Vorbemerkung Die Anmeldung war am durch die Mutter erfolgt. Erstgespräch war am. Die weitere Termingestaltung war sehr langwierig, sodass erst am das Schlussgespräch stattfinden konnte. Fragestellung Hr. Y hat Probleme in der Schule, macht seine Aufgaben unregelmäßig, er ist unkonzentriert, dauernd in Bewegung; große Mühe, still zu sitzen. Hr. Y ist leberkrank, kann keine Medikamente nehmen. Eventuell schulische Unterforderung. Lehrerin empfehle SPD. Ausgangslage Hr. Y wächst zusammen mit einem jüngeren Halbgeschwister, mit seiner Mutter und seinem Adoptivvater auf. Die Familie war 2007 aus dem Großraum Stadt B in die Schweiz umgezogen. Der leibliche Vater von Hr. Y war vor sieben Jahren verstorben. Die Eltern hatten sich getrennt, als Hr. Y 1 Jahr alt war. In Stadt D erfolgten aus verschiedenen Gründen zahlreiche Abklärungen: - ADHS? - Leberkrankheit - einäugiges Sehen Die Untersuchungsunterlagen wurden erbeten, liegen uns aber noch nicht vor. Es wurde von der Mutter berichtet, dass man zum Schluss gekommen war, dass kein ADHS vorläge und dass man, wegen der bestehenden Leberkrankheit sowieso nicht medikamentös, etwa mit Ritalin, behandeln könne. Das einäugige Sehen müsse als solches hingenommen werden. Schulisch seien die Leistungen in Stadt D in der ersten Klasse im oberen Bereich gelegen. Der Schulverlauf sei positiv gewesen, weil die Lehrpersonen mit Hr. Y speziellen Verhaltensweisen umgehen konnten. Insgesamt sei Hr. Y immer gerne zur Schule gegangen, auch zu seiner Lehrerin, Fr. M, die streng, aber nett sei. Fr. M berichtete, dass Hr. Y ein liebenswerter Knabe sei, der durch seine Umtriebigkeit oft den Unterricht unwillentlich störe, bei Ermahnungen einsichtig sei, die Vorgaben aber meist nur kurz eingehalten könne. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich lernte Hr. Y als freundlichen, sehr mitteilsamen und originellen Knaben kennen, der Phasen extremer Unruhe zeigen konnte. So führten wir den Wortschatztest durch, während er auf dem Mini-Trampolin hüpfte und dies ganz toll fand. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit (HAWIK III) war insgesamt durchschnittlich bei starker Diskrepanz zwischen dem Verbalteil (VT: WP 118) und dem Handlungsteil (HT: WP 87). Die schriftliche Arbeitsgeschwindigkeit (ZST und SS) lag im oberen Durchschnittsbereich. Seine auditiven (WP 10) und visuellen Kurzzeitgedächtniswerte (ZST-R: WP 12) waren durchschnittlich bis gut. Unablenkbarkeit (UA) und Arbeitsgedächtnisleistungen lagen im oberen Durchschnittsbereich. Während der Testwert für die visuell-seriell-inhaltlichen Funktionen (BO: WP 9) im unteren Durchschnittsbereich lag, gelang das visuell-bildliche Differenzieren von Alltagsgegenständen (BE) grenzwertig (WP 8). Die flächige (FL: WP 6) und visuo-konstruktiven (MT: WP 5) visuellen Wahrnehmungsorganisationsfunktionen erbrachten die niedrigsten Testwerte und wiesen auf Teilleistungsschwächen in diesen Bereichen hin. Ebenfalls das Ergebnis des Benton-Tests gab Hinweise auf eine Störung im Bereich der visuellen Verarbeitung (Kurzzeitgedächtnis für Formen und Gestaltreproduktion). Entsprechend zeigte er sich ratlos, wenn er Tiere zeichnen sollte. Er suchte nach geeigneten Vorlagen und zeichnete schnell bis hastig erledigend. Auffällig war, dass er einzelne Tiere auf dem Blatt jeweils mit Querstrich vom nächsten Tier trennte und sie jeweils beschriftete, wie wenn die Eindeutigkeit des Gemalten mit der sprachlichen Ergänzung erst für ihn hinreichende Prägnanz bekam. Im emotionalen Bereich wurde deutlich, dass Hr. Y durch frühe Traumatisierungen und Geborgenheitsthematik sehr in innerer Beunruhigung war. Er präsentierte sich selbstsicher, stand aber innerlich auf unsicherem Boden. Er suchte durch hohe Aktivität und häufige Kontaktsuchen sein inneres Gleichgewicht zu stabilisieren, wobei er selbst Mühe hatte, an einem Ort zu verweilen. Fachliche Beurteilung Das Leistungsprofil im HAWIK gibt Hinweise auf eine mögliche ADHS-Problematik. Das Zusammenwirken von mehreren Störungsvariablen, psychomotorische, psychodynamische und visuell-funktionelle, sowie mögliche Auswirkungen einer Leberstörung bringen den Knaben immer wieder in so hohen, inneren Druck und in äußere Unruhe, dass die Frage der schulischen Integrierbarkeit im regulären Unterricht auch im Hinblick auf die im künftigen Schulstoff immer komplexer verknüpften Inhalte, sich immer dringender stellt. Ziel ist für den Knaben und sein beschriebenes Bedarfsprofil, die angemessenen Rahmenbedingungen schulisch zu schaffen oder, falls nicht möglich, extern zu finden. Empfehlungen - Logopädische Abklärung/Therapie mit der speziellen Frage von Kompensationsstrategien für das bisher einäugige Sehen. - Augenärztliche Abklärung der Verbesserung des Stereo-Visus und der Frage, ob und wie die Sehkraft des einen Auges gesteigert werden kann. Neu angepasste Brille? - Psychomotorische Abklärung. Schwerpunkt Grapho-Motorik, Taktilkinästhetik (z.B. Zunge raus bei Anstrengung). Die Eltern melden sich in der Psychomotorik-Stelle Klinik K an. - Psychotherapie des Knaben und der Mutter, mit Therapie von frühen Traumatisierungen von Kind und Mutter. Hinweise auf Klinik K in Stadt B wurden den Eltern gegeben. - Erziehungsberatung der Eltern. Die Eltern und die Lehrerin befürworteten diese Maßnahmen. Die Herausforderungen des Knaben und der Erziehungspersonen sind auf verschiedenen Ebenen mit medizinischen Themen in Verbindung, sodass hier als sinnvoll erachtet wird, dass Hr. Y in der Abteilung Entwicklungspädiatrie des Krankenhaus K bei Dr. X in ärztlicher Gesamtschau dieser Themen untersucht wird: - Auswirkungen der Leberkrankheit auf die Aufmerksamkeit - Differentialdiagnose der starken Unruhe und der Störung der Aufmerksamkeit - Unterstützende Medikation? - Verbesserung/Kompensation des einäugigen Sehens? - Angemessene Förderung und Beschulung? Die Eltern wurden Anfang Juli schriftlich gebeten, die Anmeldung zu dieser Abklärung baldmöglichst vorzunehmen. - Die Suche nach einer geeigneten Sonderschule (wie St. Johann in Stadt Klingnau) sollte, parallel zur Begleitung der aktuellen Entwicklung, durch die Schulleitung/Schulpflege, in Zusammenarbeit mit den Eltern begonnen werden, um bei Bedarf, keine Anmeldefrist zu versäumen. - Runder Tisch für eine Standortbestimmung und die weitere Förderplanung wird für nach den Herbstferien empfohlen. Möglicherweise wird eine Legasthenieabklärung notwendig sein. Ausgangslage Hr. Y wächst mit seinen Eltern auf. Er wurde regulär eingeschult. Beide Eltern sind berufstätig. So wurde er tagsüber zeitweise von seinen Großeltern betreut. Hr. Y hatte nach Schulbeginn den Eltern gegenüber starke Versagensängste geäußert. Dass andere Kinder schon Fertigkeiten zeigten, die er noch nicht hatte, ängstigte ihn damals sehr. In dieser Zeit hatte er in diesem Zusammenhang gelegentlich eine nasse Hose gehabt. Die Eltern hatten sodann die Kinderärztin Dr. X aufgesucht, welche die Konsultation beim Schulpsychologischen Dienst empfahl. Die Mutter berichtete, dass Hr. Y auch sonst sich ängstlich zeige. So habe er kürzlich in der Dämmerung in der Dusche vor Angst geschrien, weil ein Schattenwurf, von einem Autoscheinwerfer erzeugt, ihm als bedrohliches Gesicht erschien. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich erlebte Hr. Y als freundlichen, etwas angespannt wirkenden Knaben. Die allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit lag im Durchschnittsbereich. Die Arbeitsmotivation war gut. Gelegentliche Ängstlichkeit, eine Aufgabe nicht zu schaffen, konnte ihn beunruhigen. Vereinzelt beklagte er sich, dass ein Lehrer seine Ergebnisse als falsch oder nicht so gut wie die seiner Klassenkameraden bewertete. Er schien dadurch verunsichert, beunruhigt und gekränkt zu sein. Die visuo-graphomotorische Geschwindigkeit war bei Zeichen (Schriftvorformen) verlangsamt. Beim Labyrinth-Test zeigte sich dies jedoch nicht in der Strichführung. Dies legte den Schluss nahe, dass die intermodale Funktion der Formerfassung, der Symbolabstraktion und deren Übertragung in die motorische Ausführung beeinträchtigt ist und er dies wie einen hemmenden und kränkend erlebten Mangel erlebte. erzählte, dass er sich oft für dumm halte und meine, er müsse sich deshalb schwer bestrafen. Er tue das dann aber nicht, weil er den Eltern nicht wehtun wolle. Immer wieder habe er Angst, dass seine Eltern tot sein könnten. Das sei sehr schlimm und er sei immer wieder erleichtert, wenn dies nicht so sei. Nachts liege er oft, aus Angst vor Monstern, wach und fühle sich von ihnen bedroht, dass diese ihn zerstören könnten. In den Schutz des elterlichen Bettes könne er nicht flüchten, eben weil die Monster ihn ja dann auf dem Weg dorthin sehen könnten. So liege er oft schweißnass und reglos, alleine und wie ausgeliefert in seinem Bett. so wurde während der Abklärung berichtet, sei seit einiger Zeit kein Thema mehr. habe auch schulisch ein besseres Selbstbewusstsein entwickelt. Fachliche Beurteilung - Behandlungsbedürftige Angstsymptomatik - Auffällige Visuo-Graphmotorik Empfehlungen - Psychotherapie und Elternberatung. - Psycho-Motorische Abklärung mit Schwerpunkt Visuo-Graphomotorik. Es wird weiter empfohlen, die Entwicklung des Schriftsprachbereiches im Auge zu behalten. Die Untersuchungsergebnisse wurden mit der Mutter eingehend besprochen. Sie stimmte den empfohlenen Maßnahmen zu. Sie wollte für einen Therapieplatz suchen. Fragestellung wurde von ihrer Lehrerin, Fr. Y, in Absprache mit den Eltern zur Abklärung einer Dyskalkulie beim SPD angemeldet. Starke körperliche Unruhe, der Aufmerksamkeitsbereich und die soziale Integration warfen Fragen für ihre angemessene, weitere schulische Laufbahn auf. Aus dem von der Lehrerin verfassten Bericht sind deutliche Hinweise auf den großen Bewegungsdrang von ersichtlich und die Besorgnis um ihre weitere schulische Entwicklung. Ausgangslage Unsere früheren Ergebnisse und Empfehlungen sind im Bericht vom 15.06.2007 dargelegt. erhält derzeit drei UME Stunden im Sprachbereich und Psycho-Motoriktherapie (Raumorientierung/Seitendominanz). Sie wächst mit ihrem Bruder bei ihren Eltern auf. Der schulische Verlauf erschien bisher ausgesprochen positiv und steht in direktem Zusammenhang zur straffen und konsequenten Führung durch ihre Lehrperson und durch die optimal kombinierten Sprach-UME-Stunden bei der Logopädin. Die familiäre Situation ist inzwischen insofern verändert, als die Familie nun mit der Jugend- und Familienberatungsstelle eng zusammenarbeitet und Familienbegleitung hat. Seither habe sich auch die persönliche Situation von in Richtung weniger Unruhe und auch besserer sozialer Integration in der Klasse unter aktiver Lenkung der engagierten Lehrerin deutlich verändert. Es brauche aber permanente pädagogische Führung, um im Rahmen der Aufgaben und integriert in der Klasse zu halten. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich erlebte in der Untersuchung - zwar meist in Bewegung - aber meist lenkbar und interessiert dabei liebenswürdig und bezogen. konnte sich aber - in der Zweier-Situation - häufig dennoch konzentrieren bei klarer, nachdrücklich formulierter Aufgabenstellung und Interesse. Verfolgte sie eigene Interessen, so war sie gelegentlich schwer von ihrem Vorhaben direkt abzubringen. Die Arbeitsgeschwindigkeit war im Test (ZST) altersentsprechend. zeigte im Test (CFT 1) einen durchschnittlichen Intelligenzwert. Im K-ABC (SIF 92) zeigte sie eine gute, visuelle Gestaltschlussfähigkeit (GS, 12) wie auch einen überdurchschnittlichen Testwert bezogen auf das räumliche Gedächtnis (RG, 14). Einzelheitliche Funktionen erschienen unterdurchschnittlich (SED 81), während ganzheitliche Funktionen insgesamt durchschnittlich zur Verfügung standen (SGD 99). Es zeigten sich grenzwertige Ergebnisse im Umgang mit zu handhabenden Dreiecken (DE, 7) oder mit in der Vorstellung zu bewegenden geometrischen Figuren (BE, 7). Bei den Dreiecken legte mehrere Figuren völlig anders als die Vorlage. Die auditiven und visuellen Kurzzeit-Gedächtnistestwerte waren stark reduziert. Der Testwert für die Visuo-Motorische Koordination beim Dreiecke (DE, 7) nachlegen war grenzwertig und beim Handbewegungen nachmachen (HB, 6) unterdurchschnittlich. Die Handbewegungen und die Raumorientierung waren noch unsicher. Dies sind Gründe, warum die Psycho-Motoriktherapie besucht. Der Testwert für das visuelle Arbeitsgedächtnis war reduziert. Die weitere Frage entstand: Sieht nicht gut oder verarbeitet sie unsicher oder beides. Im Rechentest ZAREKI für die 2. Klasse wurde eine Dyskalkulie klar ausgewiesen. Im emotionalen Bereich war zugewandt und interessiert. Sie war aber auch dauernd in Bewegung, was auf große innere Spannung und innere Unruhe hinwies. Fachliche Beurteilung Bei besteht eine Dyskalkulie, welche spezielle Förderung bedarf. Unter den nahezu optimalen pädagogischen Bedingungen durch die Lehrerin und die Logopädin (UME) sowie der geringen Klassengröße hat sich im Verhalten deutlich weiterentwickelt. Soziale Integration sei seit der Familienbegleitung verbessert. sei deutlich ruhiger von innen heraus, seit mehr Struktur auch in ihren Alltag gebracht wurde. Dennoch sei im Leistungs-Verhalten nach wie vor auffällig, eben derzeit graduell weniger. Bei Veränderungen in ihrem Lebensrahmen oder bei schulischen Abläufen zeige sich dies in Verhalten, einem Seismographen ähnlich. Sie braucht überschaubare klare Strukturen und Abläufe. Es besteht eine erhebliche soziale Beeinträchtigung. In den Testergebnissen zeigten sich weiter deutliche Schwächen bei den exekutiven Funktionen, wie auch bei der auditiven Aufmerksamkeits- und Gedächtnisspanne, sowie starke Probleme in der Steuerung der inneren Unruhe und der Motorik. Dies sind alles mögliche Anteile einer Aufmerksamkeitsproblematik. Psycho-Motorische und sprachliche Probleme sind bereits dokumentiert und erhält dafür Therapien. Empfehlungen - Dyskalkulietherapie im Rahmen der IS. - Ärztliche ADHS-Abklärung, allfällige medikamentöse Unterstützung der Selbststeuerung und der Aufmerksamkeitsfunktionen. Logopädin, setzte sich bereits, zusammen mit der Mutter für eine Abklärung im ein. - Psychotherapie (Problem der Kostendeckung besteht. Eltern organisieren; siehe Bericht vom 15.06.2007). - Spezialärztliche Abklärung des Visus und der Hörfähigkeit. Eltern organisieren und geben uns Bescheid. (Gemäß zwischenzeitlicher Information der Mutter seien Sehfunktionen ohne Befund.) - Ich empfehle dem Schulleiter eine Expertenrunde einzuberufen, inklusive Inspektorat und Familienberatung. Es sind so viele verschiedene Fachleute mit ihren Blickrichtungen an engagiert, dass mir dies am sinnvollsten erscheint für die Koordination als Entscheidungsgrundlage für weitere schulische Schritte wie möglicherweise: - UME ab dem kommenden Schuljahr gegebenenfalls für erhebliche soziale Beeinträchtigung und Störung der Aufmerksamkeit. - Sonderschulung, wie beispielsweise Schulheim. Die Empfehlungen sind mit den Beteiligten besprochen. Sie befürworten diese. Fragestellung Langsame Arbeitsgeschwindigkeit. Vertauschungen von Buchstaben und Zahlen. Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- und schriftsprachliche Schwierigkeiten. Geeignete Fördermaßnahmen? Ausgangslage wächst in seiner Familie auf. In schulischen Belangen wurde er durch seine Eltern gut unterstützt. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und der Psycho-Motoriktherapeutin. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse (26.01.-25.02.2009) war interessiert und freundlich. Seine Arbeitsgeschwindigkeit war von Sorgfalt bestimmt, welche auf Kosten der Geschwindigkeit ging. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit lag im Durchschnittsbereich. Der Testwert für die Rechtschreibung war weit unterdurchschnittlich (SLRT PR 6), bei Mehrfachfehlern in Worten. Im Lesetest wurden durchschnittliche Lesegeschwindigkeiten erbracht. Ausser bei wortunähnlichen Pseudowörtern, dort lag der Messwert bei PR 8. Beim Lesen traten Seitenverkehrungen und Zögern bei bestimmten Buchstaben in Wörtern auf. Die Lehrerin und die Eltern berichteten, dass Vertauschungen auch bei Zahlen, bzw. beim Rechnen auftraten. Der Testwert für die auditive Gedächtnisleistung lag für Zahlen im oberen Durchschnittsbereich; für Pseudowörter war der Testwert leicht reduziert. Fachliche Beurteilung. Der weit unterdurchschnittliche Wert beim Lesen von wortunähnlichen Wörtern wird als Hinweis auf die zugrunde liegende Störung der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung gewertet. Die übrigen durchschnittlichen Zeitwerte im Lesetest sind durch Übung, Fleiß und Lernen erarbeitet und prognostisch sehr positiv zu werten. Weitere Arbeitsgeschwindigkeit reduzierende Faktoren sind: • Links-Rechts-Unsicherheit (Piaget) • Schwierigkeiten in der Raumorientierung und Koordination • Vermutlich noch unentschiedene Seitendominanz der Grob-, Fein- und Visuo-Motorik. Schriftspracherwerbsstörung, mit erlernter Kompensation, bei noch deutlich vorhandener Grundfunktionsstörung in der visuellen Verarbeitung, welche auch die Arbeitsgeschwindigkeit und die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Störung der Raumorientierung und der visuo-motorischen Koordination. Unentschiedene Seitendominanz. Empfehlungen • Legasthenietherapie • Psycho-Motoriktherapie (schon laufend.) Unterstützung durch Lehrpersonen und Eltern wurde besprochen. Weiter wird empfohlen, dass bei gelegentlichen gemeinsamen Sitzungen die unterstützenden Interventionen von Lehrpersonen, Psycho-Motoriktherapeutin und Legasthenietherapeutin zusammen mit den Eltern abgesprochen und koordiniert werden. Vorschlag: Erste gemeinsame Sitzung bei Beginn der Legasthenietherapie, Koordination durch Legatherapeutin. Ich bitte die Legasthenietherapeutin mit mir Kontakt aufzunehmen. Fragestellung Hr. Y wurde bei uns in Absprache mit der Lehrerin durch die Mutter zur Legasthenie-Abklärung angemeldet. Sie habe auch starke Probleme, sich in die Klasse einzufügen und ihre schulischen Leistungen seien schlecht, obwohl sie sich für die Schule vorbereite und in einem vergangenen Zeitraum gute Schulleistungen gezeigt hatte. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich habe Hr. Y als freundliches, offenes Mädchen erlebt. Während der Untersuchung arbeitete sie motiviert und mit hoher Konzentration mit. Die Leistungen von Hr. Y im Problemlösestrategietest (HAWIK IV) ließen auf durchschnittliche kognitive Fähigkeiten schließen. Ihre Stärken lagen insbesondere im Sprachverständnis, wie zum Beispiel im Wortschatz und allgemeinen Wissen. Hr. Y zeigte überdurchschnittliche Leistungen im logischen Denken, wo die Kombinationsfähigkeit gefragt war, geometrisch-räumliche Figuren zu erkennen und diese in ihre einzelnen Komponenten zerlegt werden mussten (MT). Ebenfalls hohe Werte erreichte sie in der Aufgabe, wo bekannte Gegenstände rasch und genau erfasst werden mussten und dabei die für Form und Funktion der Gegenstände wichtigen von unwichtigen Details getrennt werden mussten (BE). Überdurchschnittliche Werte erreichte sie auch in der Aufgabe, wo in einer unstrukturierten beziehungsweise strukturierten Bilderanordnung Zielbilder (Tiere) in begrenzter Zeit markiert werden mussten (DT). Die Überprüfung der auditiven Merk- und Differenzierungsfähigkeit ergab in der Altersnorm liegende Werte bei der mündlichen Wiedergabe seriell dargebotener, sinnloser Wörter. Hr. Y verfügt über ein überdurchschnittliches Leseniveau (SLS 5-8). Die Überprüfung der Rechtschreibleistungen (HSP-5-9) ergab einen noch in der Altersnorm liegenden Gesamtwert. Die differenzierte Betrachtung der angewendeten Strategien zeigte, dass Hr. Y Leistungen bei der Anwendung der orthographischen Strategie, wo orthographische Prinzipien, Regeln und Schreibabweichungen gemerkt werden mussten, knapp durchschnittliche Werte ergab. Die Strategie, wo Wortart, Wortsemantik und Satzgrammatik gefragt war, bereitete Hr. Y keine Mühe. Hingegen lag die Leistung bei der Erschließung des jeweiligen Wortstammes und der Zerlegung komplexer Wörter (morphologisches Strukturwissen) im unterdurchschnittlichem Bereich. Beim Diktatschreiben (nach Bauer) ergab sich bei Hr. Y eine unter der Altersnorm liegende, hohe Fehleranzahl (PR < 1). Fachliche Beurteilung Schriftspracherwerbsstörung. Stark diskrepante Testwerte bezüglich der Rechtschreibleistungen. Morphologisches Strukturwissen im unterdurchschnittlichen Bereich. Sehr gute Leseleistung. Spezifischer Förderbedarf im Sprachbereich. Empfehlungen • Wir empfehlen die Anmeldung zur baldest möglichen logopädischen Abklärung. Dort soll entschieden werden, ob der spezifische Förderbedarf im Sprachbereich bei der Logopädin oder bei der Legasthenietherapeutin angegangen werden soll. • Beim gemeinsamen Gespräch mit der Mutter, ihrem Lebenspartner sowie der Lehrerin, Fr. Z und Hr. Y wurde besprochen, was von den verschiedenen Seiten beizutragen sei, dass Hr. Y Mitte des Schuljahres nicht ins Provisorium falle. Die Erziehungspersonen sicherten, auch bei weiteren Rücksprachen, konsequente Kontrolle zu. • Ein weiteres und vorerst letztes Standortgespräch für den 13.01.2009 um 18.00 Uhr wurde vereinbart und fand inzwischen statt. Hier lag einerseits der Bericht der Lehrerin vor, dass Hr. Y bis Weihnachten weiterhin unzuverlässig ihre Aufgaben erledigt hatte und dauernd Kontrolle provoziert habe. Andererseits hatte Hr. Y berichtet, dass ihre Lehrerin in der letzten Woche sich sehr zufrieden über ihre Kooperation geäußert habe. Insgesamt sei Hr. Y leistungsmäßig im Provisorium und werde nach den Sportferien die erste Sekundarklasse wiederholen. Die Mutter äußerte sich zuversichtlich, dass Hr. Y nun den Knopf aufgemacht habe. Auch habe sich zu Hause vieles zum Besseren gewendet. So habe nun Hr. Y auch hier bessere Rahmenbedingungen für schulische Leistung. Schließlich wurde besprochen, was Hr. Y dazu beitragen könne, sich in die künftige Klasse gut einzubringen. • Ein Rückmeldetelefonat von der Mutter und Hr. Y wurde auf den 22.04. um 13.30 Uhr vereinbart. Fragestellung Sind die Aufmerksamkeitslücken im Unterricht auf Konzentrationsmangel oder auf ADS zurückzuführen? Ausgangslage Hr. X hatte einen regulären Schulverlauf. Seine Eltern leben nicht zusammen. Er wohnt mit seiner Mutter, ihrem neuen Partner und seinem neugeborenen Halbbruder. Für den April 2009 ist geplant, zusammen ein Haus zu beziehen. Hr. X pflegt regelmäßigen Kontakt mit seinem Vater. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich erlebte Hr. X als aufgeschlossenen und gut motivierbaren Knaben. Seine intellektuelle Leistungsfähigkeit (HAWIK III Kurzform) lag insgesamt im Durchschnittsbereich. Sein Testwert im Bereich der räumlich-konstruktiven Fähigkeiten lag über dem Durchschnittsbereich (Mosaik-Test, WP 17). Flächige Organisation gelang durchschnittlich (Figuren legen, WP 9). Bilder-Geschichten-Ordnen (BO, WP 6) lag deutlich unterhalb des Durchschnittsbereiches. Die Arbeitsgeschwindigkeit war gut durchschnittlich. Die Testwerte für das auditive und das visuelle Kurzzeitgedächtnis lagen im Durchschnittsbereich. Im Konzentrationstest d2 wurden durchschnittliche Testwerte gezeigt. Auffallend war eine reduzierte Fähigkeit, Begriffe zu bilden und auch zu erklären. Sprachlicher Ausdruck wie ein Wort zu erklären, Fragen zu beantworten oder eine Geschichte weiter zu erzählen bereiteten deutliche Mühe.Weiter war berichtet worden, dass sich Hr. Y eher ungerne bewege und in letzter Zeit zugenommen habe, sodass er, bezogen auf Andere, selber deshalb befangener wurde. Im emotionalen Bereich wurde deutlich, dass sich Hr. Y im letzten Jahr mit vielen Veränderungen in seinem Beziehungsfeld auseinandersetzen musste und dadurch auch Verunsicherungen erlebte. Dies scheint ein bedeutender Hintergrund für die inneren Abwesenheiten im Unterricht zu sein. Fachliche Beurteilung Die seriellen Funktionen in Wechselwirkung mit der Beachtung und dem Einbezug von gesehenen Details in den Ablauf der Handlung beim Bilder Ordnen waren deutlich auffällig. Hier benötigen Grundfunktionen und deren Koordination im Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozess sprachtherapeutischer Hilfe; ebenso und vermutlich damit in Wechselwirkung die oben beschriebene, verzögerte und gehemmt erscheinende sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Beteiligte, emotionale Faktoren benötigen zusätzlich gesonderte Beachtung. Ziel ist, dass Hr. Y durch besseren Ablauf in den beschriebenen Funktionen eine weniger unterbrochene Aufmerksamkeitsleistung hat. Empfehlungen - Logopädische Abklärung: 1. der sprachlichen Ausdruckhemmung, der verzögerten Begriffbildung, des Begriffsgebrauches sowie der Worterklärungen. 2. der seriellen und visuell-koordinativen Funktionen für Details in Bildern, Bildergeschichten und in sozialen Situationen. - Standortbestimmung Anfang April 2009. - Der Mutter wurde empfohlen, selbst mit Hr. Y den Bereich der körperlichen Bewegung und Fitness in Angriff zu nehmen und zu gestalten, wie auch sein Verstehen von Situationen in seiner Schul- und Lebenssituation durch Besprechen und Klärung zu fördern. - Die Möglichkeit des positiven Entwicklungsbeitrages durch eine Psychotherapie wurde besprochen. - Sollten die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht die notwendigen Veränderungen herbeiführen, so soll bei einem Standortgespräch über allfällige weitere Maßnahmen (z.B. Psycho-Motorik-Abklärung?, ADS-Abklärung?; Psychotherapie?) entschieden werden. Mit Hr. Y Mutter wurden diese Punkte eingehend besprochen und sie wurde beraten, wie die Erwachsenen Hr. Y in den Bereichen Geborgenheit und in den Bereichen Situationsverständnis und Selbstsicherheit unterstützen können. Wir verblieben, dass sie die besprochenen Inhalte und Anliegen mit Hr. Y Vater und mit ihrem Lebenspartner vermittelt und bespricht, damit diese Hr. Y ebenfalls unterstützen können. Der Unterzeichnende übernahm es, die Lehrerinnen zu informieren. Ausgangslage Auf Grund der Erstabklärung am Ende der 3. Primarklasse, - Bericht vom 22.06.2006, war Hr. Y in die Kleinklasse eingewiesen worden. Auffällig verzögertes Sprachverständnis und geringer Wortschatz hatten zur Empfehlung einer logopädischen Abklärung Anlass gegeben. Bei der Wiedervorladung zur Abklärung am Ende der 4. Klasse KK war aus nicht nachvollziehbaren Gründen durch die damalige Logopädin der Bedarf einer logopädischen Behandlung verneint worden. Im darauf bezogenen zweiten Bericht vom 17.09.2007 wurde u.a. dringend die Notwendigkeit logopädischer Abklärung (und der Therapiebedarf) von Hr. Y Sprachverständnis wiederholt. In der Anmeldung der derzeitigen Lehrerin, Fr. Y vom 29.04.2008, befand sich die Formulierung, dass die Logopädin, Dr. X, Hr. Y "angeschaut habe und im Moment keinen Handlungsbedarf festgestellt habe". Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Der freundliche und eher zurückhaltende Hr. Y war sehr daran interessiert, nun den Sprung in die Real geschafft zu haben. Er habe gut gearbeitet und sich in Mathematik und den anderen Fächern hoch gearbeitet. Er habe nun durchwegs gute Noten. Die Eltern berichteten von sehr guter Leistungsmotivation und vom dringenden Wunsch, sich nach oben zu qualifizieren. In der Nachtestung der früher schwachen Untertests bestätigten die Testwerte deutlich, dass Hr. Y neben den Schulnoten auch die Testwerte verbessert hatte. Einzig die Testwerte für das direkte Nachvollziehen einer gesehenen Handlung (HB) und der Wortschatz (WT) waren noch unterdurchschnittlich. Die Verzögerung der Antwort und die Suche waren deutlich weniger stark als zu Anfang, aber noch vorhanden. Im emotionalen Bereich zeigte sich Hr. Y motiviert und bereit, aber ängstlich abtastend, ob er nun wohl wechseln könne, wie man ihm zu hoffen gegeben hatte. Dies hatte ihn offensichtlich bis anhin in der Schule zu gutem Einsatz motiviert. Ein weiteres Hinausschieben dieses Wechsels könnte bei Hr. Y die Auslösung eines Schulverleiders bedeuten. Auf Nachfrage bei Hr. Y Kleinklassenlehrerin, Fr. X, berichtete diese, dass Hr. Y ein etwas vorsichtiger bis scheuer Knabe sei, der motiviert und gut arbeite, wie auch gute Schulnoten habe. Einzig die Tatsache, dass er immer wieder Mühe mit dem Sprachverständnis bei Instruktionen hatte und die Logopädin keinen Therapiebedarf im Sprachbereich ihr gemeldet hatte, hatte sie zum Schluss kommen lassen, dass es für den Knaben besser sei, wenn er im Rahmen der Kleinklasse noch ein Jahr Hilfe beim Instruktionsverständnis hätte. Auf meine direkte Nachfrage Mitte Juni 2008 hatte die Logopädin, Dr. X, mich informiert, dass sie sehr wohl den Knaben untersucht habe und er auf der Warteliste für logopädische Therapie sei. (Der Unterzeichnende war davon im März 2008 nicht, wie erbeten, informiert worden). Da Hr. Y nach Kleinklasse in die Oberstufe wechsele, habe sie im auslaufenden Schuljahr nicht mehr mit einer Therapie angefangen, sondern ihn der Kollegin in Klinik K gemeldet. Zusammenfassend bedeutet dies, - dass Hr. Y in den zwei Jahren Kleinklasse nicht die vom SPD beabsichtigte und notwendig erachtete und inzwischen von der Logopädin bestätigt notwendige logopädische Förderung bekommen hatte, die ihn unterstützen sollte, die KK baldmöglichst wieder verlassen zu können und - dass die Lehrerin bei der Anmeldung in die Kleinklasse OS, gemäß ihrem Informationsstand, davon ausgegangen war, dass Hr. Y weiterhin ohne logopädische Förderung bleibe und er Hilfe für seinen Förderbedarf demnach nur in der Kleinklasse bekommen könne. Schlussfolgernd bedeutet dies, - dass die Anmeldung in die Kleinklasse bei unverschuldet unvollständigem Informationsstand der Lehrerin Fr. Y erfolgte. - Dazu ist zu ergänzen, dass sich die Lehrerin der Option Realklasse plus logopädische Therapie des Sprachverständnisses (und des Wortschatzes z.B. im DAZ) sofort als für Hr. Y wünschenswertere Alternative zu ihrer bisherigen Anmeldung in die Kleinklasse anschloss. Fachliche Beurteilung Dadurch, dass in den vergangenen Jahren weder logopädische Therapie noch Psychotherapie stattgefunden hatte, steht Hr. Y in seiner schulischen Leistungssituation dort, wo man ihm aus schulpsychologischer Sicht gewünscht hatte, nicht zu sein, als die Förderempfehlungen in den beiden Abklärungsberichten formuliert worden waren. Das noch nicht optimal entwickelte Sprachverständnis wirkt sich im Leistungsbereich in alle Bereiche aus. Somit wäre eine individuelle Lernzielanpassung im Sprachbereich zu kurz gegriffen. Notwendig und hilfreich wäre, zwischen Hr. Y und dem Lehrer und ggf. einem bereiten KlassenkollegIn Vereinbarungen von Unterstützung im Sprachverständnis (Möglichkeit für Hr. Y, nachzufragen und Sicherung des Verständnisses) zu machen. Wären diese Lernvoraussetzungen hinreichend erfüllt und lernend von Hr. Y genutzt, so könnte er seine Leistungsfähigkeit in den Folgebereichen nach Verstehen der Instruktion, gemäß seiner derzeitigen Lehrerin, voll auf Realschulniveau einbringen. Empfehlungen - Wechsel in die erste Realschulklasse in Klinik K.- Von Schulbeginn an logopädische Therapie, auch in Form von Anleitung im Klassenzimmer und allfälligem Coaching des Lehrers zur Steigerung des Sprachverständnisses und Handlungsnachvollzugs innerhalb der Klasse. - Wortschatztraining in Absprache und mit Coaching durch die Logopädin, z.B. im DAZ-Unterricht und mit geeigneter Wortschatz-CD, z.B. GUT 1, am Computer zu Hause. Die Logopädin wird gebeten, entsprechend zu beraten und Lernvereinbarungen mit den Eltern zu machen. - Aufgabenhilfe, um allfällig Unverstandenes im Rahmen der Schule aufzuarbeiten. - Gemeinsame Standortbestimmung und weitere Förderplanung im Oktober 2008. Ich bitte die Logopädin, dies mit der Lehrperson und dem Unterzeichnenden Ende September zu koordinieren. Die Eltern sind mit diesen Empfehlungen einverstanden. Mit der Logopädin wurden die Massnahmenvorschläge vorbesprochen. Fragestellung Fr. Y wurde zur Abklärung einer Legasthenie angemeldet (14.08.2008 - 11.09.2008). Seit dem Sommer 2008 besucht sie die 5. Primarschule in Stadt S. Die 4. Klasse hat sie in der Montessori-Schule in Stadt S besucht. Als Fr. Y in der 3. Klasse war, fand eine Entwicklungsabklärung beim Dr. X in Stadt S statt. Die Gründe dieser Untersuchung waren Auffälligkeiten in der Schule durch Langsamkeit, Ablenkbarkeit, psychosomatische Beschwerden und die Frage nach möglichen Unterstützungsmassnahmen. Die Ergebnisse zeigten eine durchschnittliche kognitive Entwicklung mit einem (dissoziierten) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) sowie eine Merkfähigkeitsschwäche. Eine mögliche Ritalin-Therapie wurde von den Eltern abgelehnt. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Fr. Y hat sich nach dem Wechsel von der Montessori-Schule in die Primarschule gut eingelebt. Gemäss ihren und den Schilderungen der Eltern gefällt es ihr in der Schule sehr gut. Sie pflegt guten Kontakt zu den Mitschülern und versteht sich gut mit dem Lehrer. Ich durfte Fr. Y als ein freundliches und anständiges Mädchen erleben. Während unserer Sitzungen konnte sich Fr. Y recht gut konzentrieren. Gegen Ende der Sitzungen war Ermüdung sichtbar. Ihr Arbeitstempo war eher langsam. Aufgrund ihrer Leistungen im Problemlösestrategietest (HAWIK III) kann darauf geschlossen werden, dass Fr. Y über durchschnittliche kognitive Fertigkeiten verfügte. Fr. Y hatte einen grossen Bestand an sprachlichen Kenntnissen und ihr verbales Verständnis lag im durchschnittlichen Bereich. Die Leistungen im Handlungsteil waren ebenfalls altersentsprechend. Ihre Stärken lagen vor allem im analogen Denken. Wie bei der Aufgabe, bei welcher aus Einzelteilen ein sinnvolles Ganzes zusammenzufügen war (FL: WP 36). Weitere Stärken zeigte Fr. Y in den Aufgaben, in welchen anhand von komplexen visuellen Vorlagen die fehlenden Teile zu erkennen waren (BE) und in den Aufgaben, wo visuo-motorische Fähigkeit (LT) gefragt war. Deutlich schwächer (unter der Altersnorm) schnitt Fr. Y bei der Aufgabe ab, wo gleichzeitig visuo- und graphomotorische Fertigkeiten erforderlich waren und Zeitdruck bestand (ZST). Die Überprüfung der auditiven Merk- und Differenzierungsfähigkeit ergab reduzierte Leistungen bei der Wiedergabe seriell dargebotener Silbengebilde (sinnlose Wörter). Bei Fr. Y ergab die Überprüfung der Rechtschreibleistungen in der Altersnorm liegende Testwerte (PR 80-51). Die Leseleistung bei gängigen Wörtern lag unter der Altersnorm. Fr. Ys Lesegeschwindigkeit war eher langsam. Anders war die Leseleistung von Pseudowörtern, die der Altersnorm entsprach. Im Leseverständnistest erreichte Fr. Y einen durchschnittlichen Gesamtwert. Hier wurde Fr. Ys Leseverständnis auf der Wort-, Satz- und Textebene überprüft. Beim Wortverständnis zeigte sich ein Wert unter der Altersnorm. Die Aufgabe löste Fr. Y ohne Fehler, ihre Arbeitsgeschwindigkeit war jedoch langsam. Im Satz- und Textverständnis, wo Wörter einer Wortfolge miteinander in Beziehung gesetzt und in eine Gesamtstruktur integriert werden mussten, waren ihre Leistungen der Altersnorm entsprechend. Bei der Formwiedergabe einer komplexen, visuellen dargebotenen Figur, wie auch bei der Reproduktion dieser aus dem Gedächtnis, erreichte Fr. Y nicht durchschnittliche Testwerte. Gemäss Auskunft der Eltern sei während der Zeit des Schrifterwerbs von Fr. Y in der zweiten Klasse durch Lehrerwechsel die Methode geändert worden, was Fr. Y für längere Zeit irritiert habe. Bisherige Fördermassnahmen Psycho-Motoriktherapie, inzwischen wieder aufgenommen, mit Schwerpunkt Graphomotorik. Montessori-Schule 4. Klasse. Fachliche Beurteilung Aufgrund der Untersuchungsergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass Fr. Y über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten verfügt. Ihre hohe sprachliche Kompetenz und die Leistungen in der Graphomotorik verlaufen nicht symmetrisch. Das Arbeitstempo ist noch stark verlangsamt. Es entstehen viele Fehler bei der Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit. Durch ungeeignete Strategien ist Fr. Ys Lesen verlangsamt und holprig. Die Testwerte erfüllen die Kriterien einer Spracherwerbsstörung (Legasthenie). Aufmerksamkeitsgebundene Wahrnehmungsverarbeitungsfunktionen sind auffällig. Fr. Ys Schwierigkeiten, die sich im schriftlichen Leistungsbereich äusserten, sind Folge und Ausdruck von - noch mangelnder Kongruenz von Schrift- und Wortbildern für den automatisierten Prozess: Hören, Vorstellen des Wortbildes, intermodaler Transfer zur Schreibmotorik, motorische Ausführung. - der reduzierten Aufmerksamkeitsfunktion: Geteilte Aufmerksamkeit. - Reduktion der Gedächtnisspeicherungen wegen Schwankungen der Aufmerksamkeitssteuerung. - noch überwiegend hörorientiertem Rechtschreiben. - unvollständiger und instabiler benutzter visueller Wortbildkartei im Gedächtnis. - unsicheren, zu wenig visuell kontrollierten und daher noch einer Anzahl von falschen Wortbildern. - unsicherer, verlangsamter motorischer Ausführung unsicherer Wortbilder. - bei Textaufgaben ineffizientem Scannen der Sinnstruktur oder des Hauptinhaltes. Dies reduziert die qualitative (Sinnerfassung) und die quantitative Leseleistung. Förderziele: - Aufbau von Aufmerksamkeitsstrategien (beispielsweise mittels Material in Büchern von Dr. B). - Erweiterung des auditiven Gedächtnisspeichers (beispielsweise mittels Programm von Sindelar, Gruner o.ä.). - Aufbau einer visuellen Gedächtniskartei, mit stabilen Wortbildern. - Entsprechung der gespeicherten Wortbilder mit deren motorischer Ausführung. Empfehlungen - Legasthenietherapie. - Fr. Y hat im L in Stadt S gute, zu ihr passende Lernunterstützung gefunden. Die Eltern entsprachen ihrem Wunsch, nicht zusätzlich in die schulisch bereitgestellte Legasthenietherapie in Stadt S zu gehen. Stattdessen wurde vereinbart, die Förderziele s.o. 1. im Rahmen des L unter der Leitung von Dr. X und 2. in der Psycho-Motoriktherapie umzusetzen. Es wird empfohlen, dass die Therapeuten ihr Vorgehen koordinieren. Auf Wunsch von Fr. Y und ihren Eltern wurde der Lehrer nicht von der Untersuchung und von den Ergebnissen informiert, weil es für Fr. Y sehr wichtig war, dass sie in der neuen Klasse ein ganz normaler, unauffälliger und erfolgreicher Schüler sein wollte. Wir verblieben, dass nach einem geeigneten Zeitraum eine gemeinsame Standortbestimmung im SPD stattfinden sollte, um den Förderverlauf, Leistungsstand sowie allfälligen weiteren Förderbedarf von Fr. Y festzustellen und entsprechendes weiter zu vereinbaren. Ausgangslage Gemäss vorliegenden Berichten vom Universitätsspital Stadt S bestand bei Hr. Y ab Geburt die Diagnose kongenitale Taubheit. Gemäss der Mutter habe Hr. Y erst nach entsprechenden Ohr-Operationen mit vier Jahren begonnen, Wörter zu sprechen. Hr. Y wird aktuell in der Person von Hr. R durch den ambulanten Dienst des Zentrums für Hörbehinderte, Landenhof, an drei bis vier Stunden in der Woche innerhalb des Schulunterrichts betreut. Die Betreuung konzentriert sich auf die Sicherung, dass Hr. Y die relevanten Inhalte des im Klassenraum Kommunizierten akustisch nachvollziehen kann und bestmöglich versteht, um inhaltlich dem Unterricht folgen zu können. Bisher war Hr. Y ausschließlich in der öffentlichen Primarschule mit der o.g. Unterstützung und Begleitung beschult worden. Hr. Y wächst in seiner Familie auf. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y war bei der Untersuchung vorsichtig bis freundlich engagiert, in guter Abstimmung mit Hr. R. Er hat einen hohen Anspruch an sich und konnte, wenn er etwas sprachbezogenes nicht verstand, mit einem Anflug von Verzweiflung oder Ärger auf sich selbst, feuchte Augen bekommen. Bei visuell-organisatorischen Aufgabengruppen arbeitete er zügig und konsequent und strahlte Kompetenz und Freude aus. Hr. Y Durchhaltevermögen und -motivation waren gut. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit lag gesamthaft im Durchschnittsbereich bei hoher Leistungs-motivation. Hr. Y auditive Aufmerksamkeitspanne beim Zahlen nachsprechen vorwärts war unterdurchschnittlich. Hingegen war der Testwert bei Zahlen nachsprechen rückwärts weit überdurchschnittlich; vermutlich eine der Ressourcen für weitere Sprachförderung. Im Untertest Bilder Ordnen (BO) des HAWIK zeigte sich ein relativ niederer Wert. Gehörte und gelesene Worte riefen keine bis selten adäquate Bilder hervor. Sie konnten jedoch als Worte gelesen werden. Der nächste Schritt, die Sinnerschließung, stellte derzeit einen Hauptproblembereich dar. Beispielsweise nach der Testfrage: Warum müssen wir Briefmarken auf Briefe kleben?, musste durch Hr. R zu den Wörtern bildhaft, oft mehrmals variierend, umschrieben und ein Bedeutungshof zu den Werten und der Fragestellung aufgebaut werden, bis Hr. Y daraus die Antwort mit eigener Logik und oft richtig assoziierend schließen konnte. Aufsatz schreiben mache, so Hr. R, konsequenter Weise Mühe. Auch sei es bisher unmöglich für Hr. Y z.B. aus dem Wortpaar Mädchen - Ball einen sinnvollen Satz zu bilden. So stellte sich in den sprachbezogenen Tests eine funktionelle Lücke im Hör-Sprachbereich dar. Im emotionalen Bereich zeigte Hr. Y einen altersentsprechenden Entwicklungsstand. Gemäß Berichten der Mutter konnte Hr. Y, wenn man im privaten Bereich – mit besten Absichten – ihm sprachliche Hilfe anbot, diese recht entschieden und konsequent zurückweisen. Vermutlich ist dies als Versuch zu verstehen, dass Hr. Y Kränkungsgefühle abzuwehren versucht und seinen Selbstwert und Stolz schützen will. Fachliche Beurteilung 1. Gemäß § 9: Behinderung des Hörens; Status nach Taubheit bei Geburt und bisher guter Förderung und Vermittlung von Kompensationsstrategien, unterstützt mit geeigneten elektronischen Apparaten. 2. Starke Beeinträchtigung des Sprachverständnisses durch (oben beschriebene) funktionelle Lücken im Spracherkennungsprozess. Bei der gemeinsamen Testdurchführung wurde deutlich, dass die Funktion der (visuell erschlossenen) Abfolgen und der Integration von situativen und inhaltlichen Faktoren (Serialität und Koordination) für die Versprachlichung zu Sinnhaftem noch spezifischer Förderung bedarf. Wichtigste Lern- und Entwicklungsziele Bestmögliche Schließung der Lücken im Sprachaufbau und Sprachverständnis. Dies ist auch geeignet, die Häufigkeit der Kränkungen Hr. Y im Sprachbereich zu reduzieren und konsequenter Weise sein Selbstbewusstsein weiter wachsen zu lassen. Daraus folgt bezüglich der Förderungen: Die Notwendigkeit weiterer Begleitung Hr. Y im Hörbereich, wie bisher durch das Zentrum für Schwerhörige, derzeit personell durch Hr. R, steht u.E. außer Frage; bis anhin 3-4 Stunden pro Woche. Neu sollte spezifische Sprachförderung zusätzlich und so weit wie möglich auch im ersteren Bereich integriert, sowie anteilig angemessen, in direkter Zusammenarbeit mit der Logopädin stattfinden. Der Rahmen von bis zu 6 UME-Stunden auf beide Anteile aufgeteilt erscheint hinreichend zu sein. Die zeitlichen Anteile sind den beteiligten Fachleuten (Audiopädagoge und Logopädin) in Absprache mit der Inspektorin optimal zuzuordnen. Weiteres Vorgehen im Bereich Logopädie: Unsere Rücksprache mit der Logopädin der Schulen K ergab, dass diese bereits in einem früheren Zeitabschnitt logopädisch mit Hr. Y gearbeitet habe. Dort sei auch schon die geringe auditive Kurzzeitgedächtnisleistung im Vordergrund gestanden. Dies betrachtete sie als Hauptschwierigkeit Hr. Y. Eine möglichst baldige klinisch-logopädische Abklärung wurde von ihr daher sehr begrüßt. 1. Klinisch-Logopädische Abklärung und Beratung. Derzeit wird Hr. Y von den Eltern an der Klinik K zu dieser Abklärung angemeldet. Der Abklärungsbericht sollte im Versand-Verteiler möglichst alle Beteiligten berücksichtigen. 2. Die Abklärung und der Bericht sowie die Einstufung des Schweregrades der Sprachstörung und des Ausmaßes an Förderung, gemäß kantonaler Vorgaben, sollen von der Logopädin der Schulen K erfolgen, nach Vorliegen des Abklärungsberichtes der Klinischen Logopädie. Aus zeitökonomischen Gründen wird der Schulleitung und der Inspektorin empfohlen, im vorliegenden Bericht auf unsere Zitierung der Störungsstufe der Sprache aus dem logopädischen Bericht zu verzichten und davon abweichend ausnahmsweise die Einstufung der Logopädin ihrem Bericht direkt zu entnehmen. Die Tatsache unserer Zustimmung zu UME-Sprachstunden beider Art steht außer Frage. Eine Idee zur spezifischen Förderung sei hier hinterlegt, ohne den Empfehlungen der logopädischen Fachleute vorgreifen oder gar diese konkurrieren zu wollen: Die Tatsache der überdurchschnittlichen Leistung im HAWIK-Untertest Zahlen Nachsprechen rückwärts berechtigt meines Erachtens zur Hoffnung auf eine, vermutlich noch nicht genutzte Ressource und Förderungsmöglichkeit Hr. Y im auditiven Speichern, speziell in Bezug auf den weiteren Ausbau seines Wortschatzes und Sprachverständnisses. Durch in Rechtschreibtrainings bewährtes Vorgehen beim korrekten Abspeichern durch Visualisieren von Wörtern, nämlich durch: 1. auf Karte schreiben, 2. anschauen und fotografieren, 3. Augen zu und LAUTieren, 4. inneres Bild auf Papier schreiben, vergleichen, 5. Augen zu und rückwärts LAUTieren, kann Hr. Y vermutlich gut neue Wörter zusätzlich äußerlich und innerlich visualisierend und bei gesteigerter Aufmerksamkeit verankern und speichern. Im zweiten Schritt könnten vermutlich die vorhandenen Worthülsen mittels assoziierten Bildern auf visuellem Wege inhaltlich angereichert und Bedeutungshöfe aufgebaut werden. Es wird vermutet (und gehofft), dass mit diesen Voraussetzungen und weiterem, spezifischem logopädischem Know-how die Voraussetzungen Hr. Y fürs Aufsatz schreiben und Beantwortung von Sachfragen verbessert werden. So wäre Hr. Y weniger auf Fremdinterpretation und Fremd-übersetzung der Worte in verbale bebilderte Vorgänge angewiesen. Bildergeschichten ordnen scheint u.a. ein geeignetes Trainingsmaterial darzustellen. Empfehlungen - Weiterführung der Unterstützung durch den externen Dienst des APD Landenhof zur Sicherstellung des optimalen auditiv-akustischen Anteiles der Kommunikation zwischen Hr. Y und der Umwelt (i.S. § 9. Behinderung des Hörens; Status nach Taubheit und bisher sehr guter Förderung). - Klinisch-logopädische Abklärung als Ergänzung zur schulpsychologischen Abklärung. Ziel soll sein, den spezifischen, fokussierten Restbedarf bezüglich Hr. Y aktueller Sprachkompetenz logopädisch zu ermitteln und geeignete Therapievorschläge an den Audiopädagogen (Hr. R) und die Logopädin für deren gemeinsame Umsetzung vor Ort zu vermitteln und ggf. weitmaschig zu begleiten zur Steigerung der Effizienz der o.g. gemeinsamen Bemühungen. In der Regel werden mit den Eltern zusammen die beteiligten Fachleute zur Besprechung der Ergebnisse und zur Vermittlung der weiteren therapeutischen Schritte eingeladen. Dies könnte als Ausgangsbasis für die weitere fördernde Zusammenarbeit zwischen Hr. R und der Logopädin dienen. Die Logopädin von K und Hr. R, Hr. Y begleitender Audiopädagoge, wären für solches Vorgehen sehr aufgeschlossen.Aufnahme des anteilig angemessenen Mitengagements der Logopädie in J Sprach-Förderung (logopädische Therapie in der Einzelsituation und im Klassenzimmer, zwecks Optimierung der auditiv-sprachlich-inhaltlichen Verknüpfungen und der Optimierung des auditiven Kurzzeitgedächtnisses durch geeignete Kompensationsstrategien). Dazu gehören: a) Optimierung der logopädischen Arbeit mittels Information und Coaching der Logopädin durch Hr. Y, hinsichtlich der Optimierung der Kommunikation mit J hinsichtlich der spezifischen akustischen Aspekten und b) Information und Coaching von Hr. Y, bzw. der Audio-Pädagogik durch die Logopädin zur Bereicherung seines Engagements um logopädische Anteile, hinsichtlich weiterem Sprachaufbau und Integration der bisher schon vorbildlich erarbeiteten Fertigkeiten und aufgebauten, sprachvorbereitenden und -zugehörigen Funktionen J. Auf eine Gehirn-Kinesiologin wurde hingewiesen, als weitere Option die beteiligten Gehirnbereiche in möglichst optimale Lernvoraussetzungen hinsichtlich allfälliger funktioneller Hemmnisse zu bringen. Für Fragen und weitere Zusammenarbeit stehe ich gerne zur Verfügung. Vorbemerkung: Die Abklärung wurde aus fachlichen Gründen in zwei Phasen durchgeführt. Der erste Teil erfolgte vor den Sommerferien. Er konnte nicht abgeschlossen werden, weil berichtet worden war, dass ein bestimmtes, bedeutendes Problem (s.u. 2.) gegen Ende des Schuljahres nicht mehr beobachtbar war. Der zweite Teil wurde im Interesse der Qualitätssicherung durchgeführt, nachdem die neuen Lehrerinnen H hinreichend kennengelernt hatten, um von ihren Verhaltensbeobachtungen berichten zu können. Die Schulleiterin, Fr. G, war jeweils über Vorgehen und Stand der Abklärung informiert worden. Die Untersuchungsergebnisse werden hier als Zusammenzug beider Abklärungsphasen berichtet. Fragestellung Verhaltens- und Leistungsabklärung. 1. Hr. Y erledigt manchmal seine Aufgaben unsorgfältig und unvollständig. Sein Arbeitstempo sei eher langsam. Er verstehe manchmal Arbeitsanweisungen nicht richtig, frage viel nach und mache es dann doch anders, als ihm die Lehrerin gesagt hatte. Er habe Mühe, sich an Regeln zu halten. Ordnung und Heftführung seien schwierige Bereiche für ihn. 2. Es war von den Lehrpersonen berichtet worden, dass immer wieder auffalle, dass Hr. Y während des Unterrichtes eine Zeitlang vor sich hinstarren würde und wie weg sei. Plötzlich komme er wie zurück oder man müsse ihn regelrecht bis zu mehreren Malen ansprechen, bis er reagiere. Dann würde er sich an den Anderen orientieren, was gerade Sache sei. Danach würde er wieder längere Zeit regulär im Unterricht mitmachen. Oft zeige er sich auch schon morgens müde. 3. Die Eltern berichteten, dass Hr. Y Schwierigkeiten zeige, seine Kraft zu dosieren, und im Gegensatz zu ihrer Tochter, auch zu Hause deutliche Schwierigkeiten mit der Ordnung habe. Auch schlafe er oft erst spät ein. Ausgangslage Der schulische Entwicklungsverlauf von Hr. Y war bisher regulär. Seine Noten bewegten sich immer im definitiven Bereich. Er wächst als mittleres Kind und einziger Knabe in seiner Familie mit seinen Eltern zusammen auf. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich lernte Hr. Y als freundlichen und zugewandten Knaben kennen. Seine intellektuelle Leistungsfähigkeit (HAWIK lll) lag insgesamt im Durchschnittsbereich, wobei die Werte des Handlungsteiles deutlich tiefer lagen (SW 85) als die des Sprachteiles (SW 104). Die Arbeitsgeschwindigkeit war eher langsam, auch beim Schreiben in Schnürlischrift. Bei der Abklärung der Rechtschreibung (PR 30 bzw. 50) zeigte sich eine erhöhte Fehlerzahl. Die Leseleistung war gut (PR 90), insgesamt zeigten sich also keine so niedrigen Testwerte, die eine Legasthenietherapie empfehlen ließen. Hr. Y berichtete, dass er gerne und gut rechne. Die Testwerte für das auditive Kurzzeitgedächtnis bezüglich Zahlen und Silben/Kunstwörtern lagen im oberen Durchschnittsbereich; ebenfalls die visuelle Kurzzeitgedächtnisleistung. Bei einer erzählten Geschichte verstand er erst nach zeichnerischer Verdeutlichung, dass es drei statt zwei Mitspieler gab und in welcher Beziehung diese zueinander standen. Im emotionalen Bereich wirkte Hr. Y im Kontakt offen und er präsentierte sich selbstsicher. Auch wurde berichtet, dass er machoartig Unsicherheiten überspielen könne. Die unsicher verfügbaren motorischen, Sprach- und Aufmerksamkeitsfunktionen machen ihn oft nachdenklich, vor allem bei kränkenden Bemerkungen seiner Kollegen. Er möchte gerne dabei sein, im Sport, speziell im Fußball eine wichtige Rolle spielen. Es beschäftige ihn aber lange, wenn er vom Trainer oder Kollegen nicht in die Mannschaft gewählt werde. Große Unterstützung und Wertschätzung erfährt Hr. Y durch seine engagierten Eltern. Fachliche Beurteilung Mit leerem Blick eine Zeitlang in die Luft schauen und Vergesslichkeit können neurologische, neuropsychologisch-funktionelle oder/und psychodynamische Ursachen haben. Darum braucht es weitere, spezialärztliche Abklärungen im Bereich Neurologie und Neuropsychologie. Empfehlungen - Logopädische Abklärung: Aussprache SCH, Dysgrammatismus? Instruktionsverständnis. Verstehen von Beziehungsbeschreibungen in Geschichten. Grundfunktionen der Visuo-Koordination, der visuellen Serialität und der Visuo-Konstruktion. Besprechung der Ergebnisse möglichst unter Einbezug der Psycho-Motorik-Therapeutin bezüglich intermodaler Themen. Empfehlung eines geeigneten computergestützten Rechtschreibprogrammes. - Abklärung der Sehvermögens. Eltern organisieren. - Psycho-Motoriktherapie. Die Abklärung ist auf unsere Empfehlung hin bereits erfolgt. Die Eltern stimmen dem baldest möglichen Therapiebeginn zu. Wichtige Teilbereiche: Visuo-motorisch-koordinative Schwierigkeiten, die Hr. Y Arbeitsgeschwindigkeit verlangsamen. Schreiben in der Zeile, Kraftdosierung. - Ärztliche (neurologische und neuropsychologische) Abklärung der Aufmerksamkeitschwankungen: Ausschluss epileptiformen Geschehens. Besteht eine ADS? Besteht eine schwere Störung räumlicher Funktionen? Ist eine Medikation zuträglich? Schlafverhalten? Den Eltern wurden Adressen von Abklärungsstellen gegeben. Wir bitten um eine Kopie des Abklärungsberichtes. - Psychologische Beratung, falls die ärztliche Abklärung körperliche Bedingungsfaktoren ausschließt. Den Eltern wurden die gesamten Ergebnisse und deren Vernetzung dargelegt und gemeinsam besprochen. Sie stimmen den Empfehlungen und den Maßnahmen zu. Es ist vereinbart, dass sie uns über die Ergebnisse berichten. Ein Standortgespräch mit den Eltern, den Lehrpersonen und den Therapeuten wird unsererseits empfohlen, nachdem alle Abklärungen abgeschlossen sind. Eltern organisieren. Für weitere Zusammenarbeit bin ich gerne bereit. Fragestellung Hr. Y wurde zur Abklärung seiner Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten angemeldet. Ausgangslage Hr. Y Leistungen in der Schule waren bis zum Übertritt in die Oberstufe gut. Er verwechselt jedoch immer noch ab und zu Buchstaben (ie/ei, d/b) und auch Zahlen. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y zeigte während der Abklärung eine rasche Auffassungsgabe und arbeitete sehr konzentriert und ausdauernd mit. Hr. Y intellektuelle Lern- und Leistungsfähigkeit lag über dem Durchschnitt seines Alters (PR 92-97). Theoretisch-sprachliche Situationen konnte der Junge ebenso gut meistern wie Situationen, in denen Leistungen im Bezug auf nonverbales, mehr praktisches Material gefordert waren.Moritz verfügte im Vergleich zu seinen Altersgefährten über ein breit gestreutes Wissen. Er zeigte große Aufgeschlossenheit gegenüber der Umwelt. Dem Jungen fiel es leicht, komplexe und soziale Abläufe und Situationen in ihrer Gesamtheit zu erfassen und sein Augenmerk auf wesentliche Einzelheiten in ihrer Bedeutung zu richten. Er war leicht in der Lage, durch abstrakt logisches Denken das Wesentliche aus ähnlichen Inhalten zu erfassen und sprachlich zu äußern. Unsicherheiten zeigten sich in der auditiven Merk- und Differenzierungsfähigkeit. Moritz war nur mit Mühe in der Lage, eine Reihe von einzelnen Zahlen zu registrieren und kurzfristig im Gedächtnis zu behalten. Seine auditive Merkfähigkeit in Verbindung mit Aufmerksamkeit und Konzentration war eingeschränkt. Im visuellen Wahrnehmungsbereich fiel es dem Jungen schwer, Phantasie und Kombinationsfähigkeit zur Lösung von Problemen einzusetzen, welche ein vorstellungsmäßiges Erfassen von Gestaltzusammenhängen erfordern. So hatte Moritz auch Schwierigkeiten in den Rechnungsgrundlagen, Mengen zu erfassen. Moritz' Lesegeschwindigkeit war gut bei einer durchschnittlichen Fehlerzahl. Das Leseverständnis war gut. In der Rechtschreibung (Text PR 1, Wörter und Grammatik PR 15) schrieb Moritz zusammengeschriebene Wörter getrennt und hatte gehäuft Fehler in der Groß-/Kleinschreibung. Fachliche Beurteilung - Schriftspracherwerbsstörung bei überdurchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten Empfehlungen Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Eltern, Moritz, Fr. Wl (Klassenlehrerin), Fr. L (Französisch) und Hr. P (Deutsch) besprochen. Ihnen wurde für Moritz eine Therapie im sprachlichen Bereich (Legasthenietherapie) empfohlen. Sie sind damit einverstanden. Ausgangslage Fr. Y wurde bereits schon im 06.2007 an unserem Dienst für den Übertritt ins Zentrum für Körperbehinderte Kinder in Stadt S angemeldet (s. Bericht vom 29.06.2007). Fr. Y habe seit dem Übertritt Fortschritte gemacht. Sie könne im Unterricht interessiert und konstruktiv mitarbeiten. Fr. Y benötige zum Erledigen ihrer Arbeit viel Ruhe, da sie sich schnell ablenken lässt und in solchen Momenten den Überblick verliert. Fr. Y's Lern- und Arbeitsverhalten sei starken Schwankungen unterworfen und sie brauche häufig zusätzliche Impulse, um Strukturen und Zusammenhänge zu erfassen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe sich Fr. Y gut in der Klasse integriert und könne sehr hilfsbereit sein. Da sie sich verbal gut durchsetzen kann, sei sie in der Gruppe eher dominant. Sie dränge sich gerne in den Vordergrund und werde schnell ungeduldig, wenn sie warten muss. Fr. Y sei in ihrem Verhalten mit anderen Kindern schwierig und respektiere die Grenzen der anderen nicht. Laut Angaben der Schule und den Eltern habe Fr. Y im zeka wenige Möglichkeiten, sich sozial weiterzuentwickeln, da sie die Stärkste sei und die anderen Kinder zu manipulieren wisse. Aufgrund dessen wurde ein Wechsel ins Schulheim K in Erwägung gezogen. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich stütze mich bei meiner Beurteilung auf folgende Berichte, Abklärungsergebnisse und Gespräche: - Bericht von Dr. X, 26.01.2006 - Aktennotiz vom z, 18.12.2009 - Untersuchung SPD Bad Zurzach, 11.02.2009, 17.02.2009 und 26.02.2009 - Gespräch mit der Mutter und der Lehrerin, 02.03.2009 Fr. Y konnte in der Einzelsituation gut mitarbeiten. Beim Lösen der Aufgaben hatte sie jedoch mehrheitlich das Gefühl, sie mache alles falsch, ließ den Kopf hängen und war in solchen Momenten auf viel Bestätigung angewiesen. Sie wirkte allgemein unsicher und fragte oft nach. Fr. Y verfügte insgesamt über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten (CFT 20R: PR 50). Ihre Stärken lagen in der Integration von einzelnen visuellen Reizen zum Ganzen (wahrnehmungsgebundenes Schließen) sowie deren Umformung zu konkreten Objekten/Inhalten sowie im kurzfristigen Behalten von visuellen Reizen und deren anschließender motorischen Reproduktion. Auffallend schwach waren ihre Resultate in der akustischen Merk- und Differenzierungsfähigkeit, in der auditiv-sprachlichen Gedächtnisleistung und der akustisch-visuellen Integration. Im akustisch-motorischen Kurzzeitgedächtnis hatte Fr. Y Schwierigkeiten. Unsicherheiten zeigten sich zudem in der Seriation und der räumlichen Orientierung. Im Bereich des kurzfristigen Erinnerns von visuellen Reizen, mittels ganzheitlicher Verarbeitung im visuo-motorischen Bereich der Kommunikation, der räumlichen Lokalisation und im Entwickeln von Strategien, deutliche Schwächen. In der Rechtschreibung waren die Werte unterdurchschnittlich (Stand 2. Klasse: PR 6-10). Ihre Lesegeschwindigkeit war gut (Stand 2. Klasse), bei einer leicht erhöhten Fehlerzahl bei Pseudowörtern. Fr. Y machte Wortabänderungen und Buchstabenverwechslungen (Vokale). Das Inhaltsverständnis bei Texten war eingeschränkt, bei Sätzen jedoch gut. Im Rechnen (Stand 2. Klasse) hatte Fr. Y in folgenden Bereichen Mühe: im Grundrechnen Plus, im Grundrechnen Minus, in der visuellen Größenerfassung und in der Mengenerfassung unter Berücksichtigung der räumlichen Vorstellung. Fachliche Beurteilung In der Abklärung von Dr. X (2006) wurde folgende Diagnose festgehalten: - Leichte cerebrale Bewegungsstörung (GGV 390) - POS (GgV 404) Die schulpsychologische Abklärung ergab folgende Schwierigkeiten: - Schriftspracherwerbsstörung bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten - Rechenschwierigkeiten - Auditive und visuelle Wahrnehmungsschwierigkeiten Damit Fr. Y ihre Fähigkeiten anwenden kann, ist sie auf feste Strukturen und enge Begleitung angewiesen. In einer großen Gruppe hat sie Schwierigkeiten, Anweisungen zu befolgen und selbständig zu arbeiten. Ihr ausgeprägtes Störungsbewusstsein führt zu starken Einschränkungen des Selbstwertgefühls und in der Schule auch zu Verhaltensauffälligkeiten. In der jetzigen schulischen Situation fühlt sich Fr. Y nicht zugehörig und betont immer wieder, dass sie nicht behindert sei. Sie vergleicht sich mit den anderen, fühlt sich als etwas Besseres und provoziert deswegen gerne. Da sie aufgrund ihrer Fähigkeiten den anderen Klassenkameraden überlegen ist, kann sie eine adäquate Konfliktfähigkeit nicht erlernen und im sozialen Bereich nur wenige Fortschritte machen. Dies wäre jedoch für eine Reintegration in die Regelklasse unbedingt erforderlich, damit sie nicht in ihre alten Verhaltensmuster zurückfällt. Flankierende Maßnahmen - Sprachtherapie (Logopädie-/Legasthenietherapie) - Weiterführen der Psychomotoriktherapie Empfehlungen Es liegt eine Sonderschulungsbedürftigkeit gemäß § 15 Abs. 2 der Verordnung Sonderschulung vor. Nach eingehender Prüfung der Berichte, Abklärungsergebnisse sowie aufgrund der Gespräche, kann festgestellt werden, dass die Voraussetzungen für eine integrative Schule zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben sind. Wir empfehlen der Schule aufgrund dessen einen Wechsel in die Sonderschuleinrichtung des Schulheim St. Johann in Stadt S zu beschließen. Die Eltern sind mit der empfohlenen Maßnahme einverstanden. Ausgangslage Im November 2006 wurde Hr. Y das erste Mal bei uns angemeldet zur Abklärung seiner allgemeinen Lern- und Leistungsfähigkeit. Er besuchte damals das erste Kindergartenjahr in Stadt S und fiel durch seine Sprachschwierigkeiten und durch sein Verhalten vermehrt auf. Er besuchte regelmäßig den logopädischen Unterricht. Aufgrund der damaligen Untersuchungsergebnisse wurde eine entwicklungspädiatrische Abklärung am Kantonsspital Stadt S (s. Bericht von Dr. X vom 21.04.2007), sowie ein Wechsel an den Sprachheilkindergarten in Stadt S empfohlen (s. Bericht vom 16.05.2007). Im Januar 2009 wurde Hr. Y erneut am Kantonsspital Stadt S abgeklärt und wegen seines Verhaltens bei der Autismusberatung angemeldet. Es zeigte sich, dass Hr. Y in den 2 Jahren im Sprachheilkindergarten Fortschritte gemacht hatte.Aufgrund der bestehenden Sprachauffälligkeiten stellt sich die Frage, welche Schulungsform für den Jungen geeignet ist. Die Kindergärtnerin, die Logopädin sowie Dr. X vom Krankenhaus K erachten die Sprachheilschule als sehr gute Einschulungsmöglichkeit, um Hr. Y optimal zu fördern. Die Untersuchungsergebnisse der Autismusberatung sind noch ausstehend. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich stütze mich bei meiner Beurteilung auf folgende Fachgutachten und Gespräche: - Bericht der Logopädin Fr. S vom 14.02.2009 - Untersuchungsbericht über die Entwicklungsuntersuchung von Dr. X, Krankenhaus K vom 17.01.2009 - Telefonat mit der Autismusberatung, Fr. K vom 26.02.2009 - Gespräch mit den Eltern, der Kindergärtnerin und der Logopädin am 26.02.2009 Fachliche Beurteilung Hr. Y hat im Sprachheilkindergarten Fortschritte gemacht und die im Regelkindergarten bestehenden Verhaltensauffälligkeiten sind deutlich zurückgegangen. Im sozialen Bereich macht der Junge Fortschritte, ist in der Gruppe gut integriert und hat Freunde gefunden. Der aufgeschlossene Junge ist fantasievoll und hat gute Ideen beim Spielen. Im Vordergrund steht weiterhin bei Hr. Y eine deutliche Spracherwerbsstörung mit stark eingeschränktem Sprachverständnis, obwohl in diesem Bereich Fortschritte erkennbar sind. Die logopädische Abklärung und die Entwicklungsuntersuchung ergaben folgende Diagnose: - schwere Behinderung der Sprache und des Sprechens, Stufe 8 (Gemäss Anhang 1 Merkblatt 2, Zuweisung von Kindern und Jugendlichen zum Sprachheilunterricht) - altersentsprechende nonverbale kognitive Entwicklung - Hinweise auf Verzögerung im Sozialverhalten, sekundäres Verhalten aufgrund der Sprachproblematik und Unsicherheit. Empfehlungen Es liegt eine Sonderschulungsbedürftigkeit gemäss § 15 Abs. 2 der Verordnung Sonderschulung vor. Nach eingehender Prüfung der Fachgutachten sowie aufgrund der Gespräche kann festgestellt werden, dass die Voraussetzungen für eine integrative Schule zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben sind. Wir empfehlen der Schule aufgrund dessen die Zuweisung in die Sondereinrichtung der Sprachheilschule zu beschliessen. Fragestellung Hr. Y wurde zur Abklärung seiner Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten angemeldet. Ausgangslage Hr. Y zog mit seiner Mutter im Herbst 2008 von Stadt D nach Stadt T. Nach dem Kindergartenbesuch verlief Hr. Y's Schulzeit, bis auf seine motorische Unruhe, eher unauffällig. Eine ärztliche Untersuchung ergab, dass der Junge aktiv, jedoch nicht hyperaktiv sei. Ab der dritten Klasse zeigten sich Unsicherheiten im sprachlichen Bereich. In der jetzigen Klasse fiel auf, dass Hr. Y leicht ablenkbar war und Wörter zum Teil richtig buchstabierte, sie jedoch dann falsch hinschrieb. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y kam jeweils sehr motiviert zu den vereinbarten Terminen und arbeitete bemüht mit. Bei den für ihn schwierigen Aufgaben liess er sich verunsichern, gab schnell auf und war auf vermehrte Bestätigung angewiesen. In der Einzelsituation konnte er sich gut konzentrieren und zeigte ein adäquates Durchhaltevermögen. Hr. Y verfügte insgesamt über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten. Seine Stärken lagen in seinem guten Allgemeinwissen. Auffallend schwach waren seine Resultate in der akustischen Merk- und Differenzierungsfähigkeit. Unsicherheiten zeigten sich zudem in der visuellen Formdifferenzierung. In der Rechtschreibung lagen seine Resultate weit unter dem Durchschnitt (PR 1-5). Seine Lesegeschwindigkeit war eher langsam bei einer durchschnittlichen Fehlerzahl. Wenn Hr. Y Fehler machte, waren dies Wortabänderungen, Buchstabenauslassungen und -verwechslungen (Vokale). Das Inhaltsverständnis bei Texten und Sätzen war gut. In den Rechnungsgrundlagen waren seine Werte unauffällig. Unsicherheiten zeigten sich nur bei Multiplikationen, was darauf schliessen lässt, dass der Junge die Reihen noch nicht automatisiert hatte. Fachliche Beurteilung - Schriftspracherwerbsstörung bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten - Schwächen im auditiven Wahrnehmungsbereich Empfehlungen Die Untersuchungsergebnisse wurden mit der Mutter, dem Lehrer und der Heilpädagogin besprochen. Hr. Y's Wahrnehmungsschwierigkeiten führen zu einer Teilleistungsstörung im Lesen und vor allem in der Rechtschreibung. Der Mutter wurde deswegen eine Sprachtherapie (Legasthenietherapie) für den Jungen empfohlen. Sie ist damit einverstanden. Ausgangslage Hr. J besucht seit August 2007 die Basisstufe in Stadt F. Er ist in der Klasse gut integriert, ist sehr sozial und hilft sehr gerne den jüngeren Kindern. Wenn der Junge für sich alleine in einem Zimmer arbeiten kann, sind seine Leistungen gut, in der Gruppe fühlt er sich jedoch oft nicht angesprochen und braucht viel Motivation. Hr. J wohnt bis auf weiteres unter der Woche bei Familie Freund und besucht regelmässig seine Mutter in Stadt D oder seinen Vater in Stadt B. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich lernte Hr. J als aufgeschlossenen, ruhigen Jungen kennen, welcher sehr bemüht mitarbeitete. In der Einzelsituation konnte er sich gut konzentrieren und zeigte ein gutes Durchhaltevermögen. Wenn es Hr. J zu schwierig wurde, versuchte er teilweise, von seinen Problemen abzulenken, indem er erzählte, was er in der Freizeit macht. Hr. J verfügte insgesamt über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten. Seine Stärken lagen in der ganzheitlichen Verarbeitung von Reizen. Vor allem im Bereich des kurzfristigen Erinnerns von visuellen Reizen mittels ganzheitlicher Verarbeitung, im visuo-motorischen Bereich der Kommunikation, der räumlichen Lokalisation und im Entwickeln von Strategien waren seine Resultate überdurchschnittlich gut. Auffallend schwach waren Hr. J's Werte in der akustischen Merk- und Differenzierungsfähigkeit. In der akustisch-visuellen Integration, dem akustisch-motorischen Kurzzeitgedächtnis und der auditiv-sprachlichen Gedächtnisleistung zeigten sich deutliche Schwächen. Das Denken im visuomotorischen Bereich der Kommunikation, die visuelle Reihenbildung und die visuelle Differenzierungsfähigkeit von Details, v.a. bei chronologischen Abläufen, fielen dem Jungen teilweise schwer. In der Rechtschreibung (PR 1-5) hatte Hr. J Mühe in der Gross-/Kleinschreibung und er machte gehäuft Differenzierungsfehler. Seine Lesegeschwindigkeit war gut bei einer durchschnittlichen Fehlerzahl. Das Inhaltsverständnis bei Texten und Sätzen war gut. Im Rechnen zeigten sich leichte Unsicherheiten bei Subtraktionen, bei variablen Gleichungsaufgaben, bei Grössenvergleichen sowie beim Überblicksrechnen. Hr. J schrieb sowohl Zahlen wie auch Buchstaben oft von unten nach oben und wirkte etwas verkrampft dabei. Fachliche Beurteilung - Schriftspracherwerbsstörung bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten - auditive Wahrnehmungsschwierigkeiten Empfehlungen Die Untersuchungsergebnisse wurden mit der Mutter, Hr. J, Fr. F und der Lehrerin besprochen. Hr. J's Wahrnehmungsschwierigkeiten führen zu einer Störung in der Rechtschreibung und leicht auch im Rechnen. Der Mutter wurde deswegen eine Sprachtherapie (Legasthenietherapie) für Hr. J empfohlen. Sie ist damit einverstanden. Es wurde zudem besprochen, wie Hr. J zu Hause und in der Schule bei seinen Bemühungen unterstützt werden kann. Hr. N wurde von seinen Eltern zur Abklärung seiner Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten sowie emotionalen Unsicherheiten angemeldet. Ausgangslage Hr. N wurde im Dezember 2006 wegen Lernschwierigkeiten und Verdacht auf ADS am KJPD in Stadt B abgeklärt. Die Untersuchungsergebnisse wiesen auf eine gute Intelligenz mit Teilleistungsstörung in der auditiven Wahrnehmung und Merkfähigkeit. In einem Telefongespräch mit der damaligen Lehrerin wurde besprochen, welche Massnahmen ergriffen werden konnten, damit Hr. N's Schwächen im auditiven Wahrnehmungsbereich in der besonderen Situation der Gesamtschule (mehrere Klassen) nicht zu stark ins Gewicht fallen. Infolge dessen besserte sich Hr. N's Schulsituation und er gewann an Selbstvertrauen.Die Eltern wendeten sich an uns, da Hr. Y vermehrt Schwierigkeiten in der Rechtschreibung hat und sich in der Schule oft unverstanden fühlt. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Ich lernte Hr. Y als aufgeschlossenen Jungen kennen, welcher motiviert und bemüht mitarbeiten konnte. Allgemein ließ sich Hr. Y bei den für ihn schwierigen Aufgaben schnell verunsichern und wurde in solchen Momenten motorisch unruhig (hektisch). Er zeigte jedoch in der Einzelsituation eine gute Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. Hr. Y verfügte insgesamt über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten (HAWIK IV Gesamt IQ: PR 55). Seine Stärken lagen im wahrnehmungsgebundenen logischen Denken (visuell) und in den räumlichen Fähigkeiten. So gelang es zum Beispiel Hr. Y sehr gut, vermittels Kombinationsfähigkeit geometrisch-räumliche Figuren zu erkennen und in ihre einzelnen Komponenten zu zerlegen. Im verbalen Bereich verfügte der Junge über einen guten Bestand an sprachlichen Kenntnissen. Auffallend schwach waren seine Werte in der akustischen Merk- und Differenzierungsfähigkeit. In der auditiv-sprachlichen Gedächtnisleistung, im verbalen Schlussfolgern, der verbalen Abstraktion und in der Integration und Synthetisierung verschiedener verbal dargebotenen Informationen zeigten sich deutliche Schwächen. Mündlich gegebene Aufgaben mussten Hr. Y oft mehrmals gegeben werden, bis er sie inhaltlich ganz verstand. In der Rechtschreibung (PR 1-11) hatte der Junge Schwierigkeiten in der Groß-/Kleinschreibung und schrieb die Wörter so, wie er sie hörte. Seine Lesegeschwindigkeit war gut bei einer leicht erhöhten Fehlerzahl bei Pseudowörtern. Hr. Y machte vor allem Buchstabenverwechslungen (u/n, Vokale). Das Inhaltsverständnis bei Wörtern, Sätzen und Texten war gut. Fachliche Beurteilung - Schriftspracherwerbsstörung bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten - Ausgeprägte Wahrnehmungsschwierigkeiten im auditiven Bereich Empfehlungen Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Eltern besprochen. Hr. Ys auditive Wahrnehmungsschwierigkeiten führen zu einer Teilleistungsstörung im Schriftspracherwerb. Den Eltern wurde deshalb eine Sprachtherapie (Legasthenietherapie), Schwerpunkt auditive Wahrnehmung und Rechtschreibung, empfohlen. Sie sind damit einverstanden. Hr. Ys Schwächen in der auditiven Wahrnehmung können dazu führen, dass er in der Schule wie auch zu Hause Anweisungen nicht immer sofort versteht. Bei Unruhe oder Anweisungen/Erklärungen an eine ganze Gruppe kann er durch Nebengeräusche (auch bei guter Konzentration) schnell abgelenkt werden, weshalb ihm teilweise wichtige Informationen entgehen. Er ist deswegen oft auf zusätzliche Erklärungen und Wiederholung der Anweisungen angewiesen. Die Untersuchungsergebnisse werden noch mit den Eltern, den Lehrern und der Schulleitung besprochen. Anmeldegrund/Auftrag Fr. Y wurde uns von der Klinik K und von den Pflegeeltern zur Einschulungsabklärung angemeldet. Fr. Y besucht das 2. Kindergartenjahr und habe laut Kindergärtnerin große Fortschritte in der Interaktion mit Gleichaltrigen gemacht. Sie beginne Freundschaften zu knüpfen und respektiere soziale Umgangsformen. Fr. Y fällt jedoch durch ihren geringen Selbstwert auf. Gemäß Kindergärtnerin sind Schwierigkeiten mit dem Triebaufschub, Schwierigkeiten in der Kompromissfähigkeit und geringe Frustrationstoleranz beobachtbar. Wir stützen uns bei der Beurteilung auf folgende Fachgutachten, Abklärungen, Berichte und Gespräche: Untersuchungsergebnisse der schulpsychologischen Abklärung In der Untersuchung habe ich Fr. Y als fröhliches, offenes und interessiertes Mädchen kennengelernt. In der Untersuchungssituation arbeitete sie motiviert mit und hat bei Aufgaben, wo sie unsicher war oder den Einstieg nicht gefunden hat, um kleine Hilfestellungen gebeten. Fr. Y verfügte insgesamt über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten. Ihre Stärken lagen insbesondere in der visuellen Wahrnehmung abstrakter Reize. Fr. Y besitzt die Fertigkeiten Zahlen zu erkennen, zu zählen, zu rechnen und hat das Verständnis für mathematische Konzepte. Im auditiven Wahrnehmungsbereich hatte Fr. Y bei Aufgaben mit folgenden Inhalten Schwierigkeiten: - auditiv-sprachliche Gedächtnisleistung - Wortfindung - auditive Merk- und Differenzierungsfähigkeit bei der Wiedergabe seriell dargebotener, sinnloser Wörter In der visuellen Wahrnehmung zeigten sich folgende Schwächen: - Formdifferenzierung und Aufrechterhaltung der Formkonstanz - Erfassen von räumlichen Beziehungen - Formwiedergabe einer komplexen, visuell dargebotenen Figur und die Reproduktion aus dem visuellen Gedächtnis (nach ca. 30 Minuten) Fr. Y hatte die volle Aufmerksamkeit, die ihr in der Zweiersituation zuteil wurde, genossen. Sie hatte die Aufgaben, die ihr in den Untersuchungssitzungen gestellt wurden, ehrgeizig gelöst. Diagnose und Grad der Beeinträchtigung Spracherwerbsstörung (Merkblatt 02 Zuweisung von Kindern und Jugendlichen zum Sprachheilunterricht, Stufe 7) bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten. Bei Fr. Y besteht eine Spracherwerbsstörung. Obschon sich bei der bisherigen logopädischen Therapie Erfolge in der Artikulation, der Kommunikationsfähigkeit und im Wortschatz zeigen, könnten in der Regelklasse, aufgrund der noch vorhandenen Schwächen, folgende Schwierigkeiten eintreten: - vermehrte Probleme beim Verstehen von komplexen Fragestellungen und Anweisungen, infolge dessen auch in deren Ausführungen - Unsicherheiten bei komplexen Fragestellungen können sich auf das Selbstvertrauen auswirken - Wortschatz noch in einzelnen Bereichen wenig differenziert kann zu Unsicherheiten führen - nicht auszuschließen Schwierigkeiten beim Einstieg in den Schriftspracherwerb, daher intensive Unterstützung beim Schulübertritt unerlässlich Nächste Lern- und Entwicklungsziele - siehe Bericht der Logopädin - intensive Förderung in der auditiv-sprachlichen Gedächtnisleistung sowie in der auditiven Merk- und Differenzierungsfähigkeit - intensive Förderung in der Formdifferenzierung und Aufrechterhaltung der Formkonstanz sowie im Erfassen von räumlichen Beziehungen - Stärkung des Selbstwertgefühls durch Erfolgserlebnisse, damit Fr. Y das Gefühl des Verlassenwerdens und die Ängste, die sie durch ihre Erlebnisse vor und nach der Geburt begleiten, verliert. Schlussfolgerungen Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Eltern, der Kindergärtnerin und der Logopädin besprochen. Laut Lehrperson und Logopädin hat sich Fr. Ys Verhalten im Kindergarten insofern geändert, dass sie eher bereit ist, Kompromisse mit anderen Kindern einzugehen als früher. Das Mädchen hat auch gelernt darauf zu warten, bis sie an der Reihe ist. Nimmt sie eine mögliche Gefahr wahr, zieht sich Fr. Y immer noch gerne aus der Situation zurück, um sich vor der vermeintlichen Gefahr zu schützen. Das Mädchen hat laut Lehrperson und Logopädin im sozio-emotionalen Bereich bereits große Sprünge gemacht, braucht jedoch immer noch das Gefühl von Sicherheit. Das sorglose Loslassen macht Fr. Y noch immer zu schaffen. Aufgrund dessen und im Hinblick auf die Einschulung im Sommer 2009 empfiehlt sich für Fr. Y eine intensive Förderung im Sprach- und im visuellen sowie auditiven Wahrnehmungsbereich. Für die Beurteilung der optimalen Fördermöglichkeit, d.h. integrativ mit unterstützenden Maßnahmen im Einzelfall in der Regelschule Fr. Y, sind folgende Punkte zu beachten: - Fr. Y braucht intensive Förderung, vor allem auch in den Wahrnehmungsbereichen - Fr. Y braucht intensive Förderung im sprachlichen Bereich, um Schwierigkeiten beim Einstieg in den Schriftspracherwerb zu verhindern.Talia wird von ihren Pflegeeltern in ihren Bemühungen unterstützt. In T wird nach den Richtlinien der integrativen Schulungsform unterrichtet. Aufgrund der uns vorliegenden Informationen stellen wir fest, dass die Voraussetzungen für eine Integration in der Regelschule T gegeben sind. Empfohlene flankierende Massnahmen: - Reitspieltherapie Empfohlene Massnahmen: Die Untersuchungsergebnisse sprechen für eine Integration in der Regelschule T. Um Talia in ihrer Entwicklung weiterhin positiv fördern zu können, ist sie auf vermehrte Unterstützung von Fachpersonen angewiesen. Unterstützende Massnahmen im Einzelfall mit logopädischen Lektionen und heilpädagogischer Unterstützung werden deshalb aus schulpsychologischer Sicht empfohlen. Ausgangslage: Der Junge zeigt in der Schule schwankende Leistungen und ein eher geringes Aufgabenverständnis. Hr. Y besucht den logopädischen Unterricht bei Dr. X. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse: Ich lernte Hr. Y als aufgeschlossenen Jungen kennen, welcher bemüht und motiviert mitarbeiten konnte. In der Einzelsituation konnte sich Hr. Y gut konzentrieren und zeigte ein adäquates Arbeitsverhalten. Hr. Y verfügte in einem nonverbalen Grundintelligenztest über durchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten (CFT 1/ PR 24-34). Seine Leistungen im Problemlösestrategietest fielen unterschiedlich aus. Seine Stärken lagen in der ganzheitlichen Verarbeitung von Reizen, im Bereich des kurzfristigen Erinnerns von visuellen Reizen mittels ganzheitlicher Verarbeitung, im visuo-motorischen Bereich der Kommunikation und der räumlichen Lokalisation. Auffallend schwach waren Hrs. Ys Leistungen in der akustischen Merk- und Differenzierungsfähigkeit von Zahlen, Wörtern und Pseudosilben. In der akustisch-visuellen Integration und im akustisch-motorischen Kurzzeitgedächtnis sowie in der auditiv-sprachlichen Gedächtnisleistung zeigten sich deutliche Schwierigkeiten. Das kurzfristige Behalten von visuellen Reizen sowie deren anschliessende motorische Reproduktion fiel dem Jungen schwer. Im visuell-analogen Denken und in der Fähigkeit zur spontanen Entwicklung von systematischen Strategien zeigten sich Unsicherheiten. Das Denken im visuomotorischen Bereich der Kommunikation, die visuelle Reihenbildung und die visuelle Differenzierungsfähigkeit von Details, insbesondere bei chronologischen Abläufen bereitete Hr. Y Schwierigkeiten. In der Rechtschreibung (PR 6-10) schrieb Hr. Y die Wörter so wie er sie hörte (Bsp. statt streiten steiten, Wind/Wend) und hatte Mühe in der Gross-/Kleinschreibung. Beim Abschreiben gab es gehäuft Buchstabenauslassungen. Seine Lesegeschwindigkeit war gut, jedoch mit einer erhöhten Fehlerzahl bei Pseudowörtern und Texten. Hr. Y machte Buchstabenverwechslungen (insbesondere Vokale), -auslassungen und -umstellungen. Das Inhaltsverständnis war eingeschränkt. In den Rechnungsgrundlagen zeigten sich Schwächen in der visuellen Grössenerfassung. Fachliche Beurteilung: - auditive und visuelle Wahrnehmungsschwierigkeiten - Schriftspracherwerbsstörung bei durchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten Empfehlungen: Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Eltern, übersetzt durch den Kulturvermittler, Dr. X und der Lehrerin besprochen. Hrs. Ys Wahrnehmungsschwierigkeiten führen zu einer Störung in der Rechtschreibung, dem Lesen und auch zu Unsicherheiten im Rechnen. Den Eltern wurden aufgrund dessen folgende Massnahmen empfohlen: - weiterhin logopädischen Unterricht mit Schwerpunkt auditive Merk- und Differenzierungsfähigkeit - eventuell Wechsel in die Legasthenietherapie zu einem späteren Zeitpunkt - Unterstützung durch die Heilpädagogin/den Heilpädagogen Die Eltern sind mit den empfohlenen Massnahmen einverstanden. Sie wurden zusätzlich beraten, wie sie Hr. Y zu Hause fördern könnten (Spiele, Aktivitäten, Bücher vorlesen und anschauen, klare Regeln zu Hause). Es wird sich zeigen, ob Hr. Y aufgrund der Massnahmen den Unterrichtsstoff der 2. Klasse besser integrieren kann oder ob sich zusätzliche Massnahmen empfehlen. Aufgrund dessen wurde ein zusätzliches Gespräch mit allen Beteiligten (Eltern, Lehrerin, Logopädin, Heilpädagogin/Heilpädagoge, Kulturvermittler und eventuell zukünftige Lehrperson) wie folgt vereinbart: Ausgangslage: Fr. Y wurde im Frühjahr 2006 an unserem Dienst zur Abklärung ihrer allgemeinen Lern- und Leistungsfähigkeit angemeldet. Infolge der damaligen Untersuchungsergebnisse wurde eine Legasthenietherapie empfohlen, welche das Mädchen auch besuchte. Da Fr. Y, aufgrund der familiären Situation emotional sehr belastet wirkte, wurde zudem besprochen, wie sie emotional unterstützt werden könnte (Judo, Maltherapie etc.). Regelmässig wurden auch Standortgespräche mit der Mutter, dem Lehrer und der Legasthenietherapeutin durchgeführt. Inhalt der Gespräche: Fr. Y habe in der Legasthenietherapie Fortschritte gemacht. Sie könne jetzt ruhiger und konzentrierter arbeiten und ihre Fertigkeiten im Lesen haben sich auch verbessert. Auch in der Schule würden sich Fortschritte bemerkbar machen. Nach wie vor jedoch sind Fr. Ys Leistungen stark abhängig durch ihre emotionale Befindlichkeit. Ihr Selbstvertrauen sei eher schwach und die familiäre Situation beschäftige sie sehr. Wenn es Fr. Y nicht gut ginge, habe sie weiterhin Schwierigkeiten in der Konzentration, wirke teilweise blockiert und verunsichert. Empfehlungen/Verbleib: - Psychologische Betreuung für Fr. Y. Der Mutter wurde eine Adresse von einer Beratungsstelle mitgegeben. - Fr. Y wird die Legasthenietherapie in einer Gruppe besuchen. - Besuch des Schulsports (z.B. Judo, Minihandball etc.). - Erneutes Standortgespräch im November 08. Für Fragen und weitere Zusammenarbeit stehe ich gerne zur Verfügung. Ausgangslage: Fr. Y wurde 2008 an unserem Dienst abgeklärt (s. Bericht vom 1.7.08). Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wurde festgestellt, dass Fr. Ys auditive und visuelle Wahrnehmungsschwierigkeiten zu einer Schriftspracherwerbsstörung sowie einer Rechenschwäche führen. In den Gesprächen wurde erwähnt, dass das Mädchen nur noch ungern in die Schule gehe, da es sich überfordert fühlte. Fr. Y klagte vor der Schule über Bauchschmerzen, Übelkeit und reagierte zu Hause vermehrt aggressiv. Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass Fr. Y wegen ihrer Schwächen Mühe hat, den Schulstoff zu integrieren und deswegen unter Druck kommt. Mit den Eltern und der Lehrerin wurde deshalb über die Möglichkeiten einer freiwilligen Repetition gesprochen. Da sich Fr. Ys Befindlichkeit zu diesem Zeitpunkt verbesserte und ihre Noten genügend waren, wurde damals von einer sofortigen Repetition abgesehen. Die Möglichkeit einer Repetition zu einem späteren Zeitpunkt wurde jedoch nicht ausgeschlossen. Beobachtungen/Untersuchungsergebnisse: Im Januar 09 setzten sich die Eltern erneut mit uns in Verbindung. In einem Gespräch wurde festgestellt, dass Fr. Y grosse Schwierigkeiten hat, dem Unterrichtsstoff zu folgen. Sie weint deswegen vermehrt zu Hause, möchte nicht mehr in die Schule gehen und habe erneut psychosomatische Beschwerden (Bauchweh, Übelkeit). Empfehlungen: Bereits schon im Juli 08 war ersichtlich, dass Fr. Y wegen ihrer Schwächen den bisherigen Schulstoff nicht ganz integrieren konnte. Dadurch kommt es in der Schule immer wieder zu Situationen, in welchen Fr. Y wegen ihren «Lücken» verunsichert wird. Sie reagiert mit psychosomatischen Symptomen, Wutausbrüchen zu Hause und verliert die Freude an der Schule und am Lernen. Wir können deswegen eine freiwillige Repetition nach den Sportferien, wie sie bereits schon im Juli 08 besprochen wurde, unterstützen. Fragestellung: Aufgrund der sprachlichen Auffälligkeiten wurden wir beauftragt, die Sonderschulungsbedürftigkeit von Hr. Z abzuklären. Ausgangslage: Hr. Z hat einen jüngeren Bruder und lebt bei seinen Eltern, der Vater ist berufstätig, die Mutter Familienfrau mit Teilzeitanstellung auswärts. Hr. Z besucht die Spielgruppe und darf im Sommer 09 in den Kindergarten eintreten.Wir stützen uns auf die folgenden Gespräche und Berichte: - Gespräch mit der Mutter und Kurzuntersuchung Hr. Y, 25.02.2009 - Bericht Spielgruppe G, Fr. C, 08.02.2009 - Logopädischer Bericht, Fr. E, 04.02.2009 Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y wirkte in der Sitzung altersadäquat, die verschiedenen Kurztests wiesen auf eine durchschnittliche kognitive Entwicklung hin. Fachliche Beurteilung und Diagnose - Schwere Behinderung der Sprache und des Sprechens (Stufe 7 gemäss logopädem Bericht) - Altersentsprechende kognitive Entwicklung Empfehlungen Es liegt eine Sonderschulungsbedürftigkeit gemäss § 15 Abs. 2 der Verordnung Sonderschulung vor. Wir empfehlen der Schule Klinik K, integrative Massnahmen im Kindergarten mit Beantragung von UME-Stunden in Sprache zu prüfen oder die Zuweisung in den Sprachheilkindergarten zu beschliessen. Die Eltern und die Logopädin wünschen die Anmeldung im Sprachheilkindergarten, aus schulpsychologischer Sicht können wir das unterstützen. Fragestellung Hr. Y wurde uns zur Einschulungsabklärung angemeldet. Nach 2 Jahren Regelkindergarten besuchte er ein Jahr den Sprachheilkindergarten in Stadt S. Ausgangslage In der Beurteilung durch den SPD Krankenhaus K (ausführlicher Bericht vom 25.02.2008) wurde die Sonderschulungsbedürftigkeit ausgewiesen. Die erneute Stellungnahme erfolgt auf dem Hintergrund folgender Berichte und Gespräche: 03.03.2009 Runder Tisch, beide Eltern, Fr. T SL, Fr. F LP, Fr. M Logo, Herr Walther SPD 05.01.2009 Kurzabklärung SPD Krankenhaus K 12.12.2008 Gespräch mit Fr. M, Logopädin Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y arbeitete ruhig und konzentriert, wirkte absorbiert durch die Aufgaben und liess sich gar nicht ablenken. Die Alltagskommunikation war stark eingeschränkt (Wortfindung, verzögerte Reaktion). Das Einführen der Aufgaben brauchte mehr Zeit. Die nonverbale Intelligenzentwicklung lag knapp unter dem Altersdurchschnitt (CFT 1, PR 14). Die Ergebnisse waren klar besser als in der Abklärung vor einem Jahr (PR 5). Hr. Y hat grosse Fortschritte gemacht, seine Unterstützungsbedürfnisse liegen im Bereich einer leichten Lernbehinderung. Fachliche Beurteilung - Schwere Behinderung der Sprache, umfassende Spracherwerbsstörung (Stufe 7, gemäss logopädischem Bericht) - Kognitive Entwicklung im Bereich einer leichten Lernbehinderung Empfehlungen Es liegt eine Sonderschulungsbedürftigkeit gemäss § 15 Abs. 2 der Verordnung Sonderschulung vor. Wir empfehlen der Schule Klinik K, integrative Massnahmen in der Schule zu prüfen oder die Zuweisung in die Sprachheilschule Stadt S zu beschliessen. Alle Beteiligten des Runden Tisches (03.03.2009) unterstützen die Anmeldung an die Sprachheilschule Stadt S. Fragestellung Hr. Y wurde zur Abklärung der schulischen Schwierigkeiten angemeldet. Er zeigt in schriftlichen Arbeiten mehr Mühe als in mündlichen, ist leicht ablenkbar und unkonzentriert. Die Eltern wünschten einen Klassen- und Schulortwechsel, weil die Zusammenarbeit mit dem Lehrer nicht mehr gut sei. Ausgangslage Hr. Y wohnt bei seinen Eltern und hat einen jüngeren Bruder. Die Eltern sind auswärts berufstätig, die Kinder versorgen sich über den Mittag selber. Die Unterstufe besuchte er in einer Privatschule in Stadt S, die Mittelstufe bei Stadt S in Stadt S. Kurz nach dem Eintritt in die Sekundarschule wurde versucht, mit Vereinbarungen (z.B. Hausaufgabenbüchlein, Übungszeit in der Schule), eine strukturelle und organisatorische Unterstützung für Hr. Y zu erreichen. Die Zusammenarbeit zwischen der Lehrperson und den Eltern wurde jedoch zunehmend schwieriger. Die Eltern fühlten sich durch die Forderungen seitens der Schule in ihrer Lebensgestaltung angegriffen. Die Leistungsanforderungen für Hr. Y nahmen von beiden Seiten (Schule und Elternhaus) zu. In der Klasse war Hr. Y wenig integriert und fand wenig Rückhalt. Er fühlte sich zunehmend ausgegrenzt, gehänselt oder gemobbt. Trotz gutem Willen und guten Vorsätzen gelang es ihm nicht, die Vereinbarungen immer einzuhalten. Es entstand eine Hilflosigkeit, die sich zunehmend in Vermeidungstaktik oder Ablehnung äusserte. Die Eltern verloren das Vertrauen in die Lehrperson. Hr. Y stand zwischen zwei Positionen, er konnte sich nicht verändern. Es fanden Gespräche mit der Schulleitung statt. Die Eltern haben ein Gesuch um Klassenwechsel eingereicht. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y wirkte freundlich, zugänglich und sehr kompetent im verbalen Ausdruck. Er konnte seine Ängste, wie seine Schulsachen nicht dabei zu haben, Hausaufgaben sowie Prüfungs-vorbereitung vergessen zu haben, eindrücklich schildern. Im emotionalen Bereich zeigte Hr. Y einen auffällig tiefen Selbstwert und eine erhöhte Müdigkeit (DTK). Beide Symptome weisen auf eine depressive Verstimmung hin. Die Werte Prüfungsangst, manifeste Ängstlichkeit und sozial erwünschtes Verhalten waren alle stark erhöht, ein Hinweis auf nicht erfolgreich angepasstes Verhalten und hohe innere Spannung. Hr. Y wirkte emotional verunsichert, immer noch begeisterungsfähig, aber auch verantwortungsdelegierend. Die Ergebnisse der kognitiven Tests weisen auf eine durchschnittliche Intelligenzentwicklung hin. Das Testprofil war sehr heterogen (HAWIK IV: SV 113, WLD 86, AGD 87, VG 97, GS 95). Stärken lagen im sprachlichen Verständnis (oberer Durchschnitt), Schwächen im Bereich „wahrnehmungsgebundenes logisches Denken“ und im Arbeitsgedächtnis (knapp durchschnittlich). Hr. Y konnte mit grosser Begeisterung und Engagement arbeiten, er wirkte leistungsorientiert. Die Rechtschreibung entsprach knapp dem unteren Altersdurchschnitt. Die Schwierigkeiten sind im Zusammenhang mit der Konzentration und dem nicht bewussten Ableiten von wahrscheinlich bekannten Regeln zu sehen. Fachliche Beurteilung - Anzeichen einer depressiven Verstimmung infolge Kontrollverlust und Überforderung - Anzeichen einer Aufmerksamkeitsschwäche (weitere Abklärung beim Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst, falls die Klärung eine klinische Diagnose angestrebt wird) - Konflikt auf Erwachsenenebene (Eltern-Lehrer) Empfehlungen Wir können eine Parallelversetzung in die 1. Sekundarklasse in Stadt S unterstützen. Weitere Gespräche auf der Erwachsenenebene sind unter den bestehenden Bedingungen nicht erfolgversprechend. Flankierende Massnahmen Damit der Wechsel in die Parallelklasse nicht nur ein Neuanfang wird, braucht Hr. Y für die Unterstützung seiner persönlichen Entwicklung folgende Massnahmen: - Aktive Zusammenarbeit Eltern-Lehrer, Standortgespräch möglichst bald nach den Ferien - Klare Abmachung und Vereinbarung zwischen Eltern, Kind und Schule betreffend vorwiegend struktureller und organisatorischer Themen (Hausaufgaben, Planung der Tagesstruktur, ausgeschlafen am Unterricht teilnehmen usw.) - Das Erfüllen der schulischen Anforderungen als Anpassungsleistung von Hr. Y honorieren (Anpassungsleistungsfähigkeit ist ein Entwicklungsziel) - Entsprechend die Freizeitgestaltung den Bedürfnissen von Hr. Y anpassen (Ruhezeiten, klare Planung und Kommunikation der nächsten Aktivitäten) - Den nächsten Tag vorgängig planen, Unsicherheiten möglichst vermeiden (Kontrollerfahrung als Voraussetzung für den Abbau der manifesten Angst) - Zielvereinbarungen regelmässig überprüfen und anpassen, Misserfolge möglichst kausal erklären - Hohe elterliche Präsenz, gerade während der Pubertät besonders wichtig - Regelmässiges Gefäss schaffen zur Reflektion über alltägliches Geschehen (z.B. Zuhause Gespräch mit Eltern, Mentor) mit dem Ziel, die Fortschritte zu finden und zu erklären Massnahmen im kognitiven Bereich: Training des auditiven Kurzzeitgedächtnisses Training von vernetztem, visuell-logischem Denken In einer Lerntherapie könnte Hr. Y profitieren Fragestellung und Ausgangslage Hr. Y wurde in unserem Dienst angemeldet mit der Fragestellung, ob die Legasthenietherapie in der Oberstufe weiterzuführen sei. Anfangs 2006 wurde eine Legasthenietherapie empfohlen. Darauf besuchte Hr. Y regelmäßig die Therapie bei Dr. X und arbeitete zu Hause intensiv mit dem Rechtschreibprogramm. Gelernte Diktate gelingen recht gut. Hr. Y kann gut auswendig lernen und ist lernmotiviert. Aufgrund der erhöhten Anforderungen in der Bezirksschule, vor allem quantitativ, stößt Hr. Y beim Schreiben wieder an seine Grenzen. Die Leistungen sind aber insgesamt zufriedenstellend. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse In der Sitzung vom 02.12.2008 wurde nur die Rechtschreibeleistung untersucht (HSP 5-9B, HSP 5-9 EK). Hr. Y konnte in der Testsituation konzentriert und motiviert mitarbeiten. Die Resultate wiesen auf eine durchschnittliche Rechtschreibleistung hin. Im Vergleich mit den Kindern in einem Vorgymnasium würde die Rechtschreibung etwa der PR 33 entsprechen. Mehr Schwierigkeiten verursachten Hr. Y das genaue Lesen und Finden von Fehlern in einem Text. Die Leistung lag im unteren Durchschnittsbereich (PR 41-17). Die auditive Lautdifferenzierung war unauffällig. Fachliche Beurteilung Bezogen auf die guten kognitiven Voraussetzungen und guten Leistungen im ganzheitlichen Denken entspricht die Rechtschreibung einer leichten Schwäche (im unteren Durchschnitt). Aufgrund der Aufmerksamkeitsdefizitsymptomatik variiert die Leistungsfähigkeit aber stark. Empfehlungen Die Leistungen in der Rechtschreibung haben sich im Vergleich zur ersten Abklärung (2006) stark verbessert. Trotzdem ist für Hr. Y die Rechtschreibung immer noch eine Herausforderung und zum Teil eine Einschränkung im schriftlichen Ausdruck. Nächste Entwicklungsziele: Erkennen der Fehler, logische Strategien entwickeln und abrufbar machen Nützliche Strategien beim Aufsatzschreiben entwickeln Schreibtempo trainieren Konzentrationssteuerung Maßnahmen: Private finanzierte Legasthenietherapie oder Lerntherapie Ressourcenorientiert arbeiten Fragestellung Hr. Y zeigte zu Beginn der ersten Klasse große Schwierigkeiten im Rechnen und im Schreiben. Er hat bereits jetzt einen großen Rückstand im Schriftspracherwerb. Wie kann er möglichst gut unterstützt und gefördert werden? Ausgangslage Hr. Y wurde im November 2007 zur Einschulungsberatung angemeldet. Er zeigte Schwierigkeiten mit dem Abspeichern und Lernen von neuen Inhalten. Der HPD hatte bereits eine Abklärung gemacht, im Kindergarten konnte die Förderung angepasst werden. Die Logopädie wurde bis Ostern 2008 verlängert, aus Sicht des Logopäden Dr. X war keine ausgeprägte logopädische Fragestellung mehr vorhanden. Schwierigkeiten wurden eher im emotionalen Bereich vermutet. Hr. Y war bereit für den Eintritt in die 1. Klasse, unter Berücksichtigung der bekannten Schwierigkeiten. Im Standortgespräch vom 10.12.2008 mit den Eltern, Hr. Y, Dr. X und mir konnte folgendes festgestellt werden: Hr. Y besucht die Schule gerne, ist sehr willig und interessiert und arbeitet gut mit. Zu Beginn der ersten Klasse (August 2008) zeigte Hr. Y große Mühe im Aufnehmen von neuen Informationen und war oft unruhig. Mit zwei IHP-Wochenstunden bis zu den Herbstferien konnte der Einstieg unterstützt werden. Die aktuellen Leistungen im Schriftspracherwerb zeigen, dass nur mit einer Einzelbetreuung adäquate Fortschritte gemacht werden können. Familiäre Situation: Hr. Y lebt bei seiner Mutter und hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Die Eltern sind seit Juli 2008 getrennt, der Konflikt auf der Paarebene ist immer noch stark vorhanden. Das Besuchsrecht durch den Vater wird regelmäßig wahrgenommen. Die Mutter arbeitet rund 40 % (nachmittags bis nachts) im Service, der Vater 100 % zum Teil im Außendienst. Die Betreuung der drei Kinder wird durch zwei Tagesfamilien unterstützt. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse In der Kurzuntersuchung wirkte Hr. Y aufgeweckt und interessiert. Er konnte nur für kurze Zeit ruhig auf dem Stuhl sitzen und suchte sich neue Reize. In geführten Situationen konnte er altersentsprechend konzentriert mitarbeiten. In der Alltagssprache waren Unsicherheiten im inhaltlichen Verstehen feststellbar. Im Problemlösestrategietest (K-ABC) war eine Teilleistungsschwäche im einzelheitlichen Denken ersichtlich (SED 69; SGD 100; SIF 88; FS 74; NV 92). Stärken lagen im visuell-logischen Bereich. Die schulischen Fertigkeiten lagen alle unter dem Altersdurchschnitt. Die Lautzuordnung gelang noch nicht, Lesen war im Moment noch nicht möglich. Die auditive Merk- und Differenzierfähigkeit war stark reduziert. Fachliche Beurteilung Teilleistungsstörung Schriftspracherwerbsstörung (ev. LRS) Emotionale Verunsicherung Verzögerte Entwicklung der schulischen Fertigkeiten Empfehlungen Schulisch: Logopädische Abklärung (Lautdifferenzierung, auditive Speicherung, Lautzuordnung, synthetisieren), Anmeldung durch die SL Unterstützung mit IHP durch die SHP, Dr. X Förderplanung, bei Bedarf ILZ im Bereich Schriftspracherwerb Standortgespräch mit allen Beteiligten auf Wunsch der SL Pädagogisch: 1. Liebevoll aber klar führen Verbale Anweisungen mit Blickkontakt, wenn nötig mit leichter Körperberührung (z.B. Hand auf die Schulter legen) Klare Zielformulierungen, anstatt Korrektur und Kritik Konsequent eine Arbeit abschließen lassen und dafür positive Bestätigung geben Struktur und Abläufe zu Hause einfach, klar, planbar und konsequent halten (Zimmerordnung, Tagesplanung usw.) Grenzen zu Hause definieren (unter den Geschwistern, Sprache, Streit) Vor einer drohenden Eskalation Time Out machen, nicht schlagen oder anschreien 2. Wichtig ist eine funktionale und unterstützende Elternebene (nicht vor den Kindern streiten, Kinder nicht Nachrichten übermitteln lassen, Loyalitätskonflikte vermeiden) 3. Emotionale Beziehung stärken und sichern, z.B. Gefäß für Tagesabschluss 4. Konstante Betreuung 5. Erziehungsberatung für die Eltern (abgemacht) 6. Familiäre Unterstützung prüfen (z.B. über Familienberatung) Fragestellung Hr. Y wurde uns zur Abklärung der motorischen Schwierigkeiten angemeldet. Er hat eine verkrampfte Schreibhaltung (Linkshänder), ist rasch entmutigt und zeigt ein geringes Selbstvertrauen. Die Leistungen sind genügend, Schwierigkeiten bestehen im Schriftspracherwerb, möglicherweise in der Rechtschreibung. Ausgangslage Hr. Y besucht die Logopädie (Näseln) und hat bereits verschiedene medizinische Untersuchungen hinter sich. Er ist oft krank (Nasenpolypen, erhöhtes Infektionsrisiko) und ist im Spracherwerb dadurch zeitweise beeinträchtigt. Der Wechsel aus der Grundstufe in die 2. Klasse war schwierig, ein weiteres Grundstufenjahr wurde diskutiert. Aufgrund der Sprachstörung wird Hr. Y manchmal in der Schule ausgelacht. Er ist Brillenträger, kurz- und farbenfehlsichtig (rot-grün). Der Knabe lebt bei seinen Eltern, der Vater ist berufstätig, die Mutter Familienfrau. Die Gespräche fanden ohne Vater statt. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Hr. Y wirkte in der Untersuchung zugänglich, freundlich und interessiert. Im emotionalen Bereich wirkte er eher jünger (Bedürfnisaufschub, Frustrationstoleranz und Selbststeuerung). Es gelang ihm kurze Zeit, ruhig auf dem Stuhl zu sitzen. Im grafomotorischen und zum Teil im feinmotorischen Bereich war eine verzögerte Entwicklung festzustellen (z.B. Schuhe binden). Das Schreiben gelang ihm aber schon recht gut, auch wenn es anstrengend war (linkshändig). Die kognitiven Testergebnisse weisen auf eine knapp durchschnittliche Intelligenz hin (K-ABC SED 88; SGD 92; IF 90; FS 96; NV 86). Die Fertigkeiten gelangen besonders gut, Schwierigkeiten lagen im einzelheitlichen Denken (auditiv und visuell) und im visuell-logischen Denken. Die Rechtschreibung entsprach der Altersstufe, die auditive Differenzierung (Mottier) war reduziert.Fachliche Beurteilung Verzögerte Entwicklung im - Grafo- und Feinmotorischen Bereich - emotionalen Bereich (Selbststeuerung) Es waren Unsicherheiten im visuell-logischen Denken, aber keine Teilleistungsstörung im Schriftspracherwerb feststellbar. Empfehlungen Im Gespräch vom 16.12.2008 mit Hr. Y, der Mutter, Lehrerin Frau St und der Logopädin Frau E wurden die folgenden Empfehlungen besprochen: - Anmeldung beim Kinderarzt für eine ergotherapeutische Abklärung - Logopädie weiterfahren, in Absprache mit einer allfälligen Ergotherapie - Eine Repetition ist zu prüfen, aber nur mit zusätzlicher therapeutischer Unterstützung Fragestellung Hr. Y wurde uns zur Abklärung der weiteren Schullaufbahn angemeldet. Er besucht das 3. Jahr des Sprachheilkindergartens und wird im Sommer 2009 eingeschult. Hr. Y wurde bereits an unserem Dienst abgeklärt (s. Bericht SPD vom 10.12.2007, mit der Empfehlung Sonderschulung Sprachheilkindergarten). Durch die Schulleitung B nahmen wir den Auftrag entgegen, die Möglichkeit der integrativen Schulung von Hr. Y zu prüfen und zu beurteilen, ob die Kriterien gemäß § 15 Abs. 2 Verordnung Sonderschulung erfüllt sind. Ich stütze mich bei meiner Beurteilung auf folgende Fachgutachten und Gespräche: - Runder Tisch (Eltern, Logopädin Frau B; Kindergartenlehrperson Frau; Schulpsychologe Herr S. Walther) 12.01.2009 - Telefonat und Kurzbericht Frau, Autismusberatungsstelle, 08.01.2009 - Telefonat Frau Dr. X, Wettingen, 07.01.2009 - Logopädischer Fachbericht, Frau, 27.12.2008 - Schulpsychologische Kurzabklärung, Herr S. Walther, 25.11.2008 - Bericht über schulpsychologische Beratung, SPD Bad Zurzach, 10.12.2007 Ausgangslage Hr. Y hat eine ältere Schwester und lebt bei seiner Mutter. Die Eltern leben seit kurzem getrennt, die Beziehung zum Vater ist regelmäßig und unterstützend. Die Zusammenarbeit der Eltern mit allen Fachkräften ist sehr gut. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse In der Kurzuntersuchung und in den Gesprächen mit den Beteiligten kann folgendes Bild von Hr. Y erfasst werden: Die Erstkontakte sind immer noch schwierig. Hr. Y vermag, für Außenstehende völlig unerwartet sowie unangepasst zu reagieren und den Kontakt abzubrechen (Davonlaufen). Solche Situationen haben sich aber im letzten halben Jahr vermindert. Die Erfahrungen im Sprachheilkindergarten bestätigen den Eindruck. Hr. Y habe während des letzten Jahres große Fortschritte gemacht. Er sei sehr gut in der Gruppe integriert und mache ohne größere Schwierigkeiten bei den geführten Tätigkeiten mit. Im freien Spiel sei Hr. Y ein beliebter Spielkamerad. Rollenspiele seien sehr wichtig für ihn. Der strukturierte und gewohnte Kindergartenalltag, mit bewusster Vorbereitung auf schwierige Situationen, sei Hr. Y eine Hilfe und lasse seine Auffälligkeiten im Verhalten in den Hintergrund rücken. Fachliche Beurteilung Sozio-emotionale Entwicklung Die Abklärung durch die Autismusberatungsstelle ergab eine Auffälligkeit im Autismusspektrum. Aufgrund der positiven Entwicklung im letzten Jahr musste keine Autismusdiagnose gegeben werden. Die Beratung wurde abgeschlossen. In einer Regelklasse mit täglich vielen neuen und zum Teil unkontrollierbaren Situationen ist das Verhalten – mit eingeschränkter Betreuung – eine sehr große Herausforderung. Kognitive Entwicklung Die erneute Testung im nonverbalen Grundintelligenzbereich ergab knapp unterdurchschnittliche Ergebnisse (PR 12). Im Vergleich zur Kindergartenklasse lagen sie im Durchschnitt. Wir vermuten eine Lernbehinderung (keine geistige Behinderung). Sprachentwicklung Sprachverständnis für Alltagssituationen ist gut. Bei komplexeren, mehrteiligen Aufgabenstellungen können Unsicherheiten auftreten. Hr. Y kann seine Bedürfnisse und Gefühle sehr gut sprachlich ausdrücken, er hat in diesem Bereich große Fortschritte gemacht. Der Wortschatz entspricht etwa dem Entwicklungsalter. Grad der Behinderung/Beeinträchtigung - Erhebliche soziale Beeinträchtigung (§ 15) - Spracherwerbsstörung, schwere Behinderung der Sprache und des Sprechens (Stufe 7) - Angststörung (Fr. Dr. X, Behandlung über Krankenkasse) - Lernbehinderung Empfehlungen Wir empfehlen eine externe Sonderschulung in einer Tagessonderschule. Das Angebot der Schule B kann im Moment den Bedürfnissen von Hr. Y zu wenig entsprechen (nur KK, keine IS). Die Eltern und alle beteiligten Fachpersonen wünschen eine externe Sonderschulung. Die Eltern haben bereits Kontakt mit der R, L, aufgenommen. Flankierende Maßnahmen - Kognitive Förderung im Bereich IHP/Kleinklasse, angepasste Lernziele - Weiterführung der Logopädie (über UME möglich), für den erfolgreichen Schriftspracherwerb wichtig - Weiterführung der Ergotherapie - Weiterführung kinderpsychiatrische Behandlung (im Moment bei Frau Dr. X) - Diagnose im Bereich der Aufmerksamkeitsstörung, eine IV Anmeldung (404 POS) ist hängig - Prüfen einer Ritalintherapie Fragestellung Fr. Y habe noch Mühe, eigenständig zu arbeiten. Ausgangslage Fr. Y wohnt bei ihren Eltern und hat zwei ältere Brüder. Die Eltern stammen aus Stadt B. Fr. Y wurde in der Schweiz geboren, hat aber erst im Kindergarten Deutsch gelernt. Zuhause wird nur unter den Geschwistern Deutsch gesprochen. Der Vater ist berufstätig, die Mutter Familienfrau. Aufgrund einer psychischen Krankheit der Mutter ist die Betreuungsfähigkeit der Kinder eingeschränkt. Im Moment ist keine familiäre Unterstützung eingerichtet. Fr. Y wurde für die Einschulungsklasse empfohlen. Die Eltern wehrten sich aber dagegen mit der Begründung, dass sie für ihre Tochter keine Sonderklasse möchten. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Fr. Y wirkte in der Untersuchung freundlich, zugänglich und gewinnend. Durch ihre herzliche und kindliche Art bekommt sie Zuwendung und Aufmerksamkeit. Die Mutter durfte den Raum nicht verlassen. Fr. Y konnte auch in der zweiten Sitzung nicht alleine sein, obschon eine gute Beziehung aufgebaut war. Fr. Y zeigte einen kindlichen Schutz- und Zuwendungsappell, auf den die Erwachsenen reagieren. Der Mutter gelang es nicht, sich durchzusetzen. Im emotionalen Bereich wirkte Fr. Y noch jünger, etwas unsicher und hatte Angst vor dem Verlassenwerden. Die Ergebnisse im nonverbalen Grundintelligenztest lagen knapp unter dem Altersdurchschnitt. Im Problemlösetest lagen alle Skalen im unterdurchschnittlichen Bereich. Auffallend deutlich waren die noch schwächeren schulischen Fertigkeiten, was eine mangelnde Förderung vermuten lässt. Die Alltagssprache war recht gut, das Verständnis und der Wortschatz aber reduziert (Wortschatz im Bereich eines 4-jährigen Kindes). Die Lautdifferenzierung und -verbindung war reduziert, der Schriftspracherwerb ist daher für Fr. Y sehr anspruchsvoll. Fachliche Beurteilung Entwicklungsverzögerung im kognitiven und emotionalen Bereich. Leistungsfähigkeit momentan im Bereich einer leichten Lernbehinderung mit sprachlich/logopädischer Auffälligkeit. Empfehlungen Schulisch - Logopädische Abklärung (Lautdifferenzierung, Lautverschmelzung, Wortfindung) - Lernziele anpassen, ILZ auf IS-Schuljahr 2009/2010 - Vertiefen des Gelernten, vermehrtes Repetieren - Möglichst intensives Deutschtraining (Wortschatz, Wortfindung) - Hausaufgaben sind wichtig, machen Sinn und sollen gelöst werden (Abmachung) - Schulweg alleine gehen als Ziel, Mutter begleitet am Anfang Familiär - Erziehungsberatung für die Eltern (Januar 2009 eine Sitzung geplant)- Unterstützung für die familiäre Betreuung der Kinder prüfen, freiwillige Anmeldung bei der JEFB - Angepasster und reduzierter TV Konsum - Vermehrte kognitive Förderung zuhause - Flowerlebnisse beim Spielen und Lernen zu Hause - Repetieren, dem Vater erzählen über Inhalte des Gelernten - Führung von Hr. Y Die Ergebnisse und Empfehlungen wurden mit der Mutter (Vater war abwesend) und den Lehrerinnen besprochen. Es ist ein Standortgespräch geplant. Fragestellung Beurteilung der Rechen- und Speicherschwierigkeiten. Fr. Y vergesse Geübtes schnell, brauche viel Unterstützung im Umgang mit Zahlen und wirke manchmal wie blockiert. Ist eine Lernschwäche vorhanden? Ausgangslage Fr. Y hat eine jüngere Schwester und lebt bei ihren Eltern. Vater und Mutter arbeiten im Gasthof. Die Eltern unterstützen zuhause durch zusätzliches Training. Der Kontakt Eltern-Lehrerinnen ist gut. Eine Craniosakral-Therapie ist am Laufen. Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse Fr. Y wirkte in der Untersuchung freundlich, konnte gut Kontakt aufnehmen und liess sich problemlos auf die neuen Fragestellungen ein. Das Verhalten war adäquat, sie korrigierte sich selber und konnte Fragen stellen. Die Abklärungsresultate wiesen auf eine knapp durchschnittliche Intelligenzentwicklung hin. Im Problemlösetest (K-ABC) lagen die Skalenwerte nicht homogen. Mit Ausnahme des ein-zelheitlichen Denkens und der Fertigkeiten, lagen die Ergebnisse unter dem Altersdurch-schnitt (SED 88, SGD 77, SIF 82, FS 92, NV 69). Stärken lagen im sprachlichen Verständnis und im auditiven Kurzzeitgedächtnis. Schwächen lagen in den Bereichen Finden von visuellen Analogien, visuell-logisches Denken und visuellem Kurzzeitgedächtnis. Die schulischen Fertigkeiten lagen alle im durchschnittlichen Bereich. Fr. Y gelang es, mit mehrheitlich unterdurchschnittlichen Strategien, gute Leistungen (im Mittelwert) zu bringen. Aufgrund der Strategiedefizite, im ganzheitlichen Denken und im visuellen Kurzzeitgedächtnis, fallen Fr. Y rechnerische Aufgaben und auch die Rechtschreibung schwer. Im Dyskalkulietest (ZAREKI-R) wiesen die Ergebnisse auf Unsicherheiten in den folgenden Bereichen hin: Zahlen rückwärts mündlich, Kopfrechnen, Zahlen nachsprechen vorwärts, perzeptive Mengenbeurteilung und Textaufgaben. Grundlegende Inhalte waren noch nicht gesichert, eine zusätzliche Vertiefung ist notwendig. Die Rechtschreibeleistung war noch nicht dem Altersdurchschnitt entsprechend fortgeschritten, der Schriftspracherwerbsprozess war aber unauffällig. Fachliche Beurteilung Teilleistungsschwäche im Bereich einer Lernbehinderung, äussert sich im Moment am meisten im rechnerischen Bereich (Dyskalkulie). Die Rechtschreibung ist aber auch beeinflusst. Empfehlungen Im Schlussgespräch mit der Mutter, Fr. Y und den beiden Lehrerinnen wurden die folgenden Empfehlungen abgemacht: - Dyskalkulietherapie (Anmeldung durch die SL) - Hotline Eltern-Lehrerin, mittels Elternkontakt-Heft (wöchentlich mit Lernzielen und Unterstützungsmöglichkeiten für die Eltern) - Vorgängige Zusammenarbeit der Lehrkräfte mit der Dyskalkulietherapeutin, regelmässige Absprachen - Prüfung von Poolstunden ab 2009 in der IHP (ohne ILZ) - Förderung im familiären Bereich weiterfahren - Freizeitaktivitäten im Bereich Selbstwertsteigerung, Selbstsicherheit, Seriation Für Fragen und weitere Zusammenarbeit stehe ich gerne zur Verfügung. Anmeldegrund Hr. Y wurde uns zur Schullaufbahnberatung angemeldet. Im Sommer 2007 wird er voraussichtlich das dritte Mal provisorisch promoviert. Er besuchte drei Jahre den Kindergarten und seit dem 07.01.2005 wöchentlich die Logopädie bei Dr. X. Hr. Y habe gute Fortschritte gemacht, vor allem im Lesen, hat aber immer noch eine schwere Sprachstörung. Betroffen sind vor allem Sprachverständnis und Grammatik. Das Lernen wird zusätzlich durch die Zweisprachigkeit erschwert, auch dadurch, dass die Eltern Hr. Y wenig helfen können. Hr. Y wurde bereits an unserem Dienst abgeklärt und die Eltern entsprechend beraten. Untersuchungsergebnisse Hr. Y wirkte in der Untersuchung freundlich und adäquat, er liess sich gut führen und arbeitete recht konzentriert mit. Er zeigte wenig Leidensdruck oder Problembewusstsein bezogen auf seine schulischen Leistungen. Die nonverbale Grundintelligenz entsprach dem Altersdurchschnitt. Die Leistungen im Problemlösestrategietest waren alle, mit Ausnahme der Skala ganzheitliches Denken, unterdurchschnittlich. Eine Teilleistungsschwäche zeigte Hr. Y im Umgang mit dem Kurzzeitgedächtnis (visuell und auditiv). Es fiel ihm schwer, neue Informationen über das Sehen oder das Hören aufzunehmen und wiederzugeben. Stärken lagen im Bereich Erkennen von abstrakten Figuren, visuell-logisches Denken und räumliches Gedächtnis. Die schulischen Fertigkeiten lagen vor allem in den sprachlichen Bereichen klar unter dem Durchschnitt. Der Wortschatz auf Deutsch entsprach etwa einem 4-jährigen Kind. Empfohlene Massnahmen Durch die Teilleistungsschwäche im einzelheitlichen Denken und die schwere Sprachstörung braucht Hr. Y eine individuelle, seinen Bedürfnissen angepasste Förderung. Die Möglichkeiten in der Regelklasse reichen nicht aus, um die nötige Unterstützung zu bieten. Auf der Unterstufe kann Hr. Y am besten vom Unterricht einer Kleinklasse profitieren. Als Reintegration ist der Wechsel in die Realklasse anzustreben. Die Unterstützung in der Sprachentwicklung ist notwendig (Logopädie). Die Eltern, Hr. Y und die Logopädin waren am Schlussgespräch anwesend und sind mit der Massnahme einverstanden. Für weitere Auskünfte und Zusammenarbeit stehe ich gerne zur Verfügung.