweren kognitiven Defiziten i. B. im Bereich der Exekutivfunktionen und der Mnestik, primär als Folge der erlittenen Thalamusblutung. Es wurde eine Ergotherapie empfohlen und angemeldet, welche bis anhin wöchentlich stattgefunden hat. Aktuell: Zwischenzeitlich positiver Verlauf, die Ergotherapie habe gut getan, er merke deutliche Fortschritte, besonders in der Wortfindung. Auch habe er das Gefühl, dass die Konzentration besser sei. Er fühle sich eigentlich in der Lage, wieder Autofahren zu können. Bezüglich Arbeitssuche gibt Hr. Y an, dass er zwischenzeitlich sporadisch bei einem Kollegen beim Zeltaufbauen mitgeholfen habe. Er sei aber nach wie vor beim RAV und schreibe Bewerbungen, wobei es sehr schwierig sei, in seinem Alter eine Stelle zu finden. Im Moment nehme er an einem Eingliederungsprogramm teil, welches Tandem-Arbeit 50 plus heiße. Dabei erhalte er Unterstützung durch seine zuständige RAV-Betreuerin. Er habe gerade ein Vorstellungsgespräch für eine Tätigkeit im Bereich Rohrleitungsbau/Sanierung gehabt. Er hoffe bald wieder eine Stelle zu haben, er würde gerne arbeiten. Beschrieben werden große Sorgen betreffend der beruflichen und finanziellen Zukunft, er schlafe deswegen auch manchmal schlecht und habe nicht mehr so Appetit. Nach wie vor rauche er Zigaretten, er habe jedoch auf ein Päckchen/d reduziert. Alkohol trinke er täglich (ca. 1 Bier oder Glas Wein/d). Aktuelle Medikation: Amlodipin Mepha, Coversum. Der 57-jährige Rechtshänder ist in allen Modalitäten korrekt orientiert und nimmt kooperierend an der Untersuchung teil. Im Gespräch und Kontakt ist er adäquat und kohärent, während der Untersuchung fallen vereinzelt eine erhöhte Stressanfälligkeit und Nervosität auf. Affektiv ist Hr. Y stabil, schwingungsfähig; es finden sich keine Hinweise mehr auf eine relevante Konfabulations- und Perseverationstendenz, keine maßgebende neuropsychiatrische oder Verhaltensauffälligkeiten, keine manifeste depressive Symptomatik. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind Antrieb und Arbeitstempo unauffällig, keine Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen feststellbar, keine Ermüdungserscheinungen über die Zeit. Das Störungsbewusstsein ist intakt. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiografisches Gedächtnis. Beim Lernen einer kurzen nicht assoziativen Wortliste knappe Erfassungsspanne, im Verlauf nachweisbare Lernkurve, im Vergleich zur Altersnorm mittelgradig verminderte Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Im spontanen Spätabruf leichte Abrufschwierigkeiten mit einer Assoziation, jedoch intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ohne Verkennungen. Eine zuvor kopierte komplexere Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie eine genügende Anzahl an Details reproduziert, keine Hinweise mehr auf relevante Konfabulationstendenzen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Signifikant verbesserte Leistungen in allen geprüften frontal-exekutiven Bereichen im Vergleich zur Voruntersuchung. Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und verbal-semantisches Kriterium. Durchschnittliche Leistung bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion, keine Hinweise mehr auf Perseverationen. Deutlich gebesserte, nun intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B). Die psychomotorische Geschwindigkeit und die kognitive Flexibilität sind normgerecht. Bei einer computergestützten Aufgabe (TAP) zur Prüfung der Reiz-Selektionsleistung sind die Reaktionszeiten normgerecht, die Impulskontrolle ist gegeben. Die Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung (geteilte Aufmerksamkeit) erwies sich ebenfalls als intakt. Im Verlauf keine Hinweise auf relevante Konzentrationsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Ermüdung über die Zeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige und formal unauffällige Spontansprache, keine Hinweise auf relevante sprachliche Auffälligkeiten. Sprachliche Prosodie und Sprachverständnis sind unauffällig. Rechnen kursorisch unauffällig. Beim Schreiben und Lesen diskrete Auffälligkeiten, gut im Rahmen der bekannten vorbestehenden Schwäche interpretierbar. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und etwas vorschnell und mit leichten Planungsschwierigkeiten kopiert. Das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten gelingen unauffällig. Keine visuo-konstruktive, -räumliche oder -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglect. Die aktuelle verhaltensneurologische und neuropsychologische Untersuchung zeigt - verglichen mit den Vorbefunden 05.2015 - einen erfreulichen Verlauf mit signifikant positiv verändertem kognitivem Leistungsprofil und im Speziellen Verbesserungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (Ideenproduktion, Interferenzfestigkeit, Impulskontrolle, Konzentrationsfähigkeit) ohne Hinweise mehr auf relevante Perseverations- und Konfabulationstendenzen. Einzig und weitgehend unverändert zur Voruntersuchung finden sich noch leichte Schwierigkeiten beim Lernen und Abrufen verbaler Informationen bei jedoch intakter Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit. Auf Verhaltensebene ist der Patient adäquat, relevante affektive oder Verhaltensauffälligkeiten ließen sich nicht objektivieren, auch erwiesen sich die attentionalen Leistungen, i. B. die Daueraufmerksamkeit und die Konzentrationsleistung im Verlauf als stabil und intakt. Die dargelegten Minderleistungen entsprechen - alters- und bildungsangepasst - einer formal nur noch minimalen kognitiven Störung, lokalisatorisch gut passend als residuelle Folge der erlittenen Thalamusblutung links, DD ist von einer Akzentuierung vorbestehender Dysfunktionen bei bekannten schulischen Schwächen (Lese-/Rechtschreibschwäche) auszugehen, DD zusätzliche interagierende metabolisch-toxische Störwirkungen nicht ausgeschlossen. Mit diesen nur minimalen Auffälligen und Ergebnissen sind keine Limitationen mehr bezüglich der Arbeitsfähigkeit in der bisherigen Berufstätigkeit als Maschinenführer in neuropsychologischer Hinsicht zu erwarten. Auch kann die Fahreignung für Automobile wieder attestiert werden. Hr. Y wurde informiert. Die Beurteilung wurde dem Patienten in einem eingehenden Gespräch dargelegt. Eine erneute neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Besonderheiten oder neuen Aspekten stehen wir aber jederzeit für eine Verlaufskontrolle zur Verfügung, ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei anaplastischem Oligodendrogliom WHO Grad III rechts parietal mit St. n. Resektion des Tumors 1999 und St. n. Biopsie des Tumors 1991. 10.2013 Progredienz der neurokognitiven Defizite ohne Hinweise auf Tumorprogredienz im Schädel-MRI 11.2013. Die detaillierte Anamnese kann freundlich als bekannt vorausgesetzt werden. MRI-Beurteilung vom 07.11.2014: Weiterhin kein Nachweis eines Resttumors. Die Perfusion zeigt keine tumorverdächtigen erhöhten rCBV.Angaben des Patienten: Das Gleichgewicht sei schlechter geworden. Dies bemerke er insbesondere beim Wandern in unebenem Gelände. Auch beim Gehen auf einem Gesteig mache er keine gerade Linie. Die Ergotherapie habe ihm gut geholfen, er komme gut zurecht im Alltag. Sozial sei er nicht mehr so zurückgezogen. Die Stimmung sei nicht immer ganz so gut. Er sei teilweise unzufrieden und trauere seiner Arbeitstätigkeit nach. Er sei gereizter und die Stimmung sei labiler. Schlaf und Appetit seien gut. Bezüglich der Orientierung habe er manchmal Schwierigkeiten und müsse sich den Weg bewusst einprägen. Medikamente: Conversum 5 mg, Rezirkane 240 mg 1/Tag. Der allseits orientierte, im Verhalten adäquate 64-jährige Patient ist freundlich zugewandt und nimmt kooperativ und motiviert an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist intakt, das Arbeitstempo ist verlangsamt. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen erkennbar. Affektiv ist er schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Keine relevante Ermüdbarkeit beobachtbar. Beim Bearbeiten von Papier-Bleistift-Aufgaben fällt auf, dass der Patient die Testblätter schräg nach links hält oder den Oberkörper nach links neigt. Gedächtnis: Bei der Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen 12-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungspanne und eine ansteigende Lernkurve. Es kommt zu einer Assoziation und zwei Konfabulationen. Die Gesamtlernleistung ist normgerecht. Der spätverzögerte Abruf des verbalen Materials ist intakt. Von einer zuvor mit einer Auslassung und deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten kopierten komplexen geometrischen Figur wird im Spätabruf eine ungenügende Anzahl an Elementen unzusammenhängend erinnert. Die figurale Wiedererkennfähigkeit ist intakt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ normgerecht, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die formal-semantische Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ kommt es zu einer Wiederholung. Die Leistung in der figuralen Ideenproduktion ist quantitativ als auch qualitativ unauffällig. Es fällt auf, dass die linke Seite des Testblattes vernachlässigt wird. Bei der Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit zeigt sich im Durchgang ohne Interferenz ein verlangsamtes Lesetempo. Beim Durchgang mit Interferenz sind sowohl das Lesetempo als auch die Fehlerkontrolle intakt. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) findet sich eine durchschnittliche Bearbeitungszeit, ohne Fehler. Bei der Durchführung der komplexeren Variante (Trail Making Test B) zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit ist die Bearbeitungszeit deutlich reduziert und es kommt zu zwei Fehlern. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsstörungen oder sonstigen sprachlichen Auffälligkeiten, keine Paraphasien und unauffällige Prosodie. Lesen, Rechnen und Schreiben kursorisch intakt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Weder quantitative noch qualitative Einschränkungen beim Zeichnen einer Uhr. Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten von links nach rechts kopiert. Der Zeitaufwand überschreitet die vorgegebene Maximalzeit und es kommt zu einer Auslassung. Es gibt Hinweise auf einen linksseitigen Neglekt. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, im Verhalten adäquaten, 64-jährigen Patienten, der über eine Stimmungslabilität berichtet, folgende kognitive Befunde: Eingeschränkte visuo-konstruktive Fähigkeiten mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten und verminderter Bearbeitungsgeschwindigkeit, Gesichtsfeldeinschränkung und zusätzliche Raumvernachlässigung links, mnestische Defizite im Sinne einer figuralen Lern- und Abrufschwäche sowie im attentional-exekutiven Bereich eine eingeschränkte geteilte Aufmerksamkeit. Verglichen mit der Voruntersuchung 05.2014 sind im Verhalten erfreulicherweise keine Umständlichkeit, Weitschweifigkeit, Indifferenz, und verminderte Schwingungsfähigkeit mehr beobachtbar. Teilweise können auch im kognitiven Bereich leichte Leistungsverbesserungen verzeichnet werden, welche zum Teil auf Lerneffekte zurückgeführt werden können. Die oben erwähnten Befunde entsprechen nach wie vor einer Funktionsstörung rechts fronto-temporo-parietaler Hirnareale. Ad Arbeitsfähigkeit: Es ist aus neuropsychologischer Sicht nach wie vor nicht von einer verwertbaren Arbeitsleistung auszugehen (100% AUF). Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist mit diesen Befunden die Fahreignung nicht gegeben. Therapie: Ggf. physiotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung des Gleichgewichtes. Der Patient wird dies anlässlich der nächsten neuroonkologischen Konsultation mit Dr. X besprechen. Medikation: Zur Stimmungsstabilisierung empfehlen wir eine medikamentöse Therapie mit einem SSRI. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist aus unserer Sicht nicht notwendig. Bei neuen Aspekten oder Besonderheiten bitten wir um erneute Zuweisung. Diagnosen: - St.n. Hirninfarkt im Versorgungsgebiet der A. cerebri media links 03.07 - Residuelle Aphasie, bukkofaziale Apraxie, diskretes motorisches Hemisyndrom rechts und Neigung zur depressiven Symptomatik - Ätiologie unklar - cvRF: Arterielle Hypertonie, Hypercholesterinämie - Rezidivierende depressive Symptomatik, assoziiert Verlauf: Eigen- und Fremdanamnestisch stabiler Verlauf. Keine relevanten Gedächtniseinschränkungen. Im Vordergrund stünde nach wie vor die schwere Sprech- und Sprachstörung. Das Gedächtnis sei nicht beeinträchtigt. Laut Ehefrau sei der Patient im Alltag sogar selbständiger geworden und könne tageweise problemlos alleine zu Hause sein. Er habe nicht gern Neues und fühle sich in kleinen oder vertrauten Gruppen wohl (Familie, Freunde). Sozial sei er gut integriert. Den Alltag gestalte er durch Puzzlespiele (über 1500 Teile), und er nutze alle zwei Tage das Home-Velo. Die Ehefrau reklamiert, dass der Patient sich nicht mehr so viel bewege wie früher und auch Gewicht zugenommen habe. Behandlung: Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Nebivolol Sandoz 5 1-0-0, Coversum 5/1.25 1-0-0, Cipralex 10 mg ½ - ½ - 0, Pravastatin Sandoz 40 mg 0-0-1, Mirtazapin Mepha 30 mg 0-0-1. Regelmäßige logopädische Behandlung. Altersorientierter, zufrieden wirkender, gut gelaunter Patient in gutem Allgemeinzustand und leicht adipösem Ernährungszustand. Die Spontansprache ist nicht flüssig, dysarthrisch und infolge der schweren Sprechapraxie kaum verständlich. Das Sprachverständnis für Situationen und einfache Instruktionen ist erhalten. Bukkofaziale Apraxie. Keine Extremitäten-Apraxie. Bei dem stabilen Verlauf wurde auf eine detaillierte neuropsychologische Untersuchung verzichtet. Klinisch und anamnestisch sehr stabiler Verlauf mit unverändert ausgeprägter residueller Aphasie sowie Sprechapraxie. Entsprechend den Angaben der Ehefrau ist der Patient im Alltag nach wie vor selbständig. Fortführen der regelmäßigen logopädischen Behandlung. Der Patient wurde zudem motiviert, sich vermehrt körperlich zu bewegen (vermehrtes Nutzen des Home-Velos, regelmäßige Spaziergänge mit der Ehefrau). Sonstige therapeutische Maßnahmen sind aus verhaltensneurologisch-neuropsychologischer Sicht nicht notwendig. Verlaufskontrolle bei Fehlen von Besonderheiten in 1 Jahr. Diagnose: Kortikal-subkortikale Demenz, ES ca. 2010, ED 2014 Mischdemenz aus Alzheimer- und vaskulärer Komponente Schädel-MRI 05.2013: generalisierte Hirnatrophie und moderate mikrovaskuläre Leukenzephalopathie.Zwischenanamnese seit 07.2015 Entsprechend Angaben der Ehefrau wechselnd ausgeprägte Verwirrtheit sowie morgendliche Gangunsicherheit und zeitweise auch ein Zittern. In der häuslichen Umgebung findet sich der Patient aber meist zurecht. Tagsüber gehäufte visuelle Halluzinationen, die jedoch nicht störend seien. Neu besuche der Patient einen Tag pro Woche die Tagestätte des Altersheimes Klinik K. Aktuelle Medikation Reminyl 24 mg 1-0-0, Axura 20 mg 1-0-0, Seroquel 50 0-0-2, Beloc Zok 25 mg 1-0-0, Marcoumar nach Liste. Wacher, gut gelaunter Patient, der keinerlei spontan Sprachäusserungen zeigt. Keine Hypomimie. Vorhalteversuch gehalten. Kein signifikanter Ruhe-, Halt- oder Intentionstremor. Keine Ataxie. Kein Rigor. Kein Zahnradphänomen. Das Gangbild ist diskret verlangsamt, aber flüssig mit normaler Schrittgrösse sowie regulärer Schrittfolge. Richtungswechsel werden in wenigen Schritten vollzogen. Anamnestisch weitere tendenzielle Verschlechterung der kortikal/subkortikalen Demenz mit Fluktuationen und wiederholten Verwirrtheitszuständen sowie auch Halluzinationen, weswegen DD zusätzlich zur Alzheimerdemenz auch eine Lewy-Körperchen-Komponente möglich ist. Ein Ausbau der Betreuung im Tageszentrum Klinik K ist vorgesehen. Fortführen der aktuellen Medikation. Kurze Verlaufskontrolle 12.2015. Postoperative neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Glioblastom multiforme WHO Grad IV-temporo-frontal links mit/bei: Stark überleitenden perifokalem Ödem, uncaler Hernation. St. n. pterionaler nach temporal erweiterte osteoplastische Kraniotomie, Temporallappenresektion sowie Entfernung der uncal hernierten Anteile am 27.07.2015. Die ausführliche Anamnese darf freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt werden. MRI-Befund vom 28.07.2015: Zum Vergleich dient eine MRT des Schädels vom 23.07.2015. Es zeigt sich ein Zustand nach linksseitiger temporaler Kraniotomie. Deutlich regrediente transtentorielle Hernierung von Tumorgewebe links, mit etwas regredienter Pelottierung des linken Grosshirnschenkels. Stationär bis leicht regredientes perifokales Ödem des Marklagers links temporal. Regrediente Mittellinienverlagerung von 11 mm auf 8 mm. In der nativen T1-gewichteten Sequenz lässt sich an zwei Stellen, angrenzend an die Sylvischen Fissur, im linken Frontallappen kortikal eine hämorrhagische Transformation abgrenzen. In der diffusionsempfindlichen Sequenz lediglich links im Gyrus temporalis superius kleinfleckige Diffusionsstörung, am ehesten zytotoxisch bedingt. Nach i.v. KM-Gabe lässt sich keine tumorsuspekte Schrankenstörung mehr nachweisen. Unterhalb des Kraniotomiedeckels besteht ein geringer Flüssigkeitssaum. Ödematöse reaktive Auftreibung des Musculus temporalis mit geringem angrenzenden subgalealen Liquorkissen. Aktuell: Der Patient berichtet, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Das Mühsamste seien die Augen: Er sehe unscharf und habe ohne Brille Doppelbilder. Zudem werde er auch schnell müde. Er bemerke, dass er langsamer sei, da er beim Reden mehr studieren müsse. Auch beim Gehen sei er langsamer. Die Wörter würden im fehlen, Namen kämen ihm oft nicht in den Sinn und es komme zu Versprechern (i. S. von semantischen Paraphasien). Wenn jemand mit ihm spreche, müsse er sich sehr konzentrieren. Da er aufgrund der Augen nicht gut lesen könne, höre er Hörspiele. Er könne sich den Inhalt aber nicht gut merken. Insgesamt werde aber alles besser mit der Zeit. Er habe das Gefühl zackiger zu sein seit der OP, aber noch nicht 100 %. Angehörige haben sich nicht zu Veränderungen in der Persönlichkeit geäussert. Die Stimmung sei erstaunlich gut. Der Appetit und Schlaf auch. Tagsüber würde er sich für ca. 1 Stunde hinlegen. Aufgrund der Sehstörungen sei das Autofahren kein Thema zur Zeit. Am 1. Oktober finde eine augenärztliche Untersuchung statt. Er würde gerne wieder arbeiten, ca. 3 h/Tag, aber das werde erst wieder ab Dezember 2015 ein Thema. Medikamente: Temodal 140 mg, Bactrim forte Mo, Mi, Fr. Therapien: Nach OP 3.5 Wochen in Reha Krankenhaus K, aktuell tägliche Strahlentherapie, danach 6 Zyklen Chemotherapie, geplant sind Ergo-, Physiotherapie (aufgrund der intensiven Radiotherapie z. Z. gestoppt) und Logopädie ab nächste Woche. Beruf: Ingenieur mit 100%-Pensum, aktuell: 100 % AUF. Der allseits orientierte, etwas hochgestimmte, teilweise anosognostische, 49-jährige Rechtshänder kommt alleine und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er ist freundlich zugewandt und nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Er trägt eine Brille, bei der das rechte Auge abgedeckt ist, um Doppelbilder zu vermeiden. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Der Antrieb ist leicht vermindert und das Arbeitstempo leicht verlangsamt. In der Verhaltensbeobachtung können keine relevanten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen festgestellt werden. Keine Impulskontrollstörung erkennbar. Der Patient ist schwingungsfähig und es können keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik eruiert werden. Auch Einschränkungen der Belastbarkeit oder eine relevante Ermüdbarkeit sind während der rund 1,5-stündigen Untersuchung nicht beobachtbar. Der Patient neigt dazu, seine Leistungen während der Untersuchung zu überschätzen. Gedächtnis: Bei Präsentation einer kurzen, nicht-assoziativen, 10-Wortliste ist die Erfassungsspanne leicht reduziert. Die Lernkurve ist flach und fluktuativ und die Gesamtlernleistung ist defizitär. Es kommt zu einer Konfabulation. Zusätzlich durchgeführte Lerndurchgänge üben kaum einen positiven Effekt auf die Gesamtlernleistung aus. Beim verzögerten Spätabruf fällt die Leistung unter die Merkspanne und ist deutlich vermindert. Es kommt zu einer Konfabulation. Die Wiedererkennfähigkeit ist defizitär. Der Abruf einer zuvor mit einer Auslassung kopierten komplexen geometrischen Figur wird mit einer quantitativ genügenden Anzahl an Elementen erinnert, qualitativ zeigt sich eine Perseverationstendenz. Frontalhirnfunktionen: Die formal-lexikalische Ideenproduktion ist quantitativ leicht vermindert, qualitativ kommt es zu einem Regelbruch und 2 Wiederholungen. Die semantische Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ ohne Auffälligkeiten. Die Leistung in der figuralen Ideenproduktion entspricht quantitativ der Norm, qualitativ kommt es zu 2 Repetitionen. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich ein deutlich reduziertes Arbeitstempo (DD Sehschwäche). Sprache und sprachassoziierte Fähigkeiten: Flüssige Spontasprache mit deutlichen Wortfindungsschwierigkeiten, phonematische (Chenotherapie anstatt Chemotherapie) und semantische Paraphasien (auffallen anstatt aufpassen). Nachsprechen einzelner Wörter, längerer Sätze und Zahlen intakt. Benennen von nicht-hochfrequenten Objekten eingeschränkt und Anomie für Personen. Grammatikalische Fehler beim selbständigen Formulieren eines Satzes, keine Probleme bei diktierten Wörtern, Sätzen und Zahlen. Die Rechenfähigkeit ist intakt. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird mit deutlichen Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, von links nach rechts, piecemeal-artig (DD Sehschwäche) und einer Auslassung kopiert. Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, 49-jährigen Rechtshänder folgende kognitive Befunde: Mnestische Defizite i. S. einer Lern-, Abruf- und Wiederkennschwäche (anterograd-amnestisches Syndrom) für verbales Material sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen wie verbale Ideenproduktion, gerichtete Aufmerksamkeit (DD Sehschwäche). Im sprachlichen Bereich finden sich eine Anomie für Personen, Dysnomie für Objekte und grammatikalische Fehler beim Schreiben. Auf der Verhaltensebene zeigt sich eine leichte Antriebsminderung sowie ein leicht verlangsamtes Arbeitstempo. Zudem überschätzt der Patient seine kognitive Leistungsfähigkeit, ist hochgestimmt und neigt zur Anosognosie.Verglichen mit der präoperativen Voruntersuchung 07.2015 zeigt sich erfreulicherweise insgesamt eine leichte Leistungsverbesserung im mnestischen, attentional-exekutiven und sprachlichen Bereich. Nach wie vor entsprechen die oben erwähnten Befunde einer formal mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporo-limbischer Hirnareale linksbetont, welche gut mit Auswirkungen des Tumors und der Tumorentfernung 27.07.2015 erklärbar sind. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus neurochirurgischer Sicht besteht eine Arbeitsunfähigkeit bis 3 Monate nach operativen Eingriff (27.07.2015). Aufgrund der deutlichen kognitiven Leistungseinschränkungen und der anamnestisch berichteten Ermüdbarkeit ist zur Zeit aus neuropsychologischer Sicht nicht von einer verwertbaren Arbeitsleistung auszugehen (100% AUF). Ad Fahrtauglichkeit: Aus neurochirurgischer Sicht besteht ein Fahrverbot bis 3 Monate nach dem operativen Eingriff (27.07.2015). Auch aus neuropsychologischer Sicht ist zur Zeit die Fahrtauglichkeit nicht gegeben. Wir empfehlen eine Reevaluation der Fahrtauglichkeit frühestens Ende Oktober 2015, nachdem aus augenärztlicher Sicht die Fahrtauglichkeit attestiert wurde. Wir bitten um erneute Zuweisung. Ad Verlaufskontrolle: Aufgrund der noch deutlichen kognitiven Einschränkungen sowie der (zeit-)intensiven therapeutischen Interventionen (Strahlen- und Chemotherapie) kann an eine stundenweise Arbeitsreintegration ab Dezember 2015 gedacht werden. Wird eine Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit nach Absprache mit den betreuenden Hirntumorspezialisten in Erwägung gezogen, bitten wir zur Reevaluation der Arbeitsfähigkeit um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. Hirninfarkt im Mediastromgebiet rechts 09.2014. Anamnese: Hausintern bekannter Patient, umfassend 03.2015 neuropsychologisch untersucht mit damals mässigen Funktionseinschränkungen rechtsbetont frontotemporaler Hirnareale, i. B. Einschränkungen der Belastbarkeit, mittelschwere Defizite im attentionalen Bereich (gerichtete, geteilte und selektive Aufmerksamkeit), eine visuelle Abrufschwäche, eine deutlich verminderte Ideenproduktion und mentale Flexibilität und eine leichte verbale Lern- und Abrufschwäche (letztere assoziiert an eine vorbestehende Sprachverarbeitungsschwäche). Die Fahreignung konnte im Verlauf im Rahmen einer verkehrsspezifischen neuropsychologischen Abklärung 04.2015 im Hause wieder attestiert werden. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Er berichtet, in den letzten Monaten realisiert zu haben, was passiert sei und langsam akzeptiert zu haben, dass er nicht mehr derselbe sei wie früher. Er habe bis anhin sein Arbeitspensum nicht steigern können, arbeite nach wie vor zu 30% als Zimmermann. Beschrieben wird eine zeitliche Präsenz von ca. 50%, wobei er in dieser Zeit eine Leistung von ca. 30 erbringe. Er habe 160 Kunden abgeben müssen und könne auch verschiedene Aufgabenbereiche nicht mehr ausführen. Hauptprobleme seien die extreme Müdigkeit und Kopfschmerzen im Sinne eines komischen, stürmenden Kopfes und einem Druck im Kopf, wobei dies sehr stark wetterabhängig sei und unter Stress und Belastung zunehmen würde. Er sei generell viel müder als früher und je nach Tag erschöpft, er schlafe auch viel mehr als früher, oft auch über Mittag, um sich zu erholen. In leistungsmässiger Hinsicht funktioniere er zu ca. 70% im Vergleich zu vor dem Hirninfarkt. Er besuche nach wie vor wöchentlich einmal die Ergotherapie in Stadt S, was ihm auch auf psychologischer Ebene viel gebracht hätte. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg/d, Pantoprazol 1-0-0, Exforge 0-0-1, Atorvastatin 40 mg/d. Allseits korrekt orientierter Hr. Y, im Kontakt freundlich zugewandt und zugänglich, kooperativ und um gute Leistung bemüht. Keine Hinweise auf eine mangelnde Leistungsmotivation oder verminderte Anstrengungsbereitschaft. Im Gespräch und der Interaktion adäquat und kohärent, im Verhalten keine massgebenden Aufmerksamkeitsdefizite, keine Ablenkbarkeit feststellbar. Im Gespräch keine Impulskontrollstörung. Im Verhalten leichte Ermüdbarkeit und abnehmende Belastbarkeit über die Zeit. Im Affekt schwingungsfähig, leicht emotional labil mit während der Anamneseerhebung öfters Tränen in den Augen, ansonsten aber keine Hinweise auf eine manifeste schwerere depressive Symptomatik. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wort-Liste eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf flache, verminderte Lernkurve, trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge kein Erreichen der Maximalzahl der Wörter. Die Gesamtlernleistung ist im Vergleich zur Altersnorm deutlich eingeschränkt. Insgesamt im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch signifikant verbesserte Leistung. Auch der verzögerte freie Abruf der Wortliste fällt besser und insgesamt – im Vergleich zum Gelernten – unauffällig aus. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt ohne Verkennungen. Deutlich verbesserte figurale Abruf- und Gedächtnisleistung, so kann von einer zuvor gezeichneten komplexen Figur im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine quantitativ genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Knapp normgerechte Leistung bei der semantischen Ideenproduktion, hingegen eingeschränkte formal-lexikalische Wortflüssigkeit ohne relevanten qualitativen Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion fällt im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich höher und insgesamt normgerecht aus. Qualitativ fällt eine etwas unsystematische Vorgehensweise mit einer Auslassung aus. Keine Hinweise auf Perseveration oder Konfabulation im Verlauf. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B), die psychomotorische Geschwindigkeit und die Fehlerkontrolle sind intakt, insgesamt deutlich verbesserte, unauffällige Gesamtleistung, bei der komplexeren Variante (B) intakte Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität. Im Verlauf der Testuntersuchung abnehmende Konzentrationsleistung, deutlich verminderte Belastbarkeit in einer komplexen Aufgabe mit erhöhter Distraktordichte zur Prüfung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit (d2-Test), die Bearbeitungsgeschwindigkeit ist deutlich vermindert, die Daueraufmerksamkeit und Belastbarkeit im Verlauf deutlich eingeschränkt. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (geteilte Aufmerksamkeit) am Schluss der Untersuchung bei Angabe einer deutlichen Müdigkeit mittelgradig eingeschränkte Leistung, im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich geringer ausfallendes Resultat, hinweisend auf eine Ermüdung und Konzentrationsabfall. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung leichte Ermüdung und verminderte Belastbarkeit über die Zeit. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Das Abzeichnen einer komplexen geometrischen Figur gelingt systematisch und sehr genau, zu Ungunsten der Geschwindigkeit, das Arbeitstempo ist deutlich vermindert. Das Endergebnis in qualitativer Hinsicht ist jedoch sehr gut. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder konstruktive Störungen, keine visuelle Agnosie. Keine Hinweise auf einen Neglect. Die aktuelle neuropsychologische Untersuchung zeigt – verglichen mit den Vorbefunden 03.2015 – ein insgesamt positiv verändertes kognitives Zustandsbild (i. B. im figural-mnestischen und -exekutiven Bereich) mit jedoch alters- und bildungsangepasst noch leichten bis leicht-mittelschweren kognitiven Defiziten. Im Vordergrund stehen Einschränkungen der Belastbarkeit und Daueraufmerksamkeit, eine abnehmende Konzentrationsleistung, eine verminderte Fähigkeit zur Handlungsplanung und Flexibilität mit Einschränkung der formallexikalischen Ideenproduktion und verbal-mnestischen Defiziten (Auffassungs- und Lernstörung, DD teilweise assoziiert an eine vorbestehende Dysfunktion DD Sprachverarbeitungsschwäche). Auf Verhaltensebene finden sich eine Verunsicherung und leichte emotionale Labilität, ohne sonstige Hinweise auf relevante neuropsychiatrische oder andere Verhaltensauffälligkeiten. Die dargelegten Befunde sind vereinbar mit einer Dysfunktion vorwiegend rechtsbetont frontaler und frontotemporaler Hirnareale als residuelle Symptome bei St. n. Hirninfarkt 09.2014. Ad Arbeitsfähigkeit: In der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung ist es verglichen mit den Befunden 03.2015 zu einer leichten Verbesserung gekommen. Weiterhin bestehen allerdings leichte bis leicht-mittelschwere kognitive Defizite. Die Reintegration in die angestammte Tätigkeit als Zimmermann ist nur teilweise gelungen, aktuell mit ca. 30 %iger Leistung bei einer ca. 50 %igen zeitlichen Präsenz. Ausgehend von den neuropsychologischen Testwerten mit im Vordergrund stehender reduzierter Belastbarkeit mit Leistungsabfall, des Verlaufes und der Angaben des Patienten mit glaubhafter Schilderung des Bestehens einer vorzeitigen Ermüdung und Erschöpfbarkeit mit in der Folge wahrscheinlich auch Abfall des Rendements dürfte die verwertbare Arbeitsleistung noch deutlich eingeschränkt sein. Eine zeitliche Präsenz über 50 % halten wir demnach für nicht realistisch. In einem zeitlichen Halbtagspensum denken wir, dass das Rendement ca. 70 % betragen könnte (absolute Arbeitsleistung bezogen auf eine 100 %-Pensum demnach: 35 %), das genaue Ausmass lässt sich allerdings in einer zeitlich begrenzten, künstlichen und strukturierten Untersuchungssituation resp. vom Schreibtisch aus nicht valide beurteilen und sollte im praktischen Berufsalltag oder einem Arbeitserprobungsprogramm geprüft werden. Eine Unterstützung durch die IV ist unseres Erachtens angezeigt. Ad Therapie: Bei insgesamt leicht positiv veränderter kognitiver Situation ist – ein Jahr nach dem Ereignis – noch mit weiteren Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit zu rechnen. Die Weiterführung der Ergotherapie ist i. B. zur Erhöhung der Belastbarkeit angezeigt. Ggf. ist als unterstützende Massnahme in Hinblick auf die berufliche Zukunft eine zusätzliche begleitende kognitive Psychotherapie/Verhaltenstherapie einschl. Coaching empfehlenswert. Ad Prozedere: Eine abschliessende Beurteilung der Arbeitsfähigkeit in 8-10 Monaten ist sinnvoll. Bei Bedarf bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei V. a. fortgeschrittene dementielle Erkrankung, DD Alzheimer Demenz. Anamnese: Gem. Zuweisungsschreiben Erbitten einer fachärztlichen Demenzabklärung bei V. a. fortgeschrittene Demenz. Gemäss Hausarztbericht vom 04.2015 von Hr. X MMS-Punktwert von 13 von 30 Punkten und pathologischer Uhrentest mit 0/7 Punkten (durchgeführt 04.2014 im Krankenhaus K). Eine Laboruntersuchung zeigte unauffällige Blutwerte (Vitamin B12, Ferritin, Folsäure). Im nachträglich angeforderten CT des Schädels (Krankenhaus K) vom 25.04.2014 zeigte sich eine deutliche kortikal betonte Hirnatrophie, kein Hinweis auf eine intrakranielle Blutung oder andere strukturelle Auffälligkeiten. Aktuell: Die Patientin erscheint pünktlich in Begleitung des Sohnes zur Untersuchung. Die Anamneseerhebung erfolgt in italienischer Sprache im Beisein beider. Sie selbst gibt an, dass sie keinerlei kognitive Einschränkungen bemerke, sie fühle sich sowohl geistig als auch körperlich gut. Angaben des Sohnes: Er wisse nicht genau, ob seine Mutter tatsächlich unter einer Demenz leide oder nicht einfach depressiv sei. Er habe das Gefühl, dass sie sich seit dem Tod ihres Mannes verschlossen und sich zurückgezogen habe. Zu Hause sei sie in den ADL selbständig, Körperhygiene und Kleiden würde sie sich selbständig. Hingegen brauche sie im Alltag etwas Struktur und Anweisungen, dann würde sie z. B. auch im Haushalt mithelfen und z. B. abwaschen. Im Moment sei die häusliche Situation stabil und insofern gut gelöst, da seine jüngere Tochter zu Hause wohne und in der Nähe arbeite, so dass sie – während sie am Arbeiten sei – zwischendurch immer wieder kurz nach Hause gehen könne, um nach ihr zu schauen. Man könne sie auch mehrere Stunden alleine lassen. Schwerwiegende Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit seit er seit letztem Jahr mit seiner Mutter zusammenlebe, habe er nicht bemerkt. Neurologische Ausfälle oder weitere wichtige medizinische Ereignisse seien ihm nicht bekannt. Vorgeschichte: Gemäss Sohn wohnte Fr. Y bis vor ca. einem Jahr in Italien. Es sei nach dem Tod des Ehemanns von Fr. Y vor ca. 3 Jahren zunehmend zu häuslichen Problemen und einem Selbstversorgungsdefizit gekommen. Seine Mutter habe sich zunehmend vernachlässigt, habe nicht mehr richtig gekocht, gegessen und getrunken, so dass man sich unter den Geschwistern für eine Einreise resp. Aufnahme in der Schweiz entschieden habe. Sozialanamnese: Aus Italien stammend. Verwitwet, 5 Söhne. Schul- und Berufsanamnese: Insgesamt ca. 5 Jahre Grundschule, keine höhere Ausbildung oder Lehre, ehemalige Betriebsarbeiterin. Gemäss Sohn hinreichende Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen vorhanden, kein Analphabetismus. Familienanamnese: Keine neurologischen Erkrankungen in der Familie bekannt. Systemanamnese: Keine Noxen. Schlaf und Appetit unauffällig. Aktuelle Medikation: Baldrian 500 mg/d, Jarsin 300 mg/d. Die Untersuchung erfolgte in italienischer Sprache. Kooperative, reduziert belastbare 79-jährige rechtshändige Patientin, autopsychisch weitgehend korrekt, zeitlich, räumlich und situativ jedoch desorientiert. Trotz wiederholter Richtigstellung des Aufenthaltsortes und Landes keine korrekten Angaben im Verlauf möglich. Das eigene Geburtsdatum wird korrekt genannt, bezüglich Alter gibt sie an, 77 zu sein. Im Gespräch wortkarg und verunsichert wirkend, muss oft zum Antworten und Weitermachen animiert werden. Die Konzentrationsfähigkeit, die Auffassungsgabe und das Konzeptdenken sind stark vermindert, oft ist eine Wiederholung und Vereinfachung der Anweisungen wie auch eine klare Strukturierung und Führung während der Testaufgabendurchführung erforderlich. Es fällt auf, dass Instruktionen während der Bearbeitung der Aufgaben oft vergessen werden. Es ist ein deutlich erhöhter Instruktionsaufwand in die Testung erforderlich. In der Untersuchungssituation strikt geführt und strukturiert werden. Wiederholt abschweifend und ablenkbar, Instruktionen und Aufgabenstellungen werden öfters vergessen. Es ist ein erhöhter Instruktionsaufwand in die Testung erforderlich. Antrieb und Psychomotorik sind weitgehend altersgerecht. Affektiv emotional stabil, tendenziell unbekümmert, z.T. verunsichert und ratlos, keine Hinweise auf eine manifeste depressive Symptomatik. In Bezug auf ihre eigenen Defizite ist sie anosognostisch. MMS: Aktuell 11/30 Punkte. Uhrentest defizitär, 0/7 Punkte. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann nichts berichtet werden. Deutliche Einschränkungen im semantischen Altgedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf kein Lernzuwachs, trotz Einsatz zusätzlicher Lerndurchgänge kein Überschreiten der Merkspanne, deutlich instabile Leistungen, vermehrt Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist aufgehoben, das Wiedererkennen defizitär. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aufgehobene verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium mit Tendenz zu Perseveration. Diskret bessere, insgesamt aber ebenfalls deutlich eingeschränkte semantische Ideenproduktion mit vielen Repetitionen. Quantitativ äquivalente, deutlich reduzierte figurale Ideenproduktion mit erheblichem Perseverationshang. Konzentrationsdefizite, erhöhte Ablenkbarkeit und Aufmerksamkeitsfluktuationen im Verlauf. In der Exploration keine Hinweise auf eine relevante psychomotorische Verlangsamung, keine Impulskontrollstörung. Deutlich eingeschränkte mentale Flexibilität und Abstraktionsfähigkeit. Kopieren der Luria-Schlaufen unauffällig.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion auf Italienisch im Gespräch weitgehend flüssige formal weitgehend unauffällige Spontansprache, keine Paraphasien, unauffällige Prosodie. Beim Konfrontationsbenennen deutliche Wortfindungsstörungen und Suchverhalten nach Wörtern, einfache Alltagsgegenstände können korrekt benannt werden. Lesen und Schreiben deutlich erschwert, Spontanschreiben aufgehoben (DD Konfundierung bei geringer Schulbildung). Letter-by-letter-reading, einfache Wörter und Sätze können teilweise korrekt verstanden werden. Rechenstörungen. Keine Hinweise auf eine schwerwiegende Apraxie. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einfacherer Figuren gelingt erschwert, deren Erfassung und Beschreibung ist hingegen unauffällig. Erfassen von Formen, Farben, Gesichtern sowie fragmentierter, degradierter und maskierter Figuren kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglect. Bei einer einfachen Durchstreichaufgabe viele unspezifische, konzentrationsbedingte Auslassungen bei deutlich verlangsamtem Tempo. In der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei der zeitlich, räumlich und situativ desorientierten Fr. Y ein im Vordergrund stehendes anterograd amnestisches Syndrom, Einschränkungen des semantischen Gedächtnisses, Störungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Konzentrationsdefizite, verminderte Ideenproduktion und mentale Flexibilität, Einschränkungen im Konzeptdenken und der Abstraktionsfähigkeit, Perseverationstendenzen), zudem ein Schriftzerfall und deutliche Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten sowie eine Rechenstörung. Auf Verhaltensebene fallen eine Unbekümmertheit und eine Anosognosie mit Dissimulationstendenzen auf. Die dargelegten Befunde entsprechen einer formal mittelschweren Funktionsstörung überwiegend temporomedialer und fronto-temporaler Hirnareale, die in ihrer Ausprägung die Kriterien einer Demenz erfüllen. Im MMS-Punktwert zeigt sich verglichen mit der Voruntersuchung 04.2014 ein Scoreabfall von 13 auf 11/30 Punkten. Ätiologisch ist vor dem Hintergrund des CT-Befunds sowie aufgrund des Verlaufs und der fremdanamnestischen Angaben von einer kortikal-betonten Demenz, am ehesten i. S. einer neurodegenerativen Erkrankung vom Morbus Alzheimer-Typus auszugehen, DD Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimer-Komponente. Zur Sicherung der Diagnose wäre neben einem Schädel-MRI eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung in ca. 8-10 Monaten empfehlenswert. Zur Verlaufsbeobachtung einschl. Evaluation der häuslichen Situation werden wir - ihr Einverständnis vorausgesetzt - Fr. Y für eine Nachkontrolle im Hause erneut aufbieten. Ggf. umfassendes Labordemenzscreening (einschl. Vitamin B12 und D, Folsäure, TSH, Leberwerte, Luesserologie) zum Ausschluss anderer behandelbarer Ursachen. Beginn mit einer antidementiven Medikation (Memantin) indiziert. Wir bitten den Hausarzt um Einleitung der Therapie. Möglichst Aufrechterhaltung von Aktivierungsmaßnahmen im Alltag empfehlenswert. Gem. Sohn ist Fr. Y in den ADL-Funktionen selbstständig und zu Hause gut betreut, sodass derzeit zusätzliche Betreuungsmaßnahmen nicht notwendig sind. In Zukunft ist mit Limitationen zu rechnen. Sozialberaterische Maßnahmen und eine vorsorgliche Heimplatzierung wurden empfohlen und Kontaktadressen ausgehändigt. Die Fahreignung wäre mit diesen Befunden nicht mehr gegeben, die Frage erübrigt sich jedoch, da Fr. Y nicht Auto fährt. Progrediente neurodegenerative Erkrankung mit visuellen und auditiven Halluzinationen seit Jahren, DD interagierende psychiatrische Komponente. Zwischenanamnese: Seitens von Fr. Y sind keine Angaben zum Verlauf möglich. Laut Ehemann Verschlechterung der kognitiven Fähigkeit zwischen 01.2015 und 04.2015, damals assoziiert an Gliederschmerzen und Unwohlsein. Aufgefallen seien im Verlauf zudem erhebliche räumliche Orientierungsschwierigkeiten. Auch in der ihr vertrauten Umgebung in Stadt S 01.2015 sei Fr. Y verwirrt gewesen. Fr. Y bringe zudem Termine durcheinander. Die Halluzinationen hätten sich verändert: Sie sehe keine Blumenmuster mehr, jedoch überall Sand, z.B. im geöffneten Kühlschrank oder auf dem Boden. Seit Frühjahr 2015 zudem starke Müdigkeit und zusätzlicher Gewichtsverlust. Abklärungen im Krankenhaus K hätten keine somatische Ursache gezeigt. Seit dem Absetzen aller Medikamente vor ca. 2 Wochen gehe es besser, insbesondere habe sich die Müdigkeit nach Absetzen von Exelon zurückgebildet. Dem Ehemann falle zudem auf, dass Fr. Y leise rede und er sie oft deshalb nicht verstehe. Sie spreche auch durcheinander und verwechsle schwedisch und schweizerdeutsch. Fr. Y selbst habe das Gefühl, neben sich zu laufen oder jemand anders zu sein. Das Gangbild sei etwas unsicher und kleinschrittiger geworden, was sich aber seit Absetzen der Medikamente ebenfalls gebessert habe. Im Haushalt benötige Fr. Y Hilfe bei den meisten Arbeiten (Einkaufen, Kochen etc.). In den ADL-Funktionen sei sie aber selbstständig. Aktuelle Behandlung: Keine. Neuropsychologisch: Zeitlich etwas unsicher orientierte, örtlich und situativ sowie autopsychisch gut orientierte Fr. Y, die psychomotorisch erheblich verlangsamt ist und in Bezug auf ihre kognitiven Einschränkungen eine Dissimulation zeigt. Ihre Auffassungsgabe ist gut, das Arbeitstempo sehr langsam. Gedächtnis: Eine einfache Dreiwort-Liste kann problemlos nachgesprochen, wenig später aber nicht wieder abgerufen werden. Auch eine zuvor kopierte komplexere geometrische Figur wird im Spätabruf nicht erinnert. Zu aktuellen kollektiven Ereignissen sind keine Angaben möglich. Der sonstige Altgedächtnis ist, soweit prüfbar, ebenfalls leicht eingeschränkt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Erheblich eingeschränkte semantische, aufgehobene lexikalische und auch deutlich reduzierte figurale Ideenproduktionen. Bei letzterer unstrukturiertes Vorgehen und leichte Perseverationstendenzen. Im aktuellen MMS werden 20/30 Pkt. erreicht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist zwar flüssig, aber wenig informativ. Fr. Y zeigt nur eingeschränkte Sprachäußerungen. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis erhalten. Beim Schreiben graphomotorischer Schriftzerfall. Zahlenschreiben massiv erschwert. Auch praktisch aufgehobene Rechenfähigkeiten. Lesen erhalten. Konfrontationsbenennen für Objekte und Namen intakt. Keine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Beim Kopieren einer einfacheren geometrischen Figur fallen massive Planungsschwierigkeiten und auch Fehler auf. Beim Erstellen einer Uhr mit Ziffernblatt werden die Zahlen nicht eingetragen, es werden jedoch zwei Zeiger platziert. Die vorgegebene Uhrzeit ist aber nicht korrekt. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt. Neurologisch: Im Bereich der Hirnnerven keine Hypomimie. Keine Dysarthrie. Das Gangbild ist verlangsamt mit vermindertem Mitschwingen beider Arme. Kein Ruhe-, Halt- oder Intensionstremor. Keine Ataxie. Romberg gestanden. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zeigt bei der zeitlich etwas unsicheren orientierten, psychomotorisch verlangsamten und zur Dissimulation neigenden Fr. Y folgende kognitive Befunde: Schweres amnestisches Syndrom, visuo-konstruktive Dyspraxie, graphomotorischer Schriftzerfall, Agraphie für Zahlen, Dys-/Akalkulie, sprachlich betonte Einschränkung des konzeptuellen Denkens und Umstellen sowie Strukturierungs- und Planungsdefizite. Im Vergleich zur letzten Untersuchung 08.2014 findet sich heute eine Befundverschlechterung, die sich auch mit den fremdanamnestischen Angaben des Ehemannes deckt.Gesamthaft entsprechen die hier aufgeführten Befunde einer bifronto-temporo-medialen und fronto-limbischen Funktionsstörung im Rahmen einer mässiggradigen Demenz. Phänomenologisch ist DD von einer zugrunde liegenden Alzheimererkrankung, DD zusätzlich überlappende Lewy-Körperchen Komponente auszugehen. Eine vorbestehende primär psychiatrische Erkrankung bei familiärer Prädisposition bleibt nicht ausgeschlossen. Hinsichtlich der Wiederaufnahme einer antidemenziellen Medikation würde ich aufgrund der subjektiven Besserung der Symptomatik seit Sistieren der Medikamente eher zuwarten. Entsprechend Angaben des Ehemannes scheint die häusliche Situation vorerst noch stabil. Aktuell werden keine häuslichen Unterstützungsmassnahmen gewünscht. Ich habe dem Ehemann aber empfohlen, sich hinsichtlich von Betreuungsmöglichkeit bei der Alzheimervereinigung beraten zu lassen und ihm auch eine Kontaktadresse ausgehändigt. Bei Fehlen von Besonderheiten würde ich eine kurze Verlaufskontrolle 01.2016 empfehlen. Neuropsychologische Untersuchung bei zunehmender Vergesslichkeit unklarer Ätiologie. Nebendiagnosen entsprechend den Akten: Schleudertrauma nach Autounfall 05.2008 und seither intermittierendes zervikospondylogenes Syndrom bds. nach HWS-Distorsion. Angaben der Patientin: Sie habe vermehrt das Gefühl, dass sie alles vergesse: Namen, beim schnellen Schreiben Buchstaben und von den Kindern Gesagtes. Sie müsse vermehrt nachfragen, suche ständig irgendetwas. Sie arbeite bei der privaten Spitex, sei in Kontakt mit dementen Patienten und habe Angst, die eigene Symptomatik könnte ein Beginn einer ähnlichen Erkrankung sein, da sie sich oft beim Umgang mit ihnen wiedererkenne: Sie suche Strategien, wenn sie etwas vergesse, verhalte sich ähnlich. Sie könne sich viele Dinge einfach trotz grosser Anstrengung nicht merken, auch nach jahrelanger Arbeit im gleichen Haushalt z.B. nicht, wo der Wäschekorb verstaut werde. Unter Stress sei die Symptomatik akzentuiert, komme aber auch in den Ferien vor. Begonnen habe sie schleichend, habe sich im letzten halben Jahr deutlich akzentuiert. Den Kindern würde auffallen, dass sie immer wieder nachfrage, der Ehemann bemerke nichts, sie glaube aber, dass er es nur schönrede. Bei der Arbeit müsse sie alles mehrfach überprüfen, Fehler oder Bemerkungen seitens Mitarbeiter oder Vorgesetzten seien aber nicht vorgekommen. In der Sprache bemerke sie, dass sie einen Begriff zwar kenne und auch umschreiben könne, der korrekte Ausdruck ihr aber einfach nicht einfallen wolle. Ebenfalls bemerke sie, dass es lange dauere, bis sie bemerke, dass sie ein Buch bereits gelesen habe oder nicht, die Konzentration nehme rascher ab und sie sei vermehrt müde. Auto fahre sie problemlos. Persönliche Anamnese: Termingerechte Geburt, Rhesuskind, ansonsten keine sprachlichen oder motorischen Verzögerungen bekannt. In der zweiten Klasse sei eine Legasthenie mit B-D-Verwechslung diagnostiziert worden, sie habe Stützunterricht erhalten, die Problematik sei danach verschwunden. Sie sei ein sehr lebhaftes und unruhiges, aktives Kind gewesen, habe nie ruhigsitzen können. Sie habe eine Tochter mit ADS und einen Sohn mit ADHS, im Rahmen dieser Abklärungen seien ihr sehr viele Gemeinsamkeiten mit der eigenen Kindheit aufgefallen. Nach dem regelrechten Schulabschluss habe sie sich geweigert, eine weiterführende Lehre zu absolvieren, habe dann nach einem Haushaltslehrjahr eine Anlehre im Detailhandel begonnen und auch mit guten Noten beendet. Arbeitet aktuell in einer privaten Spitex und in der Warenabfertigung im Detailhandel. Verheiratet, drei Kinder. Keine Demenzen in der direkten Familie bekannt. Aktuelle Medikation: keine. Noxen: kein Nikotin, selten Alkohol. Die 49-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, berichtet differenziert und nachvollziehbar über Beginn und Verlauf der Symptomatik, sorgt sich sehr über die erlebten Veränderungen. Klinisch sind weder erhöhte Ablenkbarkeit noch Aufmerksamkeitsfluktuationen eruierbar, sie arbeitet sehr kooperativ und motiviert bei guter Belastbarkeit über den Testzeitraum mit. Testspezifisch fällt aber ein sehr unstrukturiertes Vorgehen, eine Repetitionstendenz und eine erhöhte Fehleranfälligkeit auf. Kognitiv weder verlangsamt noch antriebsgemindert verfügt sie über eine gute Auffassungsgabe und ein rasches Umsetzen der Aufgaben ist möglich. Keine spontansprachlichen Auffälligkeiten, affektiv besorgt, aber stabil. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 15-Wort-Liste wird mit einer deutlich reduzierten Merkspanne erfasst und einer initial sprunghaft ansteigenden, dann aber wieder abflachenden und insgesamt fluktuierenden Lernkurve deutlich vermindert erlernt. Qualitativ fällt ein sehr unstrukturiertes Vorgehen auf, erhöhte Repetitionstendenz. Im Vergleich dazu im verzögerten Abruf dann Zuwachs im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor unstrukturiert und mit Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf im Vergleich dazu deutlich besser, insgesamt knapp genügend erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese und aktuellen Geschehnissen gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit. In der phonematischen Ideenproduktion fällt mit zunehmendem Zeitverlauf eine konstante Leistung bei aber abnehmender Fehlerkontrolle im Sinne ansteigender Repetitionen auf. Quantitativ intakte Leistung. In der figuralen Modalität ebenfalls quantitativ intakte Leistung, hier deutlich erhöhte Repetitionstendenz. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit intakter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, aufmerksamkeitsbedingt ein Fehler. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit gelingt der Konzeptwechsel problemlos, ebenfalls intaktes testspezifisches Arbeitstempo bei ebenfalls einem aufmerksamkeitsbedingten Fehler. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine deutlich verminderte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei quantitativ regelmäßiger, qualitativ aber deutlich fluktuierender Gesamtleistung, einer erhöhten Fehleranfälligkeit und einer deutlich reduzierten Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann in der erwarteten Zeit mit zwei Fehlern auf selektive Reize reagiert werden. Gleichmäßige Reaktionszeiten auf auditive wie auch visuelle Stimuli in der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit bei zwei Fehlern. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-, Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt aufmerksamkeitsbedingte Buchstabenauslassungen beim Schreiben, keine Hinweise mehr auf das in der Kindheit diagnostizierte legasthenische Syndrom. Rechnen und Lesen gelingt problemlos. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: eine komplexe geometrische Figur wird unstrukturiert und mit Planungs- und Strukturierungsdefiziten, aber intaktem Gesamtergebnis kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, kognitiv nicht verlangsamte Patientin ohne klinisch eruierbare Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit mit folgenden kognitiven Befunden: Eine ausgeprägte verbale Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen, Planungs- und Strukturierungsdefizite, eine reduzierte Fehlerkontrolle in der verbalen und figuralen Modalität sowie Einschränkungen der (Dauer) Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen.Insgesamt entsprechen diese Befunde vor allem einer ausgeprägten verbalen Lernschwäche und mäßigen Aufmerksamkeitseinschränkungen, gut passend zu den Folgen einer frühkindlichen (Sprach-)Entwicklungsstörung mit legasthenischem Syndrom und anamnestischen Hinweisen auf ein vorbestehendes Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, aktuell durch abnehmende Kompensationsmechanismen mit zunehmendem Alter (DD ebenfalls verstärkt durch die Folgen des Schleudertrauma resp. des chronischen Schmerzsyndroms) akzentuiert. Das neuropsychologische Ausfallsmuster ist hingegen nicht hinweisend auf eine beginnende demenzielle Entwicklung im Sinne einer Alzheimer-Demenz. Bei gleichzeitig mit den Gedächtnisproblemen aufgetretenen Gefühlen der Müdigkeit und Antriebslosigkeit empfehlen wir die Durchführung eines Labors (vor allem Eisen, Folsäure und Vitamin B12). Nach Angaben der Patientin wurde nach dem Autounfall mit heftigem Anstoßen des Kopfes beidseitig ohne Bewusstseinsverlust nie ein MRI Schädel durchgeführt. Wir empfehlen dies mit Frage nach Shearing-Injuries. Bei ausgeprägten und die Patientin im Alltag einschränkenden Aufmerksamkeitsdefiziten könnte die Patientin sicherlich vom Erlernen von Strategien wie z.B. durch die vom PDAG durchgeführte ADHS-Sprechstunde profitieren. Eine detaillierte Diagnostik und Weiterbetreuung durch die Kollegen wird von Fr. Y gewünscht und sie bittet um direkte Überweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur Reevaluation der Arbeitsfähigkeit. Diagnosen (entsprechend den Unterlagen): Multiple Hirninfarkte im vertebrobasilären Stromgebiet am 23.07.2014 - Ätiologie: möglicherweise kardioembolisch im Sinne einer paradoxen Embolie bei PFO-Grad 3 - Vaskuläre Risikofaktoren: keine bekannt St. n. Claviculafraktur links und operativer Versorgung 03.2014 Zwischenanamnese Hausintern bekannter, neuropsychologisch zweimalig bereits umfassend untersuchter Patient, zuletzt 03.2015, mit damals leicht bis mittelschweren kognitiven Funktionsstörungen als residuelle Symptome der erlittenen Hirninfarkte 07.2014, wobei im Vordergrund eine verbale anterograd-amnestische Störung, deutliche Defizite der formal-lexikalischen Ideenproduktion, konzentrativen Fluktuationen und spontansprachliche Auffälligkeiten standen. Zudem fielen leichte affektive und Verhaltensauffälligkeiten/-veränderungen mit einer Störung des Antriebs und des Affektes (Depressivität, Reizbarkeit, Energie-/Lustlosigkeit) auf, welche neben berufsrelevanten Gedächtnisstörungen mit Fehleranfälligkeit auch fremdanamnestisch bestätigt wurden. Für die detaillierte Beurteilung verweisen wir auf den Vorbericht vom 20.03.2015. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich in Begleitung des Arbeitsgebers, Hr. X, zum vereinbarten Termin. Anamnesegespräch in Anwesenheit beider. Gemäß Hr. Y nach wie vor deutliche Müdigkeit, welche beim Arbeiten das Hauptproblem darstellt. Im Moment arbeitet er zu einem 50% Pensum, wobei er dann auch 100% der Leistung erbringen kann. Er würde gerne in nächster Zeit auf 60% erhöhen, was aber gemäß Arbeitgeber im Moment hauptsächlich wegen der Müdigkeit ein Problem darstellt. Hr. Y sei zum Teil bereits montags kaputt, weil er am Wochenende etwas unternommen habe. Dann merke man, dass er bei Überlegungen oder der Ausführung von Aufgaben Probleme habe, wogegen er das Handwerkliche immer sehr gut erledigen könne. Was neu sei, sei eine gewisse Gleichgültigkeit, oft würde Hr. Y für z.B. verpasste Termine mit Kunden oder vergessene Aufträge/Informationen, seinen Zustand verantwortlich machen, er meine dann, er sei ja krank. Auf Nachfrage wird eine gewisse Resigniertheit und Antriebslosigkeit bejaht. Es fehle ihm das Geregelte im Alltag, auch am Mittag, nach dem Nachhausegehen, liege er oft herum, es fehle ihm der Reiz oder die Energie, etwas zu unternehmen. Er wolle oft etwas machen oder erledigen, schiebe es aber auf die Seite oder vergesse es. Haushalt und Kochen würde er jedoch selbst, auch kümmere er sich ohne Probleme um die administrativen Belange. Schlaf und Appetit seien unauffällig, er habe in letzter Zeit etwa zugenommen, da er nicht mehr viel Sport treibe, was früher hingegen der Fall gewesen sei. Er habe oft keine Energie oder Lust, etwas zu unternehmen. Gemäß Hr. X sei manchmal wie die Batterie leer, dann helfe es auch nicht, wenn Hr. Y Pausen einsetzte und sich zu erholen versuche. Er arbeite im Moment 5 Tage die Woche vormittags, je nach Kundschaft müsse er jedoch auch bis nachmittags und vereinzelt am Nachmittag Termine wahrnehmen. Ein Coaching oder eine psychotherapeutische Begleitung sei trotz Empfehlung nicht erfolgt. Autofahren sei kein Problem. Aktuelle Medikation Aspirin Cardio 100 mg/d, Cipralex 30 mg/d. Allseits korrekt orientierter, kooperativer 48-jähriger Rechtshänder, im Gespräch und Kontakt adäquat und kohärent, in der Interaktion etwas alert und aktiver wirkend. Affektiv nachdenklich und eher resigniert wirkend, jedoch keine Hinweise für eine manifeste schwerere depressive Symptomatik. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind Antrieb und Arbeitstempo unauffällig, im Verlauf keine relevanten Aufmerksamkeitsstörungen oder Fluktuationen feststellbar, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Ermüdungserscheinungen während der eineinhalbstündigen Untersuchung. Das Störungsbewusstsein ist intakt. Keine Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder Verdeutlichungstendenzen. Das Durchhaltevermögen und die Belastbarkeit sind adäquat. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Im verbalen Bereich leicht verbesserte Leistung mit jedoch noch eingeschränkter Erfassungsspanne, im Verlauf bessere Lernkurve, jedoch insgesamt noch leicht eingeschränkte Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Auch der spontane Spätabruf des verbalen Materials fällt höher aus, es können lediglich 4 der 10 Wörter reproduziert werden, zudem kommt es zu einer Konfabulation, die Wiedererkennfähigkeit ist ebenfalls vermindert, DD bedingt durch einen Recency-Effekt, im Vergleich zur Altersnorm mittelgradig eingeschränkte Leistung. Von einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine genügende Anzahl an Teilelementen reproduziert werden, vergleichsweise deutlich höher ausfallendes, gutes durchschnittliches Resultat. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium. Im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich verbesserte und weitgehend normalisierte, insgesamt durchschnittliche formal-lexikalische Ideenproduktion und Wortflüssigkeit. Gute durchschnittliche figurale Ideenproduktion mit leichten qualitativen Auffälligkeiten im Sinne eines leicht unsystematischen und ungeplanten Vorgehens, zwei Repetitionen. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistung bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit und visuellen Exploration sowie zur parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität ist unauffällig, was sich auch in der computergestützten Prüfung (TAP) bestätigt. In allen durchgeführten Testverfahren zur Reizselektionsleistung, geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität erreicht der Patient durchschnittliche Ergebnisse. Keine Impulskontrollstörung. Die psychomotorische Geschwindigkeit sowie die Reaktionsfähigkeit erweisen sich als durchschnittlich. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache mit nur vereinzelt leichten Wortfindungsschwierigkeiten, keine sonstigen relevanten Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sowie Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Lesesinnverständnis sind unauffällig. Keine relevanten sprachlichen und sprachassoziierten Funktionsstörungen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, keine visuo-konstruktiven und perceptiven Störungen, keine visuell-räumlichen Defizite, keine visuelle Agnosie. Auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt einen erfreulichen Verlauf mit signifikant positiv verändertem psychometrischem Testleistungsprofil und weitgehender Normalisierung in den Bereichen der verbalen Ideenproduktion und Wortflüssigkeit, der Spontansprache sowie der attentional-exekutiven Funktionen. Einzig finden sich noch verbal-mnestische Defizite im Sinne einer Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung mit zudem leichter Einschränkung der Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit. Diese Befunde entsprechen einer noch formal leichten kognitiven Störung als residuelle Folge der erlittenen Hirninfarkte und der Ischämie im medialen Thalamus links 07.2014. Anamnestisch und fremdanamnestisch werden nach wie vor relevante Auffälligkeiten mit Auswirkungen auf die berufliche Leistungsfähigkeit beschrieben (i. B. eine erhöhte Ermüdbarkeit und Erschöpfbarkeit sowie affektive Verhaltensauffälligkeiten mit Antriebs-/Energielosigkeit, Resigniertheit, Unbekümmertheit). Ad Prozedere: Aufgrund der affektiven Komponente bei DD möglicher Anpassungsstörung empfehlen wir eine psychiatrische Differentialdiagnostik sowie eine begleitende psychologische Therapie mit verhaltenspsychotherapeutischem Schwerpunkt/Coaching u. a. als unterstützende Maßnahme im Berufsalltag (Alltagsstrukturierung, Pausenmanagement, Erarbeitung und Erlernen von Strategien für den Berufsalltag: Checklisten, Gedächtnisstützen, Organisationshilfen usw.). Wir bitten den Hausarzt baldmöglichst den Patienten hierfür anzumelden (z. B. über den Berufsverband für Coaching, Supervisions- und Organisationsberatung, Assoziation der Schweizer Psychotherapeuten a@mail.com, a@mail.com). Ad Arbeitsfähigkeit: Bei leichter kognitiver Störung dürfte eine Tätigkeit mit geringem bis mäßigem kognitiven Anforderungsprofil aus neuropsychologischer Sicht prinzipiell zumutbar sein. Ausgehend von den neuropsychologischen Testwerten denken wir, dass die verwertbare Arbeitsleistung bei ca. 80% liegen dürfte. Allerdings ist aufgrund der Gedächtnisstörung sowie der (anamnestisch wie auch vom Arbeitgeber glaubhaft geschilderten) erhöhten Ermüdbarkeit und damit assoziierten Leistungsabfällen eine Pensumsteigerung bis anhin misslungen. Eine zeitliche Präsenz über 50% hält Herr X, Arbeitgeber des Patienten, für wenig realistisch. Herr Y sollte im Rahmen eines Coachings und einer Verhaltenstherapie Strategien lernen, wie er seine Arbeitsleistung steigern kann, je nach Verlauf ist dann ggf. eine Pensumerhöhung auf 60% und im Verlauf 70-80% in Erwägung zu ziehen. Betreffend der zeitlichen Präsenz kann anhand einer zeitlich auf 1.5 Stunden begrenzten, strukturierten Untersuchungssituation keine valide Aussage gemacht werden, hierzu bedarf es einer praktischen Berufs-/Arbeitserprobung. Ad Nachkontrolle: Über ein Jahr nach dem Ereignis muss von einem weitgehenden Erreichen des Residualzustandes ausgegangen werden. Eine leichte Verbesserung ist aber immer noch möglich. Wir denken, dass eine psychotherapeutische Begleitung und Verhaltenstherapie hierbei sehr hilfreich sein könnte. Eine neuropsychologische Nachkontrolle in ca. 8 Monaten ist sinnvoll, bei Bedarf oder neuen Aspekten gerne auch früher. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Ad Fahreignung: Die Autofahreignung ist aus neuropsychologischer Sicht gegeben. Neuropsychologische Kontrolluntersuchung. Vorbefunde Die neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung vom 18.11.2014 zeigte eine deutlich verminderte kognitive Funktionsfähigkeit und allgemeine Verschlechterung im Vergleich zu 11.2013, was sich auch in einem Abfall des MMS-Punktwertes von 25 auf 20/30 Pkt. zeigte. Im Vordergrund standen eine psychomotorische Verlangsamung und Antriebsminderung, ein anterograd-amnestisches Syndrom, eine zeitliche Orientierungsstörung sowie Einschränkungen im semantischen Wissen, zudem eine Benennstörung und Dysnomie für Namen, eine Dysgraphie/Dysorthographie (DD partiell bildungsbedingt) mit Schriftzerfall sowie spontane sprachliche Auffälligkeiten (Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten) und attentional-exekutive Defizite. Damit Bestätigung der Verdachtsdiagnose einer neurodegenerativen Erkrankung vom Morbus Alzheimertypus bei vaskulärer Leukenzephalopathie, passend zum Schädel CT 04.2013 (kortikale Atrophie und mikroangiopathische Leukenzephalopathie). Zwischenanamnese Die Anamnesekompetenz des Patienten ist aufgehoben. Herr Y gibt an, dass es ihm gut gehe und verneint jegliche Beschwerden. An die Voruntersuchung oder Testleiterin kann er sich nicht erinnern. Fr. Y berichtet, dass sich der Allgemeinzustand ihres Mannes in der Zwischenzeit bzw. seit dem letzten Jahr zunehmend verschlechtert hätte, besonders sei es zu einer Zunahme der Verlangsamung und der Vergesslichkeit gekommen. Fluktuationen in der kognitiven und Tagesverfassung werden bejaht. Vereinzelt sei es auch zu nächtlichen/morgendlichen Verwirrtheitszuständen gekommen, so z. B. habe Herr Y an einem Sonntagmorgen um 6 Uhr im Trainingsanzug aus dem Haus wollen, was er früher nie im Leben in so einer Aufmachung gemacht hätte. Die Verwendung des Exelon-Pflasters habe keine Verbesserung gebracht. Er "klebe an ihr" und brauche im Alltag Anleitung, auch bei den kleinen Sachen. Bezüglich der Körperhygiene brauche er Aufforderung, er würde z. B. Duschen oder Rasieren unter Anleitung und Kontrolle dann aber selbständig durchführen. Sie getraue sich nicht mehr, ihn alleine zu Hause zu lassen. Die häusliche Situation sei im Moment belastet, besonders weil Herr Y manchmal hässig und gereizt reagiere und nicht "mitmache", allerdings gehe es im Moment ohne Unterstützung z. B. durch die Spitex oder Betreuung "einigermaßen gut", sie habe manchmal aber den Wunsch nach mehr Zeit für sich, sodass sie an eine Möglichkeit einer stundenweisen Betreuung bereits gedacht habe. Sie habe allerdings Angst, dass er die Pflegende oder das betreuende Personal zu Hause nicht leiden könne. Auf Nachfrage bejaht sie eine leichte Verschlechterung des Gangbildes und einen kleinschrittigen Gang, keine Stürze. Nach wie vor schwankende Miktionsschwierigkeiten, je nach körperlicher Verfassung. Aktuelle Medikation Neu: Exelon Patch (5 mg, Dosierung unklar). Gem. Vorbericht (laut Ehefrau unverändert): Aspirin cardio 100 mg, Metoprolol Mepha Zok 50 mg 1-0-1, Diamicron 60 mg/Tag, Haldol 2 mg 9-0-9 Tropfen, Lisitril 20/Tag, Metfin 500 mg 1-0-1, Risperidon Mepha 1-0-1, Simvastin Mepha ½/Tag, Tebokan 120 mg 1-0-1, Vesicare 5 mg/Tag. Es erfolgt eine Kuruntersuchung mit orientierendem MMS in italienischer Sprache. Der Patient ist zeitlich und örtlich/situativ unvollständig orientiert. In der klinischen Beobachtung dominieren eine schwere Antriebsminderung und deutliche kognitive und psychomotorische Verlangsamung, seit der letzten Abklärung verschlechtert, zudem fallen im Verlauf eine erhöhte Ablenkbarkeit und Konzentrationsfluktuationen auf, wiederholt kommt es zu assoziativen Gedankengängen und inhaltlichen Perseverationen. Affektiv wirkt Herr Y anosognostisch und unbekümmert, im Gespräch tendenziell fröhlich gestimmt. Erreicht im MMS aktuell 14/30 Pkt. In der testpsychologischen Prüfung anterograd-amnestisches Syndrom, deutliche attentionale und exekutive Störungen mit Einschränkungen der Handlungsplanung und mentalen Flexibilität/Ideenproduktion, Verschlechterung der Konzentrationsfähigkeit, des semantischen Gedächtnisses und der Wortflüssigkeit, inhaltlich Schriftzerfall. Im Rahmen der aktuellen verhaltensneurologischen und neuropsychologischen Untersuchung findet sich – im Vergleich zur Voruntersuchung 11.2014 – eine durchgehende und signifikante Verschlechterung des kognitiven Zustandsbilds mit Abfall des MMS Scores von 20 auf 14/30 Pkt., was gut mit den fremdanamnestischen Angaben (seit einem Jahr kontinuierlicher kognitiver Abbau, zunehmende Einschränkungen der Alltagsfunktionalität) übereinstimmt. Im Vordergrund der neuropsychologischen Befunde stehen ein schweres amnestisches Syndrom, eine Antriebsminderung und deutliche kognitive Verlangsamung, Einschränkungen der Ideenproduktion und Konzentrationsfähigkeit, Perseverationstendenzen und assoziative Gedankengänge sowie eine Anosognosie.Pathognomonisch sind die Befunde und der Verlauf gut im Rahmen einer Alzheimerdemenz, aktuell mittelschwerer Ausprägung, vereinbar, wobei die bekannte vaskuläre Enzephalopathie additiv und interagierend negativ Einfluss nimmt und auch gut die Leistungsfluktuationen erklärt, DD Mischdemenz. Die Ehefrau des Patienten wurde erneut ausführlich über die Befunde und Diagnose aufgeklärt und spezifisch beraten. Diskutiert wurde die aktuelle häusliche Situation mit Evaluation von weiterführenden Betreuungsmöglichkeiten resp. der idealen Wohnform. Mit diesen Befunden ist mit deutlichen Limitationen in der Selbständigkeit und Alltagsfunktionalität zu rechnen, wobei fremdanamnestisch eine noch stabile aber belastende häusliche Situation beschrieben wird. Sozialberaterische Massnahmen und unterstützende Massnahmen (stundenweise Betreuung zu Hause/Tagezentrum, Unterstützung durch die Spitex) sind u. E. angezeigt. Der Ehefrau wurden Kontaktadressen und Informationsmaterial ausgehändigt. Zudem ist eine vorsorgliche Heimanmeldung in Erwägung zu ziehen. Bzgl. prokognitiver Therapie empfehlen wir einen Wechsel auf eine prokognitive Therapie mit Memantin. Wir bitten die Hausärztin, die Therapie sobald als möglich einzuleiten. Eine reguläre Kontrolluntersuchung in 8-10 Monaten ist empfehlenswert, ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Bereits anlässlich der neurochirurgischen Kontrolle vom 31.07.2015 zeigte sich ein sehr erfreulicher Verlauf, eine traumatische Blutung konnte ausgeschlossen werden. Der Patient hatte zum damaligen Zeitpunkt seine Arbeit im Vollzeitpensum als Abteilungsleiter bereits wieder aufgenommen und berichtete über keine Probleme dabei. Beim heutigen Termin berichtete der Patient, dass er keinerlei kognitive Einschränkungen im Rahmen der 100%-igen Arbeitstätigkeit erfahren habe, weder in quantitativer noch in qualitativer Hinsicht. Mit Bezug auf den Bericht vom 31.07., welcher ebenfalls vorschlägt, aufgrund des erfreulichen Verlaufs beim beschwerdefreien Patienten auf eine neuropsychologische Untersuchung zu verzichten, haben wir uns in Absprache mit dem Patienten dieser Einschätzung angeschlossen. Mit dem Patienten wurde vereinbart, dass er sich bei auftretenden Problemen jederzeit an uns wenden kann. Neuropsychologische Untersuchung bei Bedarf, speziell bei Auftreten von Problemen im Arbeitsalltag. Neuropsychologische Untersuchung mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. pterionaler Kraniotomie und Clipping eines inzidentiellen Aneurysmas der A.cerebri media rechts am 17.04.2015 und V.a. floride Angststörung. Angaben der Patientin: Sie habe ständig starke Kopfschmerzen, sei kraftlos und habe große Schlafprobleme. Sie sei sehr vergesslich geworden, frage alles nach. Sie ermüde sehr schnell, habe keine Kraft. Angaben der begleitenden Bekannten: Nach der Operation hätte sich eine bereits vorbestehende Angststörung ausgeprägt akzentuiert: Fr. Y habe eine ausgeprägte Schlafstörungen entwickelt, eine Angststörung in der Nacht, sie fühle sich verfolgt, könne nicht mehr schlafen. Ebenfalls könne sie nicht mehr alleine sein, habe ausgeprägte Platzangst in der Wohnung, Angst, dass die Wände auf sie einstürzen würden. Sie habe dann einen sehr hohen Blutdruck, in der Folge Fieber. Ihre Gedanken würden darum kreisen, ob dies nun der Endzustand sei, ob alles so bleibe. Sie sei affektlabil, aufgrund einer ausgeprägten Antriebsminderung, Schwindel, Müdigkeit und Erschöpfung sei sie zu 80% im Haushalt auf Hilfe angewiesen. Es gehe ihr deutlich schlechter als vor der Operation. Man hätte Ihnen in Aussicht gestellt, dass 4 bis 6 Wochen nach der Operation die Arbeitstätigkeit wieder aufgenommen werden könnte, es gehe ihr aber schlechter denn je zuvor. In den letzten Wochen sei eine türkisch sprechende psychiatrische Betreuung intensiviert worden, aktuell nun zweimal wöchentlich. Persönliche Anamnese: Aus der Türkei stammend, nur unregelmäßige Schulzeit absolviert, dann in verschiedenen Tätigkeiten, zuletzt als Hilfskraft in einer Tankstelle, gearbeitet, seit 2005 IV-berentet. Die 55-jährige Patientin türkischer Muttersprache erscheint zusammen mit einer Bekannten, welche als Dolmetscherin fungiert, pünktlich zum vereinbarten Termin. Es dominiert ein depressives Zustandsbild mit ausgeprägter und im Vordergrund stehender Antriebsminderung, Instruktionen können nur deutlich verlangsamt erfasst und umgesetzt werden, stark verzögertes Antwortverhalten, Affektlabilität, kognitive und psychomotorische Verlangsamung, stark eingeschränkte Belastbarkeit. Insgesamt nahezu aufgehobene Kooperationsfähigkeit. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine depressive, affektlabile und aufgrund dessen deutlich eingeschränkt belastbare und vermindert kooperationsfähige, kognitiv und psychomotorisch verlangsamte Patientin mit nahezu aufgehobener Schwingungsfähigkeit und in sämtlichen geprüften Bereichen stark eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten: Formal zeigt sich eine schwere verbale Lern- und Abrufschwäche bei besserem Wiedererkennen und intakten visuellen mnestischen Funktionen, eine eingeschränkte figurale und semantische Ideenproduktion sowie eine ausgeprägte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung. Keine Hinweise auf einen visuo-spatialen Neglect, keine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Insgesamt entsprechen diese Befunde formal schweren Funktionsstörungen links frontotemporaler Hirnareale, sehr gut passend zu der auch im Verhalten zu beobachtenden und mit der Anamnese übereinstimmenden depressiven Episode, ggf. aktuell akzentuiert durch eine Anpassungsstörung nach der Kraniotomie. Fokale, zu den Folgen des Aneurysmas der A.cerebri media rechts passende kognitive Ausfälle lassen sich nicht objektivieren. Ad Therapie: Weitere engmaschige psychotherapeutische/psychosomatische Betreuung wie bereits eingeleitet dringend empfehlenswert, ggf. stationärer psychiatrischer Aufenthalt? Ad Arbeitsfähigkeit: Diese muss aus psychiatrischer Sicht beurteilt werden. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei Konzentrationsstörungen und St.n. niedrig malignem follikulärem Lymphom Grad II nach WHO, ED 05.14, seit 5.11.14 unter Chemotherapie mit Rituximab/Bendamustin. Angaben des Patienten: In seiner Tätigkeit als CEO einer Computerunternehmung sei eine höchst konzentrierte Arbeit am Computer unumgänglich. Seit der Therapie mit Rituximab sei diese aber zeitlich stark eingeschränkt, konzentriertes Arbeiten nur noch eine Stunde möglich. Danach könne er den Zusammenhängen nicht mehr folgen. Auch habe er große Mühe mit dem Computerbildschirm aufgrund des Flimmerns. Er müsse auch selbständig Kunden und Aufträge akquirieren, habe dies nach Beginn der kombinierten Chemo- und Antikörperbehandlung 12.14 auch wieder versucht. Da es ihm in dieser Zeit aber auch aufgrund der Chemotherapie und der psychischen Verarbeitung der Krankheit insgesamt schlecht gegangen sei, habe er Projekte an seine Mitarbeiter abgeben müssen. Erst kürzlich habe er wieder einen Versuch gestartet, nach einem eineinhalbstündigen Gespräch beim Kunden aber die Konzentration völlig verloren, den Auftrag auch nicht erhalten. Während der einstündigen Konzentrationsspanne funktioniere sein Kopf aber soweit gut, er sei lediglich durch die danach folgende Erschöpfung limitiert. Ältere Zusammenhänge und Informationen könne er problemlos erinnern, habe hingegen große Mühe, neue Informationen zu speichern. Durch seine Ehefrau werde er auch darauf aufmerksam gemacht, dass er Besprochenes und Termine oft vergesse. Die Sprache sei intakt, ebenso Lesen und Schreiben. Er sei beim Autofahren etwas vorsichtiger, habe aber keine Mühe bei der geteilten Aufmerksamkeit. Die Alltagsangelegenheiten inkl. Finanzen könne er problemlos erledigen.Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit in Österreich ohne Teilleistungsschwächen, gefolgt vom Ingenieurstudium als Maschinenbauingenieur. Aktuelle Medikation: keine. Der 64-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, verfügt über eine rasche Auffassungsgabe, kann Aufgaben gut und rasch umsetzen. Er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, ein durchgeführtes Symptomvalidierungsverfahren ergibt keinerlei Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Psychomotorisch weder antriebsgemindert noch verlangsamt zeigen sich weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit, generell beginnt Hr. Y Aufgaben sehr rasch, die Konzentrationsfähigkeit lässt dann bereits nach einer Minute markant nach. Aufgrund anfänglich sehr großer Produktionsmenge insgesamt aber gute Leistungen möglich. Qualitativ fällt auf, dass mit zunehmenden Testverlauf über den 1.5-stündigen Verlauf auf hohem Niveau ein Konzentrationsabfall stattfindet, dies ist durch eine ansteigende Fehler- und Perseverationstendenz objektivierbar. Keine spontansprachlichen Auffälligkeiten, auch komplexere Instruktionen können problemlos aufgenommen und umgesetzt werden. Affektiv soweit stabil. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst, dann einer initial nur langsam ansteigenden, nach 4 Durchgängen aber das Maximum erreichenden Lernkurve insgesamt genügend erlent. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor leicht zittrig und diskret verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitative semantische Wortflüssigkeit, die Produktion auf ein verbal-lexikalisches Kriterium gelingt ebenfalls quantitativ gut, qualitativ fällt aber im Verlauf eine abnehmende Fehlerkontrolle i.S. erhöhter Repetitionstendenz auf. In der figuralen Modalität sehr gute Leistung. Verlangsamtes verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit auch im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung im Vergleich zur einfacheren Form leichte Abnahme der Geschwindigkeit bei intaktem Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ intakte, regelmäßige Gesamtleistung bei aber abnehmender Fehlerkontrolle und nur knapp genügender Konzentrationsleistung. Keine Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei intakter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann gleichermaßen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden. Intakte kognitive Flexibilität. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben. Visuo konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst, leicht zittrig und diskret verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer Patient mit im Verlauf der 1.5-stündigen Testung klinisch abnehmenden Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung bei sehr rascher Auffassungsgabe und Umsetzungsvermögen mit einer zeitabhängig eingeschränkten Belastbarkeit, objektivierbar durch klinisch und testspezifisch abnehmende Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung bei gleichzeitig ansteigender Fehleranfälligkeit und Einschränkungen der Daueraufmerksamkeit sowie einer leicht eingeschränkten verbalen Merkspanne. Die verbal und visuell-mnestischen, sprachlichen, visuo-konstruktiven und -perzeptiven Funktionen zeigen sich intakt. Insgesamt entsprechen diese Befunde vor allem zeitabhängigen (Dauer)Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit bei intakten zugrundeliegenden kognitiven Fähigkeiten, gut passend zu und assoziiert an die Nebenwirkungen der Rituximab-Therapie. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der zeitabhängig eingeschränkten Konzentrationsfähigkeit ist die Arbeitsfähigkeit in der aktuellen Tätigkeit sicherlich deutlich eingeschränkt. Da die Konzentrationsleistung an die Antikörpertherapie gekoppelt ist, verweisen wir in Bezug auf prognostische Aussagen an die Kollegen der Onkologie. Eine Umschulung in ein anderes Aufgabenfeld ist aus kognitiver Sicht sicherlich möglich, die sehr kurze Konzentrationsspanne limitiert diese Möglichkeiten beim im nächsten Jahr das Pensionsalter erreichenden Patienten mit sehr hohem prämorbiden Leistungsniveau aber stark. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist diese bei intakten fahrrelevanten kognitiven Funktionen in ausgeruhtem Zustand gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Reguläre neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Diagnose: - Vd.a. primär progrediente Multiple Sklerose, ED 12.2013, bei ausgeprägter Leukenzephalopathie und multifokaler Myelopathie - Mittelschwere kognitive Störung - Leichte, sensible, vorwiegend axonale Polyneuropathie - Diabetes mellitus Typ 2, ED 06.2011, EM ca. 2008 - Vd.a. Normaldruckhydrozephalus Hausintern bekannte, mehrfach umfassend neuropsychologisch untersuchte Patientin, zuletzt am 25.08.2014 mit im Verlauf leicht negativ verändertem, kognitivem Zustandsbild (i.B. Verschlechterung der frontal-exekutiven und attentionalen Funktionen sowie Abfall des MMS-Wertes von 29 auf 25/30 Punkte). Im Vordergrund der Befunde standen eine psychomotorische Verlangsamung und Antriebsminderung, Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (Aufmerksamkeitsstörungen, Einschränkungen der visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung/Exploration und kognitiven Flexibilität und Ideenproduktion sowie Perseverationstendenzen), mnestische Defizite verbalbetont (Lern- und Abrufstörung) sowie affektive und Verhaltensauffälligkeiten (affektive Verflachung, reduzierte Schwingungsfähigkeit, Aprosodie, Anosodiaphorie). Insgesamt wiesen die Befunde auf eine frontotemporo-limbische Hirnfunktionsstörung hin, primär DD im Rahmen der bekannten ausgeprägten Leukenzephalopathie und V.a. Multiple Sklerose erklärbar, DD zusätzlich akzentuiert durch den Normaldruckhydrozephalus. Aktuell: Die Patientin erscheint mit dem Rollator mit 20 Minuten Verspätung in Begleitung des Fahrdienstfahrers zum vereinbarten Termin. Auf Nachfrage verneint sie relevante kognitive Veränderungen oder eine Verschlechterung. Sie wohne nach wie vor in derselben Wohnung und erhalte Unterstützung von der Spitex, welche täglich und freitags zweimal zu Besuch käme, sich um Haushalt und Medikamente kümmere. Kochen würde sie nicht mehr, sie erhalte das Essen über den Mahlzeitendienst. Sie sei mit ihrer Situation weitgehend zufrieden. Sie sei froh, noch zu Hause sein zu können. Tagsüber würde sie nicht viel unternehmen, manchmal schaue sie TV. Appetit und Schlaf seien unverändert resp. unauffällig. Die Stimmung sei stabil, eine Depressivität wird verneint. Aktuelle Medikation: Medikamentennamen nicht erinnerlich. Gemäss Vorbericht vom 27.08.2015: Metformin, Zestril, Januvia, Tamsulosin. Allseits weitgehend korrekt orientierte, kooperative Rechtshänderin, im Antrieb und Arbeitstempo unverändert verlangsamt, affektiv etwas starrer und reduzierter schwingungsfähig im Vergleich zur Voruntersuchung, Hypomimie. Im Verhalten leicht passiv und anosodiaphorisch wirkend, in der Interaktion stets freundlich zugewandt und kooperativ. MMS: Aktuell 27 / 30 Pt., Uhrentest konzeptuell verschlechtert, auffällig mit 4 / 7 Pt. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste leicht verminderte, unveränderte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Aufgehobener verzögerter freier Abruf der Wortliste, zudem eine Intrusion aus dem MMS. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch intakt ohne Verkennungen. Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht geringer ausfallende, deutlich eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium, unveränderte, auffällige semantische Wortflüssigkeit. Quantitativ höher liegende figurale Ideenproduktion, insgesamt jedoch eingeschränkte Gesamtleistung mit vielen Perseverationen, Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Einschränkungen im Konzeptdenken, deutlich verminderte mentale Flexibilität. Im Verlauf Konzentrationsdefizite. Deutliche Verlangsamung im Stroop-Test mit Hinweisen auf eine erhöhte Interferenzanfälligkeit. Bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail-Makingtest A) deutliche, jedoch im Vergleich zur Voruntersuchung unveränderte psychomotorische Verlangsamung, keine Fehler, keine Impulskontrollstörung. Deutliche Umstellschwierigkeiten und Einschränkungen der mentalen Flexibilität. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, aber verminderte Spontansprache, inhaltsarm und aprosodisch, keine Paraphasien. Leichte Dysarthrie. Insgesamt in allen geprüften sprachlichen und sprachassoziierten Bereichen unveränderte Leistungen im Vergleich zur Voruntersuchung. So auch Konfrontationsbenennen, Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch niveaugerecht, Kopfrechnen gelingt etwas besser, vereinzelt kommt es zu Flüchtigkeitsfehlern. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Zeichnen einfacher geometrischer Formen gelingt deutlich verlangsamt und mit einzelnen Fehlern, DD konstruktiv/planerisch-exekutiv bedingt. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive und räumliche Störungen. Hinweise auf Konzentrationsdefizite und Störungen der Aufmerksamkeitsausrichtung/visuellen Exploration bei einer einfachen Papier-Bleistift-Aufgabe. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung findet sich – im Vergleich zu den Voruntersuchungen, zuletzt 08.2014 – ein weitgehend kongruentes psychometrisches Testleistungsprofil mit somit erfreulichem Verlauf ohne Hinweise auf eine schwerwiegende resp. relevante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeiten. Nach wie vor stehen neben einer kognitiven und psychomotorischen Verlangsamung, mnestische Minderleistungen (i. B. eine Lern- und Abrufstörung für die verbale Modalität) und attentional-exekutive Defizite (Einschränkungen der Handlungsplanung und mentalen Flexibilität/Ideenproduktion, Konzentrationsdefizite und -fluktuationen, eine verminderte Interferenzfestigkeit und Störungen der fokussierten und visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung/Exploration) im Vordergrund. Auf Verhaltensebene dominieren eine Antriebsminderung und affektive und Verhaltensauffälligkeiten (affektive Verflachung, reduzierte Mimik und Schwingungsfähigkeit, Aprosodie, Anosodiaphorie). Der MMS-Punktwert erweist sich mit 27 von 30 Punkten ebenfalls als stabil. Die Befunde entsprechen in ihrer Art und Ausprägung einer mittelschweren kognitiven Funktionsstörung frontosubkortikaler und frontotemporo-limbischer Regelkreise, DD im Rahmen der ausgeprägten Leukenzephalopathie bei DD Verdachtsdiagnose einer primär progredienten Multiplen Sklerose, DD interagierender Normaldruckhydrozephalus. Die Alltagsfunktionalität und häusliche Situation erscheinen mit entsprechender Betreuung und Unterstützung durch die Spitex z. Z. als befriedigend und stabil. Eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen. Bei neuen Aspekten oder bei Bedarf, i. B. zur Verlaufsbeobachtung und Evaluation der häuslichen Situation stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Wie bereits im Vorbericht beschrieben und unter Berücksichtigung des Verlaufs besteht aus neuropsychologischer Sicht mit diesen Befunden keine verwertbare Arbeitsleistung. Eine Unterstützung durch die IV ist dringend angezeigt. Auch ist die Autofahreignung nicht mehr gegeben. Neuropsychologische Kontrolluntersuchung, Beurteilung der Arbeitsfähigkeit. Hausintern bekannte, zweimalig umfassend neuropsychologisch untersuchte Patientin, in der Voruntersuchung 05.2015 nur noch leichte Auffälligkeiten bei der verbalen Ideenproduktion und der verbalen Interferenzanfälligkeit. Für die genauere Anamnese und detaillierte Beurteilung verweisen wir auf die Vorberichte. Aktuell: Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Sie berichtet, dass ein Wiedereinstieg mit 20%-Pensum in die vormalige Berufstätigkeit als Pflegeassistentin gescheitert sei. Großes Problem sei die extreme Müdigkeit und Erschöpfbarkeit, wobei sie bereits nach 1 Stunde oft so müde sei, dass sie eine Pause einlegen müsse. Beschrieben wird eine geistige, aber auch körperliche Erschöpfung. Sie schlafe auch mehr als früher, und trotzdem sei sie tagsüber sehr müde. Seit ca. 3 Wochen bemerke sie zudem einen Kraftunterschied und ein komisches Gefühl im rechten Arm, z. B. würden ihr Gartenarbeiten schwerer fallen. Sie habe das Gefühl, als ob sie keine Kraft auf der rechten Seite habe. Eine Physiotherapie sei in der Rehaphase durchgeführt worden, eine solche Schwäche sei aber nie festgestellt oder angegangen worden. Auf Nachfrage beschreibt sie eine psychische Belastung mit Traurigkeit und Bedrücktheit, oft würde sie gerne mehr machen wollen, habe aber keine Energie dazu. Öfters habe sie zudem Mühe einzuschlafen. Sie leide regelmäßig unter Kopfschmerzen, was aber schon immer so gewesen sei. Medikation: keine regelmäßige. Algifor bei Bedarf. Allseits korrekt orientierte, kooperative Rechtshänderin, im Kontakt schüchtern und zurückhaltend, im Gespräch aber adäquat und kohärent. Im Verhalten etwas antriebsgemindert und belastet wirkend. Affektiv fallen eine leichte Verunsicherung und Bedrücktheit auf, jedoch keine manifeste schwerere depressive Symptomatik. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind Auffassungsgabe und Arbeitstempo unauffällig, im Verlauf keine relevanten Aufmerksamkeitsstörungen oder -fluktuationen feststellbar, keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Ermüdungserscheinungen während der eineinhalbstündigen Untersuchung konstante Konzentrationsfähigkeit. Das Durchhaltevermögen und die Belastbarkeit sind adäquat. Keine Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder Verdeutlichungstendenzen. Das Störungsbewusstsein ist intakt.Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht assoziativen Wortliste altersgerechte Erfassungsspanne, etwas falche Lernkurve mit leicht verminderter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Der spontane Spätabruf des verbalen Materials ist im Vergleich zur Altersnorm leicht vermindert, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch intakt. Von einer zuvor korrekt kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie genügender Anzahl an Teilelementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserte, nun knapp normgerechte verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium. Ebenfalls diskret höher ausfallende, im Vergleich zur Norm jedoch mittelgradig reduzierte formallexikalische Ideenproduktion. Unauffällige figurale Ideenproduktion ohne qualitative Auffälligkeiten. Deutlich verbesserte, intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige, verbesserte Leistung bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit und visuellen Exploration wie auch zur parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität ist unauffällig, was sich auch in der computergestützten Prüfung (TAP) bestätigt. In allen durchgeführten Testverfahren zur Reizselektionsleistung, geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität erreicht die Patientin durchschnittliche Ergebnisse. Keine Impulskontrollstörung. Die psychomotorische Geschwindigkeit wie auch die Reaktionsfähigkeit erweisen sich als durchschnittlich. Die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit erweist sich im Vergleich zur Voruntersuchung als verbessert und ist insgesamt gut durchschnittlich. Die Fehlerfestigkeit ist intakt. Die Daueraufmerksamkeit ist adäquat und im Verlauf stabil, es finden sich keine Hinweise auf eine erhöhte Ermüdbarkeit oder Konzentrationsabfälle im Verlauf. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsschwierigkeiten, keine sonstigen relevanten sprachlichen und sprachassoziierten Auffälligkeiten. Unauffällige sprachliche Prosodie. Sprach- und Instruktionsverständnis wie auch Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Lesesinnverständnis sind unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, keine visuo-konstruktiven und -perzeptiven Störungen, keine visuell-räumlichen Defizite, keine visuelle Agnosie. Auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Klinisch-neurologischer Befund (orientierender Befund): Diskrete Mundastschwäche rechts. Ansonsten normaler Hirnnervenstatus. Im Armvorhalteversuch Absinken und Pronieren rechter Arm. Faustschluss M4. Keine Ataxie. Kein Ruhe-, Halte- oder Intentionstremor. Stand und Gang unauffällig. Einbeinstand sicher. Einbenhüpfen problemlos möglich. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt – verglichen mit den Vorbefunden 05.2015 – eine leicht verminderte formallexikalische Ideenproduktion und eine verbale Lern- und Abrufschwäche, wobei die Befunde (alters- und bildungsangepasst) in ihrer Ausprägung einer formal leichten kognitiven Störung entsprechen, DD prinzipiell gut als Folge der SAB bei rupturiertem ICA Aneurysma links und der Kraniotomie links frontal mit Aneurysma-Clipping 04.2015 erklärbar. Psychometrisch lässt sich ansonsten eine positive Veränderung der Testwerte im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen (i. B. der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und geteilten Aufmerksamkeit, der Interferenzfestigkeit und der semantischen Ideenproduktion) sowie ein weitgehend kongruentes kognitives Leistungsprofil objektivieren. Klinisch-neurologisch fällt hingegen neu eine Hemiparese rechts auf, die subjektiv seit ca. 3 Wochen besteht (und in den bisherigen Unterlagen auch nicht dokumentiert ist). Ad Massnahmen: Aufgrund der klinisch-neurologischen Symptomatik wurde die Patientin gleichentags nach Rücksprache mit Dr. X notfallmässig für eine Verlaufs-Bildgebung des Kopfes im Hause angemeldet. Über die Befunde und das weitere Prozedere werden die Kollegen der Neurochirurgischen Klinik berichten. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Reintegration in die angestammte Tätigkeit als Pflegeassistentin in einem Pensum von 20% ist bis anhin nicht gelungen, was angesichts der neuropsychologischen Befunde etwas erstaunt. Ausgehend von den neuropsychologischen Testwerten dürfte bei vorliegender leichter kognitiver Störung eine mehrstündige Tätigkeit im angestammten Beruf prinzipiell zumutbar sein, so dass in kognitiver Hinsicht ein schrittweiser (z. B. stundenweise) Wiedereinstieg prinzipiell möglich wäre, allerdings bestehen die Hauptprobleme laut Patientin in einer massiven Ermüdbarkeit und Erschöpfbarkeit mit Überbelastung. Neu zu berücksichtigen in der Gesamtarbeitsfähigkeitsbeurteilung ist zudem die leichte Hemiparese des rechten Armes, welche einer weiterführenden spezialärztlichen Untersuchung bedarf. Je nach Befund der Bildgebung und der neurochirurgischen/neurologischen Beurteilung ist eine Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit möglich. Bis dahin besteht weiterhin eine Arbeitsunfähigkeit. Ad Therapie: Wir empfehlen die Einleitung einer Physiotherapie. Zudem ist als unterstützende Massnahme im beruflichen Wiedereingliederungsprozess wie auch aufgrund der geschilderten affektiven Symptomatik (Traurigkeit, Einschlafstörungen, Energielosigkeit) eine psychologisch-psychiatrische Diagnostik und begleitende Psychotherapie mit verhaltenspsychotherapeutischem Schwerpunkt (einschl. Coaching zur Alltagsstrukturierung, Pausenmanagement, Erarbeitung und Erlernen von Strategien für den Berufsalltag: z. B. Checklisten, Organisationshilfe usw.) in Erwägung zu ziehen. Ggf. ist zur psychischen Stabilisierung und Verbesserung des Antriebs eine antidepressive Medikation mit einem antriebssteigernden Medikament (z. B. Cipralex) empfehlenswert. Ad Fahreignung: Aus rein neuropsychologischer Sicht ist die Autofahreignung formal gegeben. Reguläre neuropsychologische Untersuchung nach hausinterner Abklärung. Hausintern bekannter, zweimalig umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient. Im Rahmen der Voruntersuchung vom 06.02.2015 zeigte sich eine schwere Funktionsstörung vorwiegend linksseitiger, posteriorer temporo-parietaler und bifronto-limbischer Hirnareale rechtsbetont als residuelle Symptome der erlittenen Hirninfarkte im Stromgebiet der A. posterior links 02.2014 wie auch der A. cerebri media rechts 03.2001 und 08.2004, DD Störwirkungen i. R. epileptischer Phänomene und des interagierenden Hydrocephalus (CCT 09.2014). Zur ausführlichen Anamnese wird auf die Dokumentation in den Unterlagen verwiesen. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich in Begleitung eines Bekannten, Hr. Y, zum vereinbarten Termin. Er berichtet über einen unveränderten Zustand und guten Verlauf und verneint relevante kognitive Veränderungen oder eine Verschlechterung der geistigen Verfassung, was auch von Hr. Y bestätigt wird. Zwischenzeitlich sei keine kognitive Therapie oder Ergotherapie eingeleitet worden. Es gehe ihm gut, er arbeite nicht mehr gross, helfe aber im Haushalt bei Familie Y, wo er könne, z. B. beim Abwaschen und Abtrocknen. Er sei zufrieden, seine Stimmung sei gut. Der Appetit sei unverändert. Er schlafe gut aber relativ wenig. Medikamente: Amlodipin Mepha 5 mg 1-0-0, Asasantin 200/25 mg 1-0-1, Diovan 160 mg 1-0-0-1, Lamotrigin 100 mg ½ -0-1, Plavix 75 mg 1-0-0. Zeitlich wie auch räumlich und situativ desorientierter 69-jähriger Rechtshänder. Im Kontakt freundlich zugewandt, leicht distanzgemindert, affektiv fröhlich gestimmt und unbekümmert, tendenziell gehobener Stimmung, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. In der Testsituation arbeitet er kooperativ und motiviert mit. Nach wie vor zeigt sich ein Ruhe- und Haltetremor der rechten Hand. Die Psychomotorik ist in der Beobachtung unauffällig, der Antrieb leicht reduziert. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist gegeben. Die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit ist leicht fluktuierend. MMS: stabil mit 20/30 Pkt. zur Voruntersuchung 02.2015 (Abzüge: zeitliche/örtliche Orientierungsstörung, Störungen der Merkfähigkeit, Schreib- und Lesefähigkeit). Gedächtnis: Bei auditiver Präsentation einer sehr kurzen Wortliste zeigt sich eine adäquate Erfassungsspanne, der verzögerte freie Abruf ist aufgehoben. Es kommt zu Konfabulationen, zudem zeigt sich eine erhöhte Suggestibilität. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist eingeschränkt, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch weitgehend unverändert. Die figurale Gedächtnisleistung wurde nicht geprüft. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen der formal-semantischen, lexikalischen und figuralen Ideenproduktion sind quantitativ reduziert und im Vergleich zur Voruntersuchung weitgehend kongruent. Bei Aufgaben zur visuellen Exploration und Aufmerksamkeitsausrichtung zeigt sich eine deutlich verlangsamte Bearbeitungszeit, DD erschwerte visuelle Wahrnehmung (s. unten). Leichte Impulskontrollschwierigkeiten, Konzentrationsfluktuationen. Einschränkungen der mentalen Flexibilität und Handlungsplanung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige Spontansprache mit leichten Wortfindungsstörungen. Keine Paraphasien. Bekannte, ausgeprägte Störung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit, es können nur einzelne Wörter und sehr langsam (letter by letter-reading) gelesen und geschrieben werden. Im Vergleich zur Voruntersuchung im Wesentlichen unveränderte Resultate ohne Hinweise auf eine signifikante Verschlechterung resp. Veränderung. Rechnen mündlich resp. Kopfrechnen wie auch schriftlich (bei erschwerter Erkennung der Zahlen, DD i. R. der Hemianopsie) kursorisch für einfaches Material möglich. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten beim Kopieren einer einfachen geometrischen Figur. Es zeigen sich deutliche Einschränkungen der visuellen Exploration und Aufmerksamkeitsausrichtung bzgl. der rechten (Blatt-)Seite, DD Auswirkungen der Hemianopsie nach rechts, zum Teil kompensatorische Strategien, Kopfbewegungen. Keine Hinweise auf einen Neglect im eigentlichen Sinne. Anlässlich der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung findet sich – im Vergleich zu der Voruntersuchung vom 06.02.2015 – ein weitgehend kongruentes psychometrisches Testleistungsprofil mit somit erfreulichem Verlauf ohne Hinweise auf eine schwerwiegende resp. relevante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeiten. Der MMS-Punktwert erweist sich mit 20 von 30 Punkten ebenfalls als stabil. Im Vordergrund der Befunde stehen nach wie vor sprachliche Defizite i. S. einer ausgeprägten Dyslexie und Dysgraphie, ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom, eine zeitliche und räumliche Orientierungsstörung sowie frontal-exekutive und attentionale Minderleistungen (i. B. Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite, Einschränkungen im Konzeptdenken, der mentalen Flexibilität und Ideenproduktion) und Einschränkungen der visuellen Exploration und Aufmerksamkeitsausrichtung (DD bei Hemianopsie rechts). Auf Verhaltensebene dominieren affektive und Verhaltensauffälligkeiten (Dissimulationstendenzen, Anosodiaphorie, Distanzminderung, Unbekümmertheit). Die dargelegten Befunde einschl. der Verhaltenssymptome entsprechen in ihrer Art und Ausprägung einer residuellen schweren kognitiven Funktionsstörung vorwiegend linksseitiger, posteriorer temporoparietaler und rechtsbetont bifrontotemporo-limbischer Hirnareale als Folgen der erlittenen Hirninfarkte im Stromgebiet der A. posterior links 02.2014 wie auch der A. cerebri media rechts 03.2001 und 08.2004, DD interagierenden kognitive Störwirkungen i. R. epileptischer Phänomene und des bekannten Hydrocephalus nicht ausgeschlossen. Ad Arbeitsfähigkeit und Fahreignung: Diesbezüglich verweisen wir auf den Bericht der Voruntersuchung 02.2015. An der damaligen Beurteilung ändert sich nichts. Ad Alltagsfunktionalität: Hr. Y ist mit diesen Befunden in der Alltagsfunktionalität auf Fremdhilfe angewiesen, die häusliche Situation ist jedoch gem. fremndanamnestischen Angaben (Hr. Y) jedoch mit Unterstützung und Hilfe von Familie Y gut kompensiert und befriedigend. Bei auftretenden Schwierigkeiten empfehlen wir eine Sozialberatung (i. B. Beratung bzgl. Betreuungs-/Unterstützungsmöglichkeiten). Ad Verlaufskontrolle: Eine Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen. Bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. lakunären cerebralen Ischämien linkshemisphärisch EM 12.2014. Zwischenanamnese Hausintern bekannter, bereits zweimal umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient zuletzt 12.2014 mit damals linksbetonten fronto-subkortikalen Funktionsstörungen, gut im Rahmen cerebralen Ischämien linkshemisphärisch erklärbar, damals wurde eine Ergotherapie empfohlen sowie eine neuropsychologische Abschlussuntersuchung im September 2015, zu welcher der Patient heute erscheint. Die Autofahreignung wurde damals als formal gegeben beurteilt. Aktuell: Hr. Y berichtet, dass er sich persönlich sehr gut fühle, er jedoch nicht 100% fit sei, weil er letzten Freitag eine Magenspiegelung machen musste, die unangenehm gewesen sei und eine Störung im Magen verursacht habe, die er momentan noch spüren würde. Rein kognitiv fühle er sich aber gut, relevante Einschränkungen der Leistungsfähigkeit habe er nicht bemerkt. Nach wie vor besuche er aus Sicherheitsgründen wegen dem Autofahren eine Ergotherapie. Er sei seit Juni nicht mehr Auto gefahren, würde sich aber freuen, wenn er diesbezüglich eine Bestätigung unsererseits erhalten würde. Das Strassenverkehrsamt habe ihm den Führerausweis wieder zurückgegeben. Bis heute sei er über 50 Jahre lang unfallfrei Auto gefahren, er sei auch Lastwagenchauffeur gewesen und verfüge über eine langjährige, sehr gute Praxis. Schlaf und Appetit seien unauffällig, die Stimmung sei stabil, eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Vorberichte und die Dokumentation in den Unterlagen. Aktuelle Medikation Nicht erinnerlich, gemäss Arztbericht vom 03.06.2015: Aspirin Cardio, Dafalgan bei Bedarf, Torasemid Actavis, Enbrel, Mirtazapin Actavis. Allseits korrekt orientierter, kooperativer 69-jähriger Rechtshänder, im Gespräch und Kontakt freundlich zugewandt und kooperativ, im Verhalten leichte Weitschweifigkeit und Witzelneigung, beantwortet Fragen jedoch geordnet und adäquat. In der Testsituation arbeitet er um gute Leistungen bemüht und konzentriert mit, es finden sich keine Hinweise auf relevante Aufmerksamkeitsstörungen oder Fluktuationen. Antrieb und Arbeitstempo sind altersgerecht. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Über zeitgenössische Begebenheiten kann korrekt inkl. kontextualer Zusammenhänge berichtet werden. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine unauffällige Erfassungsspanne, im Verlauf etwas flache Lernkurve mit insgesamt jedoch normgerechter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Defizitäre Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, besserer unterstützter Abruf. Die Wiedererkennfähigkeit ist jedoch ebenfalls leicht vermindert mit einer Intrusion/Verkennung. In der figuralen Modalität kann von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur erst nach Hinweisreiz und mit 90° Rotation den Inhalt und die Grundstruktur erinnert werden, die Leistung ist in quantitativer Hinsicht betreffend Anzahl an Teilelementen jedoch durchschnittlich.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, vergleichsweise geringer ausfallende, insgesamt leicht reduzierte figurale Ideenproduktion ohne relevanten qualitativen Auffälligkeiten. Leicht verbesserte, insgesamt durchschnittliche Leistung im Stroop-Test zur Prüfung der Interferenzfestigkeit, keine Hinweise auf eine relevante Störbarkeit oder erhöhte Ablenkbarkeit im Verlauf, auch in der Verhaltensbeobachtung keine Hinweise auf Konzentrationsfluktuationen oder relevante Aufmerksamkeitsstörungen. Unauffällige Leistung betreffend Bearbeitungsgeschwindigkeit bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A), die Fehlerkontrolle ist intakt. Bei der komplexeren Variante (TMT B) finden sich hingegen Schwierigkeiten bei der konzeptuellen Umsetzung mit Verlust des Konzepts, Umstellschwierigkeiten, die Aufgabe wird nach Überschreiten des Zeitkriteriums abgebrochen, das Ergebnis ist kongruent mit den Leistungen in der Erstuntersuchung. Bei der computergestützten Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und mentalen Flexibilität (TAP) finden sich hingegen durchschnittliche Resultate ohne Hinweise auf relevante Störungen der parallelen Reizverarbeitung, keine Verlangsamung, die Fehlerfestigkeit ist intakt. Auch bei der Reizselektionsprüfung und fokussierten Aufmerksamkeitsaufgabe finden sich normgerechte Resultate, die Reaktionsfähigkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit wie auch die Reaktionskonstanz sind durchschnittlich, ebenso finden sich in qualitativer Hinsicht betreffend Impuls- und Fehlerkontrolle unauffällige Resultate. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kursorischen Prüfung keine Hinweise auf sprachliche und spontansprachliche Auffälligkeiten, keine Veränderung im Vergleich zu den Voruntersuchungen. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit leichten planerischen Schwierigkeiten und einer Ungenauigkeit insgesamt jedoch erwartungsgemäß kopiert. Keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung finden sich formal leichte Minderleistungen im mnestischen Bereich (verbale Lern-, Wiedererkenn- und Abrufschwäche) und in Teilbereichen der exekutiven Funktionsaspekte (eingeschränkte figurale Ideenproduktion mit Schwierigkeiten bei einer komplexeren Aufgabe zur mentalen Flexibilität). Diese Befunde sind in qualitativer Hinsicht im Vergleich zu den Voruntersuchungen, abgesehen von leichten Leistungsfluktuationen, weitgehend kongruent resp. stabil geblieben. Hinweise auf eine signifikante negative Veränderung resp. Verschlechterung des Testleistungsprofils ergeben sich nicht. Wie im Vorbericht beschrieben, weisen die Befunde auf eine linksbetonte fronto-temporale Funktionsstörung hin, welche gut mit Auswirkungen bei St. n. lakunären cerebralen Ischämien linkshemisphärisch erklärbar sind. Mit diesen Befunden ist die Autofahreignung aus neuropsychologischer Sicht formal (noch) gegeben. In Zukunft könnten sich jedoch Limitationen zeigen. Bei weitgehend stabilem kognitivem Zustand ist die Weiterführung der Ergotherapie in neuropsychologischer Hinsicht nicht mehr dringend notwendig. Eine erneute Kontrolluntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit im ersten Arbeitsmarkt bei mittelschwerer neuropsychologischen Störung und leichter Intelligenzminderung bei IQ = 61 (XX.XXXX). Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Zusammenfassung der relevanten kognitiven Befunde: Die Patientin wurde gemäss den Akten 1996, 1998, 1999 und 2000 pädiatrisch, neuropädiatrisch, heilpädagogisch und psychologisch untersucht. Die Befunde stellten durchwegs einen Entwicklungsrückstand von ca. 1,5 Jahren fest, IQ-Werte zwischen 68 und 79 wurden erhoben. Eine heilpädagogische Förderung wurde stets für indiziert erachtet. XX.XXXX wurde im Auftrag der IV-Stelle SVA Aargau bei Hr. Dr. X ein neuropsychologisches Gutachten verfasst, welches Defizite in allen wichtigen neuropsychologischen Funktionsbereichen aufzeigte, einer allgemeinen beeinträchtigten Hirnleistungsfähigkeit im Sinne einer diffusen Hirnfunktionsstörung entsprechend. Die Defizite wurden teils als diskret, mehrheitlich aber leicht bis mittelgradig ausgeprägt beschrieben. Betroffen zeigten sich vor allem die Sprache, das sprachliche und visuell-räumliche Gedächtnis, die visuelle räumliche Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, die exekutiven Funktionen, das Arbeitstempo, die Ausdauer und die Kulturtechniken sowie das intellektuelle Leistungsvermögen. Im Vergleich dazu intakt zeigten sich das sprachliche Ausdruckvermögen, das einfachere mündliche Sprachverständnis, die sprachliche und visuell-räumlichen Erfassungsspanne, die figuralen Merk- und Lernfähigkeit sowie die visuo- und Graphomotorik. Ebenfalls als intakt beurteilt war das Verständnis komplexerer mündlicher Inhalte. Ursächlich wurden die Defizite auf eine kongenitale oder sehr frühkindlich erworbene Hirnentwicklungsstörung respektive -Schädigung zurückgeführt, da erste Entwicklungsrückstände bereits im Alter von 20 Monaten festgestellt, die heilpädagogische Sonderschule besucht wurde und sich keinerlei Hinweise auf andere mögliche Ursachen in der Krankenanamnese gezeigt hatten. Prognostisch wurde vorhergesagt, dass die Defizite entsprechend als bleibend zu erwarten sind, eine Verbesserung nicht erwartbar sei. Insgesamt wurde ein invalidisierender Gesundheitsschaden mit einer nachhaltigen Einschränkung der Leistungsfähigkeit diagnostiziert. Eine berufliche Erstausbildung sollte in einem geschützten Rahmen mit vermehrter, umfassender und qualifizierter Betreuung stattfinden. Aktuelle Angaben der Patientin: Sie habe die Anlehre als Detailhandelsassistentin in einem Reformhaus nun absolviert, dies habe ihr sehr gefallen und sie würde sehr gerne wieder im Lebensmittelbereich arbeiten. Sie habe während der Lehre große Mühe gehabt in der Schule, vor allem im Rechnen und in der Wirtschaft brauche sie halt länger, um etwas zu verstehen. Da sie sich aber sehr für die Lehre interessiert habe, habe sie am Abend und am Wochenende sowie in den Ferien sehr viel gelernt und mit Hilfe ihrer Mutter und Gotte (Lehrerin) die Lehre auch abschließen können. Danach habe sie aber leider trotz sehr großem Aufwand keine Lehrstelle erhalten, wenn sie Probearbeiten können, sei ihr gesagt worden, dass sie zu langsam sei und nicht rasch genug verstehe. In Kontakt mit Kunden sei sie aber sehr gelobt worden, dies gefalle ihr auch sehr gut. Im privaten Bereich lese sie gerne, könne hierbei ein Kapitel lesen, danach höre sie auf, um den Inhalt des Gelesenen erfassen zu können und ggf. mit der Mutter Rücksprache zu halten, ob sie die Handlung richtig verstanden habe. Sie sei immer sehr müde, schlafe 9 bis 10 Stunden pro Tag. Ebenfalls habe sie ca. 5 Mal pro Halbjahr einen Ohnmachtsanfall, wöchentlich oft Schwindelanfälle, nach denen sie ziemlich erschöpft sei. Zum Teil seien diese Schwindelattacken auch von Kribbeln in den Händen begleitet, zum Teil würde Kopfschmerzen vorangehen. Sie habe gelernt, damit zu leben, wenn sie einen komischen Geschmack im Mund entwickle, wisse sie, dass sie sich sofort setzen müsse, so könne sie eine Ohnmacht verhindern.Angaben der begleitenden Mutter: Nach Besuch der heilpädagogischen Sonderschule habe ihre Tochter mit Unterstützung der IV eine Anlehre als Detailhandelsassistentin im geschützten Rahmen absolvieren können. Da sie sehr motiviert hierfür gewesen sei, hätten sie selber, die Gotte ihrer Tochter und der Großvater täglich mit ihr gelernt, auch die Wochenenden durch. Die Patientin sei sehr freundlich und umgänglich, weshalb die Lehrer sie ebenfalls sehr gefördert hätten. Sie sei aber die einzige Schweizerin in ihrer Klasse gewesen, die übrigen Schüler hätten Sprachverständnisprobleme gehabt, während sie selber Probleme mit dem Verstehen der Inhalte hätte. Dies sei ihr auch von den Arbeitsstellen in einem Restaurant und einem Schuhgeschäft, in welchem sie habe probearbeiten können, so rückgemeldet worden: Fr. Y sei sehr motiviert, schreibe sich alles auf, benötige diese Notizen dann aber täglich immer wieder, es gehe sehr lange, bis sie sich Aufgaben einprägen könne, traue sich dann auch oft nicht mehr nachzufragen, auch wenn sie etwas nicht verstanden habe. Sie sei zu langsam, könne nicht selbstständig arbeiten, benötige entsprechend halt auch viel Zeit von Vorgesetzten. Nachdem sie mit der sehr großen Unterstützung die Lehrabschlussprüfung geschafft habe, habe die IV den Fall offenbar abgeschlossen, worüber sie aber nie informiert worden sei. Vor allem aufgrund der ausgeprägten Scham ihrer Tochter, nicht sagen zu wollen, wenn sie auch nach mehreren Erklärungen etwas nicht verstanden habe und deren Angst, als IV-Fall abgestempelt zu werden, würde sie sehr begrüßen, wenn sie im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen könnte. Leider sehe die Realität aber anders aus, dies sei leider auch eine klare Erkenntnis aus den bisherigen großen Bemühungen, eine geeignete Arbeitsstelle zu finden. Im Alltag sei ihre Tochter nicht selbstständig, sie öffne an sie adressierte Briefe wie z.B. vom RAV, lese sie durch, verstehe sie dann nicht und lege sie dann ab in der Annahme, dies habe sich erledigt. Der Umgang mit Geld sei ebenfalls sehr schwierig. Die 22-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit der Mutter pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist im Affekt sehr freundlich und zugewandt, sehr unbekümmert, lacht viel. Sie arbeitet sehr bemüht, außerordentlich motiviert und kooperativ mit. Bereits im freien Gespräch fällt jedoch auf, dass sie sich bezüglich anamnestischen Angaben oft Hilfe suchend an die Mutter wendet, die Probleme dissimulierend darstellt und insgesamt nicht über eine adäquate Einsicht in ihre Gesamtsituation und die Ausprägung und Auswirkungen ihrer kognitiven Defizite verfügt. Ebenfalls zeigt sich bei intakter Spontansprache ein vermindertes Sprachverständnis für komplexere Worte, sie fragt nur sehr selten nach, obwohl sie bereits bei mehrstufigen oder etwas komplexeren Instruktionen sichtbar Mühe mit dem Verständnis hat und eine vereinfachte Darbietung der Aufgaben und vermehrte Erklärungen benötigt. Ebenfalls zeigt sich eine erhöhte Antwortlatenz und eine deutlich verlangsamte Auffassungs- und Umsetzungsgabe. Bei Aufgaben mit Anforderungen an die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistungen ermüdet sie sichtlich, nach der zweistündigen Testung berichtet sie über einen stürmenden Kopf. Insgesamt aber keine verminderte Belastbarkeit, keine erhöhte Ablenkbarkeit, sehr sorgfältiger, fehlersicherer, verlangsamter Arbeitsstil, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann aber einer nur sehr langsam und insgesamt ungenügend ansteigenden Lernkurve erfasst. Qualitativ fällt auf, dass sie trotz sehr bemühten Arbeitsstils nicht fähig ist, Strategien zum besseren Erlernen zu kreieren und anzuwenden. Eine Interferenz-Wortliste mit komplexeren Worten kann danach nur mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst werden. Im Vergleich zum höchsten erlernten Lerndurchgang im unmittelbaren und verzögerten Abruf dann kein Abfall der Leistung, knapp genügendes Wiedererkennen. Eine zuvor verlangsamt, mit großer Mühe und Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur rudimentär und ohne genügende Anzahl an Details erinnert. Für eigenanamnestische Angaben wendet sie sich Hilfe suchend an die Mutter. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht verminderte semantische, schwer reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. Ebenfalls defizitärer Leistung in der figuralen Ideenproduktion mit einem Regelbruch. Knapp genügendes verbales Arbeitstempo, deutliche Einschränkungen der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit bei einem Fehler. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit arbeitet Fr. Y sehr motiviert, aber mit einer stark verlangsamten psychomotorischen Geschwindigkeit. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit benötigt sie zum Erfassen der Aufgabe viele Hilfestellungen, die Aufgabe strengt sie sichtlich an, ebenfalls sind Probleme im Konzeptwechsel eruierbar. Insgesamt schwer beeinträchtigte Gesamtleistung. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich bei sehr motivierten Arbeitsstil eine deutlich verminderte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen, bei einem Übersprungsyndrom deutlich reduzierte Fehlerkontrolle und insgesamt schwer verminderte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufgabe ausgeprägt verlangsamte Reaktionszeiten auf selektive Reize bei intakter Impulskontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit ebenfalls verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten gleichermaßen auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli bei einer erhöhten Auslassungszahl, aber intakter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, aber verlangsamte, qualitativ unauffällige Spontansprache ohne Formulierungsschwierigkeiten. Das Sprachverständnis intakt, das Instruktionsverständnis bei mehrstufigen oder komplexeren Aufgaben deutlich vermindert. Das Schriftbild zeigt sich kindlich, jedoch ohne graphomotorische Auffälligkeiten oder orthographische Schwierigkeiten. Das Lesen gelingt ebenfalls mit verlangsamtem Lesefluss und zum Teil leicht dysprosodisch, komplexere Worte müssen buchstabiert werden. Einfache Rechenoperationen können vollzogen werden, bereits leicht komplexere Aufgaben kann sie trotz großer Anstrengungen nicht bewältigen. Im MWT-B zeigt sich eine deutlich reduzierte Gesamtleistung, was auf einen verbalen IQ von knapp 80 hinweist. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr verlangsamt, vom Detail ausgehend insgesamt nur sehr erschwert erfasst und kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich, zeitlich und autopsychisch adäquat orientierte, sehr unbekümmerte, dissimulierende und sorglose, aber motivierte, sehr freundlich zugewandte, verlangsamte Patientin ohne adäquate Einsicht in die kognitiven Defizite mit deutlich eingeschränkter Auffassungs- und Umsetzungsgabe bei vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis und folgenden kognitiven Befunden: Eine ausgeprägte verbale und figuralen Lernschwäche bei im Vergleich dazu erhaltenem Abruf und Wiedererkennen, eine psychomotorische Verlangsamung, eingeschränkte Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität, eine erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit, Defizite der selektiven, geteilten und Daueraufmerksamkeit, erhöhte Fehleranfälligkeit sowie visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite.Insgesamt entsprechen diese Befunde aktuell einer mittelschweren neuropsychologischen Störung, insgesamt vergleichbar mit den Ergebnissen der neuropsychologischen Untersuchung vom 2008 und sehr gut passend zu einer frühkindlich erworbenen Hirnentwicklungsstörung resp. Schädigung. Bezüglich der Schwindelattacken und Ohnmachtsanfälle haben wir mit den Kollegen der Epilepsiesprechstunde Rücksprache gehalten. Sie empfehlen eine Anmeldung zur ergänzenden Beurteilung. Auf Wunsch der Patientin und ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir eine Kopie des Berichts mit Bitte um direktes Aufgebot an Fr. Dr. X im Hause senden. Ad Arbeitsfähigkeit: Wie bereits im Gutachten vom 06.2008 prognostiziert, zeigen sich die bei der Patientin zu erhebenden und auf ein Geburtsgebrechen zurückzuführenden kognitiven Leistungseinschränkungen stabil, eine Verbesserung ist nicht zu erwarten. Dass sie trotz dieser ausgeprägten Einschränkungen die Anlehre als Detailhandelsassistentin abschließen konnte, ist durch eine außerordentliche Motivation und sehr viel Hilfe von außen zu begründen. Aufgrund der eingeschränkten Auffassungsgabe und der Verlangsamung benötigt Fr. Y aber sehr viel Unterstützung beim Erlernen einer Aufgabe und zusätzliche Zeit, was im ersten Arbeitsmarkt nicht gewährleistet werden kann und nicht realistisch erscheint. Wir empfehlen deshalb raschmöglichst eine IV-Anmeldung im Hinblick auf Unterstützung bei beruflichen Maßnahmen und der Vermittlung einer adäquaten Stelle. Ad Fahrtauglichkeit: Fr. Y verfügt noch über keinen Fahrausweis, möchte diesen aber erwerben. Die generelle geistige Leistungsfähigkeit sowie die fahrrelevanten kognitiven Funktionen zeigen sich aber in einem Ausmaß beeinträchtigt, dass die Kriterien für das Erwerben des Fahrausweises aktuell nicht gegeben sind und es wahrscheinlich auch nie sein werden. Dies wurde der Mutter der Patientin so mitgeteilt, welche diese Ansicht teilt, dieses Thema aber erst zu einem späteren Punkt mit ihr besprechen möchte. Aktuell lebt die Patientin bei der Mutter. Aufgrund deren Angaben und auch unter Berücksichtigung des geistigen Leistungsniveaus ist es fraglich, ob die Patientin zukünftig in der Lage ist, selbständig einen Haushalt zu führen. Wir empfehlen das Zuziehen eines Beistandes für die finanziellen Angelegenheiten, sollte die Mutter (welche dies aktuell tut) dies nicht mehr übernehmen können. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsstörungen und chronischem Spannungskopfschmerz rechts betont bei bekannter Migräne ohne Aura seit dem 14. Lebensjahr, St.n. mittelschwerem Schädelhirntrauma am 26.12.2003 und bifronto-temporaler zerebraler Kontusion. Angaben des Patienten: Seit einem Sturz auf den Hinterkopf 2003 verspürt er permanent ein Ziehen unterschiedlicher Ausprägung und Intensität, aber gleicher Form, welches ihn in Abhängigkeit dieser Intensität beim konzentrierten Arbeiten behindern könne. Oft bestimme die Ausprägung des Ziehens am Morgen beim Aufwachen den gesamten Tag, unabhängig von der Schlafqualität, evtl. leicht in Abhängigkeit der Schlafquantität. Insgesamt sei diese Symptomatik seit 2003 sehr wellenförmig verlaufen, und er könne leider keine modulierenden Faktoren erkennen, es könne ihm auch in den Ferien sehr schlecht gehen. Die Ausprägung schwanke zwischen einem störenden Nebengeschehen bis zu tatsächlichen starken, und ihn dann auch beim konzentrierten Arbeiten behindernden Kopfschmerzen. Diese seien aber dann auch medikamentös behandelbar, das Ziehen jedoch nicht. Er sei seit kurzem in einer Akupunktur, was immerhin ein verändertes Empfinden des Schmerzes und eine Konzentration auf den Aufprallpunkt beim Unfall bewirkt habe. 2009 sei eine sehr schlechte Phase gewesen, weshalb ein MRI Schädel durchgeführt worden sei, welches aber keine Rückstände der damals stattgehabten Blutung frontal links gezeigt habe. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit empfinde er die Konzentrationsstörungen vor allem darin begründet, dass er sich durch das Ziehen abgelenkt fühle ohne erhöht ablenkbar durch äußere Reize zu sein: Gedächtnisprobleme bemerke er keine, auch keine Planungs- oder Aufmerksamkeitsdefizite, was ihm auch von Seiten der Vorgesetzten oder Mitarbeitenden nicht berichtet worden sei. Keine Fehler bei der Arbeit, keine Verlangsamung. Er benötige einfach einen erhöhten Effort, die gewünschte Konzentrationsleistung erbringen zu können. Er habe verschiedentlich auf Ihre Verordnung hin Inderal ausprobiert, bei ansteigender Dosierung würde dies aber so stark mit seiner sportlichen Leistungsfähigkeit interferieren, dass er es abgesetzt habe. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, der Patient ist sich aber nicht mehr sicher, ob er evtl. kurze Zeit eine logopädische Therapie absolviert habe. Danach regelrechte 4-jährige Lehre als Schalteranlagenmonteur, danach Studium der Elektrotechnik. Aktuelle Medikation: Keine. Der 34-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann sehr adäquat und differenziert über Beginn, Verlauf und Ausprägung der Symptomatik berichten. Er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, rasche Auffassungs- und Umsetzungsgabe. Das klinische Arbeitstempo ist zügig, keine Antriebsminderung. Der Arbeitsstil zeigt sich strukturiert, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Spontansprache, Sprach- und Instruktionsverständnis zeigen keine Auffälligkeiten und sind auch für komplexere Aufgaben problemlos gegeben. Affektiv freundlich und zugewandt, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 15-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Der verzögerte Abruf, die relative Behaltensleistung und das Wiedererkennen zeigen sich intakt. Im visuell-episodischen Gedächtnis wird eine komplexe geometrische Figur genügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und figurale Ideenproduktionen, bei der phonematischen Wortflüssigkeit quantitativ reduzierte Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit gute psychomotorische Geschwindigkeit, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird bei intaktem Konzeptwechsel fehlerfrei in der erwarteten Zeit absolviert. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei guter Fehlerfestigkeit bearbeitet, intakte Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine intakte Reaktionsgeschwindigkeit in der selektiven Aufmerksamkeit, ebenfalls gute Leistung in der geteilten Aufmerksamkeit ohne erhöhte Fehleranfälligkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und verlangsamt, aber ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer und motivierter, differenzierter Patient mit lediglich einer leicht eingeschränkten verbalen Ideenproduktion bei im Vergleich dazu besserer figuraler Modalität. Die verbal-mnestischen und visuell-mnestischen, visuo-konstruktiven, exekutiven und Aufmerksamkeits- sowie Konzentrationsfunktionen zeigen sich im 1.5-stündigen Untersuchungszeitraum unauffällig. Die vom Patienten berichteten, ihn im Alltag einschränkenden und vom Spannungskopfschmerz abhängigen Konzentrationseinschränkungen konnten im relativ kurzen Testzeitraum nicht beobachtet werden.Insgesamt entsprechen diese Befunde sehr diskreten Funktionseinschränkungen links frontaler Hirnareale, prinzipiell passend zu der anamnestisch berichteten residuellen Blutung links frontal. Aufgrund der Anamnese und der insgesamt sehr leichten Ausprägung der Befunde erscheint aber eine Akzentuierung (durch das SHT oder die chronischen Kopfschmerzen) einer eventuellen vorbestehenden Sprachentwicklungsstörung bei anamnestisch berichtetem Stützunterricht in der Grundschule eher wahrscheinlich. Aus neuropsychologischer Sicht ergeben sich keine weiteren Massnahmen. Fahr- und Arbeitstauglichkeit sind problemlos gegeben. Gerne bestätigen wir Ihnen den Erhalt Ihres Briefes vom 12.09.2015. Wie Ihnen bereits im Gespräch mitgeteilt, erfüllen Sie aufgrund der in der angemeldeten neuropsychologischen Untersuchung erhobenen Aufmerksamkeitsdefizite als Folgen des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas die für das Führen eines PKW's erforderlichen Kriterien aus kognitiver Sicht aktuell nicht. Ein Bericht an das Strassenverkehrsamt erfolgt unsererseits aber nicht. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, haben wir den vereinbarten Kontrolltermin vom 25.11.2015 storniert, sind auf erneute Anmeldung aber gerne zu einer Verlaufskontrolle bereit. Wir wünschen Ihnen gute Besserung. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma mit/bei Epiduralhämatom rechts (im Verlauf regredient), Felsenbeinlängsfraktur rechts und Kalottenfraktur rechts parietal. Der Patient berichtet, dass es ihm sehr gut gehe, er gar keine Kopfschmerzen mehr und nur gelegentlich noch einen frontopariertalen Druck verspüre und zum Teil einen leichten Schwindel, wenn er sich hinlege. Er habe ab dem 31.08. wieder zu 100% in seiner Tätigkeit im Innendienst im Verkauf zu arbeiten begonnen, was vom ersten Tag her problemlos geklappt habe: Er arbeite in einem Großraumbüro, sei weder erhöht ablenkbar noch bemerke er Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, sei nicht reduziert belastbar oder müde am Abend. Kein erhöhtes Schlafbedürfnis. Qualitativ seien weder ihm noch Vorgesetzten oder Mitarbeitenden Fehler aufgefallen, er erbringe wieder dieselbe Leistung wie vor dem Unfall. Es bestehe eine 24-stündige Amnesie für das Ereignis, 2 bis 3 Minuten vor dem Sturz beginnend. Danach sei er wie auf einen Schlag wieder zu 100% anwesend gewesen, erinnere sich an sämtliche Begebenheiten vor und seitdem. Gedächtniseinschränkungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme würden auch im privaten Rahmen nicht berichtet oder erlebt, seit 2 bis 3 Wochen habe er zum Teil etwas Mühe, das richtige Wort zu finden, vermutlich sei dies aber bereits vorbestehend. Es habe ihm niemand das Autofahren verboten, dennoch habe er es in den ersten Wochen unterlassen, fahre wenn möglich nur sehr kurze Strecken, was aber problemlos klappe und er fühle sich komplett sicher. Aktuelle Medikation: keine Aufgrund der nun vierwöchigen Vollzeitsarbeitstätigkeit des Patienten ohne subjektive Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsstörungen, Fehleistungen, eingeschränkte Belastbarkeit oder erhöhte Ermüdbarkeit möchte der Patient auf eine ausführliche neuropsychologische Untersuchung verzichten. Wir haben ihm empfohlen, sich in den nächsten Monaten noch zu schonen und sich beim Auftreten von Problemen oder Fehlleistungen sofort zu melden. Herr Y ist mit diesem Vorgehen einverstanden. Neuropsychologische Untersuchung bei Bedarf. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei links betonten fronto-subkortikalen Funktionsstörungen nach CVI der Corona radiata links (12.2011). Es gehe ihr deutlich besser als vor 2 Jahren, sie sei nicht mehr so müde und müsse sich nach der Arbeit nicht mehr sofort hinlegen. Persistieren würden die Gefühlsstörungen in der rechten Hand, ebenfalls sei der Gang zum Teil noch unsicher. Die geistige Leistungsfähigkeit habe sich auch verbessert, bei der letzten neuropsychologischen Untersuchung sei sie beruflich in einer schwierigen Situation mit wenig Verständnis für ihre Einschränkungen gewesen. Man habe ihr damals vorgeworfen, dass sie die Arbeit verweigert hätte, aggressiv gewesen sei. Jetzt nach einem Chefwechsel sei alles etwas ruhiger, sie könne Informationen wieder aufnehmen, vergesse nicht mehr so viel und sie sei zuversichtlicher in Bezug auf die Zukunft. Trotzdem würden Mitarbeitende bemerken, dass sie Dinge vergesse, während sie selber das Gefühl habe, Gelesenes und Besprochenes aufnehmen zu können, auch dem Ehemann würde nichts auffallen. Sie schlafe gut, sei nicht mehr erhöht ermüdbar. Sie habe das Pensum auf 80% reduziert, mehr würde sie sich nicht mehr zutrauen. Sie fahre problemlos Auto, habe im Alltag keinerlei Einschränkungen. Seit 06.2013 hätten keine neurologischen Kontrollen mehr stattgefunden. Aktuelle Medikation: Cipralex 20 mg 1-0-0, Atorvastatin 20 mg 1-0-0, Nebilet 1-0-0, Tiatral 1-0-0. Die 54-jährige Fr. Y erscheint alleine pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, keine Antriebsminderung oder kognitive Verlangsamung eruierbar, gute Auffassungsgabe auch für komplexere Aufgaben. Sie arbeitet kooperativ und motiviert mit, ein durchgeführtes Symptomvalidierungsverfahren ergibt keinerlei Hinweise auf eine Aggravationstendenz. Leicht erhöhte Ablenkbarkeit, leichte Aufmerksamkeitsfluktuationen. Sie beginnt Aufgaben aber sehr rasch, zum Teil bevor sie sie richtig verstanden hat. Die Fehlerkontrolle ist klinisch deutlich vermindert, was in der Voruntersuchung nicht beschrieben wurde. Die Belastbarkeit ist im 1.5-stündigen Untersuchungszeitraum nicht eingeschränkt. Im Affekt schwingungsfähig und eher gesteigert perseveriert sie zum Teil noch auf dem für sie sehr belastenden Arbeitsklima, insgesamt berichtet sie aber, sich nun arrangiert zu haben. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt unauffällig gelernt. Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf, intakte Wiedererkennungsfähigkeit. Eine zuvor mit deutlichen visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten und nur unvollständig kopierte komplexe geometrische Figur wird ebenfalls mit einer deutlich verminderten Anzahl an Elementen erinnert. Frontalhirnfunktionen: Aktuell quantitativ intakte formal-lexikalische und figurale Ideenproduktionen, qualitativ jedoch erhöhte Perseverationstendenz, keine Auffälligkeiten in der semantischen Wortflüssigkeit. Gutes verbales Arbeitstempo, aktuell deutlich verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Überprüfung der gerichteten Aufmerksamkeit zeigt sich eine leicht eingeschränkte Leistung aufgrund attentionaler Defizite bei intakter psychomotorischer Geschwindigkeit, weiterhin zeigen sich bei einer analogen Aufgabe zur Überprüfung der geteilten Aufmerksamkeit attentionale Defizite und Mühe beim Konzeptwechsel, insgesamt deutlich verminderte Leistung. Bei einer Aufgabe zur Überprüfung der Daueraufmerksamkeit weiterhin leicht verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit bei guter Fehlerkontrolle und defizitärer Konzentrationsleistung. Diskret motorisches Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit mit reduzierter Impulskontrolle in der selektiven Aufmerksamkeit sowie ebenfalls verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf auditive bei gleichzeitiger Präsentation visueller Stimuli mit ebenfalls deutlich erhöhter Fehlerzahl.Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in zügigem Arbeitstempo, aber mit ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten insgesamt nur unvollständig erfasst und kopiert, aktuell Hinweise auf eine visuo-konstruktive, nicht aber -perzeptive Störung. Keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt oder eine visuell-agnostische Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, leicht erhöht ablenkbare, schwingungsfähige und im Antrieb eher gesteigerte Patientin mit leichten Aufmerksamkeitsfluktuationen, reduzierter Fehlerkontrolle und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen mit eingeschränkter gerichteter, geteilter, selektiver und Daueraufmerksamkeit, verminderter visuo-verbaler Interferenzfestigkeit, beeinträchtigtem Konzeptwechsel, ausgeprägten visuo-konstruktiven Planungs- und Strukturierungsdefiziten mit Hinweisen auf eine visuo-konstruktive Dyspraxie und erhöhter Fehleranfälligkeit sowie eine im Vergleich dazu leichte, modalitätsunabhängige Abrufschwäche. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 13.06.XXXX haben sich die Befunde im Bereich der Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen akzentuiert bei auf der Verhaltensebene deutlicher Verbesserung der affektiven Komponente und aktuell Hinweisen auf eine leichte Impulskontrollstörung mit verfrühtem Beginnen der Aufgaben, motorischer Perseverationstendenz, deutlich verminderter Fehlerkontrolle und Ablenkbarkeit sowie Aufmerksamkeitsfluktuationen. Diese Befunde entsprechen aktuell Einschränkungen vor allem rechts fronto-subkortikaler Hirnareale, welche zum Teil als residuelle Folgen des erlittenen CVI Corona radiata links (12.XXXX) erklärbar sind. Die generelle Progredienz vor allem der rechtsbetonten Defizite ist aktuell aber nicht klar, wären aber grundsätzlich mit der Lokalisation der von den Vorgesetzten berichteten Aggressivität und der aktuell eher gehobenen Stimmung vereinbar. Wir empfehlen deshalb weitere Abklärungen. Aufgrund der nun deutlich frontal rechts betonten kognitiven Defiziten und den an die rechtshemisphärische Funktionsstörung assoziierten Verhaltensveränderungen empfehlen wir eine neurologische Verlaufskontrolle mit vorgängigem MRI Schädel (vaskuläre Läsion rechtshemisphärisch, Hirnatrophie?). Fr. Y wünscht, im Hause hierfür angemeldet zu werden. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir eine Kopie des Berichts mit Bitte um direktes Aufgebot mit vorgängigem MRI Schädel und Termin an einem Montag- oder Donnerstagnachmittag ab 13.30 an die Kollegen der zerebrovaskulären Sprechstunde schicken. Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese aktuell als fraglich einzustufen. Wir empfehlen eine Fahrkarenz bis zum Ende der Abklärungen. Arbeitsfähigkeit: Diese ist aktuell sicherlich deutlich eingeschränkt. Unter Berücksichtigung des Verlaufs ist vier Jahre nach dem Ereignis von keiner signifikanten Besserung mehr auszugehen. Wir schätzen die Arbeitsfähigkeit aus kognitiver Sicht weiterhin als um 20-30 % reduziert ein und empfehlen eine IV-Anmeldung. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in Abhängigkeit der weiteren Erkenntnisse. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Hauptdiagnosen Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) EM 22.01.2015. - Akuter Beginn am 22.01.2015 mit übertragene rasch progredienten Kribbelparästhesien palmar und plantar, neuropathische Schmerzen, im Verlauf beinbetonte distale Tetraparese, Dysphagie, Dysarthrie, Diplegia facialis. - Liquorpunktion 01.2015: Zytoalbuminäre Dissoziation, Laktat leicht erhöht. Besserung unter je 5 Zyklen Plasmapherese sowie 7 Zyklen IVIG. Zwischenanamnese Patient, zweimalig umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient, zuletzt 05.2015 mit damals Diagnose einer Funktionsstörung bifronto-temporo-limbischer Hirnareale linksbetont noch unklarer ätiologischer Zuordnung, DD entzündliche / paraneoplastische / neurodegenerative Genese, DD zusätzliche interagierende vorbestehende Leistungsschwächen (anamnestisch bekannte Lernschwäche). Im Rahmen eines stationären Aufenthalts in der Klinik K im Park, Stadt S, erfolgte im Verlauf ebenfalls eine neuropsychologische Diagnostik und Therapie, wobei sich während 9 Wochen ein erfreulich positiver Verlauf zeigte mit bei Austritt noch bestehender leichter neuropsychischen Störung. Auf testpsychologischer Ebene fanden sich Auffälligkeiten in Teilbereichen der exekutiven Funktionen, des episodischen Gedächtnisses sowie des verbalen Arbeitsgedächtnisses. Auf Verhaltensebene fielen leichte Auffälligkeiten im formalen Denken (leichte Verlangsamung, Umständlichkeit, Perseverationen) sowie leichte Defizite bei der Arbeits- und Handlungsplanung auf. Zum Zeitpunkt des Austrittes sprach aus neuropsychologischer Sicht nichts gegen die Fahrtauglichkeit. Der Patient erscheint zum heutigen Termin zu einer Verlaufsuntersuchung. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet adäquat und kohärent über den Verlauf der letzten Monate. Er gibt an, noch regelmäßig zweimal wöchentlich eine Therapie in Stadt S zu besuchen. Dabei gehe es hauptsächlich um Muskelstärkung und körperliches Training. Die Ergotherapie sei nicht mehr wiederaufgenommen worden, da er sich kognitiv wieder wie früher fühle. Sein Vorzustand sei noch nie hoch gewesen, er habe schon immer gewisse Schwächen gehabt, insbesondere im Gedächtnis, und habe schon immer vieles aufschreiben müssen und oft mehrere Notizhefte dabei gehabt, da er sonst alles vergessen habe. Er schätze es so ein, dass seine kognitive Leistungsfähigkeit nie 100 gewesen sei und er nun diesen Zustand wieder erreicht habe. Relevante kognitive Einschränkungen, welche auch im Alltag störend seien, werden verneint. Schlaf und Appetit seien unauffällig. Die Stimmung sei gut, er sei auch wieder belastbar. Den Führerausweis für LKW habe er freiwillig abgegeben. Autofahren gehe hingegen einwandfrei. Für die genauere Anamnese wird freundlicherweise auf die Vorberichte verwiesen. Aktuelle Medikation Acidum folicum 5 mg/d, Amlodipin Mepha 10 mg/d, Pradif T 400 µg/d, Saroten retard 25 mg/d, Torem 5 mg/d, Votum 20 mg/d, Adartrel 0,25 mg/d, Vitamin B12. Allseits korrekt orientierter, kooperativer Rechtshänder. Im Gespräch etwas umständlich und kognitiv leicht verlangsamt, im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserter Antrieb. Ist positiv gestimmt, stabil, nicht depressiv wirkend. In der Testuntersuchung gutes Durchhaltevermögen, unauffällige Belastbarkeit, keine relevanten Aufmerksamkeitsstörungen im Verlauf feststellbar, keine Impulskontrollstörung, im Vorgehen jedoch oft unsystematisch und ungeplant. Das Arbeitstempo ist entsprechend zum Teil reduziert. Bei Konfrontation mit den eigenen Defiziten störungseinsichtig. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiografisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve mit insgesamt leicht eingeschränkter Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist leicht reduziert mit einer Intrusion, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist jedoch intakt ohne Verkennungen. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf mit kurzem Hinweisreiz die Grundstruktur und eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden, es finden sich leichte konfabulative Elemente. Die Speicherfähigkeit ist im figuralen Bereich jedoch erhalten.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, qualitativ fallen leichte Perseverationstendenzen sowie vereinzelt Regelbrüche auf. Die figurale Ideenproduktion zeigt sich im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich gebessert, das Vorgehen ist unsystematisch und ungeplant, dadurch kommt es zu einer Auslassung und Repetition, das Endergebnis in quantitativer Hinsicht jedoch erwartungsgerecht. Bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit finden sich durchschnittliche Resultate, im Vergleich zur Voruntersuchung deutliche Besserung der Konzentrationsfähigkeit und psychomotorischen Geschwindigkeit, auch bei der komplexeren Variante adäquate Bearbeitungsgeschwindigkeit, es fallen jedoch leichte Schwierigkeiten in der mentalen Flexibilität und Umstellfähigkeit auf. Leichte Verlangsamung und Interferenzfestigkeit im Stroop-Test bei jedoch durchschnittlicher qualitativer Leistung, im Vergleich zur Voruntersuchung signifikante Besserung. Leicht reduzierte Handlungsplanung und Konzeptfähigkeit (DD vorbestehend). Keine relevante Einschränkung der fokussierten und geteilten Aufmerksamkeit, keine relevante psychomotorische Verlangsamung. Die Belastbarkeit und Daueraufmerksamkeit im Verlauf der Testung sind insgesamt adäquat, es finden sich keine Hinweise auf eine relevante Ermüdbarkeit oder eine erhöhte Ablenkbarkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, etwas inhaltsarme Spontansprache, sonstige relevante sprachlichen Auffälligkeiten. Das einfache Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Keine Hinweise auf Einschränkungen des Konfrontationsbenennens. Beim Lesen und Schreiben leichte Auffälligkeiten, a.e. im Rahmen vorbestehender Schwächen, DD leichte Lese-Rechtschreibschwäche. Rechnen kursorisch für einfaches Testmaterial unauffällig, vereinzelt Flüchtigkeitsfehler. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert, im Verlauf finden sich Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten, etwas sprunghaftes Vorgehen, dadurch einzelne Ungenauigkeiten. Jedoch keine Hinweise auf relevante visuo-konstruktive, -räumliche oder -perzeptive Störungen. Das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren wie auch von Szenen ist unauffällig. Keine visuelle Agnosie, auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung findet sich - verglichen mit der letzten Abklärung in der Klinik K im Park 05.2015 - ein erfreuliches, weitgehend stabil gebliebenes Testleistungsprofil. Insgesamt entsprechen die Befunde einer noch formal leichten kognitiven Störung, wobei - kongruent mit den Vorbefunden - leichte Minderleistungen in Teilbereichen der exekutiven Funktionen (Handlungsplanung, mentale Flexibilität, Interferenzanfälligkeit), im mnestischen Bereich (Lern- und Abrufstörung verbal betont mit leichter Intrusionsanfälligkeit), ein vermindertes sprachlich-konzeptuelles Denken sowie auf Verhaltensebene leichte Auffälligkeiten im formalen Denken (Umständlichkeit, leichte Tendenz zu Perseveration, Verlangsamung) feststellbar sind. Die Phänomenologie der Befunde und der Verlauf sprechen eher gegen eine primär neurodegenerative Genese. Wir gehen in erster Linie von einer konstitutionellen Ätiologie im Sinne von vorbestehenden Teilleistungsschwächen aus. DD interagierende Störwirkungen durch eine metabolische/entzündliche Komponente (u.a. Hinweise auf Vitamin B12-Mangel). Das Führen von Automobilen wäre mit diesen Befunden aus neuropsychologischer Sicht formal gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung ist nicht vorgesehen, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Vorbefunde Im Rahmen der Voruntersuchung 02.2015 fanden sich insgesamt durchschnittliche bis überdurchschnittliche Testleistungen mit einzig - unter Berücksichtigung der hohen Bildung und dem allgemeinen überdurchschnittlichen Leistungsniveau - etwas auffallender leichter Asymmetrie zu Ungunsten des verbalen Lernens im Vergleich zu den Leistungen in der figuralen Modalität (leichter Abfall beim verzögerten freien Erinnern, jedoch intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit). Die Kriterien einer milden kognitiven Beeinträchtigung (amnestic MCI) waren allerdings (noch) nicht erfüllt. Aufgrund der anamnestisch beschriebenen störenden Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit im letzten Jahr - und insbesondere auch unter Berücksichtigung der positiven Familienanamnese - wurde zur Ausschlussdiagnostik und genaueren Klassifikation die Durchführung einer Erstbildgebung des Kopfes (Schädel MRI), eine Labordemenzdiagnostik und neuropsychologische Kontrolluntersuchung empfohlen. Zusatzuntersuchungen Schädel-MRI vom 27.05.2015: Für das Alter leicht auffallend weite Seitenventrikelvorderhörner bei ansonsten normal weitem Ventrikelsystem und normal weiten äusseren Liquorräumen (nicht von klinischer Relevanz), keine Hippocampusatrophie, keine sonstigen Auffälligkeiten, keine Raumforderung, keine akute ischämische Läsionen. Laboruntersuchung vom 27.05.2015: Leicht erhöhter TG-Wert (Triglyceride) von 2.97 mmol/L, ansonsten unauffällige Blutwerte. Zwischenanamnese Hr. Y berichtet über eine zwischenzeitlich weitgehend unveränderte Situation. Sowohl im beruflichen Alltag als auch zu Hause bemerke er nach wie vor eine Vergesslichkeit und Schwierigkeiten mit dem Namensgedächtnis, wobei die Problematik phasenweise resp. je nach Tagesverfassung fluktuieren würde. Es gäbe Tage, wo er nichts merke. Andererseits gäbe es Phasen, wo es intensiv sei und ihm wie auch Mitmenschen und Bekannten im nahen Umfeld auffallen würde. Heute sei ein schlechter Tag, er merke, dass er sich mehr konzentrieren müsse als sonst. Auf Nachfrage bestätigt er, seit mehreren Nächten schlecht geschlafen zu haben, zudem beschreibt er leichte Schmerzen und ein Verspannungsgefühl im Nacken-/Schulterbereich. Generell müsse er aber viel mehr aufschreiben und notieren als früher, und es würde ihn besonders irritieren, dass er bei Gesprächen auch im privaten Umfeld nicht mehr richtig mitkomme, wobei ihm unklar sei, inwieweit es eventuell mit dem Interesse am Gesprächsthema in Zusammenhang stehe. Er habe das Gefühl, nicht mehr ein so attraktiver Gesprächspartner zu sein wie früher. Psychisch fühle er sich weitgehend stabil, eine relevante Traurigkeit oder Depressivität wird verneint. Beschrieben wird jedoch neben einer intensiven privaten/familiären Zeit mit vielen Plänen und Erneuerungen auch eine unverändert schwierige resp. diffuse berufliche Situation. Betreffend letzterer wird einerseits eine Überforderung bei unklarer beruflicher Zukunft und nach wie vor laufender beruflicher Umstellung und Umstrukturierung innerhalb der Firma, andererseits eine Unterforderung bei verändertem Arbeitsumfeld mit nicht immer berauschender und teilweise weniger interessanter Arbeit beschrieben. Zwischenzeitlich sei es zu keinen medizinisch relevanten Ereignissen gekommen. Allseits korrekt orientierter, kooperativer und freundlich zugewandter Rechtshänder. Im Gespräch und der Interaktion offen und adäquat, arbeitet in der Testsituation um gute Leistungen bemüht mit. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind keine Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen feststellbar, der Antrieb ist unauffällig. Das Arbeitstempo und die Auffassungsgabe sind hoch. Affektiv ist Hr. Y schwingungsfähig und stabil, es finden sich keine Hinweise auf relevante neuropsychiatrische Auffälligkeiten, i.B. keine manifeste depressive Symptomatik. Zur Vermeidung eines Übungseffekts wurden bei Möglichkeit parallele Testversionen eingesetzt.Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Beim Lernen einer kurzen nicht assoziativen Wortliste unauffällige Erfassungsspanne, im Verlauf altersegerechte Lernkurve und Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Im spontanen Spätabruf sind die Erinnerungsleistung und das Wiedererkennen normgerecht, keine Verkennungen, im Vergleich zur Voruntersuchung unverändertes Ergebnis. Eine zuvor korrekt kopierte komplexere Figur wird im spontanen Spätabruf in korrekter Proportion und Strukturanordnung sowie überdurchschnittlicher Anzahl an Teilelementen reproduziert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Vergleich zur Voruntersuchung insgesamt unverändertes Testprofil mit nur vereinzelten leichten (nicht klinisch relevanten) Leistungsfluktuationen bei jedoch quantitativen Werten im durchschnittlich-überdurchschnittlichen Bereich. Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formallexikalisches und semantisches Kriterium. Überdurchschnittliche Leistung bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion, keine Perseverationen. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Unauffällige Leistungen bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A und B). Die psychomotorische Geschwindigkeit ist überdurchschnittlich hoch, die kognitive Flexibilität und Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung (geteilte Aufmerksamkeit) wie auch die Umstellfähigkeit und Handlungsplanung sind normgerecht. Die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Daueraufmerksamkeit sind ebenfalls überdurchschnittlich und im Vergleich zur Voruntersuchung weitgehend kongruent. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige und formal unauffällige Spontansprache. Sprachliche Prosodie und Sprachverständnis sind unauffällig. Die Lese-, Rechtschreib- und Rechenleistungen sind unverändert resp. unauffällig, beim Rechnen ein Flüchtigkeitsfehler. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und kopiert. Keine visuo-konstruktive, -räumliche oder -perzeptive Störungen, keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglect. Sämtliche, im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung geprüften kognitiven Leistungen fielen unauffällig aus, wobei sich – verglichen mit den Vorbefunden 02.2015 – abgesehen von vereinzelten (klinisch nicht relevanten) Leistungsfluktuationen, insgesamt kongruente resp. stabile Testleistungen in allen geprüften kognitiven Funktionsbereichen zeigen. Hinweise auf eine signifikante Veränderung oder Verschlechterung des Testleistungsprofils oder auf eine relevante neuropsychologische Funktionsstörung ergeben sich nicht, i. B. keine klaren Zeichen für ein amnestic MCI. Auf Verhaltensebene ist Hr. Y adäquat und affektiv stabil. Anamnestisch werden eine belastende berufliche und intensive private Situation, Schlafstörungen und eine Nackenverspannung/-schmerzen beschrieben. Diese Belastungsfaktoren und psychologisch-psychoreaktive/-somatische Komponenten scheinen – i. B. auch unter Berücksichtigung der weitgehend unauffälligen bildgebenden und Labordiagnostik – u. E. im Vordergrund zu stehen und dürften sich durchaus negativ auf die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit im Alltag auswirken und die subjektiv beschriebene Vergesslichkeit und die Leistungsschwankungen hinreichend erklären. Wir empfehlen eine ambulante Verhaltenstherapie mit Coaching im Berufsalltag und Schwerpunkt Psychohygiene, Stressbewältigung, Erlernen von Entspannungstechniken, u. a. Hr. Y zeigte sich diesbezüglich positiv eingestellt. Einzelne Adressen und Kontaktinformationen wurden ausgehändigt. Bei Bedarf oder Fragen kann sich Hr. Y jederzeit bei uns melden. Bezüglich der Fahreignung bestehen aus neuropsychologischer Sicht formal keine Einschränkungen. Ebenfalls keine Limitation bezüglich der Arbeitsfähigkeit in der aktuellen Berufstätigkeit. Neuropsychologische Kontrolluntersuchung in 1,5 Jahren empfehlenswert (bei Bedarf oder neuen Aspekten ggf. gerne auch früher). Wir werden den Patienten, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, hierfür aufbieten. Im Rahmen der Nachkontrolle je nach Befund und Verlauf dann auch Evaluation der Bedürftigkeit eines Verlaufs-Schädel-MRI und/oder einer weiterführenden Diagnostik. Die Beurteilung wurde in einem eingehenden Gespräch mit dem Patienten dargelegt. Reguläre neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei St. n. Polytrauma mit schwerem Schädelhirntrauma 11.2014, Beurteilung der Fahreignung. Vorbefunde/Vorgeschichte: Im Rahmen der Voruntersuchung vom 19.05.2015 fanden sich leichte bis mittelschwere kognitive Defizite mit im Vordergrund stehender Antriebsminderung und psychomotorischen Verlangsamung, Einschränkungen im Bereich der exekutiven und attentionalen Funktionen einschl. der verkehrsrelevanten Aspekten sowie mnestische Defizite (Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung), spontansprachliche und sprachassozierte Auffälligkeiten (Wortfindungs-/Formulierungsstörungen, Dysnomie, Dyskalkulie, Dysgraphie/Dysorthographie) und Verhaltensauffälligkeiten im Sinne einer Anosodiaphorie mit Unbekümmertheit und Anzeichen einer Distanzminderung und Witzelneigung, gut als residuelle Folgen des erlittenen schweren Schädelhirntraumas 11.2014 und den im CCT ersichtlichen Parenchymdefekten erklärbar. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen. Hr. Y erscheint pünktlich ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er gibt an, im Moment sehr traurig und belastet zu sein wegen der Nachricht des Todes des Ehemanns der Schwester, die er gestern erhalten hätte. Das würde ihn sehr stark mitnehmen. Er fühle sich jedoch ansonsten gut und auch in der Lage die Untersuchung durchzuführen, er sei nur etwas durcheinander. Betreffend seiner kognitiven Leistungsfähigkeit gibt er an, in der Zwischenzeit regelmäßig eine Ergotherapie besucht und Fortschritte bemerkt zu haben. Relevante Einschränkungen der Sprache, des Gedächtnisses oder der Geschwindigkeit verneint er. Er fühle sich eigentlich gut und auch in der Lage Auto zu fahren. Zwischenzeitlich sei er nicht mehr gefahren, den Führerausweis würde er jedoch nach wie vor noch besitzen. Eine vertrauensärztliche Abklärung sei im Januar geplant. Betreffen der Medikation gibt er an, nicht regelmäßig die Medikamente einzunehmen. Zwischenzeitlich keine medizinisch relevanten Ereignisse, keine Schlafanfall verdächtige Ereignisse oder epileptische Anfälle. Zu Hause sei er selbständig, kümmere sich selbst um den Haushalt und das Kochen. Er besuche auch regelmäßig eine Physiotherapie. Aktuelle Medikation: Gemäß Patient nicht regelmäßig, gemäß mitgebrachter Liste Aspirin Cardio 100 mg/d, Crestor 20 mg/d, Esomep 40 mg/d, Cipralex 10 mg/d, Coversum N 5 mg/d. Allseits korrekt orientierter, zu Beginn der Untersuchung sehr nervös und agitiert wirkender Patient beruhigt sich etwas im Verlauf des Gesprächs. Während der Anamneseerhebung fallen deutliche Formulierungsstörungen mit oft Wortfindungsschwierigkeiten und Suchverhalten nach Wörtern auf, vereinzelt Paraphasien. Im Verhalten zeigt sich eine leichte Antriebsminderung, das Arbeitstempo ist zeitweise leicht reduziert, insgesamt im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch leicht verbessert. Im Verlauf zeigen sich leichte Konzentrationsfluktuationen und eine erhöhte Ablenkbarkeit, die Belastbarkeit ist reduziert, im Verlauf zeigt sich eine leichte Ermüdung sowie ein vermindertes Durchhaltevermögen. Die Störungseinsicht ist partiell gegeben, oft ist der Patient jedoch dissimulierend und leicht anosodiaphorisch.MMS: 26/30 Pkt. (im Vergleich zur Voruntersuchung unverändert), Uhrentest unauffällig mit 7/7 Pkt. Gedächtnis: Kursorisch intaktes alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Über zeitgenössische Begebenheiten kann korrekt inkl. kontextualer Zusammenhänge berichtet werden. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine verbesserte, insgesamt altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf jedoch sehr instabile Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum gelernten unauffällig, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt, im Vergleich zur Voruntersuchung keine Hinweise auf Intrusionen oder Konfabulationen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nach kurzem Hinweisreiz die Grundstruktur und eine unauffällige Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Leicht verminderte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium. Im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserte, unauffällige semantische Ideenproduktion, keine relevanten qualitativen Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ leicht reduziert, im Vergleich zur Voruntersuchung jedoch diskret verbessert. Die mentale Flexibilität ist eingeschränkt. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen, leicht verbesserte, insgesamt jedoch ungenügende visuo-verbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test mit erhöhter Fehleranfälligkeit sowie verlangsamtem Bearbeitungstempo. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B) finden sich Einschränkungen der psychomotorischen Geschwindigkeit wie auch der Fehlerkontrolle und der Umstellfähigkeit, bei der komplexeren Variante kommt es wiederholt zu Fehlern, trotz Hilfestellungen wiederholt Verlust des Konzepts, nach Überschreiten des Zeitkriteriums wird die Aufgabe abgebrochen. Im Verlauf der Untersuchung Anzeichen einer verminderten Belastbarkeit und Daueraufmerksamkeit, Ermüdbarkeit, erhöhte Ablenkbarkeit. Bei einer computergestützten Aufgabe zur parallelen Reizverarbeitung finden sich verlangsamte Reaktionszeiten und eine verminderte Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit zur komplexen Aufmerksamkeit und parallelen Reizverarbeitung ist leicht eingeschränkt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion relativ flüssige, durch Wortfindungs- und Formulierungsstörungen geprägte Spontansprache, vereinzelt Paraphasien, keine Dysarthrie, unauffällige sprachliche Prosodie. Im Vergleich zur Voruntersuchung verbesserte Leserechtschreibfähigkeit, Rechnen kursorisch besser erhalten. Bei der Prüfung der Praxien keine relevanten Auffälligkeiten. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Zeichnen einfacher geometrischer Figuren und Formen wie auch einer komplexeren geometrischen Figur kursorisch unauffällig, diskrete Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten. Das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten wie auch das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung. Keine visuelle Agnosie, in der Exploration auch keine Hinweise auf einen visuellen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologisch-verhaltensneurologischen Untersuchung zeigen sich – verglichen mit den Vorbefunden 05.2015 – vereinzelt positiv veränderte Resultate, insbesondere im sprachlich/sprachassoziierten Funktionsbereich (Rechen-, Lese- und Rechtschreibfertigkeiten) sowie in einzelnen Teilbereichen der Exekutivfunktionen (Ideenproduktion, mentale Flexibilität und Handlungsplanung). Aktuell finden sich noch leichte residuelle spontansprachliche Auffälligkeiten (Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, vereinzelt Paraphasien), eine leichte Antriebsminderung sowie attentionale und frontal-exekutive Defizite, insbesondere eine Störung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit, der Daueraufmerksamkeit und längerfristigen Konzentrationsfähigkeit, der Interferenzfestigkeit und mentalen Flexibilität. Zudem zeigen sich leichte mnestische Defizite (verbalbetonte Auffassungs- und Lernstörung). Insgesamt somit aus neuropsychologischer Sicht erfreulicher Verlauf mit jedoch weiterhin bestehenden leicht bis leicht-mittelschweren kognitiven Funktionsstörungen bifrontaler und frontotemporo-subkortikaler Hirnareale als Folge des erlittenen schweren Schädelhirntraumas 11.2014. Ad Fahreignung: Trotz positiver Veränderung der Testresultate zeigen sich in mehreren verkehrsrelevanten kognitiven Funktionsbereichen (i. B. die komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen betreffend resp. der geteilten Aufmerksamkeit, der Daueraufmerksamkeit und der Reaktionsfähigkeit in komplexen Reizkonstellationen) ungenügende Resultate, so dass die Autofahreignung aus neuropsychologischer Sicht formal als nicht gegeben zu beurteilen ist. Ob und inwieweit sich (bald ein Jahr nach dem Ereignis) noch eine – zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis hinreichende – kognitive Verbesserung zeigen wird, bleibt offen, ist u. E. aber eher schwierig. Der Patient wurde diesbezüglich ausführlich aufgeklärt und informiert. Hr. Y wurde empfohlen, die reguläre vertrauensärztliche Untersuchung über das Strassenverkehrsamt (geplant für Januar 2016) abzuwarten und zwischenzeitlich auf das Autofahren zu verzichten. Dann ist u. E. eine verkehrsmedizinische Abklärung einschl. neuropsychologischer Fahreignungsprüfung angezeigt. Über die Kosten und ein mögliches allfälliges Nichtbestehen wurde der Patient informiert. Die Weiterführung der ambulanten Ergotherapie ist mit diesen Befunden empfehlenswert. Eine neuropsychologische Untersuchung wurde nicht vereinbart, bei Bedarf oder neuen Aspekten stehen wir jedoch gerne zur Verfügung. Ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei Gedächtnisleistungsstörungen und sensomotorischer, vorwiegend demyelinisierender Polyneuropathie der Beine. Angaben des Patienten: Es gehe ihm nicht sehr gut, er habe Probleme mit dem Zucker, den Augen, der Lunge, den Ohren und der Schulter, ebenfalls erfülle er knapp die Kriterien einer Schlafapnoe. Er sei heute hier, weil seine Erinnerung ausradiert sei, er erinnere sich weder an Kindheit noch an Ferien oder Erlebnisse seit der Kindheit bis hin zu was er am Vortag gegessen habe. Über Beginn und Verlauf der Symptomatik könne er keine Auskunft geben, da er ja alles vergesse, denke aber, dass es ca. 2-3 Jahre her sei. Beängstigend sei es für ihn geworden, als er im letzten November plötzlich nicht mehr gewusst habe, wie er den Namen der Tochter schreibe. Bei seiner letzten Arbeitsstelle bis 12.2014 sei er nach 12 Jahren entlassen worden, was ihn bis heute sehr beschäftige und er das Gefühl habe, er könne nichts Neues mehr aufnehmen, da sein Kopf noch damit gefüllt sei. In dieser Tätigkeit als Allrounder in einem Betrieb habe er hingegen ein nahezu photographisches Gedächtnis gehabt. In der aktuellen Tätigkeit als Verkäufer würden keine Fehler passieren, er kontrolliere aber mehr nach. Generell würde er die Gedächtnisprobleme eher im privaten denn im beruflichen Bereich bemerken: Wenn er etwas erledigen müsse oder seine Frau ihm einen Auftrag erteile, vergesse er alles unmittelbar wieder, müsse sich viele Notizen und Erinnerungen im Natel machen. Qualitativ sei er in den Alltagsfunktionen nicht eingeschränkt, erinnere Passwörter, habe den Überblick über die finanziellen Angelegenheiten. Auto fahre er problemlos und sicher. Der Schlaf sei jetzt mit dem Lyrica wieder besser, er sei aber sehr oft müde. Appetit gut. Die Stimmung sei bedrückt, die vielen körperlichen Beschwerden würden ihm zusetzen, dazu habe er Angst, an einem Burnout oder Alzheimer zu leiden. Ein MRI-Schädel habe zwar keine wegweisenden Befunde ergeben, aber kleine Flecken, welche vom Diabetes und der Sarkoidose stammen würden.Persönliche Anamnese: In Spanien geboren, regelrechte Schulzeit mit guten Noten, mit 16 Jahren in die Schweiz gekommen, Lehre als Konstruktionsschlosser abgeschlossen. Arbeitet aktuell als Telefonverkäufer. Der 47-jährigen Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, wirkt aber sehr belastet bei den Berichten über die diversen körperlichen Beschwerden. Er vermeidet Augenkontakt und spricht mit gepresster Stimme über die kognitiven und somatischen Beschwerden, z. T. Wortfindungsstörungen und sehr weitschweifige Spontansprache mit z. T. Satzabbrüchen aufgrund von Gedankensprüngen. In der geführten Testsituation dann flüssige, qualitativ unauffällige Spontansprache mit sehr rascher Auffassungsgabe auch für komplexe Instruktionen. Ein affektiver Kontakt kann dann auch problemlos hergestellt werden, er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Das klinische Arbeitstempo ist zügig, keine Antriebsminderung, strukturierter, fehlersicherer Arbeitsstil. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit während der Untersuchung. Leicht erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Im BDI ergeben sich 9 Punkte, was die Kriterien einer relevanten depressiven Episode nicht erfüllt, es ergeben sich aber Hinweise auf eine somatoforme Störung. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine fluktuierende Lernkurve und eine insgesamt knapp genügende Enkodierungsleistung mit erhöhter Intrusionstendenz. Im Vergleich zum höchsten erlernten Lerndurchgang kein Abfall im verzögerten Abruf, die relative Behaltensleistung und das Wiedererkennen sind intakt. Im Vergleich dazu leicht bessere Leistung im visuell-episodischen Gedächtnis beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, deutlich verminderte phonematische Wortflüssigkeit. Im Vergleich dazu deutlich bessere, leicht überdurchschnittliche figurale Ideenproduktion. Rasches verbales Arbeitstempo, intakte, fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit sehr rasche psychomotorische Geschwindigkeit, intakter Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei sehr guter Fehlerfestigkeit und intakter Konzentrationsleistung absolviert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine sehr rasche Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize ohne Fehler, ebenfalls gleichermassen rasche Reaktionszeiten auf auditive wie auch visuelle Stimuli ohne erhöhte Fehleranfälligkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich in der Untersuchungssituation flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch für komplexere Aufgaben gut gegeben, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben (hier zeigen sich fremdsprachlich bedingt orthographische Unsicherheiten), intaktes Lesesinnverständnis. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein besorgter und durch die multiplen Beschwerden belastet wirkender Patient mit weitschweifiger, gepresster Spontansprache mit z. T. Wortfindungsstörungen und Satzabbrüchen aufgrund von Gedankensprüngen bei ansonsten unauffälligem Testverhalten mit raschem Auffassungs- und Umsetzungsvermögen sowie zügigem Arbeitstempo ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Im kognitiven Bereich finden sich folgende Befunde: Leichte verbale Lernschwäche bei intakter Abruf- und Wiedererkennfähigkeit sowie eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit. Alle übrigen geprüften kognitiven Funktionen (sonstige sprachliche Funktionen, Aufmerksamkeit, Konzentration, Visuo-Konstruktion und Exekutivfunktionen) zeigen sich intakt. Insgesamt entsprechen diese Befunde sehr leichten Funktionseinschränkungen v. a. links frontaler Hirnareale, DD fremdsprachlich bedingt, DD stimmungsassoziiert. Die vom Patienten berichteten massiven Gedächtnisstörungen konnten in diesem Rahmen nicht eruiert werden, auch konnte er problemlos Angaben zu stattgehabten Untersuchungen machen. Unter Berücksichtigung der Anamnese, der Verhaltensbeobachtung und obiger Befunde ist am ehesten von einer funktionellen Symptomatik mit depressiver Komponente und Hinweisen auf eine somatoforme Schmerzstörung auszugehen, akzentuiert durch die psychosoziale Belastungssituation (Verlust des Arbeitsplatzes nach 12 Jahren). Wir empfehlen eine psychosomatische Therapie zum besseren Umgang mit den multiplen körperlichen Beschwerden. Die Befunde und auch Empfehlung mit Aussicht auf Besserung der kognitiven Defizite wurden mit dem Patienten besprochen. Er zeigte sich einer Therapie gegenüber aber sehr zurückhaltend. Arbeits- und Fahrtauglichkeit sind mit diesen Befunden problemlos gegeben. Gegebenenfalls sollte diesbezüglich auch aus psychiatrischer Sicht Stellung genommen werden. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsstörungen und Müdigkeit bei V. a. systemischen Lupus erythematodes, St. n. Sweet-Syndrom ED 05.15, St. n. seropositiver Oligoarthristis der Hände und St. n. Hepatitis C, ED 2013. Angaben der Patientin: Seit Anfang diesen Jahres sei etwas in ihrem Kopf nicht mehr so wie früher. Namen von Bekannten oder Kunden oder im Gespräch Begriffe seien ihr nicht mehr eingefallen, sie benötige eine deutlich grössere Konzentrationsleistung, um ihre Leistung am Arbeitsplatz erledigen zu können. Sie begehe konzentrationsbedingte Fehlhandlungen wie dass sie nach etwas suche, das sie gar nie an diesen Ort versorgt habe und sei ablenkbar: So würde sie eine Arbeit beginnen und wenn sie dabei gestört werde, habe sie längere Zeit, wieder zurückzufinden oder wisse nicht mehr, ob sie es bereits erledigt habe. Sie mache aber keine Fehler, sei nicht verlangsamt in Auffassungsgabe oder vergesse Besprochenes oder Gelesenes, sie benötige evtl. etwas mehr Erinnerungshilfen. Sie sei auch immer müde, dies sei zum Teil immer schon so gewesen, 1981 bei der Hepatitis C- Infektion akzentuiert, in den letzten Jahren weiter. Ebenfalls habe sie sich in der Persönlichkeit verändert, sie sei völlig lustlos, gleichgültig und könne sich zu nichts motivieren, und das sei absolut nicht sie. Sie sei auch dünnhäutiger geworden, die letzten Jahre mit den vielen Arztbesuchen, den Veränderungen und den unsicheren Zukunftsaussichten würden sie langsam zermürben, sie habe keine Kapazität mehr für Probleme anderer. Die gesamte Symptomatik habe sich massiv akzentuiert während des Sweet-Syndroms, sei nun deutlich rückläufig, aktuell bestünden z. T. noch Wortfindungsstörungen und konzentrationsbedingte Fehlleistungen, welche sich bisher aber nur auf den privaten Bereich beschränken würden.Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, gefolgt von einer Lehre als Hochbauzeichnerin. Arbeitet aktuell im eigenen Gipserei-Geschäft. Die 51-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann differenzierte und nachvollziehbare Angaben zum Beginn und Verlauf der kognitiven und körperlichen Symptome machen. Sie wirkt sehr belastet über die vielen stattgehabten Untersuchungen und unsicher bezüglich des weiteren Verlaufs und der Behandlung. Sie spricht fast logorrhoisch und quantitativ gesteigert, jedoch weder weitschweifig noch qualitativ auffällig. Es sind keine Wortfindungsstörungen oder Paraphasien zu beobachten. Die Auffassungsgabe ist rasch, auch mehrstufige und schnell präsentierte Aufgaben können problemlos und schnell umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung, sehr strukturierter, motivierter und sorgfältiger Arbeitsstil bei intakter Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit sowie kein klinisch beobachtbarer Konzentrationsabfall innerhalb einzelner Aufgaben zu eruieren. In den letzten 10 Minuten des 1.5-stündigen Testzeitraums fällt dann aber ein rasanter Abfall der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung auf. Fr. Y wirkt sehr müde. Affektiv initial zwar besorgt, wirkt sie stabil. Am Ende der Testung bricht sie dann aber in Tränen aus und meint, sie könne nicht mehr. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-associativen 15-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende und das Maximum nach 3 Durchgängen erreichende Lernkurve mit einer insgesamt unauffälligen Enkodierungsleistung mit 3 Konfabulationen, keine Perseverationen. Intakter verzögerter Abruf und sicheres Wiedererkennen. Im Vergleich dazu leichter Abfall der Leistung beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, in Ersterer 2 Repetitionen. In der figuralen Modalität ebenfalls qualitativ und quantitativ sehr gute Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit aber beobachtbar ansteigender Mühe bei der anspruchsvolleren Variante. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit rasche psychomotorische Geschwindigkeit, sicherer, unauffälliger Konzeptwechsel und im Vergleich zur einfachen Aufgabe vergleichbare Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei sehr guter Fehlerfestigkeit und regelmäßiger Gesamtperformanz absolviert, intakte Konzentrationsleistung. Qualitativ fällt ein leichter Abfall der qualitativen Gesamtleistung über den Testzeitraum auf, welcher zur klinisch am Ende der Testung eruierten Abnahme der Belastbarkeit passt. In der darauf folgenden computergestützten Aufmerksamkeitstestung ist die Patientin schon deutlich ermüdet und reagiert nur verlangsamt, aber fehlersicher auf selektive Reize. In der geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich dann intakte Reaktionszeiten gleichermaßen auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli, aber zu Lasten einer erhöhten Auslassungszahl bei guter Fehlerfestigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr motivierte und kooperative, aber belastet und müde wirkende Patientin mit leicht logorroischer, qualitativ aber unauffälliger Spontansprache und folgenden kognitiven Befunden: insgesamt reduzierte Belastbarkeit mit abfallender Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung nach 1.5 Stunden und in diesem Rahmen abnehmende Reaktionszeiten sowie ansteigende Fehleranfälligkeit bei komplexeren Aufmerksamkeitsaufgaben. Alle übrigen geprüften kognitiven Befunde (verbale und visuelle mnestische, exekutive, visuo-konstruktive und -perzeptive sowie sprachliche Funktionen) zeigen sich im erwartungsgemäßen Rahmen und sogar eher darüber liegend. Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen i.R. der reduzierten Belastbarkeit und erhöhten Müdigkeit und sind gut passend zur Grunderkrankung, DD aktuell akzentuiert durch die für die Patientin im Vordergrund stehende Erschöpfung nach vielen Untersuchungen und Unsicherheit bezüglich Diagnose und weiterem Vorgehen. Ad Therapie: Wir haben der Patientin empfohlen, nach Etablierung der Therapie eine psychosomatische Therapie zur besseren Krankheitsverarbeitung zu prüfen. Sie ist demgegenüber aufgeschlossen und wird sich zur Überweisung an den Hausarzt wenden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der reduzierten Belastbarkeit als Folge der Erkrankung ist von einer Einschränkung der Arbeitsleistung um ca. 20% auszugehen. Fr. Y möchte vorerst auf eine Pensumsreduktion verzichten und wird versuchen, vermehrt Pausen einzulegen und sich entsprechend zu organisieren. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Bedarf, v.a. bei Zunahme der kognitiven Defizite empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung bei akutem Hirninfarkt im Stromgebiet der Arteria cerebri media rechts am 06.08.2015 mit passagerer sensomotorischer Hemiparese links, visuellem Neglekt links embolischer Ätiologie bei neu diagnostiziertem Vorhofflimmern. Angaben des Patienten: Er habe das Gefühl, er sei alt geworden seit dem Infarkt, weil er sich nicht bewegen dürfe, sei er ständig schlapp und müde. Seit Spitalaustritt gehe alles etwas langsamer, es sei insgesamt sehr stark eingeschränkt aufgrund des Fahrverbots und der Schmerzen in Knie und Hüfte. Er sei 4x in der Ergotherapie in Stadt S gewesen, sehe den Sinn aber eigentlich nicht. Auf die Indikation für die Therapie angesprochen berichtet er, beim Lesen zum Teil eine Zeile zu überspringen und deshalb Gelesenes zum Teil nur erschwert erfassen zu können. Insgesamt eingeschränkte Konzentration und raschere kognitive Ermüdbarkeit. Er schlafe sehr viel am Tag, trotzdem in der Nacht dann noch bis zu zehn Stunden. Das Gedächtnis sei intakt, Nebensächliche gehe vielleicht zum Teil vergessen. Die Ehefrau bemerke aber, dass er Besprochenes vergesse. In der Sprache sei ihm aufgefallen, dass er zum Teil Worte nicht korrekt ausspreche und Endungen verschlucke. Anfänglich habe er eine deutlich verminderte Auffassungsgabe gehabt, wenn man zu schnell mit ihm geredet habe. Parallel ablaufenden Gesprächen könne er folgen, wenn sie jedoch in einer lauten Umgebung stattfänden, habe er Mühe. Einschränkungen im Alltag seien nicht zu eruieren, im Haushalt sei die Ehefrau für alles zuständig. In der Persönlichkeit habe er keine Veränderungen festgestellt, die Ehefrau würde aber bemerken, dass er ungeduldig geworden sei und rasch die Wände hochgehe. Im Spital habe man ihm gesagt, dass er einen Gesichtsfeldausfall habe, dies stimme aber nicht, er habe lediglich die Brille nicht dabei gehabt. Der 67-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet jedoch nur sehr indifferent und sich zum Teil widersprechend über die Einschränkungen seit Spitalaustritt. Präzise Aussagen zum zeitlichen Ablauf der Symptomatik (ob vorbestehend oder nicht) sind nahezu nicht möglich. In der verlangsamten Spontansprache fallen Pausen auf, er verliert oft den Faden. Die Auffassungsgabe ist deutlich verlangsamt und auch vermindert, bereits einfache Aufgaben müssen mehrfach präsentiert werden, verzögertes Antwortverhalten und Formulierungsschwierigkeiten. In den Pausen lacht und witzelt er, kommentiert und hinterfragt Aufgaben und sein Vorgehen und ist dadurch deutlich erhöht ablenkbar. Ebenfalls sind Aufmerksamkeitsfluktuationen eruierbar, jedoch keine erhöhte Ermüdbarkeit oder reduzierte Belastbarkeit. Er äußert sich abfällig über die Therapien, den Spitalaufenthalt und die Untersuchungen, kann deren Sinn nicht verstehen und perseveriert auf dem ihn stark einschränkenden Fahr- und Schießverbot. Affektiv zwar ständig lächelnd, wirkt er sehr unruhig und belastet, da er sich nicht bewegen dürfe.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden Lernkurve insgesamt über 3 Durchgänge genügend erlernt. Leichter Abfall im verzögerten Abruf bei ebenfalls leicht vermindertem Wiedererkennen. Eine zuvor sorgfältig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ unauffällige semantische Wortflüssigkeit mit einer Wiederholung, in der phonematischen Wortflüssigkeit produziert der Patient in der ersten Minute eine reduzierte Anzahl Worte, bricht dann die Aufgabe mit der Begründung ab, sich nicht mehr konzentrieren zu können. In der figuralen Modalität bei ausgeprägtem Kommentieren der Aufgabe und dadurch langsamem Vorgehen insgesamt trotzdem genügende Leistung mit strukturiertem Vorgehen ohne qualitative Auffälligkeiten. Verlangsamtes verbales Arbeitstempo, im Vergleich dazu deutlich bessere, insgesamt unauffällige Leistung in der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit ohne Fehler. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit leichter psychomotorischer Verlangsamung gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ebenfalls aufgrund von Konzentrationsproblemen und Verlangsamung leicht verminderte Leistung bei intaktem Konzeptwechsel. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich bei intakten Reaktionszeiten auf selektive Reize eine Impulskontrollstörung, deutlich erhöhte Fehlerzahl und eine Auslassung. In der geteilten Aufmerksamkeit kann gut auf auditive, leicht verlangsamt auf visuelle Reize reagiert werden bei aber ebenfalls erhöhter Zahl an Fehlern und Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion weitschweifige, verlangsamte Spontansprache mit Pausen, Satzabbrüchen und Formulierungsschwierigkeiten bei vermindertem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfunge der Lese-Rechen-und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten, keine Anomie, intaktes Lesesinnverständnis. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur kann gut erfasst und etwas langsam, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich adäquat orientierter, indifferenter, weitschweifiger, unruhiger Patient mit verlangsamter Spontansprache mit Pausen, reduzierter und verlangsamter Auffassungsgabe mit ebenfalls verzögertem Antwortverhalten und Formulierungsschwierigkeiten mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, inadäquatem Lachen, Hinterfragen und abfälligem Kommentieren der Aufgaben, Perseverieren auf dem Auto- und Schießverbot und Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen sowie Anosognosie. Testspezifisch zeigen sich vor allem Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen mit attentionalen Defiziten im Bereich der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit bei erhöhter Fehleranfälligkeit sowie eine leichte, modalitätsunabhängige Abrufschwäche. Insgesamt entsprechen diese Befunde mässigen Funktionseinschränkungen vor allem bifronto-subkortikaler und fronto-temporo-limbischer Hirnareale rechts betont, gut vereinbar mit den Folgen des rechtsseitigen Mediainfarktes am 06.08.2015 und dem mittelschweren Herdbefund fronto-temporal rechts. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund des im Vordergrund stehenden Verhaltenssyndroms ist die Fahrtauglichkeit aus kognitiver Sicht klar nicht gegeben. Die Befunde wurden ausführlich mit dem Patienten besprochen, er zeigte sich leider aber nicht einsichtig. Trotzdem erklärte er sich bereit, die Fahrtauglichkeit im Rahmen einer Nachkontrolle in 2 Monaten erneut prüfen zu lassen. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in 2 Monaten, wir werden den Patienten hierfür direkt aufbieten. Zwischenanamnese: Das zwischenzeitlich durchgeführte Schädel-MRI zeigt eine stationäre Darstellung des Diffusionsrestriktion im zystischen Defekt im kaudalen Vermis, hier ist weiterhin ein kleines Epidermoid-Rezidiv nicht ausschließbar, keine neu aufgetretenen infratentoriellen Raumforderungszeichen oder Liquorzirkulationsstörung. Angaben der Patientin: Im Vordergrund stehen eine belastungsabhängige Müdigkeit, leistungslimitierende Kopfschmerzen sowie Konzentrations- und zeitweise Wortfindungsstörungen. Insgesamt aber stabiler Verlauf. Beruflich sei sie ab 01.10.2015 befördert worden und arbeite dann 18 anstatt 14 Stunden pro Woche. Medikation: keine. Klinisch und neuroradiologisch stabiler Verlauf mit residuellem zerebellärem Syndrom, neurokognitiven Einschränkungen und belastungsinduzierter Kopfschmerzsymptomatik, die sich leistungslimitierend auswirken. Kopfschmerzprophylaxe mit Magnesium (Mag2forte 1-2 Sachet). Zusätzliche Vorstellung in der Kopfwehsprechstunde. Verlaufs-MRI in 1 Jahr. Verhaltensneurologische Kontrolle in 6 Monaten. Neuropsychologische Untersuchung bei leichter Intelligenzminderung und Persönlichkeit mit narzisstischen und vermeidenden Anteilen. Angaben des Patienten: Er sei hier, weil er sich Dinge, die man ihm sage, nicht merken könne. Bei Präsentation mehrerer Aufgaben vergesse er einige davon, benötige Hinweise, dann würde er sie wieder erinnern. Dies sei vermutlich so, seit er im Kindergarten einmal auf den Kopf gefallen sei, genaueres wisse er aber nicht mehr darüber (keine Angaben zu Amnesie, Bewusstlosigkeit oder Spitalaufenthalt). Generell wisse er nicht mehr viel über seine Kindheit. Offensichtlich würden diese Gedächtnisprobleme werden, wenn ihm im Arbeitsleben der Chef mehrere Aufträge erteilt habe und er nur einige habe ausführen können. Im privaten Bereich sei es schwierig, wenn er bei der Erledigung konzentrierter Arbeit abgelenkt werde, er müsse Störreize ausschalten. Beim Schreiben z.B. einer Geburtstagskarte habe er Formulierungsprobleme, seine Texte würden holprig tönen. Auch spontansprachlich habe er zum Teil Formulierungsschwierigkeiten. Termine und Einkaufszettel schreibe er auf und hefte sie an eine Pinnwand, so könne er alles einhalten. Seit einigen Jahren (genaue Jahreszahl oder Grund sind nicht bekannt) habe reinen Beistand, welcher seine finanziellen Angelegenheiten übernehmen würde. Am 23.10.2023 heirate er seine Partnerin, diese würde dann übernehmen. Genauere Angaben hierzu kann er nicht machen. Er fahre nicht Auto, habe keinen Ausweis. Persönliche Anamnese: Vermutlich regelrechte Geburt, sprachliche und motorische Entwicklung, er habe zweimal den Kindergarten besuchen müssen, Gründe hierfür unbekannt. Danach Absolvieren der Hilfsschule, Lesen und Schreiben habe er vermutlich normal gelernt, eher Mühe mit Rechnen gehabt. Danach eine Lehre als Lagerist absolviert, 12 Jahre beim Möbel Pfister, danach in weiteren Möbelhäusern gearbeitet. Die letzte Arbeitsstelle habe er aufgrund von Unstimmigkeiten mit einem Arbeitskollegen gekündigt. Seit 2008 nicht mehr berufstätig. Der 55-jährigen Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, fröhlich und sehr kooperativ mitarbeitend. Die Spontansprache ist hyperphon, einfach, logorrhoisch und weitschweifig, er kommentiert sein Vorgehen permanent, kann dies auch nur für ganz kurze Zeit unterlassen, nimmt es danach wieder auf. Dadurch deutlich erhöht ablenkbar stehen ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen im Vordergrund. Das Sprachverständnis ist bereits bei einfachen Fremdwörtern deutlich vermindert, das Instruktionsverständnis ebenfalls bereits bei sehr einfach präsentierten Aufgaben. Dennoch beginnt er Aufgaben unmittelbar und vor Verstehen. Die Konzentrationsspanne zeigt sich sehr gering, danach schweift Hr. Y ab. Keine Antriebsminderung, keine psychomotorische Verlangsamung. Affektiv sehr freundlich und zugewandt.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne und einer nur leicht ansteigenden und insgesamt fluktuierenden, vor allem am Schluss im Rahmen der abflachenden Konzentrationsleistung über 5 Durchgänge wieder absinkenden Lernkurve sehr unstrukturiert und mit vielen Wiederholungen erfasst. Zwei Konfabulationen. Im Vergleich dazu kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor aufgrund ausgeprägtem Kommentierens des eigenen Vorgehens verlangsamt und vom Detail ausgehend kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen mit einer nur ungenügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen nur sehr indifferent. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, deutlich verminderte phonematische Wortflüssigkeiten, ebenfalls deutlich reduzierte figurale Ideenproduktion mit aufmerksamkeitsbedingt erhöhter Auslassungszahl. Keine qualitativen Auffälligkeiten. Genügendes verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit einem Fehler. Aufgrund ausgeprägter attentionaler Defizite defizitärer Leistung in der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit bei intakter psychomotorischer Geschwindigkeit. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ebenfalls aufgrund der Aufmerksamkeitsdefizite bei absinkender Konzentrationsleistung und Mühe im Konzeptwechsel deutlich beeinträchtigte Gesamtleistungen. Eine Daueraufmerksamkeitsaufgabe mit Distraktoren wird sehr unregelmäßig und mit fünf Regelbrüchen bei insgesamt verminderter Konzentrationsleistung sehr motiviert bearbeitet. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion leicht hyperphone, einfache Spontansprache bei bereits einfachen Fremdwörtern vermindertem Sprachverständnis, ebenfalls deutlich eingeschränktes Instruktionsverständnis bereits bei einfachen Aufgaben. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt einen leicht dysprosodischen, ansonsten aber unauffälligen Lesefluss und eine eher kindliche Handschrift, aber intakte Schreibfähigkeiten. Einfache Rechenfunktionen können vollzogen werden, bei höheren Funktionen deutliche Probleme. Der MWT-B aus der Hamburg-Wechsler Intelligenzskala ergibt einen verbalen IQ von < 75, das allgemeine Verständnis sozialer Situationen und Konzepte sowie das Lösen alltäglicher Probleme zeigt sich deutlich beeinträchtigt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird aufgrund Kommentierens des Vorgehens deutlich verlangsamt und von Detail ausgehend unstrukturiert, aber vollständig kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, eigenanamnestisch und bezüglich der aktuellen Situation unsicher orientierter, sehr freundlich-zugewandter, unbekümmerter, motivierter, sein Vorgehen kommentierender Patient mit hyperphoner, einfacher Spontansprache, ausgeprägten und im Vordergrund stehenden Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhter Ablenkbarkeit sowie geringer Konzentrationsspanne. Testspezifisch stehen ebenfalls ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite (gerichtete, geteilte und Daueraufmerksamkeit) im Vordergrund. Zusätzlich zeigen sich Einschränkungen der kognitiven Umstellfähigkeit, eine eingeschränkte phonematische und figurale Ideenproduktion sowie eingeschränkte sprachliche Funktionen (vermindertes allgemeines und sprachliches Verständnis, eingeschränkte verbale Intelligenz, leichte Dyslexie, Dysgraphie und Dyskalkulie). Auf Verhaltensebene dominiert ein Verhaltenssyndrom mit verfrühtem Beginnen und nicht zu unterdrückendem Kommentieren der Aufgaben und des eigenen Vorgehens, Logorrhoe, Planungs- und Strukturierungsdefiziten, eingeschränkter kognitiver Flexibilität und reduzierter Fehlerkontrolle. Insgesamt entsprechen die Befunde mäßigen Einschränkungen vor allem bifronto-temporaler Hirnareale, in der Ausprägung aktuell ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefiziten mit Verhaltenssyndrom entsprechend. Aufgrund der im Vordergrund stehenden Aufmerksamkeitsdefizite und Verhaltensauffälligkeiten wurde zusätzlich ein Selbstbeurteilungsfragebogen zur Aufmerksamkeitsleistung durchgeführt, welcher Hinweise auf ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom im Erwachsenenalter gibt (ADHS-SB: 24 Punkte). Keine Hinweise auf vorbestehende Auffälligkeiten im WURS-k mit 13 Punkten (cave: Patient erinnert sich nur sehr rudimentär an die Kindheit und Schulzeit!). Ätiologisch entsprechen obige Befunde vorbestehenden Teilleistungsschwächen mit vordergründiger Sprachentwicklungsstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom sowie Minderintelligenz als Folgen einer frühkindlichen zerebralen Entwicklungsstörung unklarer Ätiologie. Gegebenenfalls Anbindung an die ADHS-Sprechstunde des externen psychiatrischen Dienstes Stadt S. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefiziten und des Verhaltenssyndroms sowie des deutlich eingeschränkten Sprachverständnisses bei tiefem verbalem IQ und stark eingeschränktem allgemeinen Verständnis sozialer Regeln und Konzepten sowie Lösen von alltäglichen Problemen erscheint eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt weder aktuell noch in Zukunft möglich. Wir empfehlen dringend eine IV-Anmeldung. Eine Tätigkeit in einem geschützten Rahmen mit vermehrter Unterstützung und einfachen, repetitiven Aufgaben erscheint gut möglich. Eine neuropsychologische Kontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Status nach Wernicke-Enzephalopathie mit Korsakoff-Syndrom, chronischer Hyponatriämie, normochromer, normozytärer Anämie (XX.XX.XXXX) und St.n. lakunärem Hirninfarkt im Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media links am XX.XX.XXXX. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Im Rahmen des stationären Aufenthaltes nach linksseitigem Hirninfarkt wurde der Patient erstmalig stationär neuropsychologisch am XX.XX.XXXX untersucht. Es präsentierte sich ein antriebsgeminderter, bedrückt wirkender, weniger belastbarer und perseverativer Patient mit Plegie des rechten Armes und einem sprachlichen anterograd-anamnestischen Syndrom mit konfabulativen Elementen, leichter Dysgraphie und Dyskalkulie bei ansonsten intakten sprachlichen und sprachassoziierten Funktionen, erheblich eingeschränkter sprachlicher Flexibilität, verminderter kognitiver Umstellfähigkeit mit Fehleranfälligkeit sowie aufgehobener visuo-verbaler Interferenzkontrolle. Insgesamt entsprachen die Befunde einer Funktionsstörung fronto-temporo-medialer Hirnareale als Folgen des Infarkts. Bei akutem Verwirrtheitszustand mit aphasischer und konfabulativer Komponente sowie vaskulärer Leukoenzephalopathie und chronischer Hyponatriämie wurde der Patient erneut im stationären Rahmen am XX.XX.XXXX untersucht. Beim zeitlich in Bezug auf Wochentag und Jahreszeit, örtlich zur Ortschaft und Stockwerk unsicher, situativ über Zeitdauer, Grund und Verlauf der Hospitalisation desorientierten, in der Aufmerksamkeit stark fluktuierenden, reduziert kooperationsfähigen Patienten mit assoziativen Gedankengängen, Perseverationstendenz und ausgeprägter spontaner und provozierter Konfabulationstendenz standen zu diesem Zeitpunkt ausgeprägte Defizite der kognitiven Frontalhirnfunktionen im Vordergrund. Ebenfalls wurde ein anterograd-amnestisches Syndrom mit Konfabulationstendenz sowie ein dysphasisches Syndrom mit leichter Dysgraphie, eingeschränktem Sprachverständnis, Benennstörung, Dyslexie und Dysgraphie erhoben. Die Befunde entsprachen mittelschweren Einschränkungen fronto-temporo-limbischer Hirnareale, prinzipiell gut passend zu einem Korsakoff-Syndrom, DD Wernicke-Korsakoff-Syndrom, DD passend zu den im MRI Schädel gezeigten strukturellen Läsionen im vorderen limbischen System oder damit verbundenen Strukturen. Differenzialdiagnostisch konnte beim reduziert kooperationsfähigen, zu diesem Zeitpunkt in der Urteilsfähigkeit deutlich eingeschränkten Patienten eine beginnende sekundäre demenzielle Entwicklung mit aktueller Akzentuierung der seit dem Infarkt vor einem Jahr vorbestehenden kognitiven Defizite noch nicht ausgeschlossen werden, eine Nachkontrolle zur genaueren ätiologischen Abgrenzung wurde nach einer stationären Rehabilitation empfohlen.Aktuelle Angaben: Es gehe ihm sehr gut, seit dem Spitalaustritt fühle er sich sehr gut. Er habe das Gefühl, dass das Gleichgewicht noch unsicher sei und er sich mehr auf den Gang konzentrieren müsse, dies bestünde aber bereits seit dem Hirninfarkt 06.14. Dies schränke ihn vor allem in seiner großen Leidenschaft, dem Tanzen, ein. Er sei aus dem Spital nach Hause entlassen worden, wo es ihm täglich besser gegangen sei: Anfänglich sei täglich die Spitex zur Medikamentenabgabe vorbeigekommen, den Haushalt habe er aber von Anbeginn her selbstständig erledigt. Er sei zuerst noch müde gewesen, nach ca. einer Woche jedoch wieder wie vorher. Im Spital habe er massive Probleme mit der Sprache und dem Gedächtnis gehabt, dies sei aber nach bereits wenigen Tagen zu Hause wieder verschwunden. Er könne sich sämtliche Termine auch ohne aufzuschreiben merken, die Konzentration sei gut, Einzahlungen erledige er selbstständig und problemlos. Lesen klappe sehr gut, Rechnen habe er noch nie gekonnt und seit dem Hirninfarkt habe er noch Mühe mit Schreiben. Er sei deshalb in der Ergotherapie in Stadt S, wo er hoffe, noch weitere Fortschritte zu machen. Vom Spitalaufenthalt 08.15 habe er keinerlei Einschränkungen mehr, alles sei wie vorher. 05.16 würde die Krankentaggeldversicherung ablaufen, eine IV-Anmeldung habe im letzten Jahr bereits stattgefunden, er erhalte aber keine Angaben über den Status, was ihn besorge. Ihm sei nach dem Infarkt im letzten Jahr sein Job im Flaschenunterhalt in einem Gaswerk gekündigt worden, der Arbeitgeber habe ihm gesagt, dass es wegen der Sicherheit zu gefährlich sei. Systemanamnese: Sehr selten 1 Glas Rotwein, kein Nikotin. Aktuelle Medikation: Asoirin Cardio 100 mg 1-0-0, Atorvastatin 40 mg 0.5-0-0, Becozym 0-0-1, Benerva 100 mg 1-0-0, Coveram 10 mg 1-0-0, Meto Zerok 125 mg 1-0-1, Seralin 50 mg 1-0-0. Der Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, macht nachvollziehbare und mit den Akten übereinstimmende Angaben zum Verlauf. Der Gang ist aufgrund von Nachziehen des rechten Beines leicht unsicher und verlangsamt, die rechte Hand in Kraft und Funktion noch beeinträchtigt. Der Patient schätzt seine Defizite zwar aktuell etwas besser ein, dennoch weiterhin Verharmlosungstendenz. Er arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Aufmerksamkeitsfluktuationen mehr eruierbar. Die Spontansprache ist qualitativ unauffällig, im Fluss etwas gesteigert. Instruktionen werden problemlos erfasst und sehr rasch umgesetzt, oft jedoch verfrühtes Beginnen vor Ende der Präsentation. In diesem Rahmen leicht verminderte Fehlerkontrolle, bei ansonsten sorgfältigem, fehlerfestem Arbeitsstil ohne kognitive Verlangsamung oder Antriebsminderung. Affektiv stabil, keine Hinweise auf eine depressive oder Impulskontrollstörung. MMS: 29/30. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer adäquat ansteigenden Lernkurve gut erlernt. Volle Punktzahl im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen, eine Konfabulation. Eine zuvor aufgrund der verminderten Kraft der Feinmotorikstörung leicht zittrig und diskret verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Beim Erinnern einer Geschichte zeigt sich eine deutliche Konfabulationstendenz. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten qualitativ jedoch weiterhin erhöhte (im Vergleich zur Voruntersuchung aber deutlich bessere) Repetitions- und Regelbruchtendenz. In der figuralen Modalität im Vergleich zur Voruntersuchung qualitativ und quantitativ deutlich bessere Leistung, aktuell noch 2 Repetitionen. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit aufgrund der eingeschränkten Feinmotorik leichter Mühe, aber guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit keine Probleme beim Konzeptwechsel, intakte Gesamtleistung. Leichte Perseverationstendenz beim Kopieren der Luria-Schlaufen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, im Fluss leicht gesteigerte Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. In der kursorischen Prüfung der Lese- und Schreibfähigkeit zeigt sich ein stockender, z.T. buchstabierender Lesefluss mit Neologismen, eine noch leicht ausgeprägte Dysgraphie und eine (vorbestehende) leichte Dyskalkulie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische Figur kann problemlos erfasst, aufgrund der Feinmotorikstörung leicht zittrig und diskret verlangsamt, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, leicht bagatellisierender, aktuell kooperationsfähiger und sehr motivierter, in der Stimmung stabiler Patient mit leichter Gang- und Feinmotorikstörung, leicht gesteigertem Sprachfluss und verfrühtem Beginnen der Aufgabe mit vor allem qualitativ eingeschränkten kognitiven Frontalhirnfunktionen i.S. einer reduzierten Fehlerkontrolle bei Konfabulation-, Repetitions- und Regelbruchtendenz sowie eine Dyslexie, leichte Dysgraphie und (laut Patient vorbestehenden) leichten Dyskalkulie. Im Vergleich zu den Voruntersuchungen von 06.14 und 08.15 haben sich die Befunde insgesamt sehr erfreulich verbessert: Die seit dem Hirninfarkt 04.14 bestehende Dysgraphie und Dyslexie sowie die bereits in diesem Rahmen beobachtete Konfabulation-, Repetitions- und Regelbruchtendenz persistieren, während das auch in der letzten Untersuchung erhobene anterograd-amnestische Syndrom aktuell nicht mehr eruierbar ist. Ebenfalls haben sich die in der diesjährigen Untersuchung ausgeprägten Frontalhirndefizite sowie die im Vordergrund stehenden Spontankonfabulationen und Verhaltensauffälligkeiten zurückgebildet. Aktuell entsprechen die Befunde noch leichten Funktionsstörungen, vor allem fronto-temporo-limbischer Hirnareale, passend zu den Folgen des lakunären Hirninfarkts im Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media links am 06.06.2014 (v.a. aktuell dominierend die Dyslexie und Dysgraphie) und der Wernicke-Enzephalopathie mit Korsakoff-Syndrom mit Konfabulationen, Repetitions- und Regelbruchtendenz, aktuell ohne Spontankonfabulationen. Ad Urteilsfähigkeit: Mit diesen Befunden ist der Patient aus kognitiver Sicht wieder vollumfänglich als urteilsfähig einzustufen. Ad Therapie: Die Weiterführung der ambulanten Ergotherapie ist sehr empfehlenswert und wird vom Patienten auch so gewünscht. Ad Arbeitsfähigkeit: Die seit dem Hirninfarkt bestehenden Feinmotorik- und Gangstörungen verunmöglichen dem Patienten nach seinen Angaben eine Rückkehr in seinen angestammten Beruf, was zur Kündigung geführt habe. Bezüglich Prognose muss in dieser Hinsicht aus neurologischer Sicht Stellung genommen werden. Aus kognitiver Sicht erscheint eine Umschulung zwar möglich, eine deutliche Besserung der Dyslexie ist aber hierfür Voraussetzung. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Die Patientin kommt in Begleitung des Sohnes und des Partners. Im Verlauf ist es zu einer weiteren Verschlechterung der Sprachfunktionen gekommen. Die Patientin redet kaum mehr. Der rechte Arm und das rechte Bein sind im Alltag funktionell kaum mehr einsetzbar. Die Patientin benötigt intensive Betreuung und Hilfe in sämtlichen Alltagsaktivitäten, die vollumfänglich durch die Familie übernommen werden. Bezieht zwischenzeitlich Hilflosentschädigung. Allseits orientierte, psychomotorisch verlangsamte Patientin mit ausgeprägter Affektlabilität bis Affektinkontinenz mit raschem Wechsel zwischen gehobener Stimmung und verzweifeltem Weinen. Blickherber- und senkerparese sowie seltener Lidschlag. Die Patientin wird im Rollstuhl zur Untersuchung gebracht. Spastische Tonuserhöhung rechter Arm. Der rechte Arm wird flektiert gehalten, inkl. Flexion rechte Hand, reponierbar. Der rechte Arm ist funktionell nicht einsetzbar. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Spontane Sprachäußerungen sind kaum möglich. Die Spontansprache ist stark verlangsamt, stockend, dysprosodisch und floskelhaft. Das Sprachverständnis ist weitgehend erhalten. Seit der letztmaligen Untersuchung weitere massive Befundverschlechterung im Rahmen der progredienten neurodegenerativen Erkrankung. Zwischenzeitlich ist die Patientin in sämtlichen ADL-Funktionen auf Hilfe angewiesen. Fortführung der ambulanten Therapien zur Tonusregulierung und Vermeidung von Sekundärkomplikationen (Kontrakturen). Die Patientin wird aktuell durch die Familie intensiv betreut, die diese Funktion auch weiterhin übernehmen möchte. Kurze Verlaufskontrolle 02.2015. Neuropsychologische Untersuchung zur Objektivierung neuropsychologischer Funktionsstörungen bei St.n. Polytrauma 03.2015 mit leichtem Schädelhirntrauma und bifrontalen intraparenchymatösen Kontusionsblutungen. Fr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Sie berichtet, aufgrund ihres Knies und Knie-OP bis Ende Oktober 6 Monate lang 100% krankgeschrieben worden zu sein. Sie habe sich dann sehr auf den geplanten Wiedereinstieg zu 40% im September gefreut, wobei sie mit dem Gefühl gestartet sei, genau dort wieder weiterzumachen, wo sie im März aufgehört hatte, dies sei jedoch gescheitert. Sie habe bereits zu Beginn gemerkt, dass etwas nicht stimme, sie habe große Konzentrationsprobleme und eine starke Ermüdbarkeit bemerkt. Besonders habe sie Mühe gehabt, wenn sie sich mehrere Informationen oder Aufträge auf einmal merken müsse oder sich an einem längeren Gespräch beteiligen musste; dann seien plötzlich viele Informationen weg. Auch habe sie plötzlich gemerkt, Wissenslücken zu haben, wobei sie auch für die Patienten relevante Sachen (z.B. Medikamente) vergessen habe. Auch Kollegen hätten Flüchtigkeitsfehler bemerkt, was früher nie passiert sei. Dies erstaunte umso mehr, da sie seit vielen Jahren und seit 13 Jahren in der Klinik K arbeitet und viel Erfahrung und Routine mitbringt. Inzwischen hätte sich die Situation insofern entschärft, dass sie wieder zu 100% arbeitsunfähig geschrieben sei, jedoch 40% arbeite im Sinne eines Arbeitsversuchs, sodass sie nicht mehr unter Zeitdruck und Stress arbeiten müsse. Zu Hause habe sie selbst nicht viel gemerkt, allerdings hätte ihr Mann schon am Anfang gesagt, sie sei weinerlich und sensibler geworden und ihre Belastbarkeit reduziert sei. Betreffend der Stimmung gibt sie an, von dem Ganzen verunsichert und ängstlicher zu sein, allerdings fühle sie sich nicht depressiv; eine relevante Traurigkeit wird verneint. Sozialanamnese: verheiratet, mit dem Ehemann zusammenlebend, keine Kinder. Fährt Auto. Schul- und Berufsanamnese: Primar- und Sekundarschule ohne Klassenrepetitionen, keine vorbestehenden Schwächen bekannt, 10. Schuljahr und anschließend Ausbildung zur Krankenpflegerin (AKP), 1995 Weiterbildung/Ausbildung zur IPS-Pflegefachfrau. Seit 13 Jahren in der Klinik K als Intensivpflegefachfrau tätig. Bis zum Ereignis 03.2015 100%-Pensum, aktuell 100% AUF bei Arbeitsversuch zu 40% zeitlicher Präsenz. Krankheitsanamnese: 1983 diagnostizierte Absenzenepilepsie, welche ca. 10 Jahre lang behandelt wurde. In dieser Zeit keine Anfälle, auch nach Absetzen der Medikation (Name nicht erinnerlich) keine epilepsieverdächtigen Ereignisse mehr. Familienanamnese: Mutter mit Hirnblutung, Vater an einem Herzinfarkt 59-jährig verstorben. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Medikamente: Aspirin cardio 100, Candesartan 16 mg/d, Atorvastatin 20 mg/d, Sertralin 50 mg/d, Montelukast 10 mg/d, Symbicort 400/12 1-0-1. Allseits korrekt orientierte, kooperative 45-jährige Rechtshänderin, im Kontakt freundlich zugewandt und adäquat, keine Hinweise auf relevante affektive oder Verhaltensauffälligkeiten. Der Antrieb und das Arbeitstempo sind adäquat. Das Durchhaltevermögen ist unauffällig, im Verlauf zeigt sich eine leicht abnehmende Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit. Die Kooperation ist gegeben, es finden sich keine Hinweise auf verminderte Leistungsmotivation oder Verdeutlichungstendenzen. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Beim Lernen einer kurzen nicht assoziativen Wortliste zeigt sich eine leicht verminderte Erfassungsspanne, das Vorgehen beim Lernen ist unsystematisch und unstrukturiert, die Lernkurve ist flach und die Gesamtlernleistung im Vergleich zur Altersnorm mittelgradig reduziert. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist in quantitativer Hinsicht im Vergleich zum Gelernten unauffällig, es kommt jedoch zu einer Konfabulation. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im spontanen Spätabruf nur ungenügend die Strukturanordnung und eine unterdurchschnittliche Anzahl an Teilelementen reproduziert werden. Auch das Wiedererkennen ist erschwert mit Verkennungen, das Endergebnis ist als deutlich ungenügend zu beurteilen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Durchschnittliche Leistungen bei der Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium. Vergleichsweise deutlich höher ausfallende überdurchschnittliche semantische Ideenproduktion ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Die figurale Ideenproduktion ist knapp normgerecht, qualitativ fällt eine Repetitionen auf. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test bei durchschnittlicher Bearbeitungsgeschwindigkeit. Unauffällige Leistung bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A), die psychomotorische Geschwindigkeit und die Fehlerkontrolle sind insgesamt normgerecht. Bei der komplexeren Aufgabe (Trail Making Test B) finden sich dagegen leicht verminderte Resultate, hinweisend auf eine verminderte Fähigkeit zur geteilten Aufmerksamkeit und kognitiven Flexibilität. Es kommt zudem zu einer Auslassung bei adäquatem Bearbeitungstempo. Die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Konzentrationsleistung im d2-Test ist mittelgradig reduziert, die Bearbeitungsgeschwindigkeit abnehmend und leicht unterdurchschnittlich, die Fehlerfestigkeit ist jedoch intakt.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevanten Wortfindungs- und Formulierungsstörungen, keine Paraphasien. Sprachliche Prosodie, Sprach- und Instruktionsverständnis sind weitgehend unauffällig. Lesen und Schreiben gelingen gut. Beim Rechnen fallen Flüchtigkeitsfehler und Konzentrationsschwierigkeiten auf, das Bearbeitungstempo ist leicht vermindert. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Korrektes Zeichnen eines Würfels. Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur ungenügend erkannt und mit deutlich unsystematischer Vorgehensweise (Umfahrung und anschließend bausteinartiges Abzeichnen) kopiert, dadurch kommt es zu einzelnen Ungenauigkeiten, die Integration der Einzelheiten und das Erfassen des Grundkonzepts ist erschwert, entsprechend reduziert gelingt der verzögerte freie Abruf aus dem Gedächtnis. Keine visuell-räumliche oder -perzeptive Störungen feststellbar, keine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglect. In der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung finden sich insgesamt (alters- und bildungsabgepasst) formal leichte bis leicht-mittelschwere kognitive Minderleistungen mit im Vordergrund stehenden frontal-exekutiven Defiziten (Einschränkungen der Handlungsplanung, Organisations- und Strukturierungsfähigkeit, verminderte Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Fähigkeit zur geteilten Aufmerksamkeit), visuo-konstruktive/-planerische Defizite sowie mnestische Minderleistungen i. S. einer Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung betont in der figuralen Modalität. Das Ausfallsprofil stimmt weitgehend mit den anamnestisch beschriebenen, i. B. im Berufsalltag bemerkten, Schwierigkeiten überein. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung ist die Patientin adäquat und affektiv stabil, Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder neuropsychiatrische Auffälligkeiten, i. B. eine manifeste depressive Symptomatik ergeben sich nicht. Die Ergebnisse weisen auf eine Funktionsstörung vorwiegend bifrontaler und frontotemporaler Hirnareale hin und sind prinzipiell gut als residuelle Symptome bei St. n. leichtem Schädelhirntrauma mit bifrontalen intraparenchymatösen Kontusionsblutungen 03.2015 erklärbar. Eine Akzentuierung zusätzlich vorbestehender Dysfunktionen bei anamnestisch bekanntem St. n. Absenceepilepsie 1983 oder gewisse interagierende kognitive Störwirkungen durch psychologisch-psychoreaktive Phänomene bei beschriebener Verunsicherung und Ängstlichkeit sind nicht auszuschließen. Ad Prozedere: Bei vorliegenden neuropsychologischen Symptomen und Hinweisen auf einen erschwerten beruflichen Wiedereinstieg ist u. E. zum sicheren Ausschluss von diffusen Läsionen (bes. shearing injuries oder diffuse axonale Verletzungen) durch Akzelerations- und Deszelerationsbewegungen im Rahmen des erlittenen Traumas 03.2015 ein Schädel-MRI (einschl. SWI-Sequenzen) angezeigt. Bei Bedarf stehen wir Ihnen gerne für eine Anmeldung am Röntgeninstitut Stadt S zur Verfügung. Ggf. bitten wir um kurze Rückmeldung. Ad Therapie: Aus neuropsychologischer Sicht ist mit diesen Befunden und im Speziellen als unterstützende Maßnahme im beruflichen Wiedereingliederungsprozess eine Session kognitives Training im Rahmen einer ambulanten Ergotherapie oder neuropsychologischen Therapie angezeigt. Wir bitten den Hausarzt, die Patientin hierfür baldmöglichst anzumelden. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der festgestellten kognitiven Defiziten (i. B. der Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen und der noch verminderten Belastbarkeit) ist bei Fr. Y in der Berufstätigkeit als IPS-Pflegefachfrau zur Zeit sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht mit relevanten Einschränkungen im Rendement zu rechnen. Bei einer zeitlich limitierten z. B. 40% Arbeitstätigkeit ohne Zeitdruck und unter Supervision dürfte die verwertbare Arbeitsleistung jedoch höher liegen (Wegfall der vorzeitigen Ermüdung, Vermeidung von Flüchtigkeitsfehler). Wir empfehlen die Weiterführung des Arbeitsversuchs mit 40%-igem zeitlichem Einsatz und ab November eine schrittweise Pensumerhöhung auf ca. 60-70% und wochenweise je nach Verlauf und in Absprache mit dem Hausarzt auf 80 bis 100%. Eine erneute Kontrolluntersuchung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit und Prognoseeinschätzung z. B. in 2 Monaten ist sinnvoll und empfehlenswert. Ad Fahrtauglichkeit: Die Fahreignung ist aus neuropsychologischer Sicht mit diesen Befunden formal als knapp gegeben zu beurteilen, Fr. Y wurde informiert und darauf hingewiesen nur in ausgeruhtem Zustand und bei Wohlbefinden Auto zu fahren. Ad Verlaufskontrolle: Eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in ca. 2 Monaten ist empfehlenswert, ggf. gerne auch früher. Wir werden die Patientin, ihr Einverständnis vorausgesetzt, gerne hierfür aufbieten. Diagnosen 1. Symptomatische Epilepsie i.R. Dig 2, EM am 30.05.2015 Semiologie: epigastrische schmerzhafte Missempfindungen, vom Kopf absteigende Kribbelparästhesien des gesamten Körpers aktuell: während Keppra-Dosisreduktion (500-0-1000 mg) zwei Anfälle: psychomotorischer Anfall im Schlaf mit anschließenden juckenden Kribbelparästhesien der Beine am 08.07.2015 einfach-fokaler Anfall mit Fühlstörung und schließlich leichtem Zucken des linken Arms am 20.07.2015 EEG (iktale Ableitung) am 01.06.2015: frontal rechts rhythmische Deltaaktivität mit Propagation über die gesamte rechte Hemisphäre, Dauer von ca. 3 Minuten, spontan sistierend Therapie: seit 01.06.2015 Levetiracetam 2x1500 mg, aktuell Beginn mit Dosisreduktion am 22.06.2015, Zieldosis 2x500 mg 2. Intracerebrale Blutung im rechten Hippocampus von 1,5 cm mit Einbruch in den rechten Seitenventrikel, ED 01.06.2015 mit/bei: Klinisch epigastrischem Schmerz, Kopfschmerzen und Schwindel In der CAG vom 01.06.2015 keine Blutungsquelle nachweisbar. Vorbefunde Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Unterlagen. Die neuropsychologische Untersuchung vom 31.07.2015 zeigte mnestische Defizite i. S. einer Lern- und Speicherstörung (anterograd-amnestisches Syndrom) für verbales Material, Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen mit verminderter gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit und teilweise eingeschränkter Fehlerkontrolle sowie auf Verhaltensebene Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen, eine verminderte Belastbarkeit und affektive Verhaltensauffälligkeiten (Anosodiaphorie, Dissimulationstendenzen). Es wurde die Diagnose einer mittelschweren kognitiven Störung frontotemporo-limbischer Hirnareale rechtsbetont als residuelle Folgen der intracerebralen Blutung im rechten Hippocampus mit Einbruch in den rechten Seitenventrikel (ED 01.06.2015), bei vermutlich an die Linkshändigkeit assoziierter umgekehrter Sprachlateralität gestellt. Fr. Y erscheint pünktlich in Begleitung der Partnerin zum vereinbarten Termin. Zwischenzeitlich von beiden Seiten bemerkte leichte positive Veränderung, besonders eine Besserung der Konzentrationsfähigkeit. Leichte Verbesserungen seien von den Physio- und Ergotherapeuten bemerkt und berichtet worden. Nach wie vor würden jedoch noch relevante Probleme bestehen, insbesondere was komplexere Aufmerksamkeitsprozesse betreffe, z. B. mehrere Sachen gleichzeitig oder unter Störfaktoren oder Lärm etwas zu erledigen. Im Moment arbeite er versuchsweise von zu Hause aus, wobei er bereits nach 2-3 Stunden eine Erschöpfung und Konzentrationsstörungen sowie Kopfschmerzen bemerke. Die Vergesslichkeit habe seit der Medikamentenumstellung und zusätzlicher Gabe von Lamotrigin eher zugenommen, wobei es je nach Tagesverfassung variieren. Im Moment sei es wieder etwas besser. Die Reizbarkeit würde ihn immer noch sehr stören, er vertrage viel weniger als früher und sei sehr schnell hässig. Er würde gerne wieder ab November voll in den Job einsteigen. Der 51-jährige Linkshänder ist allseits präzise orientiert und nimmt gut kooperierend an der Untersuchung teil. Im Gespräch und der Interaktion ist er offen und freundlich zugewandt. In der Anamneseerhebung betreffend beruflicher Perspektive fallen der Linksunterzeichnenden nicht realistische und in Zusammenhang mit den Vorinformationen (Erschöpfung nach 2-3 Std. Arbeiten) nicht kompatible Aussagen respektive eine eingeschränkte Kritik- und Einsichtsfähigkeit auf. Im Verhalten zeigen sich wiederholt leichte Impulskontrollschwierigkeiten im Sinne eines etwas vorschnellen, eher unvorsichtigen Arbeits- und Vorgehensweise, zudem fällt besonders bei zeitkritischen Aufgaben eine leichte Nervosität und motorische Unruhe auf. Die Belastbarkeit zeigt sich im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich verbessert, allerdings lässt sich nach wie vor eine stark erhöhte Ablenkbarkeit, besonders durch äußere Störfaktoren, feststellen. Die Konzentrationsleistung im Verlauf ist fluktuierend, eine relevante Abnahme des Aufmerksamkeitsniveaus oder eine Ermüdbarkeit über die Zeit lässt sich jedoch in der 1.5-stündigen Untersuchung nicht nachweisen. Die Auffassungsgabe und das Instruktionsverständnis sind adäquat, das Arbeitstempo schnell, z. T. zu Ungunsten der Genauigkeit. Im Affekt wirkt der Patient tendenziell positiv gestimmt, eher unbekümmert mit leichter Witzelneigung, in Bezug auf seine kognitiven Defizite ist er weitgehend einsichtig, jedoch z. T. dissimulierend und bagatellisierend.Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine altersgerechte Erfassungsspanne, die Lernkurve ist jedoch vergleichbar mit der Voruntersuchung flach, die Gesamtlernleistung ist deutlich reduziert. Diskrete Besserung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, bei jedoch im Vergleich zur Altersnorm nach wie vor deutlich vermindertem Ergebnis. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit zeigt sich hingegen signifikant verbessert und im Vergleich zum Gelernten unauffällig. Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur können im Spätabruf die Grundstruktur und eine quantitativ genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden, qualitativ zeigen sich diskrete konfabulative Tendenzen. Frontalhirnfunktionen: Unveränderte Leistung bei der figuralen Ideenproduktion mit knapp normgerechtem Ergebnis und leichter Tendenz zu Perseveration. Die Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium ist im Vergleich zu der Voruntersuchung leicht positiver und insgesamt normgerecht, wobei auch hier in qualitativer Hinsicht eine leichte Tendenz zu Repetitionen auffällt. Die Interferenzanfälligkeit im Stroop-Test ist bei adäquater Bearbeitungsgeschwindigkeit mittelgradig reduziert, was sich auch in der Verhaltensbeobachtung wiederholt im Sinne einer erhöhten Ablenkbarkeit zeigt. Die Impulskontrolle ist leicht vermindert. So zeigt sich wiederholt eine leicht dreinschiessende Verhaltensweise, zudem findet sich bei einer Aufgabe mit erhöhter Distraktordichte (d2-Test) eine ungenügende Fehlerkontrolle, die Konzentrationsleistung ist hingegen knapp durchschnittlich. Auch bei einer weiteren Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) kommt es zu einem Fehler (der selbst bemerkt und korrigiert wird), die psychomotorische Geschwindigkeit ist hingegen normgerecht. Bei der komplexeren Variante zur geteilten Aufmerksamkeit (Trail Making Test B) zeigt sich hingegen ein durchschnittliches Ergebnis. Die mentale Flexibilität zeigt sich in dieser Aufgabe unauffällig. Bei einer computergestützten Prüfungsaufgabe (TAP) zur parallelen Reizverarbeitung finden sich im Vergleich zur Voruntersuchung zwar verbesserte Ergebnisse, die Leistung ist betreffend Auslasserzahl jedoch im Vergleich zur Altersnorm noch deutlich vermindert. Eine einfachere Reiz-Selektionsaufgabe wird gesamthaft besser gelöst und ist diesmal betreffend der Fehleranzahl unauffällig, es kommt allerdings zu einer Auslassung und die Reaktionszeiten sind deutlich eingeschränkt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und etwas vorschnell kopiert, es kommt zu einer Auslassung, die erst auf Hinweis bemerkt wird. Das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten gelingen jedoch unauffällig. Die visuokonstruktiven, räumlichen und perzeptiven Fähigkeiten sind weitgehend intakt. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion findet sich eine formal und inhaltlich unauffällige, flüssige Spontansprache. Die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen erwiesen sich bereits in der Voruntersuchung als intakt. Keine Apraxie. Im Vergleich zur Voruntersuchung 07.2015 zeigt sich ein erfreulicher und positiver Trend mit tendenziell verbessertem kognitivem Zustandsbild, im Speziellen eine Besserung der Belastbarkeit und in einzelnen attentional-exekutiven Funktionsaspekten, was auch kongruent ist mit den fremdanamenstischen Angaben. Weiterhin bestehen relevante Einschränkungen im Bereich der höheren Frontalhirnfunktionen, i. B. deutliche Störungen der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit, Konzentrationsdefizite, eine erhöhte Ablenkbarkeit und Fehleranfälligkeit, eine verminderte Impulskontrolle und Interferenzfestigkeit sowie verbal-mnestische Minderleistungen (Lern- und Abrufstörung). Auf Verhaltensebene dominieren eine leichte Nervosität und Stressanfälligkeit sowie affektive Auffälligkeiten (Anosodiaphorie mit Bagatellisierungs- und Dissimulationstendenzen). Die Befunde und Verhaltenssymptome entsprechen alters- und bildungsangepasst nach wie vor einer formal mittelschweren kognitiven Funktionsstörung als residuelle Folgen der intracerebralen Blutung im rechten Hippocampus und möglichen Störwirkungen durch die symptomatische Epilepsie, DD interagierende medikamentöse Cofaktoren. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der festgestellten Defizite besteht aus neuropsychologischer Sicht nach wie vor keine verwertbare Arbeitsleistung. Wir empfehlen bis auf Weiteres eine 100%-ige Arbeitsunfähigkeit, wobei aber ein Arbeitsversuch in der angestammten Tätigkeit im Sinne eines therapeutischen Trainings und Belastbarkeitserhöhung befürwortet werden kann. Eine zeitliche Präsenz von 20% sollte zur Vermeidung einer Dekompensation oder Überforderung jedoch nicht überschritten werden. Ggf. im Rahmen des therapeutischen Arbeitsversuchs Pensumerhöhung im Dezember auf 40-60% je nach Verlauf. Eine Reevaluation der Arbeitsfähigkeit in frühestens 2 Monaten ist sinnvoll. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir den Patienten Ende Dezember 2015 hierfür aufbieten. Dann auch Neubeurteilung der Fahreignung. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Autofahreignung z. Z. formal nicht gegeben. Aus epileptologischer Sicht besteht so oder so bis auf Weiteres ein Fahrverbot. Der Patient ist informiert. Ad Therapie: Unverändert Weiterführung der Physiotherapie und der ergotherapeutischen Massnahmen (kognitives Training mit Schwerpunkt Exekutivfunktionen/Aufmerksamkeit, verbales Lernen und Gedächtnis, Erhöhung der Belastbarkeit). Ggf. ist im Verlauf eine zusätzliche unterstützende Verhaltenstherapie i. S. eines Coachings als begleitende Berufsmassnahme zum Erlernen von Kompensationsstrategien, Entspannungstechniken, Tipps zum Stressmanagement etc. empfehlenswert.Ad Prozedere: Aufgrund der Impulskontrollstörung und der Reizbarkeit ist ein Wechsel der Medikation von Keppra auf Lamotrigin bereits vorgesehen. Eine Nachkontrolle im Hause in der neurologischen Sprechstunde bei Fr. Y ist im Oktober 2015 geplant. Wir bitten Fr. Y (auf Wunsch des Patienten) um raschmögliches Aufgebot zur Kontrolle sowie Aushändigung des Arztzeugnisses und der Session Physiotherapie und Ergotherapie-Verordnung. Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben und stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung. Reguläre neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Vd. a. dementieller Erkrankung, Beurteilung der Fahreignung. Vorbefunde Hausintern bekannter, 03.2015 umfassend neuropsychologisch untersuchter Patient mit damals mittelschwerer fronto-subkortikaler und fronto-temporaler, eher linksbetonter Funktionsstörung, u. a. eine psychomotorische Verlangsamung, modalitätsunspezifische mnestische Defizite i. S. einer Lern- und Abrufschwäche sowie attentional-exekutive Leistungsdefizite mit verminderter figuraler Ideenproduktion, Konfabulationstendenz, verminderter Fehlerkontrolle, aufgehobener Interferenzfestigkeit und eingeschränkten Aufmerksamkeitsleistungen. Ätiologisch wurde die Verdachtsdiagnose einer neurodegenerativen Erkrankung vermutet, DD Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimerkomponente. Im Schädel-MRI vom 14.03.2015 zeigte sich dazu passend eine globale Hirnatrophie und Zeichen mikroangiopathischer Veränderungen, Fazekas Grad 2. Zur Sicherung der Diagnose wurde eine Kontrolluntersuchung empfohlen, zu welcher der Patient heute erscheint. Zwischenanamnese Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er gibt an, sich an die Voruntersuchung gut erinnern zu können. Damals sei er schlecht zuwege gewesen, es sei ihm körperlich nicht gut ergangen und ihm immer schwindelig gewesen. Zwischenzeitlich habe er sich gut erholt, besonders bemerke er seit der Therapie mit Madopar eine allgemeine Verbesserung, wobei das Laufen immer noch etwas gehemmt und langsam sei. Er sei aber die letzte Woche sogar wieder wandern gewesen, was wunderbar geklappt hätte. Auf Nachfrage verneint er kognitive Auffälligkeiten. Seine geistige Leistungsfähigkeit sei gut, er verstehe auch nicht, warum er nicht mehr Autofahren dürfe. Er fühle sich gesund und auch problemlos fähig wieder Auto zu fahren. Schmerzen oder sonstige Beschwerden werden verneint. Schlaf und Appetit seien unauffällig. Aktuelle Medikation Marcoumar (Dosierung unsicher), Daonil 5 mg 0-0-1, Aspirin Cardio 100 mg 1-0-0, Lisinopril 20 mg 0-0-1, Pravastatin 4 mg 0-0-1. Der 76-jährige rechtshändige Patient mit Hypomimie ist allseits korrekt orientiert und nimmt kooperativ an der Untersuchung teil. Im Verhalten fällt eine kognitive Verlangsamung und Antriebsminderung auf, im Gespräch besonders bei komplexerem Instruktionsmaterial Auffassungs- und Verständnisschwierigkeiten (DD konzeptuell bedingt), Einschränkungen der Umstellfähigkeit. Im Verlauf Konzentrationsfluktuationen, Umständlichkeit. Im Affekt reduziert schwingungsfähig, nicht depressiv, in Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen anosognostisch und bagatellisierend. MMS: unverändert mit 26/30 Pt. Uhrentest: 5/7 Pt. Gedächtnis: Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine eingeschränkte Erfassungsspanne, wobei es zusätzlich zu 2 Konfabulationen kommt, im Verlauf flache und instabile Lernkurve mit insgesamt deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung. Trotz Einschaltung eines zusätzlichen Lerndurchgangs kein Überschreiten der Merkspanne. Deutlich reduzierte Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste mit wiederum Konfabulationen. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit und Diskrimininabilität ist diskret vermindert im Vergleich zur Voruntersuchung, keine Verkennungen. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nichts erinnert werden, nach Vorzeigen der Vorlage jedoch korrektes Zeichnen der Grundstruktur einzelner Teilelemente. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Unauffällige verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium mit jedoch Tendenz zu Repetition. Die semantische Ideenproduktion ist mittelgradig eingeschränkt. Die figurale Ideenproduktion ist sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht auffällig: die Leistung ist unverändert leicht eingeschränkt, es kommt aber auch hier zu mehreren Perseverationen und 2 Regelbrüchen. Das Abstraktionsvermögen und Konzeptdenken ist vermindert. Die psychomotorische Geschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit zeigt sich bei einer Papier-Bleistiftaufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) verschlechtert und insgesamt deutlich eingeschränkt. Bei der komplexeren Variante (Trail Making Test B) zeigt sich (trotz wiederholter Instruktionsgabe und Hilfestellungen) eine defizitäre Leistung mit wiederholt Verlust des Konzepts und deutlichen Defiziten der Umstellfähigkeit resp. mentalen Flexibilität und parallelen Reizverarbeitung (geteilte Aufmerksamkeit). Leichtes Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen, keine Impulskontrollstörung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Kommunikation leicht dysprosodische, z. T. angestrengte und verwaschene Spontansprache mit Wortfindungs- und Formulierungs-schwierigkeiten. Einfaches Instruktionsverständnis intakt, bei komplexerem Material jedoch Auffassungs- und Verständnisstörungen (DD konzeptuell bedingt). Keine Paraphasien, Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch unverändert, keine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Leichte Verlangsamung beim Kopieren einer einfachen geometrischen Figur, das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten sind jedoch unauffällig. Keine visuell-perzeptiven, -räumlichen und -konstruktiven Defizite im eigentlichen Sinne. Keine Hinweise auf eine visuelle Angosie. Keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische und verhaltensneurologische Untersuchung zeigt – verglichen mit den Vorbefunden 03.2015 – ein tendenziell negativ verändertes kognitives Zustandsbild mit leichter Abnahme der psychomotorischen Geschwindigkeit und Verschlechterungen in Teilaspekten der frontal-exekutiven und attentionalen Funktionen, wobei deutliche Konzentrationsdefizite und Störungen der gerichteten Aufmerksamkeit, Einschränkungen der Ideenproduktion und mentalen Flexibilität mit Tendenz zu Perseveration und Konfabulation sowie ein vermindertes Konzeptdenken und Abstraktionsvermögen im Vordergrund stehen. Auch im mnestischen Bereich zeigt sich eine Akzentuierung der Merkfähigkeits-, Lern- und Abrufstörung. Auf Verhaltensebene fallen neben Auffassungs- und Verständnisstörungen nach wie vor leichte spontansprachliche Auffälligkeiten (Dysprosodie, Wortfindungsstörungen) und Verhaltensauffälligkeiten (Hypomimie, Anosodiaphorie mit Bagatellisierungstendenzen) auf. Die dargelegten Befunde entsprechen Funktionsstörungen vorwiegend frontosubkortikaler und frontotemporaler Hirnareale, aktuell (unter Berücksichtigung der Ausprägung der Defizite bei jedoch noch erhaltenen Alltagskompetenzen/-funktionalität) einem leicht-mittelschweren dementiellen Zustandsbild entsprechend. Die Phänomenologie der Befunde und der Verlauf erhärten die Verdachtsdiagnose eines ablaufenden neurodegenerativen Prozesses bei bekannter vaskulärer Leukenzephalopathie. Wir gehen von einer gemischten Demenz im Sinne einer primär vaskulären Demenz in Kombination mit einer neurodegenerativen Erkrankung nach Morbus Alzheimer aus. Bezüglich prokognitiver Therapie ist u. E., falls keine Kontraindikationen bestehen, der Beginn mit einer antidementiven Medikation mit einem Acetylcholinesterasehemmer (Aricept oder Exelon) angezeigt. Wir bitten den Hausarzt um Einleitung der Therapie.Die Autofahreignung ist mit diesen Befunden aus neuropsychologischer Sicht formal nicht gegeben. Hr. Y wurde informiert und zeigte sich einsichtig. Es wurde ihm empfohlen, den Führerausweis freiwillig abzugeben. Aufgrund der Art und Ausprägung der Hirnleistungsdefizite wäre von einer weiterführenden verkehrsmedizinischen Abklärung mit neuropsychologischer Fahreignungsprüfung über das StVA abzuraten. Mit diesen Befunden dürfte die Alltagstauglichkeit bzw. die Fähigkeit zur Bewältigung der ADL noch gegeben sein. Eine Verlaufskontrolle und Evaluation der häuslichen Situation in ca. einem Jahr ist empfehlenswert. Bei Bedarf stehen wir für eine neuropsychologische Kontrolluntersuchung gerne zur Verfügung, ggf. bitten wir um erneute Zuweisung. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsstörungen, erhöhter Ermüdbarkeit und Stressanfälligkeit bei schubförmiger Multipler Sklerose ES 1990, ED 2015 mit ausgedehnten Entmarkungsherden in der Corona Radiata beider Hemisphären, innerhalb des Corpus Callosum, der Stammganglien und dem Hirnstamm. Angaben der Patientin: 1990 habe sie im dritten Lehrjahr in der gesamten rechten Körperhälfte sehr plötzlich starke Gefühlsstörungen entwickelt, habe zum Teil nicht mehr schreiben können. Abklärungen hätten damals nichts ergeben, die Symptome seien dann ebenso plötzlich wieder verschwunden. In den letzten 25 Jahren keinerlei Einschränkungen, im Herbst 2014 habe sie eine plötzliche Kraftlosigkeit im rechten Bein beim Wandern verspürt, dies aber auf eine im damaligen Job stressige Zeit zurückgeführt und nicht weiter beachtet. Als sie 03.2015 beim Skifahren dann plötzlich erneut keine Kraft im rechten Bein mehr gehabt habe, sei sie beim Arzt vorstellig geworden. Nach einem MRI Schädel sei die MS-Diagnose erfolgt. Sie habe bereits 2004 beim Kauf eines Hausteiles und des damit verbundenen Aufwandes bemerkt, dass ein 100%-Pensum in der seit 20 Jahren angestammten Stelle schwierig zu bewältigen sei, es sei ihr alles zu viel geworden. Dies habe 2008 dazu geführt, dass sie ihr Pensum auf 60% reduziert habe. 03.2015 habe sie nun eine neue Arbeitsstelle zu 60% als Sachbearbeiterin begonnen. Die Einarbeitungszeit sei ihr schwergefallen, sie habe das Gefühl, länger zu benötigen, um etwas aufnehmen zu können, sei dazu sehr hitzeempfindlich und in der neuen Tätigkeit sehr stark abgelenkt durch den parallel laufenden Telefondienst. Sie habe dann wieder Mühe und benötige mehr Zeit und Konzentration, um zur Aufgabe zurückzufinden. Im Sommer habe sie dadurch und durch die Ferienabwesenheit von Arbeitskolleginnen das Gefühl gehabt, alles nicht mehr zu schaffen, sie sei sehr stressanfällig geworden und habe Angst gehabt, alles nicht zu schaffen. Es hätten sich nun aber viele Verbesserungen ergeben, man habe Klimageräte angeschafft, es werde eine Entlastung für den Telefondienst geschaffen und sie werde vermutlich die Gelegenheit bekommen, an einem ruhigen Arbeitsplatz arbeiten zu können. Ebenfalls lege sie sich über Mittag eine halbe Stunde hin, am Abend ebenfalls nach der Arbeit, so habe sie insgesamt das Gefühl, ihr Pensum zu 60% prestieren zu können. Im Vordergrund stehe eine Antriebslosigkeit, sie sei oft morgens gerädert und müde trotz genügend Schlaf, habe Anlaufprobleme und werde nicht mehr richtig wach. Auto fahre sie ohne Aufmerksamkeitsprobleme, zum Teil Probleme aufgrund von Feinmotorikeinschränkungen. Schul/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer dreijährigen kaufmännischen Ausbildung, arbeitet aktuell zu 60% als Sachbearbeiterin. Aktuelle Medikation: Venlaflaxin 75 mg 1-0-0, Tecfidera 25 mg 1-0-1. Die 44-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, wirkt etwas nervös, aber schwingungsfähig, ein affektiver Kontakt kann problemlos hergestellt werden. Sie bricht nach kurzer Zeit in Tränen aus, belastet durch die Diagnose und die daraus resultierenden Veränderungen. Sie möchte die Testung aber durchführen, arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit: Sie überschätzt die kognitiven Ressourcen und Leistungen etwas, arbeitet aber sehr pflichtbewusst mit, wodurch sie die eigenen Grenzen etwas vernachlässigt. Insgesamt leicht verlangsamte, aber qualitativ adäquate Auffassungsgabe und problemloses Umsetzen auch komplexerer Aufgaben. Ebenfalls leicht verlangsamtes testspezifisches Arbeitstempo ohne Antreibsminderung, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Aufmerksamkeit. Unauffällige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die Belastbarkeit zeigt sich klinisch insgesamt leicht reduziert, trotzdem möchte Hr. Y die Untersuchung zu Ende durchführen, auch wenn die Konzentrationsleistung, eruierbar auch testspezifisch durch einen Abfall der Leistungen gegen Ende des Testzeitraums, abnimmt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich eingeschränkten Merkspanne erfasst und einer über 5 Lerndurchgänge nur ungenügend ansteigenden Lernkurve insgesamt knapp genügend gelernt. Leichter Abfall im verzögerten Abruf, genügendes Wiedererkennen. Eine zuvor vom Detail ausgehend, aber ohne visuo-konstruktive Planungsschwierigkeiten und vollständig kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf nur in den Grundzügen und mit einer reduzierten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, deutlich reduzierte phonematische Ideenproduktionen ohne qualitative Auffälligkeiten. In der letzten Aufgabe ist Hr. Y blockiert, trotz großer Motivation. In der figuralen Modalität kann mit leicht verminderter Fehlerfestigkeit quantitativ problemlos gearbeitet werden. Das testspezifische Arbeitstempo ist leicht verlangsamt, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit gegeben. Leichte psychomotorische Verlangsamung ohne attentionale Defizite beim Bearbeiten der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, zusätzlich dazu bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit Probleme beim Konzeptwechsel, was in einer defizitären Gesamtleistung resultiert. Im D2-Test zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine massiv reduzierte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei einer regelmäßigen Gesamtperformanz und fehlerfesten Arbeitsweise, was in einer immer noch deutlich defizitären Konzentrationsleistung resultiert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine verminderte Grundaktivierung, von einem Warnton kann nicht in erwarteter Weise profitiert werden, insgesamt defizitäre Aktivierbarkeit. In der selektiven Aufmerksamkeit kann in der erwarteten Zeit und fehlerfrei, aber mit einer leicht erhöhten Anzahl an Auslassungen auf selektive Reize reagiert werden. In der geteilten Aufmerksamkeit adäquate Reaktionszeiten gleichermaßen auf auditive wie auch visuelle Stimuli, aber erhöhte Auslassungszahlen. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Keine visuo-konstruktiven Planungsschwierigkeiten bei leicht erschwertem Erfassen des Konzepts beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur, keine Hinweise auf eine visuo-perzeptive Störung beim Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren. In der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung zeigen sich bei der sehr motivierten und kooperativen, in der Auffassungsgabe und dem klinischen Arbeitstempo leicht verlangsamten (aber zugunsten eines sehr sorgfältigen, fehlersicheren Arbeitsstils), nervösen und leicht affektilabilen Patientin folgende kognitive Befunde: Im Vordergrund stehen psychomotorische Verlangsamung und Aufmerksamkeits- sowie Konzentrationseinschränkungen mit reduzierter Merkspanne, herabgesetzter Grundaktivierung und Aktivierbarkeit, Einschränkungen der gerichteten, selektiven, geteilten und Daueraufmerksamkeit mit Akzentuierung der Befunde bei ansteigendem Schwierigkeitsgrad, eine modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche bei besserem intakten Wiedererkennen und eine eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit. Diese Befunde entsprechen insgesamt mäßigen Funktionseinschränkungen, vor allem fronto-subkortikaler Hirnareale, sehr gut passend zur Grunderkrankung mit Hauptläsionslast, vor allem in den subkortikalen Bereichen, in der Ausprägung vor allem Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefiziten i.R. der reduzierten Belastbarkeit entsprechend und passend zu der von Fr. Y bereits seit dem Jahr 2004 berichteten reduzierten kognitiven Leistungsfähigkeit. Aktuell können die Befunde ggf. etwas akzentuiert sein durch eine erschwerte Krankheitsverarbeitung ein halbes Jahr nach Diagnosestellung. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist Fr. Y mit diesen kognitiven Befunden in der Arbeitsleistung sicherlich deutlich eingeschränkt. Unter Berücksichtigung der Anamnese (erstes Schubereignis 1990 diagnostiziert wurde und Fr. Y bereits vor 11 Jahren (vorhin aufgrund langjähriger gleicher Arbeitsstelle mit unveränderter Tätigkeit sehr gut kompensiert) Leistungseinschränkungen erfahren hatte, welche 2008 dann zur freiwilligen Senkung des Vollzeitpensums geführt hatten, muss von durch die Multiple Sklerose hervorgerufenen bereits länger bestehenden Leistungseinschränkungen ausgegangen werden, welche bis anhin von der sehr leistungsorientierten Fr. Y getragen wurden. Eine IV-Anmeldung ist deshalb dringend indiziert und wurde von Fr. Y bereits in die Wege geleitet. Das aktuelle Pensum zu 60 % im angepassten Umfeld mit Rückzugsmöglichkeiten und Ausschaltung externer Reize empfindet sie als adäquat. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Eine psychotherapeutische Begleitung zur besseren Krankheitsverarbeitung hat Dr. X Fr. Y bereits angeboten, sie wünscht, dies in Anspruch zu nehmen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten bis mittelschweren kognitiven Defiziten, v.a. frontal-exekutive Dysfunktionen, bei St.n. Ischämie im Mediastromgebiet links am 23.06.2015 unter Marcumar. Angaben von Hr. Y: Es gehe ihm sehr gut, er verspüre weder Schwindel noch Kopfschmerzen, keine Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu vor dem Infarkt. Insgesamt sei seine generelle Leistungsfähigkeit seit der Herzoperation 1994 deutlich eingeschränkt, vor allem physisch, aber auch mental sei er seither nicht mehr so schnell und belastbar. Er habe auch in den letzten zehn Jahren seiner beruflichen Tätigkeit bis zur Frühpensionierung 2004 nur noch als Hilfsarbeiter arbeiten können. Im Vergleich zu vor dem Spitalaufenthalt gehe es ihm nun aber wieder genau gleich, er ermüde wie vorher rascher als andere, habe aber keinerlei Konzentrationsprobleme oder Schwierigkeiten im täglichen Leben, auch nicht bei komplexeren Anforderungen in seinem Hobby beim Bauen von Modelleisenbahnen. Das Gedächtnis sei intakt, Termine hätte er immer schon aufgeschrieben. Keine sprachlichen Veränderungen, auch wenn er noch nie gut im Formulieren gewesen sei. Der 62-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er berichtet aktuell adäquat und zeitlich mit den Akten übereinstimmend, weiterhin dominieren aber ein Unverständnis und Skepsis gegenüber der Untersuchung, er macht sich oft lustig über die Aufgaben. Im Vergleich zur Voruntersuchung entschuldigt er sich aber unmittelbar und arbeitet ohne externe Motivation kooperativ mit. Weiterhin anosognostisch und dissimulierend gegenüber sämtlichen Defiziten zeigt sich die Auffassungsgabe leicht reduziert, bei aber intaktem Sprachverständnis und ohne spontansprachliche Auffälligkeiten. Keine erhöhte Ermüdbarkeit, keine reduzierte Belastbarkeit im 1,5-stündigen Testzeitraum, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit eruierbar. Affektiv weiterhin leicht impulsiv, jedoch ohne manifeste Impulskontrollstörung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst, dann im Vergleich zur Voruntersuchung aber mit einer ansteigenden Lernkurve über drei Durchgänge insgesamt knapp genügend erlernt. Von einem zusätzlichen Lerndurchgang kann aktuell profitiert werden. Qualitativ fällt weiterhin ein unstrukturiertes Vorgehen auf. Im verzögerten Abruf weiterhin leichter Abfall der Leistung, etwas besseres, aber immer noch grenzwertig vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor oberflächlich und erst nach mehreren Hinweisen korrekt kopierte, komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf ebenfalls sehr hastig und mit zum Teil konfabulativen Details insgesamt leicht vermindert erinnert. Eigenanamnestische Angaben können aktuell zeitlich stimmig gemacht werden, jedoch erinnert er sich nicht an die Voruntersuchung. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, aktuell auch quantitativ knapp genügende phonematische Wortflüssigkeit. In Letzterer fällt aber eine erhöhte Regelbruch- und Perseverationstendenz auf. Ebenfalls kann weiterhin quantitativ problemlos in der figuralen Ideenproduktion gearbeitet werden, deutlich erhöhte Perseverationstendenz. Rasches verbales Arbeitstempo, aktuell intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit einem selbstkorrigierten Fehler. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit zeigt sich aktuell eine intakte psychomotorische Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite, im Vergleich dazu leichter Abfall in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit und geteilten Aufmerksamkeit bei aber altersentsprechender Leistung und guter Fehlerkontrolle. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann aktuell fehlerfrei und in der erwarteten Zeit auf selektive Reize reagiert werden. Ebenfalls zeigen sich aktuell keine Probleme beim gleichzeitigen Beachten visueller wie auch auditiver Stimuli in der geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe, keine Fehler, eine Auslassung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird sehr rasch und oberflächlich in der Grundform erkannt und kopiert, Hr. Y muss aber mehrfach darauf hingewiesen werden, dass Details fehlen. Insgesamt ist eine intakte Leistung möglich. Aktuell keine Probleme beim Zeichnen einer Uhr. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, leicht impulsiver, anosognostischer und dissimulierender Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende frontal-exekutive Defizite, vor allem eruierbar in den qualitativen Aspekten (unstrukturiertes Vorgehen, oberflächlicher Arbeitsstil, reduzierte Fehlerkontrolle), modalitätsunabhängige mnestische Defizite sowie auf der Verhaltensebene weiterhin eine leichte Impulsivität, Anosognosie und Dissimulationstendenz. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 28.07.2015 zeigt sich erfreulicherweise in sämtlichen Bereichen eine Verbesserung der Befunde: So haben sich die damals im Vordergrund stehenden Aufmerksamkeitsdefizite (gerichtete, geteilte, selektive) und eingeschränkten Frontalhirnfunktionen (Interferenzanfälligkeit, mentale Flexibilität und Impulskontroll) testspezifisch deutlich zurückgebildet. Aktuell entsprechen die Einschränkungen, das Verhalten mitberücksichtigt, weiterhin einer (aktuell aber als leicht zu bewertenden) Funktionsstörung vor allem rechts frontaler Hirnareale. Da die kognitiven Befunde aktuell eher weniger passend sind zu den kognitiven Folgen der linksseitigen Ischämie im Mediastromgebiet 06/15, ist eine vorbestehende Ätiologie (mit Akzentuierung vorbestehender Charakterzüge) anzunehmen. Weiterhin ist aber eine (durch die Vorgeschichte und die aktuelle Ischämie ggf. begünstigte) beginnende neurodegenerative Erkrankung nicht ausgeschlossen. Wir empfehlen deshalb, wie in der Voruntersuchung festgehalten, die Durchführung einer demenzspezifischen Differenzialdiagnostik inklusive Schädel-MRI und umfassendem Labordemenz-Screening. Wir empfehlen, wie in der Voruntersuchung festgehalten, eine ergänzende demenzspezifische Differenzialdiagnostik inklusive Schädel-MRI und umfassendem Labordemenz-Screening.Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese wieder gegeben, eine engmaschige Kontrolle vorausgesetzt. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr ist sehr empfehlenswert, in Abhängigkeit der Resultate gerne auch früher. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei mittelschweren bis schweren Funktionsstörungen fronto-subkortikaler Hirnareale bei St.n. progredienter HIV-Encephalopathie ggf. exazerbiert nach selbständigem Therapiestopp und HIV1-Infektion CDC-Stadium 3, ED 11.00. Status nach Kraniotomie und Exstirpation eines Toxoplasmoseherdes 2000. Angaben des Patienten: Er sei nach dem Krankenhausaufenthalt vor einem Jahr nach Hause ausgetreten, der Wiedereinstieg ins Alltagsleben sei problemlos vonstatten gegangen, seither sei auch medizinisch nichts mehr vorgefallen. Die geistige Leistungsfähigkeit hätte sich im Vergleich zu vor dem Krankenhausaufenthalt eher verbessert, evtl. auch auf die Wiederaufnahme der Therapie zurückzuführen. Eine IV-Anmeldung sei erfolgt, aktuell zahle aber vermutlich noch die Krankentaggeldversicherung. Diese sei vermutlich aber bald beendet, er denke aber, dass die IV nahtlos übernehme. Dies habe aber die ehemalige Arbeitsstelle erledigt, er sei nicht genau informiert. Im Alltag arbeite er aktuell 3 bis 4 Stunden in der eigenen Schreinerei, dann werde er müde. Im Vergleich zu vor einem Jahr sei er aber nicht erhöht ermüdbar, keine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsprobleme, im Gedächtnis habe er eventuell etwas mehr Probleme mit Namen, Besprochenem oder Gelesenem sowie Termine würden aber nicht vergessen gehen. Angehörige würden ebenfalls keine Veränderungen bemerken, nur, dass die Sprache etwas leiser geworden sei. Er selber bemerke jedoch keine Wortfindungsstörungen oder Formulierungsprobleme. Er fahre problemlos Auto, vom Fahrverbot habe er nichts gewusst. Es sei auf das Auto angewiesen. Aktuelle Medikation: Tivicay 50 mg 0-0-1, 3TC 300 mg 0-0-1, Prezista 800 mg 0-0-1, Norvt 100 mg 0-0-1. Der örtlich, zeitlich und autopsychisch orientierte 62-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Es fällt auf, dass er nur sehr wenige und indifferente Angaben zu den Geschehnissen seit der Voruntersuchung und dem Stand der IV-Anmeldung machen kann. Generell sehr gleichgültig wirkend zeigt er keine Emotionen, ist affektiv wenig schwingungsfähig, ein Kontakt kann aber problemlos hergestellt werden und er arbeitet kooperativ mit. Vergleichbar zu den Voruntersuchungen wirkt er im Gespräch und Kontakt verlangsamt und fluktuierend antriebsgemindert, leicht verzögerte Antwortlatenzen bei aber intakter Auffassungsgabe und Sprach- sowie Instruktionsverständnis bei hypophoner, leicht verlangsamter und z.T. leicht verwaschener Spontansprache. In Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen weiterhin anosodiaphorisch. Der geführten Testsituation keine erhöhte Ablenkbarkeit, aber deutliche Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen. Er wirkt von Beginn an sehr müde, verneint dies aber. Weiterhin leichter Aktionstremor beider Hände, was die Bearbeitungszeit der schriftlichen Aufgaben zum Teil leicht verlangsamt. Gedächtnis: In Bezug auf die medizinischen und persönlichen Ereignisse (Stand der IV-Anmeldung, Krankheitsverlauf) nur sehr oberflächlich orientiert zeigt sich aber bei Präsentation einer auditiv präsentierten, nicht-assoziativen Wortliste eine unauffällige Erfassungsspanne, eine ansteigende, nach einem Zusatzdurchgang das Maximum erreichende Lernkurve ohne Repetitionen oder Intrusionen und eine insgesamt unauffällige Gesamtlernleistung. Kein Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, intakte Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit. Von einer zuvor diskret verlangsamt, aber vollständig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierten komplexen geometrischen Figur können im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine z.T. überschüssige, aber genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, leicht eingeschränkte phonematische Ideenproduktion mit noch leichten qualitativen Auffälligkeiten i.S. von einem Regelbruch und einer Repetition. Die figurale Ideenproduktion gelingt leicht eingeschränkt, nur noch eine Perseveration. Aktuell intakte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit ohne Fehler und intakte Bearbeitungszeiten Stroop-Test. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigt sich eine altersentsprechende psychomotorische Geschwindigkeit ohne Fehler. Im Vergleich zur Voruntersuchung kann die komplexere Variante zur Überprüfung der Umstellfähigkeit aktuell zwar durchgeführt werden, aufgrund deutlich eingeschränkter Fähigkeiten zur geteilten Aufmerksamkeit, mentalen Flexibilität und Umstellfähigkeit aber nur mit insgesamt defizitärer Leistung und den bereits in der Voruntersuchung beobachteten Konzentrationsfluktuationen im Verlauf. Bei der computergestützten Aufmerksamkeitstestung (TAP) zur fokussierten Aufmerksamkeit findet sich aktuell eine adäquate Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize bei guter Fehler- und Impulskontrolle. In der Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit kann in der erwarteten Zeit auf auditive, aber zu Lasten der visuellen Reize reagiert werden, leicht eingeschränkte Fehlerkontrolle ohne Auslassungen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hypophone, flüssige, leicht verwaschene und verlangsamte Spontansprache ohne weitere sprachliche Auffälligkeiten, keine Paraphasien. Konfrontationsbenennen, Schreiben und Lesen zeigen sich kursorisch unauffällig, vereinzelt Flüchtigkeitsfehler. Das Schriftbild ist leicht zittrig und unregelmäßig, aber verbessert im Vergleich zur Voruntersuchung. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion und visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erfasst und leicht verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite vollständig kopiert. Die einfache Objekterkennung, das Erfassen von geometrischen Formen, Farben, fragmentierter, degradierter und maskierter Figuren sowie von Szenen ist unauffällig, keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie, keine Hinweise auf einen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich und zeitlich gut, situativ unsicher orientierter, indifferenter, anosodiaphorischer, gleichgültig, müde und reduziert schwingungsfähig wirkender, mental leicht verlangsamter und antriebsgeminderter Patient mit hypophoner, leicht verwaschener und verlangsamter Spontansprache bei aber intakter Auffassungsgabe und folgenden kognitiven Befunden: Eine leichte psychomotorische und kognitive Verlangsamung mit verzögerter Antwortlatenz sowie Einschränkungen der frontal-exekutiven Funktionen mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen, Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (v.a. geteilte Aufmerksamkeit, mentale Flexibilität und Umstellfähigkeit), leicht verminderte figurale und phonematische Ideenproduktionen und leicht eingeschränkte Fehlerkontrolle. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 09.10.2014 haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen deutlich verbessert, die mnestischen Defizite zeigen sich sogar vollständig rückläufig. Es persistieren neben den (aktuell noch als leicht einzustufenden) und gut zur HIV-Infektion passenden Funktionseinschränkungen v.a. fronto-subkortikaler Hirnareale auf der Verhaltensebene die Antriebsminderung, die reduzierte affektive Modulationsfähigkeit und leichte Anosodiaphorie. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese trotz der Besserung der Befunde aufgrund der vordergründigen kognitiven Verlangsamung im angestammten Beruf als Zimmermann klar nicht mehr gegeben. Eine IV-Anmeldung ist erfolgt und wurde laut Patienten auch gesprochen. Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahreignung ebenfalls trotz Besserung der Befunde weiterhin als fraglich zu beurteilen. Eine praktische Fahrprobe bei grenzwertigen kognitiven Befunden ist daher empfehlenswert. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Diagnose Progrediente demenzielle Entwicklung, DD Alzheimer-Erkrankung Verlauf Der Ehemann berichtet über eine weitere Verschlechterung seit 07.2015. Zu Hause gehe es meist ordentlich. Außerhalb der Wohnung seien Spaziergänge in reizarmen Regionen möglich (Waldwege etc.). Fr. Y gerate bei vielen Reizen in Panik oder verfalle in eine Starre, sodass Orte mit größeren Menschenmengen vermieden werden. Zum Essen und Trinken müsse Fr. Y animiert werden. Zudem werden kalorische Drinks eingesetzt. Unter intensiver Betreuung und dem Engagement des Ehemanns und der Tochter nach wie vor stabile häusliche Situation. Empfehlungen Zusätzliche Betreuungsmaßnahmen sind bei der stabilen Situation vorerst nicht notwendig. Eine kurze Verlaufskontrolle bei mir ist 01.2016 vorgesehen. Neuropsychologische Standortbestimmung bei Glioblastom links parieto-okzipital mit Status nach subtotaler Resektion am 10.06.2015, konkomittierender Radio-Temodal-Chemotherapie und residuellen neurokognitiven Symptomen. Angaben des Patienten: Im Vordergrund stehen eine Gesichtsfeldeinschränkung rechts, Wortfindungsstörungen und eine Vergesslichkeit. Zusätzlich habe er Schwierigkeiten, einen Text zu erfassen. Die Partnerin ergänzt, dass Hr. Y zusätzlich stimmungslabil sei und rasch anfange zu weinen. Er sei apathisch, habe keinen Antrieb und mache nichts von sich aus. Aktuell lebt Hr. Y allein, sei aber viel bei der Partnerin. Ein Umzug in eine gemeinsame Wohnung sei vorgesehen. Derzeit übernehme die Partnerin sämtliche Haushaltsarbeiten. Aktuelle Behandlung: Beloc Zok 25 mg, Aspirin Cardio 100 mg, Temesta 1,0 mg, Zofran 6 mg, Temodal per os (seit dem Vortag erneute Einnahme). Zusätzliche Logopädie (bisher 1 Sitzung). Allseits orientierter, ernster, zurückgenommener und antriebsloser sowie vermindert schwingungsfähiger Rechtshänder mit massiv reduziertem Sprechantrieb. Über den bisherigen Verlauf kann Hr. Y wenig informativ berichten. Seine Auffassungsgabe ist gut, das Arbeitstempo massiv verlangsamt. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative Wortliste wird ungenügend gelernt (max. 4/10 Informationen), der Spätabruf ist aufgehoben, auch das Wiedererkennen ist zufällig (6 korrekte, 8 Fehler). Eine zuvor kopierte komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf aber gut erinnert. Das Altgedächtnis ist, soweit prüfbar, erhalten. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Praktisch aufgehobene semantische Ideenproduktion, wobei Hr. Y dabei viele Regelbrüche und auch Perseverationen zeigt. Ebenso praktisch aufgehobene lexikalische Ideenproduktion. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion tendenzielle Vernachlässigung rechtsseitig, quantitativ eingeschränkte Leistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache ist zwar flüssig, aber durch einen massiv reduzierten Sprechantrieb geprägt. Keine Dysarthrie. Normale Prosodie. Das Sprachverständnis ist gut erhalten. Dysnomie für Objekte mit vereinzelten semantischen Paraphasien, zusätzliche Anomie für Namen. Beim Schreiben Dysorthographie, auch Zahlendysgraphie. Es besteht zudem eine reine Dys- bis Alexie (assoziiert an die Gesichtsfeldeinschränkung rechts). Zusätzliche Dys- bis Akalkulie, auch etwas erschwertes Fingerbenennen. Rechts-Linksunterscheidung weitgehend intakt. Keine apraktische Störung. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Ausgeprägte Gesichtsfeldeinschränkung rechts. Hr. Y zeigt zusätzlich zur Gesichtsfeldeinschränkung rechts auch eine tendenzielle Vernachlässigung rechtsseitig. Bei Papier-/Bleistift-Aufgaben arbeitet er von links nach rechts. Eine einfache geometrische Figur wird in 90° Rotation kopiert, es werden alle Details korrekt erfasst. Keine Objektagnosie, keine apperzeptive, keine Simultan- und keine Prosopagnosie. Maskierte Wörter können nicht erkannt werden, dabei fallen auch konfabulative Tendenzen auf. Kein taktiles Extinktionsphänomen. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zeigt bei dem allseits orientierten, antriebsgeminderten, affektlabilen und depressiv wirkenden Rechtshänder mit Hemianopsie nach rechts folgende kognitive Befunde: Vordergründiges verbales anterograd-amnestisches Syndrom, eine an die Amnesie assoziierte Dysnomie für Objekte (mit vereinzelten semantischen Paraphasien) sowie Anomie für Namen, sprechmotorische Auffälligkeiten (reduzierter Sprechantrieb), eine an die Gesichtsfeldeinschränkung assoziierte Dys- bis Alexie, zusätzliches partielles Gerstmann-Syndrom (Dysgraphie, Dys- bis Akalkulie, Fingerdysnomie) sowie praktisch aufgehobene sprachliche Flexibilität. Diese Befunde entsprechen einer mittelschweren bis schweren Funktionsstörung vor allem links fronto-temporo-parieto-okzipitaler Hirnareale, im Vergleich zur postoperativen Untersuchung 06.2015 phänomenologisch unverändert, in der Ausprägung aber deutlich akzentuiert (insbesondere was die mnestischen und frontal-exekutiven Funktionen anbelangt). Eine logopädische Behandlung wurde bereits aufgenommen. Wie mit Dr. X telefonisch besprochen, medikamentös unterstützende Behandlung mit einem SSRI: Hr. Y wurde ein Rezept für Citalopram 20 mg ausgehändigt, beginnend mit einer 1/2 Tbl. am Morgen, nach einer Woche Steigerung auf 1 Tablette morgens. Aufgrund der Schwere obiger Befunde sind die Arbeits- und Fahreignung nicht gegeben. Verlaufskontrolle in Abhängigkeit vom Verlauf. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei minimen kognitiven Defiziten nach Ischämie im Bereich der Capsula interna links 01.2009 mit Dysarthrie und Diffusionsstörung im Bereich der Capsula interna links crus posterior und einer mäßigen vaskulären Leukenzephalopathie, passagerer CPAP-Therapie 05.2009, whs. generalisierter Epilepsie seit 1998 anfallsfrei und seit 2000 ohne Medikation und St.n. Neuroborreliose 09.14. Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Am 26.01.2011 wurde Hr. Y ergänzend im Rahmen einer Berichterstattung an die IV neuropsychologisch getestet. Es präsentierte sich in diesem Rahmen ein in allen Modalitäten orientierter, kooperativer, gegen Ende des Gesprächs aber leicht perseverativer und anhaftend wirkender Patient mit Anklängen an eine leichte Minderintelligenz mit oben genannten Befunden i.S. einer leichten Abrufschwäche für verbale Inhalte, einer leichten Anfälligkeit für assoziative Konfabulationen und sprachliche Auffälligkeiten, die am ehesten einer Legasthenie entsprachen. Die Befunde wurden hauptsächlich auf eine frühkindliche Hirnentwicklungsstörung bei diesbezüglich vorhandenen anamnestischen Stigmata zurückgeführt, ggf. aggraviert durch die vaskuläre Leukenzephalopathie. Eine ganztägige Arbeitstätigkeit bildungsadaptiert erschien möglich, handwerkliche Tätigkeiten mit bis zu mittelgradigem kognitivem Anforderungsprofil empfohlen. Die Fahrtauglichkeit wurde gegeben. Den Akten zu entnehmen erkrankte Hr. Y 09.14 an einer Neuroborreliose mit bilateraler Fazialisparese, seither berichtet er von erhöhter Ermüdbarkeit und reduzierter Belastbarkeit bei langem konzentrierten Arbeiten, was eine Änderungskündigung auf ein 50%-iges Arbeitspensum nach sich zog. Aus neurologischer Sicht wurde dies als Folge der Neuroborreliose und des Hirninfarkts als angemessen beurteilt. Hr. Y erscheint heute zur Beurteilung der kognitiven Einschränkungen. Aktuelle Angaben: Seit dem Schlaganfall 2009 habe Hr. Y sich bei der Arbeit wie blockiert, verzögert und schwindlig gefühlt, wenn er habe Gas geben wollen. Wahrscheinlich habe er deswegen den Job verloren. Nach 2,5 Jahren auf dem RAV habe er im Rahmen eines IV-Wiedereingliederungsprogramms einen daraus folgenden festen Job in der Kaffeemaschinenherstellung erhalten. Nach der Neuroborreliose habe er bemerkt, dass die Leistung trotz großer Mühe abgenommen habe. Er habe dann vom Arbeitgeber erfahren, dass dieser diese Leistungsabnahme aber bereits vorher bemerkt und mit der IV besprochen habe. Er arbeite entsprechend jetzt noch zu 50 %, könne die Leistung aber nicht erbringen. Selber bemerke er keine Konzentrationseinschränkungen, Fehler oder Gedächtniseinschränkungen, sondern dass ihm die Zeit davonlaufe: Er könne nicht alles erledigen, was er sich vorgenommen habe. Auch sei er reizbarer und aggressiver geworden, müsse sich sehr beherrschen. Er würde sehr gerne mehr arbeiten, hoffe auch, dass dies nach Besserung der Augenproblematik wieder möglich sein werde. Aktuell seien die 50 % wohl aber adäquat, er werde immer noch sehr schnell müde seit dem Zeckenbiss, feinmotorische Arbeiten würden ihm Mühe bereiten. Aktuell müsse er sich jeden Tag nach der Arbeit hinlegen, um zwischen 30 Minuten und 2 Stunden zu schlafen, sich danach sehr zwingen, den Haushalt noch zu machen. In der Nacht schläfe er dann noch 6 bis 10 Stunden, qualitativ aufgrund der Sorge wegen den aktuellen Sorgen über die unsichere berufliche Zukunft nicht so gut, auch die Stimmung sei schwankend. Das Gedächtnis sei unverändert, in der Sprache melde ihm die Logopädin zurück, dass er zum Teil noch Worte verschlucke. Systemanamnese: kein Nikotin, praktisch keinen Alkohol. Aktuelle Medikation: Mephanol 1-0-0, Torasem 1/2-0-0, Clopidogrel 1-0-0, Blopress 0-0-1, Atorvastatin 0-0-1. Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Allseits orientiert nimmt er kooperierend und sehr motiviert an der Untersuchung teil. Im Verhalten initial weitgehend unauffällig, in der eher einfachen Spontansprache durch leicht gesteigerten Wortfluss z.T. Verschlucken der Endungen, aber keine weiteren qualitativen Auffälligkeiten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind gut gegeben, er beginnt Aufgaben z.T. bevor er sie ganz erfasst hat. Insgesamt adäquate Auffassungsgabe, Aufgaben werden leichtfühlig begonnen, aber problemlos verstanden und umgesetzt. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Keine Hinweise für massgebende neuropsychiatrische Auffälligkeiten, keine manifeste Depression. Gedächtnis: Das Lernen einer auditiv präsentierten, nicht-assoziativen 10-Wortliste gelingt ohne Konfabulationen unstrukturiert, aber bei intakter Lernkurve und unauffälliger Gesamternleistung. Kein Abfall im Spätabruf, unauffällige Wiedererkennungsleistung. Eine zuvor vom Detail ausgehend, aber korrekt erfasste und kopierte komplexe geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf in der Grundstruktur gut und mit einer knapp genügenden Anzahl erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium zeigt sich qualitativ und quantitativ unauffällig, leicht vermehrte Anzahl an Repetitionen und Regelbruchtendenz in der phonematischen Wortflüssigkeit. Qualitativ und quantitativ unauffällige figurale Ideenproduktion. Grenzwertig verlangsamtes verbales Arbeitstempo, intakte, fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) gute psychomotorische Geschwindigkeit, problemloser Konzeptwechsel bei intakter kognitiver Flexibilität in der komplexeren Variante bei der Prüfung der Umstellfähigkeit. In der Daueraufmerksamkeits- und Belastbarkeitstestung (D2-Test) zeigt sich eine regelmäßige Gesamtperformanz mit einer intakten Konzentrationsleistung und guter Fehlerfestigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, eher hastige und einfache Spontansprache mit dadurch bedingt z.T. Verschlucken von Endungen, ohne relevante Wortfindungsstörungen oder weiteren qualitativen Auffälligkeiten. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten ergab in der Voruntersuchung bereits unauffällige Befunde und wurde nicht wiederholt. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erfasst und vom Detail ausgehend mit Nachbesserungen korrekt kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf einen visuellen Neglect oder eine visuelle Agnosie. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, im Verhalten leicht kindlich und überangepasst wirkender, sehr motivierter und kooperativer Patient mit einfacher, etwas hastiger Spontansprache und folgenden kognitiven Befunden: Insgesamt leichte Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen, v.a. die Aufmerksamkeitsfunktionen betreffend, mit unstrukturiertem, hastigem Arbeitsstil, verfrühtem Beginnen der Aufgaben, in diesem Rahmen reduzierter Fehlerkontrolle und gesteigertem Redefluss. Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Aufmerksamkeitsdeifiziten, gut passend zu den Spätfolgen der Neuroborreliose. Die anamnestisch berichtete erhöhte Ermüdbarkeit und reduzierte Belastbarkeit zeigen sich ebenfalls passend dazu, lässt sich im Rahmen der nur 1,5-stündigen Testung aber nicht beurteilen. Der protrahierte Verlauf und die eher langsame Erholung im Verlauf sind durch reduzierte Kompensationsmechanismen (frühkindliche Hirnentwicklungsstörung, vorbestehende Hirnschädigungen durch die Ischämien im 2009, vaskuläre Leukenzephalopathie und vorbestehende Epilepsie) und dadurch bedingte dysfunktionale Bewältigungsstrategien erklärbar, weshalb eine Beschäftigung zu 50 % in der bildungsadaptierten Arbeitstätigkeit aktuell sicherlich adäquat ist. Ob eine Vollzeit-Arbeitstätigkeit - wie vom Patienten gewünscht - wieder erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht erscheint die Arbeitsfähigkeit in der aktuellen Tätigkeit v.a. aufgrund der reduzierten Belastbarkeit adäquat. Ob eine weitere Steigerung im Verlauf möglich ist, sollte im Rahmen eines Arbeitsversuches geprüft werden. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden aus kognitiver Sicht gegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist vor allfälliger Steigerung des Pensums empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufskontrolle nach schweren kognitiven Funktionstörungen bei St.n. Hirninfarkt im Stromgebiet der A.cerebri media rechts am 10.04.2015. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: bei Verdacht auf demenzielle Entwicklung mit Verhaltensauffälligkeiten DDE Verdacht auf Parkinson-Syndrom, DDE Liebe Wortedemenz, DD LP lebt Isch wurde der Patient nach oben genannter Diagnose im stationären Rahmen neuropsychologisch gesehen. Bei Hinweisen auf eine mindere Intelligenz und anamnestisch vorbestehenden Leistungs schwächen zeigten sich in diesem Rahmen eine im Vordergrund stehende psychomotorische und kognitive Verlangsamung sowie deutliche Einschränkungen der höheren kognitiven frontalischen Funktionen, eine schwere Auffassung und Lernstörung, eine Dysgraphie und visuo-konstruktive Dyspraxie und Verhaltensauffälligkeiten. Neuropsychologische Untersuchung bei persistierend eingeschränkter Belastbarkeit nach Sinusvenenthrombose des Sinus transversus links, EM 18.10.14, ED 21.10.14 mit Kopfschmerz frontal rechts und Nausea sowie generalisiertem epileptischem Anfall am 21.10.14, therapeutisch unter AOK bis 07/15. Seit der Sinusvenenthrombose sei sie sehr müde, je nach Stress und Belastung bei der Arbeit verspüre sie starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Insgesamt gehe es ihr besser als vor einem Jahr, die Besserung der Belastbarkeit stagniere nun aber seit ca. 03.2015. Mitte 12.2014 habe sie zu 30 % an ihrer Arbeitsstelle als Konstrukteurin zu arbeiten begonnen, im neuen Jahr auf 50 % erhöht während 2 bis 3 Monaten, danach auf 60 bis aktuell nun 70 %. Dies sei die oberste Grenze, eher zu viel. Sie sei sehr ungeduldig, möchte vermutlich mehr, als machbar sei. Nach der Arbeit (jeden Morgen plus 1 bis 2 Stunden am Nachmittag) sei ihr oft stark übel und sie habe Kopfschmerzen, schlafe unmittelbar nach der Arbeit während 2 bis 3 Stunden, ein Abendprogramm sei nicht mehr möglich. Am Nachmittag könne sie mit großer Konzentration und verminderter Auffassungsgabe die Leistung verlangsamt gerade noch erbringen, müsse sie am nächsten Morgen dann aber nachkontrollieren. Diese sei früher nicht nötig gewesen. Abends müsse sie spätestens um 21 Uhr ins Bett, habe dann morgens immer noch große Mühe mit Aufstehen. Auch am Wochenende könne sie nicht länger ausgehen, auch würden die Kopfschmerzen ebenfalls in der Freizeit auftreten. Meetings würden sie stark ermüden, sie könne bei parallel ablaufenden Gesprächen plötzlich nichts mehr aufnehmen. Qualitativ könne sie sich problemlos konzentrieren, sei auch nicht erhöht ablenkbar oder kognitiv verlangsamt. Keine Gedächtnisdefizite, neue Aufgaben könne sie problemlos aufnehmen und umsetzen. Beim Autofahren ermüde sie sehr schnell, auch habe sie den heutigen Tag freigenommen, da sie sich die lange Autofahrt ansonsten nicht zugetraut hätte. Fr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet differenziert und kohärent über den Verlauf der kognitiven Defizite. Auch komplexere oder mehrstufige Aufgaben und Instruktionen werden sehr rasch aufgenommen und umgesetzt, keine Antriebsminderung, keine kognitive Verlangsamung. Der Arbeitsstil ist sehr sorgfältig bei intakter Fehlerkontrolle, aber es fällt qualitativ ein sehr rascher Abfall der Gesamtperformanz innerhalb einzelner Aufgaben bei aber insgesamt guter Leistung auf. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, über den 1,5-stündigen Testzeitraum fällt klinisch keine abnehmende Konzentrationsleistung auf, nach Beendigung dann aber im Gespräch objektivierbare Abnahme der Konzentration. Die Spontansprache zeigt sich bei unauffälligem Sprach- und Instruktionsverständnis qualitativ intakt. Affektiv soweit unauffällig.Gedächtnis: eine aduitiv präsentierte, nicht assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und mit einer intakten Lernkurve insgesamt genügend erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor sorgfältig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf sehr gut erinnert. Angaben zur persönlichen oder Krankengeschichte gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ und qualitativ unauffällige semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen ohne Perseverationen. Qualitativ fällt auf, dass bei insgesamt unauffälliger Gesamtleistung ein sehr rascher Abfall der Menge zu verzeichnen ist. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ebenfalls problemlose Aufmerksamkeitsleistung, intakter Konzeptwechsel und gute Bearbeitungsgeschwindigkeit. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine regelmäßige Gesamtleistung bei initial sehr guter Fehlerkontrolle, welche leicht abnimmt im Verlauf, aber immer noch altersentsprechend eher überdurchschnittliche Konzentrationsleistung. Leichte Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei aber sehr guter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann gleichermaßen rasch auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst und qualitativ unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte und kooperative Fr. Y mit bereits nach sehr kurzer Zeit Abnahme der Konzentrationsleistung auf hohem Niveau bei intakten grundlegenden kognitiven Funktionen (sprachliche, verbal-mnestische und visuell-mnestische, visuo-konstruktive und -perzeptive). Insgesamt sind diese Befunde zusammen mit den Angaben der Fr. Y vereinbar mit einer noch eingeschränkten Belastbarkeit (objektivierbar durch klinisch und testspezifisch abnehmende Konzentrationsleistung auf aber hohem Niveau) als Folgen der Sinusvenenthrombose. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der persistierenden eingeschränkten Belastbarkeit, welche die Fr. Y sehr stark in ihrem Alltag einschränken, erscheint eine vorübergehende Reduktion des Arbeitspensums auf 50% empfehlenswert. Eine sukzessive Steigerung sollte im Verlauf dann in Absprache mit Dr. X vorgenommen werden. Aufgrund der persistierenden Übelkeit und Kopfschmerzen empfehlen wir eine baldige Verlaufskontrolle bei Dr. X, was auch von der Fr. Y gewünscht wird. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Problemen bei der Steigerung des Pensums empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung bei Wortfindungsstörungen und Schwindelbeschwerden bei leichtgradiger vaskulärer Leukencephalopathie ohne richtungsweisende Hirnatrophie (MRI Schädel 09.14). Angaben von Hr. Y: Seit 01.05.XX bemerkt er einen Gedächtnisverlust, Gleichgewichtsstörungen im Gehirn. In Gesprächen schweigt er, auch die Kommunikation mit seiner Ehefrau sei gestört. Er hat die Worte im Kopf, kann sie nicht aussprechen. Ebenfalls vergisst er Besprochenes. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, leicht progredient. Er muss alles unmittelbar erledigen, sonst vergisst er es. Im Alltag ist er sonst nicht eingeschränkt, erledigt auch die Finanzen problemlos. Geht er einkaufen, kann er eventuell etwas weniger im Kopf behalten, mit Zettel aber keine Einschränkungen. Generell ist ihm alles etwas gleichgültiger. Angaben der begleitenden Ehefrau: Die Wortfindungsstörungen stehen klar im Vordergrund, akzentuiert unter Unsicherheit. Die Veränderungen hat sie vor drei Jahren bemerkt, als sie selber nach einer Chemotherapie wieder genesen ist, sie hat das Gefühl gehabt, ihr Ehemann würde danach wie zusammenbrechen. Ein Teil hat sie auch auf die Hörgeräte geschoben, welche seit ca. diesem Zeitpunkt angepasst worden sind. Mittlerweile ist sie auch von den Geschwistern des Hr. Y und seiner Kochgruppe angesprochen worden, dass sich ihr Ehemann weniger an Gesprächen beteiligt und sich zurückzieht. Er benennt teilweise Gegenstände falsch, kann dies dann auch nicht korrigieren. Vor zwei Jahren hat sie sich nach dreimaligen Bagatellunfällen geweigert, mit ihm zu fahren, da er trotz ihrer Hinweise nicht mehr rechtzeitig hat reagieren können. Er hat den Ausweis mittlerweile abgegeben. Er hat sich von der Art her verändert, ist ruhiger und weniger spontan geworden, hat große Mühe mit Planen. Zum Teil kommt es vor, dass er falsche Gegenstände für Tätigkeiten benutzt. Stark fluktuierend erledigt er Aufgaben, welche direkt vor ihm liegen, anderes sieht er nicht. Seit 2.5 Jahren starke Angstträume ohne Halluzinationen, er schläft insgesamt mehr. In letzter Zeit hat er auch vermehrt Lust auf Süßes.Familienanamnese: Mutter mit ca. 60 Jahren an einer nicht diagnostizierten Demenz erkrankt, 88-jährig verstorben. Der 77-jährige Hr. Y erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert. Im Vordergrund steht eine verlangsamte, stockende Spontansprache mit Formulierungsschwierigkeiten, semantischen Paraphasien und leicht undeutlicher Aussprache mit z.T. phonematischen Paraphasien (DD hörbedingt) und z.T. auch Paragrammatismus. Er wirkt müde und eher teilnahmslos, verneint aber beides. Im Gespräch deutlich erhöhte Antwortlatenz, auf konkrete Fragen kann er nur selten die gewünschte Antwort geben, insgesamt über das eingeschränkte Gehör hinausgehend eingeschränktes Sprachverständnis bei aber intakter, nur leicht verlangsamter Auffassungsgabe und gutem Umsetzen der Aufgaben. Leichte testspezifische Aufmerksamkeitsfluktuationen ohne erhöhte Abklenkbarkeit oder erhöhte Ermüdbarkeit. Affektiv wirkt er eher gleichgültig und unbesorgt, macht sich mehr Sorgen um seine Ehefrau. Er überschätzt seine kognitive Leistung deutlich. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, eine dann aber flache, stabile Lernkurve und eine insgesamt verminderte Enkodierungsleistung mit (hörbedingt?) phonematischen Paraphasien. Leichter Abfall im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Ebenfalls leicht verminderte Leistung beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ leicht reduzierte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten, im Vergleich dazu quantitativ bessere figurale Ideenproduktion bei aber verminderter Fehlerkontrolle i.S. erhöhter Perseverationstendenz und einem Regelbruch. Verlangsamtes verbales Arbeitstempo, deutlich verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit defizitäre Leistung aufgrund attentionaler Defizite und psychomotorischer Verlangsamung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bei unsicherem Konzeptwechsel 2 Fehler und ebenfalls deutlich verminderte Gesamtleistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich stockend und mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, semantischen Paraphasien bei leicht undeutlicher Aussprache mit z.T. phonematischen Paraphasien (DD hörbedingt) und z.T. auch Paragrammatismus verlangsamt, über das eingeschränkte Gehör hinausgehend eingeschränktes Sprachverständnis. Keine Benennstörung, keine Links-Rechts-Störung. Im Lesen fallen Buchstabenauslassungen und Verwechseln von phonemisch ähnlichen Buchstaben (B statt P) auf, Rechnen gelingt gut. Im Schreiben ergeben sich bei initial intakter Schrift Hinweise auf einen Schriftzerfall, perseverative Elemente. Keine Hinweise auf eine Apraxie, leichte Unsicherheit beim Finger benennen. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird erschwert erfasst und vom Detail ausgehend und mit einem fehlplatzierten Element kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuokonstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, müde und teilnahmslos wirkender, kognitiv und in der Auffassungsgabe leicht verlangsamter Patient ohne adäquate Krankheitseinsicht und mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes dysphasisches Syndrom mit stockender, verlangsamter und leicht verwaschener Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, semantischen und z.T. phonematischen Paraphasien (DD hörbedingt), Paragrammatismus und Formulierungsschwierigkeiten bei über das eingeschränkte Gehör hinausgehend eingeschränktem Sprachverständnis, vermindertem Sprechantrieb, Dyslexie und Dysgraphie sowie Hinweisen auf eine Fingeragnosie. Ebenfalls betroffen zeigen sich die kognitiven Frontalhirnfunktionen mit psychomotorischer Verlangsamung, eingeschränkter kognitiver Flexibilität, erhöhter Interferenzanfälligkeit, reduzierter Fehlerkontrolle und Planungsdefiziten. Im Vergleich dazu bessere mnestische Funktionen, insgesamt einer leichten, verbal betonten Lern- und Abrufschwäche bei intakter Speicherfähigkeit entsprechend. Keine visuell-agnostische oder apraktische Störung, auch wenn Letztere anamnestisch nicht auszuschließen ist. Insgesamt entsprechen die hier aufgeführten Befunde mittelschweren Einschränkungen v.a. links frontaler und subkortikaler Hirnareale mit im Vordergrund stehender Beteiligung der präzentralen Region und des Operculums. Ätiologisch ist aufgrund nur leichter (und die kognitiven Befunde nicht hinreichend erklärender) vaskulärer Leukencephalopathie im MRI vor einem Jahr und deutlicher Progredienz der neuropsychologischen Befunde im Verlauf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung am wahrscheinlichsten. Das neuropsychologische Ausfallsmuster mit dem im Vordergrund stehenden dysphasischen Syndrom ist am ehesten passend zu einer beginnenden semantischen Demenz. Wir empfehlen eine Anmeldung bei den Kollegen der neurologischen Sprechstunde im Hause zur weiteren Abklärung der Schwindelproblematik, einer Liquoranalyse sowie der Durchführung eines FTG-PETs. Sofern Sie einverstanden sind, werden wir diese Zuweisung veranlassen. Ebenfalls sollte, sofern nicht bereits durchgeführt, ein ausführliches demenzspezifisches Labor mit Bestimmung des Vitamin B12 und Folsäure durchgeführt werden. Therapeutisch kann eine logopädische Therapie zum Erhalt und Training der Sprache angeboten werden, v.a. um dem weiteren sprachlichen Rückzug vorzubeugen. Die Fahrtauglichkeit ist aus kognitiver Sicht nicht mehr gegeben, der Patient hat den Führerausweis bereits abgegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in 9-12 Monaten ist sehr empfehlenswert, wir werden Hr. Y hierfür direkt aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei St.n. postoperativen (dreifacher Myokardrevaskularisation) zerebrovaskulären Insulten mit aphasischer Sprachstörung und residuellen v.a. Aufmerksamkeitsdefiziten und multifaktorieller Polyneuropathie. Angaben des Patienten: Er sei zufrieden mit den Fortschritten, fühle aktuell generell noch eine allgemeine Schwäche in den Muskeln, absolviere deshalb noch Physiotherapie. Die Zeit arbeite für ihn, auch in der wöchentlichen Ergotherapie habe er Fortschritte gemacht. Der Schwindel sei ebenfalls weg. Im ersten Monat in der Klinik K sei er zeitlich desorientiert und generell verwirrt gewesen, er erinnere sich an vieles nicht mehr, habe optische Halluzinationen gehabt. In der Reha Rheinfelden habe sich die Sprache schon deutlich verbessert, aktuell sei sie wieder fast wie vorher, evtl. noch diskrete Wortfindungsstörungen. Er habe immer schon viel geschrieben, dies nun auch wieder geübt und keine Veränderungen im Vergleich zu vorher bemerkt. Das Gedächtnis sei soweit in Ordnung, die Ehefrau habe bemerkt, dass er körperlich etwas langsamer sei, geistig seit ca. zwei Monaten wieder wie vorher. Im Alltag habe er sämtliche Aufgaben wieder übernommen, erledige die Einzahlungen problemlos.Aktuelle Medikation: Metfin 100 mg 1/2-0-1/2, Aspirin Cardio 100 mg 0-1-0, Listril 10 mg 1-0-1/2, Atrovastatin 80 mg 1-0-0, Tamulosin 1-0-0, Meto Zerok 50 mg 0-0-1/2, Januvia 100 mg 1-0-0, Marcoumar 0-0-1/2. Persönliche Anamnese: Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen, als Kaufmann im Export und Außendienst gearbeitet, verheiratet, 7 Kinder. Der 73-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet bedächtig, aber sehr differenziert über den Verlauf der kognitiven Defizite, schätzt seine Leistung insgesamt sehr adäquat ein. Er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, das klinische Arbeitstempo ist leicht verlangsamt, aber keine Antriebsminderung. Der Arbeitsstil zeigt sich strukturiert, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder reduzierte Fehlerkontrolle. Keine erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum zu eruieren. Spontansprache, Auffassungsgabe, Verständnis und Umsetzen der Aufgaben zeigen keine Auffälligkeiten. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen Wortliste eine leicht verminderte Erfassungsspanne, eine dann aber adäquat ansteigende und das Maximum nach 3 Durchgängen erreichende Lernkurve und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung ohne Intrusionen oder Perseverationen. Leichter Abfall im verzögerten Abruf, die relative Behaltensleistung und das Wiedererkennen sind intakt. Im Vergleich dazu leicht bessere Leistung im visuell-episodischen Gedächtnis beim Erinnern einer einfachen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen, bei Letzterer fallen Auslassungen und 2 Wiederholungen auf. Rasches verbales Arbeitstempo, intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei einem Fehler. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit fällt eine grenzwertige psychomotorische Verlangsamung auf, die komplexere Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit wird zeitlich knapp genügend bei intaktem Konzeptwechsel ohne Fehler absolviert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich initial eine intakte Reaktionsgeschwindigkeit in der selektiven Aufmerksamkeit bei aber verminderter Impulskontrolle. Bei einem erneuten Durchgang kann die Leistung aber gesteigert werden. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit kann auch nach Wiederholen der Aufgabe nur schwer verlangsamt gleichermassen auf auditive wie auch visuelle Stimuli reagiert werden, zusätzlich deutlich erhöhte Fehleranfälligkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich eher bedächtig, aber flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische und eine dreidimensionale Figur werden korrekt erfasst und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer und differenzierter Patient mit adäquater Selbsteinschätzung ohne Verhaltensauffälligkeiten und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Defizite der geteilten Aufmerksamkeit, leicht reduzierte Fehlerfestigkeit, grenzwertige psychomotorische Geschwindigkeit und Umstellfähigkeit sowie im Bereich des Gedächtnisses leicht verminderte verbale Merkspanne und Abrufleistung bei intakter Lern- und Wiedererkennfähigkeit. Im Vergleich zu den neuropsychologischen Befunden der Reha Rheinfelden 03.2015 haben sich die Befunde insgesamt weiterhin erfreulich verbessert, entsprechen aktuell noch leichten Einschränkungen bifronto-temporaler Hirnareale, in der Ausprägung gut passend zu Einschränkungen i.R. der Belastbarkeit und Aufmerksamkeitsfähigkeit als Folgen der zerebrovaskulären Insulte und schweren Herzoperation. Insgesamt sehr erfreulicher, positiver Verlauf. Ad Fahrtauglichkeit: Trotz sehr positiver Entwicklung im Vergleich zu den in der Reha Rheinfelden erhobenen Aufmerksamkeitsdefiziten sind die kognitiven Anforderungen für das Führen eines PKW's aktuell noch nicht erfüllt. Aufgrund des erfreulichen Verlaufs und der guten kognitiven Ressourcen ist eine weitere Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit aber zu erwarten. Wir haben deshalb mit dem Patienten vereinbart, die Fahrtauglichkeit in 2 Monaten erneut zu beurteilen, ein Termin wurde ihm bereits mitgegeben. Neuropsychologische Fahrtauglichkeitsbeurteilung in diesem Rahmen, eine weitere Kontrolle ist bei sehr positivem Verlauf nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne auf erneute Zuweisung angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei Vd.a. beginnende Demenz, DD bei St.n. Hirninfarkt frontal links im Versorgungsgebiet der A. cerebri media 07.2012, DD zusätzlich neurodegenerativ. Hausintern bekannte, bereits zweimal umfassend neuropsychologisch untersuchte Patientin, zuletzt 10.2012. Damals leichte kognitive Störung vorwiegend fronto-temporaler Hirnareale linksbetont als residuelle Folge des erlittenen Hirninfarkts im Stromgebiet der A. cerebri media links, DD Akzentuierung vorbestehender Dysfunktionen bei geringer Schulbildung. Im Vordergrund standen eine Dyskalkulie, Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten im Gespräch, eine leichte verbale Abrufschwäche sowie attentional-exekutive Minderleistungen, insbesondere Konzentrationsdefizite, eine erhöhte Interferenzanfälligkeit und verminderte mentale Flexibilität/Ideenproduktion, im MMS damals 25/30 Pkt. Auf Verhaltensebene zeigten sich eine erhöhte Ermüdbarkeit und eingeschränkte Belastbarkeit sowie Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Im Vergleich zur Voruntersuchung 07.2012 deutlich positiv verändertes kognitives Zustandsbild mit weitgehender Normalisierung der sprachlichen und schriftsprachlichen Fähigkeiten, DD bei geringem Bildungsniveau niveaugerechte Resultate. Aktuell: Fr. Y erscheint pünktlich in Begleitung des Ehemannes und der Tochter zum vereinbarten Termin. Die Anamneseerhebung erfolgt in italienischer Sprache in Anwesenheit aller. Die Patientin gibt an, sich schlecht zu fühlen, sie habe Kopfschmerzen und leide unter einer störenden Trümmeligkeit und einem schweren Kopf. Sie habe gemerkt, dass sie in letzter Zeit sehr viel vergesse. Sie verliere während Gesprächen oft den Faden, wisse plötzlich nicht mehr, was sie sagen wollte. Auch vergesse sie Personennamen und suche nach/verwechsle Wörter. Oft habe sie ein Chaos im Kopf, merke, dass sie viel sensibler auf Lärm reagiere. Wenn viele Leute im Raum seien und miteinander reden würden, könne sie dem Ganzen nicht mehr folgen, es sei ihr zu viel. Sie fühle sich erschöpft und sehr müde. In der Nacht schlafe sie gut, die Stimmung sei eher traurig. Es ist eine deutliche psychische Belastung spürbar, es fällt zudem eine deutliche Verunsicherung und Ängstlichkeit auf, dass die Kopfschmerzen in einem möglichen Zusammenhang stehen mit einem erneuten Hirninfarkt. Aktuelle Medikation: Plavix 75 mg/d, Concor 5 mg/d, Coversum 10 mg/d, Crestor 5 mg/d, Zanidip 20 mg/d, Eltroxin 0.05 mg/d, Lyrica 100 mg/d, Pantoprazol 40 mg/d, Cipralex 10 mg/d, Metformin, Victoza, Insulin Levemir. Die Untersuchung erfolgt in italienischer Sprache. Die 66-jährige Rechtshänderin ist allseits korrekt orientiert, auch kann sie sich gut an die Voruntersuchung und die Testleiterin erinnern. In der Untersuchungssituation weitgehend kooperativ, es zeigt sich jedoch eine deutliche reduzierte Belastbarkeit und verminderte Frustrationstoleranz, Fr. Y muss wiederholt zum Weitermachen animiert werden, sie braucht deutliche psychologische Unterstützung und Zureden. Sie wirkt affektiv belastet und bedrückt, eine ängstlich-verunsicherte und depressive Verstimmung ist spürbar. Erhöhte Selbstbeobachtung, negativistische Gedankengänge und Resignation. Im Verhalten zeigen sich ein altersgerechter Antrieb und adäquates Arbeitstempo, erhöhte Ablenkbarkeit durch das eigene Verhalten resp. das Unwohlsein, die Schmerzbeschwerden und eigenen Gedankengänge. Ermüdung über die Zeit, wobei eine Zunahme der Kopfschmerzen angegeben wird, hält sich wiederholt an den Kopf. Keine Impulskontrollstörung.MMS: 25/30 Pkt., stabil. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches- und autobiographisches Gedächtnis. Über biographische Begebenheiten und Aktualitäten kann weitgehend korrekt berichtet werden. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste weitgehend unveränderter Befund. Eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf schwankende Lernkurve bei jedoch vermindertem Durchhaltevermögen und eingeschränkter Belastbarkeit, muss wiederholt zu Weitermachen animiert werden. Kann nach vier Durchgängen sieben der acht Wörter korrekt reproduzieren. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten leicht vermindert, deutlich besserer unterstützter Abruf ohne Verkennungen. Die Wiederkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine unveränderte Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Eingeschränkte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches und semantisches Kriterium, insgesamt unverändert zur Voruntersuchung bei jedoch verminderter Belastbarkeit. Die figurale Ideenproduktion konnte nicht geprüft werden. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen, keine Impulskontrollstörung. Leichte psychomotorische Verlangsamung bei einer Papier-/Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit, im Vergleich zur Vorunteruntersuchung leicht verbessertes Resultat, im Verlauf Konzentrationsfluktuationen. Leicht eingeschränkte mentale Flexibilität und Abstraktionsfähigkeit, Konzeptdenken leicht vermindert, DD niveaugerecht. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion in der Muttersprache flüssige, durch leichte Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten geprägte Spontansprache, keine sonstigen, insbesondere keine neuen sprachlichen Auffälligkeiten, keine Dysarthrie, keine Paraphasien. Konfrontationsbennen mit leichten Wortfindungsschwierigkeiten, Nachsprechen, Lesen und Schreiben kursorisch intakt, keine schwerwiegenden neuen Auffälligkeiten. Kursorisch Kopfrechnen für einfaches Material möglich, bei komplexeren Aufgaben erschwert. Keine Hinweise auf sprachassoziierte sonstige Funktionsstörungen. Keine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit leichten Planungsschwierigkeiten, insgesamt jedoch weitgehend unauffällig kopiert, im Vergleich zur Voruntersuchung unveränderte Befunde. Keine Hinweise auf visuo-konstruktive, visuell-perzeptive oder -räumliche Störungen. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung finden sich - verglichen mit den Vorbefunden 10.2012 - weitgehend kongruente testpsychologische Befunde bei verstärkt auffallenden Auffassungs- und Konzentrationsschwierigkeiten und entsprechend geringer ausfallender verbaler Lernkurve (bei jedoch intakter Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit und ansonsten stabil gebliebenem kognitiven Leistungsprofil). Der MMS-Punktwert ist mit 25/30 Pkt. ebenfalls stabil. In der klinischen Interaktion dominieren affektive Auffälligkeiten i. S. einer ängstlich-verunsicherten/depressiven Verstimmung, eine deutlich eingeschränkte Belastbarkeit mit vermindertem Durchhaltevermögen. Zudem berichtet Fr. Y über somatische Beschwerden (Kopfschmerzen, Schwindel), was sich insgesamt negativ auf die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit ausgewirkt haben dürfte und auch die akzentuierten Befunde erklärt. Fremdanamnestisch wird eine Verschlechterung der kognitiven Verfassung seit ca. 7 Monaten beschrieben, wobei der Zeitpunkt gem. Ehemann prinzipiell gut mit der Zunahme der körperlichen Symptome und einer Belastungssituation zusammenfällt. Neuropsychologisch zeigt sich ein insgesamt stabiler und erfreulicher Befund ohne Hinweise auf eine konsistente oder signifikante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere keine Hinweise auf eine zusätzlich beginnende neurodegenerative Erkrankung z.B. vom Morbus Alzheimer-Typus. Phänomenologisch sind die Befunde weiterhin gut als residuelle Folgen des erlittenen Hirninfarkts im Stromgebiet der A. cerebri media links bei verminderten cerebralen Redundanzen und geringerer Schulbildung erklärbar, DD aktuell dekompensiert i. R. psychologischer/psychoreaktiver und somatischer Phänomene. Die verstärkte Konzentrationsproblematik und Vergesslichkeit sehen wir in erster Linie im Zusammenhang mit einer Aggravation der (psycho)somatischen Beschwerden und der depressiven Symptomatik. Aufgrund der affektiven Symptomatik empfehlen wir neben der Weiterführung (ggf. Optimierung) der antidepressiven Medikation eine unterstützende psychologische und psychiatrische Begleitung (idealerweise bei einem italienischsprechenden Therapeuten). Wir bitten den Hausarzt dies zu evaluieren und Fr. Y ggf. hierfür anzumelden. Aus medizinischer Sicht empfehlen wir die regelmäßige Kontrolle und Behandlung der Risikofaktoren sowie (falls noch nicht erfolgt) die Durchführung einer Laborscreening-Untersuchung (einschl. Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Vitamin E, Lues, Leberwerte usw.). Die Befunde und das weitere Prozedere wurden Fr. Y und den Angehörigen in einem eingehenden Gespräch ausführlich dargelegt. Eine routinemäßige neuropsychologische Kontrolle ist nicht notwendig, die Patientin kann jedoch gerne bei neuen Aspekten oder bei Bedarf zugewiesen werden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Zwischenanamnese Hausintern bekannter Patienten mit bekanntem diffusem Schwindel nach benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel des linken horizontalen Bogengangs, EM 31.08.2015. Für die genauere Anamnese verweisen wir auf die Dokumentation in den Akten. Aktuell: Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Die Anamneseerhebung erfolgt in italienischer Sprache. Er berichtet adäquat und kohärent über die Vorgeschichte und den Voruntersuchungen und gibt an, sich zwischenzeitlich deutlich besser, allerdings noch nicht 100% gut zu fühlen. Seit dem 31. August dieses Jahres fühle er sich einfach nicht mehr derselbe, er sei nicht mehr so leistungsfähig, ermüde schnell und könne sich dann schlecht konzentrieren. Es sei ein komisches Gefühl im Kopf, er fühle sich wie leer und auch körperlich habe er noch ein unsicheres Gefühl. Weiterhin besuche er zur Unterstützung eine Physiotherapie. Die Wochen Ferien hätten ihm zwar gut getan, bezüglich der Müdigkeit habe er aber keine große Verbesserung bemerkt. Er schlafe auch schlecht und wenig. Auf Nachfrage bejaht er Grübeltendenzen und eine psychische Belastung. Er habe existenzielle und berufliche Ängste, und besonders Angst, dass er den Job verliere und wie es weitergehe. Geplant sei ab nächste Woche einen Wiedereinstieg in den Beruf als Buschauffeur bei den RVBB, was ihm ebenfalls Sorgen bereite, weil er nicht wisse, ob er die Leistung, die erwartet werde, erbringen könne. Die Untersuchung erfolgt in italienischer Sprache. Kooperativer, allseits korrekt orientierter Rechtshänder, affektiv nachdenklich und bedrückt wirkend, eine Verunsicherung und emotionale Belastung und Labilität ist spürbar. Die Auffassungsgabe ist in der Testsituation intakt, das Arbeitstempo und der Antrieb sind altersgerecht. Im Gespräch und Kontakt ist Hr. Y freundlich zugewandt und offen. In seinen Schilderungen adäquat und geordnet, keine relevanten Wortfindungsstörungen oder spontansprachliche Auffälligkeiten. Impulsives Verhalten ist nicht beobachtbar. Im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich besser belastbar, keine maßgebenden Konzentrationsdefizite oder -fluktuationen feststellbar, keine erhöhte Ablenkbarkeit, am Ende der Untersuchung auch keine relevante Ermüdung. Die Aufmerksamkeitsleistung ist stabil. Während der Testausführung reduzierte Frustrationstoleranz bei hohem Leistungsanspruch, erhöhte Selbstbeobachtung. Das Durchhaltevermögen ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder reduzierte Anstrengungsbereitschaft.Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Über zeitgenössische Begebenheiten kann korrekt berichtet werden. Bei der Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine durchschnittliche Erfassungsspanne, im Verlauf eine etwas flache Lernkurve und eine leicht reduzierte Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen (im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich gebessert). Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten jedoch unauffällig. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt, keine Verkennungen. Von einer zuvor kopierten, komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine durchschnittliche Anzahl an Elementen reproduziert werden, leichte Perseverationstendenz. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion in der Muttersprache flüssige, formal und inhaltlich weitgehend unauffällige Spontansprache ohne relevante Wortfindungsstörungen, keine Paraphasien, unauffällige sprachliche Prosodie. Konfrontationsbenennen, Sprach- und Instruktionsverständnis sowie Lesen, Schreiben und Rechnen sind kursorisch unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt, leicht unsystematisch und mit leichten Planungsschwierigkeiten kopiert, dadurch vereinzelte Ungenauigkeiten bei jedoch niveaugerechtem Endergebnis. Keine Hinweise auf relevante visuell-räumliche, -konstruktive oder -perzeptive Störungen. Die visuelle Objekterkennung, das Erfassen von Formen, Farben, Gesichtern sowie von überlagerten, maskierten und degradierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Ideenproduktion auf ein formallexikalisches Kriterium ist knapp normgerecht. Vergleichsweise höher ausfallende durchschnittliche semantische und figurale Ideenproduktion. Leichte Planungs- und Strukturierungsschwierigkeiten (DD konstitutionell). Intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei normgerechter psychomotorischer Geschwindigkeit. Durchschnittliche Gesamtleistung bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trailmaking-Test A), im Vergleich zur Voruntersuchung normalisiertes Testresultat. Bei der komplexeren Variante kurze Unsicherheit bei der Umsetzung bezüglich deutschem Alphabet, dadurch leicht reduziertes Tempo bei jedoch intakter Fehlerkontrolle sowie Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität, was sich auch bei der computergestützten Prüfung (TAP) der geteilten Aufmerksamkeit zeigt: Das Resultat im computerisierten Test ist in den relevanten Leistungskennzahlen (Auslassungen, Fehler) durchschnittlich und im Vergleich zur Voruntersuchung ebenfalls gebessert bzw. normalisiert. In einer weiteren Aufgabe zur Reiz-Selektion-Leistung und fokussierten Aufmerksamkeit zeigt Hr. Y eine normgerechte Reaktionsgeschwindigkeit und -fähigkeit sowie eine intakte Fehler- und Impulskontrolle. Computergestützte Fahreignungsprüfung (Wiener-Testsystem Sparte Verkehr, Schuhfried): Mit dem Test-Set DRIVESTA des Wiener-Testsystems wurden folgende für die Fahrtauglichkeit relevanten Bereiche erhoben: Die Konzentrationsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit/-geschwindigkeit, die motorische Geschwindigkeit und die Überblicksgewinnung. ATAVT adaptiver tachistoskopischer Verkehrsauffassungstest: Der ATAVT misst die Fähigkeit zur visuellen Beobachtung, Überblicksgewinnung, visuelle Orientierungsleistung und Auffassungsgeschwindigkeit. Hr. Y erzielt in diesem Test für die alterskorrigierte Testvariable Überblicksgewinnung einen voll durchschnittlichen Wert, was ihm eine gute Wahrnehmungskapazität bzw. Überblicksgewinnung und Auffassungsgeschwindigkeit im Verkehr attestiert. COG Cognitron: Mit diesem Leistungstest werden die Konzentrationsfähigkeit und die Bearbeitungsgenauigkeit erfasst. Daraus ergibt sich die Regulationsleistung zwischen Bearbeitungsgeschwindigkeit und -genauigkeit. Hr. Y erzielt in allen geprüften Dimensionen hinsichtlich Geschwindigkeit und Genauigkeit normgerechte Resultate. Seine Konzentrationsleistung ist gemäß Testset DRIVESTA als durchschnittlich zu beurteilen. RT Reaktionstest: Dieses Verfahren dient zur Messung der Reaktionszeit und motorischen Zeit auf einfache optische bzw. akustische Signale. Die mittlere Reaktionszeit entspricht der Zeit zwischen einem Reiz und dem Beginn der mechanischen Bewegungsantwort. Sowohl die mittlere Reaktionszeit als auch die mittlere motorische Zeit fallen insgesamt durchschnittlich aus, es unterlaufen ihm keine Fehler. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden 09.2015 – ein erfreulicher Verlauf mit weitgehender Normalisierung des Testleistungsprofils und durchschnittlichen Leistungen in nahezu allen geprüften kognitiven Funktionsbereichen. Im Bereich der verkehrsspezifischen kognitiven Leistungsbereiche ergeben sich unauffällige Kennwerte. Testpsychologisch fällt einzig noch eine leichte planerisch-exekutive und eine mnestische Abrufschwäche auf, DD konstitutionell (vorbestehend), DD im Rahmen (psycho-)somatischer/psychologischer Faktoren (diffuse Schwindelsymptomatik, affektive Verunsicherung, verminderte Frustrationstoleranz/psychische Belastbarkeit). Aus neuropsychologischer Sicht ergeben sich keine Hinweise auf kristalline neuropsychologische Hirnfunktionsstörungen und im Bereich keine fahreignungsrelevanten kognitiven Einschränkungen. Im Vordergrund der Befunde steht aktuell klar die affektive Symptomatik bei spürbarer psychischer Belastung und Bedrücktheit, emotionaler Labilität und Verunsicherung. Anamnestisch klagt Hr. Y zudem über Schlafstörungen und Grübeltendenzen mit Bestehen von existentiellen Ängsten. Ad Fahreignung und Arbeitsfähigkeit: Die Fahreignung für private und berufliche Zwecke ist in rein kognitiver Hinsicht mit diesen Befunden formal gegeben. Die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit als Buschauffeur ist für den 12.10.2015 geplant, was aus neuropsychologischer Sicht befürwortet werden kann. Allerdings empfehlen wir bei noch bestehender eingeschränkter Belastbarkeit und anamnestisch angegebener erhöhter Ermüdbarkeit einen schrittweisen Wiedereinstieg zur Vermeidung einer Überforderung/Überbelastung. Ideal wäre ein Beginn mit 20-40 % auf mehrere Tage verteilt (Wegfall der vorzeitigen Ermüdung), dann stufenweise Pensumerhöhung auf 40-60 % in Absprache mit dem Hausarzt und je nach Verlauf bis schließlich 80 bis 100 % im Verlauf. Aus neuropsychologischer Sicht dürften in Zukunft keine schwerwiegenden Limitationen in leistungsmäßiger und zeitlicher Hinsicht zu erwarten sein. Verlauf und Prognose sind unserer Meinung nach in erster Linie von der Schwindelsymptomatik und der zur Zeit bestehenden psychischen bzw. Belastungssituation abhängig. Ad Therapie: Aufgrund der affektiven Symptomatik und Verunsicherung empfehlen wir eine psychologisch-psychiatrische Diagnostik und Behandlung, wobei eine Verhaltenspsychotherapie mit Coaching (Schwerpunkte u. a. Stressmanagement, Erlernen von Entspannungstechniken und Kompensationsstrategien im Berufsalltag) angezeigt wäre. Als zusätzliche unterstützende Maßnahme zur psychischen Stabilisierung wäre eine antidepressive medikamentöse Behandlung in Erwägung zu ziehen. Wir bitten den Hausarzt, diese Aspekte mit dem Patienten zu evaluieren und gegebenenfalls die therapeutischen Schritte einzuleiten.Ad Prozedere: Unseres Erachtens sind keine routinemäßigen neuropsychologischen Kontrollen notwendig, der Patient kann gerne bei neuen Aspekten oder bei Bedarf zugewiesen werden. Hr. Y wurde in einem eingehenden Gespräch über die Befunde und das weitere Prozedere einschl. der Empfehlungen informiert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung und Reevaluation der Arbeitsfähigkeit bei St. n. Hirnabszess rechts frontal, abgekapselt, mit Streptokokkus milleri mit/bei: Erstmalig generalisiertem epileptischen Anfall mit RQW am Hinterkopf rechts St. n. Bohrlochtrepanation frontal rechts und Durchführung einer navigationsgesteuerten Biopsie, Teilabszessevakuation mit Brainlab-Navigation am 11.12.2014 Mikroskopischer, mikrochirurgischer Kraniotomie frontal rechts und Evakuation eines Restabszesses am 19.12.2014 Zwischenanamnese seit 08.2015: Im Vordergrund stünden noch eine verminderte Belastbarkeit und vermehrte Müdigkeit. Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit komme es immer wieder zu kleineren Fehlleistungen. Er komme oft auch viel zu früh auf Arbeit, weil er die Uhrzeit falsch gelesen habe. Aktuell sei er mit einem 40 %igem Pensum tätig und arbeite zwischen 8.00 und 12.00 Uhr an 5 Tagen pro Woche. Medikamente: Atorvastatin 40 mg, Benerva 300 mg, Acidum Folicum Streuli 5 mg, Depakine chrono, Keppra 1000 mg, Novorapid Flex Pen, Xultophy, Metfin 1000 mg. Der allseits orientierte, zurückhaltende und ernst wirkende Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Er nimmt motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil. Der Antrieb ist leicht vermindert, das Arbeitstempo ist unauffällig. Gedächtnis: Bei der auditiven Präsentation einer nicht-assoziativen 10-Wortliste zeigt sich eine intakte Erfassungsspanne, eine ansteigende Lernkurve mit einer deutlich verminderten Gesamtlernleistung. Auffallend ist ein Recency effect. Der spätverzögerte Abruf ist verglichen mit der Gesamtlernleistung intakt. Eine anlässlich der Voruntersuchung 08.2015 korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird aktuell in 90°-Rotation und konkretisiert erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistung in der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist quantitativ deutlich reduziert, qualitativ fallen Tabuwörter und Perseverationen auf. Die figurale Ideenproduktion ist quantitativ genügend, Fehler werden erkannt und können korrigiert werden. Es sind keine relevanten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfluktuationen beobachtbar. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt eine leicht verminderte Bearbeitungsgeschwindigkeit zugunsten einer guten Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache. Keine relevanten Formulierungs- und Wortfindungsschwierigkeiten beobachtbar. Unauffällige Prosodie, keine Paraphasien. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt. Schreibfähigkeit weitgehend erhalten. Keine Hinweise auf eine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Bei unauffälliger Leistung anlässlich der Voruntersuchung wurde auf eine nochmalige Untersuchung verzichtet. In der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Untersuchung zeigen sich bei dem allseits orientierten, etwas ernsten und vermindert belastbaren Rechtshänder mit erhaltenem Antrieb folgende kognitive Befunde: Sprachliche Lernschwäche bei gut erhaltener Gedächtnisleistung sowie Einschränkungen der attentional-exekutiven Funktionen (erheblich reduzierte verbale Ideenproduktion und verminderte Fehlerkontrolle sowie eingeschränkte Bearbeitungsgeschwindigkeit in einer Aufgabe zur Prüfung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit). Die oben dargestellten Befunde entsprechen aktuell einer leichten bis mittelschweren Funktionsstörung fronto-temporaler Hirnareale, im Vergleich zur Voruntersuchung gebessert und residuellen Folgen des Hirnabszesses und der mikrochirurgischen Kraniotomien frontal rechts (11.12.2014 und 19.12.2014) entsprechend. Aggravatierend wirken sich zudem vorbestehende kognitive Teilleistungsschwächen (Sprachentwicklungs- und Lernschwäche) aus, die die kognitiven Ressourcen des Patienten zusätzlich einschränken. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Belastbarkeit des Patienten ist nach wie vor glaubhaft reduziert und das aktuelle 40 %ige Arbeitspensum der Leistungsfähigkeit des Patienten angepasst, so dass vorerst mit einer Steigerung des Arbeitspensum zugewartet werden sollte. Neuanpassung der AF anlässlich der Verlaufskontrolle 01.2016 (geplant ist dann eine Steigerung auf ein 50 %iges Pensum). Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung einschl. Beurteilung der Fahreignung. Vorgeschichte/Vorbefunde: Hr. Y erlitt im Mai 2014 ein Velosturz mit Schädelhirntrauma und chronischem Subduralhämatom. Im Verlauf zeigte sich (CT 08.2015) eine komplette Resorption der subduralen Hämatome, einzig diskrete Erweiterung der inneren Liquorräume (ohne Handlungsbedarf, jedoch empfohlene Verlaufskontrolle zum Ausschluss eines posttraumatischen Hydrocephalus), keine sonstigen neuen Hirnparenchymläsionen. Im Rahmen einer neuropsychologischen Erstuntersuchung 01.2015 fanden sich leichte bis zum Teil mittelschwere kognitive Defizite i. S. eines Dysexekutivsyndroms mit Einschränkungen der mentalen Flexibilität und Ideenproduktion, Konzentrations- und Auffassungsdefiziten, Störungen der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen, zudem sprachassoziierte Defizite mit einer verbalbetonten Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung sowie spontansprachlichen Auffälligkeiten (expressiven Sprachstörung mit stockender, angestrengter Sprache und paraphasischen Elementen bei erhaltenem Sprachverständnis und intakten Rechen-, Lese-Rechtschreibfertigkeiten) sowie leichte affektive und Verhaltensauffälligkeiten, insgesamt einer Funktionsstörung vorwiegend frontaler und linksbetont fronto-temporaler Hirnstrukturen entsprechend, gut mit den im Schädel MRI 12.14 feststellbaren residuellen Substanzdefekten erklärbar. Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zur Untersuchung. Er berichtet adäquat und kohärent über die Voruntersuchungen und den Krankheitsverlauf. Zwischenzeitlich sei es zu großen Fortschritten gekommen, er fühle sich gut, relevante Einschränkungen i. B. der Konzentration oder der Reaktionsfähigkeit werden verneint. Die Sprache habe sich deutlich gebessert, nach wie vor käme es manchmal aber plötzlich zu Blockaden, wo er nach Worten suchen müsse. Er erhalte deswegen auch noch regelmäßig Logopädie. Insgesamt sei er aber mit seinem Zustand sehr zufrieden. Eine Ergotherapie sei nicht mehr notwendig gewesen. Er fühle sich nun auch wieder so gut, dass er denke, wieder Autofahren zu können. Dieses Gefühl habe er in der Voruntersuchung im Januar nicht gehabt, damals sei es für ihn noch zu früh gewesen. Im Alltag habe er seine Funktionalität wie auch seine mobile Selbständigkeit wieder erreicht, er sei auch alleine auf Reisen und z. B. in den Ferien an der Ostsee gewesen und problemlos zurechtgekommen. Schlaf und Appetit seien gut, die Stimmung ebenfalls, eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Aktuelle Medikation: Amlodipin Mepha 5 mg/d, Triatec 5 mg/d. Allseits korrekt orientierter, freundlich zugewandter 71-jähriger Rechtshänder, im Kontakt offen und mitteilungsfreudig, affektiv positiv gestimmt, z. T. witzelnd, lacht häufig. In der Testsituation keine Hinweise auf eine verminderte Affekt- oder Impulskontrollstörung. Im Gespräch ist er adäquat, in seinen Schilderungen geordnet. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung sind Antrieb und Arbeitstempo unauffällig, im Verlauf sind keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsdefizite oder -fluktuationen feststellbar, keine Ermüdungserscheinungen über die Zeit.MMS: unauffällig 30 von 30 Punkten, Uhrentest ebenfalls unauffällig mit 7/7 Punkten. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann adäquat inkl. kontextualer Zusammenhänge berichtet werden. Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer auditiv dargebotenen nicht assoziativen Wortliste zeigt sich eine leicht reduzierte Erfassungsspanne, im Verlauf etwas flache jedoch nachweisbare Lernkurve, insgesamt im Vergleich zur Altersnorm leicht verminderte Gesamtlernleistung. Der spontane Spätabruf des verbalen Materials ist im Vergleich zum Gelernten altersgerecht, eine unsichere Konfabulation. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt, alle Wörter werden problemlos und fehlerfrei erkannt, keine Verkennungen. Von einer zuvor gezeichneten geometrischen Figur kann im freien Spätabruf die Grundstruktur und eine durchschnittliche Anzahl an Details reproduziert werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Unauffälliger Uhrentest, korrekte visuell-räumliche Organisation der Zahlen, korrektes Einzeichnen einer vorgegebenen Uhrzeit. Einfache wie auch komplexere geometrische Figuren können korrekt erkannt und gezeichnet werden; die visuell-räumlichen, konstruktiven und -perzeptiven Fähigkeiten sind intakt. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie oder einen Neglect. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion zeigt sich eine deutliche Besserung der spontansprachlich-expressiven Fähigkeiten bei nur noch diskret residueller dysprosodischer Sprachproduktion mit vereinzelt stockenden Elementen und Wortfindungs-schwierigkeiten, im Gespräch keine Paraphasien. Konfrontationsbenennen und Nachsprechen unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis intakt. Die Schreib-, Lese- und Rechenfähigkeiten sind kursorisch intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Frontalhirnfunktionen: Die verbale Ideenproduktion nach formallexikalischem Kriterium wie auch die figurale Ideenproduktion zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden XX.XX.2015 – signifikant verbessert: Die Leistung liegt in qualitativer und quantitativer Hinsicht im unteren Normbereich. Die verbal-semantische Ideenproduktion ist unauffällig. Intakte visuoverbale Interferenzfestigkeit im Stroop-Test, keine Hinweise auf eine erhöhte Ablenkbarkeit oder Konzentrationsdefizite oder -fluktuationen im Verlauf. Unauffällige Leistungen bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail making Test A); bei der komplexeren Variante (B) zeigt sich ebenfalls ein gutes Bearbeitungstempo und eine intakte Fähigkeit zur mentalen Flexibilität und parallelen Reizverarbeitung (geteilte Aufmerksamkeit), die Fehlerfestigkeit und Impulskontrolle erwies sich als intakt. Bei der computergestützten Prüfung (TAP) der Reiz-Selektionsleistung und fokussierten Aufmerksamkeit finden sich durchschnittliche Resultate. Auch bei einer Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit fallen die Leistungen in qualitativer Hinsicht wie auch betreffend der Reaktionsfähigkeit normgerecht aus. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich – verglichen mit den Vorbefunden XX.XX.2015 – ein erfreulicher Verlauf mit positiv verändertem kognitivem Zustandsbild und weitgehender Normalisierung der frontal-exekutiven und attentionalen Leistungswerte. Auch im spontansprachlichen Bereich lässt sich eine signifikante Besserung der sprachlich-expressiven Störung feststellen, wobei residuell nur noch diskrete prosodische Auffälligkeiten mit vereinzelt stockender Sprache und Wortfindungsschwierigkeiten auffallen, zusätzlich finden sich weiterhin leichte verbale Auffassungs- und Lerndefizite. Insgesamt entspricht die Art und Ausprägung der Befunde einer formal leichten kognitiven Störung als Folge der erlittenen traumatischen Hirnverletzung XX.XXXX. Die Leistungen in den übrigen geprüften kognitiven Funktionsbereichen erwiesen sich als weitgehend unauffällig resp. altersgerecht. Ad. Fahrtauglichkeit: Hr. Y erzielt in den relevanten verkehrsspezifischen Leistungsbereichen (i. B. der fokussierten und geteilten Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle, der psychomotorischen Geschwindigkeit, der Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit, der Konzentrationsfähigkeit und der Interferenzfestigkeit) unauffällige Leistungen. Zusammenfassend kann von genügenden kognitiven Ressourcen und Kompensationsmöglichkeiten zur sicheren Verkehrsteilnahme resp. einer genügenden verkehrsspezifischen kognitiven Leistungsfähigkeit ausgegangen werden. Die Fahreignung für die 3. medizinische Gruppe ist mit diesen Befunden als formal gegeben zu beurteilen. Die Befunde und die Beurteilung wurden Hr. Y in einem eingehenden Gespräch dargelegt. Eine routinemäßige neuropsychologische Kontrolle ist nicht notwendig, der Patient kann jedoch gerne bei neuen Aspekten oder bei Bedarf zugewiesen werden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichter kognitiver Störung DD depressive Symptomatik, DD neurodegenerativ, DD aggraviert durch chronisches Schmerzsyndrom (XX.XX.12) und über die Altersnorm hinausgehende globale infra- und supratentorielle Hirnvolumenminderung ohne temporomesiale Atrophiezeichen sowie mittelschwere mikroangiopathische Marklagerveränderungen (MRI Schädel XX.XX.15). Angaben von Fr. Y: Es gehe ihr eigentlich gut, sie wisse nicht, weshalb sie hier sei. Vermutlich weil sie vieles vergesse, Wesentliches sei aber nicht betroffen. Selber habe sie das Gefühl, dass die Gedächtniseinschränkungen nicht progredient verlaufen seien, Gelesenes oder Wichtiges vergesse sie nicht. Sie habe noch nie einen Termin verpasst, schreibe alle auf. Sie vergesse keine Namen, verlege keine Gegenstände. Sie erledige den Haushalt problemlos, beim Kochen helfe der Ehemann, sie wisse nicht, weshalb. Das Bedienen von Wasch- oder Kaffeemaschine bereite keine Mühe, sie kaufe auch zusammen mit dem Ehemann problemlos ein. Die Stimmung sei wieder gut, sie sei fröhlich. Der Antrieb sei nicht mehr so gut, sie sei lieber zu Hause, auch aufgrund der Schmerzen. Die Körperpflege erledige sie problemlos und selbständig. Angaben des begleitenden Ehemannes: In den letzten drei Jahren hätten sich das Kurzzeitgedächtnis und die Beweglichkeit deutlich verschlechtert. Seine Ehefrau wisse nicht mehr, was gestern war, frage 3 bis 4 Mal pro Tag das Gleiche nach. Einkaufen würde er schon seit Monaten selber, da sie körperlich nicht mehr in der Lage sei. Sie sei aber der Meinung, dass sie ihn täglich begleite. Sie wisse zum Teil nicht mehr, wo Zahnarzt, Fußpflege oder Kosmetikerin sei, müsse an Termine erinnert werden. Auch Wichtiges gehe vergessen, sie wisse zum Teil nicht, ob sie schon gegessen habe. Hunger habe sie immer, aufgrund des Diabetes müsse er das Essen aber streng überwachen. Die Medikamente würde er verabreichen, er sei unsicher, ob sie dies alleine schaffen würde. Auch habe er das Kochen komplett übernommen, da sie während des Tages sehr viel schlafe. Vermutlich würde sie es aber noch selber können. Waschen würde der Sohn, bereits seit Jahren. Sie sei in der Persönlichkeit leicht aggressiver geworden und gleichzeitig vermeide sie aufgrund der Schmerzen immer mehr Aktivitäten. Sie schlafe wenn immer möglich, mehrere Stunden am Tag zusätzlich zu genüge. Die 75-jährige Patientin erscheint pünktlich und in Begleitung ihres Ehemannes zur Untersuchung. Sie geht sehr langsam und atmet sehr schwer. Im Gespräch fällt eine ausgeprägte Reizbarkeit gegenüber dem Ehemann auf, berichtete er von Veränderungen, weist sie ihn harsch zurecht und verneint jedwede Einschränkungen. Sie arbeitet während der ganzen Untersuchung aber sehr kooperativ und motiviert mit, ist örtlich gut, zeitlich leicht desorientiert. Im freien Gespräch und zu Beginn der Testung sind keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit zu bemerken, im Zeitverlauf dann aber vor allem durch zunehmendes Kommentieren der Aufgaben ablenkbar zeigen sich Fluktuationen in der Leistung bei aber stets rascher Auffassungsgabe auch komplexerer Aufgaben und raschem Umsetzungsvermögen, keine Antriebsminderung oder kognitive Verlangsamung beobachtbar. Die Spontansprache ist flüssig, Sprach- und Instruktionsverständnis zeigen sich intakt. Im Affekt wirkt sie über die Reizbarkeit gegenüber dem Ehemann fröhlich und ausgeglichen. Die in der Voruntersuchung beobachtete negative Selbstreflexion der eigenen Leistung zeigt sich aktuell nur noch in Form von eher negativen Bewertungen der eigenen Leistung, am Ende der Testung ist sie aber sehr zufrieden, insgesamt deutliche Bagatellisierungstendenz ohne adäquate Krankheitseinsicht.MMS: 22/30 Punkte Gedächtnis: Eine visuell dargebotene, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer mittelschwer reduzierten Gesamtleistung und 2 Konfabulationen vergleichbar zur Voruntersuchung erlernt. Weiterhin schwer verminderter Abruf nach Interferenz, keine qualitativen Auffälligkeiten, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor sorgfältig kopierte einfache geometrische Figur wird im spontanen Spätabruf mit genügender Anzahl an Elementen reproduziert. Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, phonematische und figurale Ideenproduktionen mit 1 Repetition in der semantischen Wortflüssigkeit. Rasches verbales Arbeitstempo bei aktuell leicht verminderter Interferenzfestigkeit. Rasche psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur Prüfung der gerichteten (TMT A), aktuell deutliche attentionale Defizite und erhöhte Ablenkbarkeit durch Kommentieren des eigenen Vorgehens sowie Probleme beim Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit und geteilten Aufmerksamkeit, bei deutlich verminderter Fehlerkontrolle. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Flüssige, qualitativ und inhaltlich unauffällige Spontansprache, auch für komplexere Aufgaben gut gegebenes Sprach- und Instruktionsverständnis. Lesen, Schreiben und Rechnen gelingen gut, keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/ visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und fehlerlos und sehr genau kopiert, ebenfalls unauffälliger Uhrentest. Keine visuell-konstruktive, -perzeptive oder -räumliche Störung feststellbar. Keine visuelle Agnosie. Keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der heutigen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine örtlich und gut, zeitlich und situativ leicht desorientierte, dissimulierende und anosognostische Patientin, dem Ehemann gegenüber gereizt, aber sehr kooperative und motivierte Patientin mit im Verlauf ansteigenden Aufmerksamkeitsfluktationen, erhöhter Ablenkbarkeit und Fehleranfälligkeit und folgenden kognitiven Befunden: Verbale Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen, Defizite in der geteilten Aufmerksamkeit und kognitiven Flexibilität, erhöhte Interferenzanfälligkeit sowie reduzierte Fehlerfestigkeit i.S. erhöhter Intrusionstendenz. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 03.12.XXXX haben sich die Befunde im Bereich der exekutiven Funktionen (v.a. kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit, Interferenzfestigkeit und Fehlerkontrolle) verschlechtert, während sich die (bereits in der letzten Untersuchung mittelschwer verminderten) mnestischen sowie die sprachlichen und übrigen kognitiven Frontalhirnfunktionen unverändert präsentieren. Auf der Verhaltensebene lassen sich aktuell eine erhöhte Reizbarkeit dem Ehemann gegenüber, Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhte Ablenkbarkeit im Verlauf sowie eine reduzierte Krankheitseinsicht objektiveren. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung aktuell mässigen Einschränkungen v.a. rechts frontaler und temporaler Hirnareale links betont, gut vereinbar mit einer neurodegenerativen Entwicklung. Die fremdanamnestisch berichteten, über die körperlichen Einschränkungen hinausgehenden Alltagseinschränkungen und deren Verlauf, die globale Gehirnatrophie und die mikroangiopathischen Marklagerveränderungen im MRI Schädel dieses Jahres sowie das vaskuläre Risikoprofil mit Übergewicht, Diabetes Mellitus und chronischem Schmerzsyndrom sind ätiologisch am ehesten passend zu einer beginnenden Mischdemenz aus vaskulärer und Alzheimerkomponente. Wir empfehlen weiterhin eine engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren. Zusätzlicher Beginn einer antidementiven Therapie. Dem Ehemann und der Patientin wurde erneut die Wichtigkeit regelmäßiger Bewegung und geistiger Aktivität auch zum Durchbrechen der schmerzbedingten Negativspirale mit sozialem Rückzug und Vermeiden von körperlicher Aktivität erläutert sowie ein regelmäßiges Gedächtnistraining bei der Pro Senectute oder der Alzheimervereinigung sowie tägliche Spaziergänge empfohlen. Ebenfalls wurde der Ehemann auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Selbständigkeit seiner Ehefrau zu erhalten und zu fördern. Insgesamt wurden die Empfehlungen mit Hinweis auf die chronischen Schmerzen eher verhalten aufgenommen. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr ist empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrationsproblemen und Verlangsamung. Angaben des Patienten: Er sei hier, da sein RAV-Berater ihm eine IV-Anmeldung empfohlen habe. Verschiedene Arbeitgeber hätten bemerkt, dass er zu lange Zeit benötige, um Aufgaben umzusetzen, zu wenig produktiv sei. Er könne dies bis zu einem gewissen Teil nachvollziehen, die Vorgesetzten seien aber auch sehr streng gewesen. Bereits in der Anlehre als Gärtner habe der Lehrmeister gesagt, er sei mit dem Kopf überall, selber habe er das Gefühl, dass er halt schon weiter denke. Er arbeite sehr langsam, aber perfektionistisch, dennoch würden Fehler passieren. Aufgrund einer ausgeprägten Rechenschwäche habe er den Multicheck als Verkäufer nach der Schule nicht bestanden und habe keine Lehrstelle gefunden. Er habe deshalb eine Anlehre als Gärtner in der Gartenbauschule in Stadt S absolviert. Danach habe er in verschiedenen temporären Anstellungen gearbeitet, habe immer etwas geträumt, deswegen oft auch Dinge verpasst. Vorgesetzte hätten ihm auch gesagt, dass er unmotiviert motiviere und nicht ganz da sei. Er könne sich sehr gut konzentrieren, verliere sich zum Teil etwas. Angaben der begleitenden Mutter: Bereits im Kindergarten sei aufgefallen, dass ihr Sohn nie habe an einer Sache dranbleiben können, weshalb er auch drei Jahre Kindergarten absolviert habe. Im letzten Jahr sei eine Heilpädagogin zu ihnen nach Hause gekommen. In dieser 1:1-Betreuung sei alles problemlos gegangen, im Kindergarten ohne genauere Strukturen sei er sehr stark erhöht ablenkbar gewesen. Wegen dieser Unruhe und Langsamkeit sei er dann auch in die Kleinklasse gegangen. Im Kindergarten habe man ihm Ritalin verschreiben wollen, sie habe dies zu diesem Zeitpunkt aber nicht gewünscht. In der Kleinklasse mit guter Struktur sei dann auch alles problemlos gegangen, er sei eher der Träumer gewesen, habe aber nie den Unterricht gestört oder sei auffällig geworden. Wenn sie ihn rufe, habe er zum Teil sehr lange, bis er antworte, sei generell unruhig und verlege permanent Gegenstände. Persönliche Anamnese: Keine Auffälligkeiten in der Schwangerschaft, termingerechte Geburt. Nach der Geburt während einiger Minuten nicht geatmet, die weitere Entwicklung sei normal verlaufen, mit 1-jährig zu sprechen gelernt, mit 2 Jahren zu gehen. 3 Jahre Kindergarten, Absolvieren der Kleinklasse mit mathematischer Teilleistungsschwäche, termingerechtes Erlernen von Lesen und Schreiben. Danach Absolvieren einer Anlehre als Gärtner, Abschluss 2012, seither arbeitslos. Der 20-jährige Patient erscheint zusammen mit der Mutter pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, im Umgang sehr höflich und kann problemlos nachvollziehbare, sehr differenzierte Angaben zur Symptomatik und deren Verlauf geben, erhöhte Selbstbeobachtung. Es dominiert eine akzentuierte, verlangsamte Spontansprache bei leicht reduziertem Sprachverständnis, generell verlangsamte und auch quantitativ reduzierte Auffassungsgabe. Er beschreibt die kognitiven Symptome sehr differenziert, kann sie aber nicht adäquat einschätzen, überschätzt sich. Keine Antriebsminderung, leichte kognitive, nicht aber psychomotorische Verlangsamung. Sehr motivierter, bemühter und konzentrierter Arbeitsstil bei trotz dem starken Strukturierungs- und Planungsdefiziten und reduzierter Fehlerkontrolle. Im Gespräch fallen so auch weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit auf, testspezifisch dann aber deutliche Schwankungen und verminderte Fehlerkontrolle durch verfrühtes Beginnen der Aufgaben und einer sehr raschen Abnahme der Konzentrationskapazität innerhalb einzelner Tests und im Untersuchungsverlauf. Keine Ermüdbarkeit über den Testzeitraum. Affektiv keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 15-Wortliste eine intakte Erfassungsspanne, dann aber eine stark fluktuierende und insgesamt nur ungenügend ansteigende Lernkurve (7-10-13-15-15) und eine insgesamt mittelschwer verminderte Enkodierungsleistung. Qualitativ fällt ein sehr unstrukturiertes Vorgehen mit deutlich reduzierter Fehlerkontrolle hinsichtlich Wiederholungen und Intrusionen auf. Leichter Abfall im Vergleich zur höchsten erreichten Punktzahl im Abruf nach Interferenz und im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor zwar sehr konzentriert, aber sehr unstrukturiert und vom Detail ausgehend kopierte komplexe geometrische Figur kann im verzögerten Abruf lediglich in den Grundzügen ohne genügende Anzahl an Details erinnert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, auch hier fällt ein sprunghaftes Vorgehen auf. In der figuralen Modalität unauffällige Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, im Vergleich dazu Mühe bei der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit, es zeigt sich ein Missverhältnis zwischen den basalen und komplexeren Modalitäten. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit rasche psychomotorische Geschwindigkeit, auch hier deutlich größere Mühe in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler bei unauffälligem Konzeptwechsel. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird sehr motiviert und sorgfältig, aber bei deutlich verminderter Fehlerfestigkeit und unregelmäßiger Gesamtperformanz absolviert, massiv verminderte Daueraufmerksamkeit und Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine sehr rasche Bearbeitungszeit beim Beachten selektiver Reize, aber leicht verminderte Fehlerkontrolle. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit bemerkt der Patient selber, dass er nicht in der Lage ist, auf 2 Reize gleichzeitig zu achten, deutlich verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf visuelle Stimuli bei stark erhöhter Fehler- und Auslassungszahl. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich sehr akzentuiert und langsam mit akzentuierter Prosodie, aber flüssig und ohne Wortfindungsstörungen, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, trotzdem fragte Hr. Y vermehrt nach. Lesen und Schreiben gelingt unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und vom Detail ausgehend mit Strukturierungs- und Planungsproblemen insgesamt nur knapp genügend abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, sehr höflicher, motivierter und differenzierter, in der Auffassungsgabe reduzierter und verlangsamter, seine Leistungen überschätzender Patient mit akzentuierter, verlangsamter Spontansprache bei leicht reduziertem Sprachverständnis und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite, akzentuiert bei komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (v.a. geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit sowie Konzentrationsleistung), Aufmerksamkeitsfluktuationen und rascher, klinisch nicht auffallender Abfall der Konzentrationsfähigkeit, ein unstrukturierter, fehleranfälliger Arbeitsstil mit Planungs- und Strukturierungsdefiziten, eine verminderte kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie eine erhöhte Intrusionsanfälligkeit. Ebenfalls zeigt sich im Bereich des Gedächtnisses eine modalitätsunabhängige Lern- und leichte Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefiziten. Die Anamnese mit bereits im Kindergarten auffälligem Verhalten, Besuch der Hilfsschule und einer Anlehre sowie den durch verschiedene Arbeitgeber berichteten Verträumtheit und daraus resultierenden Verlangsamung und Konzentrationseinschränkungen sind hinweisend auf eine frühkindlich erworbene zerebrale Entwicklungsstörung unklarer Ätiologie mit Entwicklung multipler Teileistungsschwächen mit vordergründigem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) sowie Sprachentwicklungsschwäche. Eine Selbstbeurteilungskala zur aktuellen Aufmerksamkeitsleistung (ADHS-SB: 22 Punkte) sowie ein Fragebogen zur Beurteilung von Aufmerksamkeitsdefiziten im Kindesalter (WURS-k: 46 Punkte) ergaben Auffälligkeiten, die Kriterien einer Aufmerksamkeitsstörung nach DSM-IV sind ebenfalls erfüllt. Bei auffälligen Screeningverfahren und Hinweisen für ein (vorbestehendes) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist eine weitere Abklärung, (medikamentöse) Behandlung und Betreuung (v.a. auch eine Anbindung in eine Selbsthilfegruppe) durch die AD(H)S-Sprechstunde beim externen psychiatrischen Dienst sehr empfehlenswert. Die Empfehlung wurde mit dem Patienten und der Mutter diskutiert, sie werden sich dies überlegen und sich ggf. mit Bitte um Überweisung an Sie wenden. Auf dem ersten Arbeitsmarkt ist der Patient aktuell nur eingeschränkt vermittelbar. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf (auch zur Verlaufskontrolle unter allfälliger Therapie) aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei Restfunktionsstörungen vorwiegend links fronto-temporaler Hirnareale bei St.n. Hirninfarkt im Stromgebiet der A. cerebri media links 05.2014. Angaben des Patienten: Die Sprache habe sich positiv verändert, sei aber noch lange nicht auf dem Niveau von vorher. Er habe immer berufsbedingt eine sehr rasche verbale Reaktionsgeschwindigkeit und auch Schlagfertigkeit besessen, diese seien nun verschwunden. Es sei permanent müde und könnte stets schlafen. Nach zwei Stunden konzentrierter Tätigkeiten drifte er mental ab, spreche dann auch undeutlicher. Auch im Sport benötige er vermehrt Pausen. Es sei leicht erhöht ablenkbar, Dualtasking ermüde ihn, aber nicht erhöht. Er könne Neues aufnehmen, benötige aber länger dafür. Das Gedächtnis sei erstaunlich gut, er vergesse aber ganze Tagesabläufe. Termine und Besprochenes könne er behalten, beim Lesen habe er zum Teil Mühe. Er kämpfe damit, dass sein Umfeld das Gefühl habe, dass er gesund sei und wenig Verständnis für seine Situation hätte, dies führe zu Spannungen. Die IV-Anmeldung laufe, es gehe aber nicht vorwärts. Seit 16 Monaten lebe er vom Ersparten. Auf seinem Ausbildungsstand sei die Sprache sehr zentral, mit 59 Jahren habe er keine Aussichten mehr, wieder ins Arbeitsleben integriert zu werden. Der 59-jährige Ambidexter erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Vergleichbar zur Voruntersuchung wirkt er dysphorisch, hadert sehr mit seinem Schicksal, kann der Zukunft nicht viel Positives abgewinnen, er wirkt sehr belastet. Die Spontansprache zeigt noch leichte Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, Sprach- und Instruktionsverständnis unauffällig, intakte Auffassungsgabe. Antrieb und Arbeitstempo sind unauffällig, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit, er arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit. Im Testverlauf bei Aufgaben mit erhöhten Anforderungen an die Aufmerksamkeitsleistung deutlich Ermüdung feststellbar, weiterhin eingeschränkte Belastbarkeit. Affektiv keine Hinweise auf eine aktuelle depressive Verstimmung, aber auf eine Anpassungsstörung und (daraus resultierend) psychosoziale Belastungssituation.Gedächtnis: Bei der Präsentation einer auditiv präsentierten, nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine aktuell intakte Erfassungsspanne, eine fluktuierende, insgesamt aber ansteigende Lernkurve ohne genügende Gesamtlernleistung. Deutlicher Abfall, aber leicht bessere Leistung im Vergleich zur Voruntersuchung beim verzögerten freien Abruf. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist im Vergleich zum Gelernten unauffällig, eine Fehlbenennung. Eine zuvor leicht zittrig, aber vollständig kopierte komplexe geometrische Figur kann im Abruf in der Grundstruktur, aber ohne eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aktuell quantitativ intakte semantische, weiterhin mittelschwer verminderte phonematische Wortflüssigkeiten. Qualitativ fällt ein sehr rascher Abfall der Gesamtperformanz über die sehr kurze Bearbeitungszeit auf. Ebenfalls aktuell intakte figürale Ideenproduktion ohne qualitative Auffälligkeiten. Intaktes verbales Arbeitstempo, leicht verminderte, aber fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Unauffällige Leistungen bezüglich psychomotorischer Geschwindigkeit, kognitiver Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie Konzeptwechsel bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten und geteilten Aufmerksamkeit (TMT A und B). Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige Spontansprache mit vereinzelt Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, weiterhin bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis keine Hinweise auf ein dysphasisches Syndrom. Das Konfrontationsbenennen, Lesen und Lesesinnverständnis zeigen sich unauffällig. Zahlen lesen und schreiben intakt. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur problemlos erfasst und leicht zittrig und vom Detail ausgehend kopiert, intaktes Endergebnis. Insgesamt weiterhin keine Hinweise auf eine visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störung, keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein dysphorischer, belasteter, reduziert belastbarer Patient mit diskreten Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten und folgenden kognitiven Befunden: Eine modalitätsunabhängige Lern- und Abrufstörung bei intaktem Wiedererkennen, eine eingeschränkte phonematische Wortflüssigkeit, eine reduzierte visuo-verbale Interferenzfestigkeit und noch sehr diskrete Wortfindungsstörungen und Formulierungsschwierigkeiten. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 05.14 haben sich die Befunde im verbal-sprachlichen Bereich (Gedächtnis- und Ideenproduktionen) leicht verbessert, während die übrigen Befunde insgesamt vergleichbar sind. Weiterhin entsprechen sie leichten, (v.a. sprachlich betonten) Funktionseinschränkungen links fronto-temporaler Hirnareale als Restfolgen des erlittenen Hirninfarkts im Stromgebiet der A. cerebri media links 05.2014, DD akzentuiert durch eine Anpassungsstörung mit psychosozialer Belastungssituation. Ad Arbeitsfähigkeit: Auch wenn im sprachlichen Bereich im Vergleich zur Voruntersuchung leichte Fortschritte erzielt wurden, sind die sprachlichen Funktionen weiterhin nicht als genügend für die Tätigkeit im angestammten Beruf als Immobilienmakler mit Kundenkontakt zu bewerten. Prognostisch sind 1.5 Jahre nach Hirninfarkt leider keine signifikanten Steigerungen auf das benötigte Niveau zu erwarten, weshalb eine Reintegration in den angestammten Bereich aus kognitiver Sicht als nicht wahrscheinlich zu beurteilen ist. Eine weniger sprachlich betonte Tätigkeit erscheint aus neuropsychologischer Sicht möglich, im Umfang durch die reduzierte Belastbarkeit aber eingeschränkt. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht in ausgeruhtem Zustand weiterhin gegeben. Ad Therapie: Die Weiterführung der Logopädie und Ergotherapie ist dringend angezeigt und erwünscht. In Bezug auf die nach Angaben des Patienten auf die Folgen des Hirninfarkts zurückzuführende psychosoziale Belastungssituation empfiehlt sich eine begleitende Maßnahme, ggf. psychosomatische Therapie. Im Moment möchte der Patient dies nicht in Anspruch nehmen, eine Broschüre der Fragile Suisse wurde ihm aber mitgegeben. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Standortbestimmung bei HIV-Infektion CDC-Statium B2, ED 01.1993 mit Vd.a. HIV-Enzephalopathie, DD Konzentrationsstörungen und Adynamie im Rahmen einer Depression. Angaben des Patienten: Seit > 1 Jahr bestünden Konzentrationsschwierigkeiten, die vor allem durch den Partner reklamiert werden. Er sei oft nicht ganz bei der Sache und habe in Gesprächen Schwierigkeiten, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Zudem bestehe auch eine gewisse Vergesslichkeit. Die kognitiven Einschränkungen seien in ihrer Ausprägung wechselnd. Zusätzlich bestehe auch eine Stimmungslabilität, weswegen er Antidepressiva nehme. Der Schlaf wird als ordentlich beschrieben. Keine beeinträchtigende Tagesmüdigkeit. Zur Vorgeschichte: Neurologische oder psychiatrische Vorerkrankungen sind nicht eruierbar. Insbesondere auch keine vorbestehenden kognitiven Teilleistungsschwächen. Keine früheren Schädelhirntraumata. Nie unter epileptischen Anfällen und anfallsverdächtigen Ereignissen gelitten. Seit 1 Woche kein Nikotinkonsum, seltener Alkoholkonsum, keine Drogen. Sozialsituation: Er sei ein Adoptivkind, die leibliche Mutter sei aus Thailand stammend, die Adoptiveltern seien Skandinavier. Aufgewachsen in der Schweiz, in Beirut, in Istanbul, in Teheran und Bangkok. Tätig seit 23 Jahren als Flugbegleiter, zusätzliche Führungsposition, die mit zahlreichen Stressfaktoren verbunden sei. Lebt in Partnerschaft. Aktuelle Behandlung: Antiretrovirale Therapie mit Triumeq seit 3 Jahren. Escitalopram. Keine sonstigen Therapien. Allseits orientierter, verhaltensunauffälliger Rechtshänder, der kohärent und nachvollziehbar über den bisherigen Verlauf berichtet. Antrieb, Stimmung, Affekt und Impulskontrolle sind unauffällig. Während der 1 1/2 stündigen Untersuchung keine Ermüdungszeichen. Sehr rasche Auffassungsgabe und sehr speditives Arbeitstempo. Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht assoziative Wortliste wird sehr schnell und fehlerfrei gelernt. Der spätere Abruf ist vollständig. Auch eine zuvor kopierte, komplexe geometrische Figur wird im Spätabruf vollständig erinnert. Das Alt- und prospektive Gedächtnis ist unauffällig. Fehler in Form von Konfabulationen oder Intrusionen finden sich nicht. Visuokonstruktive Funktion und Wahrnehmung: Beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur wird das Konzept rasch erkannt. Die Gesamtdarstellung ist korrekt. Keine Hinweise auf visuelle Agnosie. Kein Neglekt.Sprache: Die Spontansprache ist flüssig, ohne Wortfindungsstörungen, ohne Paraphasien. Normale Prosodie. Keine Dysarthrie. Sprachverständnis unauffällig. Schreiben, Lesen, das schriftliche Zusammenfassen eines gelesenen Textes sind unauffällig. Keine apraktische Störung. Frontale Funktionen: Flüssige lexikalische und figurale Ideenproduktion. Fehler in Form von Perseverationen oder Regelbrüchen finden sich weder in der sprachlichen noch in der nicht-sprachlichen Modalität. Gute visuo-verbale Interferenzkontrolle. Normale Abstraktionsfähigkeit. Aufmerksamkeit/Konzentration: Hr. Y ist während der strukturierten Untersuchung weder durch testinterne noch externe Interferenzen ablenkbar. Eine Aufgabe zur Prüfung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit wird sehr schnell und mit guter Fehlerkontrolle bearbeitet. Die aktuelle verhaltensneurologisch-neuropsychologische Untersuchung zeigt bei Hr. Y, der allseits orientiert und verhaltensunauffällig ist, erfreulicherweise durchwegs unauffällige kognitive Leistungen. Die subjektiven Beschwerden sind hinreichend durch die aktuelle Medikation sowie Stress- und Belastungsfaktoren und eine dadurch bedingte Ablenkbarkeit erklärt. Hinweise auf eine HIV-Enzephalopathie ergeben sich aktuell nicht. Mit Hr. Y wurde die Notwendigkeit stressabbauender Maßnahmen besprochen. Zusätzlich Fortführen der antidepressiven Medikation empfehlenswert. Sonstige therapeutische und auch ergänzende diagnostische Maßnahmen sind aus verhaltensneurologisch-neuropsychologischer Sicht nicht notwendig. Hr. Y möchte aufgrund der unauffälligen kognitiven Befunde auch auf die geplante Liquorpunktion verzichten. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf oder neuen Aspekten. Neuropsychologische Untersuchung bei Müdigkeit und Konzentrationsstörungen seit 11.02.2015 sowie Migräne mit Aura. Angaben von Hr. Y: Am 11.02.2015 habe er am Morgen bei der Arbeit Schwindel verspürt und eine Grippe vermutet. Die Symptome seien aber nicht verschwunden, er sei seither permanent müde und habe dadurch bedingt Konzentrationsstörungen. Das Magnesium habe nichts genützt. Ebenfalls seither leide er 2 bis 4 Mal pro Monat an Migräne. Ein auslösendes Ereignis könne er auch retrospektiv nicht eruieren, die Müdigkeit sei mittlerweile ein Dauergefühl. Lese er z.B. ein Buch, schlafe er ein, auch körperlich komme er nicht mehr auf Touren. Er könne am Morgen zwar aufstehen, sei aber von Beginn an sehr müde und müsse sich sehr anstrengen, die für seinen Beruf erforderliche Konzentrationsleistung aufrechterhalten zu können, dies wiederum ermüde ihn noch stärker. Die Arbeitsleistung habe nachgelassen, da er konzentriert vermehrt nachkontrollieren müsse, ob er keine Schritte ausgelassen habe, dies sei auch dem Vorgesetzten aufgefallen. Im Moment arbeite er zu 70 %, dies sei oberste Limite. Er gehe danach nach Hause, schlafe ca. 2 Stunden, in der Nacht dann aber weiterhin problemlos, insgesamt 3 h Schlaf/Tage mehr als früher. Das Gedächtnis sei gut, mehrere Aufträge müsse er mittlerweile aufschreiben. Mehrere Gespräche gleichzeitig würden ihm ermüden, Dualtasking sei kein Problem. Aktuell habe er eine produktive Konzentrationsspanne von ca. 1.5-2 Stunden, während er früher problemlos einen normalen Arbeitstag habe absolvieren können. Bezüglich kognitiver Geschwindigkeit oder Sprache habe er keine Veränderungen bemerkt. Autofahren ermüde ihn deutlich, auch vermeide er längere Strecken aus Angst vor Migräne-Attacken. Die Stimmung sei gut, er habe keine Probleme. Aktuelle Medikation: Relpax b.B. Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, berichtet eher teilnahmslos wirkend, aber differenziert über Beginn und Verlauf der kognitiven Defizite. Er wirkt bereits zu Beginn der Testung müde, insgesamt reduziert schwingungsfähig, eine Stimmungsproblematik wird aber verneint. Die Auffassungsgabe zeigt sich bei ebenfalls leicht verlangsamter kognitiver Geschwindigkeit zwar intakt, wirkt aber leicht verzögert, Aufgaben werden nur verlangsamt umgesetzt. Intakte Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Über den zweistündigen Testzeitraum fällt eine abnehmende Konzentrationsleistung bereits innerhalb einzelner Aufgaben und eine erhöhte Ermüdbarkeit auf. Die Spontansprache zeigt sich bei unauffälligem Sprach- und Instruktionsverständnis qualitativ intakt. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 15-Wortliste wird mit einer deutlich reduzierten Merkspanne sehr unstrukturiert erfasst und mit einer nur langsam ansteigenden Lernkurve insgesamt vermindert erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein signifikanter Abfall der Leistung nach Interferenz oder im Spätabruf, intaktes Wiedererkennen mit einer Fehlbenennung. Eine zuvor leicht verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer leicht verminderten Anzahl an Details erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten und deutlichem Abfall der Leistung im Verlauf der Bearbeitungszeit. In der figuralen Modalität ebenfalls quantitativ deutlich verminderte Leistung. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit auch im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung im Vergleich zur einfacheren Form deutliche attentionale Defizite und Abnahme der Geschwindigkeit sowie in diesem Rahmen reduzierte Fehlerkontrolle bei intaktem Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine quantitativ genügende, regelmäßige Gesamtleistung bei guter Fehlerkontrolle und intakter Konzentrationsleistung. Keine Verlangsamung in der computergestützten Aufmerksamkeitstestung auf selektive Reize bei aber guter Fehlerkontrolle. In der geteilten Aufmerksamkeit kann leicht verlangsamt auf auditive, adäquat auf visuelle Reize reagiert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis, intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst, und diskret verlangsamt und vom Detail ausgehen qualitativ unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich Hr. Y als allseits orientierter, müde und eher gleichgültig wirkender Patient mit leichter kognitiver Verlangsamung und verzögerter Auffassungsgabe sowie klinisch abnehmender Konzentrationsleistung bei gleichzeitig ansteigender Müdigkeit bei ansonsten unauffälligem Testverhalten und folgenden kognitiven Befunden: Im Rahmen sehr rasch abnehmender Konzentrationsleistung ansteigende Fehleranfälligkeit und unstrukturierter Arbeitsstil, eine dadurch akzentuierte mittelschwere modalitätsunabhängige Lernschwäche bei im Vergleich dazu intakter Abruf- und Wiedererkennleistung sowie (auch zeitabhängig) Einschränkungen der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (v.a. geteilte Aufmerksamkeit). Insgesamt entsprechen diese Befunde leichten Funktionseinschränkungen frontaler Hirnareale, assoziiert an die rasch abnehmende und im Rahmen der (unklaren) Müdigkeit zu interpretierenden Konzentrationsleistung. DD wären die Befunde (das Verhalten mit reduzierter Schwingungsfähigkeit mit berücksichtigt) auch gut vereinbar mit einer Stimmungsproblematik oder psychosozialen Belastungssituation, was Hr. Y aber verneint. Aus kognitiver Sicht ist Hr. Y aufgrund der sehr rasch abnehmenden Konzentrationsfähigkeit und der erhöhten Ermüdbarkeit in der Arbeitstätigkeit sicherlich eingeschränkt. Er empfindet das aktuelle Pensum von 70 % als adäquat. Nach vollendeter Diagnostik und Behandlung der Müdigkeit ist zu erwarten, dass sich die Konzentrationsprobleme zurückbilden und das Vollzeitpensum wieder aufgenommen werden kann. Sollten die Konzentrationseinschränkungen dennoch persistieren, empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle.Neuropsychologische Verlaufskontrolle in diesem Rahmen empfehlenswert. Neuropsychologische Untersuchung v.a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. Schädelhirntrauma i.R. eines Velosturzes am 06.06.2015 mit resorbiertem Subduralhämatom links frontal. Angaben des Patienten: Hr. Y sei auf einem guten Wege, arbeite seit dem 13.08.2015 wieder zu 100%. Er habe dies so gewünscht, versucht, seine Reisetätigkeiten noch einzuschränken. Er arbeite im internationalen Verkauf von Straßenbahnen, betreue Teams und Kunden in ganz Europa, weshalb eine Teilzeitarbeit sehr schwierig umzusetzen wäre. Er habe inhaltlich versucht, sich etwas zurückzunehmen, dies sei bereits vor dem Unfall sein Ziel gewesen. So er versuche er, nicht allzu perfektionistisch zu sein, um die Life-Work-Balance im Gleichgewicht zu erhalten. Seine Produktivität sei (evtl. auch kompensatorisch dadurch bedingt?) wieder wie vorher, auch qualitativ sei nichts aufgefallen, weder ihm noch Mitarbeitenden. Er sei nicht erhöht ermüdbar, keine Probleme mit Dualtasking, keine Gedächtniseinschränkungen. Anfänglich habe er leichte Wortfindungsstörungen bemerkt, dies sei nun verschwunden. Hr. Y erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er verfügt über eine sehr rasche Auffassungsgabe, berichtet sehr differenziert und knapp über die stattgehabten Veränderungen, sehr reflektiert. Bei ebenfalls rascher kognitiver Geschwindigkeit und Umsetzungsvermögen zeigen sich keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder eine erhöhte Ablenkbarkeit. Sehr hohes Anspruchsniveau an sich selber, welchem er aber auch gerecht werden kann. Keine spontansprachlichen, über die durch die verletzten Zähne leicht verwaschene Ausdrucksweise hinausgehenden Auffälligkeiten, intaktes Sprach-und Instruktionsverständnis. Keine erhöhte Ermüdbarkeit, adäquate Selbsteinschätzung. Affektiv stabil. Gedächtnis: eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 15-Wortliste wird mit einer sehr guten Merkspanne erfasst und mit einer ansteigenden Lernkurve insgesamt problemlos erlernt. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang leichter, aber nicht signifikanter Abfall der Leistung bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor zügig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf mit sämtlichen Details vollständig erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, ebenfalls genügende, fehlersichere Leistung in der figuralen Modalität. Erwartungsgemäßes verbales Arbeitstempo, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit guter psychomotorischer Geschwindigkeit gearbeitet werden, keine Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit intakter Konzeptwechsel ohne attentionale Defizite oder eingeschränkte kognitive Flexibilität. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine regelmäßige, fehlersichere Gesamtleistung bei intakter Konzentrationsleistung, qualitativ leichter Anstieg der Fehleranfälligkeit gegen Ende. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige, flüssige, lediglich durch die verletzten Zähne leicht verwaschene Spontansprache bei auch für komplexere Aufgaben problemlos gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Intaktes Lesen, Rechnen und Schreiben. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur kann problemlos erfasst und zügig und qualitativ unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, differenzierter und verhaltensunauffälliger Patient mit hohem Anspruchsniveau an die eigene Leistung mit einem auf hohem Niveau liegenden Ungleichgewicht zwischen den verbalen und figuralen Frontalhirn- und Gedächtnisleistungen als mögliche diskrete Folge des linksseitigen und vollständig regredienten Subduralhämatoms links frontal, DD unspezifische Leistungseinschränkungen i.R. der allgemein reduzierten Belastbarkeit nach SHT, DD dadurch akzentuierte vorbestehende Leistungsdiskrepanzen sowie eine (ebenfalls auf einem hohen Level) diskret ansteigende Fehleranfälligkeit im Bereich der Daueraufmerksamkeit. Insgesamt entsprechen diese Befunde, das vermutlich sehr hohe prämorbide Leistungsniveau des Patienten mit berücksichtigt, einer noch leicht eingeschränkten Belastbarkeit nach SHT. Insgesamt aber sehr positiver und erwartungsgemäßer Verlauf. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese nach erfolgreich erfolgtem Wiedereinstieg zum Vollzeitpensum wieder vollumfänglich gegeben. Da beim sehr leistungsorientierten Patienten eine verminderte Belastbarkeit mit Fehleranfälligkeit zu verzeichnen ist, wurde empfohlen, in Absprache mit Dr. X eine vorübergehende Reduktion des Pensums auf 80% in Erwägung zu ziehen. Sollte 6 Monate nach SHT das individuelle prämorbide Leistungsniveau nicht erreicht sein, empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle. Neuropsychologische Untersuchung bei St.n. Hirninfarkt im Stromgebiet der A.cerebri media rechts am 14.07.2015 unter Aspirin a.e. embolisch bei neu entdecktem Vorhofflimmern und St.n. paramedianem Thalamusinfarkt bds. 1998 unter Aspirin. Angaben des Patienten: Hr. Y begegne oft Bekannten und könne ihnen den Namen aber nicht sagen, erkenne sie aber. Dies rege ihn sehr auf, er wisse nicht, weshalb dies so sei. Er habe auch große Mühe mit der deutschen Sprache, lebe schon so lange in der Schweiz und könne noch nicht besser Deutsch. Auch lese er etwas und vergesse es relativ rasch wieder. Er möchte gerne wieder Auto fahren, dürfte dies aber nicht. Er habe schon sein Leben lang Schlafprobleme, habe immer schon geträumt, aber nicht beängstigend. Angaben der begleitenden Ehefrau und des Sohnes: Bereits nach dem ersten Infarkt habe die oben genannte Problematik begonnen, er erkenne die Personen aber oft auch nicht. Ebenfalls sei es für ihn sehr schwierig, etwas zu erfassen, vergesse es dann auch unmittelbar wieder. Er rege sich sehr stark auf, könne deshalb auch oft Informationen nicht aufnehmen. Er sei sehr unruhig und impulsiv geworden, seit dem zweiten Infarkt noch einmal akzentuiert. Bereits seit dem ersten Infarkt bestünden ausgeprägte tage- oder sogar wochenweise Fluktuationen, manchmal sei alles relativ gut, danach könne er gar nichts aufnehmen. Dies führe zum Teil zu deutlichen Problemen, auch wenn man sich sehr viel Zeit nehme, ihm etwas zu erklären, komme es oft nicht an. Insgesamt sei er auch rücksichtsloser geworden, rede einfach bei Gesprächen drein. In Bezug auf die Sprache hätten sie keine großen Veränderungen bemerkt, Hr. Y habe noch nie gut Deutsch gesprochen. Auto fahre er schon länger nicht mehr, die Ehefrau würde sich nicht mehr zu ihm ins Auto setzen. Dennoch sei es für ihn vermutlich wichtig, den Ausweis nicht abzugeben, auch wenn er nicht mehr fahre. Persönliche Anamnese: in Spanien geboren, regelrechte Schulzeit, in der Schweiz als LKW-Chauffeur gearbeitet. Verheiratet, lebt mit der Ehefrau. Hr. Y erscheint zusammen mit der Ehefrau und dem Sohn pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, lacht sehr laut und viel, spricht mit hyperphoner, dysarthrischer Spontansprache mit ausgeprägten, aber nach Angaben der Ehefrau auf die Fremdsprachigkeit zurückzuführenden Wortfindungs- und Formulierungsproblemen ohne Weitschweifigkeit oder Logorrhoe, er kann mit Übersetzung des Sohnes adäquat Instruktionen umsetzen, benötigt aber auch in der spanischen Muttersprache aufgrund im Vordergrund stehender, deutlich ausgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen vermehrte Unterstützung beim Erfassen und Umsetzen von Aufgaben. Er arbeitet aber begeistert und sehr motiviert, sein Vorgehen permanent kommentierend mit in diesem Rahmen erhöhter Ablenkbarkeit bei klinisch guter Belastbarkeit über den Testzeitraum mit. Aufgaben werden vorschnell begonnen. Affektiv unbekümmert, aber sehr unruhig und bei Konfrontation mit den von der Ehefrau berichteten Defiziten impulsiv und insgesamt nur reduziert störungseinsichtig.MMS: 27/30. Gedächtnis: Eine in der spanischen Muttersprache visuell präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann einer aber nur marginal ansteigenden (im Rahmen der Aufmerksamkeitsfluktuationen?) Lernkurve insgesamt nur knapp genügend erlernt. Von einem zusätzlichen Lerndurchgang kann nicht profitiert werden. Abfall unter die Merkspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor überschüssig, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit fehlplatzierten und z.T. konfabulativen Details nur ungenügend erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: In der spanischen Muttersprache quantitativ stark eingeschränkte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten. In der figuralen Modalität bei ausgeprägtem Kommentieren der Aufgabe und dadurch langsamem Vorgehen insgesamt leicht bessere, aber insgesamt eingeschränkte Leistung ohne qualitative Auffälligkeiten. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit sind leichte Aufmerksamkeitsdefizite eruierbar, aufgrund guter psychomotorischer Geschwindigkeit zeigt sich aber eine intakte Gesamtleistung. In der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit erfasst er die Instruktionen und kann ein Übungsbeispiel auch umsetzen, bei verfrühtem Beginnen der Aufgaben und deutlichen Aufmerksamkeitsdefiziten kann er den Konzeptwechsel dann aber nicht umsetzen. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann sehr rasch, aber mit erhöhter Fehlerzahl auf selektive Reize reagiert werden. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigen sich intakte Reaktionsgeschwindigkeiten auf auditive, aber zu Lasten der visuellen Stimuli, erhöhte Fehler- und Auslassungszahlen. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hyperphone, dysarthrische Spontansprache mit deutlichen Wortfindungsstörungen (nach Angaben des Sohnes und der Ehefrau fremdsprachlich bedingt), in der Muttersprache nicht zu beobachten. Sprach- und Instruktionsverständnis sind auch in der spanischen Sprache a.e. aufgrund ausgeprägter Aufmerksamkeitsschwankungen eingeschränkt. In der spanischen Sprache problemloses Schreiben ohne Schriftzerfall möglich. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache, sich überlagernde Figur kann initial nicht abgezeichnet werden, eine vergleichbare Aufgabe kann dann aber zu einem späteren Zeitpunkt absolviert werden. Ausgeprägte räumliche Strukturierungsdefizite beim Zeichnen einer Uhr. Eine einfache geometrische Figur kann problemlos erfasst und sehr schnell, qualitativ aber unauffällig kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, aber auf visuo-konstruktive Strukturierungsdefizite. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich, zeitlich und situativ adäquat orientierter, sehr fröhlicher und kooperativer, in der Aufmerksamkeit fluktuierender, kognitiv und motorisch unruhiger, unbekümmerter Patient mit Dissimulationstendenz und hyperphoner, dysarthrischer Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: im Vordergrund stehende massive Einschränkungen der Fronthirnfunktionen mit Impulskontrollstörung und Aufmerksamkeitsdefiziten (v.a. die selektive und geteilte Aufmerksamkeit betreffend sowie ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen), eine eingeschränkte kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie verminderte verbale und figurale Ideenproduktionen. Im Bereich des Gedächtnisses zeigt sich eine im Vergleich dazu deutlich leichtere, und durch die Aufmerksamkeitsschwankungen vermutlich akzentuierte, modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche bei intakter Speicherfähigkeit. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mäßigen Funktionseinschränkungen vor allem bifronto-temporo-limbischer Hirnareale, prinzipiell gut vereinbar mit Folgen des rechtsseitigen Hirninfarkts 07.15 und dem dem anamnestisch ca. 1998 erlittenen Thalamusinfarkt. Aktuell ergeben sich (noch) keine Hinweise auf eine beginnende neurodegenerative Erkrankung, aufgrund der berichteten ausgeprägten und beobachtbaren Fluktuationen seit Jahren und der im Vordergrund stehenden (evtl. auch vorbestehenden?) Aufmerksamkeitsdefizite lässt sich eine beginnende (sekundäre) dementielle Entwicklung a.e. vaskulärer Genese aktuell leider nicht ausschließen. Eine weitere engmaschige Kontrolle der vaskulären Risikofaktoren ist zentral. Ebenfalls kann bei persistierender starker Unruhe und Impulskontrollstörung ein SSRI eingesetzt werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese aktuell klar nicht gegeben. Im Einzelgespräch berichtete der Sohn, dass Hr. Y bereits seit längerer Zeit nicht mehr Auto fahre und sich dies wohl selber gar nicht mehr zutrauen würde, es sei für ihn aber wichtig, den Ausweis nicht abzugeben. Seine Ehefrau und er würden dafür sorgen, dass er nicht wieder fahre. Der Patient akzeptiert, dass er nicht mehr Auto fahren darf. Mit der Familie wurden die eher geringen Aussichten auf eine genügende Erholung der fahrrelevanten kognitiven Funktionen diskutiert und vereinbart, dass sie sich an Dr. X wenden würden mit der Bitte um erneute Anmeldung bei uns, sollte der Patient dennoch wieder fahren wollen. Zur Verlaufsbeurteilung bei erhöhtem Risiko auf eine sekundäre dementielle Entwicklung empfehlen wir eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in einem Jahr, bei Bedarf auch gerne früher. Neuropsychologische Untersuchung bei sekundär generalisiertem chronischem Kopfschmerz und St.n. mehrzeitigen Infarkten im Mediastromgebiet rechts, im Posteriorstromgebiet bds. und vertebrobasilär rechts, ED 15.05.2015, EM 25.04.2015 sowie monokulärer Sehstörung links unklarer Ätiologie. Angaben der Patientin: Vor dem Infarkt sei sie vollständig gesund gewesen, leistungsfähig und sehr motivierbar. Im Rahmen der Infarkte habe sie 5-mal stärkste Kopfschmerzattacken erlebt, dies habe sie völlig aus der Bahn geworfen. Initial habe sie Gesichtsfeldausfälle gehabt, einzelne Buchstaben nicht mehr lesen können oder ein Gesamtbild nur noch bruchstückhaft wahrgenommen. Dies habe sich nach ca. drei Tagen aber verbessert, ebenso wie eine passagere rechtsseitige Beinschwäche. Sie sei zum Teil über Worte gestolpert, habe vermehrte Anläufe gebraucht und gelegentlich an Wortfindungsstörungen gelitten, was aber auch rückläufig verlaufen sei. Persistierend sei sie völlig erschöpft und müde, möge nicht mehr denken, ermüde bei geistiger Aktivität wie z.B. dem Lesen sehr rasch. Konzentriertes Arbeiten mit dem Kopf sei sehr schwierig, sie könne auch noch nicht fernsehen, dies sei zu schnell für sie. Insgesamt sei die geistige Verarbeitung verlangsamt, Dual-Tasking erschöpfe sie stark. In der Alltagsfunktionalität sei sie dadurch stark eingeschränkt, qualitativ würden aber keine Fehlhandlungen vorkommen, sie benötige aber ein viel bewussteres Vorgehen dafür. Auto fahre sie noch nicht, würde sich auch noch nicht bereit fühlen. Die 64-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, wirkt aber bereits bei Beginn der Testung müde, äußert Bedenken, dass es ihr zu viel sein würde. Sie wirkt stark verunsichert durch die stattgehabten und sie im Alltag stark einschränkenden Veränderungen und deren unklare Ursachen sowie die Angst vor einem erneuten Infarkt. Beim Berichten der Defizite und der verminderten Belastbarkeit bricht sie in Tränen aus, abwechselnd dazu aber auch gleichzeitig inadäquates Lachen und leicht akzentuiertes Verhalten i.S. diskreter Distanzminderung. Kognitiv nicht verlangsamt zeigt sich eine intakte Auffassungsgabe, aber eine Initiierungsstörung beim Umsetzen der Aufgaben. Auch für komplexere Aufgaben gut gegebenes Sprach- und Instruktionsverständnis, keine spontansprachlichen Auffälligkeiten. Sie arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, gute Strukturierung, sorgfältiger, fehlerfreier, aber verlangsamter Arbeitsstil mit insgesamt deutlicher und im Vordergrund stehender reduzierter Belastbarkeit. Affektiv deutlich belastet ergeben sich Hinweise auf eine leicht reduzierte Krankheitsverarbeitung, Hinweise auf eine manifeste depressive Verstimmung bestehen aktuell aber nicht.Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann mit einer ansteigenden Lernkurve und unter Einschaltung eines zusätzlichen Durchganges bis zum Maximum gut erlernt. Im verzögerten Abruf volle Punktzahl. Eine zuvor sehr langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf mit lediglich einem fehlenden Detail sehr gut erinnert. Angaben zum Krankheitsverlauf und der sozialen Situation sind problemlos und nachvollziehbar möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, qualitativ kein Abfall der Leistung innerhalb der Aufgaben eruierbar. Ebenfalls intakte figurale Ideenproduktion, qualitativ unauffällig. Das testspezifische Arbeitstempo ist adäquat, ebenfalls rasche Bearbeitungszeit bei der Testung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit bei aber 2 Fehlern. Die Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann in der erwarteten Zeit absolviert werden, im Vergleich dazu auch kein Abfall der Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die kommunikative Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, rasches und auch für komplexere Aufgaben gut gegebenes Sprach- und Instruktionsverständnis, kursorisch intaktes Lesen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird verlangsamt, strukturiert und mit guter Planung abgezeichnet. Das Erkennen sich überlagender, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung, kein Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr motivierte und kooperative, aber müde wirkende und reduziert belastbare Fr. Y mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende, zeitabhängig eingeschränkte Belastbarkeit, vor allem klinisch eruierbar, bei erfreulicherweise intakten zugrund liegenden kognitiven Funktionen (verbal und visuell-mnestische, exekutive und attentionale, sprachliche und visuo-konstruktive sowie -perzeptive Funktionen). Insgesamt entsprechen diese Befunde und die subjektiv erlebten Einschränkungen vor allem einer reduzierten Belastbarkeit und Müdigkeit bei intakten zugrundeliegenden kognitiven Fähigkeiten als Folgen der mehrzeitigen Infarkte im Mediastromgebiet rechts, im Posteriorstromgebiet bds. und vertebrobasilär rechts. Insgesamt aber erfreulicher und zeitgemäßer, ggf. diskret durch eine leicht verminderte Krankheitsverarbeitung verzögerter Verlauf 6 Monate nach Ereignis. Ad Therapie: Eine Weiterführung der ambulanten Ergotherapie ist sehr empfehlenswert und wird von Fr. Y auch gewünscht. Ebenfalls wurde ihr eine therapeutische Begleitung durch die Kollegen der Psychosomatik vorgestellt, welche Fr. Y aktuell aber nicht wünscht. Ad Fahrtauglichkeit: Diese ist bei intakten fahrrelevanten kognitiven Funktionen aktuell durch die massiv reduzierte Belastbarkeit limitiert, Fr. Y fühlt sich aktuell auch nicht in der Lage dazu. In Absprache mit der behandelnden Ergotherapeutin wird sie sich bei besserer Belastbarkeit zur erneuten fahrspezifischen Kontrolluntersuchung melden. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in diesem Rahmen. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei leichten bis mittelschweren kognitiven Minderleistungen fronto-temporaler Hirnareale eher links betont (Untersuchung 02.2015), passend zu den Folgen des Hirninfarkts im Stromgebiet der A. cerebri media links 02.15, DD metabolisch-toxische Störwirkungen bei bekannten Risikofaktoren, DD interagierender Normaldruckhydrocephalus, DD beginnende demenzielle Entwicklung. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Oben genannter Patient wurde am 27.02.2015 bei oben genannter Diagnose im stationären Setting erstmalig neuropsychologisch untersucht. Es zeigten sich in diesem Rahmen leichte bis mittelschwere kognitive Minderleistungen mit im Vordergrund stehenden Einschränkungen frontal-exekutiver und attentionaler Funktionen, insbesondere betroffen die Konzentration, das Konzeptdenken und die Aufmerksamkeitsbelastbarkeit, die mentale Flexibilität, die Interferenzfestigkeit und die geteilte Aufmerksamkeit sowie die formal-lexikarische Ideenproduktion. Ebenfalls zeigte sich eine Lern-Abruf- und Speicherstörung in der verbalen Modalität, im Verhalten dominierte eine Unbekümmertheit mit Anosodiaphorie und Dissimulationstendenz. Zur genaueren Klassifikation und Differentialdiagnostik wurde eine ambulante neuropsychologische Verlaufskontrolle empfohlen, welche am 14.04.2015 oben genannte Befunde ergab. Fahr- und Arbeitsfähigkeit wurden als nicht gegeben beurteilt, eine fahrspezifische Verlaufskontrolle vereinbart, welche am 16.07.2015 stattfand. Es zeigten sich dabei zwar Verbesserungen im Bereich der verbalen Lernleistung, der Fehlerkontrolle sowie teilweise der Aufmerksamkeitsleistungen, dennoch entsprachen die Befunde weiterhin leichten bis mittelschweren kognitiven Minderleistungen. Die Fahrtauglichkeit konnte leider weiterhin aus kognitiver Sicht noch nicht attestiert werden, der Patient erscheint heute zu einer erneuten Kurzbeurteilung. Aktuelle Angaben: Es gehe ihm sehr gut, er absolviere auch wöchentlich eine Ergotherapie zur Verbesserung des Gleichgewichts, zum Teil komme es vor, dass er einen Ausfallschritt mache. Dies störe ihn nun aber nicht mehr, das Wichtigste seien für ihn nach wie vor die Augen, morgen werde eine Abschlussuntersuchung bei den Kollegen der Ophthalmologie stattfinden. Er arbeite wieder zum Vollzeit-Pensum, habe aber unabhängig vom Infarkt seine ehemals 85-Stundenwoche reduziert, arbeite aktuell ca. 40 Stunden pro Woche. Ganz anfänglich habe er noch eine leichte Verlangsamung bemerkt, Fehler habe er aber zu keinem Zeitpunkt gemacht, Gedächtniseinschränkungen seien ihm weder von Mitarbeitenden noch von der Partnerin berichtet worden. Subjektiv fühle er sich nun wieder wie vor dem Infarkt. Der 67-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, berichtet zum Teil leicht weitschweifig (holt bei der Beantwortung von Fragen zum Teil weit aus) bei unauffälliger Spontansprache und intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis sowie adäquater Auffassungsgabe. Bei sehr motiviertem, klinisch sorgfältigem Arbeitsstil mit reduzierter Fehlerkontrolle ohne Ermüdungserscheinungen sind keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder eine erhöhte Ablenkbarkeit zu bemerken, vergleichbar zur Voruntersuchung aber ein leicht voreiliges Vorgehen. Die Einsicht in die kognitiven Defizite ist nicht adäquat gegeben, insgesamt weiterhin einer Anosdiaphorie und Dissimulationstendenz entsprechend. Bei aber sehr guter Kooperationsbereitschaft erscheint er aber absprachefähig. Keine spontansprachlichen Auffälligkeiten, keine reduzierte Auffassungsgabe. Affektiv unauffällig.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative Zehn-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne und einer über 3 Durchgänge das Maximum problemlos erreichenden Lernkurve insgesamt adäquat erfasst. Qualitativ zeigen sich eine erhöhte Konfabulationstendenz mit assoziativen Gedankengängen. Deutlicher Abfall im verzögerten Abruf bei weiterhin vermindertem Wiedererkennen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intaktes verbales Arbeitstempo, deutlich verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit 4 Fehlern. Auch bei mehreren Durchgängen manifestieren sich die Hinweise auf eine Impulskontrollstörung bei sehr rascher Bearbeitungsgeschwindigkeit. Keine psychomotorische Verlangsamung oder attentionale Defizite bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A). Ebenfalls aktuell problemloser Konzeptwechsel bei intakter Bearbeitungsgeschwindigkeit und guter Fehlerkontrolle in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine insgesamt deutlich verminderte Bearbeitungszeit bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle und einer insgesamt defizitären Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung kann trotz Hinweisen anfänglich nur mit einer deutlich reduzierten Fehlerkontrolle auf selektive Reize reagiert werden. Bei erneutem Durchführen der Aufgaben kann eine genügende Leistung erreicht werden. Trotz ebenfalls mehrmaligen Durchgängen zeigt sich eine zwar adäquate Reaktionsgeschwindigkeit gleichermaßen auf auditive wie auch auf visuelle Stimuli, aber stets zu Lasten der Fehlerkontrolle. Bei in den Voruntersuchungen unauffälligen sprachlichen und visuo-konstruktiven sowie -perzeptiven Funktionen wurden diese heute nicht mehr geprüft. Anlässlich der heutigen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung und vor allem Fahrtauglichkeitsbeurteilung präsentiert sich ein allseits orientierter, dissimulierender Patient mit Hinweisen auf eine leichte Impulskontrollstörung ohne manifestes Verhaltenssyndrom mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen, vor allem die Aufmerksamkeitsfunktionen (geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit) sowie die Fehlerkontrolle betreffend. Weiterhin zeigt sich im verbal-mnestischen Bereich bei aktuell intakter Lernleistung eine ausgeprägte Abruf- und Wiedererkenn-Störung. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde im Bereich der exekutiven Funktionen (v.a. der Umstellfähigkeit und der kognitiven Flexibilität) insgesamt leicht verbessert. Alle übrigen Befunde sind aber vergleichbar und entsprechen, das Verhalten mit leichter Impulskontrollstörung und Dissimulationstendenz mitberücksichtigt, weiterhin leichten bis mittelschweren kognitiven Funktionseinschränkungen vor allem bifrontaler und fronto-temporaler Hirnareale eher links betont. Weiterhin als Folgen des Hirninfarkts im Stromgebiet der A. cerebri Media links zu interpretieren. DD metabolisch-toxische Ströwirkung bei bekannten Risikofaktoren, DD interagierender Normaldruckhydrocephalus. Die eher langsame Erholung der kognitiven Defizite beim bereits wieder vollumfänglich und selbständig arbeitenden Patienten kann einerseits verzögert sein durch ebendiese sehr rasche Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit. Testspezifisch stehen die noch deutlich ausgeprägten Defizite vor allem der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen in Widerspruch zur Aussage des dissimulierenden Patienten, der über keinerlei Einschränkungen weder in Umfang noch in Qualität seiner selbständigen Arbeit als Architekt berichtet. Fremdanamnestische Angaben fehlen. DD ist weiterhin eine beginnende neurodegenerative Erkrankung nicht ausgeschlossen. Aus kognitiver Sicht sind die Kriterien für das Führen eines PKW's aktuell weiterhin leider noch nicht erfüllt. Zur Überprüfung genügender Kompensationsmechanismen wäre eine praktische Fahrprobe zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit notwendig. Diese Möglichkeit wurde Hr. Y vorgestellt, er bevorzugt aber eine Reevaluation im Dezember bei uns und wird bis zu diesem Zeitpunkt auf das Autofahren verzichten. Wir werden ihn direkt auf seinen Wunsch hin aufbieten. Die Weiterführung der ambulanten Ergotherapie mit Fokus auf die komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen (selektive, geteilte und Daueraufmerksamkeit) sowie die Impuls- und Fehlerkontrolle erscheint sehr sinnvoll und wird vom Patienten auch so gewünscht. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung. Vorgeschichte/Vorbefunde: Hausintern bekannter, erstmals stationär 05.2012 umfassend neuropsychologisch abgeklärter Patient bei St.n. ischämischem Infarkt im Stromgebiet der A. cerebri anterior rechts mit fronto-orbitalem Verhaltenssyndrom und fronto-temporaler kognitiver Funktionsstörung rechtshemisphärisch betont. Im Rahmen einer Verlaufskontrolle 08.2012 fanden sich als residuelle Symptome nach erlittenem Hirninfarkt 04.2012 leichte bis mittelschwere Minderleistungen (i. S. von exekutiven Defiziten: Tendenz zu Perseverationen und Konfabulationen, unsystematische, ungeplante Vorgehens- und Arbeitsweise; zudem leichte Abrufschwierigkeiten und leichte affektive und Verhaltensauffälligkeiten i. S. einer Affektstarre und eingeschränkten Schwingungsfähigkeit), hinweisend auf eine Dysfunktion frontaler vorwiegend frontodorsaler/dorsolateraler Hirnstrukturen. Für die detaillierte Beurteilung verweisen wir auf die neuropsychologischen Vorberichte. Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet über eine aktuell sehr belastende psychische und private Situation aufgrund eines geplanten Umzugs in die Stadt S. Er habe in Zusammenhang mit diesem Ereignis kaum schlafen können und fühle sich sehr müde. Er berichtet adäquat und kohärent über die Hospitalisation im Behandlungszentrum für Angst und Depression in Stadt S. Er sei ca. 2 Monaten, bis am 25.09.XXXX, in stationärer Therapie wegen einer schweren Depression gewesen, wobei er sich im Moment wieder stabil fühle. Es sei eine Medikamentenumstellung auf Cymbalta erfolgt, was sehr gut gelungen sei. Auf Nachfrage verneint er schwerwiegende kognitive Einschränkungen im Alltag. Einzig merke er noch eine schnellere Ermüdbarkeit als früher. Nach der Untersuchung im August 2012 habe er stundenweise wieder als Psychologe mit Schwerpunkt Psychophysiologie gearbeitet, was jedoch rein von der Situation nicht mehr funktioniert hätte. So seien die Patienten ausgeblieben, weil sie keine Zusatzversicherung gehabt hätten. Er habe ca. 3/4 Jahr als Psychologe gearbeitet, sich damals aber entschieden, wieder im Beruf als Postautochauffeur tätig sein zu wollen und ca. 2.5 Jahren teilweise zu einem 100%-Pensum auf diesem Beruf gearbeitet (mehrheitlich schwere Motorfahrzeuge, u.a. Linienbusse/Postauto). Er habe die Prüfung für die höheren medizinischen Gruppen (Kategorie C) nach seiner Ausbildung und dem Doktorat als Psychologe im März 2008 absolviert und anschließend (2 Monate später) die Car-Ausbildung gemacht. Seit Juni dieses Jahres arbeite er nicht. IV-Maßnahmen zur Reintegration seien am Laufen, er habe sich jedoch entschieden, nach dem Umzug wieder bei einem Postautounternehmen zu bewerben.Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg/d, Crestor 10 mg/d, Cymbalta 180 mg/d, Amlodipin 10 mg/d, Tardyferon 80 mg/d, Glucophage 1000 mg/d. Kooperativer, allseits korrekt orientierter Rechtshänder, im Kontakt und Gespräch adäquat, affektiv reduziert schwingungsfähig aber stabil, keine Affekt- oder Impulskontrollstörung. In der klinischen Beobachtung keine Hinweise auf eine relevante schwerere depressive Symptomatik, keine Hinweise auf eine relevante Ermüdung über die Zeit, keine Ablenkbarkeit oder schwerwiegende Konzentrationsstörungen, keine massgebenden Aufmerksamkeitsfluktuationen feststellbar. Hr. Y arbeitet im Verlauf konzentriert und um gute Leistungen bemüht mit. Keine Hinweise auf eine verminderte Leistungsmotivation oder Verdeutlichungstendenzen. In Bezug auf seine kognitiven Einschränkungen fallen eine Anosodiaphorie resp. verminderte Einsichts-/Kritikfähigkeit auf. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen Wortliste mittelgradig eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf flache und instabile Lernkurve (4-7-7-7-6), unsystematischer Abruf mit qualitativ vermehrt Konfabulationen und Perseverationen, deutlich eingeschränkte Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten unauffällig, im Vergleich zur Bildungs- und Altersnorm jedoch insgesamt deutlich eingeschränkt. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist eingeschränkt, so können lediglich 12 der 15 Wörter korrekt wiedererkannt werden. Von einer zuvor mit Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierten komplexen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf nur eine ungenügende Anzahl an Elementen reproduziert werden, zudem fallen leichte konfabulative Elemente und Perseverationstendenzen auf. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Im Verlauf wiederholt Hinweise auf Strukturierungs- und Planungsdefizite, zudem wiederholt leichte Konfabulations- und Perseverationstendenzen. Knapp normgerechte verbale Ideenproduktion auf ein semantisches Kriterium. Die quantitative Leistung bei der formal-lexikalischen Ideenproduktion ist hingegen normgerecht, es kommt jedoch (trotz Hinweis) zu vielen Regelbrüchen. Vergleichsweise quantitativ höher ausfallende figurale Ideenproduktion, wobei im Vergleich zur Altersnorm eine gut durchschnittliche Gesamtleistung festzustellen ist. Intakte Interferenzfestigkeit bei adäquatem Bearbeitungstempo im Stroop-Test. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigen sich ein durchschnittliches psychomotorisches Arbeitstempo bei guter qualitativer Leistung. Bei der komplexeren Variante (B) intakte Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung (geteilte Aufmerksamkeit) bei durchschnittlicher Bearbeitungsgeschwindigkeit, intakte Fähigkeit zur mentalen Flexibilität. Intakte Fehler- und Impulskontrolle. Durchschnittliche Konzentrationsleistung und Bearbeitungsgeschwindigkeit bei einer Aufgabe zur Aufmerksamkeitsbelastbarkeit unter erhöhter Distraktordichte im d2-Test, im Verlauf diskrete - jedoch testpsychologisch nicht signifikant nachweisbare - Ermüdung, intakte Fehlerfestigkeit. Bei der computergestützten Prüfung der fokussierten Aufmerksamkeit finden sich unauffällige Reaktionsgeschwindigkeiten, eine altersgerechte Reaktionsfähigkeit und intakte Impulskontrolle. Bei der komplexeren Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit finden sich normgerechte Resultate, die Reaktionsgeschwindigkeiten wie auch die qualitative Leistung sind durchschnittlich. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevante sprachlichen Auffälligkeiten. Lesen, Lesesinnverständnis, Schreiben und Rechnen kursorisch unauffällig. In der Exploration keine Hinweise auf eine relevante apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Planungs- und Strukturierungsdefizite beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur, eine Auslassung und vermehr Ungenauigkeiten, insgesamt mittelgradig eingeschränktes Ergebnis. Das Erfassen der Grundstruktur und die Integration der Einzelheiten gelingen jedoch weitgehend korrekt, keine Hinweise auf visuell-perzeptive oder -räumliche Störungen. Keine visuelle Agnosie. Die aktuelle verhaltensneurologische und neuropsychologische Untersuchung zeigt im Vordergrund stehend eine verbalbetonte Lern- und Abrufstörung mit Konfabulations- und Perseverationstendenzen und modalitätsunspezifische Einschränkungen der Speicherfähigkeit sowie Störungen der höheren Frontalhirnfunktionen, insbesondere Einschränkungen der Handlungsplanung und Strukturierungsfähigkeit. Auf Verhaltensebene finden sich affektive und Verhaltensauffälligkeiten (Anosodiaphorie/ verminderte Krankheitseinsicht, affektive Verflachung, reduzierte Schwingungsfähigkeit). Im Vergleich zur Voruntersuchung 08.2012 zeigt sich bei ansonsten stabil gebliebenem kognitivem Leistungsprofil eine signifikante Verschlechterung im mnestischen und visuokonstruktiven Bereich. Diese Befundverschlechterung ist vom Verlauf her eher untypisch und dürfte zumindest teilweise in Zusammenhang mit der aktuell angegebenen psychischen Belastungssituation und den Schlafstörungen/Müdigkeit stehen. Insgesamt muss über 3 Jahre nach Hirninfarkt von einem Erreichen des Residualzustandes ausgegangen werden. Die dargelegten Ergebnisse mit vordergründigem Dysexekutiv- und Verhaltenssyndrom entsprechen in ihrer Ausprägung aktuell - unabhängig von der ursächlichen Zuordnung und verglichen mit der Bildungsnorm - einer mindestens leicht-mittelschweren kognitiven Störung und sind prinzipiell gut passend zur Lokalisation und Auswirkungen bei St.n. Hirninfarkt im Stromgebiet der A. cerebri anterior rechts 05.2012. Ob und inwieweit zusätzliche interagierende psychologisch-psychoreaktive resp. affektive Phänomene bei bekannter psychiatrischer Grunderkrankung bestehen oder diese DD Akzentuierung DD Folge einer organischen Persönlichkeitsänderung mit Antriebs- und Affektstörung sind, ist schwer zu beurteilen. Ad Arbeitsfähigkeit: Die Reintegration in die angestammte Tätigkeit als Dipl. Psychologe/ Psychotherapeut ist bis anhin nicht hinreichend gelungen, wobei die genauen Gründe hierfür unklar sind. Ausgehend von den neuropsychologischen Testwerten, der Bildgebung und des Verlaufs erstaunt dies jedoch nicht. Basierend auf den Testbefunden nachvollziehbar, i.B. aufgrund der mnestischen und exekutiven Störungen, sind unseres Erachtens berufliche Tätigkeiten mit höheren kognitiven Anforderungen (wie im Beruf als Psychologe) resp. Berufe mit Anforderungen an komplexere kognitive resp. höhere Frontalhirnfunktionen (Flexibilität, Organisation/Planung, Strukturierung) nicht mehr zumutbar. Hingegen dürfte die berufliche Funktionsfähigkeit bei Tätigkeiten mit bis zu mittelgradigem kognitivem Anforderungsprofil (z.B. als kaufmännischer Angestellter oder Chauffeur) noch zumutbar sein und im kognitiven Potential von Hr. Y liegen. Hinweise auf eine relevante Einschränkung der Belastbarkeit oder Daueraufmerksamkeit fanden sich nicht, i.B. auch keine Störungen der attentionalen resp. verkehrsrelevanten Testparameter. Massnahmen durch die IV sind u.E. notwendig. Eine zusätzliche psychiatrische Begutachtung zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit ist zudem angezeigt. Unserer Erachtens sind keine routinemässigen neuropsychologischen Kontrollen notwendig, der Patient kann gerne bei neuen Aspekten oder bei Bedarf zugewiesen werden. Der Patient ist zeitlich und örtlich gut orientiert, wird im Rollstuhl sitzend zur Untersuchung gebracht, wirkt zufrieden und gut gelaunt. Intermitterend lachend. Auffallend ist zudem eine massive Ablenkbarkeit durch jegliche visuelle und auditive Reize. Der Patient ist psychomotorisch verlangsamt und massiv antriebsgemindert, zeigt keine spontanen Sprachäusserungen. Antwortet mit Ja und Nein. Die Spontansprache ist wenig flüssig. Auffallend sind viele Perseverationen, der Redefluss ist abgehackt, kaum verständlich, hypophon und flüsternd. Nachsprechen ist erschwert mit massiven perseverativen Elementen. Konfrontationsbenennen für Objekte und Namen sowie Lesefähigkeit erhalten. Das Erstellen eines Satzes gelingt nicht. Das Schriftbild ist kaum leserlich. Graphomotorisch Mikrographie und massiver Schriftzerfall. Weiterhin bestehen massive Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie eine kognitive Regidität. Bei der Prüfung der figuralen Ideenproduktion benötigt der Patient viel Strukturhilfe, die quantitative Leistung ist ungenügend. Das Nachsprechen einer 3-Wortliste ist möglich. Der spätere Abruf gelingt spontan nicht. Das Wiedererkennen ist mit Hilfe eines multiplen Auswahlverfahrens möglich. Zusätzlich zeigen sich ein Greifreflex rechts > links, ein positiver Palmomentalreflex bds. sowie eine motorische Persistenz. Das Generieren der Luria-Handsequenzen ist nicht möglich. Auch das Kopieren der Luriaschlaufen gelingt kaum, auffallend sind dabei Perseverationen. Anlässlich der aktuellen verhaltensneurologisch-neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung zeigt sich bei dem zeitlich und örtlich gut orientierten, im Rollstuhl sitzenden Rechtshänder ein vordergründiges Verhaltenssyndrom mit Apathie, psychomotorischer Verlangsamung, massiver Ablenkbarkeit, tendenziell gehobener Stimmung und Anosognosie, wie dies bereits anlässlich der Voruntersuchung beschrieben wird. Im kognitiven Bereich finden sich, ebenfalls unverändert zur Voruntersuchung, sprachliche Auffälligkeiten mit inhaltsarmer hypophoner Spontansprache sowie schnellem, abgehacktem und kaum verständlichem, perseverativem Redefluss. Schwierigkeiten beim Nachsprechen mit Silbenstolpern, eine massive Dysgraphie mit graphomotorischem Schriftzerfall und Mikrographie, Planungs- und Strukturierungsdefizite sowie eine kognitive und motorische Rigidität. Klinisch auffallend sind zudem ein Greifreflex rechtsbetont, ein positiver Palmomentalreflex sowie eine motorische Persistenz als klinische frontale Zeichen.Die hier dargestellten kognitiven und Verhaltenssymptome entsprechen einer Funktionsstörung fronto-medial sowie -orbital limbisch im Rahmen einer mittelschweren bis schwer ausgeprägten Demenz als Folge der supratentoriellen Leukenzephalopathie unklarer Ätiologie. Im Vergleich zur letztmaligen Untersuchung im Rahmen der stationären Abklärung 02.2015 lässt sich heute eine weitere Verschlechterung der klinischen und neurokognitiven Befunde feststellen. Die Urteilsfähigkeit des Patienten ist praktisch aufgehoben. Zur Vermeidung von Sekundärkomplikationen regelmäßige Physiotherapie und zusätzliche Ergotherapie im Rahmen eines Aktivierungs- und Beschäftigungsprogramms im Pflegezentrum Klinik K, wo der Patient seit 3 Wochen betreut wird. Zusätzlich therapeutische Maßnahmen können aus verhaltensneurologisch-neuropsychologischer Sicht leider nicht angeboten werden. Mit der Ehefrau habe ich eine Verlaufskontrolle bei Bedarf besprochen. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei bifronto-temporo-limbischer Funktionsstörung links betont, St.n. chronifizierter multifaktorieller Diarrhoe sowie chronischem Subduralhämatom beidseitig und aktenanamnestisch Schizophrenie. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Bei oben genannter Diagnose wurde die Patientin Fr. Y im stationären Rahmen erstmalig gesehen. Es präsentierte sich in diesem Rahmen eine zeitlich nicht, örtlich gut und situativ unvollständig orientierte, umständliche und perseverative Patientin mit orofazialen Dyskinesien, Anosodiaphorie und folgenden kognitiven Befunden: Ein anterograd-amnestisches Syndrom mit Betonung in der sprachlichen Modalität, eine Dysnomie für Objekte und Anomie für Namen, visuokonstruktiv-planerische Schwierigkeiten, eine Dyskalkulie, eine praktisch aufgehobene kognitive Flexibilität und eine verminderte Abstraktionsfähigkeit. Im MMS ergaben sich 21/30 Punkte, die Urteilsfähigkeit der Patientin wurde zu diesem Zeitpunkt als eingeschränkt beurteilt. Die Befunde entsprachen insgesamt einer Funktionsstörung bifronto-temporo-limbischer Hinrareale links betont, einem mittelschweren dementiellen Zustandsbild noch unklarer ätiologischer Zuordnung entsprechend, DD vorbestehende neurodegenerative Erkrankung mit kognitiver Dekompensation im Zusammenhang mit dem Sturz 01.2015 und den internmedizinischen Begleiterkrankungen, DD strukturelle Läsionen (vaskulär/traumatisch in strategisch relevanten Hirnregionen), DD Aggravation durch die vorbestehende psychiatrische Erkrankung. Die im Schädel-CT beschriebenen SDH erklärten obige Befunde nicht. Die Fahrtauglichkeit konnte aus kognitiver Sicht nicht attestiert werden, eine neuropsychologische Verlaufskontrolle zur besseren ätiologischen Zuordnung wurde empfohlen, zu welcher die Patientin heute erscheint. Aktuelle Angaben der Patientin: Seit sie eine Gehirnblutung im Krankenhaus K gehabt habe, verspüre sie Kopfschmerz und Schwindel, Nervenschmerzen in sämtlichen Gliedern und gefühllose und kalte Beine. Ebenfalls würden sich die Finger und Zehen zusammenkrallen. Ob sie in Abklärung deswegen sei und seit wann die Symptomatik genau besteht, war nicht zu eruieren. Kognitiv sei sie wieder besser als vorher, sie koche problemlos und sehr anspruchsvolle Menüs, hüte den kleinen Enkel problemlos. Im Alltag sei sie komplett selbständig, könne sogar besser als vorher mit einem Tablett oder Telefon umgehen. Es werde ihr aber rein körperlich zu viel, für Haushalt und Garten zu schauen. Seit dem Krankenhausaufenthalt brauche es weniger, bis sie sich aufrege, ihr Ehemann rege sei sehr auf, er kritisiere sie stark, obwohl er die Probleme habe und nicht sie. Sie habe soeben als Beste den Fahrtest bestanden, fahre problemlos und sicher Auto. Die vom Ehemann bemerkten Probleme seien aufgrund ihrer Legasthenie und Dyskalkulie sowie des POS. Zeitpunkt einer Diagnose dieser Krankheiten kann sie nicht benennen, ihre Söhne hätten dies auch und sie erkenne sich in ihnen wieder. Angaben des begleitenden Ehemannes: Er bestätigt die Angaben seiner Ehefrau, berichtet, dass sie mit der zeitlichen Einteilung von Erlebtem habe. Nachdem die Patientin ihn verbal daraufhin streng maßregelt, bemerkt er erst im separaten Gespräch, dass er Fr. Y stets kontrollieren müsse, da sie Wasser laufen lasse oder den Kochtopf auf dem Herd vergesse. Mache er sie darauf aufmerksam, würde sie sofort in die Luft gehen und ihn verbal angreifen. Sie fahre sehr gut Auto, keine Aggressivität in diesem Rahmen. Aktuelle Medikation: Die Patientin bringt eine sehr lange Medikamentenliste mit, kann aber nicht stimmig berichten, welche Medikamente sie einnimmt. Fronto-temporale betonte generelle Hirnvolumenminderung. Die 76-jährige Patientin erscheint zusammen mit dem Ehemann pünktlich zum vereinbarten Termin. Im Vordergrund steht eine hyperphone, logorrhoische, weitschweifige, fast nicht zu unterbrechende Spontansprache mit leichten Wortfindungsstörungen ohne semantische oder phonematische Paraphasien, eine latente Aggressivität, Nervosität und Unruhe, eine Anosognosie und Anosodiaphorie bezüglich kognitiver Einschränkungen (welche vehement verneint werden) sowie eine ausgeprägte Impulskontrollstörung: Wird sie durch den Ehemann oder auch die Untersucherin auf Defizite angesprochen, reagiert sie sehr heftig und unkontrolliert. Im freien Gespräch ist sie nahezu nicht in der Lage, auf konkrete Fragen zu antworten, holt aus und kann auch nicht geführt werden, fällt anderen ins Wort. Im Verhalten zeigt sie sich klagend, nicht distanzierungsfähig von Ideen (die Gehirnblutung und die Legasthenie und das POS als Ursache all ihrer Probleme), kognitiv sehr rigide, misstrauisch und auf die somatischen Beschwerden fixiert kann sie nur sich deutlich widersprechende Angaben zur eigenen Situation und Beginn und Verlauf einzelner Symptome machen. Es sind ausgeprägte Aufmerksamkeitsfluktuationen und eine erhöhte Ablenkbarkeit (bedingt durch die Fixierung auf die somatischen Beschwerden) zu eruieren, ein überschüssiger, vorschneller Arbeitsstil bei aufmerksamkeitsbedingt reduzierter Fehlerkontrolle ohne kognitive Verlangsamung und Antriebsminderung.MMS: 24/30, Uhrentest unauffällig. Gedächtnis: Über aktuelle Begebenheiten, die psychosoziale Situation oder die Krankengeschichte kann nicht zeitlich adäquat berichtet werden. Das verbal-episodische Gedächtnis ist bei einer ungenügend beginnenden und flach verlaufenden Lernkurve in der Enkodierung deutlich vermindert, 2 Konfabulationen. Der verzögerte Abruf ist aufgehoben, stattdessen 4 Konfabulationen. Zufälliges Wiedererkennen. Im figural-episodischen Gedächtnis im Vergleich dazu sehr gute und erwartungsgemäße Leistung beim Erinnern einer einfachen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die semantische Wortflüssigkeit zeigt sich regelrecht mit einer Wiederholung, die phonematische Ideenproduktion mäßig eingeschränkt mit deutlicher Regelbruchtendenz. Zügiges verbales Arbeitstempo, erhöhte Fehlerzahl bei adäquater Bearbeitungszeit in der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit. Gute psychomotorische Geschwindigkeit beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, intakter Konzeptwechsel mit einem Fehler in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der computergestützten Aufmerksamkeitsprüfung initial deutliche Impulskontrollstörung i.S. reduzierter Fehlerkontrolle bei sehr rascher Reaktionsgeschwindigkeit, bei einer Wiederholung der Aufgabe kann die Fehlerfestigkeit verbessert werden, aber zu Lasten der Reaktionsgeschwindigkeit, welche sich deutlich verlangsamt zeigt. In der geteilten Aufmerksamkeit ebenfalls nur schwer verlangsamte Reaktionszeiten auf auditive und visuelle Stimuli zugunsten einer nur leicht verminderten Fehlerkontrolle, bei Wiederholung keine Verbesserung möglich. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion logorrhoische, weitschweifige, hyperphone Spontansprache mit unauffälliger Prosodie und gelegentlichen Wortfindungsstörungen, gute Benenn-, Lese- und Schreibfähigkeiten, konfabulatives Lesesinnverständnis. Dyskalkulie (vorbestehend nach Angaben von Fr. Y). Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische und sich überlappende Figuren werden zwei- und dreidimensional korrekt abgezeichnet. Das Konzept einer komplexeren Figur wird regelrecht erfasst und kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung. Keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, klagende, kognitiv sehr rigide, misstrauische und auf die somatischen Beschwerden fixierte und nicht distanzierungsfähige Patientin ohne kognitive Verlangsamung und Antriebsminderung und folgenden kognitiven Befunden: Ein im Vordergrund stehendes Verhaltenssyndrom mit hyperphoner, logorrhoischer, weitschweifiger, fast nicht zu unterbrechender Spontansprache mit leichten Wortfindungsstörungen, latenter Aggressivität, Nervosität und Unruhe, Anosognosie und Anosodiaphorie sowie ausgeprägter Impulskontrollstörung mit überschüssigem, vorschnellem Arbeitsstil bei aufmerksamkeitsbedingt reduzierter Fehlerkontrolle, Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhter Ablenkbarkeit. Testspezifisch lassen sich ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom, eine Dyskalkulie, eine erhöhte Regelbruch- und Konfabulationstendenz sowie Einschränkungen der geteilten und selektiven Aufmerksamkeit bei intakten basalen Aufmerksamkeitsfunktionen eruieren. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Funktionsstörungen vor allem rechts fronto-temporaler Hirnareale, sehr gut passend zu der im CT objektivierten fronto-temporalen Hirnvolumenminderung, ggf. in der Ausprägung akzentuiert durch die anamnestisch berichtete psychiatrische Erkrankung. Insgesamt ergeben sich, v.a. die Fremdanamnese berücksichtigt, auch Hinweise auf durch die kognitiven Einschränkungen zurückzuführende Alltagsbeeinträchtigungen, weshalb von einer beginnenden frontotemporalen Demenz ausgegangen werden muss, DD frontale Variante der Alzheimerdemenz. Ad Therapie: Eine antidementielle Therapie z.B. Exelon-Patch erscheint empfehlenswert, muss aber mit den übrigen (bei chronischer Darmerkrankung) interagierenden Therapien koordiniert werden. Ad psychosoziale Unterstützungsmßnahmen: Wir empfehlen dringend unterstützende Maßnahmen, z.B. Spitex zur Entlastung des Ehemannes. Die Adresse der Alzheimervereinigung wurde ihm mitgegeben. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht aufgrund des Verhaltenssyndroms klar nicht gegeben. Da beide Ehepartner sich nicht einsichtig zeigen, haben wir eine verkehrsmedizinische Abklärung inkl. praktischer Fahrprobe empfohlen, auch dem stehen Patientin und Ehemann ablehnend gegenüber. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung in einem Jahr empfehlenswert, bei Bedarf gerne auch früher. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei fronto-subkortikaler Funktionsstörung bei tuberöser Hirnsklerose mit Epilepsie sowie Teilleistungsschwächen im Bereich der Aufmerksamkeit und Lese-Rechtschreibschwäche. Angaben von Fr. Y und der begleitenden Mutter: Nach der letztjährigen Untersuchung hätten sie wie empfohlen eine IV-Anmeldung gemacht und im letzten Jahr in diesem Rahmen eine erneute praktische Beurteilung der Arbeitsfähigkeit stattgefunden. Hierbei sei ebenfalls aufgefallen, dass sie Struktur brauche und die Konzentrationsfähigkeit deutlich nachlasse und sie in der Auffassung limitiert sei. Erst kürzlich hätten sie nun die Bestätigung bekommen, dass eine 60%-Rente gesprochen wurde, dies sei eine große Erleichterung. Sie arbeite weiterhin in der Autoaufbereitung zu 50%, sie selbst und auch der Arbeitgeber seien zufrieden so. Mit diesem Pensum bemerke sie keine Konzentrationsprobleme oder erhöhte Ermüdbarkeit, bei der seriellen, klar definierten Arbeit würden keine Fehler passieren. Die Mutter würde monatlich Rückmeldung über die Leistung bekommen, es sei nichts Negatives dabei. Die 24-jährige Rechtshänderin erscheint in Begleitung ihrer Mutter pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie leidet aktuell an einer Grippe, wirkt (deshalb?) müde und etwas teilnahmslos. Im Gespräch weiterhin schüchtern und zurückhaltend wirkend zeigt sich vergleichbar zur Voruntersuchung (DD grippebedingt) eine leicht verminderte Schwingungsfähigkeit. Sie arbeitet sehr kooperativ und motiviert mit, im Antrieb und der Auffassungsgabe leicht verlangsamt. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit, deutlich reduzierte Belastbarkeit und erhöhte Ermüdbarkeit über die Testung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne und einer adäquat ansteigenden Lernkurve qualitativ ohne Auffälligkeiten mit einer intakten Gesamtlernleistung erlernt. Leichter Abfall im Abruf, unauffällige Wiedererkennungsleistung. Eine zuvor leicht verlangsamt, aber strukturiert kopierte, komplexe geometrische Figur wird mit einer genügenden Anzahl an Elementen spontan erinnert. Kognitive Frontalhirnfunktionen: leicht eingeschränkte semantische, deutlich verminderte phonematische Wortflüssigkeiten bei unverändert mittelschwer verminderter figuraler Ideenproduktion. Das testspezifisches Arbeitstempo zeigt sich weiterhin verlangsamt, gute visuo-verbale Interferenzfestigkeit bei intakter Fehlerkontrolle. Intakte psychomotorische Geschwindigkeit, intakter Konzeptwechsel bei abnehmender Konzentrationsfähigkeit in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit.Visuokonstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird aktuell zwar langsam, aber ohne visuo-konstruktive Planungsschwierigkeiten kopiert. Insgesamt weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive, -perzeptive oder räumliche Störung, einen visuellen Neglekt oder eine visuell-agnostische Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine (aufgrund einer Grippe?) müde, eher teilnahmslos wirkende, leicht antriebsgeminderte und verlangsamte, schüchterne Patientin mit reduzierter Schwingungsfähigkeit und leicht hypophoner Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Dysexekutives Syndrom mit deutlich verminderter figuraler und phonematischer Ideenproduktion sowie im Vergleich dazu leicht besserer semantischer Wortflüssigkeit, eine leichte psychomotorische und kognitive Verlangsamung und im Rahmen der abnehmenden Konzentrationsleistung Einschränkungen der geteilten Aufmerksamkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 19.08.2014 sind die Befunde insgesamt vergleichbar und entsprechen weiterhin einer fronto-subkortikalen Funktionsstörung im Rahmen der tuberösen Hirnsklerose. Ad Arbeitsfähigkeit: Die in der Voruntersuchung empfohlene und mittlerweile auch im praktischen Arbeitsversuch bestätigte Arbeitsfähigkeit zu 50 % erscheint aus kognitiver Sicht weiterhin empfehlenswert. Festzuhalten ist in diesem Rahmen, dass in der aktuellen Tätigkeit ein großes Verständnis seitens des Arbeitgebers vorhanden ist, welcher der Patientin entsprechend ihren Fähigkeiten einen Arbeitsplatz mit klaren Strukturen ohne Zeitdruck bereitstellt. Sollte ein Jobwechsel vorgesehen sein, ist dringend eine praktische Reevaluation des Arbeitspensums in diesem Umfeld empfehlenswert. Die Umschulung auf eine serielle Tätigkeit mit einfachen Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit mit erhöhter Zeit erscheint möglich. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht spricht nichts gegen den Antrag eines Probefahrausweises. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Stellenwechsel oder Problemen bei der Arbeit gerne angeboten. Neuropsychologische Standortbestimmung. Anamnese Dem Zuweisungsschreiben zu entnehmen sind folgende Diagnosen: Ungeklärte rezidivierende Ereignisse mit Erbrechen, Schwindel und Verwirrtheitszuständen verbunden mit Hyponatriämie ungeklärter Ätiologie; Mild cognitive Impairment, St.n. Schrittmacherimplantation im Frühjahr 2015. Eine neurologische externe Beurteilung bei Dr. X in Stadt S habe keine Pathologie ergeben. Ein Schädel-MRI, durchgeführt im Krankenhaus K am 28.04.2015, ergab Zeichen einer vaskulären Leukenzephalopathie (zahlreiche Gliosen im frontoparietalen Marklager beider Grosshirnhemisphären bis 2 cm Größe supratrigonal rechts) und eine leichte (nicht signifikant über das Alter hinausgehende) Grosshirnatrophie frontotemporal. Weiter für die Neuropsychologie von Relevanz 05/2015 durchgeführter MMS-Test und Uhrentest mit unauffälligem Resultat sowie Durchführung einer CERAD-Testbatterie mit beeinträchtigter verbalen Merkfähigkeits- und Gedächtnisfunktion. Fr. Y erscheint pünktlich und in Begleitung der Tochter, Fr. Y, zum vereinbarten Termin. Die Anamneseerhebung erfolgt in Anwesenheit beider. Die Patientin berichtet über ein allgemeines körperliches Unwohlsein und eine Verschlechterung des Gedächtnisses, wobei es im Moment wieder etwas besser sei. Fluktuationen der geistigen Leistung werden bejaht. Es falle ihr auf, dass es Momente gebe, wo sie plötzlich bestimmte Ereignisse oder Informationen nicht mehr wisse. Meistens würden ihr diese mit Hinweisen im Nachhinein wieder in den Sinn kommen. Gem. Tochter sei es anfangs Jahr wiederholt zu Episoden gekommen, wo ihre Mutter nachts plötzlich erbrechen musste und Schwindel hatte. Zuerst seien die Episoden einmal im Monat, nun würden sie ca. alle 3 Wochen auftreten, wobei dies nur bei ihr zu Hause vorgekommen sei, sodass sie eine mögliche psychische Komponente vermute. Im Sommer sei die Situation zu Hause einschließlich Haushalten und Kochen noch gut gegangen, aufgrund der wiederholten Episoden habe man aber eine vorübergehende Platzierung im Heim (Maria-Bernarda-Heim in Stadt S) vorgenommen, wobei sich u. a. die Frage stelle, ob sie dort künftig bleiben soll oder eine Rückkehr nach Hause wieder möglich sei. Eine weiterführende endokrinologische und psychiatrische Abklärung sei geplant. Bei Dr. X sei zweimalig ein EEG durchgeführt worden, das unauffällig ausgefallen sei. Ob eine Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien stattgefunden habe, sei nicht bekannt (Berichte der neurologischen Untersuchung liegen uns leider nicht vor). Sozialanamnese: Verwitwet, 4 Kinder. Lebt zur Zeit ferienhalber im Altersheim. Systemanamnese: Keine Schwierigkeiten beim Laufen, benötigt keine Gehhilfe, kein Sturzereignis. Keine motorische Einschränkung oder Verlangsamung. Keine Urininkontinenz. In der Vergangenheit kein Anhalt auf ischämieverdächtiges Ereignis, keine Schädelhirntraumata. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule, anschl. Bäuerinnenschule und -prüfung. Keine Familienanamnese: Mutter über 90-jährig verstorben (zum Schluss dement, möglicher Parkinson), Vater ca. 84-jährig verstorben mit möglicher Streifung. 8 Geschwister ohne relevante neurologische Erkrankungen. Systemanamnese: Keine Noxen. Medikation: Aspirin cardio 100 mg/d, Kalcipos-D3, Nutrof, Pantoprazol, Tebokan 120 mg 1-0-1. Die 69-jährige rechtshändige Patientin ist abgesehen vom genauen Ort zu allen Modalitäten korrekt orientiert. Im Anamnesegespräch unsicher wirkend, öfters Kontrollblicke zur Tochter, welche die Gesprächsführung übernimmt. Im Kontakt ist eine leichte affektive Verunsicherung und emotionale Belastung spürbar. In der Testsituation arbeitet sie kooperativ und konzentriert mit, im Verlauf sind vereinzelt Planungsschwierigkeiten und Konzentrationsfluktuationen feststellbar, jedoch keine schwerwiegenden Aufmerksamkeitsstörungen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit über die Zeit. Das Arbeitstempo ist mehrheitlich altersgerecht, z. T. vorsichtig und aufgrund einer Verunsicherung etwas langsam, keine Hinweise auf eine psychomotorische Verlangsamung, unauffälliger Antrieb. Das Störungsbewusstsein ist erhalten. MMS: 28/30 Punkte. Uhrentest: 7/7 Punkte. Gedächtnis: Über zeitgenössische Begebenheiten kann nur ungenügend berichtet werden, Fr. Y gibt an, sich diesbezüglich nicht zu interessieren. Nennen aktueller Bundesräte und des US-Präsidenten nicht möglich, mit Hilfestellung korrekte Antworten. Bei Präsentation einer kurzen nicht-assoziativen Wortliste zeigt sich eine altersgerechte Erfassungsspanne, im Verlauf flache, deutlich reduzierte Lernkurve und trotz Einschaltung zusätzlicher Lerndurchgänge nur knappes Übersteigen der Merkspanne. Leicht besserer unterstützter Abruf. Deutlicher Abfall beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, so kann lediglich ein Wort (von der 8-Wortliste) spontan wiedergegeben werden, keine Intrusionen oder Konfabulationen. Beim Wiedererkennen kommt es zu einzelnen Verkennungen, das Endergebnis betreffend Diskriminabilität ist insgesamt mittelgradig reduziert. Von einer zuvor kopierten einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf erst nach kurzem Hinweisreiz die Grundstruktur und eine leicht ungenügende Anzahl an Elementen, in zum Teil etwas konfabulativer Anordnung, reproduziert werden. Frontalhirnfunktionen: Quantitativ und qualitativ unauffällige verbale Ideenproduktion auf einem semantischen und formal-lexikalischen Kriterium. Die figurale Ideenproduktion ist ebenfalls quantitativ normgerecht, die Arbeits- und Vorgehensweise ist dabei leicht unsystematisch, sodass es zu einer Auslassung und 2 Repetitionen kommt. Im Verlauf keine Anzeichen an Perseverationen. Altersgerechte mentale Flexibilität und intakte Fehlerfestigkeit und Abstraktionsfähigkeit. Bei einer Papier-Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit finden sich eine durchschnittliche psychomotorische Geschwindigkeit und gute Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante (TMT B) zur geteilten Aufmerksamkeit finden sich ebenfalls normgerechte Resultate, die Fähigkeit zur parallelen Aufrechterhaltung und Umstellfähigkeit sowie das Arbeitstempo sind altersgerecht. Im Verlauf vereinzelt Konzentrationsfluktuationen, keine Impulskontrollstörung, keine relevanten Aufmerksamkeitsdefizite. Kein Perseverieren beim Kopieren der Luria-Schlaufen.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache ohne relevanten Wortfindungsstörungen. Beim Konfrontationsbenennen leichte Dysnomie für Personennamen, unauffälliges Benennen von Alltagsobjekten. Das Sprach- und Instruktionsverständnis ist intakt, unauffällige sprachliche Prosodie. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch unauffällig. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Visuelle Wahrnehmung / Visuokonstruktion: Etwas unsystematische Vorgehensweise beim Kopieren einer einfachen geometrischen Figur, das Erfassen der Grundform wie auch die Integration der Einzelheiten gelingt jedoch korrekt, keine Hinweise auf relevante visuell-perzeptive, -räumliche oder -konstruktive Störungen. Keine visuelle Agnosie, in der Exploration auch keine Hinweise auf einen Neglect. In der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung finden sich - alters- und bildungsangepasst - insgesamt leichte kognitive Defizite mit im Vordergrund stehenden mnestischen Defiziten (verbalbetonte Lern- und Abrufstörung, verminderte Wiedererkennfähigkeit / Diskriminabilität) und leichte Konzentrationsfluktuationen. Auf Verhaltensebene fallen eine emotionale Verunsicherung und Bedrücktheit auf, wobei anamnestisch eine psychische Belastung und depressive Verstimmung beschrieben werden. Die dargelegten Befunde weisen auf eine leichte Funktionsstörung vorwiegend frontotemporaler Hirnareale hin, welche in ihrem Ausmass einem mild cognitive impairment (MCI) entsprechen. Die Phänomenologie und Ausprägung der Befunde ist dabei nicht typisch für resp. nicht alleine erklärbar durch eine affektiv bedingte kognitive Störwirkung. Das kognitive Ausfallsmuster lässt sich prinzipiell gut mit den im MRI festgestellten vaskulär-leukenzephalopathischen Veränderungen vereinbaren, wobei eine Akzentuierung durch interagierende psychologisch-psychiatrische Phänomene möglich ist. Die Kriterien für das Bestehen einer neurodegenerativen Erkrankung im Sinne einer Demenz vom Morbus Alzheimer sind mit diesem kognitiven Profil nicht erfüllt, allerdings lässt sich eine solche Erkrankung nicht ausschließen und sollte im Rahmen einer Nachkontrolle erneut evaluiert werden. Zur genaueren Klassifikation und Differentialdiagnostik empfehlen wir - neben einer weiterführenden psychiatrischen Untersuchung (durch Sie veranlasst) mit u. a. Frage nach therapeutischen Optionen (psychologische Betreuung, unterstützende antidepressive Medikation) - eine umfassende Labordemenzdiagnostik (einschließlich TSH, Vit. B12, Fols., Krea, Leberfunktion, Lues-Serologie) sowie eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in ca. 8-10 Monaten. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir Hr. Y hierfür aufbieten (bei Bedarf ggf. gerne auch früher). Eine medikamentöse antidementive Therapie ist unseres Erachtens zur Zeit nicht dringend indiziert (Reevaluation im Rahmen der Nachkontrolle). Aus medizinischer Sicht empfehlen wir aufgrund der im Schädel-MRI sichtlichen vaskulären Läsionen und der rezidivierenden Episoden mit Schwindelsymptomatik die Durchführung einer ergänzenden neurovaskulären Abklärung einschließlich Doppler- / Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir Fr. Y in der Schlaganfallsprechstunde des Neurologischen Krankenhauses K anmelden. Mit diesen Befunden sind formal keine schwerwiegenden Einschränkungen der Alltagsfunktionalität zu erwarten. In rein kognitiver Hinsicht dürfte ein selbständiges Wohnen möglich sein. Allerdings ist unserer Einschätzung nach eine Beurteilung aus somatischer und psychiatrischer Sicht mit zu berücksichtigen. Die Befunde und das weitere Prozedere wurden in einem eingehenden Gespräch von Hr. Y und seiner Tochter ausführlich dargelegt. Kontaktinformationen wurden ausgehändigt, bei Fragen oder bei Bedarf kann sich Fr. Y gerne melden. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit nach mittelschweren Aufmerksamkeitseinschränkungen bei St.n. Polytrauma ISS 26 vom 29.05.XXXX mit leichtem Schädelhirntrauma mit subgalealem Hämatom rechts parietal. Zwischenanamnese: Vom Empfinden her ginge es ihm in Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit besser, er bemerke aber einen deutlichen Unterschied zwischen dem Wochenende und der Arbeitswoche: Auch wenn er weiterhin zu 100 % AUF geschrieben sei, müsse er aufgrund einer angespannten beruflichen Situation Anrufe entgegennehmen, teilweise Anfragen bearbeiten und an Meetings teilnehmen. Hierbei falle ihm dann bei konzentrierter Arbeit auf, dass er Besprochenes vergesse, beim Schreiben Buchstaben auslasse und nach geistiger Anstrengung völlig erschöpft sei. Mit Pausen sei ein ruhiges Arbeiten zu Hause möglich, danach sei er aber erschöpft. In der Alltagsbewältigung würden aktuell keine Probleme mehr bestehen, auch der Schwindel käme nur noch bei extremen Bewegungen des Kopfes vor. Qualitativ bemerke er, dass er nach der Pause sehr lange brauche, bis er sich in der Aufgabe wieder zurechtfinde, dies mache ihn ganz kribbelig, der Genesungsprozess sei viel langsamer als er sich erhofft hatte. Er sei unsicher in Bezug auf die eigene Leistung, er fühle sich oft sehr gut, wenn ihm dann im Gespräch aber ein Wort entfalle oder er Worte verwechsle, sei er wieder damit konfrontiert, dass er seine Tätigkeit als Lehrer aktuell noch nicht erfüllen könne. Zusätzlich habe er viele Dinge vergessen, vor allem berufliche Informationen, welche er früher problemlos erinnert hätte. Aktuelle Medikation: Olfen 75 mg 0-0-1. Der 52-jährige Rechtshänder erscheint allein pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, arbeitet vergleichbar zur Voruntersuchung sehr motiviert und kooperativ mit sehr differenzierter Selbsteinschätzung mit, keine psychomotorische Verlangsamung oder Antriebsminderung, keine reduzierte Auffassungsgabe. Sehr sorgfältiger, fehlersicherer Arbeitsstil ohne Aufmerksamkeitseinschränkungen oder erhöhte Ablenkbarkeit. Bei längeren Instruktionen oder umfangreichen Informationen zeigt sich eine gewisse Überforderung, Hr. Y versucht krampfhaft Strategien anzuwenden, er kann die Informationen zwar adäquat, aber nicht genügend rasch verarbeiten. Qualitativ aber intakte Auffassung, problemloses Umsetzen der Aufgaben möglich. Insgesamt weiterhin deutlich verminderte Belastbarkeit, akzentuiert beim parallel ablaufenden Aufgeben. Affektiv leicht beunruhigt über den für ihn sehr langsamen Genesungsprozess, aktuell aber keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung oder eine Impulskontrollstörung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst, dann aber einer nur langsamen und insgesamt ungenügend ansteigenden Lernkurve über 5 Durchgänge nur reduziert erlernt. Hr. Y möchte Strategien zur besseren Erfassung anwenden, scheitert aber an der Menge der Informationen. Kein Abfall im Abruf nach Interferenz, sogar Steigerung über das Maximum der erlernten Worte im verzögerten Abruf. Das Wiedererkennen zeigt sich (belastungsabhängig?) zufällig. Eine zuvor sehr sorgfältig und strukturiert kopierte komplexe geometrische Figur kann lediglich in den Grundzügen und mit einer ungenügenden Anzahl an Details erinnert werden. Angaben zur persönlichen und Krankengeschichte sind differenziert und nachvollziehbar möglich.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische sowie figurale Ideenproduktionen. Im Vergleich zur Voruntersuchung keine qualitativen Auffälligkeiten im Sinne erhöhter Perseverationstendenz mehr eruierbar. Leicht verlangsamtes verbales Arbeitstempo, verminderte visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit adäquater psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite gearbeitet werden, leichter Abfall im Vergleich dazu bei der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit. In der Paper-Pencil-Prüfung zur Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine intakte Anzahl gesamthaft bearbeiteter Zeichen bei insgesamt genügender Fehlerkontrolle und aktuell intakter Konzentrationsleistung. Qualitativ fällt eine ansteigende Fehleranfälligkeit und klinisch beobachtbar deutlich mehr Mühe beim Bearbeiten der Aufgabe auf. Nach der Aufgabe ist Hr. Y sehr erschöpft, in der darauffolgenden Aufgabe zur Prüfung der Umstellfähigkeit klinisch deutliche Konzentrationsprobleme, quantitativ deutlich verminderte Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize bei guter Fehlerkontrolle. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich eine verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeit auf auditive, gute Geschwindigkeit bei der Reaktion auf visuelle Stimuli. Leicht erhöhte Fehlerzahl. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite kopiert, weiterhin keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, sehr motivierter und differenzierter Patient mit klinisch rasch abfallender Konzentrationsleistung bei sehr motiviertem Arbeitsstil und folgenden kognitiven Befunden: Weiterhin im Vordergrund stehende reduzierte Belastbarkeit, welche sich vor allem durch eine reduzierte Kapazität beim Erlernen neuer Informationen sowie dadurch eingeschränkte Strategiemöglichkeiten bei deren Erfassen, einer ansteigenden Fehleranfälligkeit über die Dauer und einem gleichzeitigen Abfall der Konzentrationsleistung zu objektivieren ist. Weiterhin bestehen eine verbale Lernschwäche sowie eine Speicherstörung, der Abruf ist aktuell nicht betroffen. Insgesamt entsprechen diese Befunde weiterhin mittelschweren Aufmerksamkeitseinschränkungen als Folgen des Schädelhirntraumas 05.15. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 06.08.2015 zeigt sich eine Verbesserung der Qualität sowie eine aktuell leicht bessere Konzentrationsleistung. Leider hat sich aber vor allem die Belastbarkeit noch nicht maßgeblich verbessert, weshalb von einer zwar tendenziellen Befundverbesserung ausgegangen werden kann, aber einem eher langsamen Genesungsprozess 5 Monate nach leichtem Schädelhirntrauma. Aufgrund der leider nur leichten Verbesserungen und vor allem der im Umfang deutlich eingeschränkten Belastbarkeit ist aktuell eine Arbeitsfähigkeit als Schulleiter weiterhin deutlich eingeschränkt, als Lehrer klar nicht gegeben. Mit dem sehr motivierten Patienten, der unbedingt arbeiten möchte, wurde die Möglichkeit eines stufenweisen Einstiegs, beginnend mit einem max. Arbeitspensum von 20 % (ca. 2 Stunden pro Tag) besprochen. Inhaltlich sollte dabei unbedingt auf eine ungestörte Umgebung, eine serielle Präsentation und Absolvierung der Aufgaben sowie wenig Störung Fokus gelegt werden. Eine sukzessive Steigerung in Absprache mit Ihnen erscheint möglich, vom differenzierten Patienten auch gewünscht. Wir empfehlen dringend die Durchführung eines ambulanten MRI Schädels mit der Frage nach shearing injuries. Hr. Y wünscht durch uns direkt angemeldet zu werden (Röntgeninstitut Stadt S) und bittet Sie, die Befunde im Anschluss mit ihm zu besprechen. In Absprache mit dem Patienten wurde eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung 1 Jahr nach Schädelhirntrauma (Mai 2016) vereinbart. Sollten sich vorher Probleme bei der Erhöhung der Arbeitstätigkeit zeigen, bitten wir Sie jederzeit um frühere Zuweisung. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leicht-mittelschweren Funktionsstörungen fronto-temporo-subkortikaler Hirnareale rechtsbetont bei St.n. Verwirrtheit nach Hemikolektomie am 31.12.2014 mit neurokognitiven Defiziten mit Verwirrtheit und Störung der Exekutivfunktionen und St.n. subakuter Ischämie im Stromgebiet der A. cerebri media rechts (ED 16.02.2015). Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Angaben von Fr. Y: Es gehe ihr gut, weiterhin sei es ein Problem für sie, dass sie in der Nacht beim Aufwachen zum Teil nicht wisse, wo sie sei. Seit ca. 6 Monaten träume sie sehr stark von schon lange verstorbenen Personen. Wenn sie aufwache, suche sie diese dann und frage auch den Sohn nach. Dies passiere ca. einmal pro Nacht, danach könne sie nicht mehr einschlafen. Das Abschließen der Türen sei aber nicht mehr nötig. Ebenfalls sei bei ihr immer Samstag oder Sonntag, dies aber schon seit längerem. Im Alltag sei sie selbstständig, auch vom bei ihr lebenden Sohn kämen keine anderen Rückmeldungen, Sprache, Konzentration seien gut, auch wenn sie nicht mehr viel lese und nach einigen Jahren Unterbruch kürzlich wieder versucht habe zu Jassen, was sie aber nicht mehr gekonnt und sie sehr betrübt habe. Angaben der begleitenden Tochter: Sie bestätigt die Angaben ihrer Mutter, vor allem die zeitliche und örtliche Orientierung habe gelitten: So sei sie heute Morgen bereits um 5.30 statt um 8.30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt gewesen, weil sie die Uhr nicht mehr habe lesen können. Die Verwirrtheitszustände seien aber immer nur in der Nacht oder nach dem Aufstehen, während des Tages sei sie ganz klar und sich auch bewusst, dass es nur Träume waren. Visuellen Halluzinationen seien weder ihr nach dem Bruder aufgefallen. Vor allem störend sei in diesem Rahmen, dass sie oft das Gefühl habe, es gäbe ein anderes Haus und wolle dann nach Hause gehen. Die Gedächtnisleistungen seien soweit gleichbleibend schlecht, seit Jahren, Interferenzen mit der Alltagsbewältigung seien nicht festzustellen. Das verschriebene Dipiperon und die Schlafmittel hätten nichts gewirkt, weshalb sie sie wieder abgesetzt hätten. Medikamente: Marcumar 3 mg, Zestril 5 mg 1-0-0, Concor 5 mg 2-0-1, Acidum Folicum 5 mg 1-0-0-0, Dipiperon 40 mg 0-0-0-1/2 (unregelmäßig), Vi-De 10 ml 10-0-0-0, Eltroxin 0.05 mg 1 1/2-0-0, Alphagan 3 x 5 ml 2-0-2-0, Esiderx 25 1-0-1/2, Nexium 40 mg 1-0-0. Die 80-Jährige Rechtshänderin erscheint in Begleitung ihrer Tochter pünktlich zum vereinbarten Untersuchungstermin. Sie ist allseits orientiert, berichtet sehr fröhlich und gut gelaunt und leicht dissimulierend und sehr unbesorgt, sich über die eigenen kognitiven Defizite sogar amüsierend. Sie nimmt sehr motiviert und kooperativ an der Untersuchung teil, noch leicht gesteigerter Redefluss mit Weitschweifigkeit und Hang zu Assoziationen, in der Untersuchungssituation aber problemlos führbar. Dadurch leichte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen, Antrieb und das Arbeitstempo sind nicht verlangsamt, Sprach- und Instruktionsverständnis gegeben. Kein voreiliger Arbeitsstil mehr. Affektiv schwingungsfähig bestehen weiterhin keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik. Mini Mental Status: 28/30 Pkte (mnestische Defizite) Uhren-Test: 1/7 Pkte (Voruntersuchung 06.15: 7/7 Pkte) Gedächtnis: Eine auditiv dargebotene, nicht assoziative kurze Wortliste (6 Worte) wird mit einer intakten Merkspanne und einer ansteigenden Lernkurve mit einem zusätzlich durchgeführten Lerndurchgang aktuell vollständig erlernt. Der spätverzögerte Abruf entspricht der Merkspanne und ist leicht vermindert, aktuell aber sicheres Wiedererkennen möglich. Der Spätabruf einer zuvor mit einem falsch plazierten Detail kopierten einfachen geometrischen Figur ist die Anzahl an reproduzierten Elementen leicht reduziert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Aktuell unauffällige semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, auch qualitativ intakt. Die figurale Ideenproduktion ist aktuell deutlich vermindert, 2 Regelbrüche. Bei der visuo-verbalen Interferenzprüfung zeigt sich beim Durchgang ohne Interferenz ein normgerechtes Lesetempo, aber eine so stark erhöhte Interferenzanfälligkeit, dass Fehler nicht mehr korrigiert werden können. Bei einer Papier-Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine aktuell altersentsprechend intakte Bearbeitungsgeschwindigkeit, trotzdem ist der Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit nicht möglich, die Aufgabe muss abgebrochen werden. Visuo-konstruktive Fähigkeiten und visuelle Wahrnehmung: Das Kopieren einer einfachen geometrischen Figur gelingt ohne Planungsschwierigkeiten und mit adäquatem Arbeitstempo, aber mit einem fehlplatzierten und nicht selbst zu korrigierenden Detail. Das Kopieren einer dreidimensionalen Figur gelingt knapp genügend, keine Probleme beim Abzeichnen sich überlappender Figuren. Insgesamt keine Hinweise auf eine Agnosie oder einen visuellen Neglekt. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, sehr fröhliche und unbesorgte, leicht dissimulierende Fr. Y mit leicht gesteigertem Redefluss mit Weitschweifigkeit und Hang zu Assoziationen und dadurch leichten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes dysexekutives Syndrom mit eingeschränkter kognitiver Umstellfähigkeit und Interferenzanfälligkeit, eingeschränkter figuraler Ideenproduktion sowie Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen. Ebenfalls zeigen sich leichte mnestische Defizite i. S. einer modalitätsunabhängigen Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 04.2015 haben sich die Befunde im Bereich der mnestischen Funktionen weiterhin verbessert, aktuell besteht noch eine leichte, modalitätsunabhängige Abrufstörung bei intaktem Wiedererkennen. Ebenfalls haben sich die in der Voruntersuchung beobachteten (und bereits damals regredienten) Verhaltensauffälligkeiten weiterhin zurückgebildet, heute lediglich noch in Form eines leicht gesteigerten Redeflusses mit Weitschweifigkeit und Hang zu Assoziationen zu objektivieren. Die Folgen des deliranten Zustandbildes mit kompromittierten kognitiven Funktionen und der subakuten ischämischen Läsion im Stromgebiet der A. cerebri media rechts haben sich insgesamt erfreulich weiterhin verbessert. Aktuell treten die eingeschränkten exekutiven Dysfunktionen in den Vordergrund, welche zusammen mit der im Vordergrund stehenden Schlafproblematik mit realitätsnahen und prolongierten Träumen, örtlicher Desorientierung in diesem Rahmen und von der Familie berichteten ausgeprägten Fluktuationen, dem neuropsychologischen Ausfallsmuster sowie der global sehr fortgeschrittenen Hirnvolumenminderung mit temporaler und parietaler Atrophie und fortgeschrittener vaskulärer Leukenzephalopathie hinweisend sind für eine beginnende Demenz vom Lewy-Body-Typ, DD vaskuläre Demenz. Eine antidementive Therapie mit einem Azetylcholinesterasehemmer (am ehesten Exelon), welche sich auch positiv auf die tageweisen Schwankungen und ggf. die Schlafproblematik auswirken kann, ist - sofern sich keine Kontraindikation ergibt - empfehlenswert. Fr. Y und ihre begleitende Tochter wurden die Befunde dargelegt und unterstützende Maßnahmen wie die Abgabe der Medikamente durch die Apotheke und Kontrolle der Einnahme durch den bei Fr. Y lebenden Sohn empfohlen. Ebenfalls wurde die Wichtigkeit der regelmäßigen weiteren geistigen und körperlichen Aktivität betont, ein Gedächtnistraining zur Aktivierung empfohlen. Weitere Maßnahmen erscheinen in der aktuellen Situation nicht nötig, die Tochter wird sich bei uns melden, sollten Fragen auftreten. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle in 9-12 Monaten ist empfehlenswert, Fr. Y und ihre Tochter sind einverstanden und wir werden sie dafür aufbieten. Neuropsychologische Untersuchung bei progredienten mnestischen Defiziten und im Schädel-MRI nachgewiesener sellärer zystischer Raumforderung sowie bds. Temporallappenatrophie. Angaben des Patienten: Er habe starke psychische Probleme, sei immer wieder sehr traurig, studiere viel. Vor 2 Jahren habe er sich deswegen in psychologische Behandlung begeben, was eine leichte Stabilisierung erwirkt habe. Als die Psychologin Venlafaxin empfohlen habe, habe er 04.2014 aber plötzlich ausgeprägte Wortfindungsstörungen entwickelt, worauf er das Medikament wieder abgesetzt habe. Er sei dann wieder traurig geworden und habe viel studiert, 11.2014 psychiatrische Betreuung gesucht. Das Cymbalta 90 mg, das dieser verschrieben habe, habe leider keine Verbesserung der Wortfindungsstörungen ergeben. Auch das daraufhin durchgeführte MRI Schädel zeige bis auf eine Raumforderung in der Hypophyse keine Erklärung für seine traurige Stimmung. Angaben der begleitenden Ehefrau: Etwas vor dem von ihrem Ehemann erwähnten und von ihm auf die Einnahme des Venlafaxins datierten Wortfindungsstörungen habe sie bemerkt, dass er Probleme mit Namen gehabt habe, keine sicheren Angaben zu Beginn der mnestischen Defizite möglich. Er sei aber vollständig selbständig im Alltag, erledige Einzahlungen selbständig und problemlos. Angaben der begleitenden Tochter: Sie habe schon Anfang 2014 bemerkt, dass ihr Vater Mühe mit der geografischen Orientierung gehabt habe, dies sei in den letzten 3-4 Monaten deutlich schwieriger geworden. Die Wortfindungsstörungen würden im Vordergrund stehen, das Gedächtnis sei unter Druck schlecht, ansonsten relativ gut. Ebenfalls würde auffallen, dass er z. B. beim Einkaufen ein Wort lese, es dann nicht verstehe, auch auf Erklärung hin nicht. Persönliche Anamnese: Vater mit > 80 Jahren an einer Demenz erkrankt, Großvater mit Epilepsie. Schul-/Berufsanamnese: Regelrechte Schulzeit ohne (vor allem keine verbale) Teilleistungsschwächen, habe als Zollamtsvorstand gearbeitet. Systemanamnese: Guter Schlaf, müsse oft auf die Toilette. Appetit in Ordnung, keine Albträume. Kein Nikotin, kein Alkohol. Autofahren: Sicher und problemlos, von Tochter und Ehefrau bestätigt. Neuropsychologische Befunde: Der 71-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit Ehefrau und Tochter pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist zeitlich in Bezug auf das Datum unsicher, örtlich und situativ aber gut orientiert. Im Verhalten weitschweifig, perseverativ, stark bedrückt und fixiert auf die bedrückte Stimmung ist er kognitiv nicht flexibel, haftend und kann auf konkrete Fragen im freien Gespräch nahezu keine Antwort geben, schweift ab und verliert sich. Die Spontansprache ist sehr bemüht, ausgeprägte Wortfindungsstörungen und semantische Paraphasien, Hr. Y kann sich nur sehr schwer ausdrücken, er leidet stark darunter. In der geführten Testsituation arbeitet er dann sehr kooperativ, aber verzweifelt über die kognitiven Defizite mit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen in der geführten Testsituation, keine reduzierte Belastbarkeit. Auch komplexere oder mehrstufige Aufgaben können erfasst werden, gutes Umsetzen möglich. Affektiv ausgeprägte Hinweise auf eine depressive Episode. MMS: 24/30 (mnestische Defizite und Anomie) Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer massiv reduzierten Merkspanne erfasst und einer nicht adäquat ansteigenden Lernkurve insgesamt über 5 Durchgänge stark vermindert erlernt. Auch vom Hinweis, dass er die Worte aufschreiben könne, kann er nicht profitieren. Aufgehobener verzögerter Abruf bei zufälligem Wiedererkennen. Eine zuvor sehr langsam, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte, komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf im Vergleich dazu besser, aber dennoch nur in den Grundzügen insgesamt ungenügend erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen zwar weitschweifig, aber zeitlich stimmig.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Prüfung der verbalen Wortflüssigkeiten ist in mündlicher und schriftlicher Form nahezu aufgehoben, im Vergleich dazu bessere, knapp genügende figurale Ideenproduktion. Die visuo-verbale Interferenzfestigkeit konnte aufgrund der ausgeprägten Wortfindungsstörungen nicht geprüft werden. Leichte psychomotorische Verlangsamung beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, problemloser und sicherer, fehlerfreier Konzeptwechsel in der Prüfung zur Umstellfähigkeit. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion bemühte, gepresste und nonfluente Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen und semantischen Paraphasien, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Nachsprechen, Buchstabieren und Lesen gelingen flüssig, beim Schreiben zeigen sich z.T. Fehler, die nach Angaben der Familie nie zuvor beobachtet wurden, ohne Schriftzerfall. Keine Apraxie, keine Fingeragnosie, keine Links-Rechts-Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite sehr sorgfältig kopiert. Räumliche Strukturierungsprobleme beim Zeichnen einer Uhr, ebenfalls intaktes Ergebnis. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, durch die Wortfindungsstörungen stark eingeschränkter, weitschweifiger, perseverativer, auf die sehr schlechte Stimmung fixierter, kognitiv nicht flexibler, haftender Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehendes dysphasisches Syndrom mit stockender, nonfluenter Spontansprache mit ausgeprägten Wortfindungsstörungen, semantischen Paraphasien ohne Aggramatismus bei intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis, Dysgraphie und Anomie sowie modalitätsunabhängiges, aber eher verbal betontes anterograd-amnestisches Syndrom, aufgehobene verbale und eingeschränkte figurale Ideenproduktion bei intakter kognitiver Umstellfähigkeit und nur sehr leichter psychomotorischer Verlangsamung. Insgesamt entsprechen diese kognitiven Befunde schweren Einschränkungen vor allem links fronto-temporaler Hirnareale, gut passend zu der Temporallappenatrophie im MRI Schädel. Zusätzlich zeigen sich neuropsychiatrische Auffälligkeiten, passend zu einer fronto-limbischen Funktionsstörung. Unter Berücksichtigung der anamnestisch und fremdanamnestisch beschriebenen progredienten Verschlechterung seit Anfang 2014 und dem Befund des Schädel-MRI ist DD von einer primär progressiven Aphasie im Rahmen einer fronto-temporalen Lobärdegeneration (FTLD) auszugehen: DD semantische Demenz / DD progressive non-fluente Aphasie als temporale Varianten der FTLD. DD bleibt auch eine fokal-betonte Alzheimer-Variante nicht ausgeschlossen. Im Vordergrund steht eine dringende psychiatrische und psychotherapeutische Begleitung, die Familie wünscht, durch das PDAG triagiert und zu einem geeigneten Therapeuten überwiesen zu werden. Ebenfalls empfehlen wir dringend eine logopädische Therapie. Ebenfalls sind eine neurologische Abklärung, inkl. EEG und ein FDG-PET empfehlenswert. Wir werden den Patienten auf seinen Wunsch direkt bei den Kollegen im Hause mit Bitte um direktes Aufgebot anmelden. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle nach Abschluss der Untersuchungen und Stabilisierung der Stimmung ist sehr empfehlenswert. Wir bitten Sie um erneute Zuweisung. Ad Fahrtauglichkeit: Aufgrund der insgesamt stark belasteten Situation und der dadurch eingeschränkten Konzentrationsfähigkeit empfehlen wir Hr. Y bis zum Abschluss der Untersuchungen auf das PKW-Fahren zu verzichten. Dies wurde der Familie so mitgeteilt. Neuropsychologische Untersuchung bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen: Seit ca. 3 bis 4 Jahren leide er unter Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, welche sich in den letzten zwei Jahren akzentuiert hätten. Der Beginn der Problematik kann nicht genau benannt werden, in dieser Zeit habe der Wechsel von der Bezirks- in die Kantonsschule stattgefunden, welchen er aber subjektiv nicht als schwierig empfunden habe. Nach 3/4 Jahren habe er das Gefühl gehabt, die Kantonsschule könne nicht das richtige für ihn sein, habe deswegen, wegen den Konzentrationsproblemen und einer permanenten Müdigkeit in eine andere Schule gewechselt. Es sei nun aber wieder zurück zur Kantonsschule gewechselt, müsse nicht viel lernen, die Noten seien bei ca. 4.5. Er müsse auch nicht mehr lernen als früher, um diese Leistung zu erbringen. Er sei permanent müde, auch nach genügendem Nachtschlaf von 7 bis 8 Stunden fühle er sich am Wochenende nach 9 bis 10 Stunden Schlaf permanent müde. Die von ihm berichteten Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme äußern sich, indem er vor allem beim Lesen von Texten rasch ermüde und das Gelesene vergesse. In einer Prüfung in der Schule könne er sich aber gut eine Stunde konzentrieren. Im Verhalten sei er etwas ruhiger geworden, durch die Müdigkeit bedingt, der Antrieb fehle ihm zum Teil, obwohl er auch Sport mache. Von Kollegen werde er angesprochen, dass er nicht mehr so unternehmungslustig sei. Auf die Stimmung befragt, gibt er an, dass er eher gleichgültig sei, nicht besonders glücklich, könne sich aber freuen. Keine psychosoziale Belastungssituation weder in der Schule noch zu Hause. Auto fährt er nicht. Persönliche Anamnese: Termingerechte Geburt, keine Entwicklungsverzögerungen bekannt, regelrechtes Erlernen von Lesen und Schreiben, keine Klassenrepetitionen, Absolvieren der Bezirksschule gefolgt von der Kantonsschule. Aktuelle Medikation: keine Systemanamnese: kein Nikotin, sehr selten Alkohol, keine anderen Drogen. Appetit normal, Schlaf gut. Der 19-jährigen Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann nachvollziehbare, in Bezug auf Beginn und Verlauf leicht indifferente Angaben zum Verlauf der kognitiven Symptome machen. Er berichtet mit leicht dysprosodischer, leiser Stimme eher gleichgültig wirkend, erscheint von Beginn der Testung an sehr müde, obwohl über einen genügenden Nachtschlaf berichtet wird. Die Auffassungsgabe ist rasch, auch mehrstufige und schnell präsentierte Aufgaben können problemlos und schnell umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung, keine kognitive Verlangsamung, spontaner Arbeitsstil bei leicht reduzierter Fehlerkontrolle, das Tempo kann auf Hinweis aber problemlos gesteigert werden. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit bei leicht erhöhter Ermüdbarkeit über den Testzeitraum und leichter Abfall der Konzentration innerhalb einzelner Aufgaben zu eruieren. Affektiv wirkt er deutlich reduziert, verneint aber psychosoziale Belastungssituationen oder Traurigkeit, auf dem BDI zeigen sich bei einer Punktzahl von 10 keine Hinweise auf eine akute depressive Problematik. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 15-Wortliste eine deutlich verminderte Erfassungsspanne und eine nur langsam und insgesamt ungenügend ansteigende Lernkurve sowie eine insgesamt deutlich verminderte Enkodierungsleistung mit erhöhter Intrusionszahl, vermehrten Wiederholungen und unstrukturiertem Vorgehen. Nach Interferenz dann kein Abfall im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang, im verzögerten Spätabruf sogar Steigerung darüber. Intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor vom Detail ausgehend, aber vollständig kopierte komplexe Figur wird im verzögerten Abruf nur knapp in den Grundzügen und ohne genügende Anzahl an Details erinnert.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, bei Letzterer fällt ein massiver Abfall der Quantität nach bereits einer Minute auf. In der figuralen Modalität unauffällige Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit, ohne Missverhältnis zwischen den basalen und komplexeren Modalitäten. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit rasche psychomotorische Geschwindigkeit, sicherer, unauffälliger Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Qualitativ fällt auch hier ein Abfall der Bearbeitungszeit nach ca. 50 s auf. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter, aber deutlich abnehmender Bearbeitungszeit bei sehr guter Fehlerfestigkeit und intakter Konzentrationsleistung absolviert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung rasche, fehlersichere Reaktionsgeschwindigkeiten in der selektiven Aufmerksamkeit, ebenfalls keine Probleme beim gleichzeitigen Beachten auditiver und visueller Stimuli. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich eher leise und leicht dysprosodisch, aber flüssig und qualitativ unauffällig. Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt, ebenso das Benennen, Lesen, Rechnen und Schreiben. Keine Hinweise auf eine Apraxie. Im Normbereich liegender verbaler IQ. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und aktuell sehr rasch und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, müder, leicht indifferenter und gleichgültig wirkender, reduziert schwingungsfähiger Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen mit Betonung der Aufmerksamkeit mit eingeschränkter Merkspanne, über den Testzeitraum und bereits innerhalb kurzer Aufgaben und auch im Testverlauf eruierbar rasch abfallender Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung bei erhöhter Intrusionstendenz, Planungs- und Strukturierungsdefiziten sowie einer (durch diese Befunde sicherlich etwas ausgeprägten) verbalen Lernschwäche bei normgerechtem und die Lernspanne sogar überschreitendem Abruf und intaktem Wiedererkennen sowie in der figuralen Modalität eine Abrufschwäche. Auf der Verhaltensebene fallen eine über den 1.5-stündigen Testzeitraum am Morgen nach genügendem und guten Nachtschlaf nicht altersentsprechende ansteigende Müdigkeit und eine reduzierte Schwingungsfähigkeit auf. Insgesamt entsprechen diese Befunde v.a. leichten bis mäßigen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen sowie einer verbalen Lernschwäche. Aufgrund der unauffälligen persönlichen Anamnese ohne Hinweise auf eine frühkindliche Hirnentwicklungsstörung, regelrechter Absolvierung der bisherigen Ausbildung ohne großen Aufwand und einem altersentsprechenden verbalen IQ erscheinen die Befunde aber relativ ausgeprägt, die Ätiologie bleibt aktuell unklar. Auch ergeben sich trotz klinisch reduzierter Schwingungsfähigkeit keine Hinweise auf eine depressive, die Befunde erklärende Episode (unauffälliges Depressionsscreening). Weitere Abklärungen erscheinen sicherlich sinnvoll. Wir empfehlen eine weiterführende neurologische Untersuchung (inkl. EEG, Schädel-MRI) und melden Hr. Y auf seinen Wunsch hin direkt bei den Kollegen der allgemeinen neurologischen Sprechstunde zur weiteren Abklärung bei uns im Hause an. Weitere Kontrollen in Abhängigkeit dieser Befunde. Neuropsychologische Verlaufskontrolle v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei mittelschweren bis schweren Aufmerksamkeitseinschränkungen nach Hirninfarkt im Mediastromgebiet rechts bei ICA-Verschluss rechts am 26.12.2014 mit kompletter Plegie links bei makroangiopathischer ICA-Dissektion rechts. Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. In der letzten neuropsychologischen Untersuchung standen trotz subjektiv deutlich verbesserter Symptomatik weiterhin ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite bei Anforderungen an die höheren Aufmerksamkeitsleistungen (Fehlerkontrolle, geteilte, selektive und Daueraufmerksamkeit sowie stark verlangsamte Reaktionszeiten bei der verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung) im Vordergrund, ebenfalls zeigten sich die höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen (kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit) leicht vermindert. Ebenfalls konnte eine persistierende verbale Lernschwäche bei aber intaktem Abruf und Wiedererkennen objektiviert werden, insgesamt noch mittelschweren bis schweren Aufmerksamkeitseinschränkungen entsprechend. Auf der Verhaltensebene persistierten bei sehr kooperativer Mitarbeit eine weiterhin nicht adäquate Krankheitseinsicht in die kognitiven Defizite. Die Fahrtauglichkeit konnte mit diesen Befunden noch nicht attestiert werden, eine Verlaufskontrolle im Dezember 15 empfohlen. Aufgrund der beruflichen Situation mit Rückkehr nach Stadt S erscheint der Patient heute zur vorgezogenen Verlaufsuntersuchung. Es werden in diesem Rahmen die in der Voruntersuchung auffälligen Aufgaben durchgeführt. Aktuelle Angaben: Nach der letzten neuropsychologischen Untersuchung habe er in der linken Hand und dem linken Fuß ein Kribbeln verspürt, sei deswegen bei Ihnen vorstellig geworden. Ein durchgeführter Ultraschall und ein MRI seien aber unauffällig verlaufen. Die Problematik persistiere, akzentuiert unter psychischer Belastung. Im Fitnesscenter bemerke er noch, dass der linke Arm und Fuß weniger Kraft hätten, ansonsten fühle er sich insgesamt noch leicht reduzierter belastbar. Früher habe er in seinen Beruf über mehrere Tage mehr als zwölf Stunden pro Tag arbeiten können, aktuell seien drei Tage möglich, danach benötige er einen Freitag. Dies sei vom Arbeitgeber aber problemlos akzeptiert, er habe keine Rückmeldungen über Fehler bekommen, ausschließlich positive Feedbacks. Auch eine Umschulung auf ein neues Flugzeug habe er problemlos absolviert. Er habe das Gefühl, dass er seit der Voruntersuchung noch einmal einen Fortschritt gemacht habe, frischer im Kopf sei. Auch die Familie sei sehr zufrieden mit seinen Fortschritten, bemerke keine Veränderungen mehr zu vorher. Es sei sehr dankbar darüber, wie es ihm wieder gut gehe, achte nun auch sehr auf seine Gesundheit. Der 54-jährige Rechtshänder erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, berichtet weiterhin nachvollziehbar und kohärent mit leicht erhöhtem Redefluss über den Krankheitsverlauf, ist sich aktuell seiner kognitiven Ressourcen und Grenzen deutlich besser bewusst. Weiterhin bei adäquater Auffassungsgabe und nicht verlangsamt erfasst er einfache, aktuell auch komplexere Instruktionen problemlos und setzt sie rasch und bei guter Fehlerkontrolle um. Weiterhin sehr kooperativ und motiviert arbeitet er ohne Aufmerksamkeitsfluktuationen oder erhöhte Ablenkbarkeit über den Testzeitraum mit. Affektiv ergeben sich weiterhin keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte nicht-assozative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und dann einer bereits beim 2. Durchgang das Maximum erreichenden Lernkurve aktuell problemlos erlernt. Ebenfalls maximale Anzahl Worte im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Das verbale Arbeitstempo zeigt sich zügig, weitere Steigerung im Vergleich zur Voruntersuchung. Problemlose, fehlersichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit kann mit aktuell sehr guter psychomotorischer Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite gearbeitet werden, aktuell keine Mühe beim Absolvieren der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bei sehr sicherem Konzeptwechsel. In der Paper-Pencil-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine etwas verbesserte, normwertige Konzentrationsleistung, aber weiterhin eine reduzierte Fehlerkontrolle, wenn auch diskret verbessert. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich aktuell eine intakte Reaktionszeit auf selektive Reize ohne erhöhte Fehlerzahl. In der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich Hr. Y überfordert, initial stark verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf gleichermaßen auditive und visuelle Stimuli bei stark erhöhter Anzahl an Auslassungen und Fehlern. Bei Wiederholung der Aufgabe kann die Leistung gesteigert werden, bleibt trotzdem deutlich vermindert. Bei der Aufgabe zur verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung zeigen sich aktuell auf beiden Seiten des Gesichtsfelds intakte Reaktionsgeschwindigkeiten. Die sprachlichen und visuo-konstruktiven Funktionen wurden aktuell nicht mehr geprüft. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, weiterhin im Redefluss leicht gesteigerter, seine kognitiven Ressourcen und Grenzen aktuell realistischer einschätzender Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Reduzierte Fehlerkontrolle bei Daueraufmerksamkeitsaufgaben und Defizite der geteilten Aufmerksamkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom 03.06.2015 haben sich die Befunde insgesamt sehr deutlich verbessert, insbesondere zeigen sich die mentalen Funktionen aktuell vollständig unauffällig. Die stark verlangsamten Reaktionsgeschwindigkeiten in der verdeckten Aufmerksamkeitsausrichtung sind ebenfalls nicht mehr nachweisbar und es zeigen sich keine Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen mehr. Trotzdem sind weiterhin, aktuell noch leicht bis mittelschwer ausgeprägte, Aufmerksamkeitseinschränkungen im Bereich der geteilten Aufmerksamkeit und eine erhöhte Fehleranfälligkeit bei Daueraufmerksamkeitsaufgaben als Folgen des Hirninfarkts im Mediastromgebiet rechts eruierbar. Auf der Verhaltensebene ist erfreulicherweise eine deutlich verbesserte Krankheitseinsicht zu verzeichnen. Aufgrund des weiterhin erfreulichen Verlaufs ergeben sich aus kognitiver Sicht keine weiteren Empfehlungen: Hr. Y arbeitet bereits seit 03.2015 wieder zu 100%, Fehler werden weder von ihm bemerkt noch von Mitarbeitenden bemerkt. Wir werden eine abschließende neuropsychologische Verlaufskontrolle im nächsten Frühjahr auf Wunsch des Patienten durchführen, er wird sich bei uns melden. Die Fahrtauglichkeit ist mit diesen Befunden aus kognitiver Sicht wieder gegeben. Neuropsychologische Standortbestimmung. Diagnose: Langstreckige, stenosierende Dissektion der A. carotis interna links, ED 15.06.2015 - Klinisch: initial Halsschmerzen, Kopfschmerzen - Aktuelle Schlaganfallskalen NIHSS 0, mRS 2 - Vaskuläre Risikofaktoren: Kontrazeptiva - OAK mit Phenoprocoumon beendet am 15.09.2015 (aktuell: Aspirin 100 mg/d) - TREAT-CAD-Studienteilnehmer Inzidentell stenosierende Dissektion der A. vertebralis links (V1-3 Segment), ED 29.06.2015 Fr. Y berichtet detailliert und ausführlich über die bestehenden kognitiven Einschränkungen und den Verlauf. Im Vordergrund steht nach wie vor eine verminderte Belastbarkeit und erhöhte Ermüdbarkeit, wobei sie besonders beim Musizieren und Chorleiten große Schwierigkeiten in der Konzentration und bei Multitasking-Aktivitäten bemerke. Am meisten Mühe habe sie, wenn sie am Klavier sitze, die Noten erfassen und gleichzeitig spielen und auf die Qualität der Chorgesänge respektive auf Gesangsfehler hören müsse. Sie sei im Vergleich zur Zeit vor dem Ereignis viel desorganisierter und schusseliger, während sie früher superorganisiert und ein Superhirn gewesen sei. Besonders störe sie, dass ihre Leistung, obwohl diese nicht schlecht sei nach wie vor nicht auf dem sehr guten Niveau sei wie früher, was sie am meisten merke. Stimmungsmäßig fühle sie sich frustriert, aber nicht depressiv. Sie habe Angst, dass sie nicht wieder auf dem hohen Level wie früher arbeiten könne und ihren Beruf als Musical-Darstellerin nicht mehr ausüben könne. Auch körperlich sei sie noch reduziert belastbar und leide nach wie vor unter Kopfschmerzen, was sich zwischenzeitlich aber soweit verbessert hätte, dass sie nicht mehr täglich Schmerzmittel nehmen müsse. Schul-/Berufsanamnese: Grundschule und Gymnasium/Lehrerseminar, anschließend 6-jährige Ausbildung zur dipl. Musical-Darstellerin. Bis zum Ereignis als freischaffende Musical-Darstellerin und Chorleiterin tätig. Systemanamnese: Kein Nikotin, gelegentlich Alkohol. Keine weiteren Drogen. Aktuelle Medikation: Aspirin cardio 100 mg/d. Allseits korrekt orientierte 35-jährige, rechtshändige Patientin, im Kontakt adäquat, im Verhalten erhöhte Selbstbeobachtung und selbstkritische, eher negativistisch-orientierte Haltung bei hohem Leistungsanspruch. Im Affekt ansonsten stabil und schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine manifeste schwerere depressive Symptomatik oder sonstige neuropsychiatrische Auffälligkeiten. Sie arbeitet in der Testsituation kooperativ und um gute Leistungen bemüht, keinerlei Hinweise auf eine mangelnde Leistungsmotivation. Im Verlauf zeigt sich eine adäquate Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit, keine Hinweise auf relevante Aufmerksamkeitsstörungen oder -fluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Ermüdbarkeit. Antrieb, Auffassungsgabe und Arbeitstempo erscheinen regelrecht. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer nicht-assoziativen 15-Wort-Liste überdurchschnittliche Erfassungsspanne, im Verlauf überdurchschnittliche Lernkurve und Gesamtlernleistung ohne Konfabulationen. Unauffällige fehlerfreie Leistung beim verzögerten freien Abruf der Wortliste, keine Verkennungen oder Fehlnennungen. Auch in der figuralen Modalität unauffällige Leistung beim Erinnern und Abrufen einer zuvor gezeichneten komplexen geometrischen Figur aus dem Gedächtnis; sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl an Elementen können in korrekter Proportion und Strukturanordnung reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Überdurchschnittliche Leistung bei der verbalen Ideenproduktion auf einem semantischen und formal-lexikalischen Kriterium. Vergleichsweise etwas geringer ausfallende, insgesamt aber im Vergleich zur Altersnorm unauffällige figurale Ideenproduktion ohne relevante qualitative Auffälligkeiten. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Bei einer Papier-/Bleistiftaufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) findet sich eine normgerechte psychomotorische Geschwindigkeit bei qualitativ unauffälliger Leistung. Bei der komplexeren Variante (B) zur geteilten Aufmerksamkeit finden sich ebenfalls normgerechte Resultate; die Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie die Fähigkeit zur parallelen Reizverarbeitung und mentalen Flexibilität sind unauffällig. Die Fehlerkontrolle ist ebenfalls intakt. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit (d2-Test) zeigt sich eine überdurchschnittliche Bearbeitungsgeschwindigkeit bei sehr guter und qualitativ konstanter Konzentrationsleistung und Fehlerfestigkeit, keine Hinweise auf eine signifikante Ermüdung oder Konzentrationsabfälle im Verlauf; die Daueraufmerksamkeit ist während der 1.5-stündigen Untersuchung intakt. Im Rahmen der Verhaltensbeobachtung zeigen sich keine Einschränkungen bezüglich Belastbarkeit, auch keine relevanten Aufmerksamkeitsstörungen oder eine erhöhte Ablenkbarkeit über die Zeit.Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird in der Grundstruktur korrekt erkannt und mit systematischer Vorgehensweise kopiert. Keine Hinweise auf visuell-räumliche, -konstruktive und -perzeptive Störungen feststellbar. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie oder einen Neglekt. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige, formal und inhaltlich unauffällige Spontansprache, keine Hinweise auf relevante sprachliche und sprachassoziierte Funktionsstörungen, keine Wortfindungs- oder Formulierungsschwierigkeiten. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis, unauffälliges Konfrontationsbenennen. Rechnen, Schreiben und Lesen kursorisch intakt. In der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung zeigt sich – alters- und bildungsangepasst – ein erfreuliches, insgesamt unauffälliges kognitives Leistungsprofil ohne relevante neuropsychologische Funktionsstörungen als Folge der erlittenen Dissektion der A. carotis interna links 06.2015. Im Speziellen finden sich testpsychologisch keine signifikanten attentionalen Minderleistungen, i. B. keine Hinweise auf eine erhöhte Ermüdbarkeit, Konzentrationsfluktuationen oder Einschränkungen der Aufmerksamkeitsbelastbarkeit und Daueraufmerksamkeit während der 1.5-stündigen Untersuchung. Auf Verhaltensebene fallen eine erhöhte Selbstbeobachtung und Selbstkritik bei hohem Leistungsanspruch auf. Anamnestisch werden eine weiterhin bestehende eingeschränkte Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit beschrieben. Ad Arbeitsfähigkeit: Prinzipiell dürfte in rein kognitiver Hinsicht mit diesen Befunden eine mehrstündige Arbeitstätigkeit mit bis zu mittelgradigem und höherem kognitivem Anforderungsprofil (so z. B. in einer Bürotätigkeit oder als Chorleiterin) zumutbar sein. Allerdings sind zur Beurteilung der Gesamtarbeitsfähigkeit im Fall von Fr. Y besonders die anamnestisch angegebene eingeschränkte Belastbarkeit und erhöhte Ermüdbarkeit mit Konzentrationsabfällen sowie zusätzlich die somatischen Beschwerden mit aktuell noch verminderter körperlicher Belastbarkeit und die unter Belastung auftretenden Kopfschmerzen zu berücksichtigen. Bezüglich einer Limitation in zeitlicher Hinsicht lässt sich Folgendes festhalten: Fr. Ys Daueraufmerksamkeit war während der 1.5-stündigen Untersuchung unauffällig, genauso erwies sich ihre Konzentrationsfähigkeit auch bei komplexeren Aufmerksamkeitsaufgaben als intakt. Hinweise auf eine Ermüdung oder Konzentrationsabfälle fanden sich nicht. Es ist somit davon auszugehen, dass die Patientin fähig ist, über eine längere Zeit resp. einer mehrstündigen Aktivität nachzugehen. Inwieweit sie jedoch einen 8-Stunden-Tag resp. ein 100%-Pensum zu bewältigen vermag, ist in einer zeitlich (auf 1.5 Stunden) begrenzten, strukturierten und in störfreier Umgebung durchgeführten Testung nicht genau beurteilbar. Eine genaue Quantifizierung der zeitlichen Belastbarkeit müsste im praktischen Alltag oder im Rahmen eines Programms zur Arbeitserprobung getestet werden. Ad Therapie: Als unterstützende Maßnahme im Wiedereingliederungsprozess und zur Verbesserung und Erhöhung der kognitiven und psychischen Belastbarkeit empfehlen wir eine psychologische Therapie einschließlich Coaching mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie (Ziele: Erarbeitung und Erlernen von Kompensationsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien für den Berufsalltag/Organisationshilfen u. a.). Die spezifische Adresse mit detaillierten Therapeuten-Suchfunktion und Kontaktadressen wurden ausgehändigt. Fr. Y kann sich gerne bei Fragen bei uns melden. Ad Fahreignung: Die Fahreignung ist aus neuropsychologischer Sicht formal gegeben. Zuweisungsgrund: Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung nach hausinterner Abklärung 03.2015. Hauptdiagnosen: - Akinetisch rigides Parkinsonsyndrom, DD ideopathisches Parkinsonsyndrom - leichte bis mittelschwere kognitive Störung, DD im Rahmen der Diagnose 1, DD konstitutionell vorbestehend - St.n. Bewusstseinsstörungen unklarer Ätiologie Nebendiagnosen: - Hypothyreose, arterielle Hypertonie Vorbefunde: Im Rahmen der neuropsychologischen Untersuchung während der stationären Hospitalisation 03.2015 fanden sich bei den psychomotorisch und kognitiv deutlich verlangsamten, jedoch allseits korrekt orientierten Patienten eine im Vordergrund stehende Antriebsstörung, eine verbal betonte Auffassungs-, Lern- und Abrufstörung bei jedoch intakter Speicherfähigkeit, zudem Störungen der höheren Frontalhirnfunktionen sowie Verhaltensauffälligkeiten (Hypomimie, affektive Verflachung, eingeschränkter Sprechantrieb), insgesamt hinweisend auf eine Funktionsstörung überwiegend bifronto-subkortikaler Hirnareale, DD im Rahmen des extrapyramidal motorischen Syndroms (DD Parkinson-Erkrankung), DD Störwirkungen durch epileptische Phänomene, DD konstitutionell bei anzunehmendem prekärem Vorzustand und verminderten zerebralen Redundanzen (DD frühkindliche Hirnentwicklungsstörung bei Vd.a. perinatalen Hirnschaden). Zur genaueren Klassifikation wurde eine Kontrolluntersuchung in 6 Monaten empfohlen, zu der der Patient heute erscheint. Hr. Y erscheint pünktlich in Begleitung des Stiefbruders zum vereinbarten Termin. Er berichtet, sich soweit gut zu fühlen, er sei mit seiner gesamten Situation relativ zufrieden. Hauptproblem sei in der letzten Zeit ein Ekzem gewesen, das nun langsam besser sei. Schlaf und Appetit seien seit 1 Monat befriedigend. Relevante Einschränkungen des Gedächtnisses und der Konzentration bemerke er nicht. Im Alltag sei er selbständig, die Spitex käme jedoch täglich für die Körperhygiene. Zudem erhalte er 2 x/Woche Mahlzeitendienst und sonntags gehe er ins Altersheim Mittagessen. Er sei gut versorgt und habe ein gutes Umfeld, was auch der Stiefbruder bestätigt. Dieser gibt desweiteren an, dass die Stieftochter regelmäßig zu Hr. Y schaue und ihn in den finanziellen Belangen und zu Hause unterstütze. Die gesamte körperliche und medizinische Situation sei weitgehend befriedigend, das Laufen sei z.T. etwas unsicher, die Motorik und das Sprechen z.T. fluktuierend und manchmal besser, manchmal schlechter. Hr. Y gehe regelmäßig spazieren und besuche 1 x/Woche die Physiotherapie. Aktuelle Medikation: Gemäß Unterlagen Madopar 250 mg 1-1-1, Atarax 25 mg/d, Irbesartan actavis 300 mg/d, Atorvastatin actavis 20 mg/d, Euthyrox 0,05 mg/d. Allseits korrekt orientierter, kooperativer, freundlich zugewandter 67-jähriger Rechtshänder. Erreicht im MMS aktuell 23/30 Punkten, im Vergleich zur Voruntersuchung weitgehend stabil. Es finden sich nach wie vor leichte Auffassungs- und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Belastbarkeit und das Durchhaltevermögen sind reduziert. Im Vergleich zur Voruntersuchung leicht gebesserter Sprech- und Handlungsantrieb bei jedoch nach wie vor bestehender psychomotorischer und kognitiver Verlangsamung. Das Auffassungsvermögen ist intakt. Keine Impulskontrollstörung. Im Verhalten starrer Affekt und starre Mimik. Reduzierte mimische und affektive Schwingungsfähigkeit. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen, nicht assoziativen Wortliste unveränderte Leistung beim Lernen und Abrufen des verbalen Materials, instabile und eingeschränkte Lernkurve mit insgesamt im Vergleich zur Altersnorm deutlich eingeschränkter Gesamtlernleistung. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist jedoch im Vergleich zum Gelernten unauffällig. Die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist intakt. Von einer zuvor kopierten, einfachen geometrischen Figur kann im freien Spätabruf sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl an Elementen reproduziert werden.Frontalhirnfunktionen: Quantitativ normgerechte, im Vergleich zur Voruntersuchung deutlich gebesserte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium. Unveränderte, mittelgradig eingeschränkte, verbale, semantische Ideenproduktion. Die figurale Ideenproduktion konnte kooperationsbedingt nicht durchgeführt werden. Deutlich reduzierte psychomotorische Geschwindigkeit bei einer Papier-Bleistift-Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit, 1 Fehler. Insgesamt ungenügende Leistung, Konzentrationsfluktuationen und eingeschränkte fokussierte Aufmerksamkeit. Keine Hinweise auf relevante Perseverationstendenzen, keine Konfabulationen. Eingeschränkte mentale Flexibilität, im Vergleich zur Voruntersuchung keine wesentliche Veränderung im Bereich der Frontalhirnfunktionen. Sprach- und sprachassoziierte Funktionen: Leicht dysarthrische Spontansprache mit vereinzelt Wortfindungs- und Formulierungsschwierigkeiten, keine sonstigen sprachlichen und sprachassoziierten Funktionsstörungen. Lesen, Schreiben und Rechnen kursorisch intakt. Konfrontationsbenennen unauffällig. Visuo-Konstruktion/visuelle Wahrnehmung: Leicht Planungsschwierigkeiten beim Kopieren einer einfachen geometrischen Figur. Das Zeichnen einfacherer Figuren wie auch das Erfassen von Formen, Farben, fragmentierten, degradierten und maskierten Figuren ist unauffällig. Keine Hinweise auf eine visuelle Agnosie, auch kein Neglekt. Im Rahmen der aktuellen neuropsychologischen und verhaltensneurologischen Untersuchung zeigt sich - verglichen mit den Vorbefunden 03.2015 - ein insgesamt unverändertes kognitives Leistungsprofil mit sogar leichter Verbesserung der psychomotorischen und kognitiven Verlangsamung und des Handlungs- und Sprechantriebs. Weiterhin finden sich leichte bis mittelschwere Minderleistungen, insbesondere eine verbalbetonte Auffassungs-, Lern- und Abrufsstörung (bei jedoch intakter Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit) sowie Einschränkungen der höheren Frontalhirnfunktionen (verminderte kognitive Flexibilität und Ideenproduktion, vermindertes Konzeptdenken, Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsfluktuationen). Auf Verhaltensebene dominieren neben einer Hypomimie eine affektive Verflachung sowie eine eingeschränkte Belastbarkeit mit vermindertem Durchhaltevermögen. Die dargelegten Befunde entsprechen kongruent mit der Vorbeurteilung einer Funktionsstörung überwiegend bifronto-subkortikaler Hirnareale, wobei unter Berücksichtigung der Vorbefunde und der aktenanamnestischen Angaben mit Vd. a. auf perinatalen Hirnschaden mit geistiger Behinderung von einem prekären kognitiven Vorzustand mit verminderten zerebralen Redundanzen und vorbestehenden Schwächen auszugehen ist. DD zusätzliche Störwirkungen i. R. des Parkinsonsyndroms, DD idiopathisches Parkinsonsyndrom, DD additiv könnten sich epileptische Phänomene und die Polymedikation negativ auswirken. Die Stabilität des neuropsychologischen Profils und die Phänomenologie sprechen dagegen weniger für eine primär neurodegenerative Erkrankung vom Morbus-Alzheimer-Typus oder einer Lewy-Body-Demenz. Somit ergibt sich u. E. zurzeit keine dringliche Bedürftigkeit einer prokognitiven Therapie mit Exelon Patch. Routinemässige neuropsychologische Kontrollen sind nicht notwendig. Der Patient kann jedoch gerne bei neuen Aspekten oder bei Bedarf neu zugewiesen werden. Neurologischerseits sollte eine Kontrolluntersuchung in ca. 2 Monaten geplant sein. Der Patient wird hierfür von den Kollegen im Hause aufgeboten. Die Autofahreignung wäre mit diesen Befunde formal nicht mehr gegeben, diese Frage erübrigt sich jedoch, da der Patient keinen Führerausweis besitzt. Neuropsychologische Untersuchung v. a. mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei reduzierter Belastbarkeit nach mittelschwerem SHT am 26.06.2015 mit Kalottenfraktur links frontal und Epiduralhämatom links frontal, Monokelhämatom und intraorbitalem Hämatom links und traumatischer SAB temporal rechts bei contre coup. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Im Rahmen der Hospitalisation bei oben genannter Diagnose wurde die Patientin am 30.06.2015 neuropsychologisch untersucht. Es präsentierte sich hierbei eine leicht dysphorische und leidend wirkende, reduzierte belastbare Patientin mit erfreulicherweise unauffälligem kognitiven Leistungsprofil. Ebenfalls zeigten sich die fahrrelevanten kognitiven Funktionen intakt. Bei eingeschränkter Belastbarkeit wurde eine schrittweise Reintegration ins Berufsleben empfohlen. Aktuelle Angaben: Es gehe ihr gut, sie arbeite seit 3-4 Wochen wieder zu 60 % im eigenen Café/Laden. Sie müsse dies, da sie ansonsten Kundschaft verliere und das Geschäft erst im Aufbau begriffen sei. Begonnen habe sie ca. 20 % stundenweise, Kolleginnen hätten sie gratis unterstützt. Sie habe danach auf 40 % aufgestockt, eine weitere Steigerung auf 80 % sei geplant. Sie werde sehr schnell müde, sei viel langsamer, was sehr ungewohnt für sie sei. Sie sei immer eine Power-Frau gewesen, aktuell reduziert belastbar und könne sich nur eingeschränkt konzentrieren. Fehler seien noch nicht passiert, sie müde sie aber stark davon, mit den Gästen zu sprechen. Qualitativ habe sie keine Veränderungen gemerkt, Fehler seien nicht vorgekommen, keine Gedächtnisprobleme, keine sprachlichen oder Alltagseinschränkungen. Es persistieren Schwindel, akzentuiert unter Bewegungen. Sie fühle sich sehr unter Druck, wenn sie nicht arbeite, gehe ihre Lebensgrundlage verloren. Dies beschäftige sie auch in der Nacht, sie hirne nach. Der Appetit sei nahezu nicht vorhanden. Das Auto benutze sie nun für Kurzstrecken, traue sich nicht längere zu. Die 51- jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann problemlose und nachvollziehbare, differenzierte Angaben zum Verlauf der kognitiven und körperlichen Symptome machen. Sie wirkt bereits bei Beginn der Testung sehr müde, gähnt auch ungeniert. Sie schätzt die eigenen kognitiven Ressourcen und Grenzen eigentlich adäquat ein, wirkt aber verzweifelt über die für sie sehr schwierige berufliche Situation. Die Auffassungsgabe ist rasch, auch mehrstufige und schnell präsentierte Aufgaben können problemlos und schnell umgesetzt werden. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, das in der Voruntersuchung beobachtete Desinteresse ist nicht mehr zu eruieren. Keine Antriebsminderung, sehr strukturierter, sorgfältiger Arbeitsstil bei sehr rasch abnehmender Belastbarkeit innerhalb und zwischen Aufgaben, in diesem Rahmen z. T. abnehmende Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit und nur noch deutlich erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum. Insgesamt weiterhin deutlich reduzierte Belastbarkeit. Affektiv sehr belastet, aber keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Sie lacht zum Teil inadäquat laut und zeigt eine leicht situationsunangepasste Witzeltendenz. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-assoziativen 10-Wortliste eine konzentrationsbedingt leicht verminderte Erfassungsspanne, eine adäquat ansteigende Lernkurve und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung mit 3 Intrusionen. Bei deutlich erhöhter Ermüdung am Schluss der Testung Abfall auf nahezu die Merkspanne im verzögerten Abruf bei intaktem Wiedererkennen. Ebenfalls in diesem Rahmen leicht verminderte Leistung beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ intakte semantische Wortflüssigkeit mit 2 Perseverationen, überdurchschnittliche, qualitativ unauffällige phonematische Ideenproduktion. In der figuralen Modalität unauffällige Leistung. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit rasche psychomotorische Geschwindigkeit, sicherer, unauffälliger Konzeptwechsel und im Vergleich zur einfachen Aufgabe vergleichbare Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler bei beobachteter erhöhter Konzentration. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei abnehmender Fehlerfestigkeit und Gesamtperformanz absolviert, intakte Konzentrationsleistung. Qualitativ fällt ein leichter Abfall der Gesamtleistung über den Testzeitraum auf.Sprache und sprachassoziierte Funktionen: Die Spontansprache zeigt sich flüssig und qualitativ unauffällig, Sprach- und Instruktionsverständnis sind intakt. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo- konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, motivierte Fr. Y mit zum Teil Witzeltendenz und im Verlauf abnehmender Konzentrationsleistung mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende eingeschränkte Belastbarkeit, welche sich klinisch und testspezifisch in einer sehr rasch abnehmenden Konzentrationsleistung, erhöhter Anstrengung und Ermüdung zeigt, eine in diesem Rahmen zu interpretierende abnehmende Fehlerkontrolle und eine leichte modalitätsunabhängige Abrufschwäche bei intaktem Lernen und Wiedererkennen. Insgesamt entsprechen diese Befunde vor allem Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinschränkungen im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit bei relativ intakten zugrunde liegenden kognitiven Fähigkeiten zu interpretieren und gut passend zu den Folgen des mittelschweren SHT 06.15. Insgesamt sehr erfreulicher Verlauf. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der deutlich eingeschränkten Belastbarkeit bei sehr raschem Konzentrationsabfall und deutlich erhöhter Ermüdbarkeit ist die Arbeitsfähigkeit quantitativ deutlich eingeschränkt, aktuell nicht auf mehr als 50 % zu beziffern. Fr. Y sieht aber keine Möglichkeit, in der aktuellen Tätigkeit die Bedingungen zu ändern. Die Notwendigkeit genügender Erholung wurden ihr ausführlich erklärt und ihr auch in Hinblick des gestörten Nachtschlafs wegen Grübeln über die berufliche Zukunft empfohlen, sich eine Entlastung für das eigene Geschäft zu suchen. Sie wird sich dies überlegen und mit Dr. X besprechen. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist diese bei intakten fahrrelevanten kognitiven Funktionen in ausgeruhtem Zustand gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei einer leichten bis mittelschweren kognitiven Funktionsstörungen nach einmaligem Krampfanfall am 28.09.2013, DD epileptisch, DD kardiale konvulsive Synkope, St.n. mittelschwerem Schädelhirntrauma am 20.09.2013 mit subakutem Subduralhämatom links frontal und Kontusionsblutung links frontal sowie SAB fronto-basal bds., St.n. Polytrauma 07.2014 bei kardialer Synkope mit Kontusionsblutung temporal rechts, Subduralhämatom frontal und supratentoriell rechts, subgalealem Hämatom fronto-parietal rechts. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Hr. Y wurde am 20.01.2015 nach der Reha in Klinik K zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit ambulant im Krankenhaus K untersucht. Es präsentierte sich in diesem Rahmen ein logorrhoeischer Patient mit aufgeprägten Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhter Ablenkbarkeit, reduzierter Fehlerkontrolle und Hinweisen auf eine Impulskontrollstörung mit einem modalitätsunabhängigen anterograd-amnestischen Syndrom, ausgeprägten Defiziten der kognitiven Frontalhirnfunktionen, vor allem Defiziten der Aufmerksamkeitsdefiziten entsprechend, eine reduzierte Fehlerkontrolle, eine erhöhte Interferenzanfälligkeit, visuo-konstruktive Planungs- und Strukturierungsdefizite und eine eingeschränkte kognitive Flexibilität. Im Vergleich zur Voruntersuchung bei Austritt aus der Reha Klinik K 10.2014 hatten sich die Befunde insgesamt erfreulich entwickelt, entsprachen aber immer noch leichten bis mittelschweren kognitiven Störungen mit im Vordergrund stehenden attentionalen und exekutiven Störungen sowie auf Verhaltensebene einer Impulskontrollstörung als Folgen der erlittenen SHT 09.2013 und 07.2014. Die Fahrtauglichkeit konnte nicht attestiert werden, eine Verlaufskontrolle im März 15 verinbart. In diesem Rahmen zeigte sich der Patient gesprächig, aber gut führbar, mit Neigung zum vorschnellem Handeln sowie Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen mit mnestischen Defiziten i.S. einer Lern- und Wiederkennschwäche, eingeschränkten attentional-exekutiven Funktionen mit vermindertem Konzeptdenken und Umstellfähigkeit, eingeschränkter selektiver und geteilter Aufmerksamkeit sowie reduzierter Fehlerkontrolle. Weiterhin haben sich die mnestischen Einschränkungen und das Verhalten im Vergleich zur Voruntersuchung leicht verbessert, die Aufmerksamkeitsfunktionen leicht verschlechtert. Die Befunde entsprachen weiterhin einer leichten bis mittelschweren kognitiven Funktionsstörung. Den Akten zu entnehmen persistierte im EEG ein kontinuierlicher mittelschwerer Herdbefund rechts fronto-temporo-central bei ansonsten ohne Hinweise auf ein erneutes epileptisches Geschehen. Eine Untersuchung zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit mit vorgängiger neuropsychologischer Untersuchung wurde für 11.2015 empfohlen. Angaben des Patienten: Es gehe ihm sehr gut, seit dem Absetzen des Medications 08.2015 seien keine epilepsietypischen Ereignisse mehr vorgekommen. Die geistige Leistungsfähigkeit sei intakt, Gedächtnis, Konzentration, Sprache und Alltagstätigkeiten seien unverändert. Er ermüde nicht schneller, kein vermehrtes Schlafbedürfnis. Die begleitende Ehefrau bestätigt die Angaben ihres Ehemannes. Aktuelle Medikation: Bilol 2,5 mg 1-0-1, Atacand 16/12,5 1-0-0. Der 68-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung seiner Ehefrau eine halbe Stunde zu spät zum vereinbarten Termin. Er regt sich sehr darüber auf und ist während der gesamten Untersuchung nahezu nicht mehr zu beruhigen, kommt immer wieder darauf zurück. Er ist weiterhin aber sehr freundlich und arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit. Vergleichbar zur Voruntersuchung zeigt sich im Gespräch eine ausgeprägte Gesprächigkeit, lässt sich aber unterbrechen und gut führen. Sprach- und Instruktionsverständnis zeigen sich intakt, er beginnt Aufgaben aber verfrüht und zum Teil, bevor er die Instruktionen versteht. Keine maßgeblichen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfluktuationen eruierbar. Der Arbeitsstil ist etwas besser strukturiert, affektiv schwingungsfähig, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. Weiterhin deutlich reduzierte Krankheitseinsicht. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer leicht reduzierten Merkspanne erfasst, einer fluktuierenden Lernkurve unstrukturiert, aber im Vergleich zur Voruntersuchung besser erlernt. Im Vergleich zur Gesamtlernleistung leicht verminderter Spätabruf, intaktes Wiedererkennen. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Die Leistungen in der figuralen Ideenproduktion sind aktuell quantitativ intakt mit 4 Repetitionen. Leicht verlangsamtes verbales Arbeitstempo, die visuo-verbale Interferenzfestigkeit ist weiterhin i.S. erhöhter Fehlerzahl deutlich erhöht. Eine Papier-Bleistift-Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) wird mit einer aktuell intakten psychomotorischen Geschwindigkeit, ohne attentionale Defizite absolviert, in der komplexeren Variante zur Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit und kognitiven Flexibilität (Trail Making Test B) findet Hr. Y nach einem Fehler bei initial intaktem Konzeptwechsel nicht mehr zur Aufgabe zurück und schließt sie defizitär ab. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung wird mit einer aktuell intakten Geschwindigkeit bei intakter Fehlerkontrolle auf selektive Reize reagiert. In der komplexeren Variante zur Testung der geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich der Patient weiterhin und trotz mehreren Durchgängen eine Überforderung beim gleichzeitigen Beachten auditiver und visueller Reize bei gleichzeitig deutlich verminderter Fehlerkontrolle. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsbeurteilung präsentiert sich ein sehr nervöser, leicht perseverativer, gesprächiger, aber gut führbarer Patient mit verminderter Krankheitseinsicht und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende Einschränkungen der Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen (v.a. geteilte Aufmerksamkeit und Interferenzanfälligkeit, Umstellfähigkeit und kognitive Flexibilität sowie eine reduzierte Fehlerkontrolle. Im mnestischen Bereich zeigen sich leichte Verbesserungen v.a. im strategischen Vorgehen beim Lernen bei persistierenden Lern- und Abrufstörungen.Im Vergleich zur Voruntersuchung von 03.2015 haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen diskret verbessert, es persistiert aber weiterhin v.a. eine Unfähigkeit, mehrere Reize gleichzeitig bearbeiten zu können. Insgesamt entsprechen diese Befunde immer noch leichten bis mässigen kognitiven Funktionsstörungen als Folgen der erlittenen SHT 09.2013 und 07.2014. Ad Fahrtauglichkeit: Aus neuropsychologischer Sicht ist die Fahrtauglichkeit trotz leichter Verbesserung der fahrrelevanten kognitiven Funktionen weiterhin nicht gegeben. Da sich die Befunde zwar diskret, aber trotzdem weiterhin verbessert haben, ist eine weitere Erholung weiterhin nicht ausgeschlossen, auch wenn die bereits zweimaligen Hirnverletzungen und die im Alter abnehmenden Kompensationsmechanismen mitberücksichtigt werden müssen. Hr. Y und seiner Ehefrau wurden die Befunde dargelegt und eine Reevaluation frühestens Ende Januar 2016 empfohlen. Erneut wurden sie auch über die Möglichkeit einer verkehrsmedizinischen Beurteilung durch das Strassenverkehrsamt (kostenpflichtig) informiert. Weiterführung der Ergo- und Physiotherapie empfehlenswert. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle Ende Januar wurde vereinbart. Sollte Hr. Y die Möglichkeit einer verkehrsmedizinischen Untersuchung via Strassenverkehrsamt bevorzugen, würde er den Termin bei uns stornieren. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung v.a. mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei leichten bis mässigen Funktionseinschränkungen v.a. fronto-subkortikaler und temporaler Hirnareale rechts betont nach Thalamusinfarkt rechts, EM 20.09.2015, ED 21.09.2015 mit sensomotorischem Hemisyndrom links und Kribbelparästhesien unklarer Ätiologie, DD kardioembolisch bei PFO und schwerer Mitralinsuffizienz. Angaben des Patienten: Er habe bereits vor einer Woche wieder begonnen zu arbeiten, das Arbeitszeugnis sei nur bis dahin gültig gewesen. Am ersten Tag im Beruf als LKW-Fahrer habe er noch etwas vermehrt Konzentration benötigt, aber nie den Überblick verloren. Aktuell sei er nicht mehr erhöht ermüdbar, er fühle sich auf zwischen 90 und 95 % des prämorbiden Leistungsniveaus. Lediglich eine leichte Beinschwäche und ein Stechen im Bereich des Zwerchfells würden persistieren. Kognitiv sei die Leistungsfähigkeit wieder wie vorher, Gedächtnis, Sprache, Aufmerksamkeit und Konzentration seien unverändert. Die Ergo- und Physiotherapien seien von Seiten der Therapeuten in der letzten Woche abgeschlossen worden. Der 22-jährige Patient erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann problemlose und nachvollziehbare, differenzierte Angaben zum Verlauf der kognitiven und körperlichen Symptome machen und schätzt die eigenen kognitiven Ressourcen, aktuell aber auch Grenzen adäquater als in der Voruntersuchung ein. Die Auffassungsgabe ist sehr rasch, auch mehrstufige und schnell präsentierte Aufgaben können problemlos und schnell umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung, strukturierter, sorgfältiger Arbeitsstil bei intakter Fehlerkontrolle. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder erhöhte Ermüdbarkeit über den Testzeitraum. Qualitativ intakte, nicht verlangsamte Spontansprache, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis, keine Verhaltensauffälligkeiten. Affektiv stabil. Gedächtnis: Im Bereich des verbalen Gedächtnisses zeigt sich beim Lernen einer nicht-associativen 15-Wortliste aktuell eine intakte Erfassungsspanne, eine initial adäquat ansteigende, dann kurz fluktuierende Lernkurve (8-12-14-11-14) und eine insgesamt unauffällige Enkodierungsleistung, aktuell ohne Intrusionen oder Perseverationen. Im Vergleich zum höchsten Lerndurchgang kein Abfall im verzögerten Abruf, intaktes Wiedererkennen. Vergleichbar zur Voruntersuchung zeigen sich beim Erinnern einer komplexen geometrischen Figur eine reduzierte Anzahl erinnerter Details bei intakter Grundstruktur. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit mit 2 Repetitionen, grenzwertige phonematische Wortflüssigkeit. Rasches verbales Arbeitstempo, fehlerfreie und sichere visuo-verbale Interferenzfestigkeit. In der Papier-Bleistift-Testung zur gerichteten Aufmerksamkeit aktuell rasche psychomotorische Geschwindigkeit, sicherer, unauffälliger Konzeptwechsel und im Vergleich zur einfachen Aufgabe vergleichbare Leistung in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit ohne Fehler. Eine Aufmerksamkeitsbelastbarkeitsaufgabe mit Distraktoren wird mit intakter Bearbeitungszeit bei sehr guter Fehlerfestigkeit und regelmässiger Gesamtperformanz absolviert, intakte Konzentrationsleistung. Kein Abfall der Gesamtleistung über den Testzeitraum. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine sehr rasche Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize ohne Fehler, ebenfalls adäquate, fehlersichere Reaktionen gleichermaßen auf auditive wie auch auf visuelle Reize möglich. Visuokonstruktive Fähigkeiten / visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und sorgfältig ohne Strukturierungs- oder Planungsprobleme abgezeichnet. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, verhaltensunauffälliger, belastbarer Patient mit adäquater Selbsteinschätzung und erfreulicherweise lediglich einer leichten visuellen Abrufschwäche als Folgen des rechtsseitigen Thalamusinfarkts am 20.09.2015. Im Vergleich zur Voruntersuchung haben sich die Befunde insgesamt deutlich und erfreulich verbessert. Ad Arbeitsfähigkeit: Der Patient hat seine Arbeitstätigkeit im Vollzeitpensum bereits wieder aufgenommen und fühlt sich wohl dabei, aus kognitiver Sicht ist dem nichts entgegenzusetzen. Da die Belastbarkeitsgrenze in der 1.5-stündigen Untersuchung beim sehr jungen, leistungsfähigen Patienten aber nicht erreicht wurde, sollte im Verlauf (Patient hat erst 3 Tage gearbeitet) in den ersten ca. 3 Monaten in Absprache mit Ihnen im Falle des Erreichens resp. Überschreitens der Leistungsgrenze eine vorübergehende Reduktion des Pensums auf 80 % in Betracht gezogen werden. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese für PKW's und LKW's wieder gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung bei V.a. vertebrobasilären Infarkt (DD funikuläre Myelose), inzidentiellem Aneurysma der A.cerebri media links (ED 04.15), St.n. Einlage einer ventrikulo-peritonealen Drainage rechts bei Hydrocephalus malresorptivus am 21.12.2004 bei St.n. SAB Hunt& Hess IV, Fisher 3 am 10.01.2003 bei Aneurysma der A.cerebri media rechts und V.a. dementielle Entwicklung DD Depression. Angaben der Patientin: Sie könne nicht mehr so gut laufen, was sie stark störe. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe sie keine grossen Veränderungen bemerkt, sie vergesse besprochenes nicht, Termine würden durch die Betreuer im betreuten Wohnen erinnert, Gegenstände würde sie nicht verlegen und gelesen es gehe ebenfalls nicht vergessen. Keine Orientierungsprobleme, keine erhöhte Ermüdbarkeit in der letzten Zeit, sie gehe einkaufen ohne Zettel und bringe alles problemlos nach Hause. In der Sprache bemerke sie sich selten Wortfindungsstörungen. Die Stimmung sei gut, positiv, sie könne an ihrem Zustand sowieso nichts mehr ändern. Der Schlaf sei gut, der Appetit weniger.Angaben der begleitenden Tochter: Sie bestätigt die Angaben ihrer Mutter, sie habe seit der Blutung keine Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt, sei oft erstaunt über das gute Gedächtnis. Insgesamt habe sie etwas weniger Antrieb, sei etwas in differenzierter und ablehnender gegenüber 9. deswegen. Könne sie aber überredet werden, habe sie auch Freude daran. Insgesamt sei sie sehr negativ den Medikamenten gegenüber, habe auch schon oft die Antidepressiva nicht genommen. In dieser Zeit sei ein klarer Abbau der Stimmung zu bemerken gewesen, der Antrieb deutlich gemindert. Ansonsten keine Persönlichkeitsveränderungen. Schul/Berufsanamnese: 8 Schuljahre ohne Teilleistungsschwächen oder Repetitionen, gefolgt von 1 Jahr Handelsschule. Die 67-jährige Rechtshänderin erscheint zusammen mit der Tochter pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie geht sehr unsicher und breitbasis am Arm der Tochter, knickt beim Sitzen stets nach links. Sie ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, wirkt anfänglich etwas misstrauisch der Testung gegenüber und möchte sie nicht absolvieren. Sie kann aber problemlos motiviert werden, ist affektiv auch schwingungsfähig. Aufgrund einer starken Seheinschränkung sind trotz starker Vergrößerung etliche schriftliche Aufgaben nicht durchführbar. Es dominiert eine ausgeprägte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung, kognitiv raschere Auffassungsgabe und Verarbeitungsfähigkeit. Die Spontansprache zeigt sich stark verlangsamt und dysarthrisch, es fallen aber weder Wortfindungsstörungen noch Paraphasien auf, intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis. Keine Aufmerksamkeitsfluktuationen, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Aufgrund der ausgeprägten Verlangsamung und der Seheinschränkungen musste bei der gut belastbaren Patientin auf die Durchführung mehrerer Aufgaben verzichtet werden. MMS: 25/30. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer deutlich verminderten Merkspanne erfasst, dann aber einer ansteigenden Lernkurve insgesamt leicht vermindert erlernt. Abfall auf die Merkspanne im verzögerten Abruf, im Vergleich dazu deutlich besseres Wiedererkennen mit einer Fehlbenennung. Qualitativ fällt eine stark erhöhte Intrusions- und Konfabulationstendenz auf. Eine zuvor stark verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen und mit einer ebenfalls verminderten Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Bei stark reduziertem Sprechantrieb qualitativ mittelschwer verminderte phonematische und semantische Wortflüssigkeiten, die figurale Ideenproduktion konnte trotz starker Vergrößerung der Aufgabe aufgrund der Seheinschränkung nicht geprüft werden. Ebenfalls musste auf die Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit verzichtet werden, die Patientin erkennt die Farben nicht sicher. Starke psychomotorische Verlangsamung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion stark verlangsamte, bemühte und dysarthrische Spontansprache mit leicht verminderter Prosodie ohne Wortfindungsstörungen, semantische oder phonematische Paraphasien. Sprach- und Instruktionsverständnis sind aber problemlos gegeben. Leichte Dysnomie, DD sehbedingt, Dysgraphie, keine Dyskalkulie. Keine Apraxie, keine Hinweise auf einen Neglect. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine einfache geometrische und sich überlappende Figuren werden stark verlangsamt, aber ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite problemlos kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, zu Beginn der Testung etwas misstrauische, im Verlauf aber schwingungsfähiger und motivierte, stark verlangsamte Patientin mit dysarthrischer, stark verlangsamter Spontansprache und starken Seheinschränkungen mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Antriebsminderung und psychomotorische Verlangsamung, ein stark reduzierter Sprechantrieb und konsekutive Einschränkungen der verbalen Ideenproduktionen, eine modalitätsunabhängige Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen, eine erhöhte Konfabulations- und Intrusionstendenz, eine Dysnomie und Dysgraphie. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mit im Vordergrund stehender Antriebsminderung mittelschweren bis schweren Einschränkungen vor allem fronto-subkortikaler und fronto-temporaler Hirnareale links betont, gut passend zu den Folgen des Hydrozephalus malresorptivus sowie des Aneurysmas der Arteria cerebri media links. Hinweise auf eine aktuelle depressive Episode bestehen bei unauffälligem Depressionsscreening und aufgrund der Verhaltensbeobachtung und Eigen- sowie Fremdanamnese nicht, die Tochter berichtet aber von deutlichen Stimmungsschwankungen bei Absetzen der Antidepressiva. Aufgrund der multiplen somatischen Beschwerden (residuelles Hemisyndrom links, Seheinschränkungen) ist die Patientin in ihrer Alltagsfähigkeit stark eingeschränkt und lebt im betreuten Wohnen. Inwiefern sie aufgrund ausschliesslich der kognitiven Einschränkungen im Alltag eingeschränkt ist, ist entsprechend schwierig zu beurteilen. Nach Angaben der begleitenden Tochter haben sich aber in den letzten Jahren keine Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit ergeben. Eine beginnende demenzielle Entwicklung im Sinne einer Multiinfarktdemenz ist grundsätzlich passend zum neuropsychologischen Ausfallsmuster, muss aber im Verlauf beurteilt werden. Eine Ergotherapie erscheint zum Training der Feinmotorik sehr empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in 1 Jahr empfehlenswert. Präoperative neuropsychologische Untersuchung, Objektivierbarkeit von kognitiven Einschränkungen und der subjektiven Vergesslichkeit. Diagnosen - Unklare Raumforderung im linken Gyrus parahippocampalis - 20.10.15 MRI Neurokranium: 15 x 28 x 20 mm große Raumforderung im linken Gyrus parahippocampalis, V.a. Gliom Grad II-III. - 22.10.15 EEG: Alpha-EEG, kein Herdbefund. Keine Zeichen einer erhöhten Anfallsbereitschaft. - Karnofsky Score 80-90. - Hypercholesterinämie. - Persistierender Nikotinabusus, kum. 60 py. Nebendiagnosen - ORIF Claviculafraktur links 09/13. - Nicht dislozierte Fraktur des Calcaneus und Os cuneiforme mediale rechts 08/05. - Intramedulläre Schienung mit TEN Clavicula rechts 04/10. - Motorradunfall 04/91 mit BWK 7-Kompressionsfraktur mit Aufrichtung und Spondylodese. - Fraktur Costa 7 links mit prominenter Kallusbildung, Kallusresektion 02/92. Hr. Y erscheint pünktlich und ohne Begleitung zum vereinbarten Termin. Er berichtet, dass ihm im Moment besonders eine erhöhte Ermüdbarkeit auffalle. Er habe in den letzten Wochen gemerkt, dass er am Anschlag und erschöpft sei, wenngleich seine Arbeitsleistung in qualitativer Hinsicht gemäß Arbeitgeber einwandfrei gewesen sei. Auf Nachfrage bejaht er eine gewisse Passivität, besonders was Freizeit- und sportliche Aktivitäten betreffe, ansonsten habe er keine Veränderungen in seinem Wesen oder der Stimmung bemerkt. Eine Depressivität oder Traurigkeit wird verneint. Im kognitiven Bereich bemerke er Probleme mit dem Gedächtnis, ansonsten fühle er sich eigentlich gut, er merke aber, dass etwas anders sei. Die OP sei geplant für den 18.11.2015.Soziale Anamnese: Geschieden, 2 Söhne, hat eine Partnerin. Fährt Auto, aktuell neurochirurgischerseits bis auf Weiteres Fahrverbot. Schul-/Berufsanamnese: Besuch einer Kleinklasse bei bekannten vorbestehenden schulischen Schwächen (Lern- und bes. Lese-/Rechtschreibstörung). Anschließend 2-jährige Anlehre zum Maurer. Aktuell 100%-Pensum Anstellung als Bauführer. Systemanamnese: Nikotin ca. 20 Zigaretten/d, selten Alkohol. Aktuelle Medikation: Crestor 20 mg/d. Kooperativer, allseits orientierter 51-jähriger, rechtshändiger Patient. Im Gespräch und Verhalten adäquat, offen und freundlich zugewandt, keine neuropsychiatrischen Auffälligkeiten feststellbar, wirkt im Antrieb etwas reduziert, affektiv eher nachdenklich und besorgt (DD situationsadäquat). Keine Affekt- oder Impulskontrollstörung. Im Verlauf zeigt sich eine leichte Ermüdung und eine abnehmende Belastbarkeit, keine schwerwiegenden Konzentrationsdefizite oder -fluktuationen. Das Arbeitstempo ist altersgerecht. Das Störungsbewusstsein ist weitgehend adäquat. Gedächtnis: Kursorisch intaktes Alt-, episodisches und autobiographisches Gedächtnis. Bei Präsentation einer kurzen nicht assoziativen 8-Wortliste zeigt sich eine eingeschränkte Erfassungsspanne, im Verlauf flache Lernkurve, trotz Einschaltung eines zusätzlichen Lerndurchgangs kein signifikantes Überschreiten der Merkspanne, im Vergleich zur Altersnorm deutlich reduzierte Gesamtlernleistung, keine Konfabulationen. Der verzögerte freie Abruf der Wortliste ist im Vergleich zum Gelernten deutlich reduziert, so können lediglich 2 der 6 gelernten Wörter reproduziert werden, die Wiedererkenn- und Speicherfähigkeit ist ebenfalls leicht eingeschränkt. Vergleichsweise zeigt sich in der figuralen Modalität eine normgerechte Leistung: Von einer zuvor kopierten komplexen geometrischen Figur kann im verzögerten freien Abruf sowohl die Grundstruktur als auch eine genügende Anzahl an Elementen in korrekter Proportion und Strukturanordnung reproduziert werden. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Normgerechte verbale Ideenproduktion auf ein formal-lexikalisches Kriterium ohne qualitative Auffälligkeiten. Vergleichsweise deutlich geringer ausfallende, mittelgradig eingeschränkte semantische Ideenproduktion. Die figurale Ideenproduktion ist knapp normgerecht, die Arbeits- und Vorgehensweise ist strukturiert und geplant. Niveaugerechte Fähigkeit zur Handlungsplanung und im Konzeptdenken. Keine Hinweise auf Perseveration oder Konfabulation. Intakte Interferenzfestigkeit im Stroop-Test. Bei einer Aufgabe zur Prüfung der gerichteten Aufmerksamkeit (Trail Making Test A) zeigt sich eine durchschnittliche psychomotorische Geschwindigkeit und intakte Fehlerkontrolle. Bei der komplexeren Variante zur parallelen Reizverarbeitung resp. geteilten Aufmerksamkeit (Trail-Making Test B) kommt es zu Schwierigkeiten in der Umsetzung bei jedoch unsicherer Kenntnis des deutschen Alphabets (DD vorbestehend), sichere Hinweise auf eine Störung der komplexeren Aufmerksamkeitsfunktionen, der Daueraufmerksamkeit und der mentalen Flexibilität finden sich nicht. Im Verlauf leichte Ermüdungsanzeichen, jedoch keine relevante Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit, keine erhöhte Ablenkbarkeit oder Aufmerksamkeitsstörungen/-fluktuationen. Keine Impulskontrollstörung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der kommunikativen Interaktion flüssige Spontansprache, diskrete Dyslalie (vorbestehend bei bekannten frühkindlichen Schwierigkeiten), ansonsten keine relevanten Auffälligkeiten. Intaktes Sprach- und Instruktionsverständnis, unauffälliges Konfrontationsbenennen. Schreiben und Lesen mit leichten Schwierigkeiten, einem leichten legasthenischen Syndrom (vorbestehend) entsprechend, Lesesinnverständnis unauffällig. Rechnen kursorisch intakt/niveaugerecht. Keine Hinweise auf apraktische Störungen. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Leichte konstruktiv-planerische Schwierigkeiten beim Kopieren einer komplexen geometrischen Figur, ein Fehler und einzelne Korrekturen, insgesamt entspricht das Ergebnis jedoch einer niveaugerechten Leistung. Intakte einfache Objekterkennung, Erfassen von Farben, geometrischen Formen, fragmentierten, maskierten und degradierten Figuren unauffällig, keine Hinweise auf visuell-perzeptive Defizite. Keine visuelle Agnosie, auch keine Hinweise auf einen Neglekt. Die aktuelle neuropsychologische/verhaltensneurologische Untersuchung zeigt bildungsangepasst bei dem affekt- und verhaltensadäquaten Patienten mit regulärer Händigkeit eine verbal-mnestische Störung (Einschränkungen der verbalen Lern-, Abruf- und Speicherfähigkeit) und Minderleistungen bei der verbal-semantischen Ideenproduktion. Des Weiteren finden sich eine (vorbekannte) leichte Lese-Rechtschreibschwäche und konstruktiv-planerische Schwierigkeiten (DD konstitutionell). Die Leistungen in den übrigen geprüften kognitiven Funktionsbereichen erwiesen sich als weitgehend niveaugerecht. Somit lässt sich die subjektiv bemerkte Vergesslichkeit testpsychologisch bestätigen. Insgesamt weisen die Befunde mit signifikanter verbal-mnestischer Störung auf eine Dysfunktion linkshemisphärischer temporomesialer und frontotemporaler Hirnareale hin, lokalisatorisch gut passend zu der Raumforderung im linken Gyrus parahippocampalis. Interagierend dürften zusätzlich auch gewisse vorbestehende kognitive Dysfunktionen (bekannte schulische Schwächen, Besuch einer Kleinklasse) Einfluss nehmen. Postoperative neuropsychologische Kontrolluntersuchung in ca. 2 Monaten. Ihr Einverständnis vorausgesetzt werden wir den Patienten hierfür aufbieten. Dann auch Evaluation der Arbeitsfähigkeit und Fahreignung. Eine unterstützende ergotherapeutische Begleitung einschl. kognitivem Training nach erfolgter Operation ist i. B. in Hinblick auf einen ggf. beruflichen Wiedereinstieg empfehlenswert. Die Autofahreignung ist aus neurochirurgischer Sicht bis auf Weiteres nicht gegeben. Reevaluation aus neuropsychologischer Sicht im Rahmen der Nachkontrolle. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten fronto-subkortikalen Funktionsstörungen im Rahmen einer leichten kognitiven Störung (Mild Cognitive Impairment), DD interagierende frühkindliche Teilleistungsschwächen, DD langjährige Einnahme trizyklischer Antidepressiva, DD depressionsassoziiert, DD beginnende neurodegenerative Erkrankung. Sie habe keine Veränderungen der geistigen Leistungsfähigkeit im Vergleich zur neuropsychologischen Voruntersuchung bemerkt, ebenso seien keine Bemerkungen vom Sohn vorgekommen. Ihr Ehemann habe aber unglaublich Angst, dass sie dement werden könne und weise sie ständig darauf hin, dass sie dement sei. Selber bemerke sie, dass wenn sie etwas beschäftige, sie zum Teil nicht aufnehmen könne, was ihr Ehemann ihr sage. Dieser werfe ihr vor, sie kooperiere nicht mit den Ärzten, würde alles verharmlosen. Besprochenes oder Gelesenes gehe nicht vergessen, ihr Ehemann würde sie aber zum Teil prüfen und wenn sie etwas nicht wörtlich wiedergeben könne, sich in seiner Meinung bestätigt fühle. Sie absolviere den gesamten Haushalt inklusive Einkaufen, Kochen und Waschen selbstständig und problemlos, könne auch mehrere Dinge gleichzeitig erledigen. Es sei schon vorgekommen, dass sie sich vorgenommen habe, eine Kollegin anzurufen und dies dann vergessen habe, weil sie viel los gehabt habe. Auf die in der Voruntersuchung empfohlene psychiatrische Exploration angesprochen berichtet sie von großem Misstrauen seit schlechten Erfahrungen in der psychiatrischen Klinik vor einigen Jahren. Sie sei aber willens, eine erneute Therapie in Betracht zu ziehen. Sie sei sehr verunsichert durch ihren Ehemann. Die Umstellung der Antidepressiva habe sie positiv erlebt, fühle sich gut damit.Aktuelle Medikation: Amlodipin 5 mg 1-0-1, Citalopram 20 mg 1-0-0, Divigel 0.5 mg 1-0-1, Trittico 0-0-½. Die 65-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist allseits orientiert, sehr freundlich und zugewandt, aber sehr nervös. Sie berichtet weitschweifig und logorrhoisch, aber kohärent. Sie hat ein sehr starkes Mitteilungsbedürfnis und wirkt sehr stark verunsichert durch die (von ihr berichteten) ständigen Unterstellungen des Ehemanns, sie sei dement. Im Vordergrund steht eine ausgeprägte Partnerproblematik; Frau Y kommt immer wieder auf dieses Thema zurück. In der geführten Testsituation arbeitet sie sehr motiviert und kooperativ mit. Ihre Auffassungsgabe ist sehr rasch, auch komplexere oder mehrstufige Aufgaben können sehr rasch und problemlos umgesetzt werden. Keine Antriebsminderung, keine Verlangsamung. Die Spontansprache ist qualitativ ansonsten unauffällig, weder Aufmerksamkeitsfluktuationen noch erhöhte Ablenkbarkeit sind eruierbar. Affektiv stark belastet zeigen sich die bereits in der Voruntersuchung beschriebenen Gefühle der Minderwertigkeit und Verunsicherung. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer ansteigenden, das Maximum nach 4 Lerndurchgängen problemlos erreichenden Lernkurve insgesamt sehr gut erlernt. Kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf bei ebenfalls intaktem Wiedererkennen. Qualitativ aktuell keine Auffälligkeiten; die in der Voruntersuchung erhobenen Intrusionen sind nicht mehr eruierbar. Eine zuvor vom Detail ausgehend und etwas zittrig kopierte, komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf unstrukturiert und mit einer nur knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit, ebenfalls quantitativ intakte phonematische Wortflüssigkeit mit einem Regelbruch. In der figuralen Modalität zeigt sich im Vergleich dazu eine leicht schlechtere Leistung bei quantitativ genügender Performanz, qualitativ 2 Regelbrüche und eine Wiederholung. Rasches verbales Arbeitstempo, sichere, fehlerfreie visuo-verbale Interferenzfestigkeit. Diskrete psychomotorische Verlangsamung bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A), problemloser und rascher Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit, qualitativ unauffällig. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird vom Detail ausgehend und leicht zittrig, aber nicht verlangsamt ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite insgesamt genügend erfasst. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder-perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, freundlich und zugewandte, aber sehr nervöse und in diesem Rahmen weitschweifige und logorrhoische, auf der Paarproblematik perseverierende Patientin mit folgenden kognitiven Befunden: Eine leichte visuelle Abrufschwäche, eine in der figuralen Ideenproduktion leicht reduzierte Fehlerkontrolle sowie diskrete psychomotorische Verlangsamung bei ansonsten durchwegs alters- und ausbildungsentsprechender kognitiver Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zur Voruntersuchung vom XX.XX.XXXX haben sich die Befunde in sämtlichen Bereichen verbessert, vor allem zeigt sich eine Verbesserung im verbalen Gedächtnis. Aktuell entsprechen die Befunde noch sehr diskreten rechts fronto-subkortikalen Funktionseinschränkungen, sehr gut passend zu der aktuell im Vordergrund stehenden Paarproblematik, DD ggf. aggraviert durch die vorbestehende psychiatrische Erkrankung, DD akzentuiert durch die langjährige Einnahme der trizyklischen Antidepressiva. Weiterhin, durch die Verbesserung der kognitiven Befunde unterstützt, bestehen keine Hinweise auf eine dementielle Entwicklung. Aus rein kognitiver Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Wie bereits in der Voruntersuchung empfohlen, erscheint eine Therapie der offensichtlichen Paarproblematik sicherlich sinnvoll. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird aber bei neuen Aspekten auf erneute Zuweisung gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei Status nach Stent und Coiling eines rupturierten Aneurysmas der A. Communicans am 24.02.2015 mit/bei aneurysmatischer SAB Hunt & Hess II, Fischer 4, WFNS 2 unter ASS und Brilique, nebenbefundlich kleinem Aneurysma der A. Choroidea sowie coronarer Herzkrankheit mit/bei NSTEMI am 21.04.2014, unklarem Adnexbefund links, DD eingeblutetes Myom 04.14, Endometrium-Hyperplasie rechts 04.14 und Anpassungsstörung mit depressivem Zustandsbild. Sie sei noch sehr rasch ermüdbar, bereits die Zugfahrt nach Stadt S habe sie sehr belastet. Nach dem Herzinfarkt 2014 habe sie sich langsam, aber sicher erholt und habe geplant, im März 15 im Rahmen eines IV-Programmes in einem geschützten Rahmen ca. 2 h/Tag zu arbeiten. Nach dem geplatzten Aneurysma sei dies nicht mehr möglich gewesen, aktuell vermisse sie aber den sozialen Kontakt außerordentlich und möchte unbedingt wieder arbeiten. Sie fühle sich zwar noch nicht wirklich wieder bereit, glaube aber, dass sie es zumindest probieren könnte, das Positive überwiegen könnte. Es werde ihr alles zu rasch zu viel, wenn sie z.B. Termine koordinieren müsse, das Einhalten dieser sei aber problemlos möglich. Konzentration und Gedächtnis seien qualitativ ebenfalls intakt, durch die Zeit und den Schwierigkeitsgrad beschränkt. Komplexere Dinge erfasse sie mit größerer Mühe. Ihr Partner bemerke, dass sie mehr vergesse, sie glaube aber, dass ihre Aufnahmefähigkeit nur durch die Müdigkeit begrenzt sei. Sie sei fast permanent müde und schlafe oft am Tag. Der Haushalt ermüde sie im Kopf, es würden aber keine Fehler passieren. Qualitativ erledige sie den Haushalt inklusive Einkaufen problemlos, sei auch hier durch die eingeschränkte Belastbarkeit begrenzt. In der Nacht wache sie oft auf wegen eines Kribbelns in den Beinen, stehe dann kurz auf, könne danach wieder problemlos einschlafen. Sie leide vermehrt unter Wortfindungsstörungen, auch in ausgeruhtem Zustand. Sie vermeide generell das Ausgehen, Menschenansammlungen oder Reizüberflutungen, könne sich auch nicht mehr um die Probleme anderer kümmern, es werde ihr zu viel. Auch deswegen erhoffe sie sich eine Reintegration in ein soziales Leben durch den Berufseinstieg. Sie sei weiterhin in psychiatrischer Behandlung, was für sie sehr wichtig sei. Ebenfalls absolviere sie Ergotherapie, wovon sie sehr profitieren könne. Die 52-jährige Patientin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie ist sehr freundlich und zugewandt. Außerordentlich motiviert und bemüht wirkt sie, aber bereits zu Beginn der Testung sehr müde und affektiv stark belastet. Sie bricht mehrmals bei der Anamnese in Tränen aus und äußert große Angst, das prämorbide Leistungsniveau nicht mehr erreichen zu können. Sie verfügt über eine sehr rasche Auffassungsgabe und setzt Aufgaben problemlos um. Hierbei fällt auf, dass längere oder mehrstufige Aufgaben leicht verlangsamt erfasst und umgesetzt werden. Kognitiv weder antriebsgemindert noch verlangsamt zeigen sich keine Aufmerksamkeitsfluktuationen oder eine erhöhte Ablenkbarkeit, jedoch eine sehr begrenzte Konzentrationsspanne; bereits nach ca. 30 Sekunden ist die Auffassungsgabe deutlich vermindert, das kognitive Arbeitstempo nimmt ab. Im gleichen Rahmen sinkt die initial sehr gute Fehlerfestigkeit ab. Insgesamt ist eine massiv verminderte Belastbarkeit bei einem sehr motivierten, sorgfältigen Arbeitsstil zu verzeichnen.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wort-Liste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer beim zweiten Durchgang adäquat ansteigenden Lernkurve zu Beginn gut erfasst. Bereits nach dem zweiten Lerndurchgang ist die Aufnahmefähigkeit aber erschöpft, im 3. Durchgang Abfall unter die Merkspanne. Von einem zusätzlichen Lerndurchgang kann nicht mehr profitiert werden, Fr. Y benötigt eine Pause. Im verzögerten Abruf zeigt sich ein ebenfalls müdigkeits-/konzentrationsbedingter Abfall unter die Merkspanne, ebenfalls vermindertes Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf ebenfalls bei bereits deutlich reduzierter Belastbarkeit in den Grundzügen, aber ohne genügende Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen oder Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Quantitativ intakte semantische Wortflüssigkeit, hier fällt ein deutlicher Abfall im Zeitverlauf auf. Auch initial sehr gute Leistung in der phonematischen Ideenproduktion, ebenfalls ist ein quantitativer Abfall der Leistung bei gleichzeitig ansteigender Perseverationstendenz zu objektivieren. Problemlose, fehlersichere figurale Modalität. Gutes verbales Arbeitstempo, konzentrationsbedingt langsamere Geschwindigkeit bei der analogen Prüfung der visuo-verbalen Interferenzfestigkeit bei aber fehlerfreier, sicherer Interferenzfestigkeit. Ebenfalls zeigt sich eine sehr rasche psychomotorische Geschwindigkeit bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, während in der komplexeren Variante ein intakter Konzeptwechsel zu beobachten ist. Bei bereits nach kurzer Zeit stark abnehmender Konzentrationsfähigkeit benötigt Fr. Y jedoch im Vergleich zur basalen Fähigkeit eine deutlich erhöhte Zeitanforderung. In der Papier-Bleistift-Prüfung der Daueraufmerksamkeit zeigt sich eine insgesamt deutlich reduzierte Bearbeitungsgeschwindigkeit sowie eine deutlich eingeschränkte Konzentrationsleistung. Auf die Prüfung der computergestützten Aufmerksamkeitstestung wurde im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit verzichtet. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion qualitativ unauffällige Spontansprache, einmalig können die von der Patientin berichteten Wortfindungsstörungen eruiert werden. Sprach- und Instruktionsverständnis sind für einfache Aufgaben problemlos gegeben, bei komplexeren oder vor allem längeren Instruktionen benötigt sie deutlich mehr Zeit zum Erfassen und Umsetzen der Aufgabe. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten. Visuo-konstruktive Fähigkeiten/visuelle Wahrnehmung: Eine komplexe geometrische Figur wird problemlos erfasst und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite diskret verlangsamt kopiert. Das Erkennen sich überlagernder, maskierter oder fragmentierter Figuren gelingt gut, insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Kein Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, sehr motivierter und kooperativer, stark belasteter und deutlich reduziert belastbarer Patient mit folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Einschränkungen der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen, objektivierbar durch klinisch und testspezifisch bereits nach sehr kurzer Zeit abnehmender qualitativer und quantitativer Leistung bei gleichzeitig, und in der verbalen Modalität akzentuiert, ansteigender Fehleranfälligkeit. In diesem Rahmen zeigen sich auch (konzentrationsbedingt) deutliche Einschränkungen der höheren kognitiven Frontalhirnfunktionen im Vergleich zu den basalen Funktionen (Umstellfähigkeit, Interferenzanfälligkeit) sowie formal ein verbales anterograd-amnestisches Syndrom. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren bis schweren Einschränkungen der Aufmerksamkeit- und Konzentrationsleistungen im Rahmen der aktuell noch sehr ausgeprägt reduzierten Belastbarkeit nach Stent und Coiling eines rupturierten Aneurysmas der A. Communicans am 24.02.2015 und aneurysmatischer SAB sowie St.n. NSTEMI am 21.04.2014, DD ggf. leichte Verzögerung des Heilungsprozesses aufgrund der aktuell im Vordergrund stehenden psychosozialen Belastungssituation mit Angst vor Jobverlust und anamnestisch berichteter Anpassungsstörung möglich. Fokale, zu den Folgen des Aneurysmas passende kognitive Ausfälle sind erfreulicherweise nicht eruierbar. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der aktuell massiv eingeschränkten Belastbarkeit ist bis auf Weiteres nicht von einer Arbeitsfähigkeit im ersten Arbeitsmarkt auszugehen. Therapeutisch und von der Patientin sehr gewünscht empfiehlt sich aber ein wie geplant stufenweiser Einstieg im Rahmen eines IV-Programmes mit der Möglichkeit sich auszuruhen. Inhaltlich sollte unbedingt auf eine ruhige Arbeitsumgebung und eine sequenzielle Darbietung der Aufgaben geachtet werden. Vor Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt empfehlen wir dringend eine neuropsychologische Verlaufsuntersuchung zur erneuten Beurteilung. Neuropsychologische Verlaufskontrolle in diesem Rahmen auf erneute Zuweisung sehr empfehlenswert. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung bei leichten bis mäßigen Funktionseinschränkungen rechts frontaler Hirnareale bei im CT residuellen leichten schmalen Hygromen frontal beidseits bei Status nach mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma und traumatischer SAB rechts, DD aggraviert durch Folgen eines langjährigen C2-Abusus. Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Ihr Patient wurde uns vor allem zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei oben genannter Diagnose zur neuropsychologischen Beurteilung überwiesen und am 06.07.2015 untersucht. In diesem Rahmen präsentierte sich ein latent aggressiver, genervter, zum Teil teilnahmsloser Patient mit einem im Vordergrund stehenden Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Anosognosie, reduzierter Fehlerkontrolle, erhöhter Intrusionstendenz, Aufmerksamkeitsfluktuationen und erhöhter Ablenkbarkeit bei eingeschränkten Frontalhirnfunktionen, vor allem die selektive und geteilte Aufmerksamkeit, die kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit sowie die Interferenzkontrolle betreffend. Mit diesen Befunden konnte die Fahrtauglichkeit nicht attestiert werden, eine Nachkontrolle in 3 Monaten empfohlen, zu welcher der Patient heute erscheint. Aktuelle Angaben des Patienten und seiner Ehefrau: Es gehe ihm sehr gut, bis vor 2 Wochen sei ihm am Morgen beim Aufstehen noch etwas schwindelig gewesen, aktuell keine Beschwerden mehr. Ergotherapie habe er nicht in Anspruch genommen, sei stattdessen zusammen mit der Ehefrau sehr viel unterwegs gewesen, gereist und habe viel gespielt, um die geistige Leistungsfähigkeit zu trainieren. Eventuell sei er noch diskret lärmempfindlicher und erhöht ermüdbarer als früher, dies würde ihn aber nicht stören. Die geistige Leistungsfähigkeit bezeichnet er auf dem prämorbiden Niveau, er erinnere Namen wieder problemlos, das Gedächtnis sei gut. Von den Kindern werde berichtet, dass er noch etwas ungeduldiger als früher sei, er könne aber auch rasten und sich erholen. Alkohol habe er wie empfohlen strikt während 3 Monaten gar nicht getrunken, nur alkoholfreies Bier oder Most. Aktuell sehr selten 1 Glas Wein oder ein Aperitif, nicht einmal einmal wöchentlich. Er sei selber erstaunt gewesen, dass ihm dies gar nicht schwer gefallen sei. Der 74-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist allseits orientiert, die in der Voruntersuchung beobachtete und dominierende latente Aggressivität vor allem beim Gespräch mit der Ehefrau sind nicht mehr zu eruieren, im Gespräch wirkt er sehr ruhig und arbeitet aktuell auch vollumfänglich kooperativ mit. In der Testsituation dann zum Teil leichte Impulskontrollstörung bei Konfrontation mit Defiziten, er beruhigt sich aber sofort wieder und kann seine kognitiven Ressourcen, aber auch Grenzen aktuell sehr adäquat einschätzen. Keine erhöhte Ablenkbarkeit, keine Aufmerksamkeitsfluktuationen. Weiterhin keine erhöhte Ermüdbarkeit oder eine klinische Verlangsamung. Kein verfrühtes Beginnen der Aufgaben mehr, kein gesteigerter Affekt.Es werden im Rahmen der Nachkontrolle mit Fokus auf die Fahrtauglichkeit lediglich die in der Voruntersuchung ungenügenden sowie die fahrrelevanten kognitiven Funktionen untersucht. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wort-Liste wird mit einer reduzierten Merkspanne erfasst und einer initial adäquat ansteigenden, dann aber flachen und im Zusatzdurchgang abfallenden Lernkurve insgesamt vermindert erlernt. Keine Intrusionen mehr. Im Vergleich zum höchsten erreichten Lerndurchgang dann kein Abfall im Spätabruf, aktuell intaktes Wiedererkennen. Angaben zum Krankheitsverlauf gelingen aktuell adäquat und in Übereinstimmung mit den Angaben der begleitenden Ehefrau. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Intakte semantische, weiterhin reduzierte phonematische Wortflüssigkeiten, aktuell aber ohne qualitative Auffälligkeiten. Rasches, intaktes verbales Arbeitstempo, 4 Fehler und insgesamt leicht erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit. Von einem zweiten Durchgang kann Hr. Y dann aber profitieren, es zeigt sich eine angemessene Bearbeitungszeit bei noch 2 Fehlern. Gute psychomotorische Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite beim Bearbeiten der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA), aktuell auch problemloser, sicherer Konzeptwechsel bei ebenfalls intakter Bearbeitungszeit in der Aufgabe zur Umstellfähigkeit und Flexibilität (TMT B), deutliche Steigerung im Vergleich zur Voruntersuchung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine leichte Impulskontrollstörung im Sinne leicht erhöhter Fehlerzahl bei der Aufgabe zur selektiven Aufmerksamkeit bei intakter Reaktionsgeschwindigkeit. Die Leistung kann in einem zweiten Durchgang gesteigert werden und die Aufgabe fehlerfrei und in der erwarteten Zeit durchgeführt werden. In der geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe kann nur stark verlangsamt auf auditive wie auch auf visuelle Reize reagiert werden, initial stark erhöhte Fehler- und Auslassungszahl. In einem zweiten Anlauf kann der Patient seine Leistung aber trotz großer Anstrengung nicht wesentlich und genügend steigern. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung zeigt sich bei dem aktuell verhaltensunauffälligen Patienten insgesamt erfreulicherweise deutlich positiv verändertes kognitives Leistungsprofil: Es sind keine Einschränkungen der kognitiven Flexibilität und Umstellfähigkeit mehr eruierbar, insgesamt zeigen sich Verbesserungen der Aufmerksamkeitsfunktionen und der Interferenzfestigkeit. Im Verhalten hat sich das in der Voruntersuchung dominierende Verhaltenssyndrom mit Impulskontrollstörung, Anosognosie und reduzierter Fehlerkontrolle zurückgebildet, aktuell lediglich noch einer leichten Impulskontrollstörung entsprechend. Ebenfalls kann Hr. Y seine kognitive Ressourcen und Grenzen aktuell adäquat einschätzen. Es persistieren Einschränkungen im verbalen Lernen bei aktuell intaktem Abruf und Wiedererkennen, eine erhöhte Interferenzanfälligkeit und Defizite der geteilten Aufmerksamkeit, insgesamt noch leichten rechts frontal betonten Funktionsstörungen als Folgen des mittelschweren SHT und der traumatischen SAB rechts entsprechend. Positiver, erwartungsgemäßer Verlauf. Ad Fahrtauglichkeit: Auch wenn sich die Befunde (auch in den fahrrelevanten Funktionen) insgesamt erfreulich verbessert haben, sind die Kriterien zum Führen eines PKWs aktuell noch nicht erfüllt. Die Befunde wurden mit dem adäquat krankheitseinsichtigen Patienten ausführlich besprochen und empfohlen, die Fahrtauglichkeit im Rahmen einer kurzen Fahrtauglichkeitsbeurteilung in 2 Monaten bei uns erneut zu prüfen. Hr. Y ist mit diesem Vorgehen einverstanden und wird von uns direkt für Anfangs/Mitte Januar 2016 aufgeboten werden. Neuropsychologische Fahrtauglichkeitsbeurteilung in diesem Rahmen. Neuropsychologische Untersuchung zur Beurteilung der aktuellen Leistungsfähigkeit und Arbeitsfähigkeit bei frühkindlichem POS. Angaben des Patienten: Er arbeite in einer Behindertenstiftung, und die Vorgesetzten fragten sich, weshalb er nicht eine 100% IV-Rente erhalte, dies müsse man aktuell abklären. Er habe 2-malig versucht im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, das erste Mal nach der praktischen Ausbildung als Schreiner im geschützten Rahmen in einer Stiftung als Hilfsarbeiter im Fensterbau. Er sei aber überfordert gewesen, habe zu viele Arbeitsschritte absolvieren müssen, zu vielen Anforderungen gerecht werden und dies unter großem Druck. Er habe nach 4.5 Jahren deshalb von sich aus gekündigt, in Absprache mit der IV-Beratung dann eine neue Stelle gesucht, wo dieser Stress vermieden werden sollte. Im Bereich Verpackung und Transport habe er dann aber ebenfalls unter Zeitdruck und mit mehreren Arbeitsschritten arbeiten müssen, habe den Stress nicht mehr ertragen, auch körperlich deutlich abgenommen. Nach 3 Monaten Arbeitslosigkeit habe er dann in der Behindertenwerkstatt in Stadt S vor 1 Jahr in der Verpackungsmontage einen Job erhalten, der ihm sehr gut gefalle und den er hoffe nicht aufgeben zu müssen. Er sei hier auch sehr gefordert, aber ohne den im ersten Arbeitsmarkt herrschenden Druck. Nach der Lehre habe er initial in einer internen, danach externen begleiteten Wohngemeinschaft gelebt, seit 3 Monaten in der eigenen Wohnung. Die Finanzen würde der Vater übernehmen. Auch wenn er sich zutrauen würde, selbstständig ein Budget zu erstellen, fühle er sich unsicher bei den Einzahlungen oder den Behördenkorrespondenzen. Einkaufen würde er einmal wöchentlich mit den Eltern zusammen, die Wäsche würde die Mutter für ihn erledigen. Angaben der begleitenden Mutter: Ihr Sohn sei von Beginn an immer ca. 5 Jahre den anderen Kindern in der Entwicklung hintendrein gewesen, begonnen habe dies mit einer Hypoxie bei der Geburt. Ihr Ehemann, sie selber und der Sohn hätten sich gewünscht, dass er den Einstieg im ersten Arbeitsmarkt schaffen würde, er sei aber dem Druck und den Anforderungen nicht gewachsen. Eine Anhebung der IV-Rente sei wünschenswert, da ihr Sohn aktuell nur eine 68-prozentige Rente erhalte, welche ihm zusammen mit dem sehr kleinen Lohn aus der Behindertenwerkstatt kein selbstständiges Leben ermöglichen würde. Er benötige auch ihre Unterstützung im täglichen Leben, mit Behördengängen oder der Administration wäre er überfordert. Persönliche Anamnese: Termingerechte Geburt mit Hypoxie. Verzögertes Erlernen des Gehens und Sprechens mit ca. 16 Monaten, 3 Jahre Kindergarten mit logopädischer Unterstützung aufgrund eines Sprachfehlers sowie Ergotherapie wegen einer Handdystonie und Feinmotorikstörung. Im Kindergarten/Einschulungsklasse Diagnose eines POS mit Hyperaktivität im KSA. Nach der Einführungsklasse Besuch der Rudolf-Steiner-Sonderschule, gefolgt von einer praktischen Ausbildung als Schreiner im geschützten Rahmen. Arbeitet aktuell in der Verpackungsmontage in der Behindertenwerkstatt Stadt S zu 100 %, zu 68 % IV-berentet. Der 25-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Mutter pünktlich zum vereinbarten Termin. Im Antrieb leicht gesteigert beantwortet er mit hyperphoner, eher einfacher und Floskeln verwendender Spontansprache weitschweifig und mit leichtem Sprachfehler kohärent Fragen. Affektiv ist er sehr freundlich, zugewandt und höflich, für sein Alter aber sehr kindlich und es zeigt sich eine leichte Impulskontrollstörung, er fällt der Untersucherin und der Mutter des Öfteren ins Wort, ergänzt Angaben und beginnt Aufgaben frühzeitig, ohne sie verstanden zu haben. Er arbeitet aber außerordentlich kooperativ und sehr motiviert mit, ist sehr bemüht, möglichst viele Informationen zu liefern. Auch wenn er einerseits sehr motiviert versucht, die erlebten Einschränkungen in der Ausbildung und der Arbeitswelt zu schildern, ist ihm das Ausmaß seiner Einschränkungen nicht vollumfänglich bewusst. Für einfache und sequenziell dargebotene, kurze Instruktionen ist die Auffassungsgabe intakt, Instruktionen werden unmittelbar (zum Teil auch bevor er sie komplett erfasst hat) umgesetzt. Bei parallel ablaufenden oder mehrstufigen Aufgaben benötigt er dann eine engmaschigere Betreuung beim Umsetzen. Im freien Gespräch sind Aufmerksamkeitsfluktuationen und im Sinne der Weitschweifigkeit eine erhöhte Ablenkbarkeit zu beobachten, in der geführten Testsituation arbeitet aber sehr konzentriert und kooperativ bei unstrukturiertem, aber fehlersicherem Arbeitsstil mit. Keine kognitive oder psychomotorische Verlangsamung, keine Antriebsminderung. Affektiv sehr fröhlich und aufgestellt, keine Hinweise auf eine depressive Symptomatik.Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 15-Wortliste wird mit einem altersentsprechend deutlich verminderten Merkspanne erfasst, dann mit einer initial ansteigenden, dann aber fluktuierenden Lernkurve insgesamt defizitärer und sehr unstrukturiert, aber bemüht erlernt. Deutlich erhöhte Konfabulationstendenz. Ebenfalls zeigt sich ein stark verminderter verzögerter Spätabruf bei intaktem Wiedererkennen. Eine zuvor sehr sorgfältig und ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite komplett kopierte, komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Abruf im Vergleich dazu besser, aber altersentsprechend ungenügend erinnert. Angaben zur persönlichen und Krankenanamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Verminderte semantische Wortflüssigkeit mit einer Wiederholung, ebenfalls 2 Perseverationen bei aber quantitativ intakter Leistung in der phonematischen Wortflüssigkeit. In der figuralen Modalität qualitativ und quantitativ gute, insgesamt intakte Leistung. Rasches, genügendes verbales Arbeitstempo, deutlich erhöhte visuo-verbale Interferenzanfälligkeit. Altersentsprechende psychomotorische Geschwindigkeit ohne attentionaler Defizite beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit, im Vergleich dazu langsamere Bearbeitungszeit und reduzierter Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit mit einem Fehler. In der Daueraufmerksamkeits-Belastbarkeitsaufgabe zeigt sich bei sehr motiviertem Arbeitsstil eine unregelmäßige Gesamtperformanz, eine deutlich reduzierte Fehlerkontrolle im Sinne eines Übersprungsyndroms und eine insgesamt altersentsprechend stark defizitäre Konzentrationsleistung. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hyperphone, einfache Spontansprache mit leichtem Sprachfehler bei einfachen und sequenziell dargebotenen Aufgaben intaktem Sprach- und Instruktionsverständnis. Lesen gelingt gut, kindliches Schriftbild und orthographische Schwierigkeiten beim Schreiben. Das Lösen einfacher Rechenaufgaben ist möglich. Beim Untertest allgemeines Verständnis der HAWIE-Intelligenzskala zeigen sich leichte Einschränkungen, ebenfalls Hinweise auf einen verbalen IQ = 80 im Mehrfach-Wortwahltest. Visuokonstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird korrekt erfasst und bei guter Planung strukturiert und vollständig kopiert. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder -perzeptive Störung. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein sehr freundlicher, kooperativer, kindlicher Patient mit hyperphoner, einfacher und weitschweifiger Spontansprache mit leichtem Sprachfehler mit Aufmerksamkeitsfluktuationen, leichter Impulskontrollstörung und ohne vollumfängliche Einsicht in die kognitiven Einschränkungen mit folgenden kognitiven Befunden: Eine verbale Lern- und Abrufschwäche bei intaktem Wiedererkennen, eine Dysgraphie sowie Einschränkungen der Exekutivfunktionen (semantische Wortflüssigkeit, Intrusions- und Fehleranfälligkeit, reduzierte Interferenzfestigkeit und kognitive Umstellfähigkeit) und ausgeprägte Einschränkungen der (Dauer) Aufmerksamkeitsleistungen. Insgesamt entsprechen diese Befunde mittelschweren Einschränkungen vor allem bifrontaler und frontotemporaler Hirnareale links betont, sehr gut passend zu den Folgen einer frühkindlichen cerebralen Hirnschädigung mit Hypoxie bei der Geburt, Entwicklungsverzögerung um ca. 5 Jahre, verzögerter Sprachentwicklung, Besuch der heilpädagogischen Sonderschule und Ausbildung im geschützten Rahmen sowie den Folgen des im frühen Kindesalter diagnostizierten POS. Testspezifisch unterstützt werden diese Befunde durch Hinweise auf einen mittelschwer verminderten verbalen IQ sowie Einschränkungen beim allgemeinen Verständnis sozialer Regeln und Konzepten sowie Beeinträchtigungen beim Lösen von alltäglichen Problemen. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der kognitiven Befunde und den frühkindlich erworbenen Einschränkungen vor allem bei Anforderungen an Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfunktionen sowie einer ausgeprägten Lernschwäche ist weder aktuell noch in Zukunft von einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt auszugehen. Dies wurde in praktischen Arbeitsversuchen bereits gezeigt. Die Erhöhung auf eine Vollzeitrente ist auch in Bezug auf die Zukunftsplanung sehr empfehlenswert. Einfache, sequenzielle Aufgaben auch im Vollzeitpensum, aber im geschützten Rahmen ohne Zeitdruck, erscheinen hingegen problemlos möglich, werden vom gut belastbaren Patienten auch so gewünscht. Mit Unterstützung seiner Eltern kann Hr. Y aktuell nach Angaben seiner Mutter gut alleine leben. Sollte diese Unterstützung nicht mehr möglich sein, ist aber eine behördliche Unterstützung notwendig. Ad Fahrtauglichkeit: Hr. Y fährt nicht Auto, die für das Erwerben des Führerausweis notwendigen Leistungen in den fahrrelevanten kognitiven Funktionen sowie der generellen Intelligenz sind leider aktuell auch nicht erfüllt. Sollte er eines Tages dennoch den Erwerb des Fahrausweis in Betracht ziehen, ist eine erneute Beurteilung inklusive IQ-Bestimmung notwendig. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei leichter bis mittelschwerer Demenz a.e. neurodegenerativer Ätiologie, DD vom Alzheimertyp mit Verschlechterung im Rahmen einer Meningoenzephalitis 05.15 und mittelgradiger beidseits kortikal betonter Atrophie ohne Hinweise auf eine vaskuläre Leukenzephalopathie. Die detaillierte Anamnese setzen wir freundlicherweise als bekannt voraus. Zusammenfassung der kognitiven Befunde: Ihr Patient wurde im Rahmen der Rehabilitation in Krankenhaus K nach Meningoenzephalitis mehrfach neuropsychologisch untersucht. In diesem Rahmen wurde berichtet, dass der Patient sich alleine in der Klinik nicht orientieren konnte, stark verunsichert wirkte, unruhig und angespannt war. Es zeigte sich eine erhöhte Ablenkbarkeit und bereits im Gespräch auffallende starke Gedächtnisdefizite. Der Arbeitsstil präsentierte sich überschiessend und hastig. Das Verständnis längerer oder mehrschichtiger Testanweisungen war reduziert, die Spontansprache bei Gedankenabbrüchen immer wieder abgehakt. Ebenfalls zeigte sich eine leicht verminderte Belastbarkeit und ein inadäquates Störungsbewusstsein. Testspezifisch zeigten sich ein Speicherdefizit, eine Desorientierung, sprachliche und exekutive Dysfunktionen. Insgesamt konnte ein corticales, fronto-temporal betontes Ausfallsmuster objektiviert werden, welches im Ausmass nicht allein durch die Meningoenzephalitis erklärt werden konnte. Da bereits seit ca. 2010 progrediente kognitive Defizite beschrieben wurden, welche bereits zu diesem Zeitpunkt zu den damals mittelgradig ausgeprägten Atrophie passten, wurde die oben genannte Diagnose gestellt. Die Fahrtauglichkeit konnte nicht attestiert werden. Auch wurde festgehalten, dass aufgrund der Befunde und der neurodegenerativen Entwicklung nicht von einer genügenden Erholung zur Wiederaufnahme der Fahrfähigkeit auszugehen ist. Der Patient erscheint heute zur erneuten Kontrolle.Aktuelle Angaben: Er wisse nicht, weshalb er hier sei. Er sei zufrieden, gewisse Dinge würden halt nicht mehr so wie früher funktionieren, vor allem die Sehfähigkeit sei eingeschränkt. Auf Nachfrage berichtet er von einer stabilen und leicht ausgeprägten Vergesslichkeit, über Beginn und Ausprägung kann er keine Auskunft geben. Gegenstände verlege er nicht, Namen könne er gut behalten. Er kaufe im Auftrag der Ehefrau stets das Gewünschte ein. Ebenfalls sei er im Haushalt für das Putzen zuständig, dies würde er ohne Aufforderungen erledigen. Die Medikamente habe immer schon die Ehefrau parat gemacht, die Finanzen erledige er selbstständig und ohne Aufsicht. Keine Einschränkungen der örtlichen und zeitlichen Orientierung, keine sprachlichen Veränderungen. Der Schlaf sei gut, die kognitive Geschwindigkeit und der Antrieb unverändert. Die begleitende Ehefrau ergänzt, dass die örtliche Orientierung nicht mehr ganz so gut sei, sich das Gedächtnis aber wieder sehr gut erholt habe und beinahe wie vor der Hirnhautentzündung sei. Im Alltag sei ihr Ehemann selbstständig, sie würde ihn nicht alleine lassen; dies aber vor allem, weil sie immer alles gemeinsam erledigen würden. Aktuelle Medikation: Meto Zerok 50 mg 1-0-0, Aspirin Radio 100 mg 1-0-0, Coversum 10 mg 1-0-0, dann LZ Kiel 1-0-1, Atorvastatin 10 mg 0-0-1. Der 79-jährige Rechtshänder erscheint zusammen mit der Ehefrau pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich gut, zeitlich bezüglich Monat, Wochentag und Datum desorientiert. Bereits zu Beginn fällt auf, dass er sämtliche Defizite von sich weist, zum Teil Gedächtniseinschränkungen einräumt, aber unmittelbar darauf hinweist, dass dies anderen auch so gehen würde. Initial im Gespräch leicht distanzgemindert, macht er sich lustig über die Untersuchungen. In der Testsituation zeigt sich aber eine deutliche Verunsicherung, Hr. Y zittert, ist unruhig und angespannt. Die Aufmerksamkeit zeigt sich intakt, keine erhöhte Ablenkbarkeit. Er vergisst aber bereits nach sehr gutem kurzen Zeitraum die Instruktionen. Er arbeitet insgesamt motiviert und kooperativ mit, kommt er aber an Grenzen, kann es sich nur sehr schwer beruhigen und wieder zur Aufgabe zurückfinden. In der Sprache fallen Formulierungsschwierigkeiten auf, er regt sich dann auf und meint, die Untersuchung bringe ja doch nichts. Insgesamt nimmt er oft Floskeln zu Hilfe. Für einfache Aufgaben zeigt sich eine rasche Auffassungsgabe, ein problemloses und schnelles Umsetzen bei guter kognitiver Geschwindigkeit ist möglich. Bei mehrstufigen oder längeren Instruktionen wirkt er überfordert, benötigt engmaschige Hilfe beim Umsetzen und kann Aufgaben zum Teil nicht erfassen. Keine adäquate Krankheitseinsicht bei ausgeprägter Dissimulationstendenz. Affektiv unruhig und nervös ergeben sich aber keine Hinweise auf eine aktuelle depressive Episode. MMS: 22/30. Gedächtnis: Eine visuell dargebotene, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und einer danach stagnierenden Lernkurve insgesamt nur stark vermindert und mit einer Intrusion erlernt. Aufgehobener verzögerter Abruf bei zufälligem Wiedererkennen. Eine zuvor problemlos und rasch, sowie ohne Planungs- oder Strukturierungsdefizite kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf spontan ebenfalls nicht erinnert, bei kurzer Präsentation der Vorlage kann ebenfalls nur die Grundstruktur reproduziert werden. Angaben zur persönlichen Anamnese gelingen nur oberflächlich und indifferent. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ altersangepasst genügende semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne Regelbrüche oder Perseverationen, in der figuralen Modalität zeigt sich der Patient nach Hinweis auf einen Regelverstoß überfordert, erinnert sich nicht mehr, was sie eigentlich machen müsse. Trotzdem insgesamt knapp genügendes Resultat. Das testspezifische Arbeitstempo zeigt sich intakt, ebenfalls rasche und genügende Bearbeitungszeit bei der Aufgabe zur visuo-verbalen Interferenzfestigkeit, hier kommt es aber mit 6 Fehlern zu einer deutlich verminderten Gesamtleistung. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMT A) zeigt sich eine gute und rasche psychomotorische Geschwindigkeit, keine Fehler oder attentionale Defizite. Im Vergleich dazu ist Hr. Y mit der komplexeren Variante zur Prüfung der kognitiven Flexibilität und Umstellfähigkeit (TMT B) dann aber deutlich überfordert, der Konzeptwechsel gelingt nur sehr eingeschränkt, es kommt zu 3 Fehlern, von welchen aus er bei eingeschränkter kognitiver Flexibilität nicht wieder zur Aufgabe zurückfinden kann, eine engmaschige Hilfestellung benötigt und die Aufgabe insgesamt nur schwer defizitär vollenden kann. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich dann eine intakte Impulskontrolle bei aber stark verlangsamter Reaktionszeit auf selektive Reize, in der Aufgabe zur geteilten Aufmerksamkeit zeigt sich der Patient überfordert beim gleichzeitigen Beachten visueller und auch auditiver Stimuli. Trotz mehrfacher Probedurchgänge kann die Aufgabe nur mit einer stark erhöhten Auslassungszahl und stark verlangsamter Reaktionszeit auf visuelle Reize absolviert werden. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, zum Teil aufgrund von Formulierungsproblemen abbrechende Spontansprache bei intaktem grundlegendem Sprachverständnis, aber eingeschränktem Instruktionsverständnis für komplexere oder mehrstufige Aufgaben. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen-und Schreibfähigkeiten zeigt keine Auffälligkeiten, kein Schriftzerfall, keine apraktische Störung. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische sowie sich überlappende Figuren können problemlos erfasst und sehr zügig bei guter Fehlerkontrolle kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive oder-perzeptive Störung, kein Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein örtlich gut, zeitlich bezüglich Monat, Wochentag und Datum desorientierter, stark dissimulierender, nervöser, unruhiger und unsicherer Patient mit aufgrund von Formulierungschwierigkeiten zum Teil stockender Spontansprache mit folgenden kognitiven Befunden: Klinisch und testspezifisch steht eine ausgeprägte, modalitätsunabhängige Gedächtnisstörung im Sinne eines anterograd-amnestischen Syndroms im Vordergrund. Ebenfalls zeigen sich mittelschwere Aufmerksamkeitsdefizite (akzentuiert für die geteilte und selektive Aufmerksamkeit) und Einschränkungen der kognitiven Frontalhirnfunktionen (Konzeptwechsel, kognitive Flexibilität und Umstellfähigkeit, Interferenzfestigkeit). Intakt zeigen sich die psychomotorische Geschwindigkeit, bis auf die spontansprachlichen Auffälligkeiten die sprachlichen Funktionen inkl. Lesen, Schreiben, Rechnen und Konfrontationsbenennen, die Visuo-Konstruktion und -Perzeption sowie die Praxie. Im Vergleich zur neuropsychologischen Voruntersuchung in Stadt S haben sich die Befunde leider nicht verbessert, entsprechen zusammen mit der Verhaltensbeobachtung mit ausgeprägter Dissimulationstendenz und mangelnder Krankheitseinsicht weiterhin mittelschweren Funktionseinschränkungen vor allem bifronto-temporo-limbischer Hirnareale, passend zu der in Stadt S gestellten Diagnose einer dementiellen Entwicklung. Aufgrund der von der Ehefrau berichteten weitgehenden Unabhängigkeit im Alltag mit intakten ADL und nur leicht eingeschränkten IADL ist der Schweregrad vermutlich noch als leicht zu bewerten. Das neuropsychologische Ausfallsmuster, der Verlauf sowie die bildgebenden Befunde sind ätiologisch am ehesten vereinbar mit einer Alzheimer-Demenz und bereits optimal mit Donezepil medikamentös unterstützt. Ad Fahrtauglichkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese vor allem aufgrund der Aufmerksamkeitsdefizite, der eingeschränkten kognitiven Flexibilität und der Interferenzanfälligkeit weiterhin klar nicht gegeben. Da eine neurodegenerative Entwicklung als bestätigt angesehen werden muss, ist auch in Zukunft nicht mehr von einer genügenden Erholung der fahrrelevanten kognitiven Funktionen beim 79-jährigen Patienten auszugehen. Die Befunde wurden dem Patienten im Beisein der Ehefrau mitgeteilt, ebenfalls auch die Möglichkeit einer verkehrsmedizinischen Überprüfung durch das Straßenverkehrsamt, aber auch die sehr geringen Chancen, diese zu bestehen, betont. Hr. Y zeigte sich grundsätzlich damit gar nicht einverstanden, im späteren Verlauf meinte er dann aber, dass er es wohl akzeptieren müsse. Er möchte das weitere Vorgehen in der von Ihnen vorgeschlagenen Befundbesprechung besprechen.Ad Therapie: Dem Ehepaar wurde die Wichtigkeit regelmässiger körperlicher und kognitiver Betätigung ans Herz gelegt, ein Gedächtnistraining der Alzheimervereinigung empfohlen. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Fahrtauglichkeit bei dissoziativer Fugue ICD 10 F 44.1. Er sei heute hier um zu prüfen, wie belastbar er sei bezüglich der Arbeitsfähigkeit. Er habe vor dem Ereignis als Lieferwagenchauffeur gearbeitet, in seiner Abwesenheit sei ihm gekündigt worden. Vor dem 17.08.XXXX verfüge er über keinerlei Erinnerung, weder eigenanamnestisch noch episodisch. 2-malig habe er von Ereignissen aus der Vergangenheit geträumt, sich aber nicht daran erinnert. Auch bei Konfrontation mit Kindern, Fotos etc. stelle sich die Erinnerung nicht ein, dies sei sehr belastend für ihn. Ebenfalls empfinde er es sehr stark, dass sehr viel Schlechtes bei den Dingen sei, die er nun über sein früheres Leben lerne. Er habe von Beginn an Rechnen, Lesen und Schreiben können, ebenfalls prozedurale Abläufe wie z.B. Auto- oder Velofahren hätten sich initial leicht ungewohnt angefühlt, seien qualitativ aber problemlos durchführbar gewesen. Seitdem die Erinnerung wieder eingesetzt habe, habe er keine Gedächtnisprobleme bemerkt, könne Neues erlernen und auch erinnern. Ebenfalls habe er keine sprachlichen Probleme oder Einschränkungen gemerkt, keine Wortfindungsstörungen. Die Konzentration sei in der Dauer stark eingeschränkt, auch könne er sich zum Teil Dinge nicht merken, weil die Gedanken abschweifen würden. Im Alltag sei er ebenfalls nicht eingeschränkt, er wisse, wie man kochen, einkaufen oder den Haushalt erledigen müsse. Ebenfalls könne er Einzahlungen machen, die örtliche Orientierung sei gut, auch hier wisse er hat alles neu lernen, finde sich dann aber zurecht. Da er alles neu erlernen müsse, sei er am Abend jeweils total kaputt und stark ermüdet, teile sich Aufgaben ein und schreibe Termine auch auf, dies aber nur zur Sicherheit. Von Angehörigen sei berichtet worden, dass er früher sehr impulsiv gewesen sei, aktuell ruhig und ihn auch nichts aus der Ruhe bringen könne. Dies empfinde er auch so. Er schlafe sehr gut. Persönliche Anamnese: Keine Informationen zur Geburt und frühkindlichen Krankheitsgeschichte, nach Zeugnissen habe er die Schule ohne Repetitionen absolviert, keine Teilleistungsschwächen bekannt. Danach Beginn einer Lehre als Karosseriespengler, welche er abgebrochen habe. Bis zum Ereignis als Lieferwagenchauffeur gearbeitet. Der 48-jährige Linkshänder (von Angehörigen berichtet sei er dies immer gewesen) erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Er ist örtlich, zeitlich und situativ orientiert, kann über den Krankheitsverlauf, stattgehabte Untersuchungen und Geschehnisse seit dem 17.08.2015 zeitlich mit den Akten übereinstimmende, kohärente Angaben machen. Er wirkt (und berichtet dies auch) weniger belastet durch die ausgelöschten Erinnerungen denn durch die Unwissenheit über die Ursachen dieses Vorfalls, die ungewisse Zukunft und die negativen Ereignisse aus der Vergangenheit, an die er sich nicht erinnern kann. Er verfügt über eine sehr rasche Auffassungsgabe, Aufgaben können problemlos umgesetzt werden. Bei komplexeren oder mehrstufigen Aufgaben fällt ein im Vergleich zum sehr raschen kognitiven und psychomotorischen Arbeitstempo auf, dass er sich deutlich mehr konzentrieren muss und Mühe beim Absolvieren der Aufgaben hat. Er arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, die Konzentrationsspanne fällt aber relativ rasch ab, am Ende der Testung wirkt er müde und erschöpft. Affektiv schwingungsfähig verneint er Gefühle von Traurigkeit, aber Zukunftsängste. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst und einer initial ansteigenden, dann aber stagnierenden Lernkurve auch unter Einschaltung von 2 zusätzlichen Lerndurchgängen nicht über die altersübliche Merkspanne hinaus erlernt. Im verzögerten Abruf dann aber im Vergleich zur maximalen Lernleistung kein Abfall, intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor in den Proportionen mikrographisch, aber ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite korrekt kopierte komplexe geometrische Figur wird im verzögerten Spätabruf in den Grundzügen und mit einer knapp genügenden Anzahl an Details erinnert. Retrograde Amnesie für sämtliche Ereignisse vor dem 17.08.2015, Angaben zu darauf folgenden Ereignissen sind problemlos möglich. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Stark reduzierte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten ohne qualitative Auffälligkeiten, im Vergleich dazu fehlerfeste und genügende Leistung in der figuralen Modalität. Sehr rasches verbales Arbeitstempo, fehlersichere visuo-verbale Interferenzkontrolle. Im Vergleich zur einfacheren Aufgabe fällt aber ein Leistungsabfall auf. Intakte psychomotorische Geschwindigkeit ohne attentionale Defizite beim Absolvieren der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA), ebenfalls problemloser, sicherer Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit (TMT B). Klinisch fällt auch hier eine grössere Mühe bei der Aufgabe mit Anforderung an die geteilte Aufmerksamkeit auf, testspezifisch aber kein Abfall der Leistung. Leichte motorische Perseverationstendenz beim Kopieren der Luriaschlaufen. In der Daueraufmerksamkeit-Belastbarkeitsaufgabe zeigt sich eine regelmässige und fehlersichere Gesamtperformanz bei insgesamt genügender Konzentrationsleistung. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung zeigt sich eine sehr rasche, fehlersichere Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize, ebenfalls intakte und fehlerfreie Reaktionen auf gleichermassen auditive wie visuelle Reize möglich. Klinisch berichtet der Patient aber auch hier über grössere Mühe, welche auch klinisch beobachtbar sind. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion flüssige, unauffällige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen, phonematische oder semantische Paraphasien bei auch für komplexere Aufgaben gut gegebenem Sprach- und Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen- und Schreibfähigkeiten gelingt gut, keine Fingeragnosie, keine links-rechts-Störung. Visuokonstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird ohne Planungs- und Strukturierungsdefizite in den Proportionen mikrographisch, aber mit intaktem Gesamtergebnis kopiert. Keine Topographagnosie, keine Hinweise auf eine visuo-perzeptive Störung oder einen Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, belasteter, ansonsten verhaltensunauffälliger Patient mit reduzierter Belastbarkeit und folgenden kognitiven Befunden: Eine verbale Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen sowie stark eingeschränkte semantische und phonematische Ideenproduktionen. Sämtliche übrigen geprüften kognitiven Funktionen (Visuo-Konstruktion, Sprache, Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit und psychomotorische Geschwindigkeit) zeigen sich erfreulicherweise im altersentsprechenden Bereich.Diese Befunde entsprechen insgesamt leichten Einschränkungen links fronto-temporaler Hirnareale, passend zu der aktuell im Vordergrund stehenden schwierigen psychosozialen Situation. DD ist eine dadurch bedingte Akzentuierung vorbestehender Teilleistungsschwächen ebenfalls möglich. Ad Arbeitsfähigkeit: Aus kognitiver Sicht ist diese aktuell aufgrund reduzierter Belastbarkeit und der Gesamtsituation vermutlich nicht gegeben, dies muss aber vor allem durch Sie beurteilt werden. Bei besserer Belastbarkeit ist bei insgesamt intakten zugrunde liegenden kognitiven Funktionen ein Wiedereinstieg im Beruf als Lastwagenchauffeur sicherlich möglich. Als limitierend beim Berufseinsteig generell sind die Lernschwäche und die reduzierte Belastbarkeit zu erwähnen. Ad Fahrtauglichkeit: Diese ist aus kognitiver Sicht ebenfalls bei intakten fahrrelevanten neuropsychologischen Funktionen in ausgeruhtem Zustand gegeben. Neuropsychologische Verlaufskontrolle bei Bedarf. Neuropsychologische Untersuchung bei Syndrom der inadäquaten Arztehepaar-Sekretion bei Stress durch Unfall/Krankheit. DD bei SA er-ein Name mit progredienter Agitiertheit, Übelkeit, Erbrechen, persistierendem Schwindel seit Verkehrsunfall 07.15 mit leichtem Schädel-Hirn-Trauma und benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel des rechten posterioren Bogenganges EM 08.2015. Aufgrund der türkischen Muttersprache der Patientin bei deutlich reduziertem Verständnis der deutschen Sprache zeigt sich die Anamneseerhebung deutlich erschwert, Angaben zu Verlauf und Beginn der kognitiven Problematik sind nun unsicher eruierbar. Aktuelle Angaben: Seit einem Autounfall mit Schädel-Hirn-Trauma 08.15 verspüre sie einen starken Schwindel, vor allem am Morgen. Seither würde sie sehr viel schneller müde werden, könne nicht mehr mehrere Sachen gleichzeitig erledigen und vergesse Aufträge oft unmittelbar. Sie arbeite zusammen mit dem Ehemann zu 100 % im eigenen Restaurant in der Küche. Dies klappe soweit gut. Die Tochter habe bemerkt, dass sie nach dem Unfall empfindlicher gewesen sei. Es gehe ihr langsam immer besser. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich eine örtlich, zeitlich und situativ orientierte, müde Patientin türkischer Muttersprache und (bei deutlich eingeschränktem deutschen Sprachverständnis insgesamt eingeschränkt validen) folgenden kognitiven Befunden: Eine leichte verbale Lernschwäche bei intaktem Abruf und Wiedererkennen, eine leicht eingeschränkte semantische Wortflüssigkeit bei intakter figuraler Ideenproduktion, eine psychomotorische Verlangsamung und aufgrund des Schwindels deutlich eingeschränkte Belastbarkeit. Keine visuo-konstruktive oder-perzeptive Störung, keine Hinweise auf einen Neglect, keine Anomie oder Dysgraphie. Insgesamt entsprechen diese Befunde Funktionseinschränkungen vor allem links fronto-temporaler Hirnareale im Rahmen der reduzierten Belastbarkeit bei persistierendem Schwindel nach leichtem SHT 08.15 ohne Hinweise auf hirnorganische Verletzungen bei blandem MRI Schädel. Aus kognitiver Sicht ergeben sich keine weiteren Empfehlungen. Die Patientin arbeitet bereits wieder zu 100 % im eigenen Betrieb, berichtet, sich dabei wohl zu fühlen und mit Unterstützung des Ehemannes die notwendige Leistung erbringen zu können. Es wurde ihr nahegelegt, sich Pausen zum Ausruhen zu schaffen. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird auf erneute Anmeldung und mit türkischem Dolmetscher bei persistierender eingeschränkter Belastbarkeit empfohlen. Neuropsychologische Untersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei St.n. einmaligem komplex-fokalem Anfall mit motorischen Entäusserungen der linken Körperhälfte mit reduzierter Vigilanz sowie postiktaler Verwirrtheit bei St.n. traumatischem chronischem bis subakutem Subduralhämatom rechtshemisphärisch unter OAK mit Marcoumar am 31.07.2015 und St.n. 2 Bohrloch-Trepanation-Hämatom-Evakuation am 01.08.2015. In Absprache mit Dr. X habe er das Keppra sukzessive ausgeschlichen, nehme es seit dem 13.10. nicht mehr ein. Keine epileptischen Geschehnisse, er sei nicht mehr so müde. Eventuell habe er seither einen leicht tieferen Blutdruck als früher. Er fühle sich aktuell so wohl wie noch nie, auch wenn er den ganzen Sommer benötigt habe, um wieder so fit wie jetzt zu sein. Aktuell habe er noch leicht weniger Kraft, die Physiotherapeutin sei aber sehr zufrieden mit ihm und habe die Therapie gestern abgeschlossen. Da seine Söhne ihn nach der Rehabilitation die Wahl gestellt hätten, entweder in ein Altersheim zu gehen oder wieder komplett selbstständig zu Hause zu sein, habe er (aktuell ohne Auto erschwert) ständiges Training durch das alleinige Erledigen des Haushalts inklusive Einkaufen, Kochen und Putzen. Dies klappte alles problemlos, auch habe er die finanziellen Angelegenheiten wieder ohne Mühe übernommen. In Bezug auf die geistige Leistungsfähigkeit habe er im Spital bemerkt, dass ihm zum Teil Namen nicht mehr eingefallen seien, dies sei nun aber wieder gut. Gedächtnisverlust habe er nie bemerkt, keine Wortfindungsstörungen. Keine Veränderungen in der Konzentrationsfähigkeit oder der geistigen Geschwindigkeit. Er ermüdete jetzt nicht mehr als früher, alles sei wieder genauso wie vorher. Persönliche Anamnese: Verwitwet, lebt allein. 2 Söhne. Regelrechte Schulzeit ohne Teilleistungsschwächen gefolgt von einer Lehre als Automechaniker, in der eigenen Karosserie gearbeitet, pensioniert. Aktuelle Medikation: L. 15 mg 1-0-0, Votum 20-25 mg 1-0-0, Salofalk 500 mg 1-1-1, Torasemid 10 mg 1-0-0, Atenolol 100 mg 1-0-0, Pantoprazol 40 mg 1-0-0. Der 83-jährige Rechtshänder erscheint in Begleitung eines Rotkreuzfahrers pünktlich zum vereinbarten Termin. Er hat Mühe beim Aufstehen, geht langsam, aber sicher. Er berichtet, dass die Gangunsicherheit von einer gekappten Achilles-Sehne vor 25 Jahren herrühre. Er ist örtlich, zeitlich und situativ vollumfänglich orientiert, berichtet differenziert, zeitlich mit den Akten übereinstimmend und ohne Verharmlosungstendenz von den stattgehabten Untersuchungen und Resultaten. Die Stimme ist hyperphon, aber weder verlangsamt noch qualitativ im Sinne von phonematischen oder semantischen Paraphasien oder Wortfindungsstörungen auffällig. Sprach- und Instruktionverständnis sind bis auf eine offenbare Hörproblematik auch für komplexere oder mehrstufige Aufgaben problemlos gegeben. Hr. Y hat seine Brille nicht dabei, weshalb er zum Teil große Mühe mit schriftlichen Aufgaben hat. Kognitiv verfügte über eine sehr rasche Auffassungsgabe, kann Aufgaben bei intakter Fehlerkontrolle gut umsetzen. Bei sehr hohen Anforderungen an die eigene geistige Leistungsfähigkeit regt er sich über Fehler auf, was zum Teil die Aufgaben beeinflusst. Insgesamt aber keine Hinweise auf eine Impulskontrollstörung, adäquate Einschätzung der eigenen kognitiven Ressourcen, aber auch Grenzen. Affektiv positiv, keine Hinweise auf eine depressive Verstimmung. MMS: 30/30. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht assoziative 10-Wortliste wird mit einer verminderten Merkspanne erfasst, dann aber über 4 Durchgänge bis zum Maximum erlernt. Alters- und ausbildungsangepasst intakte Lernleistung. Im Vergleich dazu kein signifikanter Abfall im verzögerten Abruf, eine Intrusion. Intaktes Wiedererkennen. Eine zuvor problemlos und rasch kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen gut und mit einer genügenden Anzahl an Details erinnert. Angaben zur persönlichen und kranken Anamnese gelingen problemlos und nachvollziehbar.Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte phonematische, semantische und figurale Ideenproduktionen, rasches verbales Arbeitstempo und intakte visuo-verbale Interferenzfestigkeit mit 2 Fehlern. In der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit zeigt sich eine rasche psychomotorische Geschwindigkeit, die Aufgabe kann trotz deutlicher Probleme ohne Brille in der erwarteten Zeit absolviert werden. Ebenfalls zeigt sich ein sicherer und fehlerfester Konzeptwechsel in der komplexeren Variante zur Prüfung der Umstellfähigkeit bei einem Fehler. In der computergestützten Aufmerksamkeitstestung sehr rasche Reaktionsgeschwindigkeit auf selektive Reize ohne Fehler. In der geteilten Aufmerksamkeitsaufgabe zeigen sich verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten auf auditive und visuelle Reize, aber zu Gunsten einer sehr guten Fehlerkontrolle, weder Fehler noch Auslassungen sind zu objektivieren. Sprache und sprachassoziierte Funktionen: In der Interaktion hyperphone, flüssige Spontansprache ohne Wortfindungsstörungen, semantische oder phonematische Paraphasien. Auch für komplexere oder mehrstufige Aufgaben problemlos gegebenes Instruktionsverständnis. Die kursorische Prüfung der Lese-Rechen-und Schreibfähigkeiten gelingt unauffällig. Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine einfache geometrische und sich überlagernde Figuren können problemlos erfasst und rasch kopiert werden. Insgesamt keine Hinweise auf eine visuo-konstruktive Störung, kein Neglect. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Untersuchung präsentiert sich ein allseits orientierter, kooperativer, leicht ungeduldiger, aber seine kognitiven Fähigkeiten adäquat einschätzender, sehr motivierter Patient mit hohen Anforderungen an die eigenen Leistungen mit folgenden kognitiven Befunden: Eine leicht eingeschränkte verbale Merkspanne sowie leicht verlangsamte Reaktionsgeschwindigkeiten in der computergestützten Testung der geteilten Aufmerksamkeit zu Gunsten einer sehr guten Fehlerkontrolle. Alle übrigen geprüften Befunde (verbales und figurales Gedächtnis, verbale und visuelle Ideenproduktionen, psychomotorische Geschwindigkeit, Visuo-Konstruktion und -Perzeption, Interferenzfestigkeit und Sprache) zeigen sich erfreulicherweise im altersentsprechenden Rahmen. Insgesamt entsprechen diese Befunde zusammen mit der im Verhalten auffallenden leichten Ungeduld insgesamt leichten Funktionseinschränkungen rechts frontaler Hirnareale, gut passend zu den Folgen des rechtshemisphärischen subduralen Hämatoms. Insgesamt sehr erfreulicher Verlauf beim älteren Patienten nach nur 3 Monaten. Aus rein kognitiver Sicht ist die Fahrtauglichkeit wieder gegeben. Eine neuropsychologische Nachkontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten. Neuropsychologische Verlaufsuntersuchung vor allem mit Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen rechts fronto-parieto-temporaler und fronto-subkortikaler Hirnareale und mittelschwerer depressiver Störung (inzwischen remittiert) bei Status nach zerebrovaskulärem Insult 1991 i.R. einer Vaskulitis (MCA-Infarkt rechts) und symptomatischer fokaler Epilepsie bei komplex-fokalen epileptischen Anfällen mit postiktalen Verwirrtheitszustand 02.10.XXXX und Verdacht auf rezidivierende einfach-fokale Anfälle in Form visueller Auren, DD isolierte Migräne-Aura. Nach der neuropsychologischen Voruntersuchung sei ihr ganzes System zusammen gestürzt. Sie sei einerseits schockiert, andererseits sehr erleichtert gewesen, dass sie aus ihrem Alltag gerissen worden sei. Sie sei hervorragend betreut worden durch Dr. X, habe im letzten halben Jahr mit Ihrer Hilfe stark am Abbau ihrer Schuldgefühle und der Überforderung arbeiten können. Ihr Arbeitsplatz, über den sie sich auch zu einem großen Teil definiert habe, sei ihr nun gekündigt worden. Dies zu akzeptieren sei ihr anfänglich sehr schwer gefallen, insgesamt sei sie nun aber froh darüber. Sie wisse mittlerweile nicht mehr, wie sie alles geschafft habe, sie wäre zu langsam und könne parallele Reize nahezu nicht verarbeiten. Eine IV-Anmeldung sei erfolgt, aktuell hängig. Sie besuche aktuell einmal wöchentlich das Tageszentrum von 10 bis 15 Uhr, wo sie am Morgen in der Küche arbeite, am Nachmittag töpfere. Nach so einem Tag sei sie jeweils fix und fertig, aber sehr froh über die Struktur, da sie sich gebraucht fühle, aber ohne die Verantwortung und den Druck des ersten Arbeitsmarktes. Sie habe auch mittlerweile wieder vieles im Haushalt übernehmen können, es stünden aber weiterhin ausgeprägte Planungs-und Strukturierungsprobleme im Vordergrund. So stehe sie morgens zeitig auf, bis sie dann aber parat für den Tag sei, benötige sie viel Zeit. Bei der Arbeit fühle sie sich trotz Dual-Tasking wohl, da sie nicht die Verantwortung dafür trage, dass das Essen rechtzeitig auf dem Tisch sei, sie eine fixe Ansprechperson habe, der sie auch Fragen stellen könne, und sie sich ungestört auf eine Tätigkeit konzentrieren könne. Werde sie in einer Tätigkeit gestört, werfe sie dies völlig aus der Bahn. Die 52-jährige Rechtshänderin erscheint allein und pünktlich zum vereinbarten Termin. Sie wirkt weiterhin fröhlich, berichtet flüssig, kohärent und differenziert über die Zeit seit der Voruntersuchung. Beim Berichten über die anstrengenden vergangenen Monate wirkt sie aber sehr belastet, es fällt ein Gedankenkreisen und in diesem Rahmen Gedankensprünge und Faden- verlieren auf. Sie arbeitet sehr motiviert und kooperativ mit, initial erscheint sie auch besser belastbar als in der Voruntersuchung, nach bereits 30 Minuten fällt aber klinisch und testspezifisch ein massiver Abfall der Konzentrationsleistung bei sehr motiviertem und sorgfältigem Arbeitsstil auf. Trotz diesem stehen unverändert zur Voruntersuchung im Vordergrund ausgeprägte Planungs- und Strukturierungsdefizite, die Patientin benötigt sehr viel Zeit und kognitive Ressourcen, um ihr Vorgehen zu planen. Kognitiv nicht verlangsamt verfügte sie über eine rasche Auffassungsgabe, Aufgaben können problemlos umgesetzt werden. Bei Anforderungen an die geteilte Aufmerksamkeit ermüdet Fr. Y sichtbar mehr als bei einfachen Aufgaben. Affektiv wirkt sie weiterhin belastet, im Vergleich zur Voruntersuchung aber massiv stabiler, sie verfügt über Strategien zum Umgehen des Gedankenkreisens, blickt positiv in die Zukunft und kann sich auch von den immer noch ausgeprägten Selbstzweifeln und sehr hohen Anforderungen an die eigene Leistungsfähigkeit distanzieren. Gedächtnis: Eine auditiv präsentierte, nicht-assoziative 10-Wort-Liste wird mit einer intakten Merkspanne erfasst und einer aktuell adäquat ansteigenden, mit 2 zusätzlichen Lerndurchgängen das Maximum erreichenden Lernkurve insgesamt genügend erlernt. Qualitativ steht im Vordergrund eine große Mühe, eine Strategie zum Erlernen der Worte zu finden bei intakter Gedächtnisleistung. Im verzögerten Abruf volle Punktzahl bei ebenfalls intaktem und sicherem Wiedererkennen. Eine zuvor mit ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten kopierte einfache geometrische Figur wird im verzögerten Abruf in den Grundzügen ohne genügende Anzahl an Details erinnert. Persönliche und Angaben zum Krankheitsverlauf gelingen problemlos und nachvollziehbar. Kognitive Frontalhirnfunktionen: Qualitativ und quantitativ intakte semantische und phonematische Wortflüssigkeiten, vergleichbar zur Voruntersuchung. In der figuralen Modalität kann aktuell eine genügende Anzahl an Figuren produziert werden, bei aber verminderter Fehlerkontrolle. Leicht rascheres, altersentsprechend aber immer noch reduziertes verbales Arbeitstempo bei aktuell intakter visuo-verbaler Interferenzfestigkeit. Auch hier ist beim Absolvieren der komplexeren Variante klinisch eine erhöhte Konzentrationsleistung nötig. Bei der Aufgabe zur gerichteten Aufmerksamkeit (TMTA) zeigt sich eine ausgeprägte psychomotorische Verlangsamung, sogar leicht akzentuiert zur Voruntersuchung. Aufgrund dieser gelingt auch die Aufgabe zur Umstellfähigkeit und kognitiven Flexibilität (TMT B) schlechter als in der Voruntersuchung bei anfänglich intaktem Konzeptwechsel. Bei einem Fehler gerät Fr. Y aber aus dem Konzept, findet auch mit Unterstützung nicht mehr zurück und macht weitere Fehler. Aufgrund zu diesem Zeitpunkt bereits massiv reduzierter Belastbarkeit und erhöhter Ermüdung wurde auf die Durchführung der computergestützten Aufmerksamkeitstestung sowie der Daueraufmerksamkeitsüberprüfung verzichtet.Visuo-konstruktive Fähigkeiten: Eine komplexe geometrische Figur wird vergleichbar zur Voruntersuchung als Ganzes nicht erfasst, stark verlangsamt und mit großer Mühe sowie ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten insgesamt defizitärer kopiert. Anlässlich der aktuellen neuropsychologischen Verlaufsuntersuchung präsentiert sich eine allseits orientierte, freundlich und zugewandte, kognitiv nicht mehr verlangsamte, aber weiterhin stark reduzierte belastbare Patientin mit deutlich stabilerem Affekt und folgenden kognitiven Befunden: Im Vordergrund stehende ausgeprägte Planungs- und Strukturierungsdefizite, eine psychomotorische Verlangsamung und eine eingeschränkte kognitive Flexibilität, eine verminderte figurale Ideenproduktion und eine leichte visuelle Abrufschwäche. Im Vergleich zur Voruntersuchung zeigt sich ein insgesamt erfreulicher Verlauf mit vor allem besseren kognitiven Ressourcen und Strategien, mit der insgesamt massiv verminderten Belastbarkeit umzugehen. Testspezifisch haben sich die Befunde aber leider nicht verbessert, entsprechen weiterhin mittelschweren bis schweren Funktionseinschränkungen rechts fronto-parieto-temporaler und fronto-subkortikaler Hirnareale. Bei deutlich verbessertem klinischem Zustandsbild, aber weiterhin im Vordergrund stehender stark verminderter Belastbarkeit und funktionell sehr gut zu den kognitiven Ausfällen nach MCA-Infarkt rechts passenden Befunden sind die Befunde ursächlich auf den rechtsseitigen Infarkt zurückzuführen, die klinisch sichtbare Verbesserung der erfolgreichen Behandlung der Depression/Überforderungssituation zuzuschreiben. Ad Arbeitsfähigkeit: Aufgrund der Stabilität der Befunde und der weiterhin dominierenden ausgeprägten Planungs- und Strukturierungsdefiziten ist eine Arbeitsfähigkeit im ersten Arbeitsmarkt wie in den letzten Jahren von der Patientin durchgeführt auch aus kognitiver Sicht weiterhin nicht realistisch. Nach über 25 Jahren nach Infarkt, in welchen die Patientin beruflich aufgrund der Natur ihrer Arbeitstätigkeit (Dual-Tasking, Planung) vermutlich bereits seit Jahren überfordert war, ist von einer relevanten Verbesserung leider nicht mehr auszugehen. Eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt erscheint auch bei im Alter abnehmenden Kompensationsmechanismen nicht mehr realistisch. Wie bereits in der Voruntersuchung beschrieben erscheint (und wird auch von der Patientin gewünscht) eine serielle, eher handwerkliche Arbeit ohne Zeitdruck und Stress im geschützten Rahmen mit mäßigen Anforderungen an die kognitive Leistungsfähigkeit sinnvoll und zumutbar. Bei besserer Belastbarkeit kann in diesem Rahmen eine Anpassung des Pensums im Rahmen eines praktischen Arbeitsversuchs geklärt werden. Eine neuropsychologische Verlaufskontrolle ist nicht geplant, wird bei Bedarf aber gerne angeboten.